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Weltwoche 22/09 / Philipp Gut
Interview mit Christoph Eymann, Erziehungsdirektor von Basel-Stadt
2011-09-08 de
«Elternbriefe in siebzehn Sprachen»
Es gibt Familien, wo der Vater sagt:
«Meine Tochter muss gar nichts lernen in der Schule, sie wird
später heiraten, und ein Mann wird für sie sorgen.»
Es gibt Kinder, die ohne Frühstück in die Klasse kommen und um zehn einen derartigen Hungerast erleiden, dass sie zusammenbrechen.
Es gibt Kinder, die dem Lehrer vom Fernsehprogramm zwischen Mitternacht und zwei Uhr morgens erzählen.
Oder wenn es Leute gibt, die sagen:
«Wir wollen gar nicht Deutsch lernen, wir haben unseren türkischen
oder albanischen Heimatverein.»
Ohne Übersetzer in verschiedene Sprachen geht es heute nicht mehr.
Wir haben pro Jahrgang etwa zwanzig Kindergartenklassen mit null bis zwei Deutschsprechenden.
Basel-Stadt hat europaweit die höchste Heterogenität in den Schulen.
Nicht einmal ein Fünftel der Basler Schulabgänger fängt eine Lehre an - obwohl es weit mehr offene Stellen hätte.
Aus Gewerbekreisen hört man, dass Ausbildner Lehrlinge aus dem Kanton Basel-Landschaft bevorzugen.
Mancher Lehrmeister hat lieber Lehrlinge aus ländlichen Gebieten.
Diese präsentieren sich oft schon ganz anders.
Wenn ein junger Mensch an ein Vorstellungsgespräch kommt und die Füsse auf den Tisch legt, dann ist das nicht gut.
Fehlt auch noch das schulische Wissen, gibt es grosse Schwierigkeiten.