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⇧ 2019
Science Skeptical / Günter Heß
2019-09-01 de
Der Fake Faktencheck
Das ist nach Ansicht vieler Forscher richtig
FAKTEN:
Viele Wissenschaftler und Umweltverbände gehen davon aus, dass ein Fünftel des weltweiten Sauerstoffs über das riesige Waldgebiet rund um den südamerikanischen Fluss in die Erdatmosphäre gelangt.
Alle Regenwälder auf der Welt sind nach Angaben des Waldforums der Vereinten Nationen (UNFF) gemeinsam für 40 Prozent des Sauerstoffs in der Luft verantwortlich.
Die Region am Amazonas ist in etwa genauso groß wie alle anderen Regenwälder zusammen.
...
Kommentar Nr. 6 von Albrecht Glatzle 1. September 2019 16:52
Es ist natürlich völliger Unsinn, dass der Amazonas 20% des Sauerstoffs der Erde produziere.
Jedes Ökosystem im Gleichgewicht (von der Wüste bis zum Regenwald) produziert im Mittel der Jahre genau so viel Sauerstoff wie es verbraucht.
Dasselbe gilt für CO₂.
Wenn wir alle Biomasse der Erde verbrennen würden, hätten wir statt 21% etwa 20,9% Sauerstoff in der Atmosphäre.
Niemand würde diesen Unterschied wahrnehmen können.
Nun zur Rodung und den aktuellen Waldbränden in Südamerika:
Ja, Rodungsrückstände werden nach Bergung von Nutzholz einmalig!!! abgebrannt.
Aber kein Landnutzer brennt ohne Brandschutzvorbereitungen einfach so Wald ab, weil sie wissen, wie gefährlich Feuer ist.
Ja es kann mal außer Kontrolle geraten, aber nicht dutzendfach gleichzeitig.
Wer hat hier gezündelt und in wessen Auftrag?
Wir haben dubiose NGOs im Verdacht.
Dieses Jahr war die Situation besonders gefährlich:
Überdurchschnittliche Regen haben für das Aufwachsen von großen Mengen an Brennmaterial im Unterwuchs gesorgt, das natürlich in der jetzigen Trockenzeit zu einer viel größeren Feuergefahr und einer doppelt raschen Ausbreitung von Feuer geführt hat.
Im Übrigen bitte ich zu bedenken, dass Südamerika mit 45% Waldbedeckung der waldreichste Kontinent ist.
Ich bitte weiterhin zu bedenken, dass Europa 99,7% seiner Naturwälder abgeholzt hat und rund 30% davon mehrfach wieder als Monokultur aufgeforstet hat.
In Südamerika sind wir je nach Zone verpflichtet, zwischen 20 und 80% des erworbenen Lands in unberührtem Zustand zu belassen.
Im Bundestaat Amazonas sind es 80%!
Dieses Gesetz gilt auch unter Bolsonaro.
Ja es gibt Gesetzesbrecher, aber die sind auch in Südamerika die Ausnahme und werden mit ihren Aktionen (zu viel Rodung) auf die Dauer nicht glücklich, weil die Behörden nicht dumm (und keineswegs immer bestechlich) sind und auf alle Zeiten bleiben.
Irgendwann wird es für jeden Gesetzesbrecher eng und teuer.
Im Übrigen haben wir in der Großregion Chaco nachgewiesen, dass die Biodiversität mit der Entwicklung einer Viehfarm zunimmt, weil rund die Hälfte des Walds erhalten bleibt (gesetzliche Vorschrift), aber eine ganze Reihe neuer artenreicher Biotope und auch ganzjährig sichere Wasserquellen dazukommen, von denen natürlich auch das Wild profitiert.
Dann will ich daran erinnern, dass mindestens 99% der Nahrungsmittel, die die Menschheit verzehrt, außerhalb von Waldgebieten aufgewachsen ist, mindestens 80% auf zuvor gerodeten Flächen. Verantwortungsvolle Rodung zur Schaffung neuer Acker- und Weideflächen ist für die immer noch wachsende Menschheit lebensnotwendig.
Schließlich wurde das Ausmaß der Brände maßlos übertrieben.
Wir konnten zeigen, dass Hausmüllbrände von der Größe eines Lagerfeuers auf der ZDF-Karte mit Punkten von 50 km Durchmesser repräsentiert werden.
Warum kein Wort darüber dass in Afrika jedes Jahr mindestens 10 mal größere Flächen abbrennen als in Südamerika?
Aber niemand regt sich drüber auf.
Kommentar von Günter Heß 1. September 2019 17:43
@Albrecht Glatzle
Vielen Dank für ihre direkten Einsichten aus Südamerika
⇧ 2008
forum wissenschaftskommunikation
2008-04-29 de
Wie kam der Sauerstoff in die Luft?
Was wir umgangssprachlich als "Luft" bezeichnen, ist ein Gemisch aus verschiedenen Gasen.
Sauerstoff ist darin mit ca. 21 Prozent vertreten.
Den größten Anteil hat Stickstoff mit 78 Prozent.
Zu rund einem Prozent ist das Edelgas Argon enthalten.
Darüber hinaus kommen weitere Gase in Spuren vor, unter ihnen das Kohlendioxid, das die Pflanzen zur Photosynthese brauchen.
Die Luft wie wir sie heute kennen, gibt es erst seit ca. 350 Millionen Jahren.
Nach der Entstehung der Erde vor rund 4,5 Milliarden Jahren war Sauerstoff zunächst in Mineralien (hauptsächlich Silikaten) und Kohlendioxid gebunden und kam deshalb in der Uratmosphäre nicht vor.
Erst als vor 3,5 Milliarden Jahren im Wasser die Blaualgen (die eigentlich keine Algen sind sondern Bakterien) entstanden, die durch Photosynthese Sauerstoff aus dem Wasser freisetzten, entstand erstmals gasförmiger Sauerstoff auf der Erde.
Dieser hatte anfangs jedoch kaum Auswirkungen auf die Zusammensetzung der Atmosphäre, sondern reagierte sofort mit in den Ozeanen gelöstem Eisen und Schwefelverbindungen.
Erst als vor etwa 2,3 Milliarden Jahren dieser Prozess zum Erliegen kam, gelangte das Gas aus den Ozeanen in die Atmosphäre.
Allmählich stieg die Sauerstoffkonzentration an, aber auch an Land mussten erst massive Eisensulfid-Vorkommen oxidiert werden.
Dieser Vorgang war nach einigen 100 Millionen Jahren im Wesentlichen abgeschlossen.
Vor 1,5 Milliarden Jahren entstanden im Wasser die ersten Lebewesen, die Sauerstoff durch einen als Atmung bezeichneten, biochemischen Prozess zur Energiegewinnung nutzen konnten.
In höheren Schichten der Atmosphäre begann vor ca. 700 Millionen Jahren die Ozonschicht sich zu bilden.
Nun konnte sich auch das Leben an Land entfalten, da es besser vor der schädlichen ultravioletten Strahlung der Erde geschützt war.
Wahrscheinlich seit 350 Millionen Jahren liegt der Sauerstoffgehalt in der Atmosphäre auf dem heutigen Niveau.
Zu dieser Zeit bildete sich ein Gleichgewicht zwischen der Sauerstoffproduktion durch Photosynthese und dem Sauerstoffverbrauch durch Atmung.
Im Weltall ist Sauerstoff nach Wasserstoff und Helium das dritthäufigste Element.
Es wird im Inneren von Sternen durch Kernfusion gebildet.
Bei Temperaturen von über 15 Millionen Grad Celsius entsteht es aus der Verschmelzung von Helium-Atomkernen.
Wenn Sterne am Ende ihres "Lebens" in einer Supernova explodieren oder zu einem so genannten Roten Riesen werden und allmählich die Materie ihrer Hülle ins Weltall abgeben, wird der Sauerstoff zusammen mit den anderen gebildeten Elementen frei gesetzt und bildet Gas- und Staubwolken wie jene, aus der sich unser Sonnensystem bildete.
Die Frage wurde beantwortet von Dr. Mario Trieloff vom Mineralogischen Institut der Universität Heidelberg.