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Wikipedia
de Biogasanlage
Eine Biogasanlage dient der Erzeugung von Biogas durch Vergärung von Biomasse.
In landwirtschaftlichen Biogasanlagen werden meist tierische Exkremente (Gülle, Festmist) und Energiepflanzen als Substrat eingesetzt.
In nicht-landwirtschaftlichen Anlagen wird Material aus der Biotonne verwendet.
Als Nebenprodukt wird ein als Gärrest bezeichneter Dünger produziert.
Bei den meisten Biogasanlagen wird das entstandene Gas vor Ort in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt.
Anaerobic digestion is a collection of processes by which microorganisms break down biodegradable material in the absence of oxygen. The process is used for industrial or domestic purposes to manage waste and/or to produce fuels. Much of the fermentation used industrially to produce food and drink products, as well as home fermentation, uses anaerobic digestion.
It is used as part of the process to treat biodegradable waste and sewage sludge.
As part of an integrated waste management system, anaerobic digestion reduces the emission of landfill gas into the atmosphere.
Anaerobic digesters can also be fed with purpose-grown energy crops, such as maize.
La méthanisation (ou digestion anaérobie) est le processus naturel biologique de dégradation de la matière organique en absence d'oxygène.
Il se produit naturellement dans certains sédiments, les marais, les rizières, ainsi que dans le tractus digestif de certains animaux: insectes (termites) ou vertébrés (ruminants...).
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⇧ 2018
Basler Zeitung / Alex Reichmuth
2018-08-13 de
Ineffiziente Stromproduktion
Die Eidgenössische Finanzkontrolle stellt die Biogas-Produktion auf Bauernhöfen infrage.
Naturnah und nachhaltig - kaum eine Energieform hat ein so positives Image wie Strom aus Biomasse.
Statt Altholz, organische Abfälle und Dung verrotten und vermodern zu lassen, wird ihr Energiegehalt genutzt:
Entweder geht das Material in Kehrichtverbrennungsanlagen, die daraus direkt Wärme und Elektrizität erzeugen.
Oder die organischen Rückstände werden zu Biogas verarbeitet, das dann der Stromproduktion dient.
Im Gegensatz zu anderen erneuerbaren Energieformen wie Solar- und Windstrom ist die Erzeugung von Strom aus Biomasse nicht vom Wetter abhängig, was mit Blick auf die Versorgungssicherheit ein Vorteil ist.
Motiviert durch bereitstehende Fördergelder, haben seit 2006 etliche Bauern begonnen, auf ihren Höfen Strom aus Biogas zu produzieren.
Sie haben in entsprechende Anlagen investiert, die sie nun vor allem mit Hofdünger von Nutztieren speisen.
Auch Grün- und Nahrungsmittelabfälle aus dem Ackerbau landen in den Anlagen.
Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) hat nun untersucht, wie wirksam die staatliche Förderung der landwirtschaftlichen Biogasproduktion ist und wie es um deren Wirtschaftlichkeit steht.
Das Resultat ist wenig schmeichelhaft.
Man habe es mit einer «sehr kostenintensiven und extrem von Bundesgeldern abhängigen Form der Stromerzeugung» zu tun, schreibt die EFK in einem heute publizierten Bericht.
Der Marktpreis
Gemäss Finanzkontrolle produzierten die rund hundert Biogasanlagen auf Bauernhöfen in der Schweiz (2016) insgesamt 116 Gigawattstunden Strom, was lediglich 0,24 Prozent der inländischen Elektrizitäts-Erzeugung entspricht.
Die Produktionskosten waren horrend und beliefen sich - je nach Hof - auf 37 bis 75 Rappen pro Kilowattstunde Strom.
Sie betrugen damit ein Vielfaches des Marktpreises,
der in den letzten zehn Jahren zwischen fünf und zwölf Rappen pro Kilowattstunde schwankte.
Die Produktionskosten lagen damit auch höher als bei allen anderen Formen von Strom aus erneuerbaren Quellen.
Das liegt vor allem daran, dass landwirtschaftliche Biogasanlagen im Gegensatz zu Wind- und Solaranlagen ständige Wartung erfordern:
Es muss fortlaufend eine bestimmte Mischung an Biomasse zugeführt werden, was dauernde Überwachung nötig macht und entsprechend personalintensiv ist.
Um die landwirtschaftliche Biogasproduktion dennoch zu ermöglichen, liess der Bund den Betreibern 2016 insgesamt 36 Millionen Franken an Subventionen zukommen.
Die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) zur Förderung von Alternativstrom machte dabei mit 35 Millionen den weitaus grössten Teil aus.
Daneben profitierten die Bauern von Emissionszertifikaten für die Verringerung des Ausstosses des Klimagases Methans sowie, zu einem kleinen Teil, von zinslosen Investitionskrediten.
Der «Landwirtschaftsbonus»
Die kostendeckende Einspeisevergütung betrug im Schnitt 42 Rappen pro Kilowattstunde.
Damit wurde Biogas-Strom aus der Landwirtschaft vom Bund so hoch vergütet wie keine andere Energieform.
In der Abgeltung enthalten war insbesondere ein «Landwirtschaftsbonus» von 16 Rappen pro Kilowattstunde.
Mit diesem will der Bund speziell die Verwertung von Hofdünger fördern.
Die EFK kritisiert, dieser Bonus entspreche kaum den energiepolitischen Zielen des Bundes,
sondern stelle eher «eine indirekte, von den Stromkundinnen und -kunden finanzierte Unterstützung der Landwirtschaft» dar.
Sieben landwirtschaftliche Biogasanlagen hat die Finanzkontrolle vertieft unter die Lupe genommen.
Bei diesen machen die Subventionen fast drei Viertel aller Einnahmen aus.
Trotzdem übertrifft nur eine einzige Anlage die Renditeerwartung des Bundes von jährlich acht Prozent.
Zwei Anlagen arbeiten sogar defizitär, trotz der staatlichen Zuschüsse.
Das Fazit
Die EFK erkennt in der starken Abhängigkeit der Biogasproduktion von Fördergeld eine unternehmerische Gefahr.
«Wie das Beispiel Österreichs gezeigt hat, ist das Risiko gross, dass die Biogasanlagen stillgelegt werden, sobald keine Subventionen mehr fliessen», warnt sie im Bericht.
In der Schweiz läuft die kostendeckende Einspeisevergütung für die ältesten Anlagen 2026 aus.
Das Fazit der EFK ist diplomatisch, aber doch deutlich formuliert:
Angesichts beschränkter finanzieller Mittel solle landwirtschaftliches Biogas «nicht um jeden Preis» gefördert werden.
«Jeder Rappen, der für eine erneuerbare Energie aufgewendet wird, fehlt für die Unterstützung einer anderen.»
Im Bericht der Finanzkontrolle sind die Stellungnahmen des Bundesamts für Energie und des Bundesamts für Landwirtschaft enthalten.
Bei diesen Ämtern scheint wenig Verständnis für die Kritik der Finanzkontrolle vorhanden zu sein.
Es sei nicht angebracht, nur die kostengünstigen Formen erneuerbarer Energie zu unterstützen, schreibt das Bundesamt für Energie.
Denn beim Energiemix der Schweiz «müssen alle erneuerbaren Mittel für die Stromproduktion genutzt werden, da sie sich ergänzen».
Das Bundesamt für Landwirtschaft schliesst sich diesem Standpunkt an:
Strom aus Biogas habe viele Vorteile. Bei der künftigen Energieversorgung ohne Atomstrom müssten nebst ökonomischen Aspekten auch der Bedarf nach Schutz der Umwelt, der Landschaft und des Klimas angemessen berücksichtigt werden.
Für die Finanzkontrolle sind Wirtschaftlichkeitsüberlegungen aber zentral.
Sollte das Parlament landwirtschaftliches Biogas weiterhin unterstützen wollen, schreibt sie, müsse geklärt werden, wie hoch künftig die finanzielle Unterstützung durch den Bund ausfallen soll.
⇧ 2013
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Tritium
2013-11-06 de
Was ist faul am Biogas?
Nur recht selten rückt das sogenannte 'Bio'-Gas in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit.
Dabei ist es, neben Wind und Sonne, eine der drei Säulen der Energiewende und tatsächlich sogar die wichtigste, denn als einzige 'Erneuerbare' Energiequelle hängt sie nicht von den zufälligen Launen des Wetters ab und kann bedarfsgerecht Strom erzeugen - zumindest im Prinzip.
Biogas fällt daher in der Triade der 'Erneuerbaren' natürlicherweise die Rolle eines grundlastfähigen Ausgleichspuffers zu, der einspringt, wenn die Leistung der beiden anderen nicht ausreicht.
So lange es keine brauchbaren Stromspeicher in der benötigten Größenordnung gibt - und das ist auch in Zukunft nicht absehbar, vor allem, da nicht das geringste unternommen wird, um solche Speicher zu errichten - ist Biogas unersetzlich, um den Anteil der Erneuerbaren weiter zu steigern.
Warum ist Biogas dann so wenig präsent?
Liegt es daran, dass es ein problemloser Energieträger ist und daher
nicht für Schlagzeilen sorgt?
Ist es ein echter Lichtblick, der ruhig und zuverlässig seinen
Teil zum Grossen Plan beiträgt?
Oder ist es eher das schwarze Schaf in der ohnehin recht räudigen Herde,
über das man lieber nicht redet?
EINE BEGRIFFSKLÄRUNG
Wie im weiteren Verlauf näher ausgeführt wird, ist 'Bio'-Gas alles andere als 'Bio' im Sinn von ökologisch, naturschonend und umweltfreundlich.
'Biogas' ist eine Propaganda-Wortschöpfung.
Faktisch handelt es sich um Faulgas, das in Bio-Reaktoren hergestellt wird.
Im weiteren werden diese technisch korrekten Begriffe verwendet.
STATUS QUO UND DIE PLÄNE FÜR DIE ZUKUNFT
An sich müsste Faulgas aus physikalisch-technischen Gründen der bedeutendste erneuerbare Produzent werden, denn die beiden Konkurrenten Wind und Sonne haben nur eine mittlere Verfügbarkeit von ca. 15,6% Vollast-Stunden:
2012 |
Effektive Verfügbarkeit (% Vollaststunden) |
Anteil an der Stromerzeugung |
---|---|---|
Wind | 19 % | 7,7 % |
PV | 10 % | 4,7 % |
15,6 % Effektives Mittel | 12,4 % in Summe |
Um ganzjährig ohne Speicher und nur mit Faulgas als Regelenergie eine stabile Versorgung aufzubauen, müsste rechnerisch rund 84% des Stroms aus Biomasse hergestellt werden.
Bei diesem optimierten Mix müsste der weitere Ausbau von Wind- und Solarenergie, der mit 12,4 % schon nahe am optimalen Wert von 15,6 % liegt, bereits jetzt fast völlig völlig gestoppt werden.
GRENZEN DES WACHSTUMS Faulgas ist die flächenintensivste Form der Energiegewinnung und ist zudem auf möglichst gute, ertragreiche Ackerflächen angewiesen, tritt also in direkte Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion.
Von 1999 bis 2010 wuchs die Zahl der Biogasanlagen von etwa 700 auf 5905, die insgesamt rund 11 % des Stroms aus erneuerbaren Energien produzieren.
...
Es ist also völlig illusorisch, dass Faulgas jemals die Rolle als Regel- und Grundlast-Energie spielen kann,
die es eigentlich spielen müsste.
Und das liegt einfach daran, dass die Energiedichte von agrarisch erzeugter Biomasse viel zu gering ist.
Um auch nur ein einziges Kraftwerk mit 1000 MW Leistung zu ersetzen, sind 280.000 Hektar Ackerfläche nötig.
Das ist ein Quadrat von 53 km Seitenlänge - eine riesige Maiswüste zu deren Durchquerung man 2 - 3 Tage lang zu Fuß unterwegs wäre.
Das grösste Naturschutzgebiet Bayerns, die 'Allgäuer Hochalpen', hat übrigens nur eine Fläche von 20.797 Hektar.
EXORBITANTE KOSTEN
Faulgas ist die mit weitem Abstand teuerste 'erneuerbare' Energie.
Nicht so offensichtlich:
Diese Subventionen werden nicht für regelbare Anlagen bezahlt, die Strom bedarfsgerecht ins Netz einspeisen, sondern für die planlose - und weitaus billigere - Einspeisung nach Gesichtspunkten des Erzeugers.
Der Erzeuger produziert naturgemäss am billigsten, wenn er möglichst gleichmässig Strom liefert, ohne zu fragen,ob der gerade gebraucht wird oder nicht;
dadurch spart er sich einen Vorratstank und er kann den Gasmotor sehr viel kleiner halten, denn wenn er die gleiche Menge Gas nicht rund um die Uhr, sondern bei Bedarf, vielleicht nur an wenigen Stunden des Tags, einspeisen soll, müsste natürlich der Motor/Generator um ein vielfaches grösser dimensioniert werden und würde dementsprechend viel mehr kosten.
Im Regelbetrieb, der eigentlichen Stärke des Faulgas-Stroms, müssten also noch deutlich höhere Subventionen gezahlt werden, als es jetzt der Fall ist.
Derzeit unterstützt Faulgas die konventionellen Kraftwerke in keiner Weise bei der Netzstabilisierung, sondern ist im Gegenteil selbst ein Parasit wie Wind und Sonne.
Schäden durch Maisanbau
Mais ist eine Pflanze, die einfach nicht gut für den Boden und nicht gut für die Natur ist,
aber sie liefert praktisch den höchsten Faulgas-Ertrag und ist daher die Energiepflanze der Wahl:
Die Nitratbelastung durch Faulgas-Gülle und Maisanbau gefährdet unser Trinkwasser
⇧ 2011
Zeit Online / Hans Schuh
2011-07-14 de
Biostrom, nein danke!
Die meisten Biogasanlagen belasten die Umwelt deutlich mehr, als sie ihr nutzen.
Sie zerstören die Artenvielfalt, schädigen Gewässer und das Klima.
ARD Politmagazin
2011-02-21 de
Biogasboom Bauern in Bedrängnis
Biogasanlagen sprießen wie Pilze aus dem Boden - dank großzügiger Fördergelder, die alle Stromkunden bezahlen müssen.
Doch die eigentlich gute Idee der Bioenergie hat massive Nebenwirkungen: Großinvestoren greifen nach den lukrativen Ackerflächen - ein Problem vor allem für Landwirte.
Sie sprießen wie Pilze aus dem Acker.
Tausende Biogasanlagen.
Mit Maisfeldern bis zum Horizont.
Es war mal eine gute Idee.
Vor allem für Landwirte, die sich mit Ökoenergie ein Zubrot verdienen
können.
Doch jetzt haben sich Großinvestoren breit gemacht.
Und ausgerechnet Bauern geraten in Existenznot.
Besuch in den Brennpunkten.
Niedersachsen, Landkreis Nienburg.
Ein Ballungsraum für Biogasanlagen.
Und mittendrin: Milchbauer Cord Quellhorst.
Zwischen ihm und den Biogasinvestoren ist ein Konkurrenzkampf um
kostbares Ackerland entbrannt.
Mit der Folge: Die Pachtpreise sind so angestiegen, dass er kaum noch mithalten kann.
Denn wie die meisten Landwirte in Deutschland muss auch er Ackerflächen dazu pachten, weil er nicht genügend eigene hat.
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⇧ 2013
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Tritium
2013-11-06 de
Was ist faul am Biogas?
Nur recht selten rückt das sogenannte 'Bio'-Gas in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit.
Dabei ist es, neben Wind und Sonne, eine der drei Säulen der Energiewende und tatsächlich sogar die wichtigste, denn als einzige 'Erneuerbare' Energiequelle hängt sie nicht von den zufälligen Launen des Wetters ab und kann bedarfsgerecht Strom erzeugen - zumindest im Prinzip.
Biogas fällt daher in der Triade der 'Erneuerbaren' natürlicherweise die Rolle eines grundlastfähigen Ausgleichspuffers zu, der einspringt, wenn die Leistung der beiden anderen nicht ausreicht.
So lange es keine brauchbaren Stromspeicher in der benötigten Größenordnung gibt - und das ist auch in Zukunft nicht absehbar, vor allem, da nicht das geringste unternommen wird, um solche Speicher zu errichten - ist Biogas unersetzlich, um den Anteil der Erneuerbaren weiter zu steigern.
Warum ist Biogas dann so wenig präsent?
Liegt es daran, dass es ein problemloser Energieträger ist und daher
nicht für Schlagzeilen sorgt?
Ist es ein echter Lichtblick, der ruhig und zuverlässig seinen
Teil zum Grossen Plan beiträgt?
Oder ist es eher das schwarze Schaf in der ohnehin recht räudigen Herde,
über das man lieber nicht redet?
EINE BEGRIFFSKLÄRUNG
Wie im weiteren Verlauf näher ausgeführt wird, ist 'Bio'-Gas alles andere als 'Bio' im Sinn von ökologisch, naturschonend und umweltfreundlich.
'Biogas' ist eine Propaganda-Wortschöpfung.
Faktisch handelt es sich um Faulgas, das in Bio-Reaktoren hergestellt wird.
Im weiteren werden diese technisch korrekten Begriffe verwendet.
STATUS QUO UND DIE PLÄNE FÜR DIE ZUKUNFT
An sich müsste Faulgas aus physikalisch-technischen Gründen der bedeutendste erneuerbare Produzent werden, denn die beiden Konkurrenten Wind und Sonne haben nur eine mittlere Verfügbarkeit von ca. 15,6% Vollast-Stunden:
2012 |
Effektive Verfügbarkeit (% Vollaststunden) |
Anteil an der Stromerzeugung |
---|---|---|
Wind | 19 % | 7,7 % |
PV | 10 % | 4,7 % |
15,6 % Effektives Mittel | 12,4 % in Summe |
Um ganzjährig ohne Speicher und nur mit Faulgas als Regelenergie eine stabile Versorgung aufzubauen, müsste rechnerisch rund 84% des Stroms aus Biomasse hergestellt werden.
Bei diesem optimierten Mix müsste der weitere Ausbau von Wind- und Solarenergie, der mit 12,4 % schon nahe am optimalen Wert von 15,6 % liegt, bereits jetzt fast völlig völlig gestoppt werden.
GRENZEN DES WACHSTUMS Faulgas ist die flächenintensivste Form der Energiegewinnung und ist zudem auf möglichst gute, ertragreiche Ackerflächen angewiesen, tritt also in direkte Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion.
Von 1999 bis 2010 wuchs die Zahl der Biogasanlagen von etwa 700 auf 5905, die insgesamt rund 11 % des Stroms aus erneuerbaren Energien produzieren.
...
Es ist also völlig illusorisch, dass Faulgas jemals die Rolle als Regel- und Grundlast-Energie spielen kann,
die es eigentlich spielen müsste.
Und das liegt einfach daran, dass die Energiedichte von agrarisch erzeugter Biomasse viel zu gering ist.
Um auch nur ein einziges Kraftwerk mit 1000 MW Leistung zu ersetzen, sind 280.000 Hektar Ackerfläche nötig.
Das ist ein Quadrat von 53 km Seitenlänge - eine riesige Maiswüste zu deren Durchquerung man 2 - 3 Tage lang zu Fuß unterwegs wäre.
Das grösste Naturschutzgebiet Bayerns, die 'Allgäuer Hochalpen', hat übrigens nur eine Fläche von 20.797 Hektar.
EXORBITANTE KOSTEN
Faulgas ist die mit weitem Abstand teuerste 'erneuerbare' Energie.
Nicht so offensichtlich:
Diese Subventionen werden nicht für regelbare Anlagen bezahlt, die Strom bedarfsgerecht ins Netz einspeisen, sondern für die planlose - und weitaus billigere - Einspeisung nach Gesichtspunkten des Erzeugers.
Der Erzeuger produziert naturgemäss am billigsten, wenn er möglichst gleichmässig Strom liefert, ohne zu fragen,ob der gerade gebraucht wird oder nicht;
dadurch spart er sich einen Vorratstank und er kann den Gasmotor sehr viel kleiner halten, denn wenn er die gleiche Menge Gas nicht rund um die Uhr, sondern bei Bedarf, vielleicht nur an wenigen Stunden des Tags, einspeisen soll, müsste natürlich der Motor/Generator um ein vielfaches grösser dimensioniert werden und würde dementsprechend viel mehr kosten.
Im Regelbetrieb, der eigentlichen Stärke des Faulgas-Stroms, müssten also noch deutlich höhere Subventionen gezahlt werden, als es jetzt der Fall ist.
Derzeit unterstützt Faulgas die konventionellen Kraftwerke in keiner Weise bei der Netzstabilisierung, sondern ist im Gegenteil selbst ein Parasit wie Wind und Sonne.
Schäden durch Maisanbau
Mais ist eine Pflanze, die einfach nicht gut für den Boden und nicht gut für die Natur ist,
aber sie liefert praktisch den höchsten Faulgas-Ertrag und ist daher die Energiepflanze der Wahl:
Die Nitratbelastung durch Faulgas-Gülle und Maisanbau gefährdet unser Trinkwasser
⇧ 2011
Zeit Online / Hans Schuh
2011-07-14 de
Biostrom, nein danke!
Die meisten Biogasanlagen belasten die Umwelt deutlich mehr, als sie ihr nutzen.
Sie zerstören die Artenvielfalt, schädigen Gewässer und das Klima.
ARD Politmagazin
2011-02-21 de
Biogasboom Bauern in Bedrängnis
Biogasanlagen sprießen wie Pilze aus dem Boden - dank großzügiger Fördergelder, die alle Stromkunden bezahlen müssen.
Doch die eigentlich gute Idee der Bioenergie hat massive Nebenwirkungen: Großinvestoren greifen nach den lukrativen Ackerflächen - ein Problem vor allem für Landwirte.
Sie sprießen wie Pilze aus dem Acker.
Tausende Biogasanlagen.
Mit Maisfeldern bis zum Horizont.
Es war mal eine gute Idee.
Vor allem für Landwirte, die sich mit Ökoenergie ein Zubrot verdienen
können.
Doch jetzt haben sich Großinvestoren breit gemacht.
Und ausgerechnet Bauern geraten in Existenznot.
Besuch in den Brennpunkten.
Niedersachsen, Landkreis Nienburg.
Ein Ballungsraum für Biogasanlagen.
Und mittendrin: Milchbauer Cord Quellhorst.
Zwischen ihm und den Biogasinvestoren ist ein Konkurrenzkampf um
kostbares Ackerland entbrannt.
Mit der Folge: Die Pachtpreise sind so angestiegen, dass er kaum noch mithalten kann.
Denn wie die meisten Landwirte in Deutschland muss auch er Ackerflächen dazu pachten, weil er nicht genügend eigene hat.
de Allgemein en General fr Générale
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⇧ 2018
Basler Zeitung / Alex Reichmuth
2018-08-13 de
Ineffiziente Stromproduktion
Die Eidgenössische Finanzkontrolle stellt die Biogas-Produktion auf Bauernhöfen infrage.
Naturnah und nachhaltig - kaum eine Energieform hat ein so positives Image wie Strom aus Biomasse.
Statt Altholz, organische Abfälle und Dung verrotten und vermodern zu lassen, wird ihr Energiegehalt genutzt:
Entweder geht das Material in Kehrichtverbrennungsanlagen, die daraus direkt Wärme und Elektrizität erzeugen.
Oder die organischen Rückstände werden zu Biogas verarbeitet, das dann der Stromproduktion dient.
Im Gegensatz zu anderen erneuerbaren Energieformen wie Solar- und Windstrom ist die Erzeugung von Strom aus Biomasse nicht vom Wetter abhängig, was mit Blick auf die Versorgungssicherheit ein Vorteil ist.
Motiviert durch bereitstehende Fördergelder, haben seit 2006 etliche Bauern begonnen, auf ihren Höfen Strom aus Biogas zu produzieren.
Sie haben in entsprechende Anlagen investiert, die sie nun vor allem mit Hofdünger von Nutztieren speisen.
Auch Grün- und Nahrungsmittelabfälle aus dem Ackerbau landen in den Anlagen.
Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) hat nun untersucht, wie wirksam die staatliche Förderung der landwirtschaftlichen Biogasproduktion ist und wie es um deren Wirtschaftlichkeit steht.
Das Resultat ist wenig schmeichelhaft.
Man habe es mit einer «sehr kostenintensiven und extrem von Bundesgeldern abhängigen Form der Stromerzeugung» zu tun, schreibt die EFK in einem heute publizierten Bericht.
Der Marktpreis
Gemäss Finanzkontrolle produzierten die rund hundert Biogasanlagen auf Bauernhöfen in der Schweiz (2016) insgesamt 116 Gigawattstunden Strom, was lediglich 0,24 Prozent der inländischen Elektrizitäts-Erzeugung entspricht.
Die Produktionskosten waren horrend und beliefen sich - je nach Hof - auf 37 bis 75 Rappen pro Kilowattstunde Strom.
Sie betrugen damit ein Vielfaches des Marktpreises,
der in den letzten zehn Jahren zwischen fünf und zwölf Rappen pro Kilowattstunde schwankte.
Die Produktionskosten lagen damit auch höher als bei allen anderen Formen von Strom aus erneuerbaren Quellen.
Das liegt vor allem daran, dass landwirtschaftliche Biogasanlagen im Gegensatz zu Wind- und Solaranlagen ständige Wartung erfordern:
Es muss fortlaufend eine bestimmte Mischung an Biomasse zugeführt werden, was dauernde Überwachung nötig macht und entsprechend personalintensiv ist.
Um die landwirtschaftliche Biogasproduktion dennoch zu ermöglichen, liess der Bund den Betreibern 2016 insgesamt 36 Millionen Franken an Subventionen zukommen.
Die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) zur Förderung von Alternativstrom machte dabei mit 35 Millionen den weitaus grössten Teil aus.
Daneben profitierten die Bauern von Emissionszertifikaten für die Verringerung des Ausstosses des Klimagases Methans sowie, zu einem kleinen Teil, von zinslosen Investitionskrediten.
Der «Landwirtschaftsbonus»
Die kostendeckende Einspeisevergütung betrug im Schnitt 42 Rappen pro Kilowattstunde.
Damit wurde Biogas-Strom aus der Landwirtschaft vom Bund so hoch vergütet wie keine andere Energieform.
In der Abgeltung enthalten war insbesondere ein «Landwirtschaftsbonus» von 16 Rappen pro Kilowattstunde.
Mit diesem will der Bund speziell die Verwertung von Hofdünger fördern.
Die EFK kritisiert, dieser Bonus entspreche kaum den energiepolitischen Zielen des Bundes,
sondern stelle eher «eine indirekte, von den Stromkundinnen und -kunden finanzierte Unterstützung der Landwirtschaft» dar.
Sieben landwirtschaftliche Biogasanlagen hat die Finanzkontrolle vertieft unter die Lupe genommen.
Bei diesen machen die Subventionen fast drei Viertel aller Einnahmen aus.
Trotzdem übertrifft nur eine einzige Anlage die Renditeerwartung des Bundes von jährlich acht Prozent.
Zwei Anlagen arbeiten sogar defizitär, trotz der staatlichen Zuschüsse.
Das Fazit
Die EFK erkennt in der starken Abhängigkeit der Biogasproduktion von Fördergeld eine unternehmerische Gefahr.
«Wie das Beispiel Österreichs gezeigt hat, ist das Risiko gross, dass die Biogasanlagen stillgelegt werden, sobald keine Subventionen mehr fliessen», warnt sie im Bericht.
In der Schweiz läuft die kostendeckende Einspeisevergütung für die ältesten Anlagen 2026 aus.
Das Fazit der EFK ist diplomatisch, aber doch deutlich formuliert:
Angesichts beschränkter finanzieller Mittel solle landwirtschaftliches Biogas «nicht um jeden Preis» gefördert werden.
«Jeder Rappen, der für eine erneuerbare Energie aufgewendet wird, fehlt für die Unterstützung einer anderen.»
Im Bericht der Finanzkontrolle sind die Stellungnahmen des Bundesamts für Energie und des Bundesamts für Landwirtschaft enthalten.
Bei diesen Ämtern scheint wenig Verständnis für die Kritik der Finanzkontrolle vorhanden zu sein.
Es sei nicht angebracht, nur die kostengünstigen Formen erneuerbarer Energie zu unterstützen, schreibt das Bundesamt für Energie.
Denn beim Energiemix der Schweiz «müssen alle erneuerbaren Mittel für die Stromproduktion genutzt werden, da sie sich ergänzen».
Das Bundesamt für Landwirtschaft schliesst sich diesem Standpunkt an:
Strom aus Biogas habe viele Vorteile. Bei der künftigen Energieversorgung ohne Atomstrom müssten nebst ökonomischen Aspekten auch der Bedarf nach Schutz der Umwelt, der Landschaft und des Klimas angemessen berücksichtigt werden.
Für die Finanzkontrolle sind Wirtschaftlichkeitsüberlegungen aber zentral.
Sollte das Parlament landwirtschaftliches Biogas weiterhin unterstützen wollen, schreibt sie, müsse geklärt werden, wie hoch künftig die finanzielle Unterstützung durch den Bund ausfallen soll.
⇧ 2015
Wiler Nachrichten
2015-07-16 de
Die Erben der Biorender
Lange blieben sie im Verborgenen: Jetzt zeigen sich die Käufer der Biorender-Anlage. Zwei davon kennt man gut in Wil.
⇧ 2014
Neue Zürcher Zeitung
2014-10-21 de
Wil zahlte zu viel für Biogas
Erst vor zwei Wochen hatte die Biorender AG ihre Bilanz beim Bezirksgericht Münchwilen deponieren müssen.
Das 2009 gegründete Unternehmen hatte als einziges in der Schweiz aus der Vergärung von Fleischabfällen Biogas produziert.
Die Städte Winterthur, St. Gallen und Wil waren zu je einem knappen Viertel am Unternehmen beteiligt, weitere Anteile besassen Schaffhausen, Flawil, Uzwil sowie Private.
⇧ 2011
infowilplus.ch
2011-03 de
"Biorender Münchwilen" setzt Akzente im Bereich Klimapolitik
In Münchwilen arbeitet seit Januar 2011 die derzeit grösste Biogasanlage der Schweiz.
Diese kann aus 30'000 Tonnen organischen Nebenprodukten der Fleischwirtschaft und weiteren Bioabfällen jährlich rund 41'000'000 Kilowattstunden CO2-neutrales Biogas erzeugen.
Das Biogas kann ohne technische Umstellungen an Heizungen oder Gasapparaten gebraucht werden und ist auch für die die Versorgung von Gastankstellen vorgesehen.