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Der Berner Geologe Christian Schlüchter kennt die Geschichte der Gletscher wie kein anderer.
Doch seine Forschung kam den Prognosen des weltberühmten Professorenkollegen Thomas Stocker in die Quere.
de Panik-Küche en Panic laboratory fr Marmite alarmiste
Heinz Wanner: Die Abwägung der wichtigen natürlichen und menschgemachten Einflüsse zeigt eine zunehmende Dominanz des Treibhauseffektesde Selbst Beurteilen! en Judge yourself! fr Jugez vous-même!
Wanner bezeichnet Schlüchters Methode zwar als «spannend».
Trotzdem lässt er durchblicken, dass er nicht viel davon hält:
de Text en Text fr Texte
⇧ 2019
Die Weltwoche / Alex Baur
2019-07-10 de
Gletschermanns Entdeckung
Der Berner Geologe Christian Schlüchter kennt die Geschichte der Gletscher wie kein anderer.
Doch seine Forschung kam den Prognosen des weltberühmten Professorenkollegen Thomas Stocker in die Quere.
Er sei Geologe, sagt Christian Schlüchter zur Begrüssung, «stellen Sie mich um Himmels willen nicht als Gletscherforscher vor».
Die Glaziologen bekämen sonst Wallungen.
Schlüchter wurde zwar weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt wegen seiner Erkenntnisse über die Geschichte der Gletscher.
Doch diese waren an sich bloss ein Nebenprodukt seiner geologischen Forschungen.
Welch ein Affront für die Gletscherforscher.
Und als ob das nicht schon genug wäre, fuhr Schlüchter - nolens volens - mit seiner Gletschergeschichte auch noch den Klimaprognostikern in die Parade.
Und mit den Klimakennern ist erst recht nicht zu spassen.
Doch es ist, wie es ist:
Die «verrückte Familiengeschichte» (Schlüchter) der Gletscher
steht quer zu den Klimamodellen von Thomas Stocker,
seinem weltberühmten Professorenkollegen an der Universität Bern.
Unsere Gletscher, so Schlüchters zentrale Erkenntnis,
waren in den letzten 10'000 Jahren die meiste Zeit kleiner als 2005.
Es gab mindestens zwölf Wärmephasen seit der letzten Eiszeit.
Das konnte er aufgrund von Holzstämmen und Torfstücken nachweisen, welche die schmelzenden Eiskolosse freigegeben hatten, oberhalb der heutigen Waldgrenze notabene.
Seine Forschungen zeigen zudem: Die Klimaerwärmung ist kein linearer, sondern ein exponentieller Prozess mit vielen Faktoren, über deren Wechselwirkung wir zu wenig wissen.
Mit dem Wissen kamen die Fragen
Schlüchter hat nie behauptet, der Mensch hätte keinen Einfluss aufs Klima.
Er gehört nicht einmal zu jenen Skeptikern, welche die alarmierenden Prognosen des Weltklimarates (IPCC) für übertrieben halten.
Aus der Sicht der Alarmisten ist es noch schlimmer:
Schlüchter ist ein Agnostiker.
Nach seiner Meinung ist der Mensch weit davon entfernt, die Gründe für die Temperaturschwankungen zu kennen.
Denn je tiefer er in die Geheimsphäre der Gletscher und in die vertrackte Geschichte des Klimas vordrang, desto mehr neue Fragen und Ungereimtheiten kamen zum Vorschein.
Der Kardinalfehler der IPCC-Modelle
besteht nach Schlüchters Ansicht darin, dass man sich auf die menschengemachten Faktoren kapriziert.
Alles andere werde ausgeblendet.
In der real existierenden Welt gibt es aber viele denkbare Faktoren,
die in einer komplizierten Wechselwirkung miteinander stehen.
Klar ist für Schlüchter nur eines:
Wenn man die abrupten Klimaschwankungen und die sie bedingenden Kippeffekte zwischen den Eiszeiten nicht schlüssig erklären kann,
sind Prognosen für die nächsten 50, 100 oder auch 500 Jahre so zuverlässig wie Kaffeesatzlesen.
Und das ist natürlich ein Affront sondergleichen in einer Zeit, in der gemäss landläufiger Doktrin jeder, der an der Unfehlbarkeit des Weltklimarates zweifelt, lächerlich gemacht und in die Schandecke der Leugner verbannt gehört.
Wir treffen Professor Schlüchter in einem abgelegenen Bauernhaus im Berner Emmental oberhalb von Lützelflüh.
Der kräftige, leicht untersetzte und bärtige Mann mit dem stets wachsamen und festen Blick passt perfekt zu diesem Gehöft aus Gotthelfs Zeiten.
Hier wurde er 1947 geboren, hier besuchte er die Grundschulen.
Das Gymnasium absolvierte er in Burgdorf.
1966 ging er nach Bern, um Geologie zu studieren.
Es folgten Studien in Deutschland, später forschte Schlüchter rund um den Erdball.
Doch die Erdung auf der Emmentaler Scholle, hat man den Eindruck, die kam ihm nie abhanden.
«Das Glück war mir hold», fasst Christian Schlüchter sein Leben zusammen, «alles war Zufall und nochmals Zufall.»
Es war ein Zufall, dass just Anfang der 1970er Jahre, als er sein Studium beendet hatte, überall Autobahnen entstanden.
Schneisen wurden in die Landschaft gegraben, Kiesgruben ausgebaggert.
Für einen Geologen war es das Paradies auf Erden:
«Plötzlich konnten wir in die Höger reinschauen.»
Zufälligerweise war es auch die Zeit, als die C14-Methode (Radiokarbondatierung) entwickelt wurde.
Es war ein Meilenstein für die Erkundung der Erdgeschichte.
Und zufälligerweise fand der junge Geologe in Bern hochkarätige Professoren - etwa den Botaniker Max Welten, den Geologen Rolf Rutsch, die Mineralogin Emilie Jäger oder den Physiker Hans Oeschger -, die den Wissbegierigen über alle Schrebergärten hinweg fachübergreifend förderten.
Denn um die geologischen Verschiebungen über die Jahrtausende zu erforschen, reichte ein Spezialgebiet nicht.
Mit der Radiokarbonmethode etwa halfen ihm die Physiker, das Alter von Fundstücken in den Kiesgruben und Moränen zu bestimmen; mit Hilfe der Botaniker wiederum konnte er aufgrund von Pollen oder Hölzern, die er in geologischen Ablagerungen fand, die Vegetation einer bestimmten Epoche ergründen.
Damit konnte man sich ein Bild machen von einem Thema, das damals nur ein paar Aficionados elektrisierte, zufälligerweise aber bald in aller Munde sein sollte: das Klima.
Schlüchter war einer, der sich lieber auf den Schutthalden der Gletscher herumtrieb als in den Bibliotheken und Hörsälen.
Die Arbeiter in den Kiesgruben, von denen er manch einen mit dem Zauber der Geologie infizierte, waren seine treusten Verbündeten.
Bis heute kommt es immer wieder mal vor, dass ihn einer anruft, weil er im Kies auf eine seltsame Formation, einen Findling oder einen vielleicht seit Jahrtausenden eingeschlossenen Baumstamm stösst.
Dieses Holz hatte es Schlüchter schon immer angetan.
Für ihn waren diese Fundstücke gleichsam die Agenden, mit denen er die Geschichte der Veränderungen datieren konnte.
Die Baumarten und Jahrringe waren für ihn wie Wetterstationen.
In unbestechlicher Präzision hatten sie die klimatischen Bedingungen vergangener Epochen aufgezeichnet.
Urban vs. knorrig
Dabei begann alles mit einem gewaltigen Flop.
Mitte der 1970er Jahre fand Schlüchter unter einer Grundmoräne ein Holzstück, dessen Alter im Labor auf 19'500 Jahre datiert wurde.
Es war eine Sensation, weil der Brügel an einem Ort lag, wo er nie hätte liegen dürfen.
Musste man die Geschichte umschreiben?
Nachkontrollen in München ergaben dann aber, dass man sich um Jahrtausende verrechnet hatte.
Das Holzstück war durch organisches Material «verunreinigt», welches aus einer anderen Schicht durchgesickert war.
Es war peinlich, ja, doch sein Ruf nahm keinen Schaden.
Denn Wissenschaft beruhte, damals zumindest noch, auf dem Prinzip von Versuch und Irrtum.
Das war nicht so schlimm, weil die allein seligmachende wissenschaftliche Wahrheit noch nicht erfunden war.
Dumm war nur, wer seine Irrtümer nicht sehen wollte oder vertuschte, statt daraus zu lernen.
Christian Schlüchter wurde 1993 ordentlicher Professor an der Universität Bern.
Das war just die Zeit, als der Umweltphysiker Thomas Stocker am Physikalischen Institut in die Fussstapfen des legendären Hans Oeschger trat.
Stocker hatte sein Handwerk an der ETH Zürich und später an der Columbia University gelernt.
Seine Spezialität waren computergestützte Klimamodelle, die ihn später an die Spitze des Weltklimarates katapultieren sollten.
An der Seite des Klimaaktivisten Al Gore durfte er 2007 im Kollektiv des IPCC den Friedensnobelpreis entgegennehmen.
Die ebenso famosen wie umstrittenen historischen CO2-Kurven von Al Gore waren in Stockers Institut entstanden.
Schlüchter und der zwölf Jahre jüngere Stocker, das sind zwei Welten, die unterschiedlicher kaum sein konnten.
Man muss es sich bildlich vor Augen führen:
Auf der einen Seite der urbane und eloquente Filius der katholischen Zürcher Konditorendynastie Stocker, einer,
der am liebsten im Büro hinter Computern an seinen Modellen werkelte und sich in den internationalen Gremien bewegt wie ein Fisch im Wasser;
auf der anderen Seite der knorrige Bauernbursche aus dem urprotestantischen Emmental,
dem es im Zelt auf den unwirtlichen Gletscherhalden im Himalaja, in der Antarktis, im tiefen Anatolien, in den Alpen oder in den Hochanden am wohlsten ist;
einer, der grundsätzlich allem misstraut, was er nicht mit den eigenen Händen anfassen und mit den eigenen Augen sehen kann.
Jahrelang ergänzten sich die beiden Antipoden ganz leidlich, publizierten sogar zusammen.
Während Stocker beim IPCC die Karriereleiter hochkletterte,
machte Schlüchter in den 1990er Jahren Funde in den Alpen, welche die Geschichte der Gletscher umschreiben sollten.
Und wieder führte der Zufall Regie.
Zwischen 1980 und 1990 waren die meisten Alpengletscher vorübergehend wieder gewachsen.
Seit dem Ende der Kleinen Eiszeit (um 1850) hatte es noch zwei weitere solche Wachstumsphasen gegeben.
Das hatte vor allem mit den Niederschlägen zu tun (der schnellste Gletscherrückgang wurde übrigens im aussergewöhnlich sonnigen Sommer 1947 gemessen).
Entscheidend war:
Der vorübergehende Vorstoss in den 1980er Jahren pflügte die Vorfelder der Gletscher auf und förderte, auch via Schmelzwasserbäche,
massenweise Holz- und Torfstücke zutage,
die vorher während Jahrhunderten oder Jahrtausenden vergraben gewesen und unter hermetischem Verschluss konserviert worden waren.
Zusammen mit seinen Studenten schleppte Schlüchter mehrere tausend Fundstücke aus dem ganzen Alpenraum in die Labors.
So entstand über die Jahre eine detaillierte Geschichte der Gletscher bis zurück in die letzte Eiszeit.
Nicht alle freute das.
Denn die Realität, die der Gletschermann auf dem Feld gefunden hatte, passte immer weniger zu den Klimamodellen des IPCC.
2004 kam es zu einer ersten offenen Kontroverse.
«Hör auf mit diesem Seich», so soll Stocker damals seinen Kollegen im trauten Kreis entnervt beschworen haben.
Wie ernst war das gemeint?
Auf jeden Fall war es nur ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte.
Als die Gletscher kleiner waren
Nach der Jahrtausendwende kamen neue Messmethoden auf.
Es konnten nun die Zeiträume bestimmt werden, in denen Gesteinsoberflächen der kosmischen Strahlung ausgesetzt gewesen waren.
Die Felsen, welche die schmelzenden Gletscher freigaben, sprachen wiederum eine klare und deutliche Sprache:
Im frühen Mittelalter oder etwa in der Römerzeit waren die Gletscher viel kleiner als heute, und zwar nicht nur in Europa, sondern weltweit.
In der Öffentlichkeit wurden Schlüchters Forschungen zwar kaum wahrgenommen.
Und er war auch nicht erpicht auf einen Showdown, solange man ihn forschen liess.
Doch an der Universität im mittlerweile zutiefst rot-grünen Bern sorgten die Erkenntnisse des kauzigen Emmentalers, die sich nicht an die offiziellen Modelle hielten, für zunehmende Irritation.
Im Juni 2014 provozierte Christian Schlüchter mit einem ausführlichen Interview in der Zeitung Der Bund einen Eklat.
Schon der vieldeutige Titel («Unsere Gesellschaft ist grundsätzlich unehrlich») versprach Zoff.
Schlüchter legte seine Erkenntnisse sehr detailliert dar.
Zu den Modellen des IPCC äusserte er sich nicht direkt.
Er wies aber darauf hin,
dass sich die zum Teil dramatischen Wärme- und Kältephasen der letzten 12'000 Jahre nicht mit dem CO2 erklären liessen,
dass es viele denkbare Theorien und wenig Gesichertes gebe - und dass man erst das Vergangene begreifen sollte, bevor man die Zukunft prognostiziere.
Es sei schwierig geworden, Forschungsergebnisse zu publizieren, welche der offiziellen Klimadoktrin widersprechen, klagte Schlüchter.
Er plädiere zwar auch für einen schonenden Umgang mit den Ressourcen,
doch mehr Sorgen als das Klima bereite ihm der Zustand der Forschung:
«Viele Naturwissenschafter sind heute Zudiener von Politikern.»
Und weiter:
«Es gibt in der Geschichte viele Beispiele für das Versagen der Naturwissenschaft, weil der Mut gefehlt hat.»
Und zu Professor Stockers Aussage, man habe nur noch die Wahl zwischen zwei und vier Grad Erwärmung, meinte er trocken:
«Die Erfindung des Teufels war die grandioseste Erfindung, die die Menschheit je gemacht hat.
Man kann viel Geld verdienen, wenn man ihn an die Wand malt.»
Bienen und Enkel
Professor Thomas Stocker reagierte mit einer scharfen Replik.
Wenn sein «langjähriger Kollege» mit Holzresten, die er «aus den schmelzenden Gletschern hervorholt», das Weltklima erklären wolle,
dann sei das «weder wissenschaftlich noch seriös».
Es gebe eine «einfache quantitative Erklärung für den weltweit dokumentierten Gletscherschwund:
den vom Menschen verursachten Klimawandel, also den Anstieg der CO2-Konzentration». Und basta.
Stocker warf Schlüchter mangelnde Verantwortung vor,
weil er mit seinen Äusserungen «der Verharmlosung des globalen Klimawandels» Vorschub leiste.
Nach diesem kurzen und heftigen Aufflammen einer Kontroverse wurde es wieder ruhig.
Schon 2012 war der Störfaktor Christian Schlüchter wegpensioniert worden.
Heute kümmert er sich, fidel wie eh und je, vor allem um seine Bienen und seine Enkel.
Mit Schlüchter verschwand einer der letzten Vertreter der alten Garde aus der Universität Bern
und mit ihm die vermaledeiten Baumstämme und Torfstücke, welche die Modelle stören.
Es herrscht Eintracht.
Man fragt sich bloss, wozu denn noch weiter übers Klima geforscht werden soll - wo doch schon alles wissenschaftlich gesichert ist.
Aletsch-Gletscher im Verlaufe der letzten ca. 3'500 Jahre
de | en | fr |
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Auswirkungen des Klimas Gletscher |
Impacts of Climate Change Glaciers |
Impacts du changement climatique Glaciers |
⇧ 2014
Die kalte Sonne (Fritz Vahrenholt & Sebastian Lüning)
2014-06-11 de
Berner Geologe Christian Schlüchter: Alpengletscher endeten zu Zeiten
Hannibals 300 Höhenmeter über dem heutigen Niveau
Immer mehr Geologen erkennen, dass ihr Wissen dringend in der Klimadiskussion gebraucht wird.
Ein gutes Beispiel ist der Berner Geologe Christian Schlüchter, der am 6. Juni 2014 im Interview mit Bernhard Ott in der Tageszeitung Der Bund die Fakten zur Gletscherschmelze in den Alpen gerade rückte.
Im Folgenden ein Auszug aus dem augenöffnenden Gespräch, das sie unbedingt in voller Länge auf derbund.ch lesen sollten:
Aletsch-Gletscher im Verlaufe der letzten ca. 3'500 Jahre
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Auswirkungen des Klimas Gletscher |
Impacts of Climate Change Glaciers |
Impacts du changement climatique Glaciers |
Der Bund / Bernhard Ott
2014-06-07 de
«Unsere Gesellschaft ist grundsätzlich unehrlich»
Ein Stück Holz hat den Berner Geologen Christian Schlüchter in Konflikt mit der Klimaforschung gebracht.
«Die Zeit, die wir betrachten, ist doch viel zu kurz»: Geologe Christian Schlüchter will den Klimawandel nicht dramatisieren
Herr Schlüchter, Sie haben aufgrund der Analyse von Holzfunden im Vorfeld von Gletschern herausgefunden, dass Hannibal bei der Überquerung der Alpen meist durch den Wald, aber nie über Gletscher ging.
Das ist pointiert ausgedrückt.
Mit Hannibal wurde ich im Laufe meiner Forschungen aber tatsächlich konfrontiert.
Ein Freund sagte mir, dass ich die Öffentlichkeit darauf vorbereiten sollte, vom hehren Bild der Alpen mit Gletschern im Abendrot Abschied zu nehmen - zugunsten einer «hannibalistischen Welt».
Was meinen Sie mit «hannibalistischer Welt»?
Die Waldgrenze lag viel höher als heute, Gletscher gab es kaum.
In keinem der detaillierten Reiseberichte aus der Römerzeit werden Gletscher erwähnt.
Den ersten Holzfund machten Sie am Steingletscher im Sustengebiet.
Es habe sie «tschuderet», sagten Sie später.
Wie haben Sie das gemeint?
Bis in die 90er-Jahre beschränkte sich die Gletscherforschung auf eine Datierung der Gletschervorstösse und Moränenstände.
Dabei ging vergessen, was zwischen den Vorstössen geschah.
Man kannte nur 50 Prozent der Gletschergeschichte.
Und plötzlich stiess ich auf dieses Holz, wenige Meter vor dem Gletscher.
Es war zerschlissen, als ob jemand mit einem stumpfen Beil daran
gearbeitet hätte.
Mir war sofort klar:
Das ist ein Dokument, wie man es bisher noch nie gefunden und analysiert hatte.
Der Baum musste älter sein als die Kleine Eiszeit (1400 bis 1850). Ich liess ihn umgehend im Labor datieren.
Und wie alt war er?
Knapp über 4000 Jahre alt.
Was haben Sie sich dabei gedacht?
Ich müsse weitere Belege finden.
Kurz darauf war ich mit Studierenden im Val Malenco im Veltlin, wo wir auf ein Seelein vor einem kleinen Gletscher stiessen.
Das Gewässer wurde gestaut von einer Moräne aus der Kleinen Eiszeit.
In deren Erosionsrillen fanden wir zusammengedrückte Sedimente eines weiteren Sees mit organischen Spuren.
Diese waren praktisch gleich alt wie das Holz am Steingletscher.
Das heisst: Vor der Kleinen Eiszeit gab es bereits ein Seelein, das dann vom Gletscher zugedeckt wurde.
Zwei Jahre später fand ich zahlreiche Hölzer am Unteraargletscher.
Seither habe ich mehr oder weniger regelmässig weitere Belege gefunden.
Dort, wo heute der Unteraargletscher liegt, war einst grüne Fläche?
Es war eine Landschaft mit einem breiten, verwilderten Fluss.
Wir fanden auch viele über 2000-jährige Torfstücke.
Haben Sie je daran gedacht, dass 10'000 Jahre Erdgeschichte neu geschrieben werden müssten?
Nein, nein. Das wäre vermessen.
Die holozäne Gletschergeschichte war ja nicht mein primäres
Forschungsgebiet.
Aber bis dahin ging man ja von einem Rückgang der Gletscher seit dem Ende der Eiszeit aus?
Ja, mehr oder weniger, mit etwas oszillierenden Gletscherzungen. Man hat sich aber nicht überlegt, was zwischen den Vorstössen geschehen ist. Es hat mich fasziniert, mehr über die Rückzugsphasen der Gletscher zu erfahren.
Die Reaktionen auf Ihre Entdeckungen waren harsch.
Der Berner Klimaforscher Heinz Wanner hielt Ihnen vor, aus Holz- und Torfanalysen alleine könne man keine Rückschlüsse auf die Bewegungen der Gletscher schliessen.
Dazu brauche es Energie- und Massenbilanzen.
Ich hätte das Holz gar nicht finden dürfen, weil ich nicht zum engeren Kreis der Holozän- und Klimaforscher gehöre.
Meine Funde haben daher viele Experten auf dem falschen Fuss erwischt:
Jetzt hat ein «Laie» etwas gefunden, was die Holozän- und Klimaforscher hätten finden müssen.
Also ging es bloss um Forscherneid, und die Einwände waren haltlos?
Ich würde das nicht so ausdrücken.
Wir hatten am Anfang aber Mühe, Publikationsmöglichkeiten in
wissenschaftlichen Zeitschriften zu finden.
So mussten wir die ersten Beiträge in methodischen Publikationen unterbringen.
Wieso sollte es Massenbilanzen brauchen, wie Wanner sagte?
Ein Gletscher geht zurück, wenn die Masse schwindet.
Wenn die Masse wieder zunimmt, stösst auch der Gletscher vor.
Die Lage der Gletscherzunge ist ein leicht verzögertes Abbild der Massenbilanz.
Haben Sie das Gespräch mit Herrn Wanner gesucht?
Wir haben uns öfters darüber unterhalten.
Er hat mir schliesslich anvertraut, dass er aus einem unserer
Aufsätze zitiert habe. Das ist eine Ehre für uns.
Sie standen in einem fremden Gärtchen herum?
Das ist etwas zugespitzt formuliert.
Ich habe ein Leben lang geforscht, was Gletscher mit ihrer Unterlage
machen.
Dabei habe ich mir zwangsläufig auch Gedanken über die
Gletschergeschichte gemacht.
Wir haben zum Beispiel eine andere Datierungsmethode entwickelt als die gängige C-14-Methode, die auf organischen Materialien basiert.
Mit unserer Methode kann man das Alter einer geologischen Oberfläche bestimmen.
Das waren die Forschungen an der Felskante des Rhonegletschers beim Hotel Belvédère?
Genau.
Diese Publikation hatte für grosses Aufsehen gesorgt.
Wir wollten prüfen, ob die vom Rhonegletscher freigegebene Felsfläche schon einmal der kosmischen Strahlung ausgesetzt war.
War der Gletscher schon einmal so klein wie heute?
Ist das messbar anhand der Isotopen an der Oberfläche des Gesteins?
Die Resultate waren klar und eindeutig.
Die Felskante war in den letzten 10'000 Jahren während 5800 Jahren eisfrei.
Dann ist der heutige Zustand des Gletschers der Normalfall?
Der Gletscher war mehrheitlich gar noch kleiner.
Vorher hiess es bei unseren Publikationen jeweils: «Der Schlüchter ist wieder einmal holzen gegangen.»
Nun war klar, dass unsere Forschungsergebnisse sich nicht nur auf die Altersbestimmung von Holz stützten.
Von da an konnten wir ungehindert publizieren.
Ein Jahr später fanden wir im Vorfeld des Glacier du Mont Miné im Wallis riesige Stämme.
Bei der Altersbestimmung konnte festgestellt werden, dass diese Bäume innerhalb eines Jahres gestorben sind.
Das war das zweite Mal, dass es mich «tschuderet» hat.
Der Gletscher stiess sehr rasch vor?
Vielleicht wurden die Bäume nicht vom Gletscher direkt, sondern von Murgängen gefällt.
Das Todesjahr konnte exakt auf 8195 Jahre vor heute datiert werden.
Die Sauerstoffisotope im grönländischen Eis zeigen um 8200 Jahre vor heute eine markante Abkühlung.
Damals stiessen die meisten Gletscher in Grönland rasch vor.
Unsere Funde am Glacier du Mont Miné zeigten, dass dieses Kälteereignis offenbar auch die Alpen erfasste.
Deshalb kamen Sie zum Befund, dass die Bewegungen der Gletscher vor allem von der Aktivität der Sonne abhängen?
Nein, darauf kam ich schon vorher.
Aber von da an konnten unsere Forschungen nicht mehr negiert werden.
Der UNO-Weltklimarat prophezeite 2001, dass die Alpengletscher im Jahr 2100 weitgehend verschwunden sein werden.
Ihre Forschungen stehen da quer in der Landschaft?
Ich würde das nicht so formulieren.
Wir haben Folgendes gezeigt:
Erdgeschichtliche Erwärmungsphasen waren stets intensiv, rasch und von Katastrophen begleitet.
Heute befinden wir uns immer noch in einer exponentiellen Zunahme der Erwärmung nach der Kleinen Eiszeit.
Laut UNO-Weltklimarat kommt zusätzlich zur erdgeschichtlichen Erwärmung aber noch die vom Menschen gemachte dazu?
Richtig.
Aber es gilt zu bedenken, dass das System extrem dynamisch ist und nicht linear funktioniert.
Die Gletscher rücken nicht friedlich vor, bleiben eine Weile liegen und gehen dann zurück.
Warum bewegten sie sich in den letzten 200 Jahren denn viel dynamischer als vorher?
Das trifft so nicht zu.
Man kannte früher nur Bruchstücke der Geschichte und wusste nicht, dass das System so dynamisch ist.
Mitte des 19. Jahrhunderts war der Höchststand der Kleinen Eiszeit, die Gletscher waren vorgerückt.
Dann fielen sie zurück.
In den 1980er-Jahren gab es aber erneut Vorstösse.
Der Rückgang Mitte des 19. Jahrhunderts fiel doch mit dem Beginn der Industrialisierung zusammen?
Diese Frage ist bis heute nicht beantwortet:
Wieso gingen die Gletscher Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, obwohl der grosse CO2-Anstieg in der Atmosphäre erst später kam?
Warum «kippte» die Erde in derart kurzer Zeit in eine Erwärmungsphase?
Warum gab es in den 1880er-, 1920er- und 1980er-Jahre wieder Vorstösse?
Ein berühmter Klimaforscher liess in den 1980er-Jahren in «Bund» und BZ verlauten, uns stehe die nächste Eiszeit bevor.
Es schleckt aber keine Geiss weg: Der Gletscherschwund ist rasant.
Ja. So katastrophal wie am Ende der letzten Eiszeit.
Aber das System funktioniert nicht linear.
Früher oder später muss die Klimaforschung die Frage beantworten, warum der Rückgang der Gletscher am Ende der Kleinen Eiszeit um 1850 derart rasch eingesetzt hat.
Das CO2 spielte keine Rolle für den Gletscherschwund?
CO2 spielt eine Rolle.
Aber man kann es nicht zur alleinigen Ursache erklären, ohne die Vorstösse der Gletscher in den 1980er-Jahren zu erklären.
Zudem müsste man erklären, welche Rolle das CO2 bei den grossen erdgeschichtlichen «Wendepunkten» zum Beispiel vor 115'000 Jahren spielte.
Da gab es ja noch keine Menschen.
Eben.
Warum wurde es da kälter?
Warum wurde es vor 17'500 bis 18'000 Jahren wieder wärmer?
Ich negiere nichts, ich will aber wissenschaftliche Antworten auf diese Fragen.
Sie führen die Gletscherbewegungen auf die Sonnenaktivität zurück.
Da müssten wir heute in einer Phase grosser Sonnenaktivität sein.
Auf der Nordhalbkugel sind wir heute in einer Phase mit Abkühlungstendenzen.
Trotzdem gehen die Gletscher zurück.
Viele sind überzeugt, dass der Mensch dafür verantwortlich ist.
Für mich persönlich ist das nicht die zentrale Frage.
Unsere Gesellschaft ist grundsätzlich unehrlich.
Man spricht immer vom «Hockey-Stick», der eine lange Phase konstanter Temperaturen mit einer exponentiellen Erwärmung in den letzten 100 Jahren anzeigt.
Aber es ist eigentlich ein «Double-Stick», weil man auch die Bevölkerungszunahme zeigen müsste.
Darüber spricht aber niemand.
Der Konnex zwischen Erderwärmung und Bevölkerungszunahme wird nicht gemacht.
Warum ist eine menschliche Ursache der Klimaerwärmung für Sie nicht zentral? Sind Sie ein Zyniker?
Nein, ganz im Gegenteil.
Aber wir wissen noch so wenig, wenn wir nicht erklären können, warum die alpinen Gletscher am Ende der Kleinen Eiszeit zurückgingen.
Und warum die Kleine Eiszeit überhaupt angefangen hat.
Haben die Römer mit Heizen aufgehört, sodass es weniger CO2 in der Atmosphäre gab?
Nach dem Untergang des Römischen Reiches ging es kulturell ja schon etwas bachab.
Das ist jetzt aber auch zynisch. Die Zeit, die wir betrachten, ist doch viel zu kurz.
Beim sogenannten Klimagate vor ein paar Jahren wurde ein Mail eines Wissenschaftlers publik, der schrieb, man müsse die Kleine Eiszeit wegdefinieren.
Genau diese Diskussion berührt mich nicht, weil sie nicht ehrlich ist.
Es geht wohl um Geld.
Es geht auch um Geld für Forschung und Renommee.
Unterstellen Sie den Forschern des UNO-Weltklimarates politisches Kalkül?
Ich wurde einmal aus Versehen an ein Meeting in England eingeladen.
Die Diskussion dort war sehr denkwürdig.
Sie wurde von jemandem des East Anglia Climate Center geführt, das wegen der publizierten E-Mails im Zuge von «Klimagate» in die Kritik geraten war.
Der Gesprächsleiter sprach als eine Art Vater.
Er setzte sich auf einen Tisch vor der versammelten Gemeinde und nahm die Messages entgegen.
Diese kommentierte er entweder wohlwollend oder ablehnend.
Zuletzt ging es um Tipps, wie man welches Gesuch an welcher Stelle für bestimmte Forschungen formuliert.
Für mich war es beeindruckend, zu sehen, wie der Gesprächsleiter Informationen gesammelt und selektioniert hat.
Mir geht es auch um die Glaubwürdigkeit der Naturwissenschaft.
Die Naturwissenschaft wird korrumpiert?
Viele Naturwissenschafter sind heute Zudiener von Politikern, aber nicht mehr Naturwissenschafter, denen es um neues Wissen und Daten geht. Und das macht mir Sorge. Es gibt in der Geschichte viele Beispiele für das Versagen der Naturwissenschaft, weil der Mut gefehlt hat. Dasselbe gilt auch für andere Disziplinen, aktuell zum Beispiel für die Ökonomie.
Und heute sind wir wieder in einer Situation, in der man gewisse Möglichkeiten im Voraus ausschliesst?
Es gibt schon Fragen, die tendenziell (noch) ausgeblendet werden. Mehr und mehr jungen Forschern wird aber bewusst, dass der Stellenwert der Forschung sinkt, je mehr sie sich der Politik ausliefert.
Laut einem weiteren Berner Klimaforscher, Thomas Stocker, haben wir nur noch die Wahl zwischen einer Erderwärmung um zwei oder um vier Grad.
Ist das Hysterie?
Die Erfindung des Teufels war die grandioseste Erfindung, die die Menschheit je gemacht hat.
Man kann viel Geld machen, wenn man ihn an die Wand malt.
Andererseits wären die möglichen Auswirkungen einer Erwärmung auf eine so komplexe und verwöhnte Gesellschaft wie die heutige gravierend - vergleichbar mit der Situation, die die Völkerwanderung ausgelöst und das Römische Reich zum Einsturz gebracht hat.
Ist es nicht beängstigend, wenn die Gletscher im Jahr 2100 weg sind?
Sie kommen wieder, weil wir auf der Nordhalbkugel noch im Modus der Eiszeit sind.
Die Gleichgewichtslinie, also die Linie zwischen Nähr- und Zehrgebiet eines Gletschers, lag zu Zeiten Hannibals mindestens 300 bis 350 Höhenmeter höher als heute.
Die Durchschnittstemperatur lag anderthalb Grad über jener von 2005.
Erdgeschichtlich ist die jetzige Entwicklung nicht neu.
Gab es in der Römerzeit auch aufgetaute Permafrostböden, Murgänge und gefährdete Verkehrswege?
Murgänge gibt es in der Phase des Übergangs von kalt zu warm. Danach sind diese Böden wieder stabil. Das geht oft vergessen. Unsere Infrastruktur heute ist aber viel verletzlicher als damals.
Die Alpen ohne Permafrostböden wären kein Drama?
Mittelfristig nicht.
Kurzfristig ist es für Bauten in diesen Böden dramatisch.
Ist die Wasserversorgung durch den Gletscherschwund nicht gefährdet?
Auf die Reserven der Wasserversorgung hätte das einen Einfluss, da der Gletscher als Speicher entfällt.
Auf die Wasserversorgung als solche nicht.
Es ist unwahrscheinlich, dass es in den Alpen keinen Niederschlag mehr gibt.
Werden die Kinder Ihrer Enkel dereinst noch Gletscher erleben?
Ich versuche meinen Enkeln zu vermitteln, dass der Mensch nicht der Herr des Universums ist.
Ich ermahne sie zu einem schonenden Umgang mit unseren Ressourcen, zum Beispiel dem Wasser.
Man muss nicht jeden Tag duschen.
Und ich versuche ihnen zu zeigen, dass sich die Umwelt verändert.
Trotzdem traten Sie als Kronzeuge gegen die Klimaerwärmung in der «Weltwoche» auf.
Ich habe mich nie politisch eingemischt.
Sie traten an SVP-Versammlungen als Gastreferent auf.
Ich habe vor allen Parteien gesprochen - nicht immer über «Eis und Holz».
Nochmals: Was steckt hinter den Gletscherschwankungen?
Am Hebel der Veränderungen steht die Sonnenaktivität.
Zudem spielen tektonische Bewegungen und die Verschiebung der Jahreszeiten in der Nordhemisphäre eine Rolle.
Ein Auslöser können auch Vulkane sein.
Aletsch-Gletscher im Verlaufe der letzten ca. 3'500 Jahre
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de Panik-Küche en Panic laboratory fr Marmite alarmiste
Naturwissenschaften Schweiz
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Heinz Wanner: Ist die Sonne schuld am Klimawandel?
Die Abwägung der wichtigen natürlichen und menschgemachten Einflüsse zeigt eine zunehmende Dominanz des Treibhauseffektes
Alle paar Jahre erscheinen Publikationen, welche ausschliesslich die Sonne für den Klimawandel verantwortlich machen.
Dies hat eine gewisse Logik, weil das Klimasystem der Erde durch die Energieleistung der Sonne angetrieben wird.
Allerdings berücksichtigen diese Studien oft nicht, dass sich die Mischung der natürlichen und menschgemachten Antriebs- und Störungsfaktoren dauernd verändert.
Dadurch wird nicht nur die Energiebilanz der Erde beeinflusst.
Auch die atmosphärische Zirkulation, die Temperatur und der Niederschlag sind dauernden Schwankungen unterworfen.
Dieses Faktenblatt bespricht die Einflussfaktoren der Sonne über verschiedene Zeitskalen.
Die durch die Sonneneinstrahlung erzeugte Energieleistung pro Fläche (im Fachausdruck Energieflussdichte genannt) wird in Watt pro m2 ausgedrückt.
Bezogen auf den Einfluss der Sonne müssen zwei verschiedene Einflussfaktoren unterschieden werden.
Einerseits betrifft dies die langfristige räumliche Veränderung der Energieleistung auf unserer Erdkugel aufgrund der sich verändernden Elemente der Erdbewegung (elliptische Bahn um die Sonne, Schiefe und Kreiselbewegung der Erdachse).
Andererseits müssen die Schwankungen der Strahlungsleistung der Sonne - einfach ausgedrückt sind dies die Schwankungen der Leuchtstärke der "Sonnenlampe" - beachtet werden.
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Unterschied zwischen direkter und indirekter Wirkung der Sonne
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Fehler der Klimamacher, Teil I Unterschied zwischen direkter und indirekter Wirkung der Sonne |
Errors, Part I Difference between the influence of Solar brihgtness and Solar activity |
Erreurs, partie I Différence entre l'influence du rayonnement solaire et de l'activité solaire |
Der Solarverstärker
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Die Sonne | The Sun | Le soleil |
Solarverstärker | Solar amplifier | Amplificateur du soleil |
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Fehler der "Klimamacher", Teil I | Errors of the "Climatemakers", Part I | Erreurs des "faiseurs du climat", partie I |
IPCC ignoriert den Solar-Verstärker | IPCC ignores the Solar amplifier | L'amplificateur du soleil est ignoré par le GIEC |
Kosmische Strahlung und Wolkenbildung
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Klimawandel: Wissenschaft Wasserdampf / Wolken |
Climate change: Science Water vapor / Clouds |
Changement climatique: Science Vapeur d'eau / nuages |
Wolkenforschung, Korrelation zwischen der kosmischen Strahlung und der Wolkenbildung, Korrelation zwischen Wolken und Temperatur, Der Wasserdampfverstärker für das CO2, Das Geheimnis der Wolken. |
Ursache des Klimawandels
Der CO2-Treibhauseffekt
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Klimawandel: Wissenschaft Der CO2-Treibhauseffekt |
Climate change: Science The CO2 Greenhouse Effect |
Changement climatique: Science L'éffet de serre du CO2 |
Einleitung | Introduction | Introduction |
Die Klimasensitivität von CO₂ | Climate sensitivity of CO₂ | La sensibilité climatique du CO₂ |
Die CO₂-Sättigung: Wenn die CO₂-Konzentration zunimmt, ist die Erwärmung wegen der Sättigung kleiner |
The CO₂ Saturation: As Carbon Dioxide increases it has less Warming Effect |
La saturation du CO₂: Lorsque la concentration du CO₂ augmente, son effet de réchauffement diminue |
Der Streit um die Rückkopplungen | The argument about the feedbacks | L'argument des rétroactions |
Der fehlende Hotspot (warme Zone) | The missing Hotspot | Le 'hotspot' (point chaud) manque |
ERBE Earth Radiation Budget Experiment | ERBE Earth Radiation Budget Experiment | ERBE Earth Radiation Budget Experiment |
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Klimawandel: Wissenschaft Steigende Temperatur bewirkt CO2-Anstieg (nicht umgekehrt! - zuerst kommt die Temperatur!) |
Climate Change: Science Temperature responsible for CO2 rise (not the other way round!) |
Changement climatique: Science La température fait monter le CO2 (pas le contraire!) |
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Kohlenstoffdioxid (CO2) | Carbon dioxide (CO2)" | Dioxyde de carbone (CO2)" |
Der CO2-Sättigungseffekt Wenn die CO2-Konzentration zunimmt, hat es einen kleineren Erwärmungseffekt |
Der CO2-Sättigungseffekt As Carbon Dioxide increases it has less Warming Effect |
Der CO2-Sättigungseffekt Lorsque la concentration du CO2 augmente, son effet de réchauffement diminue |
Einfluss der Sonne
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Klimawandel: Ursachen | Climate change: Causes | Changement climatique: Causes |
Solarer Einfluss in der Klima-Geschichte | Solar impact in Climate History | Impact solaire dans l'histoire du climat |
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Klimawandel: Probleme IPCC ignoriert den Einfluss der Sonne |
Climate change: Problems IPCC ignores the influence of the sun |
Changement climatique: Problèmes Le GIEC ignore l'influence du soleil |
Ozeanzyklen steuern das Klima
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Klimawandel: Wissenschaft Ozeanzyklen & Ozeanische Oszillationen |
Climate change: Science Ocean Cycles & Ocean Oscillations |
Changement climatique: Science Cycles et oscillations océaniques |
Ozeanzyklen steuern das Klima / El Niño (der Knabe/warm) & La Niña (das Mädchen/kalt) / ENSO: El Niño-Southern Oscillation / AMO: Atlantic Multidecadal Oscillation / NAO: North Atlantic Oscillation / AO: Arctic Oscillation / IOD: Indischer Ozean Dipol / PDO: Pacific decada oscillation |
Verstärkungseffekte & Rückkopplungen
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Fehler der Klimamacher, Teil I Falscher CO2-Verstärkungseffekt des IPCC |
Errors, Part I Wrong CO2 Amplifying Effekt of the IPCC |
Erreurs, partie I Faux effet d'amplification du CO2 du GIEC |
Der Streit um die Rückkopplungen | The argument about the feedbacks | L'argument des rétroactions |
⇧ 2010
Die Weltwoche 2010/15 / Alex Reichmuth
2010-04-14 de
Gletscherforschung: Die Zeugen früheren Klimawandels
Gletscherforscher Schlüchter: «Es ist einfach vieles durch die Sonne gesteuert»:
Der Rückgang der Alpengletscher gilt als dramatisch und bedrohlich.
Holz- und Torfstücke beweisen aber, dass in den letzten Jahrtausenden die Alpen meist grüner waren als heute.
Die Erkenntnisse eines Berner Forschers relativieren die Aufregung um die Erderwärmung.
Wie reagieren Forscherkollegen auf seine Erkenntnisse?
Darüber will Schlüchter nicht sprechen.
Er deutet aber an, dass es negative Reaktionen gegeben hat.
Wilfried Haeberli, Professor für Geografie und Glaziologe an der Universität Zürich,
geht auf die Frage der Weltwoche nach der Bedeutung von Schlüchters Erkenntnissen nicht direkt ein.
Offenbar hält er sie aber nicht für gross, denn Haeberli betont, dass sich die Gletscher und Eisfirne in den letzten zwanzig Jahren anders entwickelt hätten als jemals zuvor in den vergangenen Jahrtausenden.
...
Gleich argumentiert auch Heinz Wanner, Wissenschaftler am Berner Oeschger-Zentrum für Klimaforschung:
Aufgrund der abnehmenden Sonneneinstrahlung sei heute eigentlich mit einer grösseren Eisbedeckung als vor einigen Jahrtausenden zu rechnen.
Heute würden die Gletscher somit wegen des menschengemachten Klimawandels schmelzen.
Wanner bezeichnet Schlüchters Methode zwar als «spannend».
Trotzdem lässt er durchblicken, dass er nicht viel davon hält:
Man könne aufgrund der Fundorte von Holz- und Torfstücken nicht genau sagen, wie weit zurück die Gletscher zu einem bestimmten Zeitpunkt geschmolzen waren.
Im Weiteren arbeite eine «moderne Glaziologie» zwingend mit Berechnungen zur Energie- und Massenbilanz der Gletscher, was bei Schlüchters Methode mit den Hölzern leider fehle.
Nur auf Basis von solchen Bilanzberechnungen könne man aber «präzise Aussagen» für die Vergangenheit und Zukunft der Gletscher machen.
Christian Schlüchter bezweifelt hingegen, dass die Wissenschaft heute präzise die Vergangenheit und die Zukunft der Gletscher vorhersagen könne.
Eine offene Frage sei etwa, warum die gegenwärtige Gletscherschmelze bereits 1850 eingesetzt habe, weit bevor das vom Menschen emittierte CO2 einen Einfluss auf das Klima gehabt haben kann.
Es stört ihn auch, dass bei Prognosen über die weitere Entwicklung der Gletscher lange deren Rückgang der letzten 150 Jahre einfach linear in die Zukunft fortgesetzt worden sei:
«Das ist Unsinn.» Niemand könne wissen, wie sich die Gletscher weiterentwickelten.
Es habe zum Beispiel in den 1980er Jahren Vorstösse gegeben, die niemand vorausgesehen habe und die auch niemand erklären könne.
Die etablierten Klimaforscher prognostizieren jedoch, dass bis Ende des 21. Jahrhunderts die Alpengletscher bis auf wenige Reste zusammenschmelzen werden.
Schlüchter geht auf Distanz:
«Die Entwicklung von Gletschern ist komplex.
Ich erachte solche Prognosen als nicht sehr wissenschaftlich.»
Ein Abschmelzen könne langsamer, durchaus aber auch schneller erfolgen - niemand wisse das.
Im jüngsten Bericht des Weltklimarats von 2007 ist vor kurzem eine ebenfalls sehr unwissenschaftliche Prognose aufgedeckt worden:
diejenige, dass die Gletscher im Himalaja bis 2035 fast vollständig abschmelzen könnten.
Es dauerte allerdings fast drei Jahre, bis die «moderne Glaziologie» diese krasse Fehlprognose aufdeckte und erkannte, dass sie sich einzig auf einen wissenschaftlich ungeprüften Bericht einer Umweltschutzorganisation abstützte.
Im Vergleich dazu erscheint Schlüchters Methode mit der Datierung von gefundenen Holz- und Torfresten beruhigend bodenständig:
zwar begrenzt in ihrer Aussagekraft, aber gerade darum umso vertrauenerweckender.
Aletsch-Gletscher im Verlaufe der letzten ca. 3'500 Jahre
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Auswirkungen des Klimas Gletscher |
Impacts of Climate Change Glaciers |
Impacts du changement climatique Glaciers |