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Energie: Kern Kernkraftwerke |
Energy: Nuclear Nuclear Power Plants |
Energy: Nucléaire Centrales nucléaires |
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Kritische Analyse des Reaktorunfalls von Fukushima
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Ersatz bestehender Kernkraftwerke | Replacement of existing nuclear power plants | Remplacement de centrales nucléaires existantes |
⇧ de Definitionen en Definitions fr Définitions
Wikipedia
de
Kernenergie
Kernenergie, Atomenergie, Atomkraft, Kernkraft oder Nuklearenergie wird in erster Linie die Technologie zur großtechnischen Erzeugung von Sekundärenergie mittels Kernspaltung genannt.
Diese Technologie wird seit den 1950er Jahren in großem Maßstab zur Stromproduktion genutzt, während die ebenfalls unter diese Begriffe fallende Kernfusionsenergie für die Stromproduktion erst in vielen Jahren eine Rolle spielen kann.
Nuclear power is the use of nuclear reactions that release nuclear energy to generate heat, which most frequently is then used in steam turbines to produce electricity in a nuclear power plant.
Nuclear power can be obtained from nuclear fission, nuclear decay and nuclear fusion reactions.
Presently, the vast majority of electricity from nuclear power is produced by nuclear fission of uranium and plutonium.
Nuclear decay processes are used in niche applications such as radioisotope thermoelectric generators.
Generating electricity from fusion power remains at the focus of international research.
This article mostly deals with nuclear fission power for electricity generation.
Selon le contexte d'usage, le terme d'énergie nucléaire recouvre plusieurs sens différents :
Dans le langage courant, l'énergie nucléaire correspond aux usages civils et militaires de l'énergie libérée lors des réactions de fission nucléaire des noyaux atomiques au sein d'un réacteur nucléaire ou lors d'une explosion atomique (dans le cas d'une bombe thermonucléaire il existe aussi des réactions de fusion nucléaire).
Dans le domaine des sciences de la Terre et de l'Univers, l'énergie nucléaire est l'énergie libérée par les réactions de fusion nucléaire au sein des étoiles - par exemple le Soleil - ainsi qu'à la radioactivité naturelle, la principale source d'énergie du volcanisme de la Terre.
En physique des particules, l'énergie nucléaire est l'énergie associée à la force de cohésion des nucléons, la force nucléaire forte (protons et neutrons) au sein du noyau des atomes.
Les transformations du noyau libérant cette énergie sont appelées réactions nucléaires.
La force nucléaire faible régit les réactions entre particules et neutrinos.
Zur Verwechslung von Atomkraftwerken mit Kernkraftwerken
Kernkraftwerke beziehen ihre Energie aus Umwandlungen der Atom-KERNE,
Atomkraftwerke aus Umwandlungsvorgängen der Elektronenhülle des Atoms
(meist Verbrennungsvorgänge).
Insofern sind die klassischen Kohle- und Gaskraftwerke "Atomkraftwerke".
Nur die grüne Anti-Kernkraft-Lobby hat die Bezeichnung "Atomkraft" in den deutschen Sprachgebrauch eingepflanzt, weil sie das Wort "Kernkraft" für ihre Agenda als unerwünscht positiv besetzt beurteilte.
Diesen physikalisch unsinnigen Sprachgebrauch sollte man nicht mitmachen.
Quelle;
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2014-01-07 de
"Energiewende ins Nichts", Teil 1: Anmerkungen zum Vortrag von Prof.
Hans-Werner Sinn
= primärer Energieträger
Kernbrennstoffe sind Materialien, die zur Energiegewinnung durch Kernspaltung in Kernreaktoren eingesetzt werden.
Die in Brennstäben eingeschlossenen spaltbaren Stoffe (insbesondere die Isotope Uran-235 und Plutonium-239) werden durch Neutronenbeschuss zur Kernspaltung angeregt, dadurch kommt es zu einer Kettenreaktion.
Durch diesen Vorgang wird Energie freigesetzt, die in Kernkraftwerken zur Produktion von elektrischer Energie genutzt wird.
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Uran:
Plutonium
Thorium
Wasserstoff
Deuterium
Tritium
Transmutation
Eine Anlage mit Fusionsreaktor wäre ebenfalls ein Kernkraftwerk. Jedoch ist die Energiegewinnung aus Kernfusion im technischen Maßstab bislang erst Gegenstand von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten und von der industriellen Nutzung noch weit entfernt (Stand: 2007).
Ein Kernfusionskraftwerk könnte im Vergleich zu einem Kernspaltungskraftwerk bei wesentlich geringerem Brennstoffverbrauch, einem praktisch fast unbegrenzten Brennstoffvorrat, besserer Anlagensicherheit und mit weniger langlebigem radioaktivem Abfall große Mengen an elektrischer Energie liefern.
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Energie, Teil II | Energy, Part II | Énergie, partie II |
Kernfusion | Nuclear fusion | Fusion nucléaire |
⇧ Welt-Info
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▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
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In Tschechien entsteht der erste Small Modular Reactor (SMR) Europas
Das Mini-Atomkraftkwerk soll Tschechien unabhängiger von Stromimporten machen und einige Kohle- und Heizkraftwerke ersetzen
Im neu gegründeten Nuklearpark Südböhmen soll außerdem ein Service-Zentrum für europäische Partner entstehen, die ebenfalls Atomkraftwerke auf Basis der SMR-Technik errichten wollen
Manfred Haferburg EIKE (2022-09-30)
In Tschechien entsteht der erste Small Modular Reactor (SMR) Europas
Das Mini-Atomkraftkwerk soll Tschechien unabhängiger von Stromimporten machen und einige Kohle- und Heizkraftwerke ersetzen
Im neu gegründeten Nuklearpark Südböhmen soll außerdem ein Service-Zentrum für europäische Partner entstehen, die ebenfalls Atomkraftwerke auf Basis der SMR-Technik errichten wollen
Forschung und Wissen (2022-09-25)
Mit einem Bündel an Massnahmen treibt Sacramento den Kampf gegen den Klimawandel voran.
Dazu gehört auch der kontroverse Entscheid, das letzte Kernkraftwerk des Gliedstaats
länger als geplant laufen zu lassen.
South Korea plans to scale down its reliance on renewable energy sources and boost nuclear generation to meet its tougher climate goal.
Renewable energy should account for 21.5% of generation capacity by the end of the decade,
according to a draft of the nation's long-term power supply plan,
down from 30.2% under the previous version, the energy ministry said Tuesday in a statement, citing a government advisory group.
Most of the gap would be met by nuclear while coal and gas are little changed from the prior proposal.
Block soll ein Zehntel des Stromverbrauchs decken
Die Entscheidung wird nach einer Frist von 15 Tagen rechtskräftig, erst danach wird eine Beladung mit Brennstäben möglich sein.
Der neue 471-Megawatt-Block soll, wenn er vollständig in Betrieb ist, mehr als ein Zehntel des slowakischen Stromverbrauchs decken.
Dies ist voraussichtlich im kommenden Jahr der Fall.
Das Land will bei der Stromerzeugung autark werden.
Japan will 20 Prozent seiner Stromversorgung durch Atomenergie erzeugen.
Dafür will die Regierung die Kraftwerke länger laufen lassen
- trotz der Katastrophe in Fukushima.
Am Mittwoch ordnete Regierungschef Fumio Kishida seine Behörden an,
Pläne für die Entwicklung und den eventuellen Bau von Kernkraftwerken der nächsten Generation zu erstellen.
Handelsblatt (2022-08-24)
Bei den aktuellen Diskussionen um die weitere Nutzung der noch nicht zerstörten Atomkraftwerke in Deutschland taucht immer wieder der "Dual-Fluid-Reaktor" auf.
Diese Maschine scheint gegenüber den heute gängigen Modellen viele Vorteile zu haben.
Aber wird sie jemals verfügbar sein, und wenn ja, wann?
Heute sind Reaktoren einer neuen Generation im Gespräch:
der SMR = "Small Modular Reaktor",
der MSR = "Molten Salt Reactor"
und der DFR = "Dual Fluid Reactor".
Mit letzterem wollen wir uns näher beschäftigen.
Hans Hofmann-Reinecke / EIKE (2022-08-08)
Was geschieht im schönen Dänemark, daß sich gleich zwei junge Unternehmen (Seaborg Technologies und Copenhagen Atomics) mit der Entwicklung von Kernreaktoren der Generation IV beschäftigen?
War doch bisher für alle "Ökos" Dänemark das Paradies für Windkraft und Bioenergie.
Es ist kein Zufall, daß sich gerade die dünner besiedelten Staaten für kleine und "moderne" Reaktoren interessieren:
Ihre (lokalen) Netze sind meist zu klein, um konventionelle Reaktoren wirtschaftlich betreiben zu können.
Sie verfügen über keine Schwerindustrie, die die erforderlichen großen Bauteile (z. B. Reaktordruckbehälter) herstellen kann. Es sind deshalb besonders "drucklose" Konzepte von Interesse.
Sie verfügen über zahlreiche kleine fossile Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung (Fernwärme, Industriebetriebe) die ersetzt werden müssen.
Dänemark verfügt über eine beachtliche Flotte großer Containerschiffe (Maersk) für die neue Antriebskonzepte gefunden werden müssen (synthetische Brennstoffe und/oder nuklear).
Die skandinavischen Länder betreiben seit Jahrzehnten Leichtwasserreaktoren, die bereits eine Menge abgebrannter Brennelemente angehäuft haben - aber zu wenig für eine konventionelle Wiederaufbereitung.
Die derzeitige Lösung, der dauerhaften unterirdischer Zwischenlagerung in Bergwerken, schreit förmlich nach neuen Ansätzen.
Der staatliche ukrainische Betreiber NNEGC Energoatom und die amerikanische Westinghouse Electric Company haben eine Vereinbarung unterzeichnet, um die Anzahl der geplanten AP1000-Einheiten in der Ukraine von fünf auf neun zu erhöhen.
Zudem wird Westinghouse den gesamten Kernbrennstoff für den Kernkraftwerkspark des Landes liefern.
The Memorandum of Understanding is
to manufacture and sell turnkey power plants combining Samsung Heavy Industry's ship-building expertise
and the Danish company's Compact Molten Salt Reactor.
It also covers development of hydrogen production plants and ammonia plants.
Das nahe der deutschen Grenze gelegene Kernkraftwerk Tihange 3 und das Kernkraftwerk Doel 4 bei Antwerpen sollen bis mindestens Ende 2035 weiterlaufen können.
Das bestätigte der belgische Premierminister Alexander De Croo nach Beratungen der Regierung.
Infolge des Ukraine-Kriegs steigen die Energiepreise massiv an.
Sollte Deutschland die zum Jahresende geplante Abschaltung der letzten Atomkraftwerke also überdenken?
Zwei Ministerien sind nun dagegen.
Infolge des Ukraine-Kriegs steigen die Energiepreise massiv an.
Sollte Deutschland die zum Jahresende geplante Abschaltung der letzten Atomkraftwerke also überdenken?
Zwei Ministerien sind nun dagegen.
In November, Rolls-Royce SMR Limited submitted a Notice of Intention to apply for GDA Entry to BEIS for its 470 MWe SMR design, which is based on a small pressurised water reactor.
In Amerika dürfen die ersten Kernkraftwerke acht Jahrzehnte am Netz bleiben.
Eine so lange Laufzeit könnte auch für die Schweizer Werke Gösgen und Leibstadt in Frage kommen.
Das würde die Probleme des Landes mit der künftigen Stromversorgung erheblich verringern.
Russlands Akademik Lomonosov ist das erste schwimmende
Kernkraftwerk. Es verfügt über zwei "small modular reactors" (SMR) mit jeweils 40 MW Leistung |
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Schliesslich haben sie sich auf folgenden Passus geeinigt:
Beim Ausbau und Ersatz bestehender einheimischer Produktionsanlagen dürfe es keine gesetzlichen Technologieverbote geben, «um einen stabilen Energiemix für künftige Generationen zu garantieren.
Es sind deshalb die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, «damit langfristig und bei Bedarf auch eine neue Generation der Kernkraft-Technologie ihren Beitrag an die Versorgungssicherheit leisten könnte, sofern die Sicherheit jederzeit gewährleistet werden kann.»
Ausserhalb von Ländern wie der Schweiz oder Deutschland, die sich
kurzund mittelfristig aus der Kernenergie verabschieden wollen,
geht die Entwicklung der Nukleartechnik weiter.
Gerade die Erfahrungen nach dem Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi
haben zum
Beginn einer zweiten nuklearen Ära
geführt, die insbesondere die Klimaschutzmassnahmen einzelner
Länder unterstützen kann.
Der Schweiz droht eine Stromlücke
Doch die Stromkonzerne hätten kein Interesse daran, diese zu verhindern, kritisiert Ems-Chefin und SVP-Vizepräsidentin Magdalena Martullo Blocher im Interview.
Sie fordert, dass der Staat eingreift.
Magdalena Martullo-Blocher / Blick (2022-02-11)
Link zum Video
Forderung von neuen AKW
Magdalena Martullo-Blocher / Blick (2021-07-22)
Macron geht in die Atom-Offensive:
Frankreich bestellt ein Dutzend neuer AKW - die Kritik kommt sofort
Dr. Eduard Kiener, der ehemalige Direktor des Bundesamtes für Energie,
stellt in seinem Kommentar die Kosten von Kernenergie und Fotovoltaik gegenüber.
Kiener findet, dass ein Ausstieg aus der Kernenergie, die Versorgungssicherheit gefährdet.
CDU-Chef Friedrich Merz hält die Erneuerbaren-Ziele der Ampel für illusorisch.
Stattdessen will er sich mit Fusionsenergie und neuen Kernreaktoren beschäftigen.
In vielen europäischen Staaten dürfte bald der Strom knapp werden.
Das birgt eine einmalige Geschäftschance für die Eidgenossenschaft:
Die Schweiz sollte mehrere AKW aufstellen und das Ausland mit Elektrizität beliefern.
Ein Aufruf.
England
Als Folge der großen Flaute und des totalen Einbruchs der Windkraftleistung in Westeuropa und Großbritannien, haben die Briten nun Rolls Royce mit dem Bau einer Flotte kleiner modularer Reaktoren beauftragt.
Frankreich
Und die Franzosen haben schnell Pläne zum Bau von 14 Kernkraftwerke der nächsten Generation bekannt gegeben, die zu den derzeit 56 in Betrieb befindlichen Kraftwerken hinzukommen, welche über 70 % ihres Strombedarfs decken.
Und das zu einem Preis, zu etwa der Hälfte der Kosten, wie bei ihren von für Wind- und Solarenergie fanatisierten deutschen Nachbarn [Politikern].
Langjährige Pläne der französischen Regierung, ihre bestehenden Anlagen zu schließen, wurden stillschweigend eingestellt.
Für die Zukunft setzt Frankreich auf Atomkraft..
Zusammen mit erneuerbarer Energie soll das Land so seine CO₂ -Reduktionsziele erreichen können, erklärte Emmanuel Macron in einer Ansprache.
Die Organisatoren der Glasgower Konferenz wollten die Vertreter der Kernenergie an der Teilnahme hindern.
Erst ein geharnischter Brief sorgte für Abhilfe.
Allgemein kann aber die Bedeutung der Atomkraft als klimafreundliche Energieform immer weniger ignoriert werden.
Der Bundespräsident warnt vor zu wenig Elektrizität.
Die Wirtschaftsunternehmen müssen sich gegen Strommangel wappnen.
Dabei war die Schweiz einst stolz auf ihre sichere Stromversorgung.
Vollmundige Versprechen, falsche Expertise und feiges Schweigen sind die Gründe, dass es soweit kommen konnte.
Kernenergie hilft gegen die Erderwärmung
Das sagt der Weltklimarat.
Trotzdem durfte Atomfreund Werner Bechtel an der Zürcher Klimademo vom September nicht dabei sein.
Die Organisatoren wiesen ihn weg, die Polizei konfiszierte sein Transparent.
Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen.
Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher möchte auch in Zukunft voll auf Atomkraft setzen, um unabhängig zu bleiben.
Dabei erhält sie sogar Schützenhilfe vom anderen Ende des politischen Spektrums.
Ein Teil der Blick-Community bleibt aber skeptisch.
Die Stromversorgung von Estland ist noch immer von Russland abhängig.
Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sind trotz des Zerfalls der Sowjetunion (UdSSR) vor etwa 30 Jahren noch immer von der Stromversorgung durch Russland abhängig.
Dies soll sich laut einer Mitteilung des Unternehmens Tractebel Engineering bis zum Jahr 2025 ändern.
Seit den 1950er-Jahren werden Thorium-Flüssigsalzreaktoren erprobt.
Sie haben gegenüber Kernkraftwerken erstaunliche Vorteile. Höchste Zeit, auf sie zu setzen.
Robert Habeck, gehen Sie voran!
Es handelt sich um Nachrichten über die Energieform des Teufels, weshalb sie von allen Aufrechten auf deutscher Scholle bekämpft wird.
Es handelt sich um die Elektrizitätsgewinnung aus Kernbrennstoffen.
Brazil's state power company Centrais Eletricas Brasileiras SA and French peer Electricite de France SA (EDF) signed a three-year memorandum of understanding to look into cooperation on nuclear energy, the Brazilian company known as Eletrobras said on Tuesday.
Eletrobras said its Eletronuclear division had also signed the MOU, agreeing to study potential collaboration with the French on finishing the Angra 3 plant and developing new nuclear reactors in Brazil.
Bei seinem ersten Staatsbesuch vom 09.-11.03.2018 in Indien vereinbarten der französische Präsident Macron und der indische Premierminister Modi Kooperationen im Wert von über 13 Milliarden Euro und das Projekt, mit Frankreichs Hilfe in Jaitapur eine Kernkraftwerksanlage mit 6 Blöcken des Typs EPR mit einer Gesamtleistung von 9.600 MW zu bauen.
AP1000 ist die Warenmarke eines Druckwasserreaktors der Generation III+ des Herstellers Westinghouse.
Westinghouse ist die Mutter aller Druckwasserreaktoren.
Sie erschuf 1954 unter Hyman G. Rickover und Alvin M. Weinberg diesen Reaktortyp für den Antrieb des ersten Atom-U-Boots USS Nautilus (SSN-571).
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▶Kernenergie: Versorgungssicherheit
▶Kernenergie: Strahlenschutz, Strahlenbelastung
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⇧ 2022
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Manfred Haferburg
2022-09-30 de
Strahlende Feiglinge: Union, FDP und das Atomgesetz
Dass Wirtschaftsminister Habeck nun den Weiterbetrieb von zwei AKWs bis April 2023 für möglich hält, ändert am Grundproblem nichts.
Selbst CDU und FDP sind nicht für einen vernünftigen - und dauerhaften - Ausweg aus dem Energie-Dilemma zu haben.
Kernkraft in Deutschland - Sein oder Nichtsein.
Bisher waren die meisten Politiker, mit Ausnahme der AfD, der irrigen Überzeugung, dass ein Industriestaat vollständig von Wind- und Sonnenenergie versorgt werden kann.
Die Realität, dass nur das Backup der Kernkraft und der Kohle- und Gaskraftwerke diese Illusion aufrechterhalten hat, wurde schlicht verdrängt.
Nun hat die Realität die Tür eingetreten und steht mitten im Raum.
Es dauert nicht mehr lange, bis der Ruf nach Ermittlung der Schuldigen an der sich anbahnenden Energiekatastrophe unüberhörbar ertönen wird.
Panik breitet sich im hohen Hause aus.
Die alten Brunnen wurden zugeschüttet, bevor die neuen genügend Wasser liefern können.
Zu viel nukleare und fossile Erzeugungskapazität wurde in den letzten Jahren zerstört, ohne dass Ersatz in Sicht war.
Nun steht der Winter vor der Tür.
Die Gaslager sind zwar gefüllt,
aber die letzten 4.500 MW Kernkraft werden am 31.12. laut Atomgesetz abgeschaltet - Strom für 10 Millionen Haushalte.
Vor 15 Jahren waren es noch fast 20.000 MW.
Weil alle Warnungen ignoriert wurden, befindet sich Deutschland in einem Energie-Dilemma, aus dem es keinen Ausweg mehr gibt.
Die hektischen Maßnahmen zum Energieimport um jeden Preis und das erratische Kurieren der Ampel-Regierung an den sozialen Symptomen beweisen zur Genüge, dass die Hütte lichterloh brennt.
Die Megawattstunde, die sonst an der Strombörse um 50 € kostete, erreichte kürzlich einen Spitzen-Preis von 1.000 €.
Wenn etwas richtig knapp ist, wird es teurer.
Weder Industrie noch Endkunden können auf Dauer solche Preise bezahlen.
Auch der Staat hat nur so viel Geld, wie er von der Industrie und den Bürgern einnehmen kann.
Die Illusion der Vollversorgung mit Erneuerbaren platzt wie eine Seifenblase
Die Illusion der Vollversorgung mit Erneuerbaren platzt wie eine Seifenblase.
Die Verengung der Energieressourcen auf Wind und Sonne ist auch keine angemessene Antwort auf den Klimawandel.
Denn im Resultat hat die ganze Energiewende keine nennenswerte CO₂-Reduktion gebracht, da ja die Erneuerbaren bisher gerade mal den ebenso CO₂-freien Stromproduktionsausfall der abgeschalteten Kernenergie substituieren.
Der erneuerbare Kraftwerkspark kann verzehnfacht werden, er kann bei Flaute und Dunkelheit trotzdem das Land nicht versorgen.
Chemiefabriken, Stahlwerke, Aluhütten, Glasschmelzen, ja nicht einmal Bäckereien können windabhängig arbeiten.
Wind und Sonne tragen derzeit mit sechs Prozent zur Primärenergieversorgung Deutschlands bei.
Der Rest wird aus anderen Energieträgern gewonnen.
Noch mehr als 90 Prozent des "Erneuerbaren-Weges einer nachhaltigen Energieversorgung" liegen vor uns.
Man mag sich gar nicht vorstellen, wie das Ende dieses Wegs aussieht.
Es ist nachweislich unmöglich, eine Industrienation mit Wind und Sonne angemessen zu versorgen, solange es keine bezahlbare Speichertechnologie gibt.
Dafür hat Deutschland aber weder die geologischen Voraussetzungen noch eine andere existierende bezahlbare Technologie.
Um ganz Deutschland einen Tag mit Pumpspeicherstrom zu versorgen - wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint -,
sind ungefähr 480 Pumpspeicherkraftwerke von der Größe des geplanten Rurseewerks erforderlich.
Deutschlands Stromspeicher, alle existierenden zusammengenommen, reichen gerade einmal für 30 Minuten.
Da kann Märchentante Kemfert faseln, was sie will. (hier ab Min. 36:10)
ZDF
2023-08-01 de
Blackout in Deutschland - Horrorszenario oder reale Gefahr?
Deutschland will eigentlich aussteigen:
keine Kohle, kein Gas, keine Atomkraftwerke.
Stattdessen wollen wir voll auf erneuerbare Energien umsteigen.
Droht so ein großer Strom-Blackout?
Auch wenn es nicht in Politikerköpfe hineingeht:
Es geht nicht darum, möglichst viel erneuerbaren Strom zu produzieren.
Er muss genau dann und in genau der Menge produziert werden, wenn er gebraucht wird.
Strom ist das leichtverderblichste Gut der Welt, er muss in derselben Sekunde erzeugt werden, in der er verbraucht wird - es sei denn, man kann ihn speichern.
Und noch einen schönen Gruß an den Staatssekretär Graichen im Wirtschaftsministerium, der die Batterien der Millionen Elektroautos, die er herbeifantasiert, als Speicher anzapfen will:
Die Ladestationen sind nicht "rückladefähig".
Es gibt sehr wohl eine Lösung der Endlagerfrage
Die vielgepriesene Wasserstofftechnologie
hat einen Wirkungsgrad von 25 Prozent, das kann keine Politik ändern, das ist Physik.
▶Ulf Bossel: Wasserstoff löst keine Probleme
▶ Ulf Bossel: Saubere Energie aus Wasserstoff ist Illusion Nach Meinung von Ulf Bossel vom Europäischen Brennstoffzellenforum ist Wasserstoff ein denkbar ungeeigneter Energieträger, da bei seiner Herstellung viel Energie verbraucht und bei Transport und Lagerung viel Energie verloren gehe. Angesichts der schlechten Energiebilanz werde "auch niemand so dumm sein, um hier in eine Wasserstoffinfrastruktur zu investieren". |
Das Transportproblem Ungefähr ein Drittel des Wasserstoffs, den ich im Schiff habe, verliere ich bei einer Fahrt von Patagonien nach Hamburg. ... und ein Drittel muss ich wieder in dem Schiff lassen, damit das Schiff ja wieder zurückfahren kann. Das heißt, ich kann nur ein Drittel der Ladung wirklich in Hamburg anlanden und nutzen. |
Das heißt, von dem Strom, wenn ich unter einem Atomkraftwerk zum Beispiel Wasserstoff bei uns herstellen wollte,
dann kann ich über die Leitung etwa vier mal mehr Energie transportieren, als ich über den Wasserstoff transportieren kann.
Ich brauche also vier Kernkraftwerke, um den gleichen Kundennutzen zu haben.
Und der Aufbau einer landesweiten Wasserstofftechnologiestrecke
würde ein Zeitvolumen von nicht unter zehn Jahren benötigen, selbst wenn man den Preis von einem Euro pro Kilowattstunde akzeptieren würde.
Von den Gefahren, die vom Umgang mit Wasserstoff ausgehen, gar nicht zu reden.
Die drei Explosionen, die man in Fukushima sehen konnte, waren explodierender Wasserstoff.
Ein Blackout würde in Deutschland tausende Menschenleben kosten.
Dagegen müsste man nun die Gefahren der Kernenergie abwägen.
Da hilft die Statistik beim Verstehen.
Der Beweis wurde in 15.000 Reaktorjahren erbracht.
Bei der Erzeugung einer Terawattstunde Strom kommt es weltweit zu den folgenden Todesraten:
Kohle 30,
Öl 18,
Biomasse 5,
Erdgas 3,
Wasserkraft 1,
Wind/Wasser/Geothermie/Sonne/Kernenergie weniger als 1.
Einem Opfer pro 10 Terawattstunden Kernkraft stehen drei Tote bei Windkraft gegenüber, da sind sogar TMI, Tschernobyl und Fukushima mit eingerechnet.
Es ist eine nicht zutreffende Behauptung, dass es keine Lösung der Endlagerfrage gibt.
In Finnland geht gerade das Endlager ONKALO in Olkiluoto in Betrieb.
Trotzdem ist wohl die gegenwärtige deutsche Lösung, keinen Endlagerstandort finden zu wollen, die ungewollt beste Lösung.
Enthalten doch die abgebrannten Brennelemente in den Zwischenlagern noch mehr als 95 Prozent ihrer nutzbaren Energie.
In den Reaktoren der Generation 4 bzw. 5 kann nach Wiederaufbereitung diese Energie genutzt werden und reicht für 350 Jahre Stromversorgung für Deutschland.
Dann braucht es auch kein Endlager mehr, da die Abfälle dieser Reaktoren nur noch 300 Jahre strahlen.
Aber in Deutschland ist ja auch die Wiederaufbereitung von Kernbrennstoffen verboten.
Ein Blackout wird immer wahrscheinlicher
Um sich vom Gas unabhängig zu machen, hätte man alle Kernkraftwerke weiterlaufen lassen müssen.
Die haben ungefähr den Anteil Energie erzeugt, der von russischem Gas erbracht werden sollte.
Deshalb hieß Gas ja "Brückentechnologie".
Heute fehlt beides mit fatalen Folgen.
Und es hilft auch nicht, sich nun in der Not von LNG aus anderen fragwürdigen Ländern zu exorbitanten Preisen abhängig zu machen.
Schiefergas hätte Deutschland selbst genug für viele Jahre.
Doch die Politik verbietet auch das blindwütig, genauso wie die CCS-Technologie zur CO₂-freien Weiternutzung der heimischen Kohle.
Strommangelwirtschaft ist schon heute Realität, und ein Blackout wird immer wahrscheinlicher.
Auch die Nachbarländer werden nicht helfen können, die haben selber Probleme.
Es geht längst nicht mehr um Überzeugungen im größten Bundestag aller Zeiten.
Jetzt geht es darum, seine Politikerhaut zu retten und möglichst die Anderen schuldig aussehen zu lassen, wenn die Energiekrise zuschlägt.
Die AfD hatte schon am 5. Juli dieses Jahres einen Gesetzentwurf zur Änderung des Atomgesetzes (Drucksache 20/2592 & 20/3586) eingebracht.
In diesem wurde beantragt: "… Der Weiterbetrieb der drei aktuell noch im Betrieb befindlichen Kernkraftwerke ist als Minimalkonsens dringend angezeigt.
Dazu müssen die betreffenden Anlagen Deutscher Bundestag - 20. Wahlperiode - 3 - Drucksache 20/2592 nach dem AtG entfristet und die Strommengenbegrenzung abgeschafft werden.
Die Sicherstellung eines wirtschaftlich sinnvollen Betriebs für die Betreiber erfolgt am effektivsten über eine entschädigungsbewehrte Laufzeitzusage von 20 Jahren, welche zusätzliche Verbindlichkeit schafft.
In einem zweiten Schritt, der nicht Gegenstand des vorliegenden Entwurfs ist, können die Ende 2021 abgeschalteten Kernkraftwerke in gleicher Weise entfristet werden …"
Am 22. September 2022 beriet und beschloss der Deutsche Bundestag in dritter und letzter Lesung, den Gesetzesvorschlag der AfD zur Laufzeitverlängerung der deutschen Kernkraftwerke mit 70 Ja-Stimmen, 544-Nein Stimmen und 122 nicht abgegebenen Stimmen abzulehnen.
Merz ließ den Worten keine Taten folgen
Medial tut die Regierungspartei FDP in Sachen KKW so, als sei sie in der Opposition und fordert lautstark den Weiterbetrieb der Kernkraftwerke.
Der FDP-Parteivorsitzende und Bundesfinanzminister Lindner tönt am 21. September: "Es ist unabdingbar, die Kapazitäten am Strommarkt zu erhöhen und so die galoppierenden Preise zu senken.
Die drei sicheren Kernkraftwerke müssen weiterlaufen und die Kohlekraftwerke unbedingt ans Netz gebracht werden".
Einen Tag später stimmt er geschlossen mit 78 Abgeordneten seiner Fraktion im Bundestag - 14 FDP-Abgeordnete zogen es vor, abwesend zu sein - gegen einen Antrag zur Änderung des Atomgesetzes, der den Weiterbetrieb dieser Kraftwerke überhaupt erst ermöglicht hätte.
Ab 1. Januar 2023 ist nämlich durch dieses Gesetz die gewerbliche Stromerzeugung aus Kernenergie in Deutschland bei Strafe verboten.
Und die CDU/CSU tönt durch den Mund ihres Parteivorsitzenden und Oppositionsführers Merz: "Die Zeit wird jetzt knapp.
Wenn die Bundesregierung nicht sehr bald zu Entscheidungen kommt, dann trägt sie ganz allein die Verantwortung für die Folgen von Gasnotlage und Strommangel im kommenden Winter".
Nein, Herr Merz, für die Abschaltung der 14 anderen Kernkraftwerke trägt die CDU/CSU unter Führung der Abschaltkanzlerin Merkel die Hauptverantwortung.
Die Entscheidung von 2011 zum Kernenergieausstieg traf die CDU/CSU, wenn auch zusammen mit der SPD und FDP und unter Druck von den Grünen.
Am 2. September forderte Merz in einer Mail an die CDU-Mitglieder den Weiterbetrieb der Kernkraftwerke:
"… Das Ergebnis dieses zweiten Stresstests sollte ursprünglich Mitte dieser Woche veröffentlicht werden.
Aber ganz offensichtlich passt Teilen der Bundesregierung das ermittelte Ergebnis nicht, denn nach allem, was aus der Expertengruppe zu hören ist, wird der im Winter zu erwartende Strombedarf ohne die derzeit noch laufenden drei Kernkraftwerke in Deutschland nicht zu decken sein.
Aber ein solches Ergebnis kurz vor den Wahlen in Niedersachsen droht die grüne Partei zu zerreißen.
Also wird wieder nichts entschieden. … Vor diesem Hintergrund überhaupt noch ernsthaft daran zu denken, drei moderne, problemlos laufende Kernkraftwerke zum Jahresende stillzulegen, ist verantwortungslos (sagt ein Parteivorsitzender, dessen Partei 14 moderne, problemlos laufende Kernkraftwerke abschalten ließ).
Wir haben der Bundesregierung im Sommer eine Sondersitzung des Deutschen Bundestages zur Änderung des Atomgesetzes angeboten und sie aufgefordert, die Bestellung neuer Brennstäbe zu ermöglichen".
So tönt ein Herr Merz, um dann am 22. September mit 165 Abgeordneten seiner Fraktion im Bundestag - 32 CDU/CSU-Abgeordnete zogen es vor, abwesend zu sein - ebenfalls gegen eine Änderung des Atomgesetzes zu stimmen.
Weder von der CDU/CSU noch von der FDP gab es im Bundestag auch nur eine einzige Ja-Stimme für die Änderung des Atomgesetzes - noch einen schönen Gruß an Herrn Kubicki.
Abstimmung der Schande im Bundestag
Am 20. September, also ganze zwei Tage vor der Abstimmung über den AfD-Antrag im Bundestag, brachte die CDU/CSU-Fraktion einen eigenen Gesetzentwurf eines Neunzehnten Gesetzes zur Änderung des Atomgesetzes ein.
Er kam so spät, dass eine Abstimmung darüber voraussichtlich erst nach der Niedersachsenwahl am 9. Oktober stattfinden kann.
Im Grunde fordert der Antrag der CDU/CSU das Gleiche wie der Antrag der AfD.
Nur soll die Laufzeit der letzten drei KKW nicht für 20 Jahre verlängert werden, sondern nur für zwei Jahre bis 31.12.2024.
Zur Reaktivierung der im vergangenen Jahr abgeschalteten KKW wird nichts gesagt.
Offensichtlich glaubt auch die CDU/CSU, dass die Energiewende mit Sonne und Wind in zwei Jahren die Energiekrise gelöst hat oder bis dahin wieder Gas aus Russland fließt, irgendwer die nötigen 30 Gaskraftwerke gebaut hat und der von Frau Merkel begonnene Atomausstieg dann doch noch vollendet werden kann.
Ganz nebenbei frage ich mich, was die CDU/CSU macht, wenn es zur Abstimmung im Bundestag über ihren eigenen Gesetzentwurf kommt und die AfD geschlossen dafür stimmt?
Lehnen sie dann ihren Antrag ab, nur um nicht mit der AfD zu stimmen?
Lippenbekenntnisse zur Kernenergie
Merz und Lindner geben feige Lippenbekenntnisse pro Kernenergie ab, in der Hoffnung, beim eintretenden Energie-Desaster mit ihrer Partei vor dem Zorn der Betroffenen davonzukommen.
Sie hoffen dabei auf weitere Schützenhilfe der Medien, die ganz zufällig vergessen haben, über die Abstimmung der Heuchelei im Bundestag gebührend zu berichten.
Darüber hinaus rechnen sie - wohl zu Recht - mit der Vergesslichkeit der deutschen Bürger.
Sie wollen nur ihre Haut über den Winter retten.
Sie verzögern, schwafeln und taktieren so lange, bis es den Betreibern der KKW endgültig unmöglich wird, die Anlagen über die kalte Jahreszeit in Betrieb zu halten.
Das Zeitfenster dafür schloss sich schon im Mai dieses Jahres und jetzt müsste die Scheibe eingeschlagen werden, um doch noch in den Streckbetrieb zu gehen.
Es sind noch drei Monate bis zur Abschaltung - mit der Lieferung neuer Brennelemente ist für diesen Winter nun nicht mehr zu rechnen.
Lieber 10 Millionen Haushalte ohne Strom - frierende Kinder und Omas, abwandernde Industrie eingeschlossen - als mit der falschen Partei zu stimmen.
Dazu passt die Meldung, dass die französische Regierung jetzt offiziell den Bau von sechs neuen Kernkraftwerken EPR2 angekündigt hat.
Sie werden an Standorten bereits bestehender Reaktoren in Doppelblockbauweise errichtet, die ersten zwei in Penly, Seine Maritime.
Die nächsten zwei dann in Gravelin, im Norden Frankreichs.
Der Baubeginn des ersten wird 2027 sein.
Seine Inbetriebnahme im Jahr 2035.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
Forschung und Wissen
2022-09-25 de
Tschechien baut erstes Mini-Atomkraftwerk in Europa
In Tschechien entsteht der erste Small Modular Reactor (SMR) Europas
Das Mini-Atomkraftkwerk soll Tschechien unabhängiger von Stromimporten machen und einige Kohle- und Heizkraftwerke ersetzen
Im neu gegründeten Nuklearpark Südböhmen soll außerdem ein Service-Zentrum für europäische Partner entstehen, die ebenfalls Atomkraftwerke auf Basis der SMR-Technik errichten wollen
Estland: Small Modular Reactor (SMR) auch in Estland
Neben Tschechien hat auch Estland den Bau eines Small Modular Reactor (SMR) angekündigt.
Laut der bereits 2021 veröffentlichten Details soll das Mini-Atomkraftwerk in Estland eine Leistung von unter 300 Megawatt (MW) erbringen.
Außerdem werden aktuell Mini-Atomkraftwerke in China und Argentinien gebaut.
In Betrieb befindet sich weltweit jedoch noch keine SMR.
Tschechien baut mehr Atomkraftwerke
Laut Tschechiens Ministerpräsident Petr Fiala wird das Land in Zukunft mehr auf Atomkraft setzen.
Im Nuklearpark Südböhmen werden neben dem SMR deshalb noch zwei herkömmliche Reaktoren errichtet.
Zudem arbeitet CEZ an einem weiteren Reaktor in CEZ. Wie Daniel Beneš, CEO von CEZ erklärt, soll der Nuklearpark Südböhmen sich in Zukunft zu einem Service-Zentrum für europäische Partner entwickeln, die ebenfalls Atomkraftwerke auf Basis der SMR-Technik errichten wollen.
Laut Tomáš Pleskac, Chef der CEZ-Abteilung für Atomkraft, sollen die ersten SMR bis 2030 in den kommerziellen Betrieb gehen.
Das Ziel der kleinen Atomkrafte ist eine möglichst hohe Unabhängigkeit von Stromimporten und das Ersetzen von einigen Kohle- und Heizkraftwerken.
Deutschland: Zehntausende Atomkraftwerke nötig Das deutsche Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) kritisiert die SMR-Technik hingegen, weil tausende bis zehntausende Atomkraftwerke dieses Typs nötig wären, um die elektrische Leistung bereitzustellen, zu können.
Zudem sind Fragen zur Sicherheit, zum Rückbau und zur Zwischen- und Endlagerung bisher offen. Auch eine Studie der Stanford University sieht die kleinen Atomreaktoren kritisch, weil diese deutlich mehr Atommüll im Verhältnis zur Wärmeerzeugung produzieren.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶Tschechien: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Tschechien
NZZ
2022-09-02 de
Kalifornien hält nun doch länger an der Kernenergie fest
Mit einem Bündel an Massnahmen treibt Sacramento den Kampf gegen den Klimawandel voran.
Dazu gehört auch der kontroverse Entscheid, das letzte Kernkraftwerk des Gliedstaats
länger als geplant laufen zu lassen.
▶USA: Kernenergie │ ▶Kernenergie: USA
Bloomberg
2022-08-30 en
Korea Pares Back Renewables as It Taps Nuclear for Climate Goal
South Korea plans to scale down its reliance on renewable energy sources and boost nuclear generation to meet its tougher climate goal.
Renewable energy should account for 21.5% of generation capacity by the end of the decade,
according to a draft of the nation's long-term power supply plan,
down from 30.2% under the previous version, the energy ministry said Tuesday in a statement, citing a government advisory group.
Most of the gap would be met by nuclear while coal and gas are little changed from the prior proposal.
▶Südkorea: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Südkorea
Wiener Zeitung
2022-08-25 de
Slowakei bestätigt Betrieb für Mochovce 3
Block soll ein Zehntel des Stromverbrauchs decken
Die Entscheidung wird nach einer Frist von 15 Tagen rechtskräftig, erst danach wird eine Beladung mit Brennstäben möglich sein.
Der neue 471-Megawatt-Block soll, wenn er vollständig in Betrieb ist, mehr als ein Zehntel des slowakischen Stromverbrauchs decken.
Dies ist voraussichtlich im kommenden Jahr der Fall.
Das Land will bei der Stromerzeugung autark werden.
▶Slowakei: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Slowakei
Handelsblatt
2022-08-24 de
Japan plant Bau weiterer Atomkraftwerke
Japan will 20 Prozent seiner Stromversorgung durch Atomenergie erzeugen.
Dafür will die Regierung die Kraftwerke länger laufen lassen
- trotz der Katastrophe in Fukushima.
Am Mittwoch ordnete Regierungschef Fumio Kishida seine Behörden an,
Pläne für die Entwicklung und den eventuellen Bau von Kernkraftwerken der nächsten Generation zu erstellen.
Außerdem will er die Laufzeit von bestehenden Reaktoren verlängern
und derzeit abgeschaltete Anlagen schneller wieder ans Netz bringen.
Der mögliche Neubau von Atomreaktoren
stellt eine deutliche Abkehr von der Politik des Landes nach der Atomkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011 dar.
Mit der Zeit schaltete Japan damals
alle 54 Atomreaktoren ab,
21 davon auf Dauer.
Von den restlichen 33 Reaktoren haben die Stromkonzerne
für 25 eine neue Betriebsgenehmigung beantragt,
für 17 Meiler haben sie bereits eine erhalten.
▶Japan: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Japan
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Hans Hofmann-Reinecke
2022-08-08 de
Dual Fluid - ist das die Lösung?
Bei den aktuellen Diskussionen um die weitere Nutzung der noch nicht zerstörten Atomkraftwerke in Deutschland taucht immer wieder der "Dual-Fluid-Reaktor" auf.
Diese Maschine scheint gegenüber den heute gängigen Modellen viele Vorteile zu haben.
Aber wird sie jemals verfügbar sein, und wenn ja, wann?
Nicht alternativlos
Gegenwärtig sind auf der Welt
ca. 440 Atomkraftwerke in Betrieb,
55 weitere sind im Bau.
Die meisten davon sind Druck- oder Siedewasserreaktoren ( "Light Water Reactor" = LWR), so wie hier auf der "Achse des Guten" bereits beschrieben.
Sie sind sicher und zuverlässig, aber nicht alternativlos.
Heute sind Reaktoren einer neuen Generation im Gespräch:
der SMR = "Small Modular Reaktor",
der MSR = "Molten Salt Reactor"
und der DFR = "Dual Fluid Reactor".
Mit letzterem wollen wir uns näher beschäftigen.
Diese Maschine soll einen Großteil des zugführten Treibstoffs verbrennen, ganz Im Gegensatz zum LWR (Leichtwasserreaktor), der nur einen kleinen Prozentsatz nutzt und aus dem Rest langlebigen radioaktiven Abfall macht.
Und nun verspricht man sich von diesem Wunderding auch noch, es könne genau diesen radioaktiven "Abfall" in Energie verwandeln, sozusagen eine nukleare Müllverbrennungsanlage.
Vielleicht.
Aber ganz frei von strahlendem Abfall ist der DFR auch nicht.
Bei seinem Betrieb entstehen natürlich radioaktive Spaltprodukte, allerdings mit vergleichsweise kürzeren Halbwertszeiten, wie etwa das Jod 131 (8 Tage), Cäsium 137 (30 Jahre) oder Strontium 90 (30 Jahre).
Spaltung und Kettenreaktion
Kernenergie basiert auf dem Effekt, daß sich die Atomkerne von manchen schwereren Elementen in zwei leichtere Kerne spalten, wenn man sie mit Neutronen beschießt.
(Neutronen, das sind der eine Typ von Bausteinen, aus denen Atomkerne bestehen.
Der andere Typ sind die Protonen, die im Gegensatz zu den Neutronen eine elektrische Ladung haben.)
Bei besagter Spaltung entsteht viel Energie und es entstehen auch ein paar freie Neutronen.
Die haben in den bei der Spaltung entstandenen Kernen keinen Platz mehr, weil schwere Kerne im Vergleich zu leichten einen höheren Proporz von Neutronen zu Protonen haben.
Die freien Neutronen kann man jetzt dazu verwenden, weitere Kerne zu spalten, und so bekommen wir einen Prozess, bei dem die Kerne der Ausgangssubstanz in einer Kettenreaktion in Bruchstücke gespalten werde.
In den verbreiteten Leichtwasser Reaktoren (LWR) ist die Ausgangssubstanz das Uranisotop 235, dessen Kern 92 Protonen und 143 Neutronen hat.
Damit die Spaltung funktioniert dürfen die Neutronen allerdings nicht zu schnell sein, man muss man sie erst abbremsen, "moderieren", sonst würden sie keine Spaltung auslösen.
Dazu lässt man sie von ihrem Entstehungsort im Brennstab ein Stück durchs Wasser laufen, wo sie ihre Geschwindigkeit verlieren, bis sie dann auf einen neuen U-235-Kern in einem anderen Brennstab stoßen, den sie spalten.
Nicht optimal
Es ist eine Besonderheit des U-235-Kerns, dass er sich nur durch langsame, "thermische" Neutronen spalten läßt.
Viele andere schwere Kerne bevorzugen schnelle Neutronen für die Spaltung.
Man bräuchte in so einem Reaktor also die Neutronen gar nicht abzubremsen.
Und noch etwas, die geringe Konzentration des U-235 im natürlichen Uran, die im LWR Brennstoff auf 4 % angereichert ist, bringt es mit sich, dass da in den Brennstäben 96 % des nutzlosen, schweren Uran-Isotops U-238 vorhanden sind (das hat auch 92 Protonen im Kern, aber 146 Neutronen, daher der Name "Isotop").
Diese Kerne werden ebenfalls mit den thermischen Neutronen bestrahlt, aber statt sich zu spalten fangen sie das Neutron ein und "transmutieren" in andere Substanzen, die radioaktiv sind und zum Teil fürchterlich lange Halbwertszeiten haben.
Sie sind die Bösewichte der Kernenergie, für die man seit Jahren in tiefen Salzstöcken nach einem Endlager sucht, damit sie mit ihrer Strahlung niemanden gefährden können.
Die heutigen Reaktoren, die LWRs, sind also alles andere als optimal.
Warum aber beherrschen sie dennoch die Szene?
Das hat historische Gründe.
Es könnte damit zusammenhängen, dass man zu Zeiten des Kalten Kriegs an einem Stoff interessiert war, der sich bei der erwähnten Transmutation von U-238 bildet:
Plutonium, der Stoff, aus dem die Bomben sind.
Der schnelle Bruder
So kommt es, dass man mit dem LWR viele und gute Erfahrung gesammelt hat, wohl wissend, daß er suboptimal ist, aber auch wissend, daß der Weg zu einem verbesserten, serienreifen Reaktor sehr weit und sehr teuer ist.
Schon früher hat man Reaktoren gebaut, die andere nukleare Brennstoffe verwenden als U-235, und die mit schnellen Neutronen arbeiten.
Dabei stellte man fest, daß sie nicht nur zur Erzeugung von Energie nützlich sind, sondern dass man einen Teil der üppig vorhandenen Neutronen auch gezielt zur Transmutation von bestimmten Substanzen verwenden konnte.
Man konnte also durch Bestrahlung mit schnellen Neutronen einen gewünschten Stoff ausbrüten.
Dieser Typ von Reaktor bekam daher den passenden Namen "Schneller Brüter".
Wie auch immer, schnelle Reaktoren spielen heute weltweit in der Energieversorgung keine Rolle.
Das zu ändern hat sich eine Gruppe furchtloser deutscher Ingenieure und Wissenschaftler vorgenommen, unter ihnen, als Berater, der beliebte Autor der Achse des Guten Manfred Haferburg.
Anfangs in Berlin ansässig, heute in Kanada, arbeitet die Gruppe an einem Konzept, das eines Tages alle Energieprobleme lösen könnte.
Der Dual-Fluid-Reactor
Wie also könnte so ein schneller Reaktor aussehen?
Man arrangiert eine ausreichende Menge spaltbaren Materials so, dass eine Kettenreaktion stattfindet.
Die dabei entstehende Hitze transportiert man irgendwie zu einem Kessel, in dem Dampf erzeugt wird, der dann eine Turbine samt Generator antreibt.
Dabei ist der Wirkungsgrad umso besser, je höher die verwendete Temperatur ist, sagen wir so um die 1.000 °C.
Zum Abtransport der Hitze kommt jetzt Wasser, anders als im LWR, nicht mehr in Frage; das wäre ohnehin störend, weil es unsere schnellen Neutronen abbremsen würde.
Wir suchen also nach einer Flüssigkeit, die bei 1.000 Grad nicht verdampft, und die unsere Neutronen in Ruhe läßt.
Haben Sie einen Vorschlag? Wie wär's mit flüssigem Blei?
Kommen wir jetzt zu unserem spaltbaren Material.
Das sind Atomkerne, die schwerer sind als "Actinium", so genannte Aktinide; unter ihnen auch das häufig erwähnte Thorium, gerne auch Material aus verbrauchten Brennelementen der LWRs.
Wenn man hier die richtige chemische Verbindung nimmt, dann schmilzt das Zeug bei 1.000 Grad ebenfalls.
Es würde also nicht, wie beim LWR, in fester Form in Brennstäbe verpackt sein, sondern man könnte es in kommunizierende Röhren füllen, die in besagtes Bad aus flüssigem Blei getaucht sind.
Das hätte auch den Vorteil, dass man während des Betriebs neuen Brennstoff in diese Röhren nachfüttern könnte.
Das also ist das Prinzip unseres Reaktors, der mit zwei Flüssigkeiten arbeitet - Blei und Actiniden - die sich in getrennten Kreisläufen bewegen.
Daher der Name Dual Fluid Reactor = "DFR".
Worauf warten wir noch?
Und noch etwas ist attraktiv an diesem Design:
bei den herkömmlichen Druckwasserreaktoren herrscht im Reaktorbehälter ein Überdruck von 150 Atmosphären (bar), im DFR aber herrscht kaum Überdruck.
Wir brauchen also keine Stahlgefäße mit 20 cm Wandstärke, was die Konstruktion so einer Anlage wesentlich vereinfacht.
Zudem ist der Reaktorbehälter viel kleiner, weil man kein Wasser als Moderator braucht und weil das Blei die Hitze besser transportiert.
Worauf warten wir also noch?
Gut, wenn auch die physikalischen Fragen beim DFR gelöst sein mögen, es gibt da noch ein paar technische Details zu klären.
Etwa: wo bekommen wir die Pumpe her, welche die vielen Tonnen von 1.000 Grad heißem Blei zwischen dem Reaktorkessel und dem Wärmetauscher in Höchstgeschwindigkeit transportiert?
Im Baumarkt gibt's die nicht, und die vom Kanzler besichtigte Turbine für NS1 ist nicht verfügbar.
Oder was ist mit dem Material für die kommunizierenden Röhren, in denen der Brennstoff fließt?
Die hängen im heißen Blei und werden aus nächster Nähe mit einem Trommelfeuer aus Neutronen bombardiert.
Das muß die Hölle sein.
Welches Material hält das über Jahre aus?
Geduld
Und noch eine kleine Kopfrechnung.
Wenn solch eine Anlage 300 Megawatt Elektrizität liefern soll, dann sind dazu rund 1.000 MW thermischer Leistung nötig.
Die entstehen in einem Reaktorgefäß von - sagen wir mal - zehn Kubikmetern Volumen.
Das sind also 100 MW pro Kubikmeter oder 100 Kilowatt pro Liter Volumen.
Aber Hallo - da darf nichts schiefgehen mit der Kühlung …
Die Dual Fluid Energy Inc. in Vancouver, die an der Entwicklung des DFR arbeitet, ist sich all dieser Herausforderungen natürlich bewußt und ist daher in ihren Prognosen zurückhaltend: 2034 soll der Reaktor einsatzbreit sein.
Frau Katrin Göring-Eckardt, die ihre Bereitschaft demonstriert hat, über Atom zu reden, muß also noch etwas Geduld haben.
Aber wenn es klappt, dann ist es nichts anderes, als der Beginn einer neuen Zeitrechnung in Sachen Energie.
Zwei Begriffsklärungen:
Ist Energie, die aus dem Atomkern gewonnen wird nun Atomenergie oder Kernenergie?
Passender wäre Kernenergie / nuclear energy.
Aber da für viele Journalisten die Atome und die Kerne und all das irgendwie dasselbe sind, werden die beiden Begriffe synonym verwendet.
Und sogar die Organisation, die sich weltweit um die Kernenergie kümmert, nennt sich International Atomic Energy Agency.
Die Abkürzung DFR für Dual Fluid Reactor könnte missverständlich sein, denn es gibt da schon seit längerer Zeit den "Dounreay Fast Reactor" an der Nordostecke Schottlands.
Ich war einmal in dieser Anlage und hatte ein recht entspanntes Gespräch mit einem Ingenieur, bis ich ihn fragte, woher das Geräusch in diesem dicken Rohr über meinem Kopf käme.
Ach meinte er, nichts Besonderes, das sind ein paar hundert Tonnen flüssiges Natrium von 500 Grad, die da durchfließen.)
Servus TV / Talk im Hanger
2022-06-24 de
Kohle statt Klimaträume? Ökoschwindel hoch drei
▷
ServusTV
Ob Gas, Öl oder Sprit - die Energiepreise klettern als Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine in schwindelerregende Höhen.
Ein Ende ist nicht in Sicht, denn Russlands Präsident Wladimir Putin dreht Europa nun offenbar das Gas ab.
Der russische Energiekonzern Gazprom liefert seit einigen Tagen nur mehr halb so viel Gas wie üblich - eine Hiobsbotschaft für Österreich, das rund 80 Prozent seines Gases aus Russland bezieht.
Auch in Deutschland ist die Lage angespannt, die Regierung rechnet mit einer Wirtschaftskrise, die das Ausmaß der Einbrüche durch die Corona-Pandemie bei weitem übertrifft.
Als Notfallplan präsentiert die Politik nun ausgerechnet die bislang als Klimakiller geschmähte Kohle und sieht sich dafür mit heftiger Kritik konfrontiert.
Opfern wir für die Unterstützung der Ukraine die Errungenschaften des Klimaschutzes?
Oder zeigt sich spätestens jetzt, dass die Forderungen der Klimaschützer nicht praxistauglich sind?
Können sich tanken und heizen ohnehin bald nur mehr Besserverdiener leisten - und für die Allgemeinheit stehen die Zeichen auf Verzicht und Wohlstandsverlust?
Darüber diskutiert Moderator Michael Fleischhacker mit diesen Gästen:
• der Energieexperte, Autor und früherer Umweltsenator Fritz Vahrenholt
• die Umweltökonomin von der Wirtschaftsuniversität Wien Sigrid Stagl
• der Kärntner Landwirt und Energiepionier Franz Dorner
• Fürstin Gloria von Thurn und Taxis
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶Kernenergie: Versorgungssicherheit
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Klaus Dieter Humpich
2022-06-22 de
Was ist los in Dänemark?
Was geschieht im schönen Dänemark, daß sich gleich zwei junge Unternehmen (Seaborg Technologies und Copenhagen Atomics) mit der Entwicklung von Kernreaktoren der Generation IV beschäftigen?
War doch bisher für alle "Ökos" Dänemark das Paradies für Windkraft und Bioenergie.
Konnte man sich doch bisher einen schlanken ökologischen Fuß machen,
da die Bevölkerung nicht einmal doppelt so groß ist wie die von Berlin
und 76 % der Arbeitnehmer in der Dienstleistung tätig sind
und damit 79 % des BIP erwirtschaften.
Das bisschen Stahl für die Windmühlen, den Dünger für die intensive Landwirtschaft und die paar Autos konnte man sich bequem auf dem Weltmarkt zusammen kaufen.
Die damit verbundenen Umweltbelastungen und der Energieverbrauch gehen halt auf das Konto der Erzeuger.
Apropos Autos: Unsere grüne Verkehrssenatorin in Berlin bekommt immer leuchtende Augen, wenn sie von der "Fahrradstadt" Kopenhagen schwärmt.
Warum sollte man auch nicht in Kopenhagen Fahrrad fahren, ist doch annähernd so groß wie Bremen und genauso flach.
Allerdings gibt es dort in der Innenstadt Hauptverkehrsachsen mit 3 Fahrspuren + 1 Busspur + 1 Fahrradspur.
Nur die Fußgänger müssen sich etwas anpassen, da diese Magistralen nur mit zweimal grün zu überqueren sind.
Schön sind auch die Nahverkehrszüge mit großen Fahrradabteilen.
Trotzdem stehen die Pendler von und nach Kopenhagen (Großraum über 1,5 Millionen) täglich im Stau.
Man kann eben nicht alles haben:
Billige Wohnung und gut bezahlter Arbeitsplatz in Bullerbü geht nirgends auf der Welt.
In Dänemark ist aber ein weiteres dickes Ende abzusehen:
Bereits heute wird schon oder erst - je nach Blickwinkel -
die Hälfte der elektrischen Energie durch Windkraft erzeugt.
Ein Netz mit so hohem fluktuierenden Anteil überhaupt am Laufen zu halten, geht nur
mit der Wasserkraft in Norwegen,
der Kernenergie in Schweden
und der Kohle in Deutschland.
Da aber alle "Ökos" in Europa glauben, sie könnten ihre Stromlücken problemlos beim Nachbarn auffüllen, ist damit bald Schluß.
Was bleibt, sind die hohen Stromkosten und wahrscheinliche Zwangsabschaltungen.
Absehbar zeichnen sich die Grenzen des Wachstums der Windindustrie ab.
Die immer größer werdenden Konflikte mit Umweltschützern und den belästigten Anwohnern haben die Schlangenölverkäufer bereits auf die Nord- und Ostsee hinausgetrieben.
In einem in der Menschheitsgeschichte bisher nie da gewesenen Ausmaß und Tempo wird das Meer industrialisiert.
Es ist halt wie mit den Schornsteinen der frühen Industrialisierung:
Einige wenige waren ein willkommenes Fortschrittssymbol, aber ab einem gewissen Ausmaß zeichnete sich der Fluch der Luftverschmutzung ab.
Einige wenige "Vogelschredder" steckt die Natur locker weg, aber eine voll gepflasterte Nordsee wird zur ökologischen Katastrophe für Fauna und Flora.
Wer gegenteiliges behauptet, ist ein Ignorant und hat nichts aus der Technikgeschichte gelernt.
Klein und smart passt gut zusammen
Es ist kein Zufall, daß sich gerade die dünner besiedelten Staaten für kleine und "moderne" Reaktoren interessieren:
Ihre (lokalen) Netze sind meist zu klein, um konventionelle Reaktoren wirtschaftlich betreiben zu können.
Sie verfügen über keine Schwerindustrie, die die erforderlichen großen Bauteile (z. B. Reaktordruckbehälter) herstellen kann. Es sind deshalb besonders "drucklose" Konzepte von Interesse.
Sie verfügen über zahlreiche kleine fossile Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung (Fernwärme, Industriebetriebe) die ersetzt werden müssen.
Dänemark verfügt über eine beachtliche Flotte großer Containerschiffe (Maersk) für die neue Antriebskonzepte gefunden werden müssen (synthetische Brennstoffe und/oder nuklear).
Die skandinavischen Länder betreiben seit Jahrzehnten Leichtwasserreaktoren, die bereits eine Menge abgebrannter Brennelemente angehäuft haben - aber zu wenig für eine konventionelle Wiederaufbereitung.
Die derzeitige Lösung, der dauerhaften unterirdischer Zwischenlagerung in Bergwerken, schreit förmlich nach neuen Ansätzen.
Geht man von diesen Rahmenbedingungen aus, ist es nicht verwunderlich, daß sich gleich zwei Unternehmen mit der Entwicklung von Reaktoren mit Salzschmelzen beschäftigen.
Salzschmelze-Reaktoren
Wenn man geeignete Salze auf einige hundert Grad erhitzt, werden sie flüssig wie Wasser.
Andererseits sind sie dann noch weit entfernt zu verdampfen und damit Druck aufzubauen.
Mit einfachen Worten:
Man kann einen Reaktor bauen, der beachtliche Temperaturen (bis etwa 700 °C) bereitstellt und trotzdem nahezu drucklos bleibt.
Wenn man nun Salze aus Uran, Thorium, Plutonium und Minoren Aktinoiden (das sind die, die eine so langfristige Lagerung des Atommülls erforderlich machen) bildet und unter die Salzlösung mischt, erhält man einen Brennstoff, der gleichzeitig der Wärmeträger ist.
Also anders als bei konventionellen Reaktoren, wo fester Brennstoff in Hüllrohre verpackt, mit Wasser, Natrium etc. zur Kühlung umgeben wird.
Beide Konstruktionsweisen haben spezifische Vor- und Nachteile, die hier nicht näher diskutiert werden - wie immer in der Technik, wo es grundsätzlich nur Optima gibt und nicht (nur) das Gute oder Schlechte.
Selbst wenn man die Reaktortechnik auf Salzschmelzen einengt, ergeben sich noch dutzende verschiedene Konstruktionen.
Es empfiehlt sich daher, vorab Gedanken zu machen, welche Anwendungen man anstrebt.
Die Gemeinsamkeiten der Dänen
Sowohl Seaborg, wie auch Copenhagen Atomics streben langfristig eine Serienproduktion an.
Dafür müssen die Reaktoren so klein (Gewicht und Abmessungen) sein, daß sie sich komplett fertigen und transportieren lassen.
Seaborg will sie auf Bargen in Werften installieren und anschließend betriebsbereit über den Wasserweg zum Verbraucher schleppen.
Copenhagen Atomics geht noch einen Schritt weiter und will die komplette Anlage mit Pumpen, Wärmeübertragern und allem notwendigen Zubehör in einen handelsüblichen 40-Fuß-Container einbauen.
Es geht also in die Richtung "Autofabrik" und weit weg von der verfahrenstechnischen Großbaustelle heutiger Kernkraftwerke.
Das kann die Kosten senken und vor allem ganz neue Märkte erschließen:
Seit dem Krieg gegen die Ukraine wird auch hier breiten Schichten die Bedeutung von "Wärme" und nicht nur elektrischer Energie für eine Industriegesellschaft bewußt.
Es gibt einen riesigen Bedarf für Wärme mit "ein paar hundert Grad" z. B. in der chemischen und verarbeitenden Industrie.
Man stelle sich einmal vor, man könnte die tausende Kessel (< 100 MWth), die überwiegend aus teurem Erdgas und Heizöl nur Warmwasser und Dampf für die Produktion herstellen, durch "Nukleare Container" ersetzen.
Angeliefert und aufgestellt in wenigen Tagen, gemietet und betreut (die Reaktoren laufen voll automatisch) von Service Unternehmen, die für ein paar Cent die erforderliche Wärme bereitstellen.
Welch verlockende Perspektive gegenüber dem irren Umweg aus "Grünem Wasserstoff" Niedertemperaturwärme machen zu wollen.
Es gibt aber noch ein weiteres Anwendungsfeld, das sich Laien nicht so ohne weiteres erschließt, aber Reedern unter den Nägeln brennt:
Seeschiffe geraten durch strengere Umweltschutzvorschriften und explodierende Treibstoffpreise immer mehr unter Druck.
Langfristig bleibt nur der nukleare Antrieb als Ausweg, wenn man "fossil" nicht mehr will.
Egal ob bei großen Schiffen durch Reaktoren an Bord oder durch voll elektrischen Antrieb bei kleineren Schiffen mit "nuklearen Tankstellen" auf dem Meer.
Viele Reeder setzen auch auf Ammoniak als Treibstoff.
Diesen Sektor hat auch Copenhagen Atomics in seinen Überlegungen.
Salzschmelze, zwei Fliegen mit einer Klappe?
Wenn man auf der Basis von Thorium arbeitet, erschließt man sich einen neuen Brennstoff, der noch viel häufiger als Uran vorkommt und zur Zeit schlicht weg Abfall (z. B. bei der Gewinnung seltener Erden) ist.
Thorium erzeugt im Gegensatz zum Uranzyklus heutiger Leichtwasserreaktoren praktisch keinen langlebigen Atommüll (Plutonium-Isotopen, Minore Aktinoide).
Im Gegenteil, man kann mit ihnen den Reaktor starten und sie so gewinnbringend vernichten.
Copenhagen Atomics bezeichnet ihren Reaktor deshalb auch als "Waste Burner".
Gestartet wird der Reaktor mit einem Gemisch aus Thoriumfluorid und Plutoniumfluorid.
So wie sich das Plutonium aufbraucht, wird gleichzeitig aus dem Thorium spaltbares Uran-233 "erbrütet".
Wichtig dabei ist, daß man - anders als für Mischoxid-Brennelemente für Leichtwasserreaktoren - kein möglichst reines Plutonium benötigt, sondern es kann durchaus mit Spaltprodukten verunreinigt sein (Proliferation) und soll sogar alle Minoren Aktinoide mit umfassen.
Man kommt so zu wesentlich einfacheren Aufbereitungsverfahren für den zwischengelagerten "Atommüll".
Angestrebt sind hier eher reine (kurzlebige) Spaltprodukte, die einfach endgelagert werden können - kleine Menge (< 5 %) und kurze Zerfallszeiten, die schnell zu schwach strahlendem "Restmüll" führen.
Ist der Gleichgewichtszustand erreicht, wird nur noch Thorium verbraucht.
Arbeiten wie bei Rickover
Man kann es sich heute gar nicht mehr vorstellen:
Das erste Atom-U-Boot überhaupt, die USS Nautilus, wurde in nur fünf Jahren "erfunden" und gebaut - und das mit den Hilfsmitteln der frühen 1950er Jahre.
Dies war nur durch einen ingenieurtechnisch streng pragmatischen Ansatz möglich.
An diese Vorgehensweise fühlt man sich bei Copenhagen Atomics erinnert.
Werkstoffprobleme (Korrosion in heißem Salz) werden durch Tests gelöst.
Zu diesem Zweck hat man sich eigene Prüfstände entwickelt, in denen vollautomatisch verschiedene Salzmischungen und (handelsübliche) Werkstoffe unter Betriebsbedingungen untersucht werden.
Nicht "kaufbare" Komponenten, wie z. B. die Umwälzpumpen sind selbst entwickelt und getestet worden.
Das Gleiche betrifft die gesamte Instrumentierung und die notwendige Regelung.
Salzmischungen in der erforderlichen Reinheit sind zumindest nicht in den erforderlichen Mengen zu kaufen.
Deshalb wurde eine eigene Salzproduktion aufgebaut.
Man ist jetzt an dem Punkt angekommen, einen "nicht nuklearen" Reaktor in Originalgröße in Betrieb zu nehmen und damit Dauertests durchzuführen zu können.
Die Philosophie dahinter ist, nicht Unmengen von Papier und Berechnungen zu produzieren, mit denen man zu einer Genehmigungsbehörde geht und jahrelange theoretische Diskussionen führt, bis endlich mal etwas gebaut wird.
Sondern ein konkretes Objekt vorzuzeigen und damit in den Genehmigungsprozess einzusteigen - quasi den Spieß umzudrehen.
Was augenscheinlich funktioniert, muß mit starken Argumenten sicherheitstechnisch entkräftet oder eben zugelassen werden.
Heute ist es eher üblich, bei theoretischen Diskussionen für jedes gelöste Problem drei neue aufzuwerfen.
So kommt es, daß bei allen SMR-Projekten dreistellige Millionenbeträge der Investoren verbrannt sind, bevor der erste Spatenstich erfolgt.
Das ist auch nicht verwunderlich, wenn man Genehmigungsverfahren als Stundenlohnarbeiten durchführt.
Bauen, statt nur Papier zu produzieren, hat noch einen weiteren Vorteil.
So ist es Copenhagen Atomics gelungen, Gerätschaften die sie für den eigenen Reaktor entwickelt haben, bereits an andere Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu verkaufen.
Dies generiert nicht nur Umsatz während der Entwicklungsphase, sondern ermöglich ganz natürlich die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen und Forschungseinrichtungen.
Darüberhinaus wird so sehr schnell aus einem Startup eine Marke.
Der schwierige Übergang in die nukleare Phase
An diesem Beispiel zeigt sich, in welch fatale Lage sich Europa selbst gebracht hat.
Es mangelt nicht an klugen Köpfen, die sich für Kerntechnik begeistern.
Immer mehr junge Leute gehen wieder den anspruchsvollen Weg eines Studiums der Kerntechnik.
Das Bild von einer Jugend der "Freitagshüpfer", die irgendwas aus den Weiten der "Genderwissenschaften", dem "Klimaschutz" oder sonstigen "Geschwätzwissenschaften" studieren, um möglichst schnell eine Stellung im Staatsdienst zu ergattern, ist eine Erfindung der (meisten) Medien.
Es wäre auch genug privates Kapital vorhanden, trotz aller Subventionen für "Grüne Technik".
Es klemmt heute an ganz anderen Dingen.
Ein Extrembeispiel ist Deutschland.
Hier wäre ein Genehmigungsverfahren neuer Reaktoren gar nicht mehr möglich.
Was ist, wenn Plan A, wir machen alles mit Wind, Sonne und Erdgas einfach nicht funktionirt?
Wie lange glaubt man die Bevölkerung noch auf Kurs halten zu können, wenn die Energiepreise weiter steigen und Massenarbeitslosigkeit die Folge wird?
Seit Minister Trittin hat man die deutschen Fachbehörden systematisch ruiniert, indem man frei werdende Stellen stets nach ideologischer Grundhaltung besetzt hat.
Man hat sogar - im Gegensatz zu unseren Nachbarn - alles, was irgendwie nach Kerntechnik aussieht, an den Universitäten "auslaufen" lassen.
Was nicht sein darf, kann auch nicht sein.
Wie wird man in Dänemark reagieren, wenn im nächsten Schritt mit radioaktiven Stoffen gearbeitet werden müßte?
Welche Behörden haben den Willen und die Fähigkeiten den Bau eines "Forschungsreaktors" zu genehmigen und zu begleiten?
Wahrscheinlich wird dieses Projekt, wie viele andere, Europa Richtung USA oder Asien verlassen müssen.
Europa ist in Fragen von Wissenschaft und Technik zu einem mittelalterlichen Kirchenstaat verkommen.
Erforscht oder gar gebaut werden darf nur noch, was das Wohlgefallen der "geistigen Obrigkeit" findet.
▶Dänemark: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Dänemark
▶MSR: Molten Salt Reactor (Flüssigsalzreaktor)
Nuklearformum Schweiz
2022-06-14 de
Ukraine: Pläne für neun statt fünf AP1000-Einheiten
Der staatliche ukrainische Betreiber NNEGC Energoatom und die amerikanische Westinghouse Electric Company haben eine Vereinbarung unterzeichnet, um die Anzahl der geplanten AP1000-Einheiten in der Ukraine von fünf auf neun zu erhöhen.
Zudem wird Westinghouse den gesamten Kernbrennstoff für den Kernkraftwerkspark des Landes liefern.
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EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Kelvin Kemm
2022-05-20 de
Small Modular Reactors (SMR) auf dem Vormarsch in der Welt
der Kernenergie
Die ersten beiden Jahrzehnte des 21. Jahrhunderts werden in die Geschichtsbücher eingehen als eine Zeit erstaunlicher weltweiter Verwirrung über die Energieversorgung, insbesondere die Stromversorgung.
All dies ist darauf zurückzuführen, dass die Planung der Stromversorgung zu sehr auf politischer Ebene und nicht von Ingenieuren und Wissenschaftlern vorgenommen wurde.
Kernkraft ist die Zukunft
Denkende Menschen erkennen allmählich, wie sehr die Öffentlichkeit seit Jahrzehnten über die Kernenergie getäuscht wird.
Die Kernenergie liefert zweifellos die sauberste, sicherste, umweltfreundlichste und zuverlässigste verfügbare Elektrizität.
Wesentliche Vorteile der Kernenergie
Sie ist sehr kompakt, benötigt erstaunlich wenig Brennstoff und ihre Leistung ist sehr stabil und zuverlässig.
In unserer modernen Welt gibt es Platz für große und kleine Kernkraftwerke.
"Groß" bedeutet 2000-MW- bis 6000-MW-Kraftwerke,
die sich aus Reaktoren im Bereich von 1000 MW bis 1500 MW zusammensetzen.
Im Gegensatz dazu werden "kleine" Reaktoren von der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) als Reaktoren
im Bereich von 100 MW bis 300 MW definiert.
Entwicklung von SMRs in Südafrika
Aufgrund von Überlegungen zur Entwicklung einer größeren Stromerzeugung begann Südafrika
vor über 25 Jahren
als erstes Land der Welt
mit der Entwicklung eines kommerziellen kleinen modularen Reaktors (SMR).
Südafrika entschied sich für die Entwicklung eines fortschrittlichen
gasgekühlten Reaktors der Generation IV.
Ein wichtiger Grund für diese Entscheidung ist, dass Südafrika nicht über viel Binnengewässer verfügt und der Reaktor für die Versorgung der Bergbauindustrie und der Industriezentren konzipiert wurde, die sich häufig in sehr trockenen Gebieten befinden.
Was ist ein SMR?
"Klein" bedeutet weniger als 300 MW, und "modular" impliziert ein gewisses Maß an Massenproduktion, um Kosten und Bauzeit drastisch zu senken.
Viele der wichtigsten Unterkonstruktionen können in einer Fabrikumgebung hergestellt werden, in der hochpräzise Fertigungsmaschinen eingesetzt werden können.
Die fertigen Baugruppen können dann an jeden beliebigen Standort transportiert und müssen dort lediglich montiert werden.
Ein weiteres wichtiges Konstruktionsmerkmal eines SMR-Kraftwerks ist die Möglichkeit, einen Kontrollraum zu entwerfen, an den z. B. 10 Reaktoren angeschlossen werden können.
Der Eigentümer kann aber auch mit nur einem Reaktor beginnen und dann im Laufe der Zeit weitere Reaktoren hinzufügen, wenn der Bedarf steigt.
Die neuen Reaktoren werden dann einfach an den bestehenden Kontrollraum angeschlossen.
Dies ermöglicht eine große Flexibilität sowohl bei der Energieplanung als auch bei der Finanzierung.
Südafrika begann mit der Entwicklung eines gasgekühlten Heliumreaktors
mit festem Brennstoff in Form von Brennstoffkugeln in der Größe von Cricket- oder Lacrosse-Bällen, die winzige Uran-Körner enthalten.
Diese Brennstoffstruktur erfordert eine komplexe Herstellung.
Es wurde eine kleine Anlage zur Herstellung von Brennstoff gebaut.
Der Brennstoff wurde international ausgiebig getestet und entspricht den höchsten Anforderungen.
Ein Brennstoffteam entwickelt derzeit eine andere Konfiguration von SMR-Brennstoff für ein US-Unternehmen.
Diese Art von Brennstoff ist als TRISO (TRi-structural ISOtropic particle) oder umgangssprachlich als "Pebble Fuel" bekannt [pebbles = Murmeln].
SMR-Typen
Weltweit wird jedoch auch eine Reihe anderer Typen von SMR entwickelt.
Die grundlegenden Konstruktionsfragen lauten:
Wie gelangt das Uran in den Reaktor, und wie wird die nukleare Wärme abgeleitet?
Weltweit wird eine Reihe von ausgeklügelten Optionen untersucht.
Der Schmelzsalzreaktor
Ein Konzept, das vor vielen Jahren entwickelt wurde und jetzt wieder an Bedeutung gewinnt, ist der Schmelzsalzreaktor.
Bei diesem Reaktor wird das Uran chemisch in einem Salz gebunden.
Es gibt keine festen Brennstofftabletten.
Wenn das Salz erhitzt wird, schmilzt es und kann dann wie Wasser fließen.
Dieses flüssige Salz wird dann durch den Reaktor geleitet, so dass das Uran in die Zone fließt, in der die Kernreaktion stattfindet.
Dort wird die Kernwärme erzeugt.
Bestimmte andere Konzepte, die als SMR bezeichnet werden, sind eigentlich nur
verkleinerte Versionen der Druckwassertechnologie der Generation III,
bei denen herkömmliche Metallbrennelemente bei jedem Brennelementwechsel geladen werden.
Diese Reaktoren müssen in der Nähe von großen Gewässern aufgestellt werden.
Wie wird die Wärme abgeleitet?
Nachdem das angereicherte Uran dorthin gebracht worden war, wo die Kernreaktion stattfindet, wird Wärme erzeugt.
Diese Wärme transportiert die Energie, die an Turbinen weitergeleitet werden muss, um Strom erzeugende Generatoren anzutreiben.
Die Wärme muss also aus dem Reaktor abgeführt werden.
Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die alle ihre eigenen Vorteile haben.
Bei einem Reaktor vom Typ Pebble strömt Heliumgas durch den Reaktor, um die Wärme abzuführen.
Andere Reaktorkonzepte verwenden das seit langem bewährte Kühlmittel Wasser.
Ein interessanter Ansatz, der schon vor Jahrzehnten entwickelt wurde, verwendet geschmolzenes Salz als Wärmeabfuhrmittel.
In den Anfängen litt dieser Ansatz stark unter Korrosionsproblemen, aber moderne Materialien und Technologien haben zu einer erheblichen Verbesserung dieser Technologie beigetragen.
Andere Methoden zur Wärmeabfuhr verwenden ein geschmolzenes Metall wie Natrium oder Blei.
Metall ist natürlich ein hervorragender Wärmeleiter.
Eine frühe Anwendung für die Wärmeabfuhr mit geschmolzenem Metall war daher der Einsatz in Atom-U-Booten, wo der Platz knapp ist und sehr kompakte Reaktoren benötigt werden.
Geschmolzenes Metall hat große Vorteile bei der Wärmeleitung, aber Natrium und Wasser sind ein explosives Gemisch.
Über 50 Varianten des SMR-Konzepts werden derzeit in verschiedenen Ländern geprüft.
Zweifellos werden im Laufe der Zeit mehrere dieser Varianten spezielle Anwendungen finden.
Natürlich ist es für jeden potenziellen SMR-Eigentümer oder -Betreiber sehr wichtig, genau zu entscheiden, welche Aufgabe ein SMR erfüllen soll und wo er platziert werden soll.
Diese Überlegungen sind besonders wichtig, wenn es um die Wahl des Reaktors geht.
Wie bereits erwähnt, wurde der Flüssig-Natrium-Reaktor für die beengten Platzverhältnisse in Atom-U-Booten entwickelt.
Bei einem konventionellen Kühlmittel wie Wasser oder Gas ist es besonders wichtig, die Umgebungsbedingungen zu berücksichtigen.
Anpassung eines SMR an die nationalen Gegebenheiten
Im Falle Südafrikas sind sich die Menschen - vor allem die Europäer - häufig nicht bewusst, wie groß das Land ist.
Südafrika ist so groß wie ganz Westeuropa zusammengenommen.
Es gibt eine Reihe von Bergbau- und Industriegebieten, die 600 bis 800 km vom Meer entfernt sind, und es gibt keine größeren Seen.
Daher war es sehr wichtig, einen gasgekühlten SMR zu entwickeln, der nicht auf Wasser angewiesen ist.
Große Teile Afrikas befinden sich in einer ähnlichen Lage.
Ursprünglich hatte Südafrika den Pebble Bed Modular Reactor (PBMR) entwickelt,
der so weit fortgeschritten war, dass der Druckbehälter hergestellt und geliefert werden konnte, bevor einige internationale und nationale Ereignisse dazu führten, dass das Projekt langfristig auf Eis gelegt wurde.
Ein Ergebnis war, dass sich eine private Gruppe ehemaliger PBMR-Technologieexperten zusammentat und mit privatem Geld die Entwicklung eines vereinfachten PBMR, des HTMR-100, begann.
Der HTMR-100 ist nun baureif.
Er wurde für die typischen afrikanischen Bedingungen mit wenig Wasser und großen Landflächen konzipiert, ist aber auch für andere Bedingungen geeignet.
Internationale Investoren zeigen Interesse, und jetzt braucht es Geldgeber, die in die Zukunft blicken können.
Interessant ist, dass etwa ein Dutzend afrikanischer Länder der IAEO bereits offiziell mitgeteilt haben, dass sie eine nukleare Zukunft anstreben.
Eine Reihe afrikanischer Länder hat bereits nationale Nukleargremien eingerichtet.
Sicherheit
Es ist immer wieder so, dass im Zusammenhang mit der Kernenergie das Thema Sicherheit angesprochen wird - obwohl die Kernenergie sehr sicher ist.
Während des berühmt-berüchtigten Fukushima-Unfalls in Japan ist kein einziger Mensch durch radioaktive Strahlung gestorben oder verletzt worden.
Diese Tatsache wurde der Öffentlichkeit jedoch vorenthalten.
Was den HTMR-100 betrifft, so ist er "sicher zu Fuß".
Der Reaktor wurde entschärft, wobei die "passive Sicherheit" in die Konstruktion eingebaut wurde.
Das bedeutet, dass sich der Reaktor, wenn etwas schief geht, nach den natürlichen Gesetzen der Physik von selbst abschalten wird.
Ein HTMR-100 kann nicht schmelzen.
Wenn das schlimmstmögliche Ereignis eintritt, schaltet sich der Reaktor einfach ab.
Wenn die Kühlung ausfällt, wird sich der Reaktor 24 Stunden lang etwas aufheizen und dann in den nächsten 4 bis 5 Tagen ohne Zwischenfälle abkühlen.
Das ist "walk away safe".
Das Schreckgespenst Abfall
Die Gegner der Kernenergie führen auch gerne das Abfallproblem an.
Genauso wie Schlaftabletten oder Benzin einen umbringen können, wenn man etwas Dummes damit anstellt, kann dies auch bei hochradioaktiven Abfällen der Fall sein.
Alle drei sind jedoch sicher, wenn sie richtig behandelt werden.
Nuklearexperten gehen bei allen nuklearen Prozessen mit äußerster Sorgfalt und unter Anwendung strenger Verfahren vor.
Der HTMR-100-Komplex ist so konzipiert, dass die abgebrannten Brennelemente und die hochaktiven Abfälle für 40 Jahre sicher in unterirdischen Bunkern auf dem Gelände gelagert werden können.
Die Regierungen der einzelnen Länder müssen über ihre Entsorgungspolitik entscheiden.
Die Kernenergie ist die Zukunft der Menschheit.
Die weltweite Stromversorgungsunsicherheit seit 2020 hat den Weg in die Zukunft sehr deutlich aufgezeigt.
CFACT Committee For A Constructive Tomorrow / Kelvin Kemm
2022-05-12 de
Small modular reactors advance in the nuclear world
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
Heise Online
2022-04-08 de
UK will Atomkraft ausbauen und zum "Saudi-Arabien der
Windkraft" werden
Damit der Anteil der Atomkraft am britischen Strommix von derzeit 15 auf 25 Prozent im Jahr 2050 ansteigt,
sollen in Großbritannien acht neue Atomreaktoren entstehen.
Ausbau der Atomkraft
Johnson bezichtigt vorige britische Regierungen, den Ausbau der Atomkraft vernachlässigt zu haben.
So sei Großbritannien weit hinter Frankreich gefallen, das nun neunmal mehr Atomkraftkapazitäten habe.
Dabei werde mit Atomkraft 100-mal mehr Strom erzeugt als mit einem Solarstandort gleicher Größe,
nukleare Energie sei auch wichtig, um die Grundlast abzusichern.
Daher solle Großbritannien einer der "besten Orte der Welt werden, um in Kernenergie zu investieren".
Dazu zählt Johnson auch kleine modulare Reaktoren (SMR), in deren Entwicklung die Regierung 210 Millionen Pfund stecken will.
Insgesamt soll das Atomprojekt 1,7 Milliarden Pfund (2 Milliarden Euro) verschlingen.
Saudi-Arabien der Windkraft
Fördern will die britische Regierung auch den Ausbau der Solarkraft, die dort momentan 14 GW Strom aus privaten und anderen Anlagen ausmacht.
Auf 50 GW Kapazität will Johnson die Offshore-Windkraft bis zum Jahr 2030 ausbauen, bisher werden auf See vor den britischen Küsten 11 GW damit erzeugt.
In Deutschland sind es bisher knapp 8 GW, bis 2030 sollen es 20 GW werden.
An Land werden in Großbritannien momentan 14 GW Strom mit Windkraft produziert, besonders in Schottland sollen neue Projekte entstehen.
Johnson fasst den Punkt so zusammen:
"Wir werden zum Saudi-Arabien der Windkraft werden."
Wasserstoff
Wenn eine möglichst CO₂-freie Erzeugung größerer Mengen Wasserstoffs gewährleistet ist,
sollen in Großbritannien bis zu 20 Prozent Wasserstoff in das Erdgasnetz gemischt werden.
Daher soll die Produktion grünen Wasserstoffs bis 2030 auf 10 GW verdoppelt werden.
Momentan wird noch die Hälfte des britischen Gasbedarfs durch inländische Lieferungen gedeckt.
Reserven in der Nordsee
Um kurzfristig unabhängiger von Importen zu werden,
sollen die Reserven in der Nordsee voll ausgeschöpft
und die dann leeren Kavernen für die Speicherung von CO₂ genutzt werden.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶United Kingdom: Kernenergie │ ▶Kernenergie: United Kingdom
WNN World Nuclear News
2022-04-0812 en
Samsung, Seaborg partnership on floating nuclear reactors
The Memorandum of Understanding is
to manufacture and sell turnkey power plants combining Samsung Heavy Industry's ship-building expertise
and the Danish company's Compact Molten Salt Reactor.
It also covers development of hydrogen production plants and ammonia plants.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶Dänemark: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Dänemark
▶MSR: Molten Salt Reactor (Flüssigsalzreaktor)
Horst Lünening
2022-04-06 de
Kann Gas per LNG-Tanker für uns doch funktionieren? Teil 2/2
▷Horst Lüning: Videos
Im Video von vergangener Woche habe ich größte Zweifel an unserer Versorgung mit LNG geäußert.
Durch viele Kommentare mit Quellenangaben konnte ich eine Menge Zusätzliches herausfinden.
Deshalb jetzt dieses Ergänzungsvideo, das Zuseherfragen ebenfalls aufnimmt.
Erdöl und Erdgas
Flüssigerdgas (LNG)
Kernenergie
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶Kernenergie: Versorgungssicherheit
Deutschland
▶Erdöl und Erdgas: Deutschland │ ▶Deutschland: Erdöl und Erdgas
WNN
2022-04-04 de
World's fourth Hualong One unit attains full power
Unit 3 of the Karachi nuclear power plant in Pakistan - a Chinese-supplied Hualong One reactor - reached 100% capacity for the first time on 31 March. The 1100 MWe pressurised water reactor is currently undergoing power ascension testing prior to entering commercial operation..
Nuclear energy currently provides around 8% of Pakistan's energy mix from five reactors:
four CNNC-supplied CNP-300 pressurised water reactors at Chashma in Punjab, and Karachi 2.
CNNC in 2017 signed a cooperation agreement with the Pakistan Atomic Energy Commission on the construction of a Hualong One as a fifth unit at Chashma.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶China: Kernenergie │ ▶Kernenergie: China
▶Pakistan: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Pakistan
Reuters
2022-04-02 de
Britain could build seven nuclear power stations, minister says
Britain could build up to seven new nuclear power stations as part of a radical expansion of homegrown energy following Russia's invasion of Ukraine
"There is a world where we have six or seven sites in the UK" by 2050,
Kwarteng told the newspaper.
The Sunday Telegraph said ministers have agreed to set up a new development vehicle, called Great British Nuclear, to identify sites, cut through red tape to speed up the planning process, and bring together private firms to run each site.
It said Britain's new energy security strategy, set to be unveiled on Thursday, is expected to commit the government to supporting the
construction of at least two new large-scale nuclear plants by 2030
in addition to small modular reactors.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶United Kingdom: Kernenergie │ ▶Kernenergie: United Kingdom
Junge Freiheit / (JF-TV THEMA)
2022-03-31 de
Preisschock: Energiekrise - Eine Lösung muss her
Der Krieg in der Ukraine führt zu immer krasser steigenden Energiepreisen
zum Beispiel bei Erdgas, das Deutschland vor allem aus Rußland bezieht.
Doch der Krieg ist zwar Brandbeschleuniger, nicht aber Ursache für die Energiekrise.
Denn der rapide Preisanstieg setzte hierzulande schon vorher ein, war im Zuge der sogenannten Energiewende wohl auch so beabsichtigt, mutmaßt Michael Limburg in der aktuellen Ausgabe von JF-TV THEMA.
Wie sich die steigenden Preise auf Deutschlands Unternehmen auswirken, schildert der Trigema-Chef Wolfgang Grupp im Interview in JF-Ausgabe 14/22.
Um das Achtfache habe sich der Preis für Erdgas erhöht, so Grupp, der selbst einen Stillstand seiner Produktion in Deutschland nicht mehr ausschließen kann.
Und fordert: "Es muß eine Lösung her!"
Wie es überhaupt dazu kam, welche Fehler, aber auch welche Ideologien dahinterstehen und wie eine solche Lösung aussehen könnte, erklärt Energieexperte Limburg in der aktuellen Ausgabe von JF-TV THEMA:
Es muß eine Lösung her!
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
PEi Power Engineering International
2022-03-28 en
Kenya selects two sites for nuclear power production
The government plans to follow in South Korea's footsteps by targeting 95% of its construction vendors from foreign sources.
"That arrangement means the vendor comes with expertise.
They provide everything.
They come, build, operate then transfer.
Just a normal arrangement that is happening in the Express Way,"
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶Kenia: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Kenia
WNN
2022-03-25 de
Second Fuqing Hualong One enters commercial operation
Unit 6 of the Fuqing nuclear power plant in China's Fujian province - the second of two demonstration Hualong One (HPR1000) reactors at the site - has been put into commercial operation, China National Nuclear Corporation (CNNC) has announced.
Unit 5 became the first Hualong One to enter commercial operation last year.
Weitere Hualong One in China
Construction of two demonstration Hualong One (HPR1000) units is also under way at China General Nuclear's Fangchenggang plant in the Guangxi Autonomous Region.
Those units are expected to start up in 2022 and 2024, respectively.
CNNC has also started construction of two Hualong units at the Zhangzhou plant in Fujian province, plus the first of two units at Changjiang in Hainan.
Pakistan
Two HPR1000 units are under construction at Pakistan's Karachi nuclear power plant.
Construction began on Karachi unit 2 in 2015 and unit 3 in 2016.
Karachi 2 entered commercial operation in May last year, with unit 3 scheduled to follow later this year.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶China: Kernenergie │ ▶Kernenergie: China
▶Pakistan: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Pakistan
DW
2022-03-18 de
Belgien verschiebt Atomausstieg um zehn Jahre
Das nahe der deutschen Grenze gelegene Kernkraftwerk Tihange 3 und das Kernkraftwerk Doel 4 bei Antwerpen sollen bis mindestens Ende 2035 weiterlaufen können.
Das bestätigte der belgische Premierminister Alexander De Croo nach Beratungen der Regierung.
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▶Belgien: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Belgien
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Rainer Klute
2022-03-15 de
Kernkraftwerke bieten erhebliche Reserven für den Winter 2022/23
Eine »grün motivierte, ideologische Farce
« nennt die Nuklearia das Ergebnis der von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck im ZDF-Morgenmagazin versprochenen »unideologischen« Prüfung, ob eine Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke möglich und sinnvoll sei.
Anders als Bundeswirtschafts- und -umweltministerium behaupten, bieten die Kernkraftwerke für den Winter 2022/23 sehr wohl noch erhebliche Leistungsreserven.
Die sollte Deutschland nicht leichtfertig aus der Hand geben.
Die Nuklearia fordert den Weiterbetrieb der laufenden Anlagen und die Reaktivierung der zum Jahresende 2021 abgeschalteten Kernkraftwerke.
Die technischen und personellen Herausforderungen der Laufzeitverlängerungen sind mit moderatem Aufwand zu bewältigen.
Weiterlesen in folgenden Kapiteln: |
Inkompetente Prüfung ohne Expertenrat
Brennelemente enthalten noch erhebliche Energiereserven für 2023
Periodische Sicherheitsüberprüfung
Zusätzliche Leistungsreserven durch Streckbetrieb nutzen
Nur ein kleiner Teil der Brennelemente wird ausgetauscht
Kernkraftwerke können im Winter 2022/23 wesentliche Beiträge liefern
Neue Brennelemente brauchen Zeit
Betriebspersonal ist verfügbar
Ersatzteile
Änderung des Atomgesetzes nötig
Risiken der Laufzeitverlängerung gegen Risiken der Energiekrise abwägen
Wirtschaftliche Aspekte
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die im Prüfbericht vom Bundesumweltministerium und Bundeswirtschaftsministerium vorgebrachten Argumente gegen eine Laufzeitverlängerung nicht überzeugen.
Die technischen und personellen Anforderungen an eine Laufzeitverlängerung stellen gewisse Hürden dar, die sich aber überwinden lassen.
Die Wirtschaftlichkeit steht ohnehin außer Frage.
Der Gesetzgeber hat es in der Hand, die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen.
Eine Laufzeitverlängerung der deutschen Kernkraftwerke ist daher vor allem eine politische Frage, keine technische, wirtschaftliche oder rechtliche.
Wenn die Bundesregierung den politischen Weg für eine Laufzeitverlängerung frei macht, dann lässt sich diese auch umsetzen.
Quellen
BMWK/BMUV
2022-03-07 de
Prüfung des Weiterbetriebs von Atomkraftwerken aufgrund des
Ukraine-Kriegs
Aktuell sind in Deutschland noch die Atomkraftwerke Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 in Betrieb mit insgesamt 4300 MW Leistung (brutto).
Zuletzt wurden am 31.12.2021 die Atomkraftwerke Brokdorf, Grohnde und Gundremmingen C abgeschaltet, mit insgesamt gut 4200 MW Leistung (brutto).
Im Zuge der Frage einer möglichen Kompensation der Importe von Erdgas aus Russland infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine stellt sich die Frage, ob diese Atomkraftwerke weiter genutzt werden sollen bzw. können.
Fazit:
Ein Wiederanfahren der drei zum 31.12.2021 stillgelegten Kernkraftwerke kommt schon aufgrund der genehmigungsrechtlichen Situation (erloschene Betriebserlaubnis), die auch gesetzlich nicht rechtssicher geändert werden kann, nicht in Betracht.
Eine Verlängerung der Laufzeiten der noch in Betrieb befindlichen drei Atomkraftwerke würde im Winter 2022/2023 keine zusätzlichen Strommengen bringen (Streckbetrieb), sondern frühestens ab Herbst 2023 nach erneuter Befüllung mit neu hergestellten Brennstäben.
Eine Laufzeitverlängerung müsste unmittelbar mit einer erneuten Durchführung der zuletzt 2009 stattgefundenen umfangreichen Sicherheitsprüfung für jedes der drei Atomkraftwerke einhergehen.
Aktuell kann nicht belastbar abgeschätzt werden, in welchem Umfang aufgrund dieser Sicherheitsüberprüfung Nachrüstanforderungen entstehen und in welchem Zeitraum (und zu welchen Kosten) diese durchgeführt werden können.
Bei einem längerfristigen Weiterbetrieb dürfte der Stand von Wissenschaft und Technik ähnlich wie bei Neuanlagen (EPR-Standard) anwendbar sein.
BMUV Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit
und Verbraucherschutz
2022-03-08 de
Bundesumweltministerium und Bundeswirtschaftsministerium legen
Prüfung zur Debatte um Laufzeiten von Atomkraftwerken vor
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit
und Verbraucherschutz (BMUV) und das Bundesministerium für Wirtschaft
und Klimaschutz (BMWK) haben einen Prüfvermerk zur Debatte um die
Laufzeiten von Atomkraftwerken vorgelegt.
...
Beide Ministerien kommen zu dem Ergebnis, dass eine Verlängerung der Laufzeiten nur einen sehr begrenzten Beitrag zur Lösung des Problems leisten könnte, und dies zu sehr hohen wirtschaftlichen Kosten, verfassungsrechtlichen und sicherheitstechnischen Risiken.
Im Ergebnis einer Abwägung von Nutzen und Risiken ist eine Laufzeitverlängerung der drei noch bestehenden Atomkraftwerke auch angesichts der aktuellen Gaskrise nicht zu empfehlen.
...
Mit den schon ergriffenen Maßnahmen hat Deutschland Vorsorge getroffen.
Zudem treibt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) den Ausbau der Erneuerbaren intensiv voran (Stichwort Osterpaket) und wird in Kürze eine Strategie zur Energiesicherheit vorlegen.
Frankfurter Allgemeine / Sebastian Balzer
2022-03-11 de
Technisch machbar
Unter dem Eindruck des Kriegs in der Ukraine und der Versorgungslage in Deutschland sprach sich sogar Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck von den Grünen gegen "Denkverbote" aus.
Als am Freitag vor einer Woche dann auch noch der Verband Kerntechnik Deutschland mitteilte,
Betreiber, Industrie und Dienstleister seien "bereit, den Weiterbetrieb von Kernkraftwerken in Deutschland zu unterstützen und die dafür notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen", schien die Renaissance der Atomkraft zum Greifen nah.
Es dauerte indes nur drei Tage,
bis ein Bericht mit dem spröden Titel "Prüfung des Weiterbetriebs von Atomkraftwerken aufgrund des Ukraine-Kriegs", von Umwelt- und Wirtschaftsministerium in Berlin gemeinsam geschrieben und am vergangenen Montag veröffentlicht,
schon wieder den Schwung aus der Sache genommen hat.
Es handelt sich um Druckwasserreaktoren,
die allesamt erst Ende der 1980er-Jahre in Betrieb genommen wurden.
Mit ihnen käme Deutschland nächstes Jahr mit rund 5 Milliarden Kubikmetern oder 5,6 Prozent Erdgas weniger aus als ohne sie
KernD.de Kerntechnik Deutschland e.V.
2022-03-08 de
Weiterbetrieb von deutschen Kernkraftwerken: Bundesregierung schlägt
möglichen Beitrag der Kernenergie zur aktuellen Energiesicherheit
leider aus
In einem gemeinsamen Prüfvermerk haben das Bundesumweltministerium und das Bundeswirtschaftsministerium mitgeteilt, dass ein Weiterbetrieb von deutschen Kernkraftwerken aufgrund des Ukraine-Kriegs aus ihrer Sicht nicht zu empfehlen sei.
Der Verband Kerntechnik Deutschland bedauert dies
und stellt in diesem Zusammenhang jedoch folgendes fest: Die Bewertung der beiden Ministerien bestätigt, dass die Kernkraftwerke bei einem Weiterbetrieb im gesamten kommenden Winter ihren Beitrag zur Energiesicherheit Deutschlands durchaus leisten und zudem ab Spätsommer 2023 wieder vollumfänglich zur Verfügung stehen könnten.
Eine weitere Verschärfung der hiesigen Energieversorgungssituation, die Fachleuten wahrscheinlich erscheint und deshalb jeden möglichen Beitrag verfügbarer Energieträger kurz- und mittelfristig notwendig macht, wird in dem Regierungspapier leider nicht als Szenario behandelt oder überhaupt erwähnt.
Insgesamt ist die Bewertung der Ministerien offenkundig vom bisherigen politischen Willen geprägt,
am endgültigen Ausstiegstermin für die Kernenergie in Deutschland festzuhalten,
anstatt angesichts der derzeitigen energiewirtschaftlichen
Krisensituation zur Absicherung der Energieversorgung
jede verfügbare Ressource unter Mitverantwortung für die
gesamteuropäische Energiesicherheit heranzuziehen.
Kerntechnisches Regelwerk
de
Sicherheitsanforderungen an Kernkraftwerke
Tagesschau / Jens Eberl, WDR
2022-03-07 de
Bei einem Blackout droht der Kollaps
Sollte es in Deutschland zu einem längeren Stromausfall kommen, hätte das katastrophale Folgen.
Der Ukraine-Krieg könnte das Risiko für Cyberangriffe auf das Stromnetz steigern.
Behörden sprechen von einer erhöhten Bedrohungslage.
Ein flächendeckender Stromausfall gilt als schlimmes Katastrophenszenario.
Schon die ersten 24 Stunden ohne Strom bringen das Leben, wie wir es kennen, zum Stillstand, so der Versicherungsverband GDV.
Er warnt, dass Deutschland auf ein solches Szenario nicht gut vorbereitet sei.
Dies habe eine Befragung mehrerer Krisenmanager und Katastrophenschützer ergeben.
2022-03-03 de Cyberattacken als Rache für Sanktionen?
Nach den Sanktionen westlicher Staaten gegen Russland warnen IT-Sicherheitsexperten vor Racheaktionen durch Hackerangriffe.
Bundesinnenministerin Faeser betont gegenüber BR und NDR, die Gefahr müsse ernst genommen werden.
Frankfurter Allgemeine / Sebastian Balzter
2022-03-13 de
ATOMKRAFT: Technisch machbar - Deutschland braucht Energie.
Die Atomkraft soll trotzdem vom Netz gehen.
Nennt die Regierung dafür ihre wahren Gründe?
Eine einfache Mehrheit im Bundestag könnte das Atomgesetz so verändern, dass die Kraftwerke weiterlaufen dürfen.
BGE Bundesgesellschaft für Endlagerung
2022-03-14 de
Aktueller Bestand
IEA International Energy Agency
2022-03 en
A 10-Point Plan to Reduce the European Union's Reliance on Russian
Natural Gas
In this report
Measures implemented this year could bring down gas imports from Russia by over one-third, with additional temporary options to deepen these cuts to well over half while still lowering emissions.
Europe's reliance on imported natural gas from Russia has again been thrown into sharp relief by Russia's invasion of Ukraine on 24 February.
In 2021, the European Union imported an average of over 380 million cubic metres (mcm) per day of gas by pipeline from Russia, or around 140 billion cubic metres (bcm) for the year as a whole.
As well as that, around 15 bcm was delivered in the form of liquefied natural gas (LNG).
The total 155 bcm imported from Russia accounted for around 45 % of the EU's gas imports in 2021 and almost 40 % of its total gas consumption.
Bundesministerium der Justiz / Bundesamt für Justiz
2022-03 en
Gesetz über die friedliche Verwendung der Kernenergie und den
Schutz gegen ihre Gefahren (Atomgesetz)
Vollzitat:
"Atomgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 15. Juli 1985 (BGBl. I S. 1565), das zuletzt durch die Bekanntmachung vom 3. Januar 2022 (BGBl. I S. 14) geändert worden ist"
eex
en
Futures
INTERNATIONAL ENERGY AGENCY
2021 en
Database documentation:
NATURAL GAS INFORMATION 2021 EDITION
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶Kernenergie: Versorgungssicherheit
▶Deutschland: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Deutschland
Blackout Vorsorge für Unternehmen / Prof. Vahrenholt
2022-03-14 de
Interview mit Prof. Dr. Fritz Vahrenholt zum Thema
Versorgungskrise für den Mittelstand
In diesem Video geht es um die Stromversorgungskrise und was das für den Mittelstand bedeutet.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶Kernenergie: Versorgungssicherheit
▶Deutschland: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Deutschland
Fritz Vahrenholt
Homepage
KlimaNachrichten/Die Kalte Sonne
Wikipedia
|
Professor, Dr., Deutscher Politiker (SPD), Manager, Wissenschaftler
und Buchautor. ►Fritz Vahrenholt: Who is who (Skeptiker) ▶Fritz Vahrenholt: Präsentationen (Bilder & Grafiken) ▶Fritz Vahrenholt: Video-Präsentationen ▶Fritz Vahrenholt: Wikipedia (Opfer von Wikipedia) |
T Online
2022-03-08 de
Habeck stellt sich gegen längere Laufzeit von Atomkraftwerken
Infolge des Ukraine-Kriegs steigen die Energiepreise massiv an.
Sollte Deutschland die zum Jahresende geplante Abschaltung der letzten Atomkraftwerke also überdenken?
Zwei Ministerien sind nun dagegen.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶Deutschland: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Deutschland
de | en | fr |
---|---|---|
Energie: Kern Kernkraftwerke |
Energy: Nuclear Nuclear Power Plants |
Energy: Nucléaire Centrales nucléaires |
Deutschland: Übersicht, Allgemeine Politik, Klima, Energie Deutsche Energiewende.
WNN World Nuclear News
2022-03-07 de
Rolls-Royce SMR design accepted for review
In November, Rolls-Royce SMR Limited submitted a Notice of Intention to apply for GDA Entry to BEIS for its 470 MWe SMR design, which is based on a small pressurised water reactor.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶United Kingdom: Kernenergie │ ▶Kernenergie: United Kingdom
de | en | fr |
---|---|---|
Energie: Kern Kernkraftwerke |
Energy: Nuclear Nuclear Power Plants |
Energy: Nucléaire Centrales nucléaires |
Nebelspalter / Alex Reichmuth
2022-02-16 de
Schweizer AKW: 80 Jahre Laufzeit liegen drin
In Amerika dürfen die ersten Kernkraftwerke acht Jahrzehnte am Netz bleiben.
Eine so lange Laufzeit könnte auch für die Schweizer Werke Gösgen und Leibstadt in Frage kommen.
Das würde die Probleme des Landes mit der künftigen Stromversorgung erheblich verringern.
Es sollen 80 Jahre sein
Im letzten Mai bekam das US-Unternehmen Dominion Energy von der Regulierungsbehörde Nuclear Regulatory Commission (NRC) die Genehmigung, seine beiden Blöcke des Atomkraftwerks Surry in Virginia 20 Jahre länger am Netz behalten zu dürfen.
Bisher waren 60 Jahre vorgesehen.
Die Reaktoren sollen nun maximal bis 2052 bzw. 2053 laufen.
In den USA können die Atomkraftbetreiber bei der NRC Laufzeitverlängerungen um jeweils 20 Jahre beantragen.
Die ursprünglich vorgesehene Laufzeit für einen Atomblock beträgt immer 40 Jahre.
88 der 96 Reaktoren in Amerika verfügen inzwischen über eine Bewilligung für 60 Jahre.
Und Dominion Energy ist mittlerweile der dritte Betreiber, der seine Blöcke nun sogar 80 Jahre laufen lassen kann.
«Das Alter ist nur eine Zahl»
Die Blöcke Turkey Point-3 und -4 des Unternehmens Florida Power&Light waren 2019 weltweit die ersten Reaktoren, die eine Erlaubnis für 80 Jahre Betrieb erhielten.
«Die amerikanischen Kernkraftwerke zeigen, dass das Alter nur eine Zahl ist», liess das US-Energieministerium damals verlauten.
Die Sicherheit der Anlagen spiele eine viel wichtigere Rolle als das Alter.
Später gestand das NRC auch den Blöcken Peach Bottom-2 und -3 in Pennsylvania 80 Jahre zu.
In der Schweiz gelten keine festen Laufzeiten für die vier Atomreaktoren, die noch in Betrieb sind.
Solange ihre Sicherheit gewährleistet ist, dürfen sie weiterlaufen.
Darüber wacht das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi).
Für die Dauer am Netz ist neben der Sicherheit entscheidend, wie lange sich der Betrieb angesichts der ständig geforderten Sicherheitsnachrüstungen wirtschaftlich lohnt.
Der Energiekonzern BKW nahm Ende 2019 das Kernkraftwerk Mühleberg aus ökonomischen Gründen vom Netz.
Die Schweizer AKW wurden regelmässig nachgerüstet
Für die Schweizer Atomkraftwerke ging man ursprünglich von einer Laufzeit von 40 Jahren aus.
Beznau 1 und 2 sind nun allerdings bereits 53 bzw. 50 Jahre am Netz.
Bei Gösgen sind es 43 und bei Leibstadt 38 Jahre.
Momentan rechnen die Betreiber mit einer maximalen Laufzeit von 60 Jahren.
Das Kernenergiegesetz verlangt von den Betreibern ab dem 40. Betriebsjahr regelmässige Langzeit-Sicherheitsstudien.
AKW-Gegner bezeichnen vor allem die älteren Werke in Beznau gerne als «Schrottreaktoren».
Die Betreiber haben die Reaktoren aber regelmässig nachgerüstet und modernisiert.
Insbesondere nach den Unfällen in Tschernobyl (1986) und Fukushima (2011) gab es tiefgreifende Sicherheitsprüfungen, die zu weiteren Investitionen führten.
Gemäss den Betreibern und dem Ensi befinden sich die Werke auf dem aktuellsten Sicherheitsstand für Reaktoren der Generation II, zu der sie gehören.
Sie sind deshalb heute sicherer als bei Betriebsbeginn.
AKW-Betreiber geben sich zurückhaltend
Die Frage drängt sich also auf:
Können die Schweizer AKW ebenfalls bis zu 80 Jahre in Betrieb bleiben?
Die jüngeren Werke in Gösgen und Leibstadt würden in diesem Fall bis 2059 bzw. 2064 Strom produzieren und damit die Umsetzung der Energievstrategie 2050 des Bundes überdauern.
Beim Energiekonzern Axpo, der die beiden Blöcke in Beznau betreibt und an den Werken in Gösgen und Leibstadt beteiligt ist, gibt man sich zurückhaltend.
Man beabsichtige, die AKW zu betreiben, «solange Sicherheit und Wirtschaftlichvkeit gegeben sind».
Derzeit gehe man von einer Laufzeit von 60 Jahren aus.
«Darüber, ob Laufzeiten über 60 Jahre möglich wären, hat Axpo bisher keine Untersuchungen angestellt.»
Auch beim Branchenverband Swissnuclear versucht man, den Ball flach zu halten.
«Wie lange die Schweizer Kernkraftwerke letztlich in Betrieb bleiben dürfen, wird das Ensi von Fall zu Fall zu gegebener Zeit entscheiden», heisst es auf Anfrage.
Immerhin soviel:
«Wir sprechen bereits davon, dass 60 das neue 40 ist.
Dass 80 das neue 60 werden könnte, ist denkbar.»
«80 Betriebsjahre sind nicht ausgeschlossen»
Die AKW-Betreiber haben derzeit wenig Interesse, eine Debatte über die Laufzeit ihrer Werke zu lancieren, die ihnen erneut Vorwürfe von wegen «Schrottreaktoren» einbringen könnte.
Freier äussert sich dagegen Johannis Nöggerath, ein profunder Kenner der Schweizer Kernkraftwerke.
Der Ingenieur ist ehemaliger Abteilungschef des Ensi und war zehn Jahre lang Leiter der Sicherheitsanalytik des KKW Leibstadt.
Zudem präsidierte er die Schweizerische Gesellschaft der Kernfachleute.
«Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Werke in Gösgen und Leibstadt 80 Betriebsjahre alt werden können», sagt Nöggerath.
«Bei Beznau kann ich mir immerhin 70 Jahre vorstellen.
Surry 1 aus den frühen 1970er-Jahren ist ja fast genauso alt.»
Allerdings gebe es Bedingungen an so lange Laufzeiten:
«Man muss sich bestimmte technische Aspekte genau ansehen, wie zum Beispiel die Abnahme der Zähigkeit des Reaktordruckgefässes durch die sukzessive Neutronenbestrahlung aus dem Reaktorkern.»
Es gebe hier «regulatorische Grenzkriterien», die eingehalten werden müssten.
Für den Ersatz des Atomstroms bliebe mehr Zeit
Abgesehen von den technischen und wirtschaftlichen Bedingungen für eine Laufzeit von 80 bzw. 70 Jahren müssen gemäss Nöggerath auch
gesellschaftliche Voraussetzungen gegeben sein.
«Es ist entscheidend, dass weiterhin genügend Fachleute mit dem nötigen Knowhow bereitstehen.»
Da sei er aber optimistisch:
«Das Interesse an Kerntechnik bei jungen Leuten befindet sich seit einiger Zeit wieder im Aufwind.»
«Man kann den Bau neuer Kernkraftwerke als Generationenprojekt sehen,
vergleichbar mit dem Bau der Neuen Alpentransversale durch den Gotthard.»
Johannis Nöggerath, ehemaliger Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Kernfachleute
Könnten die Kernkraftwerke Gösgen und Leibstadt weit über das Jahr 2050 hinaus produzieren,
würde das die Energieperspektiven der Schweiz entscheidend verbessern.
Es müsste erst viel später ein Ersatz für den Strom dieser beiden Werke gefunden werden.
Diese liefern heute zusammen fast 30 Prozent der Elektrizität des Landes.
Für den Ausbau erneuerbarer Energie bliebe mehr Zeit. Eventuell könnte die Schweiz auch rechtzeitig Ersatz-AKW bauen, sofern das gesetzliche Neubauverbot gestrichen würde.
Neue AKW 100 Jahre in Betrieb?
Solche neuen Atomkraftwerke, die dann zur Generation III oder sogar IV zählen würden, könnten unter Umständen sogar noch länger Strom als die heutigen Werke erzeugen.
«Aus technischer Sicht sind selbst 100 Betriebsjahre nicht mehr ausgeschlossen», sagt Johannis Nöggerath.
Voraussetzung dafür sei, dass die betreffenden Länder langfristig als High-Tech-Gesellschaften erhalten blieben, um einen verantwortungsvollen Betrieb zu gewährleisten.
Der Bau von einem oder mehreren neuen Kernkraftwerken würde finanzielle Investitionen im zweistelligen Milliardenbereich bedingen.
Ohne Beteiligung des Staates geht es auch aus der Sicht von Johannis Nöggerath nicht.
Davon profitieren könnten im besten Fall aber drei Generationen.
Ihre Stromversorgung wäre gesichert.
«Man kann es gesellschaftlich mit dem Bau der Neuen Alpentransvversale durch den Gotthard vergleichen», betont der Kernfachmann.
Die Werke würden für die nächsten Generationen erstellt.
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Nebelspalter |
Nebelspalter
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EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Fred F. Mueller
2022-02-15 de
Kernenergie: Der Osten führt, Europa fährt vor die Wand
Russlands Akademik Lomonosov ist das erste schwimmende
Kernkraftwerk. Es verfügt über zwei "small modular reactors" (SMR) mit jeweils 40 MW Leistung |
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In den letzten Jahrzehnten hat sich ein wenig beachteter, dafür aber umso wichtigerer Unterschied zwischen Asien und Europa herausgebildet:
Die jeweilige Einstellung zum Klimawandel und zur Kernenergie.
In ihrem Kreuzzug gegen die drohende "Klimakatastrophe" konzentrieren sich die meisten europäischen Länder auf die Verringerung ihrer Kohlenstoffemissionen.
Deutschland geht dabei vorneweg.
Als erster Schritt werden hier die Kernkraftwerke vernichtet.
Noch bevor dies abgeschlossen ist, werden auch schon die Kohlekraftwerke nach und nach stillgelegt.
Das Endziel ist eine Netto-Null-Nation, die ausschließlich "erneuerbare" Energien, vor allem Sonne und Wind, verwenden soll.
Ein grüner Traum, der sich für die Bürger schon jetzt zunehmend in einen Albtraum verwandelt.
Östliche Länder
In krassem Gegensatz dazu haben es die weitaus pragmatischeren östlichen Länder vorgezogen, eher Lippenbekenntnisse abzugeben und sich um ihre Bevölkerung zu kümmern.
Anstatt ihre Energieinfrastruktur lahmzulegen, entscheiden sie sich zunehmend für die Kernenergie.
Immer mehr Länder verfügen bereits über Kernkraftwerke oder stehen kurz davor.
Auf diesem Gebiet hat Russland eindeutig die Führung übernommen, gefolgt von China, Südkorea und Japan.
Diese vier Länder haben jeweils eigene Nukleartechnologien entwickelt und damit begonnen, diese zu exportieren.
Unter ihnen stechen zwei Giganten hervor:
Russland als eindeutiger Weltmarktführer im Bereich des Exports von Kernkraftwerken
sowie China, das noch recht neu auf dem Markt ist, aber über das Potenzial verfügt, sich hier schnell zu einem weiteren wichtigen Akteur zu entwickeln.
Russland
Russland hat im Bereich der nuklearen Hochtechnologie drei entscheidende Vorteile:
Es fällt nicht auf den CO₂-Klimaschwindel der großen Bosse der US-Finanzgiganten herein
verfügt als einer der frühesten und größten Akteure im Bereich der Kernkraft und der Atomwaffenherstellung über eine große Nuklearindustrie.
Diese meistert alle Stufen des nuklearen Kreislaufs wie Bergbau, Anreicherung und Brennstoffaufbereitung, Engineering, Maschinenbau und Energieerzeugungsanlagen bis hin zu nuklearen Dienstleistungen, Wartung, Brennstoff-Wiederaufbereitung und einem geschlossenen Brennstoffkreislauf.
Dritter Pluspunkt ist, dass das riesige Land über einen unglaublichen Reichtum an Bodenschätzen und natürlichen Ressourcen aller Art verfügt, darunter einige der weltweit größten Reserven an fossilen Brennstoffen.
Russland ist ein Energie- und Rohstoffgigant ersten Ranges und hat diese Vorteile systematisch ausgebaut, um eine führende Rolle beim Energieexport - einschließlich des Exports von Kernkraftwerken - zu übernehmen.
Energiereichtum und technologischer Vorsprung
Hier zunächst ein Blick auf Russlands Energieressourcen, wie sie in einem 2021 aktualisierten Bericht der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO)3) aufgeführt sind:
IAEA International Atomic Energy Agency /
Country Nuclear Power Profiles
RUSSIAN FEDERATION
Kernkraftwerke in der Russischen Föderation
Kernkraftwerke in der Russischen Föderation.
In 11 KKW's laufen insgesamt 38 Reaktoren mit einer Gesamtkapazität
von 30.3 GW
Derzeit betreibt Russland 38 Reaktoren in 11 Kernkraftwerken, die 20,7 % zur Stromerzeugung beitragen.
Den größten Beitrag leistet Erdgas, welches das Land jedoch lieber ins Ausland verkaufen würde, wo wesentlich höhere Preise erzielbar wären.
Die aktuellen Planungen sehen daher bis 2030 einen Anteil der Kernenergie an der Stromversorgung von 25-30 % vor.
Dieser soll bis 2050 auf 45-50 % und bis zum Ende des Jahrhunderts auf 70-80 % steigen.
Die in Betrieb befindlichen Reaktoren reichen von älteren Modellen aus der Sowjetzeit über aktuelle Systeme der Generation III bis hin zu fortschrittlichen Konzepten wie "schnellen" Reaktoren der Serie BN 600-800-1200.
Eine weitere Generation "schneller" Modelle, die mit Natrium und Blei-Wismut gekühlt werden, ist bereits in Planung.
Ergänzt wird die Liste durch kleine modulare Reaktoren wie die im schwimmenden Kraftwerk "Akademik Lomonosov".
Die Lebensdauer der neuen Reaktormodelle beträgt in der Regel 60 Jahre.
Ein beständiger Nachschub an gut ausgebildeten Fachleuten wird durch Ausbildungszentren und technische Hochschulen sichergestellt, die jährlich etwa 18.000 Techniker und Akademiker hervorbringen.
Eine überzeugende Bandbreite an Technologien und Dienstleistungen
Die Nuklearindustrie des Landes bietet ein Niveau an Qualifikationen, Technologien und Dienstleistungen wie kaum ein anderes Land.
Dies gilt auch für das Preisniveau.
In einer von der World Nuclear Association 4) zusammengestellten Übersicht werden Inlandspreise von 2050-2450 US-$/kW und eine Bauzeit von 54 Monaten genannt.
World Nuclear Association
Nuclear Power in Russia
Für den schnellen Reaktor BN 1200
wird ein Inlands-Energiepreis von 2,23 ct/kWh angegeben,
(Rechne: 2,23 ct/kWh = 2'230 ct/MWh = 22,3 $/MWh)
während für Exportreaktoren vom Typ VVER länderabhängig meist
50-60 US-$ pro MWh genannt werden.
(Rechne: 5-6 ct/kWh = 5'000-6000 ct/MWh = 50-60 $/MWh)
Die von Russland angebotenen Komplettpakete "von der Wiege bis zur Bahre" sind vor allem für Länder der zweiten und dritten Welt sehr attraktiv, nicht zuletzt auch deshalb, weil zum Paket auch Rücknahme und Aufbereitung/Entsorgung abgebrannter Brennelemente gehören.
Da alle Konstruktionsprojekte aktuellen internationalen Anforderungen sowie den Empfehlungen der IAEO entsprechen, gehen die Abnehmer kaum Risiken ein.
Man vergleiche dies mit dem beklagenswerten Zustand der Nuklearbranchen in der westlichen Welt, wo Unternehmen wie Siemens, Areva oder Westinghouse mit erschreckenden Verzögerungen sowie Kostenüberschreitungen zu kämpfen haben.
Kein Wunder also, dass die russische Atomenergiegesellschaft Rosatom auf dem ersten Platz bei der Zahl der gleichzeitig durchgeführten Projekte zum Bau von Kernreaktoren im Ausland steht
(35 Blöcke in verschiedenen Realisierungsstadien).
Im Jahr 2020 belief sich der Gesamtwert der Auslandsaufträge von Rosatom auf über 138 Milliarden US-Dollar.
China
Chinas Aufholjagd
Am 1. Januar 2022 ging der dritte Reaktor des Typs Hualong
One (HPR 1000)
mit einer Kapazität von 1161 MW als Einheit 6 der Fuqing Nuclear
Power Plant der CNNC
(China National Nuclear Corporation) ans Netz
Als künftig wahrscheinlich zweitstärkster Anbieter zeichnet sich China ab
obwohl das Land mit der Entwicklung seiner Nukleartechnik viel später begonnen hat und weder über den gleichen Erfahrungsschatz noch die gleiche Technologiebandbreite verfügt.
Ungeachtet dieser Defizite hat das Land eine erstaunliche Lernkurve durchlaufen und in der Zwischenzeit eine Reihe moderner Reaktortypen wie den Hualong One, einen Druckwasserreaktor der III Generation, entwickelt und in Betrieb genommen.
Pakistan und Argentinien
Nach einem ersten Auftrag aus Pakistan ist es China kürzlich gelungen, auch Argentinien von diesem Modell zu überzeugen.
Weitere interessante Entwicklungen, darunter das erste kommerziell aktive gasgekühlte Hochtemperatur-Kernkraftwerk (Kugelhaufenreaktor PBR) 5) sowie ein kleiner modularer Reaktor, sind in der Pipeline.
Das erste kommerziell aktive gasgekühlte Hochtemperatur-Kernkraftwerk (Kugelhaufenreaktor PBR)
Reuters
2021-12-20 en
China puts pioneering 'pebble bed' nuclear reactor into operation
China has launched a new high-temperature gas-cooled nuclear plant in the eastern coastal province of Shandong, the first to make use of 'pebble bed reactor' (PBR) technology developed by state-run China National Nuclear Corporation (CNNC).
The first unit of the Shidaowan reactor project, built near the city of Rongcheng in collaboration with the energy group Huaneng and Beijing's Tsinghua University, has now been connected to the grid, CNNC said on Monday.
The unit has total generation capacity of around 200 megawatts, and a second unit is still under construction.
In PBR technology, the reactor core is formed from graphite pebbles that contain specially designed fuel particles.
The design allows reactors to be run safely at higher temperatures, CNNC said, describing it as "the reactor that won't melt down".
China is one of the few countries in the world with an active nuclear reactor programme, but it has struggled to meet its construction targets after a moratorium on new projects and a long safety probe following Japan's Fukushima disaster in 2011.
Total capacity hit 51 gigawatts (GW) by the end of last year, falling short of a 58 GW target.
CNNC has urged the government to approve at least six new projects a year over the next decade in order to bring total capacity up to 180 GW by 2035. read more
CNNC said the technology employed at the Shidaowan project was completely home-grown, with 93.4 % of all the equipment also sourced domestically.
In Anbetracht der beeindruckenden Erfolgsbilanz chinesischer Maschinenbau- und Bauprojekte in vielen Ländern rund um den Globus
werden die Chinesen auch in diesem Bereich wahrscheinlich bald fest Fuß fassen.
Ein weltweit riesiger Markt
Die westlichen Länder einschließlich der USA müssen dagegen feststellen, dass ihre Politik der Behinderung des Rohstoffsektors, wozu auch die Förderung fossiler Brennstoffe zählt, dabei ist zu scheitern.
Das "Liegenlassen im Boden" dürfte zum Bumerang werden.
Um ihre Wirtschaft anzukurbeln, Arbeitsplätze zu schaffen und ihre wachsende Bevölkerung zu ernähren, benötigen die Länder der Dritten Welt sowie die sich entwickelnden Nationen vor allem billige, zuverlässige Energie.
Die "Netto-Null"-Kampagne, mit der im Westen den Rohstoffproduzenten der Geldhahn zugedreht wurde, hat schon jetzt zu einem dramatischen Anstieg der Preise sowohl für Energie als auch für Rohstoffe geführt.
Die durch die Politik erzwungene künstliche Verknappung aufgrund der unterbliebenen Investitionen in die Erschließung neuer Vorkommen dürfte noch über Jahre anhalten.
Infolgedessen beginnen Politiker überall auf der Welt, ihre Energieversorgungsstrategien neu zu überdenken.
Für Länder, die eine zuverlässige Versorgung benötigen, sind "erneuerbare" Energiequellen wie Solar- und Windenergie einfach keine Alternative.
Deshalb zeichnet sich bereits jetzt bei der Kernenergie ein Nachfrageboom ab.
Und dank der Grünen und der Gretas unserer Zeit befinden sich Russland und China auf diesem Markt in einer hervorragenden Ausgangsposition.
Die Nachfrage wird so massiv sein, dass nur Länder mit einer großen, gut funktionierenden Industrie, ausreichender Finanzkraft und einem großen Potenzial an Fachkräften in der Lage sein werden, daran in vollem Umfang zu partizipieren.
Kleinere Anbieter dürften schon allein von den geforderten Kapazitäten her überfordert werden.
Allein schon Ausbildung und Training der benötigten Fachleute dauern mehr als ein Jahrzehnt.
Selbst Frankreich als letzter verbliebener europäischer KKW-Anbieter dürfte von der künftigen Nachfrage bei weitem überfordert werden.
Frankreich
Einen Dammbruch in Richtung dieses Zukunftsszenarios dürften die jüngsten Entscheidungen in Frankreich einleiten.
Obwohl das Land bereits über 56 Kernkraftwerke verfügt, hat Präsident Macron gerade beschlossen, den Bau von bis zu 14 weiteren Anlagen anzuordnen.
Mit rund 65 Millionen Einwohnern hat die "Grande Nation" etwas weniger als ein Prozent der Erdbevölkerung.
Rechnet man dieses Verhältnis auf die ganze Welt hoch, ergibt sich bis 2050 ein Marktpotenzial von möglicherweise 1.500 Kernkraftwerken.
Aktienkurse
Wechseln "smart money"-Investoren ins Uranlager?
Angesichts dieser Entwicklungen und unter Einbeziehung der aktuellen politischen Spannungen rund um Russland und die Ukraine muss man sich fragen, wieso sich Russland durch Sanktionsdrohungen gegen seine Europa-Pipelines einschließlich Nordstream 2 beeindrucken lassen sollte.
Am Öl- und Gasmarkt gibt es schließlich eine Menge Anbieter und damit Konkurrenten.
Im Gegensatz dazu könnte kein europäisches Land im aufkommenden weltweiten Nukleargeschäft mit Russland oder China mithalten.
Russland könnte möglicherweise sogar den Verlust seiner deutschen und selbst seiner europäischen Gaseinnahmen verschmerzen und sich künftig auf seine Nukleargeschäfte konzentrieren.
Für Europa wären die Folgen eines Lieferstopps dagegen äußerst schmerzhaft.
Die Potenziale dieser sich abzeichnenden Renaissance der Kernenergie scheinen inzwischen die Aufmerksamkeit des einen oder anderen "smart money"-Investors erregt zu haben.
Am Kapitalmarkt macht sich augenscheinlich eine gewisse Ernüchterung wegen der schlechten Wertentwicklung bei Technologiepapieren wie Tesla oder Facebook breit.
Dies könnte ein Grund für die kombinierte Wertentwicklung einer Auswahl kanadischer Uranminen-Gesellschaften sein.
Nach einem langjährigen Rückgang ist hier seit etwa März 2020 ein markanter Kursanstieg zu beobachten (Bild 6).
Nach langjährigem Rückgang sind die kombinierten Aktienkurse
einer Auswahl kanadischer Uranminenfirmen
seit etwa März 2020 deutlich im Aufwind
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Aargauer Zeitung / Benjamin Rosch
2022-02-12 de
FDP-Präsident Thierry Burkart ringt in der Atomfrage um
die Einheit in seiner Partei - und gewinnt
Der neue FDP-Präsident Thierry Burkart besteht seine erste Bewährungsprobe.
Die Delegiertenversammlung liefert Zeugnis eines stabilen Freisinns, aber Burkart musste Konzessionen eingehen.
Schliesslich haben sie sich auf folgenden Passus geeinigt:
Beim Ausbau und Ersatz bestehender einheimischer Produktionsanlagen dürfe es keine gesetzlichen Technologieverbote geben, «um einen stabilen Energiemix für künftige Generationen zu garantieren.
Es sind deshalb die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, «damit langfristig und bei Bedarf auch eine neue Generation der Kernkraft-Technologie ihren Beitrag an die Versorgungssicherheit leisten könnte, sofern die Sicherheit jederzeit gewährleistet werden kann.»
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Was wir unterstützen:
Fortführung und Weiterentwicklung der Kernenergietechnik.
Bestehende Kernkraftwerke sollen so lange betrieben werden, wie deren Sicherheitsstandard dies erlaubt.
Neue Kernkraftwerke.
Vorstösse auf kantonaler und eidgenössischer Ebene für die Kernenergie.
Was wir ablehnen:
Den Jahrhundert-Unsinn "Energiewende".
Das sture Kopieren des deutschen Weges zum "Atomausstieg".
Alle Zwangsmassnahmen zum Stromsparen und marktverzerrende, zusätzliche Stromabgaben wie die KEV.
Verfassungsänderungen und Gesetze, die den Ausstieg aus der Kernenergie zum Ziel haben.
Der Verein Kettenreaktion steht für
langfristige und damit nachhaltige Entscheide in der Energiepolitik.
Weil kurzfristige auf Personen-, Macht- und Parteipolitik basierende Entscheide, wie der Ausstieg aus der Kernenergie und die darauf fussende Energiestrategie 2050 dem langfristigen Charakter einer zukunftstauglichen Energieversorgung widersprechen.
Dr. Hans Rudolf Lutz / Ehem. Leiter des Kernkraftwerks Mühleberg
2022-02-11 de
Die zweite nukleare Ära
Ausserhalb von Ländern wie der Schweiz oder Deutschland, die sich
kurzund mittelfristig aus der Kernenergie verabschieden wollen,
geht die Entwicklung der Nukleartechnik weiter.
Gerade die Erfahrungen nach dem Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi
haben zum
Beginn einer zweiten nuklearen Ära
geführt, die insbesondere die Klimaschutzmassnahmen einzelner Länder unterstützen kann.
Kurzer Rückblick auf die erste nukleare Ära
In seinem im Jahr 1994 publiziertem Buch mit dem Titel «The First Nuclear Era» hat der amerikanische Nuklearpionier Alvin M. Weinberg die Rolle der USA beim Aufbau der ersten grossen Serie von Kernreaktoren beschrieben.
Es handelte sich dabei um die beiden Leichtwasserreaktortypen
Pressurized Water Reactor (PWR) und Boiling Water Reactor (BWR).
Zusammen mit den kanadischen Schwerwasserreaktoren und den englischen Graphitreaktoren
gehörten sie zur Klasse der Generation II-Typen, wie man sie heute nennt.
Die amerikanischen Leichtwasserreaktoren wurden in den Jahren 1960 bis 1990 erstellt.
Dazu gehören auch vier der fünf Schweizer Kernkraftwerkseinheiten:
Beznau-1 und -2, Mühleberg und Leibstadt.
Die Anlage Gösgen ist mit einem Reaktor deutscher Herkunft errichtet worden.
In den USA standen 1990 über 100 dieser Reaktoren, in Frankreich 58 (einer auf Lizenzen basierenden Eigenentwicklung) und in Japan 54.
Weinberg betrachtet den Beginn der Neunzigerjahre als Ende der ersten nuklearen Ära.
Danach wurden wegen der Reaktorunfälle Three Mile Island und Tschernobyl sowie wegen des steigenden öffentlichen Widerstands in den USA keine weiteren Reaktoren der Generation II mehr gebaut.
Man muss hier allerdings hinzufügen, dass die in den USA ursprünglich auf 40 Jahre beschränkte Betriebsdauer bei den noch verbleibenden Anlagen von der Bewilligungsbehörde NRC auf 60 und bei weiteren vier bereits auf 80 Jahre erhöht wurde.
Das bedeutet:
Es werden auch noch nach dem Jahre 2060 Kernkraftwerke mit Reaktoren der Generation II in Betrieb stehen!
Die Entwicklung der Reaktortypen der Generation III und III+
Basierend auf den Erfahrungen
des Reaktorunfalles in Three Mile Island und einer Reihe weiterer Störfälle begannen die Reaktorbauer in verschiedenen Ländern mit der Weiterentwicklung der Reaktortypen der Generation II zu neuen Typen
der sogenannten Generation III und Generation III+.
Sie haben alle die folgenden neuen Charakteristika:
Die Wahrscheinlichkeit eines Unfalles mit Kernschmelze wurde von 10-4 auf 10-7 reduziert.
Die Kernschmelze, auch Corium genannt, wird noch im Reaktor selbst so gekühlt, dass sie drinnen bleibt, oder sie wird mit Hilfe eines sogenannten Core Catchers nach dem Durchschmelzen des Druckgefässes aufgefangen und innerhalb des Sicherheitsbehälters gekühlt und festgehalten.
In beiden Fällen wird die Umgebung nicht oder nur in sehr beschränktem Masse tangiert.
Weitere Neuheiten betreffen vor allem die Wirtschaftlichkeit.
Diese umfassen den besseren thermischen Wirkungsgrad, die von Anfang an geplante längere Betriebsdauer (60 bis 80 Jahre), höheren Abbrand und billigere Anreicherungskosten für die Brennelemente und günstigere Herstellungskosten (modulare Bauweise).
Hauptinitiant und Hauptanwender dieser Neuheiten sind
China,
Frankreich,
Russland
und Südkorea.
Die USA
haben sich vor allem bei der Urananreicherung (Zentrifugen- statt Diffusionsanlagen) beteiligt.
Sie haben sich daneben auf die Entwicklung der neuen Kleinreaktoren - die Small Modular Reactors (SMR) - konzentriert.
Eine erste Serie eines SMR soll noch vor Ende der 2020er-Jahre im Idaho National Laboratory in Betrieb genommen werden.
Die zweite nukleare Ära
Man übertreibt nicht, wenn man feststellt, dass heute, nach Überwindung des Schocks vom Reaktorunfall in der japanischen Anlage Fukushima-Daiichi, die neue, zweite nukleare Ära begonnen hat.
Mit Ausnahme von Belgien, Deutschland und der Schweiz gibt es kein Land, das eine «Energiewende» weg von der Nuklearenergie in eine Zukunft mit ausschliesslich sogenannter erneuerbarer Elektrizitätserzeugung gewählt hat.
Ich sage sogenannt, weil ja bekanntlich das Gros der Solarzellen aus chinesischer Produktion mit viel grauer Kohlekraftwerk-Energie stammt.
Reaktoren der Generation III und III+
(Stand 15.9.2021)
Es gibt heute bereits 20 Länder mit Kernkraftwerksanlagen der Generation III/III+ die in Betrieb, in Bau oder geplant sind.
Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto-3 in Finnland und Flamanville‑3 in Frankreich
Flamanville‑3 in Frankreich Die beiden seit über 15 Jahre in Bau befindlichen Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto-3 in Finnland und Flamanville‑3 in Frankreich werden von den ideologisch grünen Politikern nimmermüde als Beispiele zitiert, wie lange man braucht, einen Reaktor der Generation III zu bauen und wie teuer sie heutzutage zu stehen kommen.
Grossanlage Barakah in Abu Dhabi (VAE) am Persischen Golf mit vier 1450‑MWReaktoren
Ignoriert wird dabei beispielsweise die Erfolgsstory bei der Grossanlage Barakah in Abu Dhabi (VAE) am Persischen Golf mit vier 1450‑MWReaktoren, die zum Preis von USD 20,4 Mrd. von einem Konsortium unter Leitung des südkoreanischen Stromversorgers Kepco errichtet werden.
Barakah-1 nahm den kommerziellen Betrieb am 6. April 2021 auf,
Barakah-2 wurde am 14. September 2021 mit dem Stromnetz synchronisiert
und die Bauarbeiten von Barakah-3 und -4 neigen sich dem Ende entgegen.
Die bereits erwähnten SMR gehören ganz klar auch zur zweiten nuklearen Ära.
Sie werden vermutlich vor allem in dünnbesiedelten, von Grossstädten weit entfernten Gebieten sowie in Entwicklungsländern zum Einsatz gelangen.
Ihr Hauptvorteil: Das Schmelzen des Kerns kann physikalisch ausgeschlossen werden!
Klimaschutz kann die zweite nukleare Ära beschleunigen
Für grüne Politiker gilt der allgemeine Konsens:
Stromerzeugung mit Wind, Fotovoltaik und eventuell Wasserkraft ist der einzig gangbare Weg zu deren Dekarbonisierung.
Kernenergie ist für sie nach wie vor inakzeptabel.
Deutschland
Das einzige Land, das dieser Philosophie streng Folge leistet, ist Deutschland.
So wird es von unseren Mainstream-Medien wenigstens kommuniziert.
Dass unser nördlicher Nachbar gegen Ende des Jahres mit der Leitung North Stream II in grossem Stil russisches Erdgas einführen wird, scheint niemanden zu stören.
Erdgas besteht zu 93% aus Methan (CH4).
Ein Gas, das zwischen 25- bis 80-mal treibhauswirksamer ist als CO₂!
Auch bei nur geringen Leckagen aus der mehrere tausend Kilometer langen Pipeline ist die Stromerzeugung mit Erdgas praktisch gleich klimaschädlich wie Erdöl (25% besser als Kohle).
Damit ist schon jetzt klar: Deutschland wird die CO₂-Ziele der Pariser Konvention nie einhalten können.
Polen
Gut ist, dass zum Beispiel Polen - nicht wie die Schweiz - den deutschen «Energiewende»-Schwindel nicht mitmacht und seine momentan auf 60‑70 % Kohlestrom fussende Elektrizitätserzeugung langfristig auf Kernenergie umrüsten will.
Tschechische Republik
Auch die Tschechische Republik plant, in Dukovany ein weiteres Kernkraftwerk zu errichten.
Sie hat kürzlich mit der südkoreanischen Kepco Kontakt aufgenommen.
Deren Erfolg mit der Generation-III-Kernkraftwerksanlage Barakah hat sie zu diesem Schritt ermuntert.
Weltweit
Weltweit mehren sich die Stimmen, die, wie Polen und die Tschechische Republik, der Kernenergie bei der Dekarbonisierung einen grossen Stellenwert beimessen.
Äusserungen aus den USA
Stellvertretend für alle Äusserungen sei der Gouverneur des amerikanischen Bundesstaats Wyoming, Mark Gordon, zitiert:
«Nuclear power is our fastest and clearest course of becoming carbon negative.»
Ein weiterer Beweis, dass sich die zweite nukleare Ära voll im Anlaufen befindet, sind die Meldungen der internationalen Kernenergie-Nachrichtenagentur NucNet über neue Anlagen im Monat Juli 2021:
In China beginnt der Bau des SMR Linglong-1.
Das erste polnische Kernkraftwerkprojekt in Polen soll beschleunigt werden.
Die Bewilligungsunterlagen für die beiden ägyptischen Reaktorprojekte El-Dabaa-1 und -2 sind bei den ägyptischen Sicherheitsbehörden eingereicht worden.
Ein von Tractebel geführtes Konsortium soll Brasilien helfen, die Fertigstellung von Angra-3 zu bewerkstelligen.
In Slowenien wird die Bewilligung für die zweite Einheit am Standort Krsko erteilt.
Die südkoreanische Sicherheitsbehörde erteilt eine bedingte Bewilligung für den Start der Einheit Shin-Hanui-1.
Mögliche Weiterentwicklung der zweiten nuklearen Ära
China
hat im Juni 2021 seinen nächsten Fünf-Jahres Plan veröffentlicht.
Darin ist festgehalten, die Kernenergiekapazität um 20'000 MW zu erhöhen.
Mit dieser Zielsetzung baut das Land der Mitte seine Führungsposition in der Zweiten nuklearen Ära weiter aus.
USA
Das amerikanische SMR-Entwicklungsprogramm liegt im Vergleich mit den chinesischen Plänen weit zurück, ist etwas kleinkariert und nichts, womit «America great again» gemacht werden kann.
An zweiter und dritter Stelle kann man Russland und Indien setzen.
Russland
Russland hat sich bereits stark gemacht im Export von Kernkraftwerken der Generation III
(Ägypten, China, Finnland, Indien, Iran, die Türkei, Weissrussland) und will diesen Sektor mit Erdgaseinkünften weiter ausbauen.
Indien
Indien beschreitet einen Sonderweg.
Es ist das Land mit den grössten Thorium Vorkommen.
Das Isotop Thorium-232 ist wie Uran-238 nicht spaltbar, kann aber beispielsweise in einem Brutreaktor der Generation IV in das spaltbare Uran-233 umgewandelt werden.
Es ist Indiens langfristiges Ziel, auf diese Weise seine Energieversorgung für tausende von Jahren sicherzustellen.
Frankreich
Als nächstes Zweite-Ära-Nuklearland muss Frankreich genannt werden.
Mit seinem EPR-Reaktorkonzept der Generation III spielt es trotz der grossen Anfangsschwierigkeiten beim Bau der Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto‑3 (Finnland) und Flamanville‑3 (Frankreich) ebenfalls in der ersten Liga mit.
Grossbritannien
Grossbritannien muss seinen in die Jahre gekommenen Kernkraftwerkspark ersetzen und baut derzeit zwei EPR-Einheiten am Standort Hinkley Point C.
China (Als Beispiel für England)
In China sind die beiden EPR Taishan‑1 und ‑2 innerhalb von acht beziehungsweise neun Jahren vollendet worden.
Man kann davon ausgehen, dass die Ersatzbauten für die in die Jahre gekommenen Kernkraftwerke der Generation II in Frankreich vom Typ EPR sein werden.
Auch weitere Exporte nach ersten gutverlaufenen Betriebsjahren sind wahrscheinlich.
Südkorea
Die gleichen Überlegungen gelten für Südkorea.
Die Barakah-Erfolgsstory wird neben der Tschechischen Republik sicher weitere Interessierte zu Offertenanfragen ermuntern.
Australien
Australien könnte einer davon sein, wenn eine neue Regierung einsieht, dass sie ihre eigenen (grossen) Uranvorkommen bei sich im Lande verwenden könnte und nicht nur, um mit Exporten Geld zu verdienen.
Australien könnte gleichzeitig ihre äusserst kohleabhängige Elektrizitätsversorgung dekarbonisieren und damit einen eigenen Beitrag zur Rettung des Great Barrier Reef leisten.
Umdenken in den USA ?
Natürlich kann man sich auch ein Umdenken in den USA vorstellen.
Ein(e) kluge(r) Präsident(in) könnte sich erinnern, dass die Amerikaner die Pioniere der ersten nuklearen Ära gewesen sind und dass ihre ingenieurmässigen und industriellen Kapazitäten hinreichend wären, den jetzt klar vorhandenen Rückstand aufzuholen.
Ein entsprechender parlamentarischer Vorstoss - der Nuclear Energy Leadership Act - wurde nach Behandlung in den beiden Kammern gutgeheissen, ist aber bis jetzt ohne Wirkung geblieben.
Und wo stehen wir in der Schweiz?
Mit dem Interview von Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher am 22. Juli im «Blick TV» hat die in verschiedenen Kreisen schon seit einiger Zeit kursierende positive Meinung zum Bau neuer Kernkraftwerke einen neuen Höhepunkt erreicht.
Aufhebung des Kernkraftwerkverbots
Mit der Aufhebung des Kernkraftwerkverbots könnte eines der Projekte (Beznau‑3, Gösgen‑2 oder Mühleberg‑2) wieder aus den Schubladen hervorgeholt und der zweiten nuklearen Ära auch in der Schweiz die Tore geöffnet werden.
Zwei Ziele
stehen dabei im Vordergrund: eine jederzeit genügende Stromversorgung und das Erreichen der Null-CO₂-Emissionen bis 2050.
Mit der «Energiewende»-Strategie wird dies nicht gelingen.
Es braucht die Kernenergie.
Vor allem auch für die Winterstromversorgung, wenn Fotovoltaik nirgends hin reicht.
Wir benötigen deshalb ein Kernenergiegesetz, das den Bau neuer Kernkraftwerke nicht verbietet, sondern fördert.
So wie es die 20 Länder, die in der obigen Tabelle aufgeführt sind, aufzeigen.
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Zur Mahnung
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Blick / Magdalena Martullo-Blocher
2022-02-11 de
«Ich wehre mich gegen diese Abzocke!»
Der Schweiz droht eine Stromlücke
Doch die Stromkonzerne hätten kein Interesse daran, diese zu verhindern,
kritisiert Ems-Chefin und SVP-Vizepräsidentin Magdalena Martullo Blocher im Interview.
Sie fordert, dass der Staat eingreift.
Video zur Forderung von neuen AKW
Blick / Magdalena Martullo-Blocher
2021-07-22 de
Martullo-Blocher bekommt für AKW-Forderung Unterstützung von links
SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher möchte auch in Zukunft
voll auf Atomkraft setzen, um unabhängig zu bleiben.
Dabei erhält sie sogar Schützenhilfe vom anderen Ende des politischen Spektrums.
Ein Teil der Blick-Community bleibt aber skeptisch.
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Tagblatt / Stefan Brändle
2022-02-10 de
Macron geht in die Atom-Offensive:
Frankreich bestellt ein Dutzend neuer AKW -
die Kritik kommt sofort
Macron geht in die Atom-Offensive:
Frankreich bestellt ein Dutzend neuer AKW - die Kritik kommt sofort
Macron machte die Ankündigung am Donnerstag am ostfranzösischen Industriestandort Belfort,
wo heute schon Turbinen des Typs Arabelle für Atomreaktoren gebaut werden.
Der Präsident will, wie er sagte, die energetische Unabhängigkeit seines Landes sichern und die Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen.
Als Hauptmittel sieht er die Kernkraft.
Sie produziert seit Jahrzehnten gut 70 Prozent des französischen Stromkonsums, unter anderem auch für die in Frankreich verbreiteten Elektroheizungen.
Bei seinem Amtsantritt von 2017 hatte Macron gelobt, diesen Anteil wie schon vorher geplant auf 50 Prozent herunterzufahren und dafür die erneuerbaren Energien zu fördern.
Zu diesem Zweck - und auch als Konzession an die Grünen - legte er das elsässische Doppel-AKW Fessenheim still.
Kehrtwende à la Macron
Nun vollzieht Macron eine Kehrtwende.
In Belfort kündigte er den Bau von sechs Druckwasserreaktoren zweiter Generation an.
Diese EPR2 sollen bis 2035 Strom liefern.
Jeweils paarweise gebaut, sollen sie in Penly (Normandie), Gravelines (Nordfrankreich) sowie entweder in Bugey oder Tricastin (Rhonetal) entstehen.
Nur 70 Kilometer von Genf entfernt, ist das bestehende AKW Bugey der Schweiz seit langem ein Dorn im Auge.
Der Preis für diese Meiler soll sich insgesamt zwischen 50 und 65 Milliarden Euro bewegen.
Macron bestellt zudem Studien für acht weitere EPR2, die bis 2050 ans Netz gehen sollen.
Die insgesamt vierzehn Reaktoren sollen die ältesten der 56 heutigen Atomkraftwerke Frankreichs ersetzen.
Dazu investiert Macron eine Milliarde Euro in den Bau von Mini-Reaktoren (SMR).
Das fehlende Know-how
Wegen technischer Pannen und Korrosion sind landesweit acht Reaktoren ausser Betrieb.
Frankreich, sonst ein europäischer Stromexporteur, führt deshalb im Winter zu Spitzenzeiten Strom aus Nachbarländern ein.
In den letzten Wochen musste Macron zudem Gas- und sogar Kohlewerke neu anwerfen.
Vermutlich wird die Regierung auch die AKW-Laufzeit generell verlängern.
Denn die ganze französische Atomindustrie steckt in der Krise:
Die Reaktoren kommen in die Jahre, doch die Atomingenieure haben ihr Know-how verloren, da sie seit zwanzig Jahren keinen Meiler gebaut haben.
Das rächt sich nun beim Neubau des ersten EPR-Reaktors in Flamanville am Ärmelkanal:
Er soll mit über zehnjähriger Verspätung 2023 ans Netz gehen; die Kosten haben sich auf 19 Milliarden versechsfacht.
Bald hinter China?
Die in Frankreich seit de Charles Gaulles Zeiten einflussreiche Nuklearindustrie hofft aus den Fehlern in Flamanville zu lernen.
Der Vorsteher von Electricité de France (EDF), Jean-Bernard Lévy, erklärte noch vor wenigen Tagen:
«Ohne Atomkraft haben wir keine Chance, die Klimaneutralität zu erreichen.»
Weiter argumentiert er, China sei daran, Frankreich als zweitgrösste Atomnation (hinter den USA) abzulösen.
Viele Länder würden in Zukunft chinesische und russische Reaktoren kaufen, die tieferen Sicherheitsstandards entsprächen.
Frankreich will auch seine schlecht organisierte Atomindustrie neu aufstellen.
EDF hat am Donnerstag angekündigt, sie werde die Turbinenproduktion in Belfort von General Electric übernehmen.
Der Kaufpreis dürfte bei 900 Millionen Euro liegen.
Dabei ist der staatliche Stromkonzern mit 42 Milliarden Euro bis über die Ohren verschuldet.
Die Regierung wird ihn mit Steuergeldern rekapitalisieren müssen.
Die Rede ist von 8 Milliarden Euro.
Grosse Kritik von vielen Seiten
Parallel zum Atomkurs will Macron auch die erneuerbaren Energien ausbauen.
Und zwar vor allem die Windkraft.
An den langen französischen Meeresküsten ist bisher kein einziger Offshore-Windpark in Betrieb.
Nach Macrons Vorstellung sollen es bis 2050 deren 50 sein.
Wie der Präsident die teils heftigen lokalen Widerstände in der Normandie, der Bretagne und am Atlantik brechen will, vermochte er nicht zu sagen.
Dafür will er im gleichen Zeitraum die Fläche der Sonnenkollektoren verzehnfachen, wie er erklärte.
In den ersten Reaktionen auf die Ankündigung drang viel Kritik durch.
Die Umweltorganisation Greenpeace wirft dem Staatschef vor, er handle vor der Präsidentenwahl im April «opportunistisch».
Auch der grüne Präsidentschaftskandidat Yannick Jadot fragte, warum Macron das AKW Fessenheim abgeschaltet habe, jetzt aber neue Meiler baue.
Und warum er sich 2015 für den Verkauf des französischen Industrieflaggschiffs Alstom an die amerikanische General Electric stark gemacht habe - um das Geschäft nun wieder für teures Geld zuhanden von EDF zurückzukaufen.
Auch die konservative Präsidentschaftskandidatin Valérie Pécresse geisselte Macrons Wankelmut:
«Er hat Fessenheim geschlossen und wirft nun wieder die Kohlenwerke an.»
Die nuklearfreundliche Rechtsextremistin Marine Le Pen erklärte ebenfalls, Macron verfolge den nationalen Atomkurs nur halbherzig.
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Tagblatt / Dr. Eduard Kiener
2022-02-08 de
Zur Debatte über den Bau neuer Atomkraftwerke:
«Solarstrom ist teurer als Kernenergie»
Dr. Eduard Kiener, der ehemalige Direktor des Bundesamtes für Energie,
stellt in seinem Kommentar die Kosten von Kernenergie und Fotovoltaik gegenüber.
Kiener findet, dass ein Ausstieg aus der Kernenergie, die Versorgungssicherheit gefährdet.
Wenn in der aktuellen Energiediskussion neue Kernkraftwerke als sinnvoller Teil der künftigen Stromversorgung vorgeschlagen werden,
reagieren Politik, Medien und auch Spitzenvertreter der Stromwirtschaft jeweils umgehend mit den Argumenten,
Kernkraftwerke seien zu teuer,
ihre Realisierungszeit zu lang
und Neuanlagen hätten politisch ohnehin keine Chancen.
Und die Fotovoltaik sei längst die wirtschaftlichste Möglichkeit für neue Stromerzeugung.
Stimmen diese Aussagen wirklich?
Dazu hier der Vergleich der Kernenergie mit der Fotovoltaik, welche das weitaus grösste Potenzial zur zusätzlichen Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen aufweist und für die Energiewende zentral ist.
Wind, Biomasse und Geothermie bleiben marginal und teurer;
die Mehrproduktion der Wasserkraft ist beschränkt, ihr Speicherausbau jedoch für die künftige Systemsicherheit entscheidend.
Die Kosten von Kernenergie und Fotovoltaik
In den letzten zehn Wintern lag der Stromimportüberschuss fünfmal über 4 Terawattstunden (TWh).
Für den Kostenvergleich wird deshalb ein Kernkraftwerk mit einer Leistung von 1000 Megawatt (MW) betrachtet.
Es produziert im Winter 4 TWh und jährlich 8 TWh Strom.
Die Investitionskosten seien pessimistisch mit 8 Milliarden Franken angenommen, also spezifisch noch höher als jene der verspäteten französischen EPR-Reaktoren, die meist als abschreckende Beispiele für neue Kernkraftwerke herangezogen werden.
Die Strom-Gestehungskosten können inklusive Entsorgung auf 8 bis 10 Rp./kWh geschätzt werden, die Jahreskosten des KKW auf 640 bis 800 Mio. Franken.
Die Investitions- und Gestehungskosten der Fotovoltaik (PV) sinken seit langem.
Die Zeit der starken Kostenreduktionen ist allerdings vorbei.
Die in der neusten Marktbeobachtungsstudie des Bundes enthaltenen PV-Anlagen sind überwiegend klein.
Auch künftig dürfte der überwiegende Anteil des Zubaus Kleinanlagen sein, da alle Möglichkeiten genutzt werden müssen, damit die Ausbauziele des Bundes erreicht werden können.
Vergleichsweise wenige Anlagen weisen heute eine Leistung von mehr als 20 Kilowatt-Peak (kWp) auf.
Für 8 TWh Jahreserzeugung sind Fotovoltaikanlagen mit einer Leistung von total 8000 MW nötig.
Selbst wenn man die mittleren spezifischen Investitionskosten sehr optimistisch mit 1500 Fr./kWp annimmt, ergeben sich Investitionskosten von 12 Mrd. Franken.
Die mittleren Gestehungskosten werden in der Solarliteratur für Anlagen von 10 bis 30 kW mit durchschnittlich 13 Rp./kWh angegeben; daraus ergeben sich Jahreskosten von 1,04 Mrd. Franken.
Die Behauptung, die Fotovoltaik sei heute die kostengünstigste Stromproduktionstechnologie, bezieht sich meist auf Grossanlagen von 1000 Kilowatt (kW) und mehr, für die Gestehungskosten von etwa 6 Rp./kW angegeben werden.
Die jüngste durch die kostendeckende Einspeisevergütung unterstützte PV-Grossanlage hat eine Leistung von 1220 kW.
Deren Subvention 2020 betrug 7 Rp./kWh und war damit allein schon grösser als die in der Literatur versprochenen Gestehungskosten.
Mehr noch: Mit der hängigen Revision des Energiegesetzes soll die Einmalvergütung für Grossanlagen gar auf bis 60% der Investitionskosten erhöht werden!
Eine wirtschaftliche Stromproduktionstechnologie müsste nicht subventioniert werden und erst recht nicht in diesem Ausmass.
Schon im Jahresvergleich ist die Kernenergie kostengünstiger als die Fotovoltaik.
Dies wäre selbst dann der Fall, wenn das KKW 10 Mrd. Franken kosten würde.
Erst recht gilt dies für den Winter, der für die Versorgung massgebend ist.
Das rührt vor allem daher, dass für die gleiche Jahresstromerzeugung mit Fotovoltaik achtmal mehr Leistung installiert werden muss als bei der Kernenergie, für Winterstrom gar mehr als dreizehnmal so viel.
Die Realisierung eines neuen Kernkraftwerks erfordert, nicht zuletzt aus politischen Gründen, schätzungsweise 15 bis 20 Jahre.
Der für die gleiche Jahresstrommenge notwendige Zubau von 40 bis 50 km2 Fotovoltaikfläche braucht ebenso lange.
Wirtschaftlichkeit
Für die Wirtschaftlichkeit einer Stromproduktionstechnologie sind nicht nur die Investitions- und Gestehungskosten zu berücksichtigen, sondern auch kostenrelevante Eigenheiten und die Integrationsfähigkeit in das Stromsystem.
Insbesondere sind dies die Realisierungsgeschwindigkeit, die Akzeptanz, die bedarfs- und saisongerechte Produktion, der zusätzlich nötige Speicherbedarf und der Beitrag zur Versorgungssicherheit und zum Klimaschutz.
Eine Abwägung all dieser Faktoren untermauert die ökonomischen Vorteile der Kernenergie.
Sie ist in der Schweiz nicht teurer als die Fotovoltaik und erst recht nicht teurer als die Stromerzeugung mit anderen neuen erneuerbaren Energien.
Investitionsdefizit
Warum wird nicht mehr in die Stromerzeugung investiert?
Zum einen sind die üblichen Widerstände gegen fast alle Energieinfrastrukturanlagen zu nennen.
Zum andern wird die Investitionsfreude durch die Eigenheiten des Strommarkts gehemmt.
Die Preise auf dem Strommarkt werden nach der Merit-Order-Regel aufgrund der variablen Kosten bestimmt, und zwar durch den zuletzt berücksichtigten Produzenten.
Wer dabei nur einen Deckungsbeitrag und nicht die Vollkosten erhält, ist nicht in der Lage, seine Anlage zu amortisieren und neue zu bauen.
Dies führt in Zeiten tiefer Strompreise wie in den letzten Jahren dazu, dass keine neuen Kraftwerke mehr ohne Subventionen erstellt werden.
Die Wasserkraft ist davon genauso betroffen wie die Kernkraft, die Windkraft und die Fotovoltaik.
Ohne zielführende Massnahmen geht es wohl nicht.
Es braucht Fotovoltaik und Kernenergie
Die Energiezukunft ist bekanntlich elektrisch.
Damit ist eine der zentralen Fragen, wie der massiv steigende Stromverbrauch bei gleichzeitiger Ausserbetriebnahme der Kernkraftwerke gedeckt werden kann.
Gemäss der heutigen energiepolitischen Doktrin soll die Stromerzeugung spätestens ab 2050 nur noch aus erneuerbaren Quellen erfolgen.
Dabei geht der Bund in seinen Energieperspektiven 2050+ von der unverantwortlichen Annahme aus, dass jederzeit genügend Strom importiert werden kann.
Für die Wintermonate wird im Basisszenario für 2035 ein Importbedarf von 15 TWh oder 38,5 % des Verbrauchs ausgewiesen, für 2050 von immer noch 20 %.
Dies trotz der verstärkten Anstrengungen zum Ausbau der erneuerbaren Energien und zur Energieeffizienz.
Es wird also aufgrund der heutigen Kenntnisse weder mit dem Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung noch mit neuen Kernkraftwerken gelingen, die sich öffnende Schere des Winterstromdefizits rechtzeitig zu schliessen, besonders wenn nur eingleisig gefahren wird.
Es braucht beides.
Die Behauptung, Fotovoltaik sei wirtschaftlicher als die Kernenergie, soll wohl suggerieren, dass es um ein Entweder-oder gehe, bei dem die Energiewende und das Netto-null-Ziel für die CO₂-Emissionen ohne Kernenergie günstiger zu haben seien.
Das Gegenteil ist richtig:
Wer Versorgungssicherheit und Klimaschutz verlangt, darf nicht gleichzeitig aus der Kernenergie aussteigen wollen.
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Tagblatt
2022-02-08 de
Energieziele der Ampel seien "nicht erreichbar" -
Merz will "vorurteilsfrei" über Atomkraft nachdenken
CDU-Chef Friedrich Merz hält die Erneuerbaren-Ziele der Ampel für illusorisch.
Stattdessen will er sich mit Fusionsenergie und neuen Kernreaktoren beschäftigen.
Die Union will nach den Worten des neuen CDU-Chefs Friedrich Merz "vorurteilsfrei" auch über mögliche neue Nutzungsmöglichkeiten der Kernenergie sprechen.
"Wir sehen mit großer Skepsis die Energiepolitik der Bundesregierung", sagte Merz am Montag bei einem Treffen der Fraktionsvorsitzenden von CDU und CSU in Saarbrücken.
Die Ziele der Bundesregierung für die Umstellung großer Teile der Energieversorgung auf regenerative Energie seien nach Ansicht der Union "nicht erreichbar".
Die in den nächsten 10 bis 15 Jahren erwartete Verdoppelung des Strombedarfs sei "mit dem gegenwärtigen Konzept der Bundesregierung nicht zu leisten".
Die CDU wolle sich daher "sehr ausführlich mit allen Fragen der Energiewirtschaft und Energieerzeugung beschäftigen", sagte Merz.
"Das betrifft Gaskraftwerke, das betrifft aber auch Fusionsenergie, das betrifft auch neueste Formen der Energieerzeugung aus Kernenergie."
Die EU-Kommission hatte Anfang Februar in der sogenannten Taxonomie Gas und Atomkraft als nachhaltig eingestuft.
Merz fügte hinzu: "Das ist kein Plädoyer für den Wiedereinstieg in die Kernenergie.
Sondern das ist ein Plädoyer dafür, vorurteilsfrei diese Fragen auch einmal in der Union zu behandeln."
Merz sagte, der Ausstieg aus der jetzigen Nutzung der Kernenergie sei
beschlossen
"und wird von niemandem von uns infrage gestellt".
Es gebe allerdings neue technologische Entwicklungen.
Er verwies auf die Kernfusion sowie auf neue Reaktoren wie den sogenannten "Dual Fluid Reaktor" oder den Thoriumreaktor
Dort könnten zum Beispiel abgebrannte Brennstäbe wiederverwendet und deren Halbwertzeit deutlich reduziert werden.
"Wir wollen uns mit diesen technologischen Fragen, die völlig neu sind und die mit der alten Kernenergie nichts zu tun haben, beschäftigen, weil wir wissen wollen, was das für Technologien sind und ob sie möglicherweise eine Zukunft haben können", sagte Merz.
Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sprach von großer Sorge,
"dass die Energiepreisentwicklung zur sozialen Frage wird".
Geplante Heizkostenzuschüsse reichten nicht aus.
Es müsse darüber gesprochen werden, wie die Stromsteuern so gesenkt werden könnten, um auch den Umstieg auf neue Energien zu fördern.
Wegen Corona habe man "ohne weiteres" Steuersenkungen vorgenommen.
"Deswegen kann man auch hingehen und jetzt zumindest einmal vorübergehend die Energiesteuern herabsetzen."
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EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Klaus-Dieter Humpich
2022-01-30 de
Olkiluoto - Das Ende einer fast endlosen Geschichte
Am 21. Dezember um 3:22 wurde der Reaktor Olkiluoto 3 endlich kritisch.
Dies ist international der Zeitpunkt, an dem (definitionsgemäß) ein Kernkraftwerk fertiggestellt ist.
Gleichwohl schließt sich noch eine stufenweise Leistungssteigerung an
(5%, 30%, 100%) mit entsprechenden Tests unter den Augen der STUK (Finland's Radiation and Nuclear Safety Authority) vor Ort an, bis das Kraftwerk endgültig an den Kunden übergeben wird.
Die Geschichte
Das finnische Parlament beschloss 2002 den Bau eines weiteren Reaktors neben den zwei Siedewasser-Reaktoren (2 x 880MWel, Inbetriebnahme 1982) in Olkiluoto.
Damit sollte der Anteil der Kernenergie von derzeit 14 % auf 40 % gesteigert werden.
Im Dezember 2003 wurde der Vertrag über den schlüsselfertigen Bau eines EPR (1600 MWel) mit der Arbeitsgemeinschaft aus Areva und Siemens abgeschlossen.
Baubeginn war 2005, geplante Fertigstellung 2009.
Damit nahm das Elend seinen Lauf.
Schon im Dezember 2008 hat diese Arbeitsgemeinschaft ein Schiedsverfahren vor der Internationalen Handelskammer (ICC) eingeleitet.
Ein ungewöhnlicher Schritt, der die Atmosphäre nicht gerade verbessert haben dürfte.
Bis Juni 2011 hat Areva/Siemens seine Forderungen gegenüber TVO auf 3,4 Milliarden hochgeschraubt.
Darin waren 1,4 Milliarden Strafzinsen bis 2015 enthalten und 140 Millionen entgangener Gewinn (?).
TVO hielt mit 2,6 Milliarden für Verluste und zusätzliche Kosten dagegen.
Die Arbeitsgemeinschaft sollte gesamtschuldnerisch haften, da Areva ausgegründet wurde und Siemens das Kernkraftgeschäft aufgab.
Zur Verteidigung behauptete Areva/Siemens, daß TVO für einige Verzögerungen verantwortlich sei.
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Frankreich: Klimapolitik, Energiepolitik.
Tagesschau / Sofie Donges, ARD-Studio Stockholm
2022-01-26 de
Finnland: Jung, grün - und für Atomkraft
Grün und für Atomkraft:
In Finnland ist das kein Widerspruch, auch nicht im Jugendverband der Partei.
Dort lobt man Atomstrom als klimaneutral - und wundert sich über die deutsche Haltung zu den fossilen Brennstoffen.
Klimaneutral bis 2035 - mit Atomkraft
Die Grünen sind in Finnland Teil einer Fünf-Parteien-Koalition um Ministerpräsidentin Sanna Marin.
Für die Regierung gehört Atomkraft zum Energiemix dazu.
Zumindest so lange, bis sie vollständig von erneuerbaren Energiequellen abgelöst werden kann.
Nur so könne das ehrgeizige Ziel - Klimaneutralität bis 2035 - erreicht werden.
Während Deutschland abschaltet, schaltet Finnland ein.
Der neue Atommeiler Olkiluoto 3 ist gerade ans Netz gegangen, nur wenige Autostunden von Helsinki entfernt.
Die Bevölkerung will noch mehr
Rückhalt gibt es auch in der finnischen Bevölkerung:
Noch nie sei die Zustimmung in Bezug auf Atomenergie höher gewesen, stellte kürzlich eine Studie des Wirtschaftsverbands für Energie fest.
Demnach wünschen sich rund die Hälfte der Finninnen und Finnen sogar mehr davon.
Vor einigen Jahrzehnten sah das noch ganz anders aus.
Auch bei den Grünen war die Meinung damals eine andere:
Sie verließen wegen Meinungsverschiedenheiten über Atomenergie schon zwei Mal eine Regierungskoalition, zuletzt erst 2014.
Jetzt, acht Jahre später, findet Jugendorganisationschefin Seppäla lobende Worte für das finnische Endlager, das in zwei Jahren in Betrieb gehen soll:
In Finnland ist das Atommüll-Problem gelöst.
Wir haben nun das Endlager, wo wir ihn lagern können.
Die Sicherheitsklassifizierung ist dort sehr streng.
Ich habe das Endlager besucht.
Es befindet sich in einem Felsen und der Atommüll kann dort für Tausende Jahren liegen , ohne dass er sich irgendwohin bewegt.
Das Wichtigste derzeit sei, von fossilen Brennstoffen Abstand zu nehmen.
Über alles andere könne man sich dann Gedanken machen.
Business Wire
2022-01-21 en
Westinghouse Signs Strategic Partnerships in Poland
to Build Country's First AP1000 Nuclear Plan
Westinghouse Electric Company signed memorandums of understanding (MOUs) with ten companies in Poland.
The MOUs, signed in both Gdansk and the Westinghouse office in Warsaw, cover cooperation on the potential deployment of six AP1000® plants for the Polish Nuclear Power Plant program and other potential AP1000® reactor projects in Central and Eastern Europe.
Nuclear Engineering International
2022-01-20 en
Belgian regulator provisionally approves life extension
for two reactors
Belgium's Federal Agency for Nuclear Control (FANC) has provisionally approved life extension for Tihange 3 and Doel 4 if this is necessary to ensure energy security.
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EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Alex Reichmuth
2022-01-20 de
Schweizer, baut Kernkraftwerke!
(
Der Beitrag erschien zuerst im Schweizer Nebelspalter hier)
In vielen europäischen Staaten dürfte bald der Strom knapp werden.
Das birgt eine einmalige Geschäftschance für die Eidgenossenschaft:
Die Schweiz sollte mehrere AKW aufstellen und das Ausland mit Elektrizität beliefern.
Ein Aufruf.
Es war die goldene Zeit der Schweizer Stromwirtschaft:
In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts verdienten die Betreiber von Pumpspeicherwerken gutes Geld mit einem gewitzten Geschäftsmodell:
Zuerst beförderten sie jeweils mit billigem Nachtstrom Wasser in ihre Stauseen hoch.
Dann, über Mittag, liessen sie dieses Wasser auf ihre Turbinen nieder und verkauften den so erzeugten Strom in halb Europa - exakt dann, wenn dieser Strom am meisten nachgefragt war und deshalb Spitzenpreise erzielte.
Mittlerweile ist dieses Modell Geschichte.
Heute liefern die vielen neuen Solaranlagen im In- und Ausland exakt am Mittag am meisten Elektrizität und verhageln den Schweizer Stromerzeugern so das Geschäft.
Doch goldene Zeiten könnten wieder anbrechen - wenn die Schweiz sich auf ihre Stärken besinnt, die künftige Situation in der europäischen Stromwirtschaft vorwegnimmt und sofort beginnt, die Voraussetzungen für künftigen wirtschaftlichen Erfolg zu schaffen.
Europäische Staaten werden bald nach Strom lechzen
Der Ansatz ist der: In einigen Jahren, sicher aber in wenigen Jahrzehnten wird in Europa der Strom knapp werden.
Das wird insbesondere im Winterhalbjahr der Fall sein.
Denn die Schere geht immer weiter auseinander.
Einerseits steigt die Stromnachfrage stetig:
Aus Klimaschutzgründen wird der Verkehr auf Elektromobilität umgestellt und in den Gebäuden kommen immer mehr Wärmepumpen statt Öl- und Gasheizungen zum Einsatz.
Zudem laufen immer mehr elektronische Geräte.
Das braucht Strom in rauhen Mengen.
Andererseits legen die europäischen Staaten immer mehr Kraftwerke still:
insbesondere fossile Kraftwerke, die aus Kohle, Öl und Gas Elektrizität produzieren, weil sie klimaschädlich sind; teilweise auch, wie in Deutschland und eventuell in Belgien, Kernkraftwerke.
Neue Wasserkraftwerke kann die Schweiz kaum mehr bauen, weil sie dem Schutz der Landschaft entgegenstehen.
Europäische Staaten werden darum in 10, 20 oder 30 Jahren nach Strom lechzen - insbesondere nach Strom, der im Winter verlässlich fliesst.
Hier ist die Schweiz gefragt.
KKW liefern zuverlässig und klimafreundlich Strom
Die Schweiz sollte neue Kernkraftwerke bauen.
Damit könnte sie nicht nur die Stromlücken, die im eigenen Land drohen, beseitigen.
Sie könnte damit auch andere Staaten beliefern, wenn dort der Strom ausgeht.
Auf Kernkraftwerke zu setzen ist deshalb angesagt, weil diese die einzige klimafreundliche und zuverlässige Form der Erzeugung von Elektrizität darstellen.
Denn neue Wasserkraftwerke kann die Schweiz kaum mehr bauen, weil sie dem Schutz der Landschaft entgegenstehen.
Beim Bau von Gaskraftwerken wiederum könnte das Land seine günstige Klimabilanz vergessen.
Solar- und Windstrom fallen unzuverlässig an und sind für eine sichere Stromversorgung sowieso nicht zu gebrauchen.
Der Vorschlag besteht konkret darin, drei neue Kernkraftwerke zu bauen.
Eines in Mühleberg.
Eines in Beznau.
Und eines in Gösgen.
Damit kann die Schweiz genug Strom auch für künftige Exporte herstellen.
Das Neubauverbot müsste beseitigt werden
Natürlich: Es gibt Hindernisse.
Eines besteht darin, dass der Neubau von Kernkraftwerken per Gesetz verboten ist.
So hat es das Stimmvolk 2017 beschlossen, als ihm fälschlicherweise weisgemacht wurde, die Versorgung könne künftig mit Solar- und Windstrom gesichert werden.
Dieses Verbot müsste man aufheben, was wohl eine Volksabstimmung nötig machen würde.
Die Bewilligungsverfahren sollten beschleunigt werden, damit potentielle Geldgeber wieder ein Interesse haben, in Kernkraftwerke zu investieren.
Weiter müsste dafür gesorgt werden, dass die Bewilligungsverfahren für neue KKW zeitlich gestrafft werden.
Sonst dauert die Planung ewig.
Bundesrätin Simonetta Sommaruga macht es derzeit bei den Verfahren für Wasserkraft- und Windkraftanlagen vor:
Sie will das Bewilligungsprozedere bündeln, sodass die Gegner solcher Anlagen nicht mehrmals bis vor Bundesgericht gelangen können, sondern nur ein einziges Mal.
Damit sollen die Verfahren beschleunigt werden, damit potentielle Geldgeber wieder ein Interesse haben, in solche Kraftwerke zu investieren.
Dasselbe ist bei Atomkraftwerken notwendig.
Potenzielle Investoren wurden abgeschreckt
KKW-Gegner werden einwenden, dass Kernstrom viel zu teuer sei und sich kaum Investoren finden liessen.
In der Tat haben die grossen Schweizer Stromkonzerne der Kernenergiewirtschaft abgeschworen und bekunden derzeit kein Interesse an Neubauten.
Doch wer möchte ihnen das verübeln?
Die Kernkraft wurde jahrzehntelang schlecht geredet.
Die Auflagen an die Betreiber wurden immer weiter erhöht. Und die Bewilligungsverfahren wurden ins schier Unermessliche verkompliziert.
Es gilt, diese Entwicklungen rückgängig zu machen, wo es die Sicherheit zulässt:
Kernkraftwerke zu bauen, muss wieder eine realistische und lohnenswerte Option werden.
Gewiss: In Europa sind mehrere Neubau-Projekte zeitlich und finanziell aus dem Ruder gelaufen.
Die Stichworte dazu sind:
Flamanville in Frankreich, Olkiluoto in Finnland und Hinkley Point in Grossbritannien.
Die Gründe dafür sind Probleme mit einem neuen Kraftwerkstyp und Missmanagement.
Doch andere Neubauten zeigen, dass es noch immer möglich ist, neue KKW zügig und zu vernünftigen Kosten aufzustellen.
Südkorea baut in Abu Dhabi vier grosse Reaktoren
Zu erwähnen ist insbesondere die Grossanlage Barakah in Abu Dhabi.
Dort entstehen vier Reaktoren mit einer Leistung von je 1,45 Gigawatt, zu überschaubaren Kosten von insgesamt 20,4 Milliarden Dollar.
(Zum Vergleich: Das KKW Gösgen hat eine Leistung von 1,06 Gigawatt.)
Zwei Barakah-Reaktoren haben letztes Jahr den Betrieb aufgenommen.
Die anderen werden auch bald Strom liefern.
Erbaut werden die vier Reaktoren unter Leitung des südkoreanischen Stromversorgers Kepco.
Warum klopft die Schweiz nicht auch in Südkorea an?
Die EU-Kommission hat soeben entschieden, dass Investitionen in die Kernkraft als nachhaltig gelten (siehe hier).
Das dürfte neue Geldgeber anlocken.
Auch die Schweiz, obwohl nicht EU-Land, könnte von diesem Rückenwind für die Kerntechnologie profitieren.
Ein bürgerlicher Schulterschluss ist notwendig
In Europa plant mittlerweile eine ganze Reihe von Ländern neue Kernkraftwerke:
Frankreich,
Grossbritannien,
die Niederlande,
Finnland,
Polen,
Tschechien,
Ungarn.
In all diesen Ländern ist man offensichtlich optimistisch, Investoren zu finden.
Es ist nicht einzusehen, warum es nicht auch der Schweiz gelingen sollte, neue KKW zu verwirklichen.
Die Schweiz könnte sich mit Stromexporten aus Kernkraftwerken eine goldene Nase verdienen.
Voraussetzung für eine neue Zukunft der Schweizer Stromwirtschaft ist ein entsprechender politischer Wille.
Die Politiker des Landes sollten jetzt eingestehen, dass die Energiestrategie 2050 gescheitert ist und in eine Strommangellage führt.
Sie sollten stattdessen eine KKW-Offensive propagieren.
Die linken und grünen Parteien werden zwar nicht mitmachen.
Darum braucht es einen Schulterschluss der Bürgerlichen.
In spätestens 20 Jahren würden drei neue Schweizer KKW in Betrieb gehen.
Die Stromlücke wäre abgewendet.
Und das Land könnte sich mit Exporten eine goldene Nase verdienen.
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FOCUS-Online / Hugo Müller-Vogg
2022-01-04 de
Im Atomstreit-Dilemma der Ampel steht der große Verlierer
jetzt schon fest
Nach der Ankündigung der EU-Kommission, Kernkraft und Gas als nachhaltig einstufen zu wollen, steht dem Ampel-Bündnis der erste Großkonflikt ins Haus.
Dabei ist die Gefechtslage klar:
Rot-Gelb gegen Grün. Die Grünen haben jetzt nur zwei Möglichkeiten.
Doch so oder so sind sie die großen Verlierer.
Was für ein Zufall.
Ausgerechnet am letzten Tag des alten Jahres, als die Grünen die Abschaltung von drei der letzten sechs deutschen Kernkraftwerke feierten, zündete die EU-Kommission einen Silvester-Böller mit besonders viel Wumms:
Sie stufte die Atomkraft im Entwurf einer entsprechenden Verordnung als nachhaltig ein.
Das hindert keines der 27 EU-Mitglieder am eigenen Abschied von der Kernenergie.
Aber das Prädikat "nachhaltig" für den Atomstrom wird dafür sorgen, dass von privaten Anlegern hohe Milliardenbeträge in hochmoderne, CO₂-freie Kernkraftanlagen fließen.
Bekanntlich denkt die Mehrheit der europäischen Staaten nicht daran, sich den deutschen Klimapurismus zu eigen zu machen.
Das ist aus Sicht der deutschen Grünen schon schlimm genug.
Noch schlimmer ist für die in Berlin mitregierende Öko-Partei,
dass ihre Ampel-Partner SPD und FDP offenbar ganz gut damit leben können, wenn Brüssel neben der Kernkraft auch Erdgas für eine Übergangszeit als hilfreich ansieht.
Der Plan der Kommission trägt eindeutig die Handschrift Frankreichs
Die grünen Minister Robert Habeck (Klima und Wirtschaft) und Steffi Lemke (Umwelt) sind entsprechend empört.
Aus der innerparteilich weit links stehenden grünen Jugendorganisation kommen besonders schrille Töne des Protests.
Auch die stellvertretende Parteivorsitzende Ricarda Lang erwartet von der Bundesregierung "Druck auf Brüssel".
Die Kommission weiß aber freilich eine solide Mehrheit der EU-Staaten hinter sich.
Der Plan der Kommission trägt eindeutig die Handschrift Frankreichs, das unverändert auf klimaneutralen Atomstrom setzt.
Überdies hat die bisherige Große Koalition diese Politik mitgetragen, weil der damaligen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) viel daran lag, auch Gas als Brückentechnologie mit einem grünen Label zu schmücken.
Das empört die Grünen ebenfalls, zumal sie lieber heute als morgen das deutsch-russische Pipelineprojekt Nord Stream 2 stoppen würden.
Dagegen begrüßte ein Regierungssprecher die Einstufung von Erdgas als nachhaltig.
Klage gegen Brüssel:
Scholz wird Macron nicht um des Ampel-Friedens willen verprellen
Der Zeitpunkt der Veröffentlichung des EU-Plans mitten in der Feiertagszeit dämpfte bisher die Reaktionen im politischen Berlin.
Das wird sich in den nächsten Tagen ändern.
Dem Ampel-Bündnis steht der erste Großkonflikt ins Haus.
Dabei ist die Gefechtslage klar:
Rot-Gelb gegen Grün.
Die Forderung, Berlin müsse sich den von Österreich und Luxemburg (zwei Staaten ohne Kernkraftwerke) angekündigten Klagen gegen Brüssel anschließen, wird die grünen Kabinettsmitglieder in Schwierigkeiten bringen.
Zum einen steht Deutschland mit seinem jetzigen Energiekurs innerhalb der EU auf ziemlich verlorenem Posten.
Zum anderen ist jeder Angriff auf die Kommissions-Vorschläge zugleich ein Angriff auf den französischen Präsidenten.
Wenn Kanzler Scholz in Europa einiges voranbringen will, kann er das nur gemeinsam mit Macron.
Es erscheint mehr als fraglich, dass Scholz um des lieben Ampel-Friedens willen den französischen Präsidenten verprellt.
Grüne haben jetzt zwei Möglichkeiten - doch so oder so sind die großen Verlierer.
Die Grünen haben zwei Möglichkeiten:
Sie können gegen den EU-Plan Sturm laufen, dabei viel Staub aufwirbeln und eine mittlere Koalitionskrise auslösen; sie werden angesichts der Mehrheitsverhältnisse im EU-Parlament aber nichts Substantielles erreichen.
Oder sie nehmen zur Kenntnis, dass die meisten europäischen Staaten sich bei der Sicherung ihrer Energieversorgung nicht an grünen Parteitagsbeschlüssen orientieren.
So oder so: Die Grünen sind die großen Verlierer.
Bild
2022-01-04 de
Olaf Scholz entmachtet das Grünen-Gespann Habeck-Baerbock
Atomkraft wird zu einer klimafreundlichen Lösung und ist zudem noch günstig.
Genau in dem Jahr, in dem in Deutschland die letzten drei Atommeiler vom Netz gehen, ist sie wichtiger denn je.
Das Thema Atomkraft ist für die Grünen ein besonderes Anliegen, doch nun nimmt Bundeskanzler Olaf Scholz das Heft in die Hand.
Nachdem die Grünen im Kanzlerrennen das Nachsehen hatten, geht es nun sogar dem Kernthema der Partei an den Kragen.
⇧ 2021
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Axel Robert Göhring
2021-12-31 de
Das Menetekel der Desindustrialisierung Deutschlands:
Kernkraft-Weltmeister Grohnde geht heute vom Netz
Es ist DAS Mentekel für die kommende Desindustrialisierung Deutschlands:
Das Kernkraftwerk Grohnde an der Weser, das bis Anfang 2021 die weltweit noch nie erreichte Energiemenge von 400 Milliarden Kilowattstunden pro Block erzeugt hat, trennt sich heute vom Netz und fährt dann langsam herunter.
Etwas wehmütige Geschichte:
Das Kraftwerk bei dem Dorfe Grohnde (Landkreis Hameln-Pyrmont) wurde ab 1975 gebaut und am 1. September 1984 "kritisch" - also der Standard-Betriebszustand war hergestellt.
Die Synchronisation mit dem Stromnetz erfolgte fünf Monate später.
Betreiber sind PreussenElektra und die Stadtwerke Bielefeld.
Grohnde hat einen Druckwasserreaktor mit ursprünglich 1.300 Megawatt elektrischer Nettoleistung und wird hauptsächlich mit Uran betrieben.
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Deutschland: Übersicht, Allgemeine Politik, Klima, Energie Deutsche Energiewende.
Blackout News
2021-12-26 de
Atomkraft in den Niederlanden feiert Comeback
Die Niederlanden wollen ab jetzt die Atomkraft wieder stärker fördern
Die neue Koalitionsregierung hat die Kernkraft wieder in den Mittelpunkt ihrer Klima- und Energiepolitik gestellt.
Bis 2025 sind deshalb rund 500 Millionen Euro für den Neubau von Kernkraftwerken vorgesehen.
Politik plant Verlängerungen und Neubauten von Atomkraftwerken
"Atomenergie kann sowohl Solar-, als auch Wind- und Geothermie im Energiemix ergänzen und man kann sie zur Wasserstofferzeugung nutzen",
heißt es in diesem Dokument.
"Das macht uns auch weniger abhängig von Gasimporten."
"Deshalb wird die Laufzeit des Kernkraftwerks Borssele, unter Berücksichtigung der Sicherheit, verlängert", teilte die Regierung mit.
Das 482 MWe Blockheizkraftwerk ist seit 1973 in Betrieb und deckt rund 3% des Strombedarfs der Niederlande.
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Niederlande: Klimapolitik, Energiepolitik.
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Lutz Niemann
2021-12-17 de
Kernenergie - Die drei großen Unfälle
Deutschland begründet seinen Ausstieg aus der Stromversorgung durch Kernenergie mit den 3 großen Unfällen, die es bei Kernkraftwerken gegeben hat.
Bei diesen Unfällen hat es immer ein riesiges mediales Tam-tam gegeben, so daß die technischen oder menschlichen Fehler in den Hintergrund gedrängt wurden.
Wegen der Horrormeldungen in deutschen Medien musste der unausgebildete Bürger glauben, was berichtet wurde.
Hier der Versuch einer Korrektur.
Der Unfall in Three-Mile-Island am 28. März 1979
...
Der Unfall von Tschernobyl am 26. April 1986
....
Der Unfall von Fukushima am 11. März 2011
...
Was sind die Lehren aus den KE-Unfällen?
Es gab bei den zwei Unfällen in westlichen Kernkraftwerken keine Todesfälle durch deren besonderes Risiko der Radioaktivität.
Auch bei dem Reaktor anderer Bauart in Tschernobyl gab es nur Todesopfer, weil man das überall im Rettungswesen übliche Vorgehen "Niemals die Helfer in Gefahr bringen" missachtet hatte - vielleicht aus Unkenntnis oder vielleicht aus Gehorsam, den befohlenen Versuch zu Ende zu bringen?
Nicht die Radioaktivität forderte Todesopfer, sondern die zum Schutz der Bevölkerung vor harmloser Strahlendosis befohlenen Evakuierungen brachten unzählige Menschen in Notsituationen bis hin zum Tod.
Inzwischen gibt es bei Reaktoren westlicher Bauart über 18 000 Reaktorbetriebsjahre ohne daß Menschen durch Radioaktivität zu Schaden gekommen wären.
Als die Kernspaltung entdeckt worden ist, hatte man sehr bald das hohe Gefährdungspotential beim Umgang mit dieser Technik erkannt, die auf der Millionenfach höheren Energiedichte im Vergleich zu den fossilen Energien beruht.
Infolge dessen war man sehr vorsichtig.
In der Anfangszeit gab es in westlichen Ländern bei 34 Kritikalitätsunfällen 8 Todesopfer durch Strahlung.
Die friedliche Nutzung der Kernenergie hat von 1945 bis 2005 ganze 147 Menschenleben durch Strahlenunfälle gekostet (UNSCEAR), da ist Tschernobyl eingeschlossen, ebenso die 8 Todesopfer von Kritikalitätsunfällen in der Anfangszeit, ebenso fehlerhafte Bestrahlungen in der Medizin mit zu hoher Dosis.
Hinzu kommen etwa 15 Todesopfer von Kritikalitätsunfällen in der östlichen Welt.
Die drei Unfälle beweisen, daß Kernkraftwerke sicher betrieben werden können.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Strahlenschutzmaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung maßlos übertrieben sind und unnötiges Leid und viele Todesopfer gebracht haben.
Die Strahlenschutzgesetze sind falsch.
Gesetze werden von Menschen gemacht und Menschen können irren.
Hier besteht dringender Korrekturbedarf.
Deutschland hat aufgrund des Unfalles seine KKW's still gelegt, obwohl diese in Japan keine Todesopfer brachten.
Und Deutschland hat die "Sicherheitszonen" rund um seine KKW's massiv ausgeweitet, obwohl gerade dadurch in Japan viel menschliches Leid geschah.
Warum steigen Industriestaaten wie Italien, Österreich, Deutschland aus ihrer Stromversorgung durch KKW's aus?
Das oberste gesetzgebende Gremium in Demokratien macht Fehler, weil es die Dinge nicht versteht, über die es zu befinden hat.
Auch der Bürger hat keinen Durchblick bei anstehenden komplizierten Fragen.
So kommt es, daß falsche Dinge beschlossen und umgesetzt werden.
Es gibt eine Vierte Gewalt im Lande, das sind die Medien als Meinungsmacher.
Diese verbreiten Falschmeldungen ohne es selber zu bemerken.
Zur Kernenergie und zur Strahlengefährdung gibt es ausreichend Material, um die Kernkraft als sicherste Zukunftstechnologie für die gesamte Menschheit zu beweisen.
Es wäre eine Aufgabe der Medien, hier zum Wohle aller tätig zu werden.
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EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
stopthesethings
2021-12-10 de
"Flauten" der Windkraft bedeuten Kernkraft, um den
Netto-Null-Wahnsinn zu neutralisieren
Europas hartnäckige und anhaltende Windflaute bedeutet das Ende der nie zuverlässigen Windkraft und der Renaissance der immer zuverlässigen Kernkraft.
Der Grund dafür, dass die Kernkraft mit aller Macht zurückkehrt, ist zweierlei: die offensichtliche Unmöglichkeit, sich auf Sonnenschein und Winde für zuverlässige Energie zu verlassen; und der politische Wunsch, die Kohlendioxidemissionen zu reduzieren.
England
Als Folge der großen Flaute und des totalen Einbruchs der Windkraftleistung in Westeuropa und Großbritannien, haben die Briten nun Rolls Royce mit dem Bau einer Flotte kleiner modularer Reaktoren beauftragt.
Frankreich
Und die Franzosen haben schnell Pläne zum Bau von 14 Kernkraftwerke der nächsten Generation bekannt gegeben, die zu den derzeit 56 in Betrieb befindlichen Kraftwerken hinzukommen, welche über 70 % ihres Strombedarfs decken.
Und das zu einem Preis, zu etwa der Hälfte der Kosten, wie bei ihren von für Wind- und Solarenergie fanatisierten deutschen Nachbarn [Politikern].
Langjährige Pläne der französischen Regierung, ihre bestehenden Anlagen zu schließen, wurden stillschweigend eingestellt.
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STOP THESE THINGS
2021-12-06 de
Wind Power 'Droughts' Mean Nuclear Power Key
To Neutralising Net-Zero Madness
Europe's persistent and ongoing wind drought spells the end for never-reliable wind power and the renaissance of ever-reliable nuclear.
United Kingdom: Allgemeine Politik, Klimapolitik, Energiepolitik.
Frankreich: Klimapolitik, Energiepolitik.
Nebelspalter / Alex Reichmuth
2021-11-24 de
Atomkraft: Es geht vorwärts mit den Mini-AKW in Europa
Bereits haben Frankreich und Grossbritannien den Bau kleiner modularer Reaktoren angekündigt.
Nun will auch Rumänien mithilfe der USA solche Anlagen aufstellen:
Die ersten dieser Werke sollen schon in sieben Jahren in Betrieb gehen.
Die SVP fordert den Bau neuer Atomkraftwerke in der Schweiz.
Denn die Energiestrategie 2050 des Bundes sei gescheitert.
Doch bei den anderen Parteien winkt man ab.
Neue AKW kosteten zuviel und kämen zu spät.
Wenn AKW-Gegner Gründe gegen die Atomkraft anführen, erwähnen sie meistens die Neubauprojekte Flamanville in Frankreich, Hinkley Point in Grossbritannien und Olkiluoto in Finnland.
An diesen Orten ist es zu jahrelangen Verzögerungen und massiven Kostenüberschreitungen gekommen.
Die Beispiele sollen zeigen, dass die Kernenergie allgemein zu teuer und zu kompliziert ist.
Doch jetzt ist eine neue Generation an Atomkraftwerken in Entwicklung, die diesem negativen Bild entgegenstehen könnte:
sogenannte Small Modular Reactors (SMR).
SMR sind kleine modulare Anlagen, die in Serie entstehen,
nur einen Bruchteil der Leistung von grösseren AKW haben
und zu attraktiven Preisen aufgestellt werden sollen.
3700 neue Jobs in Rumänien und Amerika
Die ersten SMR in Europa könnten in Rumänien ans Netz gehen.
John Kerry, Klimagesandter der amerikanischen Regierung, hat am Rande der Klimakonferenz in Glasgow angekündigt, dass die USA im osteuropäischen Land sechs solche Anlagen bauen wollen.
Konkret steht das US-Unternehmen Nuscale Power dahinter.
Rumänien betreibt derzeit zwei grosse Atomreaktoren, die rund 20 Prozent zur Stromversorgung des Landes beitragen.
Rumänien werde «einen grossen technologischen Sprung» machen, versprach John Kerry.
Vorgesehen sind SMR mit einer Leistung von je 77 Megawatt.
Zum Vergleich: Ein grosses AKW hat meist eine Leistung von über 1000 Megawatt.
Ans Netz gehen sollen die Anlagen schon in sieben Jahren.
Mit dem Projekt sind gemäss Ankündigung 3700 neue Jobs in Rumänien und Amerika verbunden.
«Ein wirklich enormes Potenzial«
Rumänien werde damit «einen grossen technologischen Sprung» machen, versprach Kerry.
In der Tat setzt die Atom-Industrie einige Hoffnungen auf Mini-AKW.
Die Einführung von SMR könnte die Entwicklung der Kernenergie schon in den kommenden fünf Jahren vorantreiben, stellte Rafael Grossi, Chef der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA), gegenüber der «Welt» in Aussicht.
«Dieser Markt hat ein wirklich enormes Potenzial.»
Die IAEA hat dieses Jahr ihre Prognose zum weltweiten Ausbau der Kernenergie zum ersten Mal seit dem Atomunfall in Fukushima 2011 nach oben revidiert.
Bis 2050 könnten sich die Produktionskapazitäten im besten Fall verdoppeln.
Das ist aber gemäss der IAEA nur möglich, wenn sich im Atomsektor neue Technologien durchsetzen.
Eine Option sind SMR (siehe hier).
Der Bau von AKW soll schneller und günstiger werden
Führend bei der Entwicklung von SMR sind die USA.
Hier ist neben Nuscale Power insbesondere das von Bill Gates gegründete Unternehmen Terrapower am Werk.
Die Firma will im Bundesstaat Wyoming ein erstes Mini-Atomkraftwerk mit einer Leistung von 345 Megawatt aufstellen.
SMR werden vorfabriziert und am vorgesehenen Standort modulmässig zusammengebaut.
Durch die Serienproduktion soll der Bau von Atomanlagen schneller und günstiger werden.
In Europa ist der staatliche Stromkonzern Electricité de France (EDF) stark mit der Entwicklung von Mini-AKW befasst.
Frankreich investiert eine Milliarde Euro
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat vor kurzem angekündigt, in seinem Land bis 2030 eine Reihe von SMR aufzustellen.
Frankreich wendet eine Milliarde Euro für die Entwicklung neuer AKW-Projekte auf.
Das Geld fliesst massgeblich in den Bau kleiner Reaktoren von EDF.
Auch Grossbritannien mischt mit.
Es fördert ein Mini-AKW-Projekt des britischen Konzerns Rolls-Royce mit umgerechnet 258 Millionen Franken.
Bis Mitte des nächsten Jahrzehnts will das Land 10 bis 16 SMR aufstellen.
Wenn es gut läuft, soll die Technologie auch exportiert werden.
Kein Thema in der Schweiz und Deutschland
Auch in Bulgarien, Polen und Estland gibt es Pläne für SMR,
die bisher aber noch nicht konkretisiert worden sind.
Bulgarien und Polen setzen wie Rumänien auf amerikanische Unterstützung. Kein Thema sind die Mini-AKW hingegen in der Schweiz und in Deutschland.
Hier sind die Atomkraftgegner tonangebend.
Sie dominieren offenbar auch die Medienhäuser:
Bis heute ist im deutschsprachigen Raum kaum ein Presseartikel zum SMR-Projekt in Rumänien erschienen.
Mini-Atomkraftwerk in Fessenheim?
Das dürfte die zahlreichen Atomgegner in Basel überhaupt nicht freuen:
Nach der Ankündigung von Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron, in neue AKW zu investieren, schlagen mehrere französische Politiker den Standort Fessenheim für Mini-Atomkraftwerke vor.
In Fessenheim liefen seit 1977 zwei Atomblöcke, bevor sie letztes Jahr vom Netz genommen wurden.
Basel, das nur 50 Kilometer von Fessenheim entfernt liegt, hat massgeblich auf die Abschaltung des Kraftwerks hingewirkt.
Frédéric Bierry, Präsident der Europäischen Gebietskörperschaft Elsass, bekundet gemäss «SWR» nun Interesse für eine Ansiedlung von Mini-AKW auf elsässischem Boden.
Er wisse zwar nicht, ob die Anlagen in Fessenheim an eine neue Generation von Kernreaktoren angepasst werden könnten, sagte er, aber er wünsche, dass sich die Gebietskörperschaft Elsass mit den massgeblichen Akteuren zusammensetze, um diese Frage zu erörtern.
Bierry bekommt Unterstützung von Raphaël Schellenberger, Abgeordneter des Wahlkreises, zu dem Fessenheim gehört.
Laut den «Dernières Nouvelles d'Alsace» setzt er sich dafür ein, dass Fessenheim zu einer Pilotregion für die Entwicklung kleiner Atomreaktoren wird:
«Die Infrastruktur existiert.
Es wäre Verschwendung, sie nicht zu nutzen.»
Ebenfalls für eine weitere Nutzung der Atomkraft ist Claude Brenner, Bürgermeister von Fessenheim.
Seine Gemeinde müsse für eine solche Nutzung in Stellung gebracht werden, betonte Brenner gemäss «SWR».
Nebelspalter / Alex Reichmuth
2021-11-22 de
Wegen Atomausstieg: Deutschland braucht neue Lückenbüsser-Kraftwerke
Die Versorgung nur mit erneuerbarer Energie funktioniert nicht:.
Pünktlich zum Atomausstieg baut Deutschland neue Gaskraftwerke, die einspringen, wenn Wind und Sonne keinen Strom liefern.
Das Gleiche steht wohl auch in der Schweiz bevor.
Es hat eine gewisse Symbolik:
Im südhessischen Biblis haben zwei Atomblöcke zuverlässig Strom produziert, bis sie 2011 nach dem Unfall von Fukushima auf Geheiss von Bundeskanzlerin Angela Merkel überstürzt vom Netz genommen wurden.
Jetzt baut der Energiekonzern RWE, der einst die AKWs betrieb, auf dem Kraftwerksgelände ein Gaskraftwerk, das notfallmässig zum Einsatz kommen soll, wenn in Deutschland der Strom knapp wird.
Das Kraftwerk wird eine Leistung von 300 Megawatt haben, was knapp soviel ist, wie die beiden Blöcke des Atomkraftwerks Beznau je liefern.
Es soll im nächsten Oktober bereitstehen.
Bis Ende 2022 will Deutschland seine verbliebenen sechs AKWs stilllegen.
In Süddeutschland wird der Strom knapp
Das Gaskraftwerk in Biblis ist eines von vier Werken mit der Bezeichnung «Netzstabilitätsanlagen», die derzeit in Süddeutschland gebaut werden.
Sie dienen einzig dazu, kritische Situationen, in denen zu wenig Strom ins Netz fliesst, zu überbrücken.
Darum dürfen sie nicht am Strommarkt teilnehmen.
Es handelt sich um Lückenbüsser-Kraftwerke, die nur zum Einsatz kommen, wenn Wind und Sonne witterungsbedingt nicht liefern können oder andere Kraftwerke ausfallen.
Denn nach dem Betriebsschluss der AKWs wird die Netzstabilität vor allem in Süddeutschland leiden.
Kraftwerke, die wetterunabhängig zuverlässig Strom liefern, werden knapp.
Zwar produzieren Windanlagen im Norden des Landes einiges an Elektrizität, doch kann diese wegen des stockenden Ausbaus der Stromnetze nur unzulänglich nach Süden geleitet werden.
Es braucht darum eine vergleichsmässig geringe Störung, und schon droht der Blackout.
Die Rede ist von einer «Übergangsphase»
Bekannt ist, dass Deutschland seit Jahren unrentable Gas- und Kohlekraftwerke in Bereitschaft hält, um Stromengpässe zu überbrücken.
Nach dem Atomausstieg sind jetzt aber sogar neue Gaskraftwerke nötig, um die Netzstabilität zu sichern.
Die vier Kraftwerks-Standorte sind aufgrund von Ausschreibungen der zuständigen Übertragungsnetzbetreiber vergeben worden.
Die Anlagen können innerhalb von einer halben Stunde hochgefahren werden.
Vorgesehen ist, dass die neuen Gaskraftwerke zehn Jahre bereitstehen.
Von einer «Übergangsphase» ist die Rede.
Ob anschliessend wirklich darauf verzichtet werden kann, ist fraglich.
Denn Deutschland will bald auch aus der Kohleverstromung aussteigen.
Zuverlässige Bandenergie wird damit nochmals knapper.
«Schmerzlich, aber vertretbar»
Seit Oktober 2020 baut der Energiekonzern EnBW in Marbach in Baden-Württemberg ein weiteres der vier Lückenbüsser-Kraftwerke.
Es handelt sich um ein Werk mit Gasturbinen, die aber mit Heizöl angetrieben werden.
Franz Untersteller, grüner Umweltminister des Bundeslandes, vollzog den Spatenstich in Marbach eher lustlos:
«Die Energiewende ist ein langer Prozess, bei dem wir auch auf Übergangstechnologien zurückgreifen müssen.»
Der Einsatz von Heizöl sei zwar «schmerzlich, aber vertretbar».
Der Bau der vier Backup-Kraftwerke ist das Eingeständnis, dass die Stromversorgung nach dem Atomausstieg ohne fossile Kraftwerke nicht zu gewährleisten ist.
Es scheint, dass sich Deutschland dafür schämt - denn es sind auffällig wenig Presseberichte über die «Netzstabilitätsanlagen» erschienen.
Vor allem zu den Kosten dieser Werke sind kaum Informationen bekannt.
Schweigen zu den Kosten
Mit einiger Recherche lässt sich herausfinden, dass der Bau der vier Anlagen je etwas über 100 Millionen Euro kostet.
Ansonsten herrscht zur Finanzierung Schweigen.
Eine Anfrage bei EnBW endet ergebnislos:
«Für den Betrieb der Anlage und deren Vergütung gibt es einen Vertrag mit dem Übertragungsnetzbetreiber, der der Vertraulichkeit unterliegt», schreibt das Unternehmen.
Auch der Konzern RWE, der hinter dem Gaskraftwerk in Biblis steht, macht zu den Kosten und der Finanzierung keine Angaben.
Selbst Gaskraftwerke, die durchgehend in Betrieb sein dürfen, standen in den letzten Jahren oft still, weil ihre Produktion sich nicht rechnete.
Klar ist, dass sich die vier Reservekraftwerke bei weitem nicht gewinnbringend betreiben lassen.
Selbst Gaskraftwerke, die durchgehend in Betrieb sein dürfen, standen in den letzten Jahren oft still, weil ihre Produktion sich nicht rechnete.
Die Kosten für den Bau und die Bereithaltung der Reservewerke werden den Stromkunden in Rechnung gestellt.
Diese müssen neben den Milliardenkosten für unrentablen Wind- und Solarstrom nun auch teure Backup-Anlagen berappen.
Der «Irrsinn von Irsching»
Geradezu absurd wird die neue Reservestrategie Deutschlands in Irsching in Bayern, wo das Energieunternehmen Uniper ebenfalls eines der vier «Netzstabilitätsanlagen» baut.
Uniper betreibt dort schon seit rund zehn Jahren zwei hochmoderne Gaskraftwerke.
Doch diese sind die meiste Zeit nicht am Netz, weil sich die Produktion nicht lohnt.
Schon lange drängt Uniper darauf, die beiden Gaskraftwerke stillzulegen.
Doch die Bundesnetzagentur hat das untersagt, weil die Werke als Netzreserve gebraucht werden.
Die Bereitschaft muss mit Netzentgelten entschädigt werden, bezahlt von den Stromkonsumenten.
Jetzt wird in Irsching also ein weiteres Gaskraftwerk gebaut, das die meiste Zeit ausser Betrieb ist.
Der «Irrsinn von Irsching» gehe weiter, schrieb das «Handelsblatt».
Bundesrat lässt den Bau von Gaskraftwerken abklären
Kraftwerke, die nur die Netzstabilität sichern und kaum je in Betrieb sind - das droht auch in der Schweiz.
Denn hier dürfte es bereits in wenigen Jahren zu Engpässen bei der Stromversorgung kommen, vor allem im Winter.
Immerhin: Die Schweiz hat den Vorteil, über Speicherseen zu verfügen, in denen Wasser für Notlagen zurückbehalten werden kann.
Der Bundesrat will die Kraftwerksbetreiber zu sogenannten strategischen Energiereserven verpflichten.
Das müsste natürlich entsprechend abgegolten werden.
Nationalrat Stefan Müller-Altermatt (Die Mitte) sprach gegenüber dem «Tages-Anzeiger» von einem möglichen «Backup für die Winterstromlücke».
Schon bald aber könnten diese Reserven nicht mehr ausreichen.
Vor allem nach dem Abschalten der vier verbleibenden Atomkraftwerke drohen in der Schweiz beträchtliche Stromlücken.
Der Bundesrat hat darum die Elektrizitätskommission beauftragt, ein Konzept für Gaskraftwerke zu erarbeiten, um Mangellagen zu überbrücken.
6 Milliarden Franken für Backup-Kraftwerke
Auch die Mitte-Links-Koalition, die die Energiestrategie 2050 und damit den Atomausstieg durchgedrückt hat, hat offenbar kein Problem mehr mit Gaskraftwerken.
Nationalrat Stefan Müller-Altermatt (Die Mitte) sprach gegenüber dem «Tages-Anzeiger» von einem möglichen «Backup für die Winterstromlücke».
Auch laut SP-Fraktionschef Roger Nordmann braucht es notfalls Strom aus Gaskombikraftwerken, um den Winter zu überbrücken.
Selbst im Klimaplan der Grünen sind Gasturbinen erwähnt, die vor allem in der kalten Jahreszeit Strom produzieren sollen.
Selbst Gaskraftwerke, die durchgehend in Betrieb sein dürfen, standen in den letzten Jahren oft still, weil ihre Produktion sich nicht rechnete.
Klar ist, dass solche Reservekraftwerke teuer zu stehen kommen.
Die Taskforce «Elektrizität» der Gruppierung Kompass/Europa hat den Bau von sechs Gaskraftwerken vor, die während mindestens 35 Tagen im Jahr Strom liefern (siehe hier) vorgeschlagen.
Dabei haben Energiekonzerne wie Axpo und BKW in den letzten Jahren selbst Pläne für Gaskraftwerke begraben, die durchgängig produzieren würden - aus Kostengründen.
Die Taskforce rechnet mit satten 6 Milliarden Franken, die die Stromkunden über 15 Jahre zu bezahlen hätten.
Tages-Anzeiger
2021-11-11 de
Kehrt die EU zur «grünen» Atomkraft zurück?
Die Rolle der Kernkraft sorgt in Glasgow für Streitpotenzial.
Frankreich drängt darauf, die Technologie als «nachhaltig» anzuerkennen,
andere drohen in diesem Fall mit einer Klage.
Diese Fronten haben sich gebildet.
Tages-Anzeiger
2021-11-091 de
Kehrt die EU zur «grünen» Atomkraft zurück?
Für die Zukunft setzt Frankreich auf Atomkraft..
Zusammen mit erneuerbarer Energie soll das Land so seine CO₂ -Reduktionsziele erreichen können, erklärte Emmanuel Macron in einer Ansprache.
Frankreich: Klimapolitik, Energiepolitik.
Nebelspalter / Alex Reichmuth
2021-11-03 de
Klimakonferenz: Lobbying gegen die Atomkraft
Die Organisatoren der Glasgower Konferenz wollten die Vertreter der Kernenergie an der Teilnahme hindern.
Erst ein geharnischter Brief sorgte für Abhilfe.
Allgemein kann aber die Bedeutung der Atomkraft als klimafreundliche Energieform immer weniger ignoriert werden.
Nebelspalter / Alex Reichmuth
2021-10-25 de
Der Weg der Schweiz in die Stromlücke -
eine Chronologie des Versagens
Der Bundespräsident warnt vor zu wenig Elektrizität.
Die Wirtschaftsunternehmen müssen sich gegen Strommangel wappnen.
Dabei war die Schweiz einst stolz auf ihre sichere Stromversorgung.
Vollmundige Versprechen, falsche Expertise und feiges Schweigen sind die Gründe, dass es soweit kommen konnte.
Nebelspalter / Alex Reichmuth
2021-10-06 de
«Atomwernis» Ausschluss von der Klimademo
Kernenergie hilft gegen die Erderwärmung
Das sagt der Weltklimarat.
Trotzdem durfte Atomfreund Werner Bechtel an der Zürcher Klimademo vom September nicht dabei sein.
Die Organisatoren wiesen ihn weg, die Polizei konfiszierte sein Transparent.
Werner Bechtel macht sich Sorgen um das Klima.
Die Erderwärmung müsse unbedingt auf 1,5 Grad begrenzt werden, sagt der Rentner.
Darum nimmt er regelmässig an Klimademos teil.
Bechtel ist gleichzeitig ein glühender Anhänger der Atomkraft.
Nur mit ihr gelinge es, den Klimawandel in Grenzen zu halten, ist er überzeugt.
Denn die Kernkraft liefere zuverlässig Strom und stosse dabei kaum Kohlendioxid aus.
Bechtel nennt sich selber «Atomwerni».
Joe Biden setzt sich für Atomkraft ein
Werner Bechtel ist mit dieser Haltung nicht allein.
Der Weltklimarat (IPCC) hat die Atomkraft mehrmals als wichtig im Kampf gegen die Erderwärmung bezeichnet.
Und die Uno-Organisation UNECE (United Nations Economic Commission for Europe) kam zum Schluss, dass die internationalen Klimaziele nur erreichbar sind, wenn die Kernenergie weiterhin zur Stromversorgung beiträgt.
Nebelspalter / Alex Reichmuth
2021-09-30 de
Zehn Jahre nach «Fukushima»: Atomkraft auf dem Vormarsch
Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen. Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
Italien
Der italienische Umweltminister Roberto Cingolani hat an einem Tabu gerüttelt.
Er hat durchblicken lassen, dass die Atomkraft für Italien eine Option sein könnte.
Das hat ihm einen Sturm der Entrüstung eingebracht - und Morddrohungen.
Nach dem Unglück von Tschernobyl 1986 hat Italien seine drei Atommeiler abgeschaltet.
In zwei Abstimmungen - 1987 und 2011 - haben sich die Italienerinnen und Italiener gegen Kernkraft ausgesprochen.
Doch jetzt hat sich Cingolani erlaubt, auf die Vorteile der vierten Generation von Atomkraftwerken hinzuweisen, die sich weltweit in Entwicklung befindet.
«Wenn sich irgendwann herausstellt, dass nur wenige Kilogramm radioaktiver Abfälle anfallen, die Sicherheit hoch und die Kosten niedrig sind, wäre es töricht, diese Technologie nicht in Betracht zu ziehen», sagte Roberto Cingolani.
Seine Leibwache musste daraufhin verstärkt werden.
Neue Reaktoren in Bangladesch und Ägypten
Ob Italien je wieder in die Atomkraft einsteigt, steht in den Sternen.
Tatsache ist aber, dass sich mehrere Länder neu für die Kernenergie entschieden haben - oder sogar schon an Reaktoren bauen.
Bangladesch und Türkei
So werden derzeit je zwei Reaktoren in Bangladesch und in der Türkei errichtet.
Ägypten und Usbekistan
Auch Ägypten und Usbekistan wälzen konkrete Pläne für einen Einstieg in die Kernkraft.
Es gibt zudem eine lange Liste von Ländern, die an der Atomtechnologie zumindest sehr interessiert sind.
Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Zu ihnen zählen Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda
Auch Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda klären ab, ob sie in die Technologie einsteigen wollen.
Keine Todesopfer wegen «Fukushima»
Vor zehn Jahren ereignete sich der Atomunfall im japanischen Fukushima.
Gleich bei mehreren Reaktoren kam es zu einer Kernschmelze.
Obwohl wegen «Fukushima» kein einziger Mensch ums Leben kam, war der Unfall für die Kernkraft weltweit ein herber Rückschlag.
Japan
Japan nahm seine ganze Flotte, die aus 54 Reaktoren bestand, vorübergehend vom Netz.
Deutschland
Deutschland schaltete mehrere Reaktoren definitiv ab und will bis Ende nächstes Jahr die letzten sechs Atommeiler stilllegen.
Schweiz
Die Schweiz beschloss, keine neuen AKW mehr zu bauen.
Hierzulande bezeichnen AKW-Gegner die Atomenergie regelmässig als «veraltete Technologie».
Doch die Kernenergie ist heute wieder auf dem Vormarsch.
Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA)
Zum ersten Mal seit dem Unglück von Fukushima hat die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) ihre Prognose zum weltweiten Ausbau nach oben revidiert.
Bis 2050 könnten sich demnach die Produktionskapazitäten für Atomstrom von heute 392 Gigawatt auf 792 Gigawatt verdoppeln.
Das entspricht zumindest dem Maximalszenario im jüngsten Jahresbericht der IAEA (siehe hier).
10 Prozent des Stroms kommen aus der Atomkraft
792 Gigawatt - das sind 10 Prozent mehr, als die Agentur letztes Jahr geschätzt hat.
In einem konservativen Szenario der IAEA würde die Produktionskapazität 2050 hingegen auf dem heutigen Niveau bleiben.
2020 stammten rund 10 Prozent des weltweit erzeugten Stroms aus der Kernkraft.
Reaktoren im Bau
Derzeit befinden sich 52 Reaktoren im Bau,
davon 13 in China,
7 in Indien
und 4 in Südkorea.
Reaktoren in Betrieb
Ende letzten Jahres waren
weltweit 442 Atomreaktoren
in 32 Länder in Betrieb.
Am meisten Reaktoren standen
in den USA (94),
gefolgt von Frankreich (56)
und China (50).
Allgemein wird erwartet, dass der Stromkonsum bis 2050 enorm zunimmt.
Eine Verdopplung der nuklearen Produktionskapazitäten würde den Anteil der Atomkraft an der Stromproduktion darum «nur» von 10 auf 12 Prozent steigern.
Bleibt die Kernenergieproduktion dagegen auf dem heutigen Niveau, würde ihr Anteil gar auf 6 Prozent fallen.
Polen
Polen will fünf Reaktoren bauen
Neu in die Kernkraft einsteigen will auch Polen.
Das osteuropäische Land ist heute zu über 70 Prozent von Kohlestrom abhängig und sucht wegen des Klimaschutzes nach Alternativen.
Im letzten Februar legte die polnische Regierung ein Strategiepapier vor, gemäss dem spätestens 2026 mit dem Bau eines ersten Reaktors begonnen werden soll.
Bis 2043 sollen dann nicht weniger als fünf Reaktoren in Betrieb sein.
Gemäss der polnischen Regierung sind AKW die «billigste Energiequelle unter Berücksichtigung der Gesamtkostenbilanz und der Betriebszeit» und könnten die «energetische Sicherheit des Landes» absichern.
Wie die IAEA schreibt, ist eine Verdopplung der Kernkraftkapazitäten bis 2050 nur möglich, wenn sich im Atomsektor neue Technologien durchsetzen.
Kleine und modulare Reaktoren
Eine Option sind kleine und modulare Reaktoren.
Solche Minireaktoren will etwa die amerikanische Firma TerraPower errichten, die vom IT-Unternehmer Bill Gates gegründet wurde.
Grossbritannien
Unter anderem sieht Grossbritannien den Bau von Minireaktoren vor, um seine ambitionierten Klimaziele zu erreichen.
USA
US-Präsident Joe Biden setzt ebenfalls auf die Vorteile solcher kleinen Reaktoren.
China
China testet einen Thorium-Reaktor
In Zukunft sollen Atomreaktoren auch sicherer werden und weniger Abfälle hinterlassen.
Einen entsprechenden Reaktortyp will China in der Stadt Wuwei im Nordwesten des Landes testen.
Wie das Fachmagazin «Nature» vor wenigen Tagen berichtete, soll der Testreaktor mit Thorium und Flüssigsalz statt Uran betrieben werden.
Wenn das Experiment gelingt, will China bis 2030 einen Reaktor dieses Typs bauen, der genug Strom für eine Kleinstadt liefert.
«Es gibt keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien.»
Europa
In Europa tobt derweil ein Kampf um die Atomkraft.
Deutschland und Österreich
Während Länder wie Deutschland und Österreich bremsen, haben
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn in einem Brief an die EU-Kommission ihre Unterstützung für die Förderung der Kernenergie betont.
EU-Kommission muss sich für oder gegen Kernkraft entscheiden
Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC)
Positiv zur Kernkraft geäussert hat sich auch die Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC).
In einem Bericht vom letzten März schrieb das JRC, es gebe «keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien» (siehe hier).
Die EU-Kommission muss nun entscheiden, ob sie die Atomenergie im Rahmen ihrer grünen Finanz-Taxonomie für Investitionen empfiehlt.
Offenbar tut sich die Kommission mit dem Entscheid schwer, denn dieser wird schon seit einigen Monaten erwartet.
Er ist nun aber für November angekündigt.
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Stern / Gernot Kramper
2021-09-20 de
Sicher, klein und billig - China baut den ersten Thorium-Reaktor
Er ist nicht größer als ein Badezimmer.
In China wird ein Thorium-Reaktor in Betrieb genommen.
2030 soll es zur Serienproduktion kommen - die Mini-Reaktoren versprechen CO₂-freien Strom ohne die Gefahr eines Gaus.
Deutschland steigt aus der Kernkraft aus,
andere Länder setzen große Hoffnungen in die CO₂-freie Methode, Energie zu erzeugen.
Neben dem Bau von Kraftwerken, die letztlich verbesserte Versionen alter Designs sind, wird an Zukunftslösungen wie der Kernfusion gearbeitet.
Sehr viel schneller als die Fusionsreaktoren, die nach dem gleichen Prinzip wie die Sonne arbeiten, könnten kleine ungleich sicherere Reaktoren gebaut werden.
China hat angekündigt, in nur einem Monat einen ersten Thoriumreaktor fertig zu stellen.
Der chinesische Zeitplan ist ehrgeizig.
Der Prototyp soll im nächsten Monat fertiggestellt werden, erste Tests beginnen im September, der Bau der ersten kommerziellen Reaktoren soll bis 2030 erfolgen.
Das Besondere an diesem Reaktortyp:
Er benötigt kein Wasser zur Kühlung der Atombrennstäbe und wird mit flüssigem Thorium statt mit Uran betrieben.
In ihm zirkuliert ein Salz, das sich bei hohen Temperaturen verflüssigt.
Diese Technik kennt keinen Atom-Gau.
Unfälle oder Lecks würden nur zu kleinen Schäden führen, weil hier kein radioaktiver Dampf in die Atmosphäre gelangt.
Das flüssige Salz würde bei einer Störung oder einem Leck schnell abkühlen und kristallisieren.
Das Material wäre immer noch radioaktiv, ließe sich aber in Brocken einsammeln.
Dazu ist der Reaktor sehr klein:
Er soll nur 3 Meter hoch und 2,50 Meter breit sein.
Das sind allerdings die Maße des reinen Reaktors.
Um Strom zu erzeugen, muss er an Turbinen und ans Stromnetz angeschlossen werden.
Doch die Minigröße des nuklearen Teils macht es möglich, den Reaktor unter Reinraumbedingungen zu bauen, man muss ihn nicht auf einer Baustelle zusammensetzen.
Letztlich wäre eine Serienfertigung wie in der Autoindustrie möglich.
Bei Wartungen könnte das Reaktormodul einfach ausgetauscht werden und von einem normalen Lkw zurück zum Hersteller gebracht werden.
Der kommerzielle Reaktor wird 100 Megawatt Strom erzeugen - genug, um 100.000 Menschen mit Strom zu versorgen.
Weil die Anlage nur wenig Wasser verbraucht, wird China den ersten kommerziellen Reaktor in Wuwei, einer Wüstenstadt in der Provinz Gansu des Landes bauen.
Wie arbeitet ein Thorium-Reaktor?
Es gibt keine Brennstäbe, das Thorium wird in 600 Grad heißem, flüssigen Fluoridsalz gelöst.
Dieses Salz zirkuliert in dem Reaktor, außer dem Brennmaterial muss kein weiteres Kühlmittel radioaktiv verseucht werden.
Das Salz wird zum Start mit Neutronen beschossen, so dass sich die Thorium-Atome in Uran-233 verwandeln.
Dieses Isotop zerfällt und setzt Energie und weitere Neutronen frei.
Das Salzgemisch heizt sich weiter auf, gelangt in eine zweite Kammer, in der die Wärme zur Stromerzeugung genutzt wird.
Anders als spaltbares Uran kommt Thorium-232 häufig vor und lässt sich leicht in großer Menge gewinnen.
Die Halbwertzeit der radioaktiven Abfallprodukte beträgt nur 500 Jahre anstatt der 10.000 Jahre von Uranreaktoren.
Das Material des Reaktors kann zudem nicht zum Bau von Atomwaffen verwendet werden.
Das Konzept ist alt.
Schon 1946 arbeiteten IUS-Wissenschaftler daran, mit dem Ziel einen mobilen Reaktor zu erschaffen.
Obwohl das Prinzip ganz einfach ist, gelang es nie, die technischen Probleme, die das aggressive heiße Flüssigsalz mit sich bringt, zu bändigen.
Und noch ist unklar, welche Lösung die chinesischen Wissenschaftler gefunden haben, damit das Salz nicht die Anlage zerfrisst.
Export geplant
Derzeit ist China der globale Hauptemittent von Kohlenstoff und bläst mehr als alle anderen Industrieländer in die Atmosphäre - bei so einem Vergleich muss natürlich auch die Bevölkerungszahl berücksichtigt werden.
Rechnet man pro Kopf, befindet sich China auf Platz 16 und hinter Deutschland.
Doch bis 2060 soll das Land komplett kohlenstoffneutral werden, in diesem Zusammenhang kommt den Mini-Reaktoren eine Schlüsselrolle zu.
"Kleinreaktoren haben große Vorteile in Bezug auf Effizienz, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit", schrieb Yan Rui, Physikprofessor am Shanghai Institute of Applied Physics in der Zeitschrift "Nuclear Techniques".
"Sie können eine Schlüsselrolle beim zukünftigen Übergang zu sauberer Energie spielen.
Es ist zu erwarten, dass Kleinreaktoren in den nächsten Jahren weit verbreitet sein werden."
Offenbar ist auch ein Export in Länder der "Belt and Road"-Initiative geplant.
Mit den Thorium-Reaktoren könnte Peking eine sehr niedrigschwellige Nukleartechnik exportieren.
Weil der Reaktor selbst mobil ist, kann ein Land solche klimaneutralen Reaktoren nutzen, ohne zunächst eine eigene Atom-Infrastruktur aufzubauen.
Zudem kann Peking bedenkenlos auch an Länder liefern, die keine Uran-Reaktoren erhalten würden, da die Thorium-Reaktoren kein waffenfähiges Material ausbrüten können.
Ein dänisches Start-up will ebenfalls "kompakt Molten Salt Reactors" entwickeln, ist aber nicht soweit, einen Prototyp in Betrieb nehmen zu können.
In eine ähnliche Richtung geht auch Bill Gates mit seinem Projekt von natriumgekühlten Mini-Reaktoren.
Mit folgendem Link wird von anderen Webseiten auf diese Seite verwiesen.
▶Martullo-Blocher bekommt für AKW-Forderung Unterstützung von links
Blick / Magdalena Martullo-Blocher
2021-07-22 de
Martullo-Blocher bekommt für AKW-Forderung Unterstützung von links
SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher möchte auch in Zukunft
voll auf Atomkraft setzen, um unabhängig zu bleiben.
Dabei erhält sie sogar Schützenhilfe vom anderen Ende des politischen Spektrums.
Ein Teil der Blick-Community bleibt aber skeptisch.
Schweiz: Sachgebiete, Medien Echo, Web, Schweiz/ EU, Klimapolitik, Energie.
Die kalte Sonne (Fritz Vahrenholt & Sebastian Lüning)
Reinhard Storz
2021-01-03 de
Der Mosel Reaktor. Oder wie man in Deutschland
nach 50 Jahren auf den Salzschmelzereaktor zurückkommt
Gegenwärtige Situation der Kernenergie in Deutschland
Es ist beschlossen, dass in 2 Jahren die letzten Kernkraftwerke außer Betrieb genommen werden und keine Neuen mehr gebaut werden sollen.
Gegenwärtige Situation weltweit
Ende 2019 waren in 31 Ländern 443 Kernkraftwerke in Betrieb, weitere 54 im Bau und weitere ca. 100 in der Planung.
Vom Weltklimarat IPCC wird die Nutzung der Kernenergie als eine wirksame und verfügbare Technologie zur Verminderung der CO₂ Emissionen befürwortet.
Während man in den vergangenen Jahrzehnten die Leistung der
Kernkraftwerke immer weiter steigerte, da größere Anlagen
wirtschaftliche Vorteile bieten, geht man gegenwärtig auch einen
anderen Weg.
[1]
Siehe auch Unerwünschte Wahrheiten, Seite 308
47. Eine neue Generation sicherer Kerntechnik:
Eine neue Chance?
Nach dem Reaktorunfall in Fukushima in Japan gab es ein einziges Land auf der Welt, das daraufhin einen Ausstieg aus der Kernenergie beschloss: Deutschland....
Trotz Fukushima kamen alle anderen Kernenergieländer der Welt zu anderen Schlussfolgerungen. Spanien, Belgien, Schweiz, USA und Schweden verlängerten die Laufzeit ihrer Kernkraftwerke....
Es werden in vielen Ländern Reaktoren mit kleiner oder mittlerer Leistung (englisch Small‑ and Medium size Reactors SMR) entwickelt,
teilweise auch schon gebaut.
So die Reaktoren auf der Akademik Lomonossow, einem Schiff welches als
schwimmendes Heizkernkraftwerk eine Ortschaft im Osten von
Sibirien mit Wärme und Strom versorgt.
[2]
Wikipedia: Kernkraftwerk Akademik Lomonossow
Das schwimmende Kernkraftwerk lief am 30. Juni 2010 in Sankt Petersburg vom Stapel
Die Idee einen Reaktor auf einem Schiff zu installieren ist übrigens nicht neu.
Schon im Jahre 1967 wurden Einrichtungen der US Streitkräfte in der
Panama Kanal Zone mit 10 MW Strom versorgt, welcher mit einem
kleinen Reaktor auf einem im Gatun See verankerten Schiff erzeugt
wurde.
[3]
Wikipedia: MH-1A
MH-1A war das erste schwimmende Kernkraftwerk.
1967 wurde MH-1A in die Zone des Panamakanals geschleppt, die es von Oktober 1968 bis 1975 mit 10 MW Strom versorgte.
Der Abbau begann 2014 und wurde im März 2019 abgeschlossen.
Diese SMR (Small-and Medium size Reactors) sind Teil der als Generation IV- Reaktoren bezeichneten Neuentwicklungen.
Generation IV International Forum
[4]
Wikipedia: Generation IV International Forum
Das Generation IV International Forum (GIF) ist ein Forschungsverbund, der sich der gemeinsamen Erforschung und Entwicklung zukünftiger Kernkraftwerke verschrieben hat.
Diese Kraftwerke der sogenannten IV. Generation sollen hohe
Anforderungen an Sicherheit, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit
erfüllen.
Die ersten sollen ab dem Jahr 2030 einsatzfähig sein können.
Reaktortypen
Man verspricht sich davon zahlreiche Vorteile.
Beispielsweise:
Möglichkeit der Nutzung inhärenter Sicherheit, d.h. eine aktive Notkühlung zur Abfuhr der Nachzerfallswärme ist nicht erforderlich.
Eine Kernschmelze kann somit ausgeschlossen werden.
Der Aufbau der Anlage wird einfacher und kostengünstiger.
In Ländern mit Stromnetzen geringerer Kapazität könnten diese Reaktoren zum Einsatz kommen.
Heute übliche Kernkraftwerke mit 1600 MW wären für diese Netze dort viel zu groß.
Entsprechend dem wachsenden Strombedarf können dann weitere Reaktoren gleicher Leistung hinzu gebaut werden.
Die Finanzierung ist einfacher, da zunächst für einen kleinen Reaktor nur eine geringere Menge Kapital gebunden wird.
Die geringe Leistung ist mit Anlagen geringerer Abmessungen und Gewichte zu erreichen.
Dadurch können viel mehr Bauteile in den Fabriken in Serie hergestellt und dann zur Baustelle transportiert werden.
Das spart Kosten und verringert die Montagezeit auf der Baustelle.
In zahlreichen Ländern sind derartige Reaktorkonzepte in der Entwicklung.
Reaktoren mit Wasserkühlung, mit Heliumkühlung, mit Natriumkühlung, mit Bleikühlung und auch Salzschmelzereaktorkonzepte gehören dazu.
Was sind Salzschmelzereaktoren?
Flüssigsalzreaktoren (englisch molten salt reactor, MSR) oder Salzschmelzenreaktoren sind Kernreaktoren, in denen der Kernbrennstoff in Form geschmolzenen Salzes vorliegt (beispielsweise Uranchlorid).
Bei diesem Reaktortyp ist der Kernbrennstoff in flüssiger Form
gleichmäßig im Primärkreislauf des Reaktors verteilt, eine
Kernschmelze im klassischen Sinne ist damit ausgeschlossen -
der Kern liegt stets im gewollt geschmolzenen Zustand vor.
[5]
Wikipedia: Flüssigsalzreaktor
Flüssigsalzreaktoren (englisch molten salt reactor, MSR) oder Salzschmelzenreaktoren sind Kernreaktoren, in denen der Kernbrennstoff in Form geschmolzenen Salzes vorliegt (beispielsweise Uranchlorid).
Bei diesem Reaktortyp ist der Kernbrennstoff in flüssiger Form gleichmäßig im Primärkreislauf des Reaktors verteilt, eine Kernschmelze im klassischen Sinne ist damit ausgeschlossen - der Kern liegt stets im gewollt geschmolzenen Zustand vor. Flüssigsalzreaktoren lassen sich mit Moderator und thermischen Neutronen oder ohne Moderator mit schnellen Neutronen auslegen, in beiden Fällen ist auch ein Betrieb als Brutreaktor möglich. |
Flüssigsalzreaktoren ermöglichen eine Auslegung mit einem stark negativen Temperaturkoeffizienten, was eine Leistungsexkursion
wie beispielsweise bei der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl im Prinzip unmöglich macht.
Flüssigsalzreaktoren arbeiten bei Atmosphärendruck und nicht, wie Druckwasserreaktoren oder Siedewasserreaktoren, bei Drücken von 50 bis 150 bar,
weshalb eine Dampfexplosion im Bereich des Reaktorkerns nicht möglich ist.
Das Entfernen neutronenabsorbierender Spaltprodukte aus dem Reaktor im laufenden Betrieb führt zu einer besseren Neutronenausbeute.
Dadurch kann ein Flüssigsalzreaktor theoretisch auch als Brutreaktor betrieben werden
und so, einmal mit einer geringen Menge Spaltmaterial wie 235 Uran oder 239 Plutonium in Gang gesetzt, ausschließlich mit nicht spaltbaren Nukliden (zum Beispiel 232 Thorium) als Brutmaterial gespeist werden.
Im Englischen wird dieses Konzept auch liquid fluoride thorium reactor (LFTR), gesprochen Lifter, genannt.
Da Flüssigsalzreaktoren mit einer permanenten Wiederaufbereitung arbeiten, ist es im Prinzip möglich, waffenfähige Spaltstoffe aus dem Prozess zu extrahieren.
Dieser Aspekt wird kontrovers diskutiert.
Trotz einiger Vorteile von Flüssigsalzreaktoren wurden bis heute nur zwei kleinere Forschungsreaktoren gebaut.
Für die kommerzielle Energiegewinnung im großen Stil werden sie - neben fünf anderen Konzepten - im Rahmen des Generation IV International Forum für zukünftige Kernkraftwerke untersucht.
Einige der Befürworter halten den LFTR für einen wichtigen und sinnvollen Beitrag zur globalen Energieversorgung.
Beispielsweise sieht China das Konzept des Flüssigsalzreaktors als wichtige Komponente für die mittel- und langfristige Energieversorgung.
Bei diesem Reaktortyp gibt es also keine Brennelemente, in deren Hüllrohre keramische Brennstofftabletten eingeschlossen sind, wie das bei den bislang in Deutschland in Betrieb befindlichen Druck- und Siedewasserreaktoren der Fall ist.
Welche Erfahrungen wurden mit Salzschmelzereaktoren bisher gemacht?
In den USA untersuchte man ab 1946 die Möglichkeit Flugzeuge mit einem Kernreaktor anzutreiben.
In diesem NEPA- Project (Nuclear Energy for the Propulsion of Aircraft) wurde dann ein Reaktor gebaut, der 1954 einen Testlauf absolvierte.
Der Reaktor war 221 Stunden im kritischen Zustand, davon 74 Stunden im Megawatt-Bereich.
Mit Mischungen der Fluoride von Natrium, Zirconium und Uran (53:41:6 Mol-%) befüllt, erreichte er Höchsttemperaturen von 860 °C und eine thermische Leistung von ungefähr 2,5 MW.
Als Moderator und Neutronenreflektor diente Berylliumoxid, mit einem zusätzlichen Kühlkreislauf mit flüssigem Natrium für den Reflektor.
Mit der Verfügbarkeit von Interkontinentalraketen wurde die Idee
eines nuklear angetriebenen Langstreckenbombers letztlich
verworfen.
[6]
Wikipedia / Flüssigsalzreaktor
Aircraft Reactor Experiment
Mit der Verfügbarkeit von Interkontinentalraketen wurde die Idee eines nuklear angetriebenen Langstreckenbombers letztlich verworfen.
Zwei NEPA-Prototypen am EBR I in Idaho.
Bildlizenz: Wtshymanski, Aircraft Reactors Arco ID 2009, CC BY-SA 3.0
Molten Salt Reactor Experiment MSRE
Vergleichbar mit Entwicklung und Bau der ersten Druckwasserreaktoren zur zivilen Energieerzeugung auf Basis der Erfolge mit nukleargetriebenen U-Booten, wurde in den 1960er Jahren mit dem Molten Salt Reactor Experiment an der Nutzbarmachung für die Stromerzeugung geforscht.
Der Bau eines Reaktors wurde 1964 abgeschlossen, der Testbetrieb lief von 1965 bis 1969.
Innerhalb dieses Zeitraums war das Experiment insgesamt ca. zwei Jahre lang kritisch.
Der Reaktor mit maximal 8 MW thermischer Leistung bestätigte im Prinzip die Realisierbarkeit des Konzeptes.
Es gab keinen Generator zur Stromerzeugung; die Wärme wurde über Gebläse an die Umwelt abgegeben.
Zudem wurde auch nicht versucht (wie im LFTR geplant), Spaltmaterial zu erbrüten und andere Spaltprodukte als Edelgase zu entfernen.
Aber es wurde gezeigt, dass der Reaktorkern über einen längeren Zeitraum mit Temperaturen bis 650 °C betrieben werden kann.
Zudem erwies sich die Korrosion der vom Schmelzsalz durchflossenen Bauteile aus der Legierung Hastelloy-N als gering.
In einem Abschlussbericht der Atomic Energy Commission von
Amerika wurde die Korrosion durch die Schmelzsalze als
vernachlässigbar eingestuft.
[7]
Wikipedia / Flüssigsalzreaktor
Molten Salt Reactor Experiment MSRE
Der Reaktor mit maximal 8 MW thermischer Leistung bestätigte im Prinzip die Realisierbarkeit des Konzeptes.
Es gab keinen Generator zur Stromerzeugung; die Wärme wurde über Gebläse an die Umwelt abgegeben.
Zudem wurde auch nicht versucht (wie im LFTR geplant), Spaltmaterial zu erbrüten und andere Spaltprodukte als Edelgase zu entfernen.
Aber es wurde gezeigt, dass der Reaktorkern über einen längeren Zeitraum mit Temperaturen bis 650 °C betrieben werden kann.
Zudem erwies sich die Korrosion der vom Schmelzsalz durchflossenen Bauteile aus der Legierung Hastelloy-N als gering.
In einem Abschlussbericht der Atomic Energy Commission von Amerika wurde die Korrosion durch die Schmelzsalze als vernachlässigbar eingestuft.
Mit diesem Reaktortyp, zu dem auch Planungsarbeiten für Anlagen mit größerer Leistung durchgeführt wurden, wollte man aus dem, in der Natur in größerer Menge als Uran vorhandenen, aber
nicht spaltbaren Thorium 232, das spaltbare Uran 233 erbrüten.
Das Programm wurde vom US Energieministerium aufgegeben zugunsten des natriumgekühlten Brutreaktors, mit dem Plutonium 239 aus dem nicht spaltbaren Uran 238 erbrütet werden sollte.
Gegenwärtige Entwicklungsarbeiten für einen Salzschmelzereaktor in Deutschland
In Deutschland wird gegenwärtig der Dual-Fluid-Reaktor (DFR) entwickelt.
Der Dual-Fluid-Reaktor ist ein Reaktorkonzept des gemeinnützigen Instituts für Festkörper-Kernphysik (IFK) in Berlin mit dem Ziel, die Vorteile des Flüssigsalzreaktors und der metallgekühlten Reaktoren zu vereinen.
Damit sollen die Nachhaltigkeits-, Sicherheits- und Wirtschaftlichkeitsziele der Generation IV erreicht werden.
Der Reaktor besitzt nach diesem Konzept einen Kern, in dem ein Brennstoff aus flüssigen Chlorsalzen von Uran und Plutonium zirkuliert, und eine Bleikühlung.
Er weist ein hartes Neutronenspektrum auf und nutzt eine kombinierte Online-Hochtemperaturwiederaufarbeitung.
Das IFK bewirbt ihn mit herausragenden Sicherheitseigenschaften, extrem niedrigen Kosten sowie der Fähigkeit, hochradioaktiven Abfall wie z. B. Plutonium oder abgebrannte Brennelemente in kurzen Zeiträumen zu vernichten.
Bisher (Stand Dezember 2019) gibt es diesen Reaktortyp nur auf dem
Papier.
[8]
Wikipedia / Flüssigsalzreaktor
Arbeiten in Deutschland
Der Dual-Fluid-Reaktor ist ein Reaktorkonzept des gemeinnützigen Instituts für Festkörper-Kernphysik (IFK) in Berlin mit dem Ziel, die Vorteile des Flüssigsalzreaktors und der metallgekühlten Reaktoren zu vereinen.
Damit sollen die Nachhaltigkeits-, Sicherheits- und Wirtschaftlichkeitsziele der Generation IV erreicht werden.
Der Reaktor besitzt nach diesem Konzept einen Kern, in dem ein Brennstoff aus flüssigen Chlorsalzen von Uran und Plutonium zirkuliert, und eine Bleikühlung.
Er weist ein hartes Neutronenspektrum auf und nutzt eine kombinierte Online-Hochtemperaturwiederaufarbeitung.
Das IFK bewirbt ihn mit herausragenden Sicherheitseigenschaften, extrem niedrigen Kosten sowie der Fähigkeit, hochradioaktiven Abfall wie z. B. Plutonium oder abgebrannte Brennelemente in kurzen Zeiträumen zu vernichten.
Bisher (Stand Dezember 2019) gibt es diesen Reaktortyp nur auf dem Papier.
Siehe auch Unerwünschte Wahrheiten, Seite 312
Der Dual-Fluid-Reaktor
Ein neues Konzept der IV. Generation ist auch der Dual-Fluid-Reaktor (DFR).
Er wurde als privates Projekt von Kernphysikern aus Deutschland ohne staatliche Zuschüsse entwickelt und hat mittlerweile weltweit Patente....
Der konzipierte Reaktor hat einen flüssigen Kern (Kernbrennstoff- und Brutstoff-Chlorsalze oder flüssiges Aktinoidenmetall) und Bleikühlung.
Er soll ein hartes Neutronenspektrum haben und für eine kombinierte Hochtemperaturwiederaufarbeitung die fraktionierte Destillation/Rektifikation nutzen.
Das Institut für Festkörper-Kernphysik (IFK) bewirbt ihn mit herausragenden Sicherheitseigenschaften, extrem niedrigen Kosten sowie der Fähigkeit, Aktinoide wie z. B. Plutonium oder abgebrannten Brennstoff aus Leichtwasserreaktoren in kurzen Zeiträumen zu vernichten.
Die übrig bleibenden Abfälle seien nur Spaltprodukte, die innerhalb von 300 Jahren auf eine Radiotoxizität unterhalb der von Natururan abklingen (s. StandAG, Physikalischer Hintergrund), sodass ein geologisches Endlager nicht notwendig sei.
Durch die hohe Wärmeleitfähigkeit der flüssigen Metalle kann beim DFR die Nachzerfallswärme vollständig passiv abgeführt werden, was in dieser Hinsicht eine sehr hohe inhärente Sicherheit bedeutet.
Im Betrieb soll die Leistungsstabilität durch einen stark negativen
Reaktivitätskoeffizienten gesichert sein.
[10]
Wikipedia: Dual-Fluid-Reaktor
Der Dual-Fluid-Reaktor (DFR) ist ein Kernreaktor-Konzept mit dem Ziel, die Vorteile des Flüssigsalzreaktors und der metallgekühlten Reaktoren (natriumgekühlter Reaktor, bleigekühlter Reaktor) zu kombinieren.
Somit sollen die Nachhaltigkeits-, Sicherheits- und Wirtschaftlichkeitsziele der sogenannten "Generation IV" erreicht werden.
Frühere Entwicklungsarbeiten für einen Salzschmelzereaktor in Deutschland
Auch in Deutschland wurde vor 1975 in begrenztem Umfang zu MSR gearbeitet.
So gab es an der KFA Jülich (heute Forschungszentrum Jülich) eine Studie zum MSR, um zu klären, ob der MSR sich für ein großangelegtes deutsches Forschungsprojekt eignet.
Der damalige wissenschaftlich-technische KFA-Geschäftsführer plädierte zeitweise für den MSR.
Der Direktor der Jülicher Reaktorentwicklung Rudolf Schulten
verhinderte jedoch erfolgreich die Entwicklung einer
Konkurrenztechnologie und propagierte einen alternativen
Reaktortyp, den Kugelhaufenreaktor, an dem er selbst forschte;
er lehnte den MSR als ein "Greuel ohnegleichen" ab und bezeichnete es
später als eine seiner großen Leistungen, die MSR-Entwicklung in
Jülich verhindert zu haben.
[11]
Wikipedia / Flüssigsalzreaktor
Arbeiten in Deutschland: Dual-Fluid-Reaktor (DFR)
Auch in Deutschland wurde vor 1975 in begrenztem Umfang zu MSR gearbeitet.
So gab es an der KFA Jülich (heute Forschungszentrum Jülich) eine Studie zum MSR, um zu klären, ob der MSR sich für ein großangelegtes deutsches Forschungsprojekt eignet.
Der damalige wissenschaftlich-technische KFA-Geschäftsführer plädierte zeitweise für den MSR.
Der Direktor der Jülicher Reaktorentwicklung Rudolf Schulten verhinderte jedoch erfolgreich die Entwicklung einer Konkurrenztechnologie und propagierte einen alternativen Reaktortyp, den Kugelhaufenreaktor, an dem er selbst forschte; er lehnte den MSR als ein "Greuel ohnegleichen" ab und bezeichnete es später als eine seiner großen Leistungen, die MSR-Entwicklung in Jülich verhindert zu haben.
In dieser Zeit sind die Forschungsergebnisse unter dem
Projektnamen MOSEL REAKTOR in Berichten dokumentiert worden,
wobei der Bericht 14 aus jüngerer Zeit stammt.
[12]
Institut für Reaktorentwicklung
KERNFORSCHUNGSANLAGE JÜLICH
H. W. Vornhuse
Physikalische Stoffwerte von Fluoridsalzschmelzen,
spezielle Anwendung auf das MOSEL-Reaktorkonzept
Aircraft Reactors Arco ID 2009
Experimental reactors for development of aircraft propulsion,
on display near Arco at the Idaho National Laboratory
Institut für Reaktorentwicklung KERNFORSCHUNGSANLAGE JÜLICH
H. Heinrichs
Energieübertragung beim MOSEL" Reaktor
Das mit Mosel bezeichnete Reaktor-Projekt ist ein epithermischer Salzschmelzenreaktor.
Als Flüssigkeitsreaktor bietet er die Vorteile großer inhärenter Sicherheit, leichter Wiederaufbereitung und kontinuierlichen Betriebs.
Es entfällt die Refabrikation des Brennstoffs.
Außerdem erlaubt das System hohe Betriebstemperaturen und niedrige Drücke.
Institut für Reaktorentwicklung KERNFORSCHUNGSANLAGE JÜLICH
G. Metzger
Werkstoffe in der Konstruktion des Mosel- Reaktors
Die Konstruktionswerkstoffe fÜr eine langzeitige Verwendung in flüssigem Blei und in Fluoridsalzschmelzen bei Temperaturen zwischen 500 und l000 °C wurden besprochen.
Damit sind die Einsatzbedingungen der Konstruktionswerkstoffe beim Reaktorkern und Bleikreislauf der neuesten Version des MOSEL (MOlten-Salt ExperimentaL) - Reaktors umrissen.
Kernforschungsanlage Jülich / Ali-Khan
Löslichkeit und Korrosionsverhalten von Eisen, Stahl,
Molybdän, Niob, Tantal, Vanadium, Wolfram und Chrom
in Bleischmelzen bei höheren Temperaturen
United Nations
Third International Conference on the Peaceful Uses of Atomic
Energy, Geneva 1964, A Conf.
Moltensalt.org
Fluid Fluorides and Chlorides Reactor Research and Development on
Molten Salt Reactors (MSRs) Papers, Books, and Reports
Reinhard Koch and Andrey Myasnikov
INCINERATION OF TRANSURANIC WASTE IN A MOLTEN SALT
REACTOR BASED ON THE THORIUM-URANIUM-233 FUEL CYCLE
Mit dem Dual Fluid Reaktor werden, nach einigen Jahrzehnten Pause, die Arbeiten am Salzschmelzereaktor in Deutschland fortgesetzt.
Man muss allerdings darauf hinweisen, dass die gesammelten Erfahrungen in den USA wesentlich umfangreicher sind als in Deutschland.
Andererseits sind für den Dual Fluid Reaktor ein anderes Salzgemisch, eine höhere Betriebstemperatur, eine kontinuierliche Wiederaufarbeitung des Kernbrennstoffs sowie andere metallische- und keramische Werkstoffe an Stellen vorgesehen, an denen beim Molten Salt Reactor Experiment MSRE in Oak Ridge Grafit verwendet wurde.
Daher sind die in den USA sowie für den Mosel Reaktor gewonnenen Kenntnisse sowieso nur bedingt übertragbar.
Umfangreiche theoretische- und experimentelle Untersuchungen sind erforderlich, bevor dieser Reaktor gebaut und betrieben werden kann.
Möglicherweise kann das in internationaler Zusammenarbeit erfolgen, wie das in der Vergangenheit beispielsweise bei der Entwicklung des Hochtemperaturreaktors gemeinsam mit der Schweiz und beim Brutreaktor gemeinsam mit Großbritannien und Frankreich geschah.
Wie gehen die Arbeiten im Ausland weiter?
Über Arbeiten am Salzschmelzereaktor in China sowie über weitere
Konzepte wird ebenfalls in Wikipedia berichtet.
[18]
Wikipedia / Flüssigsalzreaktor
Einzelnachweise
Die Beschreibung eines Salzschmelzereaktors, der von der
dänischen Firma Seaborg angeboten wird, findet man im
Internet.
[19]
Seaborg
The CMSR: A new type of nuclear reactor
Our Compact Molten Salt Reactor,
the CMSR, is safe, significantly smaller, better for the environment, and inexpensive even compared to fossil fuels.
Die Entwicklung neuartiger Reaktorkonzepte wird in verschiedenen
Ländern mit öffentlichen Mitteln unterstützt, so auch in den USA.
[20]
WNN World-Nuclear-News
DOE selects advanced reactor concepts for funding
The US Department of Energy (DOE) has announced USD20 million in awards for the third of three programmes under its new Advanced Reactor Demonstration Program (ARDP).
DOE's Office of Nuclear Energy has selected three teams to receive FY2020 funding for the ARDP's Advanced Reactor Concepts-20 (ARC-20) programme.
New Atlas
US Department of Energy backs five advanced nuclear reactor
concepts
The US Department of Energy (DOE) is backing five projects to develop advanced nuclear reactor designs to be built in the United States by private industry.
Under the Advanced Reactor Demonstration Program (ARDP), the DOE's Office of Nuclear Energy's US$ 30 million initial funding is expected to grow to US$ 600 million over seven years with industry providing an additional 20 percent.
In Kanada ist man schon einen Schritt weiter.
Dort begannen Vorgespräche mit den Behörden zum Genehmigungsverfahren
für einen Salzschmelzereaktor.
[22]
Nuklearforum Schweiz
Terrestrial Energy beginnt Vorabklärungen mit kanadischer Behörde
Die kanadische Terrestrial Energy Inc. entwickelt einen Integral Molten Salt Reactor (IMSR).
Das Unternehmen und die Canadian Nuclear Safety Commission (CNSC) haben jetzt eine erste Auslegungsbeurteilung begonnen.
Forschung und Wissen / Robert Klatt
2021-02-13 de
Small Modular Reactor:
Estland soll Europas erstes Mini-Atomkraftwerk erhalten
Die Stromversorgung von Estland ist noch immer von Russland abhängig.
Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sind trotz des Zerfalls der Sowjetunion (UdSSR) vor etwa 30 Jahren noch immer von der Stromversorgung durch Russland abhängig.
Dies soll sich laut einer Mitteilung des Unternehmens Tractebel Engineering bis zum Jahr 2025 ändern.
Entwicklung und der Bau eines Small Modular Reactor (SMR).
Ein Small Modular Reactor (SMR) soll dies bis 2025 ändern.
Laut dem estnischen Rundfunk ERR hat das estnische Energieunternehmen Fermi Energia dazu gemeinsam mit dem finnischen Energieunternehmen Fortum und Tractebel Engineering eine Kooperation geschlossen.
Das Ziel der Zusammenarbeit ist die Entwicklung und der Bau eines Small Modular Reactor (SMR).
Es handelt sich dabei um ein Mini-Atomkraftwerk mit bis zu 300 MW Leistung, dass die Länder ohne CO₂-Emissionen mit Strom versorgen könnte.
Standardisierte Module beim Mini-Atomkraftwerk
Herkömmliche Atomkraftwerke der dritten Generation erfordern sehr hohe Investition und eine lange Bauzeit.
Der kleine Staat Estland verfügt deshalb noch über kein Kernkraftwerk.
Das geplante Mini-Atomkraftwerk soll hingegen deutlich günstiger sein, weil aus standardisierten Modulen besteht, die in einer Fabrik gebaut werden können.
Neben den geringeren Kosten spricht auch die höhere Sicherheit für die Nutzung von Small Modular Reactors.
Eine Studie des Beratungsunternehmens Deep Isolation, die im Auftrag von Fermi Energia durchgeführt wurde, zeigt überdies, dass Estlands Geologie geeignete Orte für die Endlagerung von Atommüll bietet.
Laut Fermi Energia ist die Entsorgung des strahlenden Mülls ein zentrales Problem, das erst gelöst werden muss, bevor in Estland ein Mini-Atomkraftwerk errichtet werden kann.
Small Modular Reactors in Argentinien und Russland
Derzeit forschen noch weitere Unternehmen und Staaten an Small Modular Reactors.
Bekannte Projekte sind unter anderem Carem-25 (Leistung 27 MW) in Argentinien,
ein von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) als Forschungsreaktor bezeichneter SMR-Prototyp
und das schwimmende Kernkraftwerk Akademik Lomonossow (Leistung 70 MW), das eine Stadt und Bergwerke in Sibirien mit Strom versorgen soll.
Außerdem soll das US-Militär mobile Atomkraftwerke (bis zu 10 MW) zur Versorgung kleiner Basen, die keinen Anschluss an das normale Stromnetz haben, erhalten.
Atomkraft als Lösung des Klimaproblems?
Ob das geplante Projekt in Estland tatsächlich Strom ohne CO₂-Emissionen produziert ist allerdings umstritten.
Eine Metastudie der Umweltökonomin Professorin Sigrid Stagl im Auftrag der österreichischen Regierung zeigte kürzlich, dass auch der Betrieb von Atomkraftwerken abseits des Atommülls starke Umweltfolgen auslöst und die weitere Verbreitung erneuerbarer Energien verlangsamt.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
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Forschung und Wissen / Robert Klatt
2021-02-13 de
Small Modular Reactor:
Estland soll Europas erstes Mini-Atomkraftwerk erhalten
Die Stromversorgung von Estland ist noch immer von Russland abhängig.
Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sind trotz des Zerfalls der Sowjetunion (UdSSR) vor etwa 30 Jahren noch immer von der Stromversorgung durch Russland abhängig.
Dies soll sich laut einer Mitteilung des Unternehmens Tractebel Engineering bis zum Jahr 2025 ändern.
Entwicklung und der Bau eines Small Modular Reactor (SMR).
Ein Small Modular Reactor (SMR) soll dies bis 2025 ändern.
Laut dem estnischen Rundfunk ERR hat das estnische Energieunternehmen Fermi Energia dazu gemeinsam mit dem finnischen Energieunternehmen Fortum und Tractebel Engineering eine Kooperation geschlossen.
Das Ziel der Zusammenarbeit ist die Entwicklung und der Bau eines Small Modular Reactor (SMR).
Es handelt sich dabei um ein Mini-Atomkraftwerk mit bis zu 300 MW Leistung, dass die Länder ohne CO₂-Emissionen mit Strom versorgen könnte.
Standardisierte Module beim Mini-Atomkraftwerk
Herkömmliche Atomkraftwerke der dritten Generation erfordern sehr hohe Investition und eine lange Bauzeit.
Der kleine Staat Estland verfügt deshalb noch über kein Kernkraftwerk.
Das geplante Mini-Atomkraftwerk soll hingegen deutlich günstiger sein, weil aus standardisierten Modulen besteht, die in einer Fabrik gebaut werden können.
Neben den geringeren Kosten spricht auch die höhere Sicherheit für die Nutzung von Small Modular Reactors.
Eine Studie des Beratungsunternehmens Deep Isolation, die im Auftrag von Fermi Energia durchgeführt wurde, zeigt überdies, dass Estlands Geologie geeignete Orte für die Endlagerung von Atommüll bietet.
Laut Fermi Energia ist die Entsorgung des strahlenden Mülls ein zentrales Problem, das erst gelöst werden muss, bevor in Estland ein Mini-Atomkraftwerk errichtet werden kann.
Small Modular Reactors in Argentinien und Russland
Derzeit forschen noch weitere Unternehmen und Staaten an Small Modular Reactors.
Bekannte Projekte sind unter anderem Carem-25 (Leistung 27 MW) in Argentinien,
ein von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) als Forschungsreaktor bezeichneter SMR-Prototyp
und das schwimmende Kernkraftwerk Akademik Lomonossow (Leistung 70 MW), das eine Stadt und Bergwerke in Sibirien mit Strom versorgen soll.
Außerdem soll das US-Militär mobile Atomkraftwerke (bis zu 10 MW) zur Versorgung kleiner Basen, die keinen Anschluss an das normale Stromnetz haben, erhalten.
Atomkraft als Lösung des Klimaproblems?
Ob das geplante Projekt in Estland tatsächlich Strom ohne CO₂-Emissionen produziert ist allerdings umstritten.
Eine Metastudie der Umweltökonomin Professorin Sigrid Stagl im Auftrag der österreichischen Regierung zeigte kürzlich, dass auch der Betrieb von Atomkraftwerken abseits des Atommülls starke Umweltfolgen auslöst und die weitere Verbreitung erneuerbarer Energien verlangsamt.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶Estland: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Estland
⇧ 2020
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Klaus Dieter Humpich
2020-12-10 de
Wasserstoff und Kernenergie
Vorbemerkung
Nun ist der Hype um Wasserstoff auch bis zu den Kernkraftwerken durchgedrungen.
Warum auch nicht?
Wenn der Staat Subventionen austeilt, greift man halt gerne zu.
Bisher ist Wasserstoff (H2) überwiegend ein Grundstoff für die Düngemittel-Industrie (Ammoniak NH3) und zur Veredelung in der Petrochemischen-Industrie (z. B. Entschwefelung von Kraftstoffen, Methanolherstellung etc.)
Mit folgendem Link wird von anderen Webseiten auf diese Seite verwiesen.
▶Macron stresses importance of nuclear energy for France
WNN World Nuclear News
2020-12-09 en
Macron stresses importance of nuclear energy for France
French President Emmanuel Macron said yesterday that France's energy and ecological future depends on nuclear power.
Speaking during a visit to Framatome's Le Creusot facility, Macron said
the industry comprises 3000 companies
and 220,000 jobs, with 5000 new hires planned for 2021 in
spite of the crisis caused by the pandemic.
"Few sectors offer as much, in particular to our young people and all across the country," Macron tweeted.
According to World Nuclear Association,
France derives about 75% of its electricity from nuclear energy thanks to a longstanding policy based on energy security.
France is the world's largest net exporter of electricity due to its very low cost of generation, and gains over EUR 3 billion per year from this.
Government policy however is to reduce the share of nuclear in its electricity mix to 50% by 2035.
The Élysée Palace issued a statement on Macron's "three convictions" that guide the future of French nuclear power:
"Our energy and ecological future depends on nuclear power;
our economic and industrial future depends on nuclear power;
and France's strategic future depends on nuclear power."
As the Intergovernmental Panel on Climate Change points out,
nuclear energy is a non-intermittent energy source that emits the least CO₂.
To produce 1 kWh, a coal-fired power plant emits 1000 g of CO₂, while a nuclear power plant emits only 6 g, the statement noted.
By generating more than 41 % of the energy in France, "nuclear makes us autonomous", Macron said.
"It also preserves French purchasing power, with a kWh on average 40 % cheaper than in our European neighbours."
Nuclear energy must therefore "continue to be a pillar" of the French energy mix "for decades to come", he said.
French nuclear know-how is exported all over the world and has a trade surplus of EUR 7 billion and this "major asset needs to be consolidated".
For that reason, the France Relance recovery plan announced on 3 September includes the government's commitment to invest nearly EUR 500 million (USD 606 million) in the nuclear sector.
With EUR 100 million by 2021, this fund will aim to support strategic players in the sector who would otherwise be in difficulty owing to the pandemic crisis.
This fund will be supplemented by a EUR 70 million modernisation fund for companies in the sector.
France Relance will also enable development of small modular reactor technology.
"Everything that makes France an independent, listened to and respected power is based on the nuclear industry," Macron said.
His statement on nuclear was issued two days before the meeting of EU leaders in Brussels to discuss further coordination on COVID-19, climate change, security and external relations.
On 11 December they will also meet for the Euro Summit.
They will aim to agree a new EU emissions reduction target for 2030 to enable the EU to submit its updated nationally determined contribution to the United Nations Framework Convention on Climate Change before the end of this year.
Stern / Gernot Kramper
2020-10-05 de
CAP 1400 - dieser Atomreaktor soll China klimaneutral machen
2060 will Peking klimaneutral sein.
Dazu ist auch ein Ausbau der Kernenergie geplant.
Mit dem CAP 1400 wird China komplett unabhängig vom Westen.
Viele westliche Staaten steigen aus der Kernenergie aus.
Anders China.
Die extrem ehrgeizigen Klimaziele des Landes beinhalten sowohl den breiten Einsatz von regenerativer Energie wie auch den Bau von neuen Kernkraftwerken.
Chinas State Power Investment Corp (SPIC) hat nun offiziell das Reaktordesign CAP1400 vorgestellt.
Hier handelt es sich nicht um eine unsichere Zukunftstechnologie wie die der Fusionsreaktoren.
Der CAP 1400 ist ein klassischer Druckwasserreaktor und eine vergrößerte Weiterentwicklung des AP1000-Reaktors der US-Firma Westinghouse.
Es ist kein Zufall, dass das Reaktordesign vorgestellt wurde, nachdem der chinesische Premierminister Präsident Xi Jinping angekündigt hatte, dass China im Jahr 2060 klimaneutral sein wolle.
Die CAP 1400-Reaktoren werden etwa 1.500 MW Elektrizität erzeugen.
Jeder Reaktor ist auf eine Einsatzdauer von 60 Jahren ausgelegt.
Reaktor der dritten Generation
CAP 1400 gilt als Reaktor der dritten Generation.
Die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls soll 100-mal geringer als bei Modellen der zweiten Generation sein.
Die größte Herausforderung bei der Entwicklung des CAP 1400 war, die ausländische Technologie so zu adaptieren, dass die Bauteile des Reaktors in China hergestellt werden können.
Und zwar nicht als Kopie der Originale, sondern als eigenständige Entwicklung.
Insgesamt sollen 1052 Patente und 6513 Anmeldungen für geistiges Eigentum bei der Entwicklung des Reaktors angemeldet worden sein.
Zheng Mingguang, der Hauptkonstrukteur des CAP1400, sagte, dass die Entwicklung des Reaktors eine Reihe "technologischer Monopole" gebrochen habe, etwa bei den Hauptpumpen, Ventilen, Druckbehältern, Dampferzeugern, Reaktoreinbauten, Steuerstabantriebsmechanismen, großen Schmiedeteilen, Schweißmaterialien in Nuklearqualität und anderen Schlüsselausrüstungen.
Es wurde eine "unabhängige Konstruktion und eine in China lokalisierte Fertigung" erreicht.
Derzeit werden mehr als 90 Prozent der Komponenten in China hergestellt.
Daher können die Reaktoren, auch wenn sie auf einem US-Entwurf basieren, an andere Länder ohne die Zustimmung des amerikanischen Herstellers verkauft werden.
Außerdem macht sich Peking so unabhängig von Restriktionen des US-Präsidenten.
Kostenvorteil durch Fernwärme
In der Provinz Shandong wird bereits an zwei CAP-1400-Demonstrationseinheiten gebaut.
Parallel läuft der Genehmigungsprozess für den Reaktor auf chinesischer und internationaler Ebene.
Die Reaktoren sind auch für den Export vorgesehen.
Hao Hongsheng, Generaldirektor der Kernenergieabteilung von SPIC, sagte, die Technologie werde auf dem globalen Markt mit einem relativ hohen Maß an Sicherheit und niedrigen Kosten wettbewerbsfähig sein.
In Peking wird mit einem spitzen Bleistift gerechnet.
Die Stromerzeugungskosten der CAP1400 betragen geschätzte 6 US-Cent pro Kilowattstunde.
Ein Wert, der in China von Solar-Anlagen unterboten wird.
Warum also Kernkraftwerke?
Da Solar- und Windenenergieanlagen keine bedarfsgerechte Stromversorgung sicherstellen können, muss zu den Erstellungskosten noch der Aufwand für eine Back-up-Lösung etwa in Form von Gaskraftwerken hinzuaddiert werden.
Der CAP1400 rechnet sich aber vor allem, weil er neben dem Strom auch Fernwärme produziert und das zu einem Bruchteil der Preise anderer Energieträger.
Die Kombination von Strom und Wärmeerzeugung macht den Cap 1400 finanziell so interessant.
Sollte der CAP 1400 in Serie hergestellt werden, erwarten die Konstrukteure eine 20-prozentige Reduktion der Energiekosten.
Zugang zur Nukleartechnologie
Die Entwicklung der Kernenergie wurde in China nach dem Unglück von Fukushima zunächst auf Eis gelegt.
Nun meldet sich die Atomkraft machtvoll zurück.
China will das Kunststück hinbekommen bei weiter wachsendem Energieverbrauch bis 2060 klimaneutral zu werden.
Gleichzeitig will das Land weiter Produktionsstandort bleiben, und das Klimaproblem nicht durch eine Deindustrialisierung lösen.
Dafür ist es unumgänglich, dass Peking Alternativen zur Kohle schafft.
Hinzu kommt die außenpolitische Dimension.
Ein Atomkraftwerk ist kein Exportprodukt wie jedes andere.
Wer Kernkraftwerke exportieren kann, bildet nukleare Allianzen.
Mit Reaktoren wie dem CAP 1400 entscheidet Peking unabhängig vom Westen welche Länder Zugang zu der Nukleartechnologie bekommen.
Welt / Hannes Stein
2020-09-02 de
Warum wird dieser Wunder-Reaktor nicht schon längst in Serie gebaut?
Seit den 1950er-Jahren werden Thorium-Flüssigsalzreaktoren erprobt.
Sie haben gegenüber Kernkraftwerken erstaunliche Vorteile.
Höchste Zeit, auf sie zu setzen.
Robert Habeck, gehen Sie voran!
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⇧ 2019
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Stopthesethings / Andreas Demmig
2019-07-06 de
Warum Australiens Verbot der Nutzung von Kernenergie
dem Verstand und der Logik trotzt
Jeden Tag werden wir mit Warnungen bombardiert, dass CO2 den Planeten verbrennt, ganze Arten vernichtet und auf andere Weise unseren Tag verdirbt. Für diejenigen, die an das Szenario "das Ende ist Nah" glauben, scheint dies alles angemessen genug zu sein.
Was aber nicht sonderlich auf dem Prüfstand steht, ist die Tatsache, dass die Propheten des Weltuntergangs zur Möglichkeit von CO2-freier Stromerzeugung schweigen.
Anstatt die einzige eigenständige Stromquelle zu fördern, die zuverlässig und kostengünstig Strom liefert, ohne dabei Kohlendioxid zu erzeugen, versteifen sich die Panikmacher darauf, dass Windmühlen und Sonnenkollektoren der einzige Weg sind, um dem drohenden Untergang zu entgehen.
Stark subventionierter und chaotisch intermittierender Wind- und Sonnenstrom bieten keine Hoffnung auf eine sinnvolle und zuverlässige Stromversorgung;
Sie haben das noch nie geboten und werden es auch nie können.
Demzufolge können Klimaalarmisten, die CO2 verteufeln, aber die Kernenergie nicht vorantreiben, nicht ernst genommen werden.
Und ihr Versagen, die Kernenergie voranzutreiben, ist ein ziemlich klares Indiz dafür, was ihre Agenda wirklich ist:
den Westen zu deindustrialisieren und den Rest in steinzeitlicher Armut zu halten.
Australien verfügt über die weltweit größten Uranreserven und ist trotz seiner begrenzten Drei-Minen-Politik der drittgrößte Uranexporteur der Welt .
STOP THESE THINGS
2019-06-25 de
Nuclear No-Brainer: Why Australia's Ban on Nuclear Power Generation
Defies Common Sense & Logic
Every day we're bombarded with warnings about CO2 incinerating the planet, wiping out entire species and otherwise spoiling our day.
For those subscribing to the 'end is nigh' scenario, all that seems fair enough.
But what doesn't stand much scrutiny is the fact that the planet's doomsayers run silent on the need for nuclear power.
Instead of promoting the one, stand-alone source of power generation that can deliver reliable and affordable power, safely, without generating carbon dioxide gas in the process, the panic merchants point to windmills and solar panels as the only path to escape imminent oblivion.
Heavily subsidised and chaotically intermittent wind and solar have no hope of providing meaningful power supplies;
they've never worked and they never will.
Accordingly, climate alarmists that aren't pushing nuclear power can't be taken seriously.
And their failure to push nuclear power is a pretty fair indication of what their agenda, really is:
de-industrialising the West and keeping the rest in Stone Age poverty.
Australia holds the world's largest uranium reserves and, despite its limited three mines policy, is the world's third-largest uranium exporter.
nukeKlaus.net / Dr.Ing. Humpich
2019-04-11 de
NELA - Nuclear Energy Leadership Act
NELA - Nuclear Energy Leadership Act
Das Kunstwort NELA ist eine Abkürzung für den Nuclear Energy Leadership Act.
Eine Anweisung des US-Senats ("Länderkammer der USA") an den Secretary of Energy ("Energieminister" ), die Ziele für die zukünftige friedliche Nutzung der Kernenergie in den USA aufzustellen, eine vielseitig verwendbare Quelle für schnelle Neutronen auf der Basis eines Kernreaktors zu bauen (VTR) und High-Assay-Uran (Anmerkung: Uran mit knapp unter 20% Anreicherung, HALEU) für Forschung, Entwicklung und den Bau eines fortschrittlichen Reaktors etc. bereit zu stellen.
Die Reaktion auf dieses Gesetz - z. B. durch den Milliardär Bill Gates - war geradezu euphorisch.
Der ehemalige Mitbegründer von Microsoft hält Kernenergie für eine der wichtigsten Zukunftstechnologien und ist auch aktiv und mit eigenem Geld an der Förderung beteiligt.
So soll in seine Gründung TerraPower LLC Nuclear Energy bereits über eine Milliarde US-Dollar Risikokapital geflossen sein.
Er war auch nicht ganz unschuldig an dieser Gesetzgebung, da seine Ankündigung mit seinem Reaktortyp nach China abzuwandern, mächtig Staub aufgewirbelt hat - man muß nicht extra erwähnen, daß dieser Schachzug bei Donald Trump voll ins Schwarze getroffen hat.
Politische Auswirkungen
Mag auch im deutschen Staatsfernsehen immer wieder der Eindruck geschürt werden, die USA seinen vollkommen gespalten und stünden kurz vor einem Bürgerkrieg,
so ist dieses Gesetz ausdrücklich von Demokraten und Republikanern gemeinsam eingebracht worden.
Es gibt aber noch einen weiteren Hinweis für eine in der Bevölkerung breit vorhandene Zustimmung.
Im Senat ist jeder Bundesstaat - unabhängig von Größe und Bevölkerung - durch zwei Senatoren vertreten.
Jeder Senator ist für sechs Jahre gewählt und die Wahlen finden zeitversetzt alle zwei Jahre statt.
Anders als in Deutschland ("Parteiendemokratie"), werden die Senatoren direkt durch die Einwohner ihres Bundesstaates gewählt.
Sie besitzen daher einen hohen Bekanntheitsgrad und entsprechendes Ansehen - deshalb wird keiner ein Gesetz einbringen, das seine Wiederwahl gefährdet.
Insofern wird die Standortsuche nur eine Formsache sein.
Verzögerungen durch "Bürgerproteste" sind nicht zu erwarten.
Inhalt der Anweisung
NELA beinhaltet eine Menge tiefgreifender Veränderungen für die zukünftige Entwicklung der friedlichen Nutzung der Kernenergie:
Endlich scheint der Gegensatz von hohen Investitionen - bei später extrem geringen Betriebskosten - verstanden und als Besonderheit der Kerntechnik akzeptiert zu sein.
Es soll eine Wiederbelebung der sog. "schnellen Reaktoren" erfolgen, diesmal jedoch nicht wegen (falsch eingeschätzter) kleiner Uranreserven, sondern zur "Entschärfung" der Atommüll-Problematik.
Die Zeit ist dafür reif.
Gibt es doch auch in den USA mehrere tausend Tonnen abgebrannter Brennelemente, die durch jahrzehntelange Lagerung bereits so stark abgeklungen sind, daß sie förmlich nach einer Wiederaufbereitung schreien.
(SECTION 2) GENEHMIGUNG VON LANGFRISTIGEN ENERGIELIEFERUNGSVERTRÄGEN
In den USA sind Verträge zwischen Energieerzeugern und öffentlichen Versorgern über die PPA (Power Purchase Agreement) reglementiert. Zukünftig dürfen Verträge über eine Laufzeit von 40 Jahren (bisher 10 Jahre) für Kernkraftwerke abgeschlossen werden. Die Zahlungsströme über die Vertragslaufzeit sind eine wichtige Grundlage für eine Finanzierung durch Kreditgeber.
(SECTION 3) LANGFRISTIGE PILOTVERTRÄGE
Der Energieminister soll insbesondere mit dem Verteidigungsminister und dem Minister für die Heimatverteidigung langfristige Verträge zur Versorgung mit Kernenergie ausarbeiten.
Ziel ist mindestens ein Vertrag mit einem kommerziellen Kernkraftwerk bis zum 31.12.2023.
Der Minister soll neuartige Reaktoren (first-of-a-kind ) und neue kerntechnische Verfahren besonders berücksichtigen, die eine zuverlässige und belastbare (Anmerkung: also ausdrücklich keine wetterabhängigen und an Rohrleitungen gebundene Systeme) Energieversorgung von besonders wichtigen Einrichtungen ermöglichen.
Insbesondere für abgelegene Regionen (Anmerkung: Militärstützpunkte etc.) und bei Inselbetrieb geeignete Systeme.
Es sind unter diesen Umständen ausdrücklich höhere, als Marktpreise erlaubt.
(SECTION 4) ENTWICKLUNGSZIELE FÜR FORTSCHRITTLICHE KERNREAKTOREN
Unter fortschrittliche Reaktoren werden auch Prototypen verstanden, die besondere Fortschritte zur jeweils neusten Generation aufweisen:
Zusätzliche inhärente Sicherheiten,
geringerwertige Abfälle (Anmerkung: Im Sinne von Menge und Aktivität)
bessere Brennstoffausnutzung (Anmerkung: Weniger Natur-Uran),
größere Toleranz gegenüber Ausfall der Kühlung,
höhere Verfügbarkeit (Anmerkung: Brennelementewechsel etc.),
besserer Wirkungsgrad,
geringerer Verbrauch an Kühlwasser,
die Fähigkeit zur Erzeugung elektrischer Energie und Heizwärme,
Anpassung an wachsende Verbräuche durch einen modularen Aufbau, flexible Leistungsbereitstellung zum Ausgleich zwischen dem Angebot an wetterabhängigen Energien und der Verbrauchernachfrage und Fusionsreaktoren.
Es soll ein Projekt zur Demonstration durchgeführt werden.
Darunter wird ein fortschrittlicher Reaktor verstanden, der innerhalb eines Versorgungsgebietes als Kraftwerk eingesetzt wird, oder in irgendeinem anderen Zusammenhang, der den kommerziellen Einsatz eines solchen Reaktors erlaubt, eingesetzt wird.
Zu diesem Zweck soll der Minister möglichst bald nach dem Inkrafttreten, die Forschung und Entwicklung von fortschrittlicher, bezahlbarer und sauberer Kernenergie im eigenen Land vorantreiben.
Zu diesem Zweck soll die Eignung verschiedener fortschrittlicher Reaktortechnologien für eine Anwendung durch private Unternehmen nachgewiesen werden:
zur Gewinnung von emissionsfreier elektrischer Leistung bei einem Energiepreis von bis zu 60 $ pro Megawattstunde, gemittelt über die geplante Lebensdauer des Kraftwerks,
zur Versorgung durch Fernwärme, Wärme in industriellen Prozessen und zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe,
als Backup (Anmerkung: Für "Flatterstrom") oder beim Einsatz von betriebsnotwendigen Strom-Versorgungsanlagen (Anmerkung: Rechenzentren, militärische Anlagen etc.).
Entwicklungsziele für die (staatliche) Kernforschung sind in diesem Sinne Demonstrationsprojekte, die nicht durch private Unternehmen durchgeführt werden können, da diese nicht in der Lage oder willens sind, das erhebliche finanzielle Risiko der Forschung zu tragen.
Es soll der Zugang von Privatunternehmen zu staatlichen Forschungseinrichtungen oder die Nutzung staatlicher Forschungsergebnisse erleichtert werden.
Der Minister soll bis zum 30.9.2028 mindestens in ein Abkommen mit mindestens vier verschiedenen fortschrittlichen Reaktoren eintreten.
Der Minister soll in diesem Sinne verschiedene Verfahren zur primären Kühlung (Anmerkung: Metalle, Gas, Salzschmelzen etc.) aussuchen.
Er sollte dabei anstreben, daß die Langzeitkosten für elektrische Energie und Wärme konkurrenzfähig sind.
Die in die Auswahl einbezogenen Reaktortypen sind durch externe Gutachten zu überprüfen.
Es sollen in Zusammenarbeit mit privaten Unternehmen geeignete Liegenschaften ermittelt werden.
Es sind staatliche Stellen, die National Laboratories und "höhere Bildungseinrichtungen" direkt anzusprechen.
Neben traditionellen Abnehmern, wie z. B. Stromversorger, sind auch potentielle Anwender neuer Technologien, wie z. B die petrochemische Industrie, sowie die Entwickler fortschrittlicher Reaktoren einzubeziehen.
Abschließende Bemerkungen
Es scheint, der Riese USA ist erwacht.
Inzwischen kommen rund zwei Drittel aller neuen Kernkraftwerke aus China und Rußland.
Die USA sind nicht mehr lange der größte Produzent elektrischer Energie aus Kernenergie.
Das bedeutet, die Führungsrolle geht verloren.
Die Druckwasser-Technologie ist ausgereizt.
Es ist absehbar, wann China und Rußland vollständig aus eigener Kraft Kernkraftwerke auf internationalem Niveau bauen können.
China wegen seiner breiteren industriellen Basis sicherlich früher.
Beide Länder drängen massiv auf die Märkte in Schwellenländern.
Was sie technisch noch nicht leisten können, machen sie über den Preis wett.
Hinzu kommt der Schock über die beiden aus dem Ruder gelaufenen Baustellen Vogtle und Summers:
Man kriegt einen selbst entwickelten Reaktor im eigenen Land nicht mehr termingerecht und zu den geplanten Kosten fertig.
Für die kerntechnische Industrie hat das wie die Unglücke mit der Raumfähre auf die Raumfahrtindustrie gewirkt.
Es war höchste Zeit sich neu zu erfinden.
Aus dem "Raumgleiter" wurde ein privat entwickelter "Bleistift", der senkrecht auf einem Ponton im Meer zur Wiederverwendung landet.
Inzwischen plant man die Reise zum Mars.
In der Kerntechnik kommt die Abkehr vom immer größer werden (Kostendegression), zum genauen Gegenteil hin.
Anstatt immer mehr (erforderliche) Sicherheitssysteme, hin zu "inhärenter Sicherheit".
Zur Kostensenkung Serienfertigung in der Fabrik.
Ganz nebenbei die Erschließung neuer Märkte durch diese Maßnahmen:
Kleinere Stromnetze, Länder die gar nicht so viel Kapital für ein konventionelles Kernkraftwerk aufbringen können, Länder die nicht über die Infrastruktur für Betrieb und Wartung verfügen usw.
Hinzu kommt die größer werdende - oder zumindest so empfundene - Problematik des "Atommülls".
Ein Leichtwasserreaktor produziert zwar - gemessen an einem fossilen Kraftwerk - verschwindend geringe Mengen an Abfall, aber mit steigender Anzahl werden auch die abgebrannten Brennelemente spürbar.
Die naßchemische Wiederaufbereitung mit anschließender erneuter Verwendung des Plutoniums in Leichtwasserreaktoren (Mischoxid) hat sich auch nicht als der Hit erwiesen.
Will man das "Atommüllproblem" besser in den Griff kriegen, ist der Übergang zu Reaktoren mit schnellem Neutronenspektrum nötig.
Nur mit schnellen Neutronen kann man alle Uran- und Plutoniumkerne erfolgreich spalten.
So wird aus abgebrannten Brennelementen wieder neuer Brennstoff.
Das verringert den Einsatz des Brennstoffs für eine vorgegebene Menge elektrischer Energie mindestens um den Faktor 60.
Weniger Brennstoff, weniger Abfall. Hinzu kommt aber noch ein zweiter Vorteil:
Nicht nur weniger, sondern auch weniger langlebiger Abfall.
Die übrig bleibenden Spaltprodukte stellen nur eine Strahlenquelle für Jahrzehnte oder wenige Jahrhunderte dar.
Früher stand das "Brüten", heute das "vollständig aufbrauchen" im Vordergrund.
Brütertechnologie wird auf absehbare Zeit - wenn überhaupt jemals - nicht gebraucht.
Schon heute haben wir Plutonium im Überfluß und Uran und Thorium sowieso.
Deshalb kann man auch bei dieser Reaktortechnologie von den "Gigawattmaschinen" abschied nehmen und auf kleinere, inhärent sichere Einheiten übergehen.
Diese sind "walk-away-safe".
Man kann einfach die Turbine abstellen und nach Hause gehen.
Keine Science Fiction, sondern zig mal beim EBER II praktiziert.
Das Kernkraftwerk zur Strom- und Wärmeversorgung mitten in der Stadt, alles andere als Utopie.
Natürlich für das Zeitalter nach dem Zusammenbruch des Öko-Sozialismus, versteht sich.
Einige Kommentare:
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Klaus Dieter Humpich
2019-04-12 de
NELA - Nuclear Energy Leadership Act
Stanford Energy / Mark Golden
2018-11-30 de
Cheap renewables wont stop global warming, says Bill Gates
"Electricity is just 25 percent of greenhouse gas emissions," said Gates.
"There is no substitute for how the industrial economy runs today."
⇧ 2018
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Klaus Dieter Humpich
2019-01-02 de
UK zeigt wie es geht: Baubeginn von Hinkley Point C
In Deutschland weitgehend unbeachtet, startete kurz vor Weihnachten die Betonierung der Grundplatte des Reaktors.
Abschnitt eins umfasste 2000 m3 Nuklearbeton.
Es sind vier weitere Abschnitte nötig um die 3,2 m dicke Grundplatte herzustellen.
Beim Bau eines Kernkraftwerks ist dies nach internationaler Definition der offizielle Baubeginn.
Ab jetzt tickt die Uhr.
Das Kraftwerk soll 2025 in Betrieb gehen.
Es wäre dann der erste Neubau seit 30 Jahren in Großbritannien.
Das ist fast ein gesamtes Berufsleben. Genau darin steckt eine Schwierigkeit dieses Projektes:
Für die meisten am Bau Mitwirkenden ist es das erste Kernkraftwerk überhaupt.
Aber auch das ist eine ganz bewußte Entscheidung der Regierung.
Völlig anders als in Deutschland, hat man längst die Bedeutung einer kerntechnischen Industrie für eine moderne Volkswirtschaft erkannt und hat deshalb richtig Geld in die Hand genommen, um neue Ausbildungsplätze vom Facharbeiter bis zum Ingenieur zu schaffen.
Es ist übrigens längst die Überzeugung beider britischen Parteien - Labour und Conservative Party - daß eine ganze Volkswirtschaft nicht von Dienstleistung (Finanzzentrum London) leben kann.
Nur so war es möglich - gegen alle Widerstände aus dem In- und Ausland - über mehrere Wahlperioden hinweg, den Neueinstieg zu schaffen.
In Hinkley Point sollen zwei Reaktoren des französischen Typs EPR in seiner "britischen Version" mit zusammen 3200 MWel gebaut werden.
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Rainer Küper
2018-08-07 de
Kernkraftwerke in aller Welt:
Totgesagte leben länger - EDVANCE - das Unternehmen Frankreichs, das
neue Kernkraftwerke bauen soll
Leider wurden diese Nachrichten über die EDF-Tochter EDVANCE erst heute gefunden, mehr als ein Jahr nach Veröffentlichung im Mai 2017 in Frankreich.
Die deutschen Medien hatten sie offenbar unterdrückt, mit unsichtbaren Lettern gedruckt oder sie stumm im Staatsfunk erzählt.
Es handelt sich um Nachrichten über die Energieform des Teufels, weshalb sie von allen Aufrechten auf deutscher Scholle bekämpft wird.
Es handelt sich um die Elektrizitätsgewinnung aus Kernbrennstoffen.
In Deutschland entschied Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU),
im Frühjahr 2011 nach dem Seebeben bei Japan, die friedliche Nutzung der Kernenergie sei zu gefährlich und müsse beendet werden.
Deutschland werde voranreiten, sprach sie, und alle werden fröhlich wiehernd folgen.
Das Wiehern stimmt.
Die Welt krümmt sich wiehernd ob der Entscheidungen hierzulande.
Der Nachbar Frankreich ist schlauer,
obwohl der Präsident sozialistischer Herkunft ist.
Frankreich lässt die praktisch staatliche Nuklearindustrie in mehreren Ländern Kernkraftwerke bauen.
Frankreich hat unter Präsident Macron erst vor Kurzem Indien sechs 1.650-MW-Kernkraftwerke verkauft, die gemeinsam mit GE, für den konventionellen Teil der Anlage zuständig, errichtet werden.
Frankreich hat mit Zustimmung des grünen Umweltministers Nicolas Hulot vor wenigen Monaten beschlossen, die vom Macron-Vorgänger Hollande und dessen Ex Ségolène Royal beschlossene Stilllegung von Kernkraftwerken um 5-10 Jahre hinauszuschieben.
Frankreich hat kurz zuvor beschlossen, die französische Nuklearindustrie neu zu ordnen und hat die Gründung der EDF-Tochtergesellschaft EDVANCE besiegelt, der Gesellschaft, die "will be in charge of the basic design and implementation (studies, procurement support, assembly and commissioning) for projects involving nuclear islands and control systems for new reactors being built, both in France and around the world."
Link, 17. Mai 2017: "EDF Board of Directors approves the creation of EDVANCE, a significant milestone in the reconstruction of the French nuclear industry"
EDF Electricité de France S.A.
2017-05-17 en
EDF Board of Directors approves the creation of EDVANCE, a
significant milestone in the reconstruction of the French nuclear
industry
Kommentar von Eike
Die EDVANCE soll, man lese und staune, zuständig sein für neue Reaktorprojekte, die in Frankreich und anderswo gebaut werden.
Neue Atomkraftwerke in Europa und anderswo!
Ein Horror für die Verbote-Parteien in deutschen Landen.
Die Bundesregierung schweigt.
Das Bundesumweltministerium und alle nachgeschalteten Administrationen im Bund, in den Ländern und in den Kommunen schweigen.
Die Medien schweigen.
Sie alle reiten weiter zurück in die Vergangenheit.
Stur und niemand folgt.
Sie täuschen das Volk, das seit Jahren 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr mit manipulierten Nachrichten an der Nase herumgeführt wird - und das es sich gefallen lässt.
Mögen die Wähler im Oktober 2018 in Bayern und in Hessen die Gelegenheit nutzen, Kandidaten der Altparteien den Einzug in die Parlamente zu verweigern.
Deutschland braucht die Techniken der Zukunft und nicht die der Vergangenheit.
Erwin Löwe: Kernkraftwerke in aller Welt | Totgesagte leben länger
2018-08-06 de
EDVANCE - Das Unternehmen Frankreichs,
das neue Kernkraftwerke bauen soll.
EDF Electricité de France S.A.
2018-08-06 en
Designer and supplier of nuclear steam supply system and nuclear
equipment, services and fuel for high levels of safety and
performance
Framatome is owned by EDF (75.5%),
Mitsubishi Heavy Industries (MHI - 19.5%)
and Assystem (5%).
Framatome
2018-06-29 en
China: Framatome welcomes Taishan 1 grid connection, the first EPR
reactor in the world
Taishan Nuclear Power Plant Unit 1 has been successfully connected to the Chinese grid at 5:59 pm on June 29, 2018 (local time).
After the first criticality reached on June 6, this is the first EPR reactor worldwide to be producing electricity.
Reuters
2017-06-18 en
Eletrobras and EDF to study French-Brazilian nuclear cooperation
Brazil's state power company Centrais Eletricas Brasileiras SA and French peer Electricite de France SA (EDF) signed a three-year memorandum of understanding to look into cooperation on nuclear energy, the Brazilian company known as Eletrobras said on Tuesday.
Eletrobras said its Eletronuclear division had also signed the MOU, agreeing to study potential collaboration with the French on finishing the Angra 3 plant and developing new nuclear reactors in Brazil.
Framatome
Bernard Fontana, Framatome-Vorstandsvorsitzender und CEO
2018-06-12 de
Framatome und der EPR:
Ein großer Erfolg hochmotivierter Teams
"Der chinesische EPR-Reaktor Taishan 1 wurde am 6. Juni in Betrieb gesetzt.
Diese erste Kettenreaktion ist das sichtbare Ergebnis intensiver Anstrengungen der Nuklearindustrie, in der Framatome, inzwischen Bestandteil der EDF-Gruppe, eine Schlüsselrolle spielt.
Framatome hat diesen Kernreaktor der Generation III+ entwickelt.
Wir von Framatome sind stolz darauf - ich bin stolz, dass wir diesen Kernreaktor nun erstmals angefahren haben, denn dieses Ereignis verdeutlicht und belohnt Jahre intensiver Arbeit an der Seite unseres Kunden TNPJVC.
Das Projekt Taishan 1 & 2 ist einer der bedeutendsten Aufträge nicht nur für die französische Nuklearindustrie, sondern im Bereich der zivilen Nutzung der Kernkraft überhaupt und es stärkt die Führungsposition von Framatome im Kerntechnikmarkt damit entscheidend.
Als Partner von TNPJVC übernimmt Framatome sämtliche Ingenieurleistungen, liefert die nuklearen Dampferzeugungssysteme sowie die Brennstoffkerne für beide Blöcke und gewährleistet den entsprechenden Technologietransfer.
Taishan 1 und 2 in China,
Olkiluoto 3 in Finnland,
Flamanville 3 in Frankreich und
Hinkley Point C im Vereinigten Königreich
sind die insgesamt sechs EPR-Reaktorprojekte. Weltweit: ist Framatome führend beteiligt.
Der für eine Betriebsdauer von 60 Jahren und eine Kapazität von 1.650 MWe ausgelegte EPR-Reaktor setzt als erster Druckwasserreaktor der Generation III+ neue Maßstäbe in puncto Betriebssicherheit, Laufzeit und Leistungsvermögen.
In die Entwicklung dieses Spitzenmodells sind sowohl die Projektleitungsexpertise von Framatome als auch ein breites Erfahrungswissen aus dem Bau zahlreicher Nuklearanlagen innerhalb und außerhalb Frankreichs eingeflossen.
Damit ist der EPR-Reaktor das Ergebnis jahrzehntelanger Forschungs- und Entwicklungserfahrung im Dienst eines gegen Risiken (Erdbeben, Überschwemmungen, etc.) bestens gesicherten und zuverlässigen Reaktorbetriebs.
Das EPR-Konzept ist auf höchstmögliche Umweltfreundlichkeit, und eine effiziente Entsorgung der radioaktiven Abfälle sowie minimale Strahlungsbelastung der Betriebs- und Wartungsmitarbeiter ausgerichtet.
Als Erbauer des EPR-Druckwasserreaktors konnte Framatome auch ihre Erfahrung mit der Zertifizierung dieses Modells in Frankreich, Finnland, China, dem Vereinigten Königreich und den USA erfolgreich einbringen.
Framatome
Bernard Fontana, Chairman of the Managing Board and Chief Executive
Officer of Framatome
2018-06-12 en
Framatome and the EPR reactor: a robust history and the passion it
takes to succeed
Taishan Nuclear Power Plant Unit 1 has been successfully connected to the Chinese grid at 5:59 pm on June 29, 2018 (local time).
After the first criticality reached on June 6, this is the first EPR reactor worldwide to be producing electricity.
EDF Electricité de France S.A.
2018-05-25 en
Instrumentation & control:
Framatome and Rusatom Automated Control Systems Sign Memorandum
of Understanding
Novo
Matthias Kraus
2018-05-02 de
Brennstäbe unterm Bett
Die Atomkraft macht vielen Angst,
dabei geht nüchtern betrachtet von ihr wenig Gefahr aus.
Und Thorium-Flüssigsalzreaktoren haben großes Potential.
Thorium-Flüssigsalzreaktor
Jede Technik, die irgendetwas bewirkt, kommt mit Nebenwirkungen.
Die regenerativen Energien sind da keine Ausnahme.
Anders als zum Beispiel Windräder, ein Konzept aus dem 14. Jahrhundert, ist Kernkraft eine junge Technik mit viel Spielraum zur Optimierung.
Und wer hätte es gedacht, unbemerkt von uns germanischen Umweltfreunden tut sich hier gerade wieder eine ganze Menge.
Zumindest in den Industriestaaten gibt es kein Interesse mehr an weiterem Plutonium.
Im Gegenteil, das Zeug muss weg, am besten gleich zusammen mit dem restlichen Atommüll.
Und so wenden sich alle Augen jetzt wieder dem Thorium-Flüssigsalzreaktor zu, denn der vereint geradezu magisch viele Eigenschaften der guten Sorte:
GAUs, also Kernschmelzen verbunden mit austretender radioaktiver Strahlung, sind konstruktionsbedingt unmöglich.
Der Brennstoff wird bis zu 99 Prozent genutzt, es bleibt kaum Restmüll übrig.
Bisher lag die Energieausnutzung unter 5 Prozent.
Carlo Rubbia, Nobelpreisträger in Physik, sagt, mit einem Kilo Thorium können wir so viel Energie produzieren wie mit 200 Kilo Uran.
Es entstehen rund tausendmal weniger radioaktive Abfälle als bei den üblichen Leichtwasserreaktoren.
Fünf Sechstel davon sind schon nach 10 Jahren stabil, der Rest nach 300 Jahren.
Unsere radioaktiven Müllberge einschließlich Plutonium können Stück für Stück mitverbrannt werden, statt hunderttausende Jahre im Endlager zu verrotten.
Die Castoren enthalten nutzbare Energie für hunderte von Jahren.
Es ist nicht möglich, im Betrieb Uran oder Plutonium für den Bau von Atombomben abzuzweigen.
Thorium ist günstiger und kommt viermal häufiger vor als Uran.
Thorium-Strom ist kostengünstiger als der billigste Strom aus Kohlekraftwerken.
Flüssigsalzkraftwerke können sehr viel kleiner gebaut werden als herkömmliche KKWs.
Sie sind in Modulbauweise in Serie herzustellen und dezentral einsetzbar.
Es ist denkbar, die Reaktoren unterirdisch zu bauen.
Das erschwert Terroranschläge.
Sie sind schnell an- und abschaltbar und können so die systembedingte Sprunghaftigkeit erneuerbarer Energiequellen perfekt ausgleichen.
Wie alle anderen Kernkraftwerktypen stoßen auch Flüssigsalzreaktoren kein CO2 aus.
Die ersten neuen Thorium-Flüssigsalzreaktoren laufen gerade an, der Betrieb in großem Maßstab ist allerdings noch Jahre entfernt.
Wenn wir am Ball bleiben, lösen wir mit ihrer Hilfe eine ganze Reihe der Probleme im Zusammenhang mit unserem Energiebedarf und der alten Kernenergie.
Das sehen weltweit auch immer mehr Umweltexperten so.
Deutsche Ökos, die starrsinnigsten aller Pessimisten, erkennen darin nichts weiter als böse Gaukelei der "internationalen Atomlobby". (Wenn es darum geht, den armen Mitbürgern zum Zweck der Profitmaximierung Schaden zuzufügen, werden leider selbst die reaktionärsten Industriellen grundsätzlich zu Internationalisten.)
Ist jede kleine Strahlendosis schädlich?
Gemäß der "Linear No Threshold"-Hypothese (LNT) steigt das Krebsrisiko mit jeder jemals erhaltenen Dosis linear an.
"Je weniger Strahlung, desto besser" ist die übliche Sprachregelung, auf der die Risikohochrechnungen beruhen.
Manche Institute sind anderer Ansicht,
nämlich, dass der Körper mit geringer Strahlung gut klarkommt und dass sich die Wirkung von Strahlung nicht lebenslänglich im Körper kumuliert.
Wie hoch ist die Strahlenbelastung, wenn man eine Banane isst?
0,001 Millisievert.
Wie hoch ist die Höchstdosis der Bevölkerung Deutschlands durch laufende Kernkraftwerke?
Zehn Bananen - 0,01 Millisievert pro Jahr - bei großzügiger Berechnung.
Tatsächlich ist es meist weniger.
Ein Flug nach Japan liegt zehnfach höher, eine Computertomografie hundert- bis dreihundertfach.
Wie hoch war die durchschnittliche Strahlenbelastung innerhalb eines 16-km-Radius bei der Three-Mile-Island-Kernschmelze (bei Harrisburg, 1979)?
80 Bananen oder 0,08 Millisievert.
Gibt es eine natürliche Strahlung auf der Erde?
Die durchschnittliche Jahresdosis durch Hintergrundstrahlung beträgt 2,4 mSv (Millisievert), das 240-Fache der maximalen Belastung durch KKWs in Deutschland.
Hierzulande liegt sie im Schnitt bei 2,1 mSV, mancherorts vielfach höher.
Die Stadt Ramsar im Iran bestrahlt ihre Bewohner an jedem einzelnen Tag mit dem Äquivalent von zwölf Röntgenbildern, ohne dass dort die Sterblichkeit ansteigt, ganz im Gegenteil, die Leute werden bei guter Gesundheit uralt.
Ist eine geringe Menge an Radioaktivität womöglich sogar gesund?
Es wäre unmoralisch, das zu testen, indem man Menschen im Großversuch bestrahlt.
Doch genau das ist in Taiwan passiert.
Was war da los in Taipeh?
Um 1982 herum wurde versehentlich ein Container mit strahlendem Kobalt-60 zusammen mit regulären Stahlresten verschmolzen und zu Stahlträgern verarbeitet.
Diese wurden in 180 Neubauten eingesetzt.
Etwa zehntausend Menschen zogen für 9 bis 20 Jahre ein.
Erst 1992 begann man, die harte Gammastrahlung der Häuser zu bemerken.
2003 betrug die kumulierte Kobalt-Strahlendosis der Bewohner 600 mSv, bei manchen bis zu 4000 mSv, das ist 1600 Mal höher als die durchschnittliche Hintergrundstrahlung der Erde.
Was ist Hormesis?
eine positive Wirkung von Strahlung in geringer und mittlerer Höhe hin, man nennt das Hormesis.
Seit Jahrmillionen sind Lebewesen radioaktiver Strahlung ausgesetzt, in der Frühzeit stärker als heute.
Durch Adaption entstanden Mechanismen, die molekulare Strahlungsschäden umgehend reparieren - und zwar so übereffizient, dass nicht nur akute, sondern auch bereits vorhandene Zellschäden gleich mit repariert werden.
Studien zeigen, dass geringe und mittlere Dosen von Strahlung (aber auch anderer Stressfaktoren wie Gifte), durch diesen Trainingseffekt gesundheitsfördernd sein könnten - selbst noch in einer Höhe, die der maximal erlaubten Dosis für Kernkraftwerksarbeiter entspricht.
In Gegenden mit höherer Hintergrundstrahlung gibt es weniger Krebsfälle.
Britischen Radiologen wurde eine überdurchschnittliche Lebenserwartung attestiert.
In amerikanischen Bundesstaaten, in denen Atomtests stattfanden, ist die Lungenkrebsrate deutlich niedriger als in den anderen.
Löst Strahlung Genmutationen aus, die weitervererbt werden?
Ionisierende Strahlung kann zu Mutationen im Zellkern führen.
Dass es in der Folge zu Gendefekten bei den Nachkommen kommt, ist aber offenbar höchst selten.
Die Radiation Effects Research Foundation, eine japanisch-amerikanische Organisation, die seit Ende der 1940er-Jahre gesundheitliche, genetische und umweltbezogene Langzeiteffekte der radioaktiven Strahlung der Atombombenopfer von Hiroshima und Nagasaki untersucht, findet keinen Anstieg von Gendefekten bei den Kindern der Betroffenen, selbst wenn ihre Eltern extrem hohen Dosen ausgesetzt waren.
Wie viele Menschen hat die zivile Nukleartechnik bisher insgesamt auf dem Gewissen?
Unumstritten sind insgesamt und weltweit 209 Tote seit 1945.
Bei einem Unfall in Kyshtym 1957 schwanken die Schätzungen zwischen 49 und 8015 Toten als Spätfolgen.
Damit kollidieren sie jedoch mit der bis zu 39 Prozent niedrigeren Krebsrate gegenüber einer nicht kontaminierten Vergleichsgruppe aus der Gegend.
Und Tschernobyl?
Neben den 45 Mitarbeitern, die bereits oben eingerechnet sind, kursieren unterschiedliche Schätzungen zu den Langzeitfolgen von Tschernobyl, gemäß UN sind bislang 58 weitere Strahlenopfer zu beklagen.
Die Spätfolgen beziffert die Weltgesundheitsorganisation auf bis zu weitere 4000 Krebstote.
Greenpeace behauptet, es werden 200.000 oder mehr werden.
Das International Journal of Cancer wiederum schreibt in einer Studie, es sei unwahrscheinlich, dass die Folgen des bislang größten Strahlungsunfalls in den Krebsstatistiken Europas überhaupt erkennbar werden und auch bislang gebe es in Europa keinen daraus resultierenden Anstieg.
Fukushima?
Null Tote durch den (größten anzunehmenden) Reaktorunfall.
Was 18.000 Menschenleben kostete, war eines der schwersten jemals gemessenen Erdbeben und der darauffolgende Tsunami, nicht aber die dreifache Kernschmelze.
Gemäß UN-Report waren die Arbeiter im havarierten Kernkraftwerk im Schnitt nur 140 mSv ausgesetzt, daher besteht für sie kein erhöhtes Krebsrisiko.
Ein zweiwöchiger Aufenthalt innerhalb der Sperrzone bedeutete typischerweise 1 mSv, das ist wenig (vgl. Taipeh).
Für die Bevölkerung war das größere Gesundheitsrisiko die Überreaktion der Behörden, ausnahmslos alle zu evakuieren.
Welche Energiequelle ist die tödlichste?
Kohle: Wenn man mal CO2 außen vor lässt, liegt die Sterblichkeit im weltweiten Schnitt bei 100.000 pro Billiarde Kilowattstunden.
Öl: 36.000,
Biomasse: 24.000,
Solarzellen: 440,
Windräder: 150 (Vögel nicht mitgezählt).
Kernkraft schneidet mit weitem Abstand am besten ab: 90.
Um all dem Geraune von Mutationen, Strahlung und Toten noch zwei weitere Kennziffern hinzuzufügen:
Jährlich sterben 3.000.000 Menschen durch Luftverschmutzung und
weitere 4.300.000, weil sie mangels Strom in ihren vier Wänden Holz und Dung
(in den weltweiten Statistiken subsumiert unter "Erneuerbare Energien") zum Kochen und Heizen verbrennen.
Das bekommen wir nur nicht so mit.
Was wir mitbekommen und was wir uns merken, ist das Spektakuläre, das Visuelle und das, worüber die Medien berichten und unsere Freunde reden:
Schweinegrippe, kalbende Eisberge, Flugzeugabstürze.
Und natürlich Hiroshima, Fukushima, Tschernobyl.
Zerstörung läuft plötzlich ab, Aufbau nur langsam.
Langsam hat keinen Nachrichtenwert, deshalb besteht die mediale Ausgabe der Welt zu großen Teilen aus Kurseinbrüchen, Superstürmen und Unfällen aller Art.
Dazu kommt, dass wir Risiken, die wir nicht selbst beeinflussen können, maßlos überschätzen.
Hausgemachte Gefahren hingegen ereilen gefühlt immer nur die anderen, zum Beispiel der ganz gewöhnliche Tabakgenuss, welcher für Raucher das mit Abstand größte Lebensrisiko darstellt.
Was wir vermeintlich selbst kontrollieren könnten, lässt uns kalt (gähn, Reiseverkehr ...).
Was außerhalb unseres Einflusses liegt, macht uns panisch (OMG, Turbulenzen!).
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Klaus Dieter Humpich
2018-03-24 de
Evolution der Brennstäbe
Auch die kontinuierliche Weiterentwicklung einzelner Bauteile kann die Sicherheit von Reaktoren erhöhen.
Dies gilt besonders nach den Erfahrungen aus dem Unglück in Fukushima.
Erwin Löwe: Kernkraftwerke in aller Welt | Totgesagte leben länger
2017-03-11 de
Indien wird mit Frankreichs Hilfe 6 Kernkraftwerke des Typs
EPR bauen.
Indien wird mit Frankreichs Hilfe 6 Kernkraftwerke des Typs EPR bauen.
10. März 2018, le Président Emmanuel Macron twittert aus Indien:
"L'expertise française d'EDF dépasse pour la première fois nos frontières :
une étape majeure pour la construction de six EPR (réacteurs nucléaires européens) à Jaitapur a été franchie hier avec la signature d'un accord cadre."
Die meisten Twitter-Folger sind nicht begeistert. Der schwarzrotgründeutsche Antikernkraft-Virus hat sich auch im Nachbarland vermehren können.
Bei seinem ersten Staatsbesuch vom 09.-11.03.2018 in Indien vereinbarten der französische Präsident Macron und der indische Premierminister Modi Kooperationen im Wert von über 13 Milliarden Euro und das Projekt, mit Frankreichs Hilfe in Jaitapur eine Kernkraftwerksanlage mit 6 Blöcken des Typs EPR mit einer Gesamtleistung von 9.600 MW zu bauen.
Die vor 9 Jahren begonnenen Verhandlungen sollen in den nächsten Monaten abgeschlossen werden, sodass die Arbeiten zum Jahreswechsel in Jaitapur beginnen könnten.
⇧ 2017
↑ Ausstieg verschoben
Basler Zeitung / Eugen Sorg
2017-11-09 de
Ausstieg verschoben
Frankreich erreicht das Ziel einer Reduktion der Atomenergie nicht.
Die Enttäuschung in Kreisen der Atomgegner ist gross.
Optimisten behaupten gerne, wo ein Wille sei, sei auch ein Weg.
Mit Sicherheit gilt auch das Gegenteil:
Wenn der Wille fehlt, fehlt der Weg, und die Versprechen tönen hohl.
Das gilt für Frankreichs angekündigten schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie.
François Hollande hatte bereits versprochen, bis 2015 werde der Anteil des Atomstroms von 75 auf 50 Prozent reduziert, und noch während seiner Amtszeit werde als Erstes das AKW in Fessenheim geschlossen.
Hollande hat sein Wort nicht gehalten:
Die älteste Anlage im Elsass läuft noch immer.
Emmanuel Macron hatte Hollandes Versprechen erneuert.
Nun aber hat der zuständige Minister mit betroffener Miene mitgeteilt, die Frist 2025 für die Verminderung des Anteils der mit AKW produzierten Elektrizität sei nicht realistisch.
Der Ausstieg wird «sine die», auf unbestimmte Zeit verschoben.
⇧ 2016
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Anna Veronika Wendland
2016-07-21 de
Nicht ohne mein Kernkraftwerk
Im östlichen Europa schaut man mit Unverständnis auf die deutsche Energiewende - und setzt auf die Kernenergie als Rückgrat der Stromversorgung.
Moderne Leistungsreaktoren aus Russland gehören heute weltweit zu den Technologieführern und lösen somit die deutschen Anlagen ab, die lange Zeit als Goldstandard der Sicherheitstechnik galten.
▶Europa: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Europa
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Fred F. Mueller
2016-07-09 de
Der Osten Europas setzt auf Kernkraft Kernenergie-Technologie:
Russland hängt den Westen ab
Deutschland ist mit einer Regierung gesegnet, die dem dubiosen Ziel einer "Rettung des Klimas" weit höheren Wert beimisst als dem Wohlergehen der eigenen Bevölkerung.
Dies manifestiert sich in EEG und "Klimaschutzplan 2050", in der begonnenen Vernichtung der Automobilindustrie und der Vertreibung energieintensiver Industrien außer Landes.
Dem Ziel der "Dekarbonisierung" der Gesellschaft wird alles andere untergeordnet.
Gleichzeitig wird die Kernkraft als einzige zuverlässig funktionierende CO2-arme Stromerzeugungstechnologie nicht nur in Deutschland selbst, sondern auch in europäischen Nachbarländern mit aller Macht bekämpft.
Die Situation und den dadurch angerichteten Schaden analysiert die Historikerin Dr. Anna Veronika Wendland vom Herder-Institut in Marburg in einem hervorragend geschriebenen Beitrag in der FAZ vom 7. Juli [FAZ].
▶Europa: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Europa
Spiegel Online
2016-05-17 de
Neue Reaktoren: EU will Atomkraft massiv stärken
Die EU-Kommission will nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen den Bau von Atommeilern vorantreiben.
Außerdem sollen neue Mini-Reaktoren entwickelt werden.
Die EU müsse ihre technologische Vorherrschaft im Nuklearsektor verteidigen, heißt es im Entwurf für ein Strategiepapier, das SPIEGEL ONLINE vorliegt.
Das Papier soll die Grundlage der künftigen Atompolitik der EU-Kommission sein.
Es soll am Mittwoch von den für die Energieunion zuständigen Kommissaren verabschiedet und dann dem EU-Parlament vorgelegt werden.
In dem Papier wird unter anderem vorgeschlagen, die Rahmenbedingungen für Investitionen zu verbessern.
Gelder sollen unter anderem aus dem Europäischen Fonds für strategische Investments (EFSI) und den Forschungsprogrammen der EU fließen.
Abgewickelt werden einige dieser Förderprogramme auch über die Europäische Investitionsbank (EIB), über die das deutsche Finanzministerium mitbestimmt.
Bei der Entwicklung neuer Reaktortechnologien will die EU-Kommission Tempo machen.
Unter anderem soll der Bau von flexiblen Mini-Atomreaktoren vorangetrieben werden.
Spätestens 2030 soll ein solcher Meiler in Europa im Einsatz sein.
Insider vermuten hinter den Plänen der EU vor allem zwei Motive:
Die EU-Kommission hat es sich zum Ziel gesetzt, Europas Abhängigkeit von Russlands Gas zu verringern.
Gleichzeitig steht sie in der Pflicht, ihre Klimaziele zu erreichen und den CO2-Ausstoß in der EU deutlich zu verringern.
Atomkraftwerke sind im Gegensatz zu Kohle- und Gaskraftwerken fast CO2-neutral.
In der EU gibt es derzeit
131 Atomkraftwerke in 14 Mitgliedstaaten,
sie haben eine Kapazität von rund 121 Gigawatt.
Derzeit sind in 14 Ländern neue Atomkraftwerke in Planung.
▶Europa: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Europa
Tages-Anzeiger
2016-05-17 de
EU will Atomkraft massiv stärken
Bau neuer Atommeiler, Entwicklung neuer Technologien: Was hinter den Plänen der EU-Kommission steckt..
▶Europa: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Europa
⇧ 2015
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Klaus Humpich
2015-01-10 de
Reaktortypen in Europa - Teil 3, AP1000
AP1000 ist die Warenmarke eines Druckwasserreaktors der Generation III+ des Herstellers Westinghouse.
Westinghouse ist die Mutter aller Druckwasserreaktoren.
Sie erschuf 1954 unter Hyman G. Rickover und Alvin M. Weinberg diesen Reaktortyp für den Antrieb des ersten Atom-U-Boots USS Nautilus (SSN-571).
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
⇧ 2014
Electrosuisse / Prof. Dr. Horst-Michael Prasser
2014-11 de
Innovation bei Kernreaktoren:
Kugelhaufen, Salzschmelze, Thorium
(Seite gelöscht, kein Wayback)
Erhöhung der Sicherheit und der Nachhaltigkeit als Ziel
Kugelhaufenreaktoren
Kugelhaufenreaktoren könnten in nicht allzu ferner Zukunft zur technischen Reife gelangen.
Sie verfügen über ein stark verbessertes Barrierenkonzept und können möglicherweise die ständig steigenden Anforderungen an die nukleare Sicherheit besser und kostengünstiger erfüllen als Leichtwasserreaktoren.
Ihre inhärenten Sicherheitseigenschaften können sie aber nur entwickeln, wenn ihre Leistung auf das Niveau von kleinen modularen Reaktoren begrenzt wird.
In diesem Bereich haben sie jedoch wegen ihrer Einfachheit gute Chancen, wirtschaftliche Konkurrenzvorteile zu entwickeln, führen doch die inhärenten Sicherheitseigenschaften dazu, dass komplizierte und teure Sicherheitssysteme eingespart werden können.
Weitere Vorteile liegen in der Möglichkeit, höhere Temperaturniveaus zu erschliessen.
Das kann für die Erhöhung des Kraftwerkswirkungsgrads, aber auch für die Versorgung mit Prozesswärme genutzt werden.
Eine Herausforderung besteht in den grossen Volumen des hochaktiven Abfalls, der sehr viel Graphit enthält.
Ein erster Schritt wäre eine Wiederverwendung des Graphits, aber auch dann bleibt der Kugelhaufenreaktor noch immer nur etwa auf dem Nachhaltigkeitsniveau heutiger Leichtwasserreaktoren.
Eine neue Qualität wird erst erreicht, wenn es gelingt, den Brennstoffkreislauf zu schliessen, d.h. alles Uran und alle Transurane zu rezyklieren.
Das bleibt den Reaktoren mit schnellen Neutronen und dem Salzschmelzereaktor vorbehalten.
Salzschmelzereaktoren
Salzschmelzereaktoren bieten einen gänzlich neuen Ansatz zur Erhöhung der Sicherheit durch die Reduzierung des radioaktiven Inventars im Reaktor,
indem volatile Spaltprodukte kontinuierlich aus der Schmelze entfernt und entsorgungsgerecht konditioniert werden.
Die gute Neutronenbilanz und die hohe Flexibilität hinsichtlich der Zusammensetzung des Brennstoffs erlauben wahlweise die Nutzung als Brüter oder Transmuter.
Auch hier wird Wärmeenergie auf hohem Temperaturniveau bereitgestellt.
Thorium
Thorium ist ein interessanter Brutstoff für die Zukunft.
Nach Umwandlung in Uran 233 können unterschiedliche Reaktorsysteme damit betrieben werden.
Kugelhaufenreaktoren, und insbesondere Salzschmelzereaktoren, sind für die Nutzung von Thorium besonders geeignet.
Der Hauptvorteil besteht in einer drastischen Verringerung der Produktion von minoren Aktiniden, die lange Halbwertzeiten und eine hohe Radiotoxizität aufweisen.
Einschlusszeiten im Tiefenlager könnten auf unter 1000 Jahre reduziert werden.
Indien
Erste Schritte zum industriellen Einsatz von Thorium in schwerwassermoderierten Reaktoren werden in Indien unternommen.
Norwegen
Der Möglichkeit, Gadolinium durch Thorium als abbrennbaren Absorber zur besseren Steuerung von Leichtwasserreaktoren zu ersetzen, wird in Norwegen untersucht.
Einstieg in eine Thorium-Wirtschaft
Hier deutet sich ein Einstieg in eine Thorium-Wirtschaft an, die Potenziale einer Ausweitung in sich trägt.
Beides zeigt, dass es durchaus Sinn macht, solche Langzeitoptionen kontinuierlich zu verfolgen.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶SMR:
Small Modular Reactor
▶Thorium-Reaktoren
▶Thorium-Reaktoren Deutschland
▶Russland: Kernenergie
│
▶Kernenergie: Russland
▶Indien: Kernenergie
│
▶Kernenergie: Indien
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Klaus-Dieter Humpich
2014-01-08 de
SMR Teil 3 - Innovative Reaktoren
Vorläufiges Ende
Hier ist das vorläufige Ende des Drei-Teilers erreicht.
Es wurden die im derzeitigen Rennen um Förderung für SMR vorne liegenden Typen vorgestellt.
Was noch fehlt, wären z. B. der Super-Safe, Small and Simple, 4S von Toshiba;
die Encapsulated Nuclear Heat Source ENHS;
der Flibe Energy Salzbadreaktor;
der International Reactor Innovative & Secure IRIS Druckwasserreaktor;
der Purdue Novel Modular Reactor PNMR Siedewasserreaktor;
der Travelling Wave Reactor TWR;
der ANTARES von Areva,
der Advanced Reactor Concept ARC-100 und wer weiß noch, welche sonst alle….
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
⇧ 2013
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Wolfgang Müller
2013-12-20 de
Neue Kern-Reaktorkonzepte in Entwicklung -
Small Modular Reactor (SMR) aus energiewirtschaftlicher Sicht.
Teil 2 Leichtwasserreaktoren
Leichtwasserreaktoren
Leichtwasserreaktoren haben in den letzten zwanzig Jahren täglich mehr Energie produziert, als Saudi Arabien Öl fördert.
Sie sind die Arbeitspferde der Energieversorger.
Kein anders Reaktorkonzept konnte bisher dagegen antreten.
Sieger der ersten Runde des Förderungsprogramm des Department of Energy (DoE) war Babcock & Wilcox (B&W) mit seinem mPower Konzept, zusammen mit Bechtel und Tennessee Valley Authority.
Sicherlich kein Zufall, sind doch (fast) alle kommerziellen Reaktoren Leichtwasserreaktoren und B&W ist der Hoflieferant der US-Navy - hat also jahrzehntelange Erfahrung im Bau kleiner Druckwasserreaktoren.
Die Gruppe der kleinen Druckwasserreaktoren
Bei konventionellen Druckwasserreaktoren sind um das "nukleare Herz", dem Reaktordruckgefäß, die Dampferzeuger (2 bis 4 Stück), der Druckhalter und die Hauptkühlmittelpumpen in einer Ebene gruppiert.
Small Modular Reaktor (SMR)
Bei einem Small Modular Reaktor (SMR) stapelt man alle erforderlichen Komponenten vertikal übereinander und packt sie alle zusammen in einen Druckbehälter.
Dadurch entfallen die vielen Rohrleitungen und Ventile zu ihrer Verbindung.
Was es gar nicht gibt, kann auch nicht kaputt gehen.
Der "größte - im Sinne eines Auslegungskriteriums - anzunehmende Unfall" (GAU, oft zitiert und kaum verstanden), der Verlust des Kühlmittels, wird weniger wahrscheinlich und läßt sich einfacher bekämpfen.
Allerdings sind bei dieser "integrierten Bauweise" die Größen der einzelnen Komponenten begrenzt, will man noch eine transportierbare Gesamteinheit haben.
Will man ein Kraftwerk mit heute üblicher Leistung bauen, muß man daher mehrere solcher Einheiten "modular" an einem Standort errichten.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Klaus-Dieter Humpich
2013-12-16 de
Neue Kern-Reaktorkonzepte in Entwicklung -
Small Modular Reactor (SMR) aus energiewirtschaftlicher Sicht
In letzter Zeit wird wieder verstärkt über "kleine, bausteinförmig aufgebaute Kernkraftwerke" diskutiert.
Wie immer, wenn es ums Geld geht, war der Auslöser ein Förderungsprogramm des Department of Energy (DoE) in den USA.
Hersteller konnten sich um einen hälftigen Zuschuss zu den Kosten für das notwendige Genehmigungsverfahren bewerben. Der Gewinner bekommt vom amerikanischen Staat fünf Jahre lang die Kosten des Genehmigungsverfahrens und die hierfür notwendigen Entwicklungs- und Markteinführungskosten anteilig ersetzt.
Es gibt die Förderung nur, wenn das Kraftwerk bis 2022 fertig ist (es handelt sich also um kein Forschungs- und Entwicklungsprogramm) und man muß sich zusammen mit einem Bauherrn bewerben.
Hinweis
Dieser erste Teil beschäftigt sich mehr mit den grundsätzlichen Eigenheiten sog. "Small Modular" Reaktoren.
Die Betonung liegt hier auf der energiewirtschaftlichen Betrachtung.
Es folgt ein zweiter Teil, der sich näher mit der Technik von SMR in der Bauweise als Leichtwasserreaktor beschäftigt.
Ein dritter Teil wird auf die ebenfalls im Bewerbungsverfahren befindlichen schnellen Reaktoren eingehen.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
⇧ 2012
⇧ 2011
Basler Zeitung
2011-07-28 de
Schweizer Ingenieure hatten Fukushima-Betreiber längst gewarnt
Vor 20 Jahren bot die Firma Elektrowatt dem japanischen Stromkonzern Tepco ein Filter-System an - aber ohne Erfolg.
Laut «Weltwoche» hätte die Katastrophe im AKW Fukushima verhindert werden können.
Im letzten März trat im Kernkraftwerk von Fukushima Daiichi ein Szenario ein, vor dem Schweizer Ingenieure schon lange eindringlich gewarnt hatten.
Nachdem im Nachgang der Tsunami-Katastrophe im Reaktorgebäude Kühlung und Notstromversorgung ausgefallen waren, kam es zu einer Explosion, so dass grössere Mengen an radioaktiven Stoffen unkontrolliert in die Umgebung gelangten.
Der GAU im japanischen AKW wäre nicht passiert, wenn dessen Betreiber ein Filter-System aus der Schweiz gekauft hätten, wie die «Weltwoche» berichtet.
Dabei beruft sich die «Weltwoche» auf die Aussagen eines früheren Chefingenieurs der Firma Elektrowatt.
Der Elektrowatt-Chefingenieur reiste im Herbst 1992 nach Japan, wo er zahlreiche Vertreter von Regierung und Nuklearindustrie traf.
Den Japanern präsentierte er ein Filter-System, das Elektrowatt in Zusammenarbeit mit der Winterthurer Firma Sulzer entwickelt hatte.
Das Filter-System ist offenbar in der Lage, radioaktive Stoffe beim Austritt aus dem Reaktor bis auf ungefährliche Restmengen fast vollständig herauszufiltern und aufzufangen.
Ausserdem wird Wasserstoff durch sogenannte Rekombinatoren in harmloses Wasser zurückverwandelt.
Zur Erinnerung: Bei der Katastrophe von Fukushima spielte explosiver Wasserstoff eine zentrale Rolle.
«Das Geniale an diesen Notaggregaten ist», so die «Weltwoche», «sie funktionieren ohne Fremdenergie auch bei einem totalen Stromausfall allein aufgrund physikalischer Naturgesetze.»
Schweizer Filter-System hätte in Fukushima funktioniert
Studien zeigten, dass sich die Notsysteme von Elektrowatt problemlos in japanische Kernkraftwerke integrieren liessen.
Die Elektrowatt übermittelte 1996 eine detaillierte Studie zur Nachrüstung der Kernkraftwerke von Tepco.
Die Japaner zeigten zunächst grosses Interesse, liessen dann aber nichts mehr von sich hören.
Warum die Fukushima-Betreiber auf die 20 bis 30 Millionen Franken teure Nachrüstung ihrer Anlagen mit dem Sicherheitssystem verzichteten, bleibt eine offene Frage.
«Tatsache ist, dass das System von Elektrowatt bei den Kernkraftwerken von Leibstadt und Beznau problemlos eingebaut wurde», schreibt die «Weltwoche».
Mühleberg und Gösgen seien mit ähnlichen Systemen von Siemens nachgerüstet worden, ebenso sämtliche Kernkraftwerke in Deutschland.
Die Franzosen ihrerseits hätten ein eigenes System entwickelt.
«Der GAU von Fukushima wäre in Westeuropa in dieser Form technisch nicht möglich gewesen», folgert die «Weltwoche».
Radioaktivität um zerstörten Meiler «stetig gesunken»
Nach der Atomkatastrophe von Fukushima, bei der infolge einer Kernschmelze in drei der sechs Reaktoren grosse Mengen an radioaktiven Substanzen in die Umwelt gelangten, mussten Zehntausende Bewohner ihre Häuser verlassen.
Die Behörden ordneten ein Sperrgebiet im Umkreis von 20 Kilometern um den zerstörten Meiler an.
Gemäss Nachrichtenagenturen teilte die Regierung letzte Woche mit, dass die Kühlung der zerstörten Reaktoren im Atomkraftwerk Fukushima jetzt stabilisiert sei.
In den vergangenen Monaten sei die radioaktive Konzentration um die sechs Reaktoren herum nach Angaben des Betreiberkonzerns Tepco «stetig gesunken».
Derzeit liege sie bei maximal 1,7 Millisievert pro Jahr. Zurzeit sickerten noch maximal 1 Milliarde Becquerel pro Stunde an radioaktiven Substanzen aus der Anlage.
Das entspricht etwa einem Zweimillionstel des Niveaus zum Zeitpunkt des Unfalls am 11. März.
Mitte Juli kündigte die japanische Regierung eine energiepolitische Wende an.
Laut Premierminister Naoto Kan will das Land etappenweise aus der Kernenergie aussteigen.
Die Vorbereitungen zur Stilllegung des japanischen Atomkraftwerks Fukushima im Jahr 2021 laufen nach Regierungsangaben wie geplant.
Weltwoche 30/11 / Alex Baur
2011-07-27 de
Die Japaner waren gewarnt*
* (Ganzer Inhalt nur registrierten Abonnenten der Weltwoche zugänglich)
Schweizer Ingenieure wiesen bereits 1993 eindringlich auf Sicherheitslücken in Fukushima hin, die nun zum GAU geführt haben.
In Europa rüsteten die AKW-Betreiber damals nach, doch in Japan und in den USA verschwanden die Sicherheitsstudien in der Schublade.
Ferruccio Ferroni kann sich noch gut erinnern an seine Japan-Reise vom Herbst 1992.
Der mittlerweile pensionierte damalige Chefingenieur der Firma Elektrowatt traf sich damals in Tokio mit zahlreichen Vertretern der Regierung und der Nuklearindustrie.
Das Ziel seiner Mission: Ferroni sollte den Japanern das Filter-System nahebringen, das Elektrowatt in Zusammenarbeit mit der Winterthurer Firma Sulzer entwickelt hatte und das im Falle einer Kernschmelze in einem Atomkraftwerk die Freisetzung von radioaktiven Stoffen sowie die Gefahr einer Explosion verhindert.
Worum geht es? Bereits der Unfall von Harrisburg von 1979 hatte gezeigt, dass bei einer Kernschmelze grosse Mengen von explosivem Wasserstoff im Reaktor entstehen können.
Wenn ein Reaktor überhitzt, entsteht zudem ein gefährlicher Überdruck.
Man muss also ein Gemisch von Dampf und Wasserstoff aus dem Reaktorkessel ablassen, das erstens mit radioaktiven Partikeln verseucht ist und zweitens hoch explosiv wird, sobald es sich mit Luft vermischt.
Erst diese Kombination macht die Kernschmelze zum nuklearen GAU.
Vor diesem Hintergrund hatte Elektrowatt das Filter-System entwickelt, das radioaktive Stoffe beim Austritt aus dem Reaktor bis auf ungefährliche Restmengen fast vollständig herausfiltert und auffängt. Zudem wird der Wasserstoff durch sogenannte Rekombinatoren in harmloses Wasser zurückverwandelt.
Das Geniale an diesen Notaggregaten ist, dass sie passiv ausgelegt sind.
Das heisst: Sie funktionieren ohne Fremdenergie auch bei einem totalen Stromausfall allein aufgrund physikalischer Naturgesetze.
Die Nachrüstung eines Kernreaktors mit den Filter-Filtern und Rekombinatoren kostet zwanzig bis dreissig Millionen Franken.
Entsetzen und harsche Kritik
Die Japaner hätten sich damals, so Ferroni, beeindruckt und interessiert gezeigt.
Die Firmen Mitsubishi und Toshiba, Marktführerinnen der japanischen Nuklearindustrie, bestellten in der Folge bei Elektrowatt zwei Studien.
Diese wurden 1993 abgeliefert und zeigten, dass sich die Notsysteme von Elektrowatt problemlos in japanische Kernkraftwerke integrieren liessen.
Zu den Interessenten gehörte namentlich der Stromgigant Tokyo Electric Power Company (Tepco).
Sein Anliegen war unter anderem die Nachrüstung der Reaktoren von Fukushima, die in den siebziger Jahren nach Plänen der US-Firma General Electric gebaut wurden und von der Tepco betrieben werden.
Die Elektrowatt übermittelte 1996 eine detaillierte Studie zur Nachrüstung der Kernkraftwerke von Tepco.
Danach hörte Ferroni nichts mehr vom Tokioter Stromriesen -
bis zum letzten März, als es in drei der sechs Reaktoren von Fukushima Daiichi im Nachgang der Tsunami-Katastrophe zur Kernschmelze kam.
Dabei trat exakt das Szenario ein, vor dem Ferroni zwei Jahrzehnte zuvor eindringlich gewarnt hatte.
Warum die Tepco auf die Nachrüstung ihrer Anlagen mit dem Sicherheitssystem verzichtete, ist eine offene Frage.
Tatsache ist, dass das System von Elektrowatt bei den Kernkraftwerken von Leibstadt und Beznau problemlos eingebaut wurde.
Mühleberg und Gösgen wurden mit ähnlichen Systemen von Siemens nachgerüstet, ebenso sämtliche Kernkraftwerke in Deutschland.
Die Franzosen ihrerseits entwickelten ein eigenes System.
Auf den Punkt gebracht:
Der GAU von Fukushima wäre in Westeuropa in dieser Form technisch nicht möglich gewesen.
Anders sieht es in den USA aus, wo passive Filter- und Rekombinationsanlagen von den Aufsichtsbehörden nicht gefordert werden.
Gemäss Ferroni gibt es in Amerika noch eine ganze Reihe alter Kernkraftwerke, deren Sicherheitsstandard jenem von Fukushima Daiichi entspreche.
Je mehr Details über den GAU von Fukushima bekanntwerden, desto mehr schlägt die anfängliche Solidarität der europäischen Kernenergie-Fachleute gegenüber ihren japanischen Kollegen in Entsetzen und bisweilen harsche Kritik um.
Bruno Pellaud, der am Filter-Projekt von Elektrowatt ebenfalls beteiligt war und später bei der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) als stellvertretender Generaldirektor amtierte, hat eine ganze Reihe von Sicherheitsmängeln in Fukushima aufgelistet.
Neben Filteranlagen, Wasserstoffumwandlern und einer äusseren Schutzhülle, wie sie in europäischen Atomanlagen längst selbstverständlich sind, fehlten alternative Systeme, welche die Kühlung bei einem Zusammenbruch der Notstromversorgung aufrechterhalten.
Unverständnis herrscht unter Fachleuten aber vor allem auch über die krasse Fehleinschätzung der Gefahr von Seebeben in Japan.
Gemäss deutschen und britischen Fachzeitschriften sollen allein in den letzten fünfhundert Jahren an der japanischen Küste vierzehn Tsunami mit einer Wellenhöhe von zehn Metern und mehr registriert worden sein.
Dass die Japaner vor diesem Hintergrund die Kühlsysteme und Notstromaggregate von Fukushima nicht durch Bunker gegen Hochwasser schützten, wie sie in Westeuropa ebenfalls zum Standard gehören, erscheint geradezu grobfahrlässig.
Mittlerweile wird in Fachkreisen sogar Kritik am anfänglich noch gelobten Notstandsdispositiv der Japaner laut.
Weltweit verbesserte Sicherheit
Der Ärger der Europäer ist nachvollziehbar.
Ausgerechnet in der Schweiz und in Deutschland sollen Kernkraftwerke, die mit milliardenschweren Investitionen nachgerüstet wurden und zu den sichersten der Welt gehören, nun heruntergefahren und ausgemustert werden - weil am anderen Ende der Welt im Bereich der Sicherheit geschlampt oder an der Sicherheit gespart wurde.
Länder mit tieferen Sicherheitsstandards wie etwa die USA, wo immerhin knapp ein Viertel der weltweit gebauten Kernkraftwerke stehen, gehen derweil unter dem Radar durch.
Die Situation ist grotesk.
⇧ 2010
Schiller-Institut / Dr. Veit Ringel
2010-09-25 de
Zur Hysterie gegen Kernenergie: Was muss man über Strahlung wissen?
Beitrag von dem Kernphysiker Dr. Veit Ringel, einem langjährigen Kerntechniker am Kernforschungszentrum Rossendorf bei Dresden.
Vor der ausführlichen Diskussion ergriff Dr. Veit Ringel, ein erfahrener Kerntechniker und ehemaliges Mitglied der DDR-Akademie der Wissenschaften, das Wort, um nachdrücklich für den sicheren Kugelhaufen-Reaktor zu werben
und die Unsinnigkeit der Propaganda über den angeblich "gefährlichen Atommüll" zu widerlegen.
⇧ 2009
Zum Jahresbeginn 2014 waren weltweit 72 Kernkraftwerke in Bau.
Dabei nimmt China mit 29 Reaktoren die Führungsposition ein -
Chinas Energiehunger scheint unstillbar.
Auch Russland ist mit zehn in Bau befindlichen Werken eine treibende Kraft.
Weltweit sind 176 Kernkraftwerke projektiert:
davon 58 in China,
29 in Russland
und 22 in Indien.
Insgesamt sind derzeit 437 Kernkraftwerke in Betrieb.
Leader sind die USA mit 100 Reaktoren,
vor Frankreich mit 58.
Die Kernkraftwerke deckten im vergangenen Jahr global rund 12% des
gesamten Strombedarfs, was rund 40 Prozent der
CO2-armen Stromproduktion entsprach.
Gut drei Jahre nach der Katastrophe von Fukushima diskutieren weltweit
zwei Länder ernsthaft den Ausstieg aus der Kernkraft:
die Schweiz und Deutschland.
Deutschland hat schon gehandelt und acht Reaktoren vom Netz genommen - dafür ist der CO2-Ausstoss gestiegen, denn es wird wieder mehr Kohlestrom erzeugt.
Japan hatte den Ausstieg zwar auch beschlossen, ist in der Zwischenzeit
aber daraus ausgestiegen.
Die bestehenden Kraftwerke werden auf ihre Sicherheit überprüft und
zum Teil wieder hochgefahren.
Daten Blog
2014-08-03 de
Von wegen Ausstieg aus der Atomenergie
Kernenergie.de
2011-02-07 de
Kernkraftwerke weltweit
Mit folgendem Link wird von anderen Webseiten auf diese Seite verwiesen.
▶Grafiken: Fakten zur globalen Atomindustrie
Spiegel Online
2010-08-22de
Fakten zur globalen Atomindustrie
Reaktorinbetriebnahmen und -stillegungen weltweit, weltweite Zahl der Atomkraftwerke und deren Nettoleistungskapazität:
Die globale Atomindustrie in Grafiken. mehr...
= primärer Energieträger
Kernbrennstoffe sind Materialien, die zur Energiegewinnung durch Kernspaltung in Kernreaktoren eingesetzt werden.
Die in Brennstäben eingeschlossenen spaltbaren Stoffe (insbesondere die Isotope Uran-235 und Plutonium-239) werden durch Neutronenbeschuss zur Kernspaltung angeregt, dadurch kommt es zu einer Kettenreaktion.
Durch diesen Vorgang wird Energie freigesetzt, die in Kernkraftwerken zur Produktion von elektrischer Energie genutzt wird.
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Uran:
Plutonium
Thorium
Wasserstoff
Deuterium
Tritium
Transmutation
Die Atombomben, die am 6. und 9. August 1945 von US-Kampfflugzeugen auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden, veränderten die Welt für immer.
155.000 Menschen starben sofort, weitere 110.000 innerhalb weniger Wochen durch die radioaktive Verstrahlung.
Die Strahlenwerte, die seit 1945 in menschlichen Knochen oder in den Zähnen von Kleinkindern nachgewiesen werden, gab es vor 1945 nicht.
Was macht das Element Uran, das seit dem Urknall auf der Erde vorhanden ist, so gefährlich?
Es ist radioaktiv.
Die radioaktiven Eigenschaften von Uran können jedoch im Kampf gegen Krebs eingesetzt werden.
Hier ist das kurzlebige Thorium ein unersetzliches Mittel, um Tumore erkennbar zu machen.
Während der Ölkrise versprachen Atomkraftwerke eine saubere Lösung aller Energieprobleme.
Diese Euphorie hielt bis zum Reaktorunglück von Tschernobyl 1986.
Halb Europa war vom Fallout, einem radioaktiven Niederschlag, betroffen.
Aber bis vor wenigen Jahren konnte man sich nicht vorstellen, dass ein ähnlicher Unfall in westlichen Industrieländern passieren könnte.
Bis man 2011 durch die Nuklearkatastrophe von Fukushima eines Besseren belehrt wurde.
Und nun?
Während Deutschland die Energiewende plant, setzt Frankreich weiter auf Atomenergie.
ARTE begleitet den YouTube-Star und promovierten Physiker Dr. Derek Muller auf seiner Suche nach Antworten zu einem der gefährlichsten Stoffe der Welt.
Seine Reise bringt ihn nach Hiroshima, zu einem Krebsforschungszentrum in Sydney, aber auch nach Tschernobyl und Fukushima.
Werden seine Erkenntnisse auch unser Verständnis verändern?
Arte Dokumentation
de
Yellow Cake: Die Lüge von der sauberen Energie
Joachim Tschirner begleitet 'den Rückbau des Deutschen Uranabbaus' über mehrere Jahre und liefert interessante Einblicke in die Praktiken des damals drittgrößten Uranabbauunternehmens 'Sowjetisch Deutschen Aktiengesellschaft Wismut', heute 'Sanierungsbetrieb Wismut'.
Der Uranabbau wurde dort Ende 1990 eingestellt, die Sanierungsarbeiten laufen heute noch.
Hochradioaktiver 'Müll / Abraum' wird wieder in den ehemaligen Tagebau eingebracht.
de Allgemein en General fr Générale
Uranvorräte auf der Erde
Die weltweite Verfügbarkeit des Urans beträgt auch unter Berücksichtigung des weltweiten Kernenergieausbaues und den jetzigen Uranpreisen mehr als 100 Jahre.
Mit höheren zulässigen Kosten für die Gewinnung des Urans reicht es für mehr als 1000 Jahre.
Bürger für Technik: Uranvorräte auf der Erde
Uran - Ressource mit Zukunft
Kernenergie CH
de
Uran - Ressource mit Zukunft
List of countries by uranium reserves
Wikipedia
en
List of countries by uranium reserves
Uranium reserves are reserves of recoverable uranium, regardless of isotope, based on a set market price.
The fission energy contained in the reserves is far greater than all fossil fuels on the earth combined (even including methane clathrates), without even considering the use of fast breeder reactors utilizing byproducts like plutonium.
Other nuclear fertile elements such as thorium may be used to generate uranium, and byproducts may be used for thermal power generation.
Much of Canada, Greenland, Siberia, and Antarctica are unexplored due to permafrost and may hold substantial reserves.
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⇧ 2017
Motley Fool / Reuben Gregg Brewer
2017-10-18 en
8 Countries With the Largest Uranium Reserves
1. Australia
Australia possesses around 30% of the world's known recoverable uranium reserves.
This island nation is the 20th-largest economy in the world and has stable legal and political systems; you might say it's one of the "nice guys."
⇧ 2011
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2011-01-11 de
China meldet Durchbruch in nuklearer Wiederaufbereitung!
"Unser Uran reicht jetzt für dreitausend Jahre"
Chinesische Wissenschaftler haben nach Angaben der staatlichen Presse einen Durchbruch bei der Wiederaufbereitung abgebrannter nuklearer Brennelemente erzielt.
Durch die Gewinnung von Uran und Plutonium aus abgebrannten Brennstäben könnten die Uranbestände in China um ein Vielfaches länger genutzt werden können als bisher angenommen.
Statt bislang lediglich 50 bis 70 Jahre würden diese nun bis zu 3000 Jahre lang halten.
Die Nutzung des Nuklearmaterials werde durch die neue Technologie sechzigmal effizienter.
Bislang seien nur drei bis vier Prozent des Brennstoffs genutzt worden.
Hannoversche Allgemeine
2011-01-03 de
China meldet "Durchbruch" bei Atomtechnologie
China verfolgt einen massiven Ausbau der Kernenergie. Nirgendwo sonst sind so viele Atommeiler im Bau.
Bei der Wiederaufarbeitung von Brennelementen verkündet China nun bahnbrechende Fortschritte, die eine lange Atom-Zukunft sichern sollen.
⇧ 2010
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2010-04-15 de
Das Märchen der schwindenden Uran-Reserven
Die VDI-Nachrichten vom 9.April 2010 schreiben auf der Titelseite: "2050 könnte die EU den Strom zu 100% mit erneuerbaren Energien erzeugen. Den Weg dahin zeigt PricewaterhouseCoopers auf".
Manche Leute scheinen solch einen Schwachsinn tatsächlich ernst zu nehmen.
So etwa unser Umweltminister Norbert Röttgen als perfekte Kopie des ehemaligen Umweltministers Jürgen Trittin mit bekannt kommunistischem Hintergrund, der sich in seiner Amtszeit um die Zerschlagung der deutschen Kernkraftwerkstechnik und die gekonnte Verschleppung einer sachgerechten Entsorgungslösung für Nuklearabfall zweifellos große Verdienste erworben hat.
Nur noch unsere Kanzlerin Angela Merkel vermochte kürzlich ihren Minister Röttgen auf seinem Weg des schnellstmöglichen Atomausstiegs noch ein wenig abzubremsen.
Es gibt aber auch andere Welten als die von ökofanatischen deutschen Politikern und von jeder technisch/wirtschaftlichen Realität abgehobenen EU-Ökobürokraten. Die Kernenergie ist nämlich aus guten Gründen weltweit auf dem Vormarsch, EIKE hat hierzu sogar den hochrangigen IPCC-Advokaten James Hansen zu Wort kommen lassen.
Insbesondere sind die kommenden Generationen von Kernkraftwerkstypen interessant, die inhärent sicher sein werden und nur noch einen verschwindenden Bruchteil der heutigen Abfälle zurücklassen.
Sogar die Schweden als anerkannte Weltmeister in Sicherheitsfragen zögern inzwischen nicht mehr.
Sie haben es im Gegensatz zu uns begriffen und sind aus dem "Atomausstieg" konsequenterweise wieder "ausgestiegen".
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2010-03-12 de
James Hansen zur Energie-Zukunft
Der weltweit wohl bekannteste Klimaforscher James Hansen, Direktor des NASA Goddard Institute for Space Studies und Professor an der Columbia Universität New York ist nicht gerade als Skeptiker einer als anthropogen vermuteten Klimaerwärmung bekannt.
Er scheint sich in jüngster Zeit allerdings mehr und mehr der Energieproblematik zu widmen und befand sich im März dieses Jahres auf einer Vortragsreise durch Australien.
Im AUSTRALIAN vom 10. März 2010, der größten überregionalen Tageszeitung des fünften Kontinents, erschien auf S. 23 ein Interview mit ihm.
Seine Aussagen könnten wichtige Anregungen auch für die deutsche Energie-Diskussion liefern.
⇧ 2009
Watts Up With That? (Anthony Watts)
2009-05-24 en
Energy Availability Is Almost Infinite
By the last quarter of this century, if ITER and DEMO are successful, our world will enter the Age of Fusion - an age when mankind covers a significant part of its energy needs with an inexhaustible, environmentally benign, and universally available resource.
⇧ 2007
⇧ 2006
La future pénurie d'uranium
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de Text en Text fr Texte
⇧ 2016
Doku German Arte
2016-07-23 de
Albtraum Atommüll
⇧ 2013
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2013-04-27 de
Versenkt und vergessen?
Wie gefährlich ist der Atommüll vor Europas Küsten!
Die Atommafia vergiftet die Meere und als Folge auch die Menschen, so lautet die Botschaft, die dem Bürger durch den Fernsehfilm in ARTE mit obigem Titel am 23.4.2013 vermittelt wurde.
Tatsächlich passierte jedoch folgendes:
Es wurde in den Anfangsjahren der Kerntechnik radioaktiver Abfall in Fässern verpackt und dann im Meer versenkt.
Diese Methode der Abfallentsorgung wurde bis 1982 praktiziert und 1993 verboten.
Jetzt liegen am Meeresgrund - zum Beispiel auch im Ärmelkanal - und an anderen oft nicht bekannten Stellen schwach aktive Abfälle.
Vielleicht sind auch Spaltprodukte dabei, man weiß das nicht genau.
Tauchroboter fanden verrostete, defekte und unbeschädigte Fässer, jedoch konnte durch Messungen der Aktivität im Meer nichts festgestellt werden.
Die Wiederaufarbeitungsanlagen in Frankreich und England leiten heute ihr Abwasser ins Meer, und zwar durch Rohre, die erst in größerer Entfernung von der Küste im Meer enden.
Kommentar von Lutz Niemann:
Was ist Abfall?
Darüber sollte man sich zunächst einigen.
Bei mir sind nur die Zerfallsprodukte Abfall,
die Brennstäbe sind Ressourcen, die noch zu verwenden sind.
Arte Dokumentation
2013-04-27 de
Versenkt und Vergessen: Atommüll vor Europas Küsten
Zwischen 1946 und 1992 verklappten sie auch Teile ihres Atommülls i m Meer.
Es waren Abfälle aus Industrie und Wissenschaft, vor allem aber aus Atomkraftwerken und der Atomwaffenproduktion.
Jetzt beleuchtet ein Film von Arte die Folgen.
Rund 53 Prozent des versenkten Atommülls landeten im Atlantik, 45 Prozent in arktischen Gewässern.
Weltweit waren 70 bis 80 Gebiete betroffen.
1993 wurde die Verklappung auf hoher See endlich durch ein internationales Abkommen verboten.
Allerdings durften die Wiederaufarbeitungsanlagen inLa Hague (Frankreich) undSellafield (England) ihre radioaktiven Abwässer weiterhin ins Meer pumpen.
Seit Ende der 70er Jahre setzt sich Greenpeace gegen die Verklappung von Atom- und Industriemüll auf hoher See ein.
Doch Politik und Industrie scherten sich nicht darum.
Fässer mit radioaktiven Abfällen wurden weiter über Bord geworfen.
Doch als die Öffentlichkeit erfuhr, was da auf See geschah, war das Ende der Atommüllverklappung in Sicht.
Heute sollen mehr als 100.000 Tonnen radioaktiver Abfälle auf dem Meeresgrund vor Europa liegen und niemand weiß genau, was in den Fässern an radioaktivem Material versenkt wurde.
Früher wurden die Versenkungsgebiete regelmäßig untersucht und Meeresboden, Wasser und Fische auf Radioaktivität kontrolliert.
Forscher fanden dabei Radionuklide, die darauf hindeuten, dass Fässer leckgeschlagen sind.
Das hat sich bis heute noch eher verstärkt.
Die Filmemacher Thomas Reutter und Manfred Ladwig haben sich mit einem Schiff, Spezialausrüstung und Unterwasserkameras auf die Suche nach den versenkten Atommüllfässern gemacht.
Heraus kam der Film "Versenkt und Vergessen: Atommüll vor Europas Küsten", den Arte heute auf einer Pressekonferenz in Berlin vorstellt.
Der Film zeigt, welche Schäden die radioaktiven Altlasten mittlerweile bei Menschen und in der Umwelt angerichtet haben.
Harald Zindler, einer der Greenpeace-Aktivisten, die damals im Schlauchboot gegen die Verklappungen kämpften, begleitete die Filmemacher.
Nahe der Kanalinsel Alderney befindet sich die Atommüllkippe Hurd Deep.
Auf über 40 Quadratkilometern sind zehntausende Atommüllfässer auf dem Meeresgrund und das Team machte sich auf, den versunkenen Atommüll im Ärmelkanal zu finden.
Auch heute landet Atommüll weiterhin im Meer.
Wiederaufarbeitungsanlagen pumpen flüssigen Atommüll in die Irische See und in den Ärmelkanal.
Die Langzeitfolgen der atomaren Meeresverschmutzung sind weitgehend unbekannt.
Dass es darüber kaum Informationen gibt, ist kein Zufall:
Die wahre Faktenlage wird geleugnet, heruntergespielt und verheimlicht.
Nucleopedia
de
Liste von Verklappungen
Überblick
Eine elegante und preisgünstige Möglichkeit Atommüll zu entsorgen ist, diesen im Meer zu versenken.
Die Weltmeere enthalten Milliarden von Tonnen an radioaktivem Kalium-40 und Uran, sowie Thorium, Tritium und viele andere radioaktive Stoffe.
Die natürliche Radioaktivität des Meeres allein durch 40K beträgt 12 Bq/l, was bei einem Volumen des Meeres von 1,338 Mrd. km³ zu 16 × 1021 Bq (16.000.000.000 TBq) führt.
Man kann sich leicht ausrechnen, dass die Menschen die Weltmeere nicht mit den geringen Mengen Atommüll "verseuchen" können, wie sie durch Kernkraftwerke entstehen.
Da die Meere rund 71% der Erdoberfläche bedecken, ist die Müllkonzentration pro Quadratkilometer bedeutungslos gering.
Allerdings entsteht bei der Müllverklappung die "Tragik der Allmende":
Würde jedes Land alle Arten von Abfällen in die Meere kippen, was wirtschaftlich sinnvoll wäre, könnten die Meeresreichtümer gefährdet werden, was letztlich allen schadet.
Deshalb wurde bereits 1958 in der United Nations Convention on the Law of the Sea (UNCLOS) im Artikel 48 fixiert, dass jedes Land Maßnahmen ergreifen sollte, um die Meeresverschmutzung durch das Verklappen radioaktiver Abfälle zu vermeiden.
Aus diesem Grund liefert die IAEA seit 1957 Richtlinien zur Meeresverklappung von Atommüll.
Seit der Londoner Konvention von 1975 ist die Verklappung von hochradioaktiven Abfällen (HLW) verboten, schwachradioaktiver Müll (LLW) durfte nur mit Genehmigung entsorgt werden.
1983, auf dem siebten Treffen der Unterzeichnerstaaten, wurde eine Resolution beschlossen die Atommüllentsorgung auf See ganz zu verbieten, wenn sich wissenschaftliche Gründe dafür finden liessen.
1985 stellte die eingesetzte Expertenkommission ihren Untersuchungsbericht vor:
Es konnte kein wissenschaftlicher oder technischer Grund gefunden werden, die Atommüllverklappung anders als andere Entsorgungsmethoden zu behandeln.
Unzufrieden über das wissenschaftlich-technische Ergebnis, setzten die Teilnehmer der Londoner Konvention eine neue Expertenkommission ein, welche die politischen, legalen, ökonomischen und sozialen Aspekte der Verklappung untersuchen sollte, um zu dem von der Politik gewünschten Ergebnis zu gelangen.
Gleichzeitig wurde 1985 ein freiwilliges Moratorium verkündet.
1993 wurde dann, auf dem 16. Treffen der Vertragsstaaten, ein weitgehendes Verbot der Atommüllverklappung verhängt.
Bis zu diesem Zeitpunkt wurden etwa 85.078 TBq Radioaktivität in die Ozeane gekippt.
de Allgemein en General fr Générale
⇧ 2017
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Manfred Haferburg
2017-05-25 de
Die spinnen, die Finnen - sie haben nämlich die Quadratur des deutschen
Kreises gefunden
Und nun, unerwähnt von den deutschen Medien und unbemerkt von den deutschen Bürgerinitiativen, bauen die Finnen einfach ein Endlager für die hochradioaktiven Wertstoffe (hierzulande vulgo Atommüll genannt).
Und das ohne die deutschen Vorreiter zu fragen. Dürfen Finnen das?
Jedenfalls erteilte die finnische Regierung 2015 eine Genehmigung zum Bau eines Endlagers für hochradioaktive Rückstände am Standort Olkiluoto,
das ist dort, wo schon drei Kernkraftwerke stehen.
Schon im Jahre 2001 wurde dieser Standort in Finnland beschlossen.
Vorangegangen waren 40 Jahre umfassende multidisziplinäre Forschungen und Untersuchungen.
Die mit dem Bau beauftragte Firma POSIVA begann unmittelbar nach der Genehmigung mit den Arbeiten und wird das weltweit erste Endlager für gebrauchte Kernbrennstäbe namens ONKALO im Jahre 2020 in Betrieb nehmen.
Die Anlage wird aus zwei Teilen bestehen: einer oberirdischen Anlage zur Endverpackung für die gebrauchten Brennelemente in die Endlagerbehälter - bei uns eher bekannt als "Castoren".
Diese Behälter werden in 400m tiefen Granitstollen zum endgültigen Verbleib eingebracht.
Wie die Langzeitsicherheit eines solchen Endlagers funktionieren soll, zeigt anschaulich dieses Video.
Den gegenwärtigen Stand der Arbeiten stellt dieses Video dar - unbedingt ansehen, da kommt sogar ein deutsches Spitzenprodukt vor, das demnächst auch verboten werden soll. (Wer's rausfindet, darf einen Leserbrief schreiben).
Im Jahre 2020 ist es dann soweit: finnish mission impossible completed. Dann werden wohl die Finnen die Vorreiter sein.
Es gibt - natürlich außerhalb Deutschlands - umfangreiches internationales Interesse an dem Projekt.
Wir Deutschen hingegen haben ja noch Zeit bis 2100 eine bessere Lösung zu erfinden, die wir dann in alle Welt exportieren können.
Finnisch ist sicherlich eine schwierige Sprache. Aber Sie kennen mit Sicherheit das finnische Wort für "Besserwisser". Das ist nämlich ganz einfach: "Besserwisser".
Posiva
en
Final Disposal
The disposal of spent nuclear fuel must be organised in a way that is not harmful to organic nature.
Spent nuclear fuel from the nuclear power plants of Teollisuuden Voima and Fortum will be packed in copper canisters and embedded in Olkiluoto bedrock at a depth of 400-450 metres.
PURAM - Public Limited Company for Radioactive Waste Management
2015-08-18 en
Final disposal of spent nuclear fuels and high level radioactive
wastes
Conception of the final disposal of spent nuclear fuels and the nuclear power plant origin high level radioactive wastes
⇧ 2016
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Klaus Tägder
2016-09-09 de
Endlagerfinanzierung: Hop oder Top?
Ein Kommentar zum Bericht der "Kommission zur Überprüfung der Finanzierung des Kernenergieausstiegs (KFK)"
⇧ 2012
Weltwoche 05/2012 - Dirk Maxeiner
2012-02-12 de
Wasserdicht seit Millionen von Jahren*
* (Ganzer Inhalt nur registrierten Abonnenten der Weltwoche zugänglich)
AKW-Gegner behaupten, die Entsorgung radiokativer Abfälle sei ein ungelöstes Problem.
Ein Besuch im jurassischen Felslabor Mont Terri zeigt das Gegenteil:
Die aufwendigen Experimente im Opalinuston geben Aufschluss, wie ein
sicheres Endlager aussehen könnte.
Zeit Online
2012-06-08 de
Atommüll-Debatte: Kein Fass aufmachen
Soll man Atommüll für immer vergraben oder einen Zugang in das Endlager offen lassen?
Die Schweizer haben einen Kompromiss gefunden.
Im Mont Terri testen die Experten den Ton:
Wie lässt sich Atommüll möglichst sicher in ihm lagern?
Und ließe sich der Abfall im Notfall wieder herausholen?
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⇧ 2013
UNICUM
2013-06-27 de
Transmutation: Physiker im Kampf gegen Atommüll - Brauchen wir bald
keine Endlager mehr?
440 Kernkraftwerke weltweit, 8.000 Tonnen strahlende Hinterlassenschaften - und keine Endlager in Sicht.
Wenn es nach Physikern der Goethe-Universität in Frankfurt geht, ist die Suche langfristig gar nicht mehr nötig.
Kurz & kompakt:
Frankfurter Physiker wollen radioaktive Stoffe durch Neutronenbeschuss bekämpfen; das Verfahren nennt sich Transmutation.
Die dafür benötigte Anlage entsteht in einem EU-weiten Projekt (MYRRHA) und soll ab 2015 testweise im belgischen Mol gebaut werden.
Professor Holger Podlech und sein Team entwickeln Injektoren, quasi die Zündung des Systems.
Spektrum
2013-01-21 de
Ein Lichtblick im Dunkel der Endlagerung?
Was den Atommüll zu reduzieren verspricht, sollte erforscht werden - auch die Transmutation, sagt Wolfgang Eberhardt.
Schließlich tragen wir die Verantwortung für unsere strahlenden Hinterlassenschaften.
⇧ 2012
Deutsche Physikalische Gesellschaft
2012-11 de
Transmutation von radioaktivem Abfall
Hochrechnungen zeigen, dass mithilfe der Transmutation die Radiotoxizität nach ein paar hundert Jahren sogar unter das Niveau natürlicher Uranvorkommen sinken könnte.
⇧ 2011
Kopp Online
2011-07-30 de
Atommüll durch Transmutation verheizen
Radioaktive Abfälle der Kernkraftwerke enthalten radioaktive Transurane.
Transurane
Elemente, die infolge der Aufnahme von Neutronen schwerer sind als Natururan,
wie zum Beispiel Plutonium oder Neptunium, Americum und Curium,
die über Zig-, wenn nicht Hunderttausende von Jahren gefährliche Alpha-Strahlen aussenden und dabei langsam in leichtere Elemente zerfallen.
Transmutation
Umwandlung der gefährlichen schweren Elemente zum allergrößten Teil in weniger gefährliche Elemente,
wobei sogar zusätzliche Energie gewonnen wird.
Schnelle Brüter
Als die friedliche Nutzung der Atomenergie begann, wurde Uran 238 gar nicht als Abfall angesehen.
Denn die Kernphysiker wussten, dass man es durch Beschuss mit schnellen Neutronen leicht in den begehrten Kernbrennstoff Plutonium 239 umwandeln konnte.
Dafür waren spezielle Kernreaktoren (»schnelle Brüter«) vorgesehen.
Damals sprachen die Ingenieure der Atomindustrie nicht von Abfällen, sondern vom »Brennstoffkreislauf«.
Aus der Vergangenheit
Ein Prototyp eines solchen Brutreaktors mit dem Namen »Phénix« arbeitete fast vierzig Jahre lang zufriedenstellend im Kernforschungszentrum Marcoule in Südfrankreich.
Sein größerer Bruder, der »Superphénix« bei Creys-Malville östlich von Lyon an der Rhône, wurde 1997 nach der Behebung zahlreicher Startschwierigkeiten stillgelegt, als der damalige sozialistische Premierminister Lionel Jospin eine Grüne zur Umweltministerin ernannte.
In Deutschland wurde der schnelle Brüter von Kalkar am Niederrhein auf
Druck der Straße gar nicht in Betrieb genommen.
Heute dient seine entkernte Ruine als Vergnügungspark.
Die atomare Wiederaufbereitungsanlage bei Wackersdorf in der Oberpfalz,
die den »Brennstoffkreislauf« schließen sollte, wurde nach
bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen grünen
Berufsdemonstranten und der Polizei gar nicht erst gebaut.
Somit musste sich die deutsche Atomindustrie mit der höchst unvollständigen Nutzung des Kernbrennstoffs begnügen.
Verhinderte Verwertung von Plutonium
Nur ein Prozent des ausgedienten Kernbrennstoffs, das heißt in Deutschland bislang jährlich viereinhalb Tonnen, sind wirklich problematisch.
90 Prozent davon sind Plutonium, das auch in herkömmlichen Leichtwasserreaktoren in Form von Uran-Plutonium-Mischoxid (MOX) genutzt werden könnte, wenn es nicht verteufelt würde.
Die erste betriebsfertige deutsche MOX-Brennelementefabrik in Hanau wurde von Joseph Fischer, dem ersten hessischen Umweltminister der Grünen, stillgelegt.
Sie sollte nach dem Ende des Wettrüstens im Kalten Krieg nicht nur Plutonium aus herkömmlichen Kernkraftwerken, sondern auch aus verschrotteten Atombomben und Raketensprengköpfen sinnvoll verwerten.
Spallation (von engl. spall = aufsplittern)
Da daraus nun in Europa nichts wird, griff der italienische Physik-Nobelpreisträger Carlo Rubbia eine alternative Methode der Behandlung der Transurane auf, die der amerikanische Kernphysiker Charles Browman im Jahre 1992 vorgeschlagen hatte:
Statt in einem Brutreaktor könne man schnelle Neutronen auch durch den Protonenbeschuss eines neutronenreichen schweren Elements wie Blei gewinnen.
Trifft der Protonenstrahl eines Teilchenbeschleunigers auf die Bleiatome, zerplatzen diese und setzen dabei je 30 bis 50 schnelle Neutronen frei.
Die Physiker nennen diesen Prozess Spallation (von engl. spall = aufsplittern).
Rubbia gelang es, im europäischen Kernforschungszentrum CERN, eine geringe Menge Plutonium durch Transmutation in ungefährliche Elemente umzuwandeln.
Trasmutationsanlage »Myrrha«
Im Rahmen eines von der Europäischen Kommission mit 40 Millionen Euro geförderten Forschungsprogramms arbeiten seither mehrere Institute am Bau einer Pilotanlage für die technische Umsetzung der Spallation.
Geleitet wird dieses Programm von Joachim Knebel am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), dem ehemaligen Kernforschungszentrum Karlsruhe.
In Frankreich diente der Brutreaktor »Phénix« am Ende seiner Tage auch Transmutationsexperimenten.
Im vergangenen Jahr hat die EU-Kommission entschieden, ab 2014 die erste Beschleuniger-Trasmutationsanlage mit dem Fantasienamen »Myrrha« auf dem Gelände des Kernforschungszentrums SCK-CEN in der Nähe der belgischen Stadt Mol zu errichten.
Sie soll im Jahre 2023 ihren Betrieb aufnehmen, wenn nach Angela Merkels Ausstiegsplan das letzte deutsche Kernkraftwerk vom Netz gegangen sein wird.
Die Anlage soll dazu beitragen, das Volumen des in Gorleben deponierten Atommülls um den Faktor drei bis sechs zu verringern.
Lagerung des radioaktiven Abfalls »auf rückholbare Weise«
Die von Angela Merkel eingesetzte »Ethikkommission« hat vorgeschlagen, den radioaktiven Abfall »auf rückholbare Weise« zu lagern, um weiteren Fortschritten der Transmutationsforschung Rechnung tragen zu können.
FAZ.NET
2011-06-26 de
Transmutation: Die zauberhafte Entschärfung des Atommüll
Es klingt wie Alchemie für die Kerntechnik:
Der Zerfall von Plutonium und anderem hochradioaktiven Abfall wird
mittels Neutronen radikal beschleunigt.
Ist die Kernumwandlung inzwischen reif für den großen Test?
⇧ 2010
Die Welt
2010-09-14 de
Atommüll wird in 20 Jahren nicht mehr strahlen
Forscher haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sie Atommüll unschädlich machen wollen.
Damit rauben sie Kernkraft-Gegnern viele Argumente.
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⇧ 2017
⇧ 2016
Basler Zeitung
2016-06-30 de
Atomaufsicht stuft Fessenheim als sicher ein
Laut der Atomaufsicht kam es im ältesten Atommeiler Frankreichs zu überraschend wenig Störfällen.
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Lutz Niemann
2016-03-06 de
Fukushima - wo sind die Risiken der Kernkraft?
Es ist so weit, ein neuer Jahrestag nähert sich, die Medien bei uns werden sich wieder überschlagen mit Hor-rormeldungen wie es schon immer im März der Fall war.
Allerdings gibt es wenig Berichte, die auf das aufmerk-sam machen, was nach meiner Meinung das Schlimmste in der Folge des Unfalls war: die Evakuierungen in der Umgebung von Fukushima und insbesondere auch der Krankenhäuser mit der Folge, daß die Patienten der Intensivstationen dem Tode preisgegeben wurden.
Fukushima-Lüge
Am 03.03.2016 wurde in der ARD zum wiederholten Male (diesesmal: mdr "artour") über die Ursache der Toten und Verletzten in Fukushima 2011 FALSCH (!!) berichtet !! Aber "Lügenpresse" darf man ja nicht sagen...
Sendung vom 12.03.2015: Ökopropaganda, finanziert mit Zwangsabgaben
⇧ 2013
RiskNET / Prof. Dr. Bruno Brühwiler
2013-10-08 de
Konsequenzen für das Risikomanagement:
Die Nuklearkatastrophe von Fukushima
Weltweit sind heute 437 Kernkraftwerke in Betrieb und 61 in Bau.
Ihre Gesamtleistung beläuft sich auf 372.325 MW.
125 Reaktorblöcke wurden bis heute aus verschiedenen Gründen ausser Betrieb genommen.
Der Beginn der wirtschaftlichen Nutzung der Kernenergie geht auf die 1950er Jahre zurück.
In den Jahren 1970 bis 1990 erlebten die Kernkraftwerke einen Aufschwung.
Universität Stuttgart, Institut für Energiewirtschaft und Rationelle
Energieanwendung
Prof. Dr.-Ing. A. Voß
2013-02 de
Die Risiken der Kernenergie in Deutschland im Vergleich mit Risiken
anderer Stromerzeugungstechnologien
Aus der Zusammenfassung
Ohne Zweifel kann das radioaktive Inventar eines Kernreaktors ein ganz erhebliches Schadenpotenzial für die Umwelt und Gesundheit in einem Land über eine lange Zeit darstellen.
Die Kenntnis hierzu zwingt zu erheblichen Vorsorge- und Sicherheitsmaßnahmen, die verhindern müssen, dass es zu größeren Freisetzungen an Radioaktivität in die Umwelt kommt.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Kernenergie in Deutschland weniger Umwelt- und Gesundheitsrisiken verursacht als der heute noch vorhandene Strommix mit seinem hohen Anteil fossiler Energieträger.
Abschließend sei festgestellt, die mit den hier vorgelegten Ergebnissen, die Aussage der Ethik Kommission, dass "die Kernenergie durch risikoärmere Technologien ökologisch, wirtschaftlich und sozialverträglich" ersetzt werden kann, nicht bestätigt wird.
⇧ 2011
Weltwoche 11/11 / Alex Baur
2011-03-16 de
Die willkommene Katastrophe
Einige Aussagen:
Zum Zeitpunkt, in dem diese Zeilen geschrieben werden, ist noch unsicher, ob sich die Havarie in den Atommeilern des japanischen Kernkraftwerkes Fukushima zum GAU entwickeln wird, zum ominösen «grössten anzunehmenden Unfall».
Die Bilder der Explosionen im Werk, die immer wieder über unsere Bildschirme flimmern, sind gewaltig.
Doch sie vermitteln einen falschen Eindruck.
Bis Redakionsschluss sind keine gefährlichen Mengen an Radioaktivität ausgetreten, noch ist kein Mensch an Verstrahlung erkrankt.
Überhaupt ist bislang noch niemand bei einer Katastrophe in einem westlichen AKW gestorben.
Hingegen haben Tausende Menschen in diesen Tagen als Folge eines verheerenden Erdbebens und vor allem eines Tsunamis ihr Leben verloren.
Man mag argumentieren, man könne Naturgewalten nicht beeinflussen,
sehr wohl aber auf gefährliche Techniken verzichten.
Das Argument ist doppelt falsch.
Ein Tsunami ist zwar nur bedingt voraussehbar, aber man könnte eine Katastrophe verhindern, indem man Siedlungen im küstennahen Bereich verbietet, Millionen von Menschen umsiedelt und Häfen mit gigantischen Wällen und Schleusen umgibt.
Technisch wäre das machbar.
Vernünftigerweise hat das bislang kein Mensch gefordert.
Das Leben ist per definitionem lebensgefährlich, sicher ist nur der Tod.
Instinktiv schützt sich der Mensch, doch vernünftigerweise macht er
immer eine Abwägung, in der er die Gefahr und die Lebensqualität
gegeneinander aufrechnet.
Bei der Energieversorgung ist es nicht anders.
Am meisten Todesopfer fordert die Kohle - allein in den chinesischen Bergwerken sterben jährlich bis zu 20'000 Kumpel -, danach folgen mit kleinem Abstand Erdöl und Erdgas.
Bei der Wasserkraft besteht ein eklatanter Unterschied:
In der Dritten Welt, wo es gelegentlich zu Dammbrüchen kommt, ist
sie relativ gefährlich, in Industrieländern ziemlich sicher.
Am sichersten ist die Kernenergie.
Im Westen gab es bislang keine einzige Havarie mit Todesfolgen;
die einzige echte Katastrophe ist jene von Tschernobyl.
Gemäss Ensad forderte der GAU in der Ukraine direkt 31 Strahlenopfer.
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▶ Strahlenschutz, Strahlenbelastung │ ▶ Umwelt: Strahlenschutz, Strahlenbelastung
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Das LNT Modell
en The linear no-threshold model (LNT)
fr Le modèle linéaire sans seuil (LSS)
ALARA
de
So niedrig wie vernünftigerweise erreichbar
en
As Low As Reasonably Achievable
Hormesis (Anregung, Anstoß)
en Hormesis
fr Hormèse
de Hormesis (griech.: "Anregung, Anstoß", engl.: adaptive response) ist die schon von Paracelsus formulierte Hypothese, dass geringe Dosen schädlicher oder giftiger Substanzen eine positive Wirkung auf den Organismus haben können.
en Hormesis (from Greek hórmesis "rapid motion, eagerness," from ancient Greek hormáein "to set in motion, impel, urge on") is the term for generally favorable biological responses to low exposures to toxins and other stressors.
fr L'hormèse (du grec hórmesis, mouvement rapide d'impatience, du grec ancien hormáein, mettre en mouvement) désigne une réponse de stimulation des défenses biologiques, généralement favorable, à des expositions de faibles doses de toxines ou d'autres agents générateurs de stress.
UNSCEAR - United Nations Scientific Committee on the Effects of Atomic
Radiation
en
UNSCEAR Report: "Sources, effects and risks of ionizing radiation"
Jährliche Dosis in Frankreich: Grössenordnungen
Das Radon im Heilwasser zahlreicher Kurorte hat eine vergleichbare biologische Strahlenwirkung wie die «radioaktive Brühe» in Fukushimas Reaktoren, wenn man in ihr baden würde.
Bayerisches Staatsbad Bad Steben
de
Radon: Selten und doch so kostbar
Ein Radon-Bad lindert Schmerzen über Monate hinweg.
Radon Revital Bad St. Blasien - Menzenschwand
de
Radontherapie
Das natürliche radioaktive Edelgas Radon entsteht durch Zerfall von Uran. Generell ist Radon in der Erdrinde und in unserer Luft enthalten, doch die für medizinische Zwecke notwendige Konzentration findet sich nur an wenigen Orten.
Dem radonhaltigen Heilwasser werden von Balneologen entzündungshemmende und schmerzstillende Effekte zugeschrieben.
Weltwoche 45/11 / Alex Reichmuth
2011-11-10 de
Die Heilkraft der Radioaktivität
Strahlende Hautcremes, strahlende Unterwäsche, strahlende Kondome - in den 1930er Jahren waren radioaktive Produkte ein Verkaufsrenner.
Neue Forschungsresultate zeigen, dass das keinesfalls absurd war.
Die Hinweise, dass massvolle Strahlung der Gesundheit nützt, verdichten sich.
Zelluläre Erregung
Es ging damals oft um die Wirkung von Radon, einem radioaktiven Gas, das in uranhaltigem Gestein entsteht.
Hohe natürliche Radonwerte werden etwa im Tessin, im Schwarzwald, in den deutschen Mittelgebirgen und in einigen Gebieten Russlands verzeichnet.
Das Edelgas ist insgesamt für über die Hälfte der natürlichen radioaktiven Strahlung verantwortlich, der man auf der Erde ausgesetzt ist.
Radon kommt nicht nur in der Atemluft vor, sondern auch in Wasser gelöst.
Thermische Quellen in den erwähnten Gebieten sind oft stark mit radioaktivem Radon versetzt.
Um sie haben sich Kurorte gebildet.
Beispiele sind die Insel Ischia bei Neapel oder die Orte Lurisia im Piemont, St. Blasien im Schwarzwald, Brambach in Sachsen und Bad Gastein in Österreich.
Radon soll Entzündungen hemmen und Schmerzen lindern.
Vor dem Zweiten Weltkrieg warben viele Kurorte explizit mit ihrer Radioaktivität.
«Lurisia - das radioaktivste Wasser der Welt», pries etwa der gleichnamige italienische Kurort sein Mineralwasser an.
Hohe Dosen sind zweifellos schädlich
Waren die Menschen in den 1920er und 1930er Jahren dermassen verblendet von irreführender Werbung, und setzten sie sich darum grossen gesundheitlichen Risiken aus?
Nach der Entdeckung der ionisierenden Strahlen (Röntgenstrahlen, Radioaktivität) wurden deren Gefahren Anfang des 20. Jahrhunderts zwar erst allmählich erkannt.
Viele Menschen, die mit ihnen hantierten, kamen zu Schaden - namentlich auch Wissenschaftler.
Bis 1922 sind etwa hundert Todesfälle als Folge der Strahlung verbürgt.
Bei solchen gesundheitlichen Schäden ging es aber immer um hohe Dosen an Radioaktivität - in der Höhe von mehreren Sievert.
Sievert ist die physikalische Einheit für die biologische Wirkung radioaktiver Strahlung.
Die schädliche Wirkung hoch dosierter Strahlung ist wissenschaftlich eindeutig belegt und klar beschrieben.
Allerdings gab es in der Wissenschaft schon früh Hinweise, dass tiefe Dosen an Radioaktivität der Gesundheit nützen.
In den letzten Jahrzehnten verdichteten sich diese Hinweise:
Eine Strahlung von bis zu einer Dosis von mehreren hundert Millisievert
(Tausendstel Sievert) ist möglicherweise nicht nur unschädlich,
sondern heilsam.
Hiroschima und Nagasaki
Bemerkenswert sind Beobachtungen bei den Überlebenden der Atombombenabwürfe über Hiroschima und Nagasaki.
Während die Überlebenden, die einer hohen Strahlung ausgesetzt waren, im Alter oft an Krebs erkrankten, zeigte sich bei denjenigen mit tiefer Strahlenbelastung das Gegenteil:
Sie litten etwa seltener an Leukämie als Menschen, die nicht von Strahlung betroffen waren.
In einer Dosis von bis zu 200 Millisievert schien sich die Radioaktivität positiv für die Atombomben-Überlebenden auszuwirken.
Trainingseffekt fürs Immunsystem?
Die sogenannte Hormesis-Hypothese («hormesis», deutsch: «Anregung») besagt nun, dass nieder dosierte Strahlung die Selbstheilungskräfte stimuliert.
Die Strahlung verursacht zwar zusätzliche Genschäden, diese können aber in Schach gehalten werden.
Es ergibt sich eine Art Trainingseffekt:
Die körpereigene Abwehr hat mehr Übung darin, Schäden zu beheben.
Somit kann sie gefährliche Mutationen ganz allgemein besser bekämpfen.
Das Krebsrisiko sinkt auf ein tieferes Niveau als jenes ohne Bestrahlung.
Kurorte:
In den Kurorten baden die Gäste allerdings weiterhin in radonhaltigen Thermen.
Deren Radioaktivität wird aber nicht mehr herausgestrichen.
Darum ist den Kurgästen in Ischia, Lurisia, Brambach oder Bad Gastein wohl auch nicht bewusst, dass ihr Badewasser mindestens so stark strahlt wie das Kühlwasser im AKW Fukushima, das als unbewältigtes Problem gilt.
Zwar stammt die Radioaktivität in den Kurbädern von Radon und nicht, wie in Japan, (überwiegend) von Cäsium.
Das Radon im Heilwasser zahlreicher Kurorte hat eine vergleichbare biologische Strahlenwirkung wie die «radioaktive Brühe» in Fukushimas Reaktoren, wenn man in ihr baden würde.
NZZ / Corinne Hodel
2012-01-01 de
Radioaktivität verlängert das Leben von Krebskranken
In Basel werden Krebspatienten mit radioaktiven Stoffen behandelt.
Die einzigartige Therapie hat kaum Nebenwirkungen.
Die Patienten im vierten Stock des Klinikums 2 im Universitätsspital Basel strahlen radioaktiv.
Nicht etwa, weil sie Zeugen einer nuklearen Katastrophe geworden wären, sondern weil sie sich mit radioaktiven Substanzen behandeln lassen - im Kampf gegen ihre Krebskrankheit.
Damit die radioaktive Strahlung, die von ihnen ausgeht, andere nicht gefährdet, sind Wände und Böden der Patientenzimmer verbleit.
Das Abwasser wird in einem separaten Tank gesammelt, und das medizinische Personal stellt sich während der Visite hinter eine Mauer.
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⇧ 2018
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Lutz Niemann
2018-06-24 de
Die Widersprüchlichkeiten beim Strahlenschutz
In der heutigen Welt gilt Strahlung von Radioaktivität als Teufelszeug, so wird es von Massenmedien und Kanzeln verkündet.
Diese Strahlenangst ist vor rund 100 Jahren entstanden als man die Zusammenhänge noch nicht kannte und sich die Kenntnisse zur Atomphysik erst langsam entwickelten.
Kernenergie: Strahlenbelastung, Tschernobyl, Beurteilung von Fukushima
Umwelt, Biodiversität, Nachhaltige Entwicklung: Strahlenschutz, Strahlenbelastung
Novo
Matthias Kraus
2018-05-02 de
Brennstäbe unterm Bett
Die Atomkraft macht vielen Angst,
dabei geht nüchtern betrachtet von ihr wenig Gefahr aus.
Und Thorium-Flüssigsalzreaktoren haben großes Potential.
Thorium-Flüssigsalzreaktor
Jede Technik, die irgendetwas bewirkt, kommt mit Nebenwirkungen.
Die regenerativen Energien sind da keine Ausnahme.
Anders als zum Beispiel Windräder, ein Konzept aus dem 14. Jahrhundert, ist Kernkraft eine junge Technik mit viel Spielraum zur Optimierung.
Und wer hätte es gedacht, unbemerkt von uns germanischen Umweltfreunden tut sich hier gerade wieder eine ganze Menge.
Zumindest in den Industriestaaten gibt es kein Interesse mehr an weiterem Plutonium.
Im Gegenteil, das Zeug muss weg, am besten gleich zusammen mit dem restlichen Atommüll.
Und so wenden sich alle Augen jetzt wieder dem Thorium-Flüssigsalzreaktor zu, denn der vereint geradezu magisch viele Eigenschaften der guten Sorte:
GAUs, also Kernschmelzen verbunden mit austretender radioaktiver Strahlung, sind konstruktionsbedingt unmöglich.
Der Brennstoff wird bis zu 99 Prozent genutzt, es bleibt kaum Restmüll übrig.
Bisher lag die Energieausnutzung unter 5 Prozent.
Carlo Rubbia, Nobelpreisträger in Physik, sagt, mit einem Kilo Thorium können wir so viel Energie produzieren wie mit 200 Kilo Uran.
Es entstehen rund tausendmal weniger radioaktive Abfälle als bei den üblichen Leichtwasserreaktoren.
Fünf Sechstel davon sind schon nach 10 Jahren stabil, der Rest nach 300 Jahren.
Unsere radioaktiven Müllberge einschließlich Plutonium können Stück für Stück mitverbrannt werden, statt hunderttausende Jahre im Endlager zu verrotten.
Die Castoren enthalten nutzbare Energie für hunderte von Jahren.
Es ist nicht möglich, im Betrieb Uran oder Plutonium für den Bau von Atombomben abzuzweigen.
Thorium ist günstiger und kommt viermal häufiger vor als Uran.
Thorium-Strom ist kostengünstiger als der billigste Strom aus Kohlekraftwerken.
Flüssigsalzkraftwerke können sehr viel kleiner gebaut werden als herkömmliche KKWs.
Sie sind in Modulbauweise in Serie herzustellen und dezentral einsetzbar.
Es ist denkbar, die Reaktoren unterirdisch zu bauen.
Das erschwert Terroranschläge.
Sie sind schnell an- und abschaltbar und können so die systembedingte Sprunghaftigkeit erneuerbarer Energiequellen perfekt ausgleichen.
Wie alle anderen Kernkraftwerktypen stoßen auch Flüssigsalzreaktoren kein CO2 aus.
Die ersten neuen Thorium-Flüssigsalzreaktoren laufen gerade an, der Betrieb in großem Maßstab ist allerdings noch Jahre entfernt.
Wenn wir am Ball bleiben, lösen wir mit ihrer Hilfe eine ganze Reihe der Probleme im Zusammenhang mit unserem Energiebedarf und der alten Kernenergie.
Das sehen weltweit auch immer mehr Umweltexperten so.
Deutsche Ökos, die starrsinnigsten aller Pessimisten, erkennen darin nichts weiter als böse Gaukelei der "internationalen Atomlobby". (Wenn es darum geht, den armen Mitbürgern zum Zweck der Profitmaximierung Schaden zuzufügen, werden leider selbst die reaktionärsten Industriellen grundsätzlich zu Internationalisten.)
Ist jede kleine Strahlendosis schädlich?
Gemäß der "Linear No Threshold"-Hypothese (LNT) steigt das Krebsrisiko mit jeder jemals erhaltenen Dosis linear an.
"Je weniger Strahlung, desto besser" ist die übliche Sprachregelung, auf der die Risikohochrechnungen beruhen.
Manche Institute sind anderer Ansicht,
nämlich, dass der Körper mit geringer Strahlung gut klarkommt und dass sich die Wirkung von Strahlung nicht lebenslänglich im Körper kumuliert.
Wie hoch ist die Strahlenbelastung, wenn man eine Banane isst?
0,001 Millisievert.
Wie hoch ist die Höchstdosis der Bevölkerung Deutschlands durch laufende Kernkraftwerke?
Zehn Bananen - 0,01 Millisievert pro Jahr - bei großzügiger Berechnung.
Tatsächlich ist es meist weniger.
Ein Flug nach Japan liegt zehnfach höher, eine Computertomografie hundert- bis dreihundertfach.
Wie hoch war die durchschnittliche Strahlenbelastung innerhalb eines 16-km-Radius bei der Three-Mile-Island-Kernschmelze (bei Harrisburg, 1979)?
80 Bananen oder 0,08 Millisievert.
Gibt es eine natürliche Strahlung auf der Erde?
Die durchschnittliche Jahresdosis durch Hintergrundstrahlung beträgt 2,4 mSv (Millisievert), das 240-Fache der maximalen Belastung durch KKWs in Deutschland.
Hierzulande liegt sie im Schnitt bei 2,1 mSV, mancherorts vielfach höher.
Die Stadt Ramsar im Iran bestrahlt ihre Bewohner an jedem einzelnen Tag mit dem Äquivalent von zwölf Röntgenbildern, ohne dass dort die Sterblichkeit ansteigt, ganz im Gegenteil, die Leute werden bei guter Gesundheit uralt.
Ist eine geringe Menge an Radioaktivität womöglich sogar gesund?
Es wäre unmoralisch, das zu testen, indem man Menschen im Großversuch bestrahlt.
Doch genau das ist in Taiwan passiert.
Was war da los in Taipeh?
Um 1982 herum wurde versehentlich ein Container mit strahlendem Kobalt-60 zusammen mit regulären Stahlresten verschmolzen und zu Stahlträgern verarbeitet.
Diese wurden in 180 Neubauten eingesetzt.
Etwa zehntausend Menschen zogen für 9 bis 20 Jahre ein.
Erst 1992 begann man, die harte Gammastrahlung der Häuser zu bemerken.
2003 betrug die kumulierte Kobalt-Strahlendosis der Bewohner 600 mSv, bei manchen bis zu 4000 mSv, das ist 1600 Mal höher als die durchschnittliche Hintergrundstrahlung der Erde.
Was ist Hormesis?
eine positive Wirkung von Strahlung in geringer und mittlerer Höhe hin, man nennt das Hormesis.
Seit Jahrmillionen sind Lebewesen radioaktiver Strahlung ausgesetzt, in der Frühzeit stärker als heute.
Durch Adaption entstanden Mechanismen, die molekulare Strahlungsschäden umgehend reparieren - und zwar so übereffizient, dass nicht nur akute, sondern auch bereits vorhandene Zellschäden gleich mit repariert werden.
Studien zeigen, dass geringe und mittlere Dosen von Strahlung (aber auch anderer Stressfaktoren wie Gifte), durch diesen Trainingseffekt gesundheitsfördernd sein könnten - selbst noch in einer Höhe, die der maximal erlaubten Dosis für Kernkraftwerksarbeiter entspricht.
In Gegenden mit höherer Hintergrundstrahlung gibt es weniger Krebsfälle.
Britischen Radiologen wurde eine überdurchschnittliche Lebenserwartung attestiert.
In amerikanischen Bundesstaaten, in denen Atomtests stattfanden, ist die Lungenkrebsrate deutlich niedriger als in den anderen.
Löst Strahlung Genmutationen aus, die weitervererbt werden?
Ionisierende Strahlung kann zu Mutationen im Zellkern führen.
Dass es in der Folge zu Gendefekten bei den Nachkommen kommt, ist aber offenbar höchst selten.
Die Radiation Effects Research Foundation, eine japanisch-amerikanische Organisation, die seit Ende der 1940er-Jahre gesundheitliche, genetische und umweltbezogene Langzeiteffekte der radioaktiven Strahlung der Atombombenopfer von Hiroshima und Nagasaki untersucht, findet keinen Anstieg von Gendefekten bei den Kindern der Betroffenen, selbst wenn ihre Eltern extrem hohen Dosen ausgesetzt waren.
Wie viele Menschen hat die zivile Nukleartechnik bisher insgesamt auf dem Gewissen?
Unumstritten sind insgesamt und weltweit 209 Tote seit 1945.
Bei einem Unfall in Kyshtym 1957 schwanken die Schätzungen zwischen 49 und 8015 Toten als Spätfolgen.
Damit kollidieren sie jedoch mit der bis zu 39 Prozent niedrigeren Krebsrate gegenüber einer nicht kontaminierten Vergleichsgruppe aus der Gegend.
Und Tschernobyl?
Neben den 45 Mitarbeitern, die bereits oben eingerechnet sind, kursieren unterschiedliche Schätzungen zu den Langzeitfolgen von Tschernobyl, gemäß UN sind bislang 58 weitere Strahlenopfer zu beklagen.
Die Spätfolgen beziffert die Weltgesundheitsorganisation auf bis zu weitere 4000 Krebstote.
Greenpeace behauptet, es werden 200.000 oder mehr werden.
Das International Journal of Cancer wiederum schreibt in einer Studie, es sei unwahrscheinlich, dass die Folgen des bislang größten Strahlungsunfalls in den Krebsstatistiken Europas überhaupt erkennbar werden und auch bislang gebe es in Europa keinen daraus resultierenden Anstieg.
Fukushima?
Null Tote durch den (größten anzunehmenden) Reaktorunfall.
Was 18.000 Menschenleben kostete, war eines der schwersten jemals gemessenen Erdbeben und der darauffolgende Tsunami, nicht aber die dreifache Kernschmelze.
Gemäß UN-Report waren die Arbeiter im havarierten Kernkraftwerk im Schnitt nur 140 mSv ausgesetzt, daher besteht für sie kein erhöhtes Krebsrisiko.
Ein zweiwöchiger Aufenthalt innerhalb der Sperrzone bedeutete typischerweise 1 mSv, das ist wenig (vgl. Taipeh).
Für die Bevölkerung war das größere Gesundheitsrisiko die Überreaktion der Behörden, ausnahmslos alle zu evakuieren.
Welche Energiequelle ist die tödlichste?
Kohle: Wenn man mal CO2 außen vor lässt, liegt die Sterblichkeit im weltweiten Schnitt bei 100.000 pro Billiarde Kilowattstunden.
Öl: 36.000,
Biomasse: 24.000,
Solarzellen: 440,
Windräder: 150 (Vögel nicht mitgezählt).
Kernkraft schneidet mit weitem Abstand am besten ab: 90.
Um all dem Geraune von Mutationen, Strahlung und Toten noch zwei weitere Kennziffern hinzuzufügen:
Jährlich sterben 3.000.000 Menschen durch Luftverschmutzung und
weitere 4.300.000, weil sie mangels Strom in ihren vier Wänden Holz und Dung
(in den weltweiten Statistiken subsumiert unter "Erneuerbare Energien") zum Kochen und Heizen verbrennen.
Das bekommen wir nur nicht so mit.
Was wir mitbekommen und was wir uns merken, ist das Spektakuläre, das Visuelle und das, worüber die Medien berichten und unsere Freunde reden:
Schweinegrippe, kalbende Eisberge, Flugzeugabstürze.
Und natürlich Hiroshima, Fukushima, Tschernobyl.
Zerstörung läuft plötzlich ab, Aufbau nur langsam.
Langsam hat keinen Nachrichtenwert, deshalb besteht die mediale Ausgabe der Welt zu großen Teilen aus Kurseinbrüchen, Superstürmen und Unfällen aller Art.
Dazu kommt, dass wir Risiken, die wir nicht selbst beeinflussen können, maßlos überschätzen.
Hausgemachte Gefahren hingegen ereilen gefühlt immer nur die anderen, zum Beispiel der ganz gewöhnliche Tabakgenuss, welcher für Raucher das mit Abstand größte Lebensrisiko darstellt.
Was wir vermeintlich selbst kontrollieren könnten, lässt uns kalt (gähn, Reiseverkehr ...).
Was außerhalb unseres Einflusses liegt, macht uns panisch (OMG, Turbulenzen!).
⇧ 2017
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Lutz Niemann
2017-06-27 de
Das Kobalt-60 Ereignis von Taiwan - und was ist daraus zu
schließen?
Was ist in Taiwan passiert?
Die Dosis macht das Gift
Wie ist die Beobachtung der nützlichen Strahlenwirkung zu verstehen?
Was bedeutet ein Milli-Sievert (1 mSv), ist es viel oder wenig?
Wie ist die Situation außerhalb von Deutschland?
Was ist zu tun?
Was ist in Taiwan passiert?
Dort war Baustahl mit Kobalt-60 kontaminiert mit der Folge, daß die Bewohner ständig einer Ganzkörperbestrahlung durch harte Gamma-Strahlung ausgesetzt waren.
Die Gebäude waren in 1982/1983 gebaut worden, die erhöhte Gamma-Strahlung in Räumen wurde erst nach 10 Jahren in 1992 entdeckt.
Man machte sich auf die Suche nach weiteren kontaminierten Bauten und wurde fündig.
Insgesamt hatte man ein Kollektiv von 10 000 Personen, die über 9 bis 20 Jahre einem Strahlenpegel ausgesetzt waren, wie er weder in der Natur noch im Bereich der Kerntechnik vorkommt.
Anhand der gemessenen Ortsdosisleistung in den Gebäuden konnte man auf den Strahlenpegel von 1982 rückrechnen und mit dem Wohnverhalten der Leute die gesamte erhaltene Dosis abschätzen.
Und man konnte die Gesundheit der Bewohner beobachten
Hier die Daten von dem Teilkollektiv von 1100 Personen mit der höchsten Dosis:
In 1983 betrug die mittlere Jahresdosis 74 mSv, und die maximale 910 mSv.
Die kumulierten Jahresdosen waren im Mittel 4 Sv, der Maximalwert 6 Sv.
Bei einer angenommenen Aufenthaltsdauer in den Wohnungen von 4000 Stunden im Jahr lag der Strahlenpegel 1983 im Mittel bei 20 µSv/h und maximal bei 200 µSv/h.
Diese Zahlen sind so hoch, daß sie jedem Fachmann, der in Sachen Strahlen ausgebildet ist, erschaudern lassen.
In dem gesamten Kollektiv hätte es unter den Erwachsenen 186 Krebstodesfälle geben müssen.
Nach dem im Strahlenschutz angewandten LNT-Modell hätte es durch Strahlung weitere 56 (also 242) Krebstodesfälle geben müssen.
Bisher wurden tatsächlich aber nur 5 Krebstodesfälle beobachtet.
Damit wurde an einem Kollektiv von 10 000 Personen überraschend eindrucksvoll das bewiesen, was aus Versuchen mit Zellkulturen, an Tieren, und auch an Menschen seit einem halben Jahrhundert weltweit bekannt ist, aber von der Lehrmeinung im Strahlenschutz ignoriert wird.
Die LNT-Hypothese (Linear no Threshold) ist nicht haltbar,
ebenso die Folgerung wie das ALARA-Prinzip (As Low As Reasonably Archievable).
Gamma-Strahlung im Niedrigdosisbereich als Langzeitbestrahlung ist nützlich für Lebewesen, es trainiert das körpereigene Abwehrsystem und bekämpft Krebs (Hormesis).
Das Co-60-Ereignis bietet eine ideale Möglichkeit, die auf der LNT-Hypothese beruhenden Strahlenschutzprinzipien ohne Gesichtsverlust für die hauptamtlichen Strahlenschützer auf den Müll zu werfen und die biopositive Wirkung von Niedrigdosisstrahlung bei kleiner Dosisleistung anzuerkennen.
Die Dosis macht das Gift
Die heute gültigen Gesetze sind begründet an den Überlebenden von Hiroshima und Nagasaki, wo in einer Langzeituntersuchung eine erhöhte Krebsrate festgestellt wurde.
Hier hatte eine hohe Dosis innerhalb sehr kurzer Zeit gewirkt.
Nun macht man Strahlung die Annahme, dass auch jede noch so kleine Strahlendosis schädlich sei, und zwar unabhängig von der Zeit seines Einwirkens.
Das wird Vorsorgeprinzip genannt.
Die Unsinnigkeit dieser Annahme ist am Beispiel Alkohol klar erkenntlich: eine Flasche Schnaps in einer halben Stunde hinunter gekippt ist schädlich.
Aber die gleiche Alkoholmenge auf lange Zeit verteilt ist anregend für den Kreislauf, macht Lebensfreude, ist eher nützlich, niemals schädlich.
Wie ist die Beobachtung der nützlichen Strahlenwirkung zu verstehen?
Durch Strahlung werden Elektronen in den Molekülen von ihren Plätzen verlagert.
Soweit es sich dabei um Bindungselektronen handelt, bedeutet das chemische Veränderungen in den Zellen.
Diese Veränderungen werden vom Immunsystem wieder korrigiert.
Zusätzliche Verlagerung von Bindungselektronen bedeutet daher Anregung für zusätzliche Korrekturprozesse in der Zelle.
Es werden alle Bindungselektronen mit gleicher Wahrscheinlichkeit getroffen,
daher werden alle möglichen chemischen Reaktionen in der Zelle angeregt.
Alle möglichen Korrekturreaktionen in den Zellen werden trainiert.
Das wiederum bedeutet sehr vielseitige Möglichkeiten, infolge Strahlung das Immunsystem der Zellen zu stärken.
Bei der Gabe von Medikamente an Patienten geschieht ähnliches, aber es werden spezifische Reaktionen angeregt, immer nur in Bezug auf eine bestimmte Krankheit.
Die Wirkung von Strahlung ist unspezifisch, vielseitiger als bei Medikamenten.
So erklärt sich auch die Tatsache, daß schädliche Wirkungen von Chemikalien durch Strahlung gemildert oder vermieden werden können.
Krebs ist eine Alterskrankheit, sie schlägt zu, wenn das Immunsystem bei den Menschen mit zunehmendem Alter in seinen Fähigkeiten nachlässt.
Daher lässt die anregende Wirkung der Strahlung auf die Abwehrkräfte der Zellen hoffen, daß auch andere Alterskrankheiten wie Parkinson und Demenz durch niedrig dosierte Langzeitbestrahlung bekämpft oder gemildert werden können.
Eine gut trainierte körpereigene Abwehr spielt auch bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten eine wichtige Rolle.
Was bedeutet ein Milli-Sievert (1 mSv), ist es viel oder wenig?
1 mSv bedeutet eine Spur pro Zelle
(Somit bedeutet 1 mSv im Jahr, daß jede Zelle einmal im Jahr von einem Strahl getroffen wird und die Immunabwehr der Zelle trainiert wird.)
Das ist sehr wenig und kann auf den gesamten Organismus keinen Trainingseffekt bewirken.
Das wird verständlich beim Blick auf sportliches Training, ein Training einmal im Jahr ist ohne Effekt und zu wenig für den Erfolg im Wettkampf.
Es muß gezielt trainiert werden, je nach Sportart ist das Training unterschiedlich, z.B. bei Triathlon oder bei 100m-Spurt.
Auch beim Training der Zellen kann erwartet werden, daß Strahlung sehr verschieden wirkt je nach Art des Krebses oder anderen Krankheiten.
T.D. Luckey, M. Doss und C.L. Sanders geben Empfehlungen als optimale Dosis für biopositive Wirkung der Strahlung:
Empfehlung | T.D. Luckey | M. Doss | C.L. Sanders |
Dosis im Jahr | 60 mSv | 200 mSv | 150 bis 3000 mSv |
Dosisleistung bei 4000 h/a | 15 µSv/h | 50 µSv/h | 40 bis 800 µSv/h |
Training der Zellen | einmal pro Woche | jeden zweiten Tag | 3 x pro Woche bis 10 x täglich |
Übersicht zur Dosisleistung bei Annahme von 4000 Stunden Bestrahlung im Jahr
Beim Co-60-Ereignis in Taiwan wurden die Bewohner der Gebäude regelmäßig bestrahlt,
das regelmäßige Training von Zellen/Immunsystem erklärt die überraschende Wirkung.
Übersicht zu den Dosisleistungen
grün:
"normal; ohne Wirkung", "Nutzen", "Gefahr"
rot:
dem Co-60 Ereignis
blau:
und dem von T.D. Luckey und M. Doss empfohlenen nützlichen Bereich.
Es ist festzustellen
Gefahren bestehen nur bei sehr hoher Dosisleistung, denn nur dann können auch hohe Dosen erreicht werden.
Bei Bestrahlung nach einer Krebs-OP wird täglich mit einer Organdosis von 2 Sievert mit hoher Dosisleistung bestrahlt.
Es heißt im Dt. Ärzteblatt: "Gesundes Gewebe kann subletale Schäden (das sind 2 Sievert pro Tag) in den Bestrahlungspausen (von einem Tag zum nächsten) weitgehend reparieren."
Die evakuierten Zonen von Tschernobyl und Fukushima liegen im nützlichen Bereich der Dosisleistung,
dennoch werden sie von den Medien als "Todeszonen" bezeichnet, das ist fake news.
Durch die Evakuierung der Menschen in Tschernobyl und Fukushima hat man diesen Personen eine Dosis vorenthalten, die deren Gesundheit gut getan hätte.
Wenn aus einem Kernkraftwerk radioaktive Stoffe frei gesetzt werden, so ist höchstens in unmittelbarer Nähe auf dem Kraftwerksgelände kurzzeitig Gefahr vorhanden.
Es gibt Gebiete auf der Erde mit einer höheren Dosisleistung der Bodenstrahlung,
aber diese Stellen sind klein und die Menschen halten sich meistens nicht im Freien sondern in ihren Häusern auf.
Daher sind die biopositiven Effekte dort an Menschen nicht zu sehen.
Das gleiche gilt für das fliegende Personal.
Nur an Astronauten mit langem Aufenthalt in der ISS konnte man eine Wirkung erkennen.
Wie ist die Situation außerhalb von Deutschland?
Im Februar 2015 haben die Professoren Carol S. Marcus, Mark L. Miller und Mohan Doss an die Genehmigungsbehörde NRC (Nuclear Regulatory Commission) der USA eine Petition gerichtet mit der Bitte zur Korrektur der zur Zeit geltenden Prinzipien beim Umgang mit Strahlung.
Dabei ging es den Initiatoren nicht nur um die Beseitigung der zu niedrigen Grenzwerte, die eine nicht vorhandene Gefahr vorgaukeln, sondern es ging um die Akzeptanz der biopositiven Wirkung von Strahlung im Niedrigdosisbereich, die von der Internationalen Strahlenschutzkommission ICRP (International Commission on Radiological Protection) abgelehnt wird.
Die Petition hatte mit den dazu abgegebenen ca. 650 Kommentaren ein gewaltiges Echo in der Fachwelt der USA.
Im Oktober 2015 hat die NRC die Petition zurück gewiesen und beruft sich dabei auf die nationalen und internationalen Strahlenschutzgremien.
Dennoch wurde die Existenz der biopositiven Wirkung von Strahlung anerkannt, daher erscheint die Antwort des NRC als ein Versuch, eine deutliche Stellungnahme zu vermeiden und den Schwarzen Peter an andere weiter zu schieben.
In der Internationalen Strahlenschutzkommission ICRP gibt es Anzeichen von Einsicht in die Fehler der Strahlenschutzrichtlinien.
So werden in dem Bericht einer von der ICRP eingesetzten task group "Radiological protection issues arising during and after the Fukushima nuclear reactor accident" die Strahlenschutzgrundsätze als
"speculative, unproven, undetectable and 'phantom'" beschrieben.
Das heißt in klarer deutscher Sprache:
die Gefahr durch Strahlung ist "spekulativ, unbewiesen, nicht
feststellbar, also ein Phantom".
Ein Phantom ist ein Trugbild, ein Geisterbild, ein Gespenst.
Strahlenangst ist wie Angst vor Gespenstern.
Die Verfasser bezeichnen ihren Bericht als private Meinung, die nicht von der ICRP unterstützt wird.
Auch in diesem Falle haben die offiziellen Stellen nicht den Mut, die Dinge beim rechten Namen zu nennen.
Prof. Jaworowski (†) bezeichnete die heutigen Strahlenschutzrichtlinien in einer Veröffentlichung als kriminell.
Was ist zu tun?
Luckey schrieb in den 1980-er Jahren:
"Es wird allmählich Zeit, daß sich die für die Volksgesundheit verantwortlichen Stellen darüber Gedanken zu machen beginnen, wie sicher gestellt werden kann, das jeder die Dosis, die er zur Erhaltung seiner Vitalität und Gesundheit benötigt, auch immer erhält."
Luckey bezog sich mit diesem Ausspruch auf 1260 Veröffentlichungen über die biopositive Wirkung von Strahlung.
Heute ist die Anzahl der diesbezüglichen Veröffentlichungen auf mehr als 3000 gestiegen.
Es gibt mit "dose-response" eine Zeitschrift nur zu diesem Thema.
Heute sagt Luckey in Kenntnis des Co-60-Ereignisses von Taiwan:
Mehr als 500 000 Krebstote könnten jedes Jahr in den USA durch Exposition mit ionisierender Strahlung vermieden werden.
Die Möglichkeit dazu wird allerdings durch gesetzliche Restriktionen verboten.
Bezogen auf die Bevölkerung in Deutschland, könnte man bei uns von 200 000 Personen sprechen.
Rechnet man diese Zahlen hoch auf alle westlichen Industriestaaten, kommt man mehrere Million Fälle pro Jahr.
Angesichts dieser gigantischen Zahlen ist es gerechtfertigt, wenn Fachleute die heutigen Strahlenschutzprinzipien als den folgenreichsten wissenschaftlichen Irrtum der Neuzeit bezeichnen.
In unabhängigen Fachmedien wird über die nützlichen Strahlenwirkungen diskutiert, aber in den Massenmedien wird das Thema ignoriert.
Die deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen bekommen viele ihrer Gelder aus der Politik, sie sind von der Politik abhängig, müssen der Politik gehorchen um zu überleben.
Auch Galileo Galilei mußte seine Einsichten widerrufen und durfte daher weiter leben.
Es gibt einen Vorschlag, wie Unabhängigkeit in der Information auf verschiedensten Gebieten per Gesetz erreicht werden könnte:
Man sollte die Medien per Gesetz zu kontroversen Diskussionen verpflichten, damit der Bürger selber über richtig oder falsch entscheiden kann.
Das ist dringend erforderlich, denn die LNT-Hypothese und das ALARA-Prinzip sind zutiefst unmoralisch.
Die Obrigkeit hat kein Recht, den Menschen die für eine optimale Gesundheit erforderliche Strahlendosis zu verweigern.
Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, in freier Entscheidung selber zu bestimmen, um sein Strahlendefizit durch eine Zusatzdosis auszugleichen.
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2017-05-21 de
Die Leukämie-Lüge
Quellen / Sources:
Deutscher Arbeitgeber Verband
Prof. Walter Krämer
2017-04-10 de
Die Leukämie-Lüge
Novo Argumente / Ludwig Lindner
2008-03-01 de
Leukämie durch Kernkraftwerke?
Ludwig Lindner beschreibt, wie mit zweifelhaften Methoden versucht wird, die Häufung von Leukämiefällen in der Nähe von Kernkraftwerken zu begründen.
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Klaus-Dieter Humpich
2017-02-13 de
Mediziner gegen LNT
Die Linear No Threshold (LNT) Hypothese
Die Linear No Threshold (LNT) Hypothese, nach der jede Strahlung auch in geringster Dosierung schädlich ist, wurde schon vielfach widerlegt.
Trotzdem verwenden sie die Antiatom-Aktivisten weiter um Angst zu erzeugen, die hilft ihre eigentlichen Ziele zu erreichen.
Die LNTH (linear no-threshold hypothesis) geht von einem rein linearen Zusammenhang zwischen Strahlungsdosis und Krebsfällen aus.
Die Gerade soll von einer Dosis Null bis unendlich verlaufen.
Es gibt ausdrücklich keinen Schwellwert, unterhalb dessen kein Krebs auftritt
Das ALARA-Prinzip (as low as reasonably achievable)
Wegen dieser Annahme (LNTH), hat man für den Strahlenschutz das ALARA-Prinzip (as low as reasonably achievable) erschaffen.
Selbst Kritiker des linearen Ansatzes ohne Schwellwert, sind oft Anhänger des Prinzips: "So wenig Strahlung, als vernünftig erreichbar".
Das Wort "vernünftig" wird - wegen der angeblichen Krebsgefahr - als "so gering wie möglich" überinterpretiert.
Das gut gemeinte Vorsorgeprinzip, wird dadurch leider in einen Nachteil verkehrt.
Genau da, setzt die Kritik der Mediziner ein.
Was ist das Neue an der Kritik der Mediziner?
Die Fakten zu LNT und ALARA sind allen Fachleuten längst bekannt.
In der Fachwelt gibt es schon lange keine ernsthafte Verteidigung der LNT-Hypothese mehr.
Überlebt hat bisher nur das ALARA-Prinzip.
Mit der nötigen Eindimensionalität im Denken, ließ es sich als Vorsorge verkaufen.
Nun melden sich mit diesem Artikel auch die Diagnostiker öffentlich zu Wort.
Schon seit Jahren sind sie mit verängstigten Patienten konfrontiert, die notwendige Untersuchungen aus "Angst vor Strahlung" verweigern.
Inzwischen ist das ALARA-Prinzip so weit auf die Spitze getrieben worden, daß die Diagnostik als solche gefährdet scheint.
Clevere Gerätehersteller haben die "Strahlung" so weit gesenkt, daß die damit gewonnenen Ergebnisse (teilweise) unbrauchbar sind.
Mehrfachuntersuchungen sind nötig, falsche Diagnosen nicht ausgeschlossen.
Auch hier gilt es, rein medizinische Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen.
Eigentlich reicht auch hier schon, der gesunde Menschenverstand.
Röntgenärzte waren übrigens - lange vor der Kerntechnik - die ersten betroffenen von "Strahlenkrankheiten".
Sie waren auch die ersten, die Grenzwerte für die Strahlenbelastung einführten.
Ganz pragmatisch gingen sie von der Hautrötung als erkennbares Anzeichen einer Schädigung aus.
Sicherheitshalber setzten sie 1/10 davon, als Schwellwert für eine Unbedenklichkeit an.
Dieser Grenzwert war lange der Standard.
Bis im "kalten Krieg" die Strahlenphobie zur politischen Waffe wurde.
Zusammenfassung
Es gibt in Natur und Technik kein "gut" und kein "schlecht", allenfalls ein Optimum.
Jede Sache hat ihre Vor- und Nachteile, die immer untrennbar miteinander verbunden sind.
Erkenntnisse, die so alt wie die Menschheit sind. Fast jede Giftpflanze ist - in der richtigen Dosierung - gleichzeitig auch Heilkraut.
Die Erkenntnis "die Dosis macht's", ist schon seit Jahrhunderten die Grundlage einer jeden Apotheke - unabhängig vom Kulturkreis.
Der "Angstmensch" als Massenerscheinung, wurde erst vor wenigen Jahrzehnten in saturierten, westlichen Gesellschaften kultiviert.
Es wird von den Ärzten zu recht kritisiert, daß den (fachgerechten) Untersuchungen zur Behandlung und Diagnose (Röntgen, CT, Radionuklide) von Krebs ein innewohnendes (zu hohes) Krebsrisiko unterstellt wird.
Dieser Fehlschluss beruht einzig auf der falschen LNT-Hypothese.
Unterhalb einer Dosis von 100 mGy (10 Rad) konnte kein einziger Krebsfall nachgewiesen werden.
Angebliche Fälle, werden nur aus dem (bekannt falschen) LNT-Modell hergeleitet.
Ähnlichkeiten zu den "Klimawissenschaften", bei denen "Welt-Temperaturen" mit (bekannt fehlerhaften) "Weltmodellen" berechnet werden, sind auffällig, aber beileibe nicht zufällig.
Es sind lediglich Spielarten des gleichen Lyssenkoismus.
⇧ 2016
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Lutz Niemann
2016-05-25 de
Was bedeutet "verstrahlt"? DER SPIEGEL hat sich geäußert
Strahlung, Radioaktivität, Kernenergie, das sind die Schreckenswörter in Deutschland.
Die Angst davor hat Deutschland bewogen, auf seine gesicherte Stromversorgung zu verzichten.
Jetzt hat der SPIEGEL dazu einen beachtenswerten Bericht mit der Überschrift "Schön verstrahlt" geschrieben (DER SPIEGEL, 17/2016, S. 106 ff, (hier).
In diesem Bericht wurden viele wichtige Dinge angeschnitten, aber obwohl der SPIEGEL als Leitmedium gilt, ist es in der weiteren deutschen Medienlandschaft dazu bisher still geblieben
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Lutz Niemann
2016-05-25 de
Der "Healthy-Worker-Effekt"
Nachdem bei den Überlebenden der Kernwaffenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki ein kanzerogenes Strahlenrisiko festgestellt worden war, begann man auch bei den Beschäftigten in der Nuklearindustrie nach Effekten zu suchen.
Eine gute Zusammenfassung von Ergebnissen gibt es aus dem Jahre 1987 [1].
Es wur-den bei den Beschäftigten in der Nuklearindustrie keine negativen gesundheitlichen Effekte festgestellt, wie es nach der Lehrmeinung in Strahlenschutz hätte sein müssen.
Es wurde im Gegenteil gefunden, daß unter diesen Arbeitern die Sterblichkeit geringer war als bei der Normalbevölkerung.
Man nannte diese Erscheinung "Healthy-Worker-Effekt" und erklärte es durch gesündere Lebensführung und bessere medizinische Versorgung der Nukleararbeiter.
Zusammenfassung
Es gibt einen "Healthy-Worker-Effekt" bei Herzkreislauferkrankungen durch gesunde Lebensführung, jedermann kann sein Risiko dazu vermindern, Eigeninitiative ist erforderlich.
Es gibt einen "Healthy-Worker-Effekt" bei der allgemeinen Gesundheit einschließlich Krebs durch regelmäßige gamma-Ganzkörperbestrahlung.
Dadurch kann das Immunsystem gestärkt werden, und das Risiko für viele Krankheiten vermindert werden.
Krebs tritt sehr häufig auf, daher konnte dort der biopositive Effekt zuerst gefunden werden.
Es ist auch bei vielen anderen selteneren Krankheiten ein positiver Effekt durch Strahlung zu erwarten.
Die gesamte weltweit gültige Strahlenschutzphilosophie gehört auf den Prüfstand, denn durch das Co-60-Ereignis von Taiwan wurde die LNT-Hypothese als falsch nachgewiesen.
Freisetzung von Radioaktivität ist nicht schädlich sondern nützlich für Menschen.
Zwangsevakuierungen bei Reaktorunfällen (Tschernobyl, Fukushima) sollten unterbleiben.
Allen Menschen sollte in freier Entscheidung ermöglicht werden, den Gesundheitszustand ihres Körpers gemäß Punkt 2 zu unterstützen.
Es gibt bedeutende Wissenschaftler, die den derzeitigen Umgang mit Strahlung als den folgenreichsten wissenschaftlichen Irrtum der Neuzeit bezeichnen. Das ist richtig, Korrektur ist erforderlich.
⇧ 2015
Novo / Analyse von Will Boisvert
2015-09-14 de
Fukushima: Gesundheitlich unbedenklich
Der Journalist Will Boisvert fand heraus, dass es vier Jahre nach dem Reaktorunglück keine ungewöhnlichen Gesundheitsprobleme in Fukushima gibt.
Es gibt sogar unterdurchschnittlich viele Fälle von Krebs.
Den Fisch aus der Gegend kann man getrost essen
Es besteht kaum Zweifel daran,
dass die Fischerei vor Fukushima wieder aufgenommen werden kann.
Andererseits bedeutet das andauernde Fangverbot eine Erholung für stark befischte Bestände, was den Nuklearunfall unter dem Strich zu einem Gewinn für die Meeresbewohner der Gegend machen könnte.
Evakuierungszone um Fukushima größtenteils bewohnbar
Die chaotischen Evakuierungen aus der Gegend um die Anlage von Fukushima Daiichi und die daraus folgenden verstörten Flüchtlinge, verlassenen Städte und ruinierten Häuser sind prominente Versatzstücke, die die Aura um den Unfall schmücken.
Albtraumhafte Evakuierungsszenarien kamen während der Krise zutage:
Der Vorsitzende der US-amerikanischen Atomaufsichtsbehörde Gregory Jaczko wies Amerikaner an, sich aus einem Gebiet im Umkreis von 50 Kilometern um die havarierten Reaktoren zurückzuziehen 11, während der japanische Premierminister Naoto Kann darüber nachdachte, sogar Tokio selbst zu evakuieren. 12
Kühlere Köpfe - und Computermodelle 13 behielten die Oberhand. Trotzdem blieb der Eindruck bestehen, dass die Evakuierungen aus der 20-Kilometer-Zone um die Anlage (mit einer Erweiterung im Nordwesten) einen massiven Verlust von Menschenleben verhinderte; in einer tödlich verstrahlten Region, die für Jahrzehnte unbewohnbar bleiben wird.
Und dass, obwohl den Daten des UNSCEAR-Berichtes (Wissenschaftlicher Ausschuss der Vereinten Nationen zur Untersuchung der Auswirkungen der atomaren Strahlung) über Fukushima - der kaum Beachtung in den Medien fand - zu entnehmen ist,
dass die Evakuierungszone gar nicht die lebensfeindliche Wüste ist - und auch nie war - als die sie dargestellt wird.
Schauen wir uns die Zahlen an.
UNSCEAR schätzte die durchschnittlichen Strahlungsdosen, die innerhalb der 20-Kilometer-Zone im ersten Jahr nach der Havarie aufgetreten wären, wenn es keine Evakuierungen gegeben hätte:
Die höchste Dosis wäre demnach im Dorf Tomoika aufgetreten;
51 Millisievert (mSv). 14 Man ging weiterhin davon aus, dass die kumulierte Lebensdosis in den kontaminierten Gegenden etwa der zwei- bis dreifachen Dosis des ersten Jahres entspreche.
(Die Strahlungsintensität geht durch radioaktiven Zerfall und Wettereinflüsse schnell zurück. 15)
Mit diesen Grunddaten können wir also die Dosis berechnen, die Menschen durch den Atomstaub aufgenommen hätten, wenn sie ihr gesamtes Leben in der Evakuierungszone verbracht hätten:
Zwischen 100 und 150 mSv in den am meisten kontaminierten Dörfern; deutlich weniger in den anderen Bereichen der Zone.
Die natürliche Hintergrundstrahlung in den USA beträgt 2,4 mSv pro Jahr.
Demnach entsprechen
150 mSv etwa der Lebensdosis eines typischen Amerikaners durch Hintergrundstrahlung.
Wie ungesund ist also diese zusätzliche Strahlung? Nicht sehr.
Noch einmal: Strahlung ist ein schwaches Karzinogen: Wenn man die LNT-Theorie und die Standard-Risikofaktoren der US-amerikanischen Akademie der Wissenschaften zugrunde legt, dann bedeutet eine Dosis von 150 mSv ein Krebsrisiko von 0,9 Prozent.
Das ist das gleiche Risiko wie für einen Amerikaner, durch einen Autounfall zu sterben.
Dies sind durchschnittliche Risiken; es existieren Hotspots mit höheren Strahlungswerten, in denen Kinder leicht erhöhten Risiken ausgesetzt gewesen wären, vor allem durch Schilddrüsenbelastungen in den ersten drei Monaten nach der Havarie.
Trotzdem stellen diese Zahlen eine gutes Mittel dar, um die Gesundheitsrisiken durch Atomstaub in der Evakuierungszone von Fukushima abschätzen zu können:
Sie entsprechen dem Risiko, einen Führerschein zu besitzen.
Die angeordneten Umsiedlungen aus der Evakuierungszone um Fukushima,
die für den Großteil der Kosten und für den gesamten Aufruhr verantwortlich sind, fußen mehr auf apokalyptischen Ängsten, die in Regulierungsstandards eingebaut sind, als auf objektiven Gesundheitsgefährdungen durch Atomstaub.
Diese Gefährdungen liegen vollkommen innerhalb der Risikobereiche, denen wir im täglichen Leben begegnen.
Es könnte an der Zeit sein, Vorschriften zu überdenken,
die übereilte oder langfristige Umsiedlungen vorsehen, die ihre eigenen Risiken mit sich bringen.
Hunderte Menschen starben durch den Stress der Evakuierung aus Fukushima und tausende mehr wurden aus ihrer Heimat entwurzelt; und das wegen Strahlungsdosen, die ihre Gesundheit so gut wie niemals beeinträchtigt hätten.
Anstatt Menschen dazu zu zwingen, ihre Heimat zu verlassen, wäre es viel sinnvoller, sie mit den notwendigen Informationen über Strahlenexposition und mögliche Gesundheitsrisiken zu versorgen und sie ihre eigenen Entscheidungen treffen zu lassen.
Niemand in Fukushima,
weder die Arbeiter im Kraftwerk, noch die Bevölkerung erlitten unmittelbare Schäden durch die Strahlung;
vielmehr gilt Langzeitfolgen, vor allem Krebs, das Hauptaugenmerk.
Strahlung ist aber ein so schwaches Karzinogen, dass es oftmals schwer ist, überhaupt ein Risiko zu definieren.
Dieses Problem hat zu erbitterten Diskussionen über die LNT-Theorie über Strahlung und Krebs geführt - das Modell, das annimmt, es gebe "keine sichere Dosis" und das postuliert, dass jede Strahlenexposition, egal wie niedrig sie auch sein mag, einen entsprechenden Anstieg des Krebsrisikos verursacht.
Der Mainstream der Radiologie hat die LNT-Theorie weitestgehend akzeptiert, einige Wissenschaftler vertreten jedoch die Auffassung, dass Strahlungsdosen unter 100 mSv kein Krebsrisiko darstellen.
Bei so geringen Dosen
werden die zusätzlichen Krebsfälle, die die LNT-Theorie vorhersagt, so wenige sein, dass sie keinen wahrnehmbaren Anstieg der Krebsrate verursachen werden.
Um diese Zahlen in ein Verhältnis zu stellen,
sei angemerkt, dass die Luftverschmutzung durch Kohlekraftwerke jedes Jahr hunderttausende Menschenleben kostet.
Die US-Umweltbehörde EPA schätzt,
dass die natürliche Strahlung in Haushalten, die durch Radon verursacht wird, jährlich 21.000 Krebstote in den USA fordert - das Äquivalent von sieben Fukushimas pro Jahr.
Radioaktivität - unterschätzte oder überschätzte Gefahr?
Naturwissenschaftliche Gesellschaft Winterthur (NGW)
Dr. sc. nat. Walter Rüegg
2015-03-27 de
Radioaktivität - Fluch oder Segen?
Dr. sc. nat. Walter Rüegg
2015-03-19 de
Radioaktivität - unterschätzte oder überschätzte Gefahr?
Quelle / Source:
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. sc. nat. Walter Rüegg Winterthur, CH
2015-04-10 de
Radioaktivität - Fluch oder Segen?
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Hermann Hinsch
2015-11-18 de
Leben die Angestellten in Kernkraftwerken gefährlich?
Das behauptete einmal wieder der "Spiegel", so las man in "Spiegel online" am 21.10.2015: "Radioaktive Strahlung: AKW-Angestellte sterben häufiger an Krebs."
Mit den Fortschritten der Molekularbiologie wird aber immer deutlicher, dass sehr kleine Strahlenschäden vollständig repariert werden;
möglicherweise verbessern geringe Strahlendosen sogar die Gesundheit.
Jedoch wird offiziell noch die LNT-Hypothese (linear no threshold) zugrunde gelegt, wonach auch kleinste Dosen eine Wirkung haben.
Lässt man Leukämie und Lungenkrebs weg, wie das in der Arbeit von Richardson u.a. gemacht wurde, welcher Prozentsatz der übrigen Krebsfälle wäre dann nach LNT auf die Umgebungsstrahlung zurückzuführen?
2 % nach Strahlenschutzkommission, ICRP (International Commission on Radiological Protection) und anderen.
Da die Krebsrate schwankt, sind 2 % nicht nachzuweisen.
An manchen Orten der Welt sind die Leute von Natur aus der zehnfachen Dosis ausgesetzt.
Da wären es dann 20 %, das müsste sich in Krebsstatistiken zeigen, tut es aber nicht.
⇧ 2014
Basler Zeitung / Stefan Häne
2014-02-17 de
Die radioaktive Gefahr aus dem Untergrund
Das Gas Radon entsteht im Boden - und gelangt in die Häuser, wo es zur tödlichen Bedrohung werden kann.
Energetische Sanierungen können das Krebsrisiko erhöhen, weil die gute Dämmung des Hauses die Luftzirkulation und damit die Abführung des Gases einschränkt.
Mit 35 Prozent am stärksten stieg sie, wenn der Hausbesitzer neue, besser isolierende Fenster installierte.
«Ein genügender Luftwechsel sollte auch nach einer energetischen Sanierung gewährleistet sein», mahnt Studienleiter Luca Pampuri.
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Jürgen Langeheine
2014-03-28 de
Die Dosis macht das Gift - auch bei Strahlung!
Die Dosis macht das Gift, ein Ausspruch des vor einem halben Jahrtausend lebenden Arztes Paracelsius gilt auch heute noch.
Es gibt kaum eine Substanz, die nicht, in hohen Dosen eingenommen, eine Gesundheitsgefahr bedeutet, selbst wenn diese in kleinen Mengen völlig harmlos oder sogar lebensnotwendig ist.
Diese allgemein anerkannte Tatsache wird jedoch in Bezug auf ionisierende Strahlung ausgeschlossen.
Hier gilt die von der ICRP, der internationalen Strahlenschutzkommission beschlossene LNT-Hypothese (Linear No Threshold), eine Dosis- Wirkungs- Beziehung, die den EU- Richtlinien und der deutschen Strahlenschutzverordnung zugrundeliegt.
⇧ 2013
de Panik-Küche en Panic laboratory fr Marmite alarmiste
Tagesschau: 18'000 Tote
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2013-03-11 de
Fukushima Propaganda á la Tagesschau
Evakuierungsgebiete in Europa auf Grund zu hoher radioaktiver Strahlung
Evakuierungsgebiete in Europa auf Grund zu hoher radioaktiver Strahlung
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2013-03-15 de
Die radioaktive Verstrahlung in Fukushima: Kerngedanken
⇧ 2012
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2012-08-21 de
Unsere radioaktive Welt
Schrecklich, wie abergläubisch die meisten ihrer Landsleute wären, beklagte sich unsere Stadtführerin in Samarkand (Usbekistan).
Wir konnten sie beruhigen:
Bei uns ist es nicht anders, im Gegenteil.
Der dortige Aberglaube vernichtet keine Lebensgrundlagen, unserer dagegen verlangt, Energiemais statt Weizen anzubauen, eine sichere Stromversorgung durch eine unsichere und teure zu ersetzen und dabei die Landschaft zu verschandeln. Und dann der Strahlenaberglaube.
Nun ist jeder von Natur aus eine Strahlenquelle von etwa 8.000 Becquerel.
Dieser Transport von radioaktivem Material, d.h. der Straßenbahnwagen,
enthielt beinahe eine Million Becquerel an Radioaktivität allein
durch die Fahrgäste.
Das Konstruktionsmaterial ist auch nicht ohne!
Ein Becquerel bedeutet, dass sich pro Sekunde ein Atom umwandelt
und dabei mindestens ein Alpha-, Beta- oder Gammateilchen in die
Gegend schießt.
Der Mensch enthält ungefähr
Dazu kommen noch Thorium, Radium, Polonium und Uran, jeweils nur wenige Becquerel, aber als Alphastrahler besonders gefährlich.
Aussage:
Die positive Strahlenwirkung kleiner Dosen ist eine Möglichkeit, die nicht im Widerspruch mit den Ergebnissen von nunmehr 100 Jahren strahlenbiologischer Forschung steht.
Deutsche Heilbäder
Von der positiven Wirkung kleiner Strahlendosen ist man in den 8 deutschen Radon-Heilbädern überzeugt, und auch im österreichischen Bad Gastein.
Dort fahren Patienten in einen "Heilstollen".
Die Luft darin enthält Radon, etwa 50.000 Becquerel pro m³.
Das BfS meint, Wohnungen mit mehr als 100 Bq müsste man sanieren.
Gastein behauptet Heilerfolge von 90 %.
Sind das nun Erfolge für vielleicht ein paar Jahre, und anschließend bekommt dann jeder seinen Lungenkrebs? Das wäre aufgefallen.
NZZ / Corinne Hodel
2012-01-01 de
Radioaktivität verlängert das Leben von Krebskranken
In Basel werden Krebspatienten mit radioaktiven Stoffen behandelt.
Die einzigartige Therapie hat kaum Nebenwirkungen.
Die Patienten im vierten Stock des Klinikums 2 im Universitätsspital Basel strahlen radioaktiv.
Nicht etwa, weil sie Zeugen einer nuklearen Katastrophe geworden wären, sondern weil sie sich mit radioaktiven Substanzen behandeln lassen - im Kampf gegen ihre Krebskrankheit.
Damit die radioaktive Strahlung, die von ihnen ausgeht, andere nicht gefährdet, sind Wände und Böden der Patientenzimmer verbleit.
Das Abwasser wird in einem separaten Tank gesammelt, und das medizinische Personal stellt sich während der Visite hinter eine Mauer.
⇧ 2011
Weltwoche 45/11 / Alex Reichmuth
2011-11-10 de
Die Heilkraft der Radioaktivität
Strahlende Hautcremes, strahlende Unterwäsche, strahlende Kondome - in den 1930er Jahren waren radioaktive Produkte ein Verkaufsrenner.
Neue Forschungsresultate zeigen, dass das keinesfalls absurd war.
Die Hinweise, dass massvolle Strahlung der Gesundheit nützt, verdichten sich.
Zelluläre Erregung
Es ging damals oft um die Wirkung von Radon, einem radioaktiven Gas, das in uranhaltigem Gestein entsteht.
Hohe natürliche Radonwerte werden etwa im Tessin, im Schwarzwald, in den deutschen Mittelgebirgen und in einigen Gebieten Russlands verzeichnet.
Das Edelgas ist insgesamt für über die Hälfte der natürlichen radioaktiven Strahlung verantwortlich, der man auf der Erde ausgesetzt ist.
Radon kommt nicht nur in der Atemluft vor, sondern auch in Wasser gelöst.
Thermische Quellen in den erwähnten Gebieten sind oft stark mit radioaktivem Radon versetzt.
Um sie haben sich Kurorte gebildet.
Beispiele sind die Insel Ischia bei Neapel oder die Orte Lurisia im Piemont, St. Blasien im Schwarzwald, Brambach in Sachsen und Bad Gastein in Österreich.
Radon soll Entzündungen hemmen und Schmerzen lindern.
Vor dem Zweiten Weltkrieg warben viele Kurorte explizit mit ihrer Radioaktivität.
«Lurisia - das radioaktivste Wasser der Welt», pries etwa der gleichnamige italienische Kurort sein Mineralwasser an.
Hohe Dosen sind zweifellos schädlich
Waren die Menschen in den 1920er und 1930er Jahren dermassen verblendet von irreführender Werbung, und setzten sie sich darum grossen gesundheitlichen Risiken aus?
Nach der Entdeckung der ionisierenden Strahlen (Röntgenstrahlen, Radioaktivität) wurden deren Gefahren Anfang des 20. Jahrhunderts zwar erst allmählich erkannt.
Viele Menschen, die mit ihnen hantierten, kamen zu Schaden - namentlich auch Wissenschaftler.
Bis 1922 sind etwa hundert Todesfälle als Folge der Strahlung verbürgt.
Bei solchen gesundheitlichen Schäden ging es aber immer um hohe Dosen an Radioaktivität - in der Höhe von mehreren Sievert.
Sievert ist die physikalische Einheit für die biologische Wirkung radioaktiver Strahlung.
Die schädliche Wirkung hoch dosierter Strahlung ist wissenschaftlich eindeutig belegt und klar beschrieben.
Allerdings gab es in der Wissenschaft schon früh Hinweise, dass tiefe Dosen an Radioaktivität der Gesundheit nützen.
In den letzten Jahrzehnten verdichteten sich diese Hinweise:
Eine Strahlung von bis zu einer Dosis von mehreren hundert Millisievert
(Tausendstel Sievert) ist möglicherweise nicht nur unschädlich,
sondern heilsam.
Hiroschima und Nagasaki
Bemerkenswert sind Beobachtungen bei den Überlebenden der Atombombenabwürfe über Hiroschima und Nagasaki.
Während die Überlebenden, die einer hohen Strahlung ausgesetzt waren, im Alter oft an Krebs erkrankten, zeigte sich bei denjenigen mit tiefer Strahlenbelastung das Gegenteil:
Sie litten etwa seltener an Leukämie als Menschen, die nicht von Strahlung betroffen waren.
In einer Dosis von bis zu 200 Millisievert schien sich die Radioaktivität positiv für die Atombomben-Überlebenden auszuwirken.
Trainingseffekt fürs Immunsystem?
Die sogenannte Hormesis-Hypothese («hormesis», deutsch: «Anregung») besagt nun, dass nieder dosierte Strahlung die Selbstheilungskräfte stimuliert.
Die Strahlung verursacht zwar zusätzliche Genschäden, diese können aber in Schach gehalten werden.
Es ergibt sich eine Art Trainingseffekt:
Die körpereigene Abwehr hat mehr Übung darin, Schäden zu beheben.
Somit kann sie gefährliche Mutationen ganz allgemein besser bekämpfen.
Das Krebsrisiko sinkt auf ein tieferes Niveau als jenes ohne Bestrahlung.
Kurorte:
In den Kurorten baden die Gäste allerdings weiterhin in radonhaltigen Thermen.
Deren Radioaktivität wird aber nicht mehr herausgestrichen.
Darum ist den Kurgästen in Ischia, Lurisia, Brambach oder Bad Gastein wohl auch nicht bewusst, dass ihr Badewasser mindestens so stark strahlt wie das Kühlwasser im AKW Fukushima, das als unbewältigtes Problem gilt.
Zwar stammt die Radioaktivität in den Kurbädern von Radon und nicht, wie in Japan, (überwiegend) von Cäsium.
Das Radon im Heilwasser zahlreicher Kurorte hat eine vergleichbare biologische Strahlenwirkung wie die «radioaktive Brühe» in Fukushimas Reaktoren, wenn man in ihr baden würde.
Weltwoche 42/11 / Alex Reichmuth
2011-10-20 de
Die Mär von der Todeszone
Auf Jahrzehnte hinaus verseucht und unbewohnbar - so stellt man sich hierzulande das Sperrgebiet um das Atomkraftwerk Fukushima vor.
Die Risiken von mässiger Radioaktivität werden hochgespielt.
Laut heutiger Forschung könnte die Strahlung sogar gesundheitsfördernd sein.
Einige Aussagen: (bitte Details im Original lesen!)
In den meisten Gebieten um das AKW liegt die Strahlendosis, die im ersten Jahr im Freien zu erwarten ist, unter den 20 Millisievert (mSv), die als Grenzwert für eine Evakuation gelten.
Insbesondere nicht nachweisbar sind Spätschäden an den Orten der Erde, die stark durch natürliche Strahlung belastet sind.
Diese stammt vor allem aus dem Weltall und aus dem Gestein.
Insbesondere liegt die Lebensdosis an vielen Orten über den 350 mSv, die nach dem Unglück von Tschernobyl als Kriterium für die Evakuation galten.
«Gemäss diesem Kriterium müssten etwa zehn Prozent des Alpengebietes als Todeszonen gelten, wo die Bevölkerung sofort weggebracht werden müsste»
LNT-Annahme:
Auf der Basis der LNT-Annahme schätzt UNSCEAR, das Forschungsgremium der Uno zu den Auswirkungen radioaktiver Strahlung, dass bei einer zusätzlichen Dosis von 100 mSv das Krebstodrisiko um 0,3 bis 0,7 zusätzliche Fälle pro 100 Personen steigt.
Das stimmt mit den Schätzungen anderer Forschungsgremien überein.
In einer Studie in der Wissenschafts- zeitung BMC Public Health wurde 2007 dieses Risiko mit demjenigen anderer Gesundheits- gefahren verglichen:
Passivrauchen führt zu 1,7 Todesfällen pro 100 Einwohner,
die Luftverschmutzung in stark verschmutzten Städten gar zu 2,8 Todesfällen pro 100 Einwohner.
Die Autoren der Studie ziehen den Schluss, dass viele Menschen, die nach der Atomkatastrophe in Tschernobyl in der Sperrzone blieben, ein kleineres Gesundheitsrisiko tragen, als wenn sie in der ukrainischen Hauptstadt Kiew mit ihrer hohen Luftverschmutzung gewohnt hätten.
Auf Japan übertragen, müsste man der Bevölkerung Tokios, die von schlechter Luft betroffen ist, aus gesundheitlichen Gründen empfehlen, in die Nähe des AKW Fukushima umzuziehen.
Äpfel essen kompensiert das Risiko
Drückt man die Schädlichkeit von Radioaktivität aufgrund der LNT-Annahme in reduzierter Lebenserwartung aus, so verliert man pro Millisievert statistisch etwa sechs Stunden.
Bei 20 mSv, die in Japan als Kriterium für eine Evakuation gelten, beträgt der Verlust somit fünf Tage.
Zum Vergleich: Regelmässiges Rauchen verkürzt das Leben statistisch um zehn Jahre, Fettleibigkeit um ein bis vier Jahre.
Der Schaden von 20 mSv kann auch mit dem gesundheitsfördernden
Effekt von Äpfeln verglichen werden.
Isst man täglich einen (zusätzlichen) Apfel, hat man das Risiko
von 20 mSv pro Jahr statistisch bereits mehr als kompensiert.
National Post / Kevin Libin
2011-03-22 en
Dr. Patrick Moore: From Greenpeace founder to nuclear defender
Fukushima
Japan has handled the crisis spectacularly, and not a single death's resulted yet from Fukushima. Despite a nightmarish earthquake and tsunami, the plant "poses no threat to us and so far poses no threat to the general population of Japan, who've all been evacuated from closeby and none of them have received anything like a harmful dose of radiation."
Yet, if Greenpeace succeeds in irrationally frightening the world with Fukushima, the result will only be more pollution from burning fossil fuels.
Mr. Moore, co-chairman of the pro-nuclear Clean and Safe Energy Coalition,
was one of the first prominent environmentalists to support nuclear power, though he's been joined in recent years by many others.
On Tuesday, respected British environmentalist George Monbiot announced himself "converted" to supporting nuclear after Fukushima:
Compared to the net effects of fossil fuels, wind farms and solar panels, "atomic energy has just been subjected to one of the harshest of possible tests, and the impact on people and the planet has been small," he declared.
Patrick Moore |
Co-Founder and Former Director of Greenpeace International
▶Patrick Moore: Who is who (Skeptiker) ▶Patrick Moore: Video (Präsentationen) ▶Greenpeace: Who is who (Institute & Organisationen der Globalen Erwärmung) |
21st CENTURY SCIENCE & TECHNOLOGY
2011-10-15 en
INTERVIEW: DR. EDWARD CALABRESE
How a 'Big Lie' Launched The LNT Myth and The Great Fear of Radiation
Dr. Calabrese recently made the startling discovery that the linear no-threshold or LNT hypothesis, which governs radiation and chemical protection policy today, was founded on a deliberate lie to further a political agenda.
According to LNT, there is no safe dose of radiation; the known deleterious effects of very high dose levels, under LNT, can be extrapolated linearly down to a zero dose
THE HORMESIS 'J' CURVE
Both radiation and chemicals demonstrate a threshold dose response, the 'J' curve shown here,
where the effects are beneficial (called hormesis)
up to a threshold, and high doses are harmful.
The response curve is the same for radiation and other chemical and biological agents.
The Linear No-Threshold Model
However, against the empirical evidence, the threshold dose response model was replaced by the linear no-threshold model,
which extrapolates linearly the harmful effects from the known damage of high doses all the way down to zero.
The shift from a threshold to the dominant linear model resulted from a campaign initiated by geneticist Hermann Muller, who, in his 1946 Nobel Prize speech stated flatly that there was no evidence for a threshold effect, although he knew this to be untrue.
As Dr.Calabrese elaborates in the interview,
the contrary evidence was deliberately suppressed by Nobel Laureate Herman Muller, who won the 1946 Nobel Prize in medicine for his discovery that X-rays induce genetic mutations.
Muller stated flatly in his Nobel speech that there was "no escape from the conclusion that there is no threshold,"
although he knew at the time that there was reliable contrary evidence.
Society is still paying for this "big lie"
in billions of dollars spent to meet unnecessarily strict regulations, in generations of people taught to be irrationally scared of any radiation, and in millions of lives lost as the cost of not going nuclear.
....
Calabrese:
In any case, the facts are there.
Muller and Stern manipulated the field and the course of risk
assessment history.
There is some historiography that I've put together on it.
I think it holds together.
21st Century:
I think you're absolutely right.
Here you have a Nobel Laureate who lied and who established a policy
which has contributed to killing people - to put it in its starkest
terms - has cost the public billions of dollars, and has created
fear.
So why not tell the story?
Calabrese:
Given the significance of the issue, it should be a frontpage story in the New York Times.
21st Century:
Except that the New York Times has been on the other
side.
That's really the problem....
For the general readership, the technical discussion you've presented
on the fruit fly experiments might still be a bit difficult to get a
handle on.
⇧ 2010
Schiller-Institut / Dr. Veit Ringel
2010-09-25 de
Zur Hysterie gegen Kernenergie: Was muss man über Strahlung wissen?
Beitrag von dem Kernphysiker Dr. Veit Ringel, einem langjährigen Kerntechniker am Kernforschungszentrum Rossendorf bei Dresden.
Vor der ausführlichen Diskussion ergriff Dr. Veit Ringel, ein erfahrener Kerntechniker und ehemaliges Mitglied der DDR-Akademie der Wissenschaften, das Wort, um nachdrücklich für den sicheren Kugelhaufen-Reaktor zu werben
und die Unsinnigkeit der Propaganda über den angeblich "gefährlichen Atommüll" zu widerlegen.
21st CENTURY SCIENCE & TECHNOLOGY
2010-01-15 en
INTERVIEW: ZBIGNIEW JAWOROWSKI 'Global Warming':
A Lie Aimed At Destroying Civilization
Dr. Jaworowski fought fearlessly for the truth, with major original contributions on subjects
including the Chernobyl radiation hysteria,
the Linear No-Threshold theory,
and global warming,
and he weathered every attack on him for his views with courage and equanimity.
As the head of radiation protection for Poland at the time of the Chernobyl accident,
he pushed the then-Communist regime (in the middle of the night) to act quickly to provide all Polish children with potassium iodide to protect their thyroids against the radioactive iodine released in the accident.
Reflecting later on his action, he realized that the radiation levels were elevated,
but too low to cause the reaction he was worried about at the time.
Later he wrote several scientific analyses of Chernobyl, debunking the exaggerated claims of radiation damage stemming from the nuclear accident, which were published in technical journals and in 21st Century.
His most recent expose of the wild lies and radiophobia can be found on the 21st Century website.
He also fought against the Linear No-Threshold theory of radiation, which falsely holds that any amount of radiation, down to zero, is bad.
An avid explorer and mountain climber, Dr. Jaworowski made scientific observations on mountain glaciers on five continents.
He first measured the carbon dioxide content of atmospheric air at Spitzbergen in 1957-1958.
His knowledge of the complex processes of ice formation led him to question the validity of historical CO2 records that are based on analysis of absorbed gas in ice cores.
In a 1992 article with Norwegian geologist Tom Victor Segelstad, he challenged the CO2 historical record by showing that the melting and refreezing of ice layers, under actual, continuously varying conditions of wind and temperature, eliminated any record of the original atmospheric content of the gas.
Dr. Jaworowski became an outspoken opponent of the global warming fraud, and came to recognize the Malthusian genocidal aims of its proponents. (See the January 2010 interview, "Global Warming: A Lie Aimed at Destroying Civilization)."
From 1972 to 1991, he investigated the history of the pollution of the global atmosphere, measuring the dust preserved in 17 glaciers: in the Tatra Mountains in Poland, in the Arctic, Antarctic, Alaska, Norway, the Alps, the Himalayas, the Ruwenzori Mountains in Uganda, and the Peruvian Andes.
Dr. Jaworowski was a member of the United Nations Scientific Committee on the Effects of Atomic Radiation (UNSCEAR) from 1973 to 2010, and served as its chairman from 1980-1982.
He held three advanced degrees, Doctor of Medicine, a Ph.D., and Doctor of Science in the natural sciences.
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⇧ 2020
13. Internationale EIKE-Klima- und Energiekonferenz (IKEK-13) am 22. und 23. November 2019 in München.
Dr. Lutz Niemann ist Experte für Fehleranalysen und seit 2.000 tätig als Autor im Bereich Klima.
Er arbeitete für Siemens.
Der Referent erklärt, daß er früher der Klima-Alarmtheorie geglaubt habe, aber nach Lektüre des Buches "Klimahysterie" von Michael Limburg Zweifel bekommen habe.
Seit 2011 hat er 37 Artikel bei EIKE veröffentlicht.
In seiner Rede klärt Niemann über den Fukuschima-Störfall 2011 auf.
Danach wurden nach dem Erdbeben sofort und automatisch alle Reaktorblöcke des Kernkraftwerkes abgeschaltet und gekühlt.
Durch den Tsunami 45 Minuten später aber wurden elektrische Schaltanlagen geflutet und kurzgeschlossen.
Dadurch fiel die Kühlung aus, und entstehender Wasserdampf/entstehender Wasserstoff stieg in den Druckkörper des Reaktors und explodierte,
wodurch radioaktive Substanzen freigesetzt wurden.
Im folgenden skizziert Dr. Niemann die Panikstimmung in den Medien.
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Lutz Niemann
2020-03-24 de
"Klimahysterie - Strahlenhysterie"
Auf der 13. Internationale Klima- und Energiekonferenz, die vom 22.-23.11.2019 in München von EIKE veranstaltet wurde, konnte ich zu diesem Thema reden.
Mein Schwerpunkt lag auf dem Strahlenthema, zum Thema "Klima" nur wenige Worte.
Ich konnte meinen Vortrag nicht zu Ende führen, es fehlte mir die Zeit zur Behandlung von Tschernobyl und der nuklearen Abrüstung.
Daher habe ich aus meinem Vortrag einen 9-seitigen schriftlichen Bericht gemacht, der unten zur beliebigen Verwendung als pdf-Datei angefügt ist.
Das wichtigste hier in kurzen Worten:
Klimahysterie
Wer CO₂ sagt, ist schon auf die Demagogie herein gefallen, denn der Wasserkreislauf bestimmt das Wetter und damit alle Klimate an allen Stellen der Erde.
Dabei wird alles gesteuert von der Sonne.
CO₂ hat keinen Einfluß auf die Wettervorgänge in der Atmosphäre.
Die Strahlungsvorgänge in der Atmosphäre werden bestimmt von den beiden Molekülen mit Dipolmoment, und das sind H₂O und CO₂.
In einem beliebigen Volumen Luft etwa 50-mal so viele H₂O-Moleküle wie CO₂-Moleküle, was ein Ingenieur in der Regel nachprüfen kann (erfordert eine Taupunkttabelle und Berücksichtigung der Molekulargewichte). Da H₂O überwiegt, ist es das bestimmende Molekül in der Atmosphäre.
Und wenn sich die CO₂-Konzentration verdoppeln würde, dann macht das von der Anzahl der bestimmenden Moleküle gerade eine Zunahme von 2% auf 4% aus.
Das Wetter und damit das Klima wird gesteuert von der Sonne, wie allseits bekannt ist: Die Variationen zwischen Tag und Nacht; Sommer und Winter; Eiszeit und Warmzeit bestimmt die Sonne.
Fukushima
Fukushima war keine radiologische Katastrophe, sondern es war eine soziale Katastrophe.
Der Unfall zerstörte ein technisches Gerät, brachte aber keine Schädigung der Menschen durch die Strahlung.
Nur die Evakuierungen hatten mehr als 1000 tödliche Strahlen"schutz"opfer zur Folge.
Viel wichtiger als der Strahlenschutz wäre daher ein Schutz vor den Strahlenschützern.
Das Kernkraftwerk in Fukushima direkt an der durch Tsunamis bedrohten Küste war nicht gegen hohe Wellen geschützt, daher musste irgendwann das Unglück kommen.
Das Kraftwerk wurde von der Flutwelle unter Wasser gesetzt.
Die zuvor vom Erdbeben schon abgeschalteten Reaktoren wurde nicht mehr gekühlt.
Der Druck in den Reaktoren stieg auf ein gefährliches Maß an, so daß Druck abgelassen werden mußte und damit Radioaktivität ins Freie gelangte.
Es gab Wasserstoffexplosionen - es gab keine nuklearen Explosionen.
Die freigesetzte Radioaktivität war so gering, daß niemand dadurch zu Schaden kommen konnte.
Dennoch verlangte das Gesetz die Evakuierung der Bevölkerung in der Umgebung.
Und es wurden sogar die Altersheime und Krankenhäuser evakuiert.
Nach anfänglichem Zögern wurden auch die Intensivpatienten abtransportiert, etwa 50 Intensivpatienten starben daran.
Dieses war per Gesetz befohlener Übergang vom Leben zum Tod für unschuldige Japaner.
Die Unsinnigkeit der Strahlenschutzgesetzgebung wird an vier Beispielen gezeigt: Es gelten im Umgang mit Kernbrennstoffen Grenzen, die unter viel Aufwand eingehalten werden müssen.
Im Flugverkehr gelten diese Grenzen NICHT, sie werden täglich von Millionen Menschen auf der Erde überschritten.
Im medizinischen Bereich zeigen sich Heileffekte durch alpha-Strahlung des Edelgases Radon im ähnlichen Dosisbereich.
Die Strahlenschutzgesetzgebung sollte dringend korrigiert werden, denn durch sie wird keine reale Gefahr abgewehrt.
Diese Forderung wurde bereits weltweit von unzähligen Wissenschaftlern in mehreren 1000 Veröffentlichungen begründet.
In Deutschland wird dieses ignoriert, es geht sogar den entgegengesetzten Weg, denn es verschärft die unsinnige Strahlenschutzgesetzgebung.
Wie konnte zu der als falsch kritisierten Strahlenschutzgesetzgebung kommen?
Jede noch so kleine Dosis ist schädlich und daher zu vermeiden. (§28 StrlSchV1989)
Bei den Überlebenden der Kernwaffenexplosionen von Hiroshima und Nagasaki hat sich eine Zunahme des Krebsrisikos ab etwa der Dosis 0,5 Sievert gezeigt.
Mit dem Vorsorgeprinzip wurde angenommen, daß ein bei hoher Dosis nachgewiesenes Risiko auch bei jeder noch so kleinen Dosis existieren würde (Konjunktiv!).
Eine einfache Modellvorstellung - jedes Strahlenteilchen KANN Krebs erzeugen - hat diesen Annahme plausibel gemacht.
Der Fehler dieser Modellvorstellung wird ersichtlich, wenn man sie auf andere Stoffe überträgt, zum Beispiel das allseits beliebte Gift und Kanzerogen Ethanol:
Die Flasche Schnaps in Minuten hinunter gekippt ist schädlich und kann tödlich sein.
Bei Verteilung der gleichen Dosis des Giftes in kleinen Portionen über lange Zeit gibt es keinen Schaden, eher eine kleine biopositive Wirkung.
Mit der Modellvorstellung, daß jedes Strahlenteilchen Krebs erzeugen kann, werden gern virtuelle Strahlenopfer berechnet.
Das Wort "virtuell" bedeutet so viel wie "das gibt es nicht".
Strahlenopfer, die es nicht gibt, sind wie Gespenster.
So wird es auch von Mitgliedern der International Commission on Radiological Protection (ICRP) benannt.
In Deutschland kann man virtuelle Opfer auch relotiusierte Opfer nennen.
Nur Deutschland steigt nach dem Unfall in Fukushima aus Angst vor solchen Gespenstern aus seiner Stromversorgung aus.
Tschernobyl
Hätte man die Helfer der ersten Stunde nach dem Unfall mit Strahlungsmeßgeräten versehen,
bzw. nicht in die Bereiche mit hoher Strahlung geschickt, dann wären sie nicht durch zu viel Strahlung erkrankt und es hätte auch keine Todesopfer durch Strahlung gegeben.
Auch in Tschernobyl gab es mehr Evakuierungsopfer als Strahlenopfer.
Der Tschernobyl-Reaktor ist von gänzlich anderer Bauart als alle anderen Reaktoren der Welt.
Er wurde erfunden, um in der Anfangszeit der 1940-er und 1950-er Waffen-Plutonium zu erzeugen.
Auch in den USA gab es solche Reaktoren, aber sie wurden bald wieder still gelegt, weil man deren gefährliches Verhalten erkannt hatte.
In der Sowjetunion wurden diese Reaktoren zur Stromerzeugung optimiert und sicher betrieben, das geschieht auch heute noch.
Mit dem Reaktor am Standort Tschernobyl hatte man ein Experiment gemacht, daß auf unvorhergesehene Weise fehlschlug.
Viele Warnsignale wurden mißachtet, dann kam es zu einer Leistungsexkursion und zur Zerstörung des Reaktors.
Die Reaktionen in Tschernobyl mit Evakuierung der Bevölkerung in der "Todeszone" kann man nur hysterisch nennen, sie waren die Folge von unsinniger Strahlenschutzgesetzgebung.
Das Zuschütten des Reaktors und der Bau eines 1-sten Sarkophags waren gut und ausreichend, der 2-te Sarkophag war eine Folge der europaweiten Strahlenangst.
Heute ist Tschernobyl ein Touristenmagnet geworden, dort erleben die Touristen mit tickenden Geigerzählern an bestimmten hot-spots ein Erschaudern mit Gänsehaut, so wie es die Kinder im Mittelalter beim Vorlesen der Geschichte von bösen Wolf und den sieben Geißlein erfuhren.
Nukleare Abrüstung von 34 t Waffen-Plutonium
Die Strahlenhysterie führt zu immer neuen Auflagen durch die Politik und hat inzwischen in den USA die Abrüstung von 34 Tonnen Waffen-Plutonium zum Erliegen gebracht.
Hoffen wir, dass dieses Material gut bewacht wird und niemals in falsche Hände gerät - das wäre eine wirkliche Gefahr, mehr als 1000-fach größer als die friedliche Nutzung der Kerntechnik.
Zwischen Gorbatschow und Reagan wurde vor langer Zeit die Abrüstung eines Teiles der nuklearen Sprengköpfe aus der Zeit der Ost-West-Konfrontation im Kalten Krieg vereinbart.
Das Waffen-Uran ist inzwischen durch Einsatz in Kernkraftwerken zur Stromerzeugung benutzt worden und also verschwunden.
Es ist noch die vereinbarte Abrüstung eines Teiles des Waffen-Plutoniums zu bewerkstelligen.
In Rußland kann dieses Material in Schnellen Reaktoren nützliche Dienste leisten und so verschwinden.
Probleme bleiben in den USA, denn dort wurden viele Aktivitäten im nuklearen Bereich unter der Präsidentschaft des Demokraten Jimmy Carter zum Erliegen gebracht.
Deutschland hätte helfen können, aber auch bei uns hat grüne Angst-Politik Hindernissen geschaffen.
Jetzt hat die Strahlenhysterie mit ihren immer weiter getriebenen Vorschriften die nukleare Abrüstung zum Erliegen gebracht - ein Skandal, für den sich niemand zu interessieren scheint.
Durch ein Dauerfeuer gegen ionisierende Strahlung wurde in vielen Jahrzehnten eine Strahlenangst erzeugt, die heute katastrophale Ergebnisse zeitigt.
Es wurden Gesetze geschaffen, die falsch sind.
Besonders in Deutschland ist das der Fall.
Unsere Medien sind nicht bereit, dagegen vorzugehen, obwohl sie die Macht hätten.
Sie gehorchen der falschen Politik.
Es werden nur noch "Experten" gehört, die Fachleute werden ignoriert.
Allein private Vereine wie EIKE und einige andere mit ihren Internetseiten bieten sachliche Information.
Bitte, lesen Sie die unten angefügte ausführlichere 9-seitige pdf-Datei.
Vortrag Klimahysterie - Strahlenhysterie EIKE-Tagung 2019
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Lutz Niemann, 13. Internationale Klima- und Energiekonferenz, 22.-23.11.2019, München
2019-11-22/23 de
Klimahysterie - Strahlenhysterie
Zunächst wenige Worte zur Klimahysterie:
Auch ich habe lange Zeit den Zusammenhang von CO₂ und Klima für richtig gehalten, ich bin auf die einfachen Modellvorstellungen und Deutungen herein gefallen.
Erst das EIKE-Buch von Michael Limburg "Klimahysterie" brachte den für mich den entscheidenden Hinweis:
Es sind in der Luft in jedem beliebigen Volumen viel mehr H₂O-Moleküle als CO₂-Moleküle enthalten. H₂O und CO2 sind beides Moleküle mit einem Dipolmoment, sind daher IR-aktiv, und daher kommt es auf die Anzahl der Moleküle in einem Volumen Luft an.
Bei 20°C und 60% Feuchte sind zum Beispiel 55-mal mehr Moleküle von H₂O vorhanden als von CO₂.
Weiterlesen |
Literatur
[12]
nukeKlaus.net
Dr. Anna Veronika Wendland
2017-04-25 de
Tschernobyl: Fakes und Fakten
Wie in jedem Jahr, so wird auch dieses Jahr am 31. Gedenktag des schwersten Unfalls in der Geschichte der zivilen Kerntechnik mit Opferzahlen im Hunderttausender-, gar Millionen-Bereich »argumentiert« werden.
Ich teile daher in diesem Beitrag eine Auflistung der dokumentierten Opfer des Tschernobyl-Unglücks aus seriösen Quellen - mit Dank an Hans Ambos für die Zusammenstellung.
[14]
nukeKlaus.net
2020-02-09 de
Die Pilze von Tschernobyl
Strahlung ist ganz, ganz gefährlich.
Einige Gramm Plutonium sollten ausreichen, um die ganze Menschheit zu vergiften - so erzählte man sich einst an den Lagerfeuern von Gorleben.
Wer etwas nachdenkt, kann diesen Unsinn sofort erkennen:
Wurden doch allein zig Tonnen Plutonium bei den Kernwaffentests in die Atmosphäre freigesetzt.
Aber dieser Irrglaube hält bis heute an.
So ist doch inzwischen das Hauptargument gegen die Kernenergie der böse "Atommüll", vor dem die Menschheit für Millionen Jahre geschützt werden muß.
Genau dieses Scheinargument wird aus der Halbwertszeit von Plutonium - ganz nebenbei, ein willkommener Energiespender, viel zu schade zum verbuddeln - hergeleitet.
Es gibt aber noch einen weiteren Einwand gegen eine übertriebene Strahlenangst.
Wäre die Natur so empfindlich, gäbe es uns gar nicht.
Radioaktiver Zerfall geht immer nur in eine Richtung.
Mit jedem Zerfall, bei dem Strahlung ausgesendet wird, ist dieses Atom unwiederbringlich verschwunden.
Deshalb war in grauer Vorzeit die Strahlenbelastung wesentlich höher als heute (z. B. der Anteil an U235 im Natururan und seine Zerfallsketten).
Das Leben auf der Erde mußte deshalb von Anbeginn an "Selbstheilungsstrategien" entwickeln, um sich überhaupt auf eine höhere Stufe entwickeln zu können.
Erdgeschichtlich standen am Anfang die Pilze (sie sind weder Pflanzen noch Tiere), die das noch völlig karge Land vor Milliarden Jahren eroberten.
Sie konnten lebenswichtige Mineralien gewinnen.
Eine Eigenschaft, die sie bis heute auszeichnet.
Allerdings wurden dadurch auch radioaktive Stoffe aufgenommen, mit denen sie umgehen mußten.
⇧ 2017
Durchschnittliche jährliche Strahlungsdosis in Finnland im Jahr 2012.
Novo / Janne M. Korhonen
2017-03-03 de
Evakuiert Finnland!
⇧ 2015
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Helmut Fuchs
2015-08-18 de
Fukushima und die German Angst
Der Reaktorunfall in Fukushima Daiichi ist Folge einer fehlerhaften Tsunamieinschätzung des Standortes
684: Das Great Hakuho Erdbeben
zerstörte ein gewaltiger Tsunami - verursacht durch das Great Hakuho Erdbeben die Umgebung der Stadt Tagajo an der Ostküste Japans, das ca. hundert Kilometer nördlich von Fukushima liegt.
Great Hakuho earthquake
The first well recorded tsunami in Japan in the year 684 hit the shore of the Kii Peninsula, Nankeido, Shikoku, Kii and Awaja region.
The earthquake, estimated at magnitude 8.4 was followed by a huge tsunami, but no estimates exist for the number of death.
869: SENDAI/SANRIKU/JOGAN EARTHQUAKE
This earthquake and associated tsunamis struck the area around Sendai in the northern part of Honshu on 9 July 869.
The town of Tagajo was destroyed, with an estimated 1,000 casualties. the earthquake had an estimated magnitude of at least 8.4 on the moment magnitude scale, but may have been as high as 9.0,
similar to the 2011 Töhoku (Fukushima) earthquake and tsunamis.
The tsunamis caused widespread flooding of the Sendai plain, with sand deposits being found up to 4 km from the coast.
Kurzbeschreibung
869 SENDAI/SANRIKU/JOGAN - Erdbeben und Tsunami
Das Jogan Erdbeben war eines der stärksten Erdbeben mit Tsunamis in der Geschichte Japans und ereignete sich am 9. Juli 869 vor der Sanriku-Küste.
Das Ereignis wird in der im Jahr 901 zusammengestellten Reichschronik Nihon Sandai Jitsuroku (Band 16) beschrieben.
Basierend auf den genannten Schäden für diesen Ort, die auf eine seismische Intensität von mindestens der Stufe 5 schließen lassen, wird vermutet, dass das Erdbeben eine Magnitude von 8,3 hatte.
Eine Simulation durch Minoura et al. von 2001 lokalisierte das Erdbeben zwischen 37° und 39° N, 143° und 144,5° O, wobei die Verwerfung (Zerstörungszone) etwa 200 km lang, 85 km breit war und in 1 km Tiefe stattfand.
Die Tsunami-Wellen besaßen demnach eine Höhe von bis zu 8 m.
Satake et al. bestimmten 2008 die Zerstörungszone mit einer Länge von 100 bis 200 km und einer Breite von 100 km bei einer Momenten Magnitude 8,1 bis 8,4.
Die Erdbeben-Datenbank des National Geophysical Data Center der US-amerikanischen NOAA gibt eine Oberflächenmagnitude von 8,6 an.
Geologische Untersuchungen fanden marine Sedimentablagerungen, die auf diesen Tsunami zurückzuführen sind,
in der Ebene zwischen dem heutigen Sendai und Soma mehr als 4 - 4,5 km landeinwärts.
Allerdings lag die Ebene damals etwa einen halben Meter niedriger als heute.
Dies bestätigt die beschriebenen großflächigen Überflutungen und die hohe Zahl der Todesopfer.
So wird für das 8. Jahrhundert für diese zweit bevölkerungsreichste Provinz eine Bevölkerung von 186.000 angenommen.
Zudem wurden Hinweise auf zwei ähnlich verheerende, vorangegangene Tsunamis mit ähnlichen Auswirkungen gefunden:
einen zwischen 910 und 670 v. Chr.
und einen zwischen 140 v. Chr. Und 150 n. Chr.
Basierend darauf wird angenommen, dass derartige Tsunamis diese Küstengegend etwa alle 800 bis1100 Jahre, bzw. unter Hinzunahme des Kaichö-Sanriku-Erdbebens 1611 alle 450-800 Jahre treffen.
Minoura et al. meinten 2001, dass ähnlich starke Tsunamis, die etwa 2,5-3 km ins Land eindringe, zu erwarten seien.
Diese Vorhersage wurde häufig mit dem Töhoku-Erdbeben und -Tsunami (Fukushima) vom 11. März 2011 identifiziert und dieses wiederum dem Jogan-Erdbeben 869 gleichgestellt.
887: Nakai earthquake
On August 26 of the Ninna era, there was a strong shock in the Kyoto region, causing great destruction.
At the same time, there was a strong earthquake in Osaka, Shiga, Gifu and Nagano prefectures.
A tsunami flooded the coastal region, and some people died.
The coast of Osaka and primarily Osaka Bay suffered especially heavily, and the tsunami was also observed on the coast of Hyuga-Nada.
1239: Kamakura earthquake
A magnitude 7.1 quake and tsunami hit Kamakura, then Japan's de facto capital, killing 23,000 after resulting fires.
1361: Nankai earthquake
On Aug 3, 1361, during the Shöhei era, an 8.4 magnitute quake hit Nankaido, followed by tsunamis.
A total of 660 deaths were reported.
The earthquake shook Tokushima, Osaka, Wakayama, and Nara Prefectures and Awajia Island.
A tsunami was observed on the coast of Tokushima and Kochi Prefectures, in Kii Strait and in Osaka Bay.
Yunomine Hot Spring (Wakayama Prefecture) stopped.
Yukiminato, Awa was completely destroyed by the tsunami, and more than 1,700 houses were washed away. 60 people drowned at Awa.
1498: Nankei earthquake
On September 20, 1498, during the Meio era, a 7.5 earthquake and tsunami hit.
The port in Wakayama damaged by a tsunami several meters high.
30-40 thousand deaths estimated.
The building around great Budha of Kamakura (altitude 7m) was swept away by the tsunami.
1605 : Nankeideo/Keichö earthquake
On February 3, 1605, in the Keichö Area, a magnitude 8.1 quake and tsunami hit Japan.
An enormous tsunami with a maximum known height of 30 m was observed on the coast from the Boso Peninsula to the eastern part of Kyushu Island.
The eastern part of the Boso Peninsula, Tokyo Bay, the prefectures of Kanagawa and Shizuo, and the southeastern coast of Kochi Prefecture suffered particularly heavily.
700 houses (41%) in Hiro, Kanagawa Prefecture were washed away, and 3,600 people drowned in the Shishikui area.
Wave heights reached 6-7m in Awa, 5-6m at Kannoura and 8-10m at Sakihama.
350 drowned at Kannoura and 60 at Sakihama.
In total more than 5,000 drowned.
Das Töhoku-Erdbeben von 2011,
das auch das Gebiet von Fukushima zerstörte,
war das stärkste Erdbeben, das jemals in Japan stattgefunden hat
und war das viertstärkste Erdbeben weltweit.
Es war somit abzusehen, dass der Standort für eine große Industrieanlage völlig ungeeignet war und ist.
TÖHOKU EARTHQUAKE (FUKUSHIMA)
The Tohoku earthquake is the result of a megathrust undersea
with a magnitude of 9.0
with the epicentre approximately 70 kilometres east of the Oshika Peninsula of Tohoku
and the hypocenter at an underwater depth of approximately 30 km.
Kurzbeschreibung
2011 Töhoku-Erdbeben (Fukushima) - Erdbeben und Tsunami
Das Töhoku Erdbeben ereignete sich am 11. März 2011
(Stärke von 9.0)
und verursachte eine riesige unter Wasser stattgefundene Überschiebung von Gesteinsserien (megathrust).
Das Epizentrum lag ungefähr 70 km östlich der Osika Halbinsel von Töhhoku
und das Hypozentrum (Tiefe unter Meeresboden) von ungefähr 30 km.
Es war das stärkste Erdbeben, das jemals in Japan stattgefunden hat und das viertstärkste Erdbeben weltweit.
Es führte zu riesigen Tsunami-Wellen, die Höhen von bis zu 40 m in Miyako in der Töhoku Iwate Präfektur erreicht haben sollen
und die, in der Umgebung von Sendai, an Sedimentablagerungen bis zu 10 km ins Landesinnere nachweisbar sind.
Das Erdbeben verschob Honsu, die Hauptinsel von Japan, 2,4 m nach Osten und bewegte die Erdachse um 10 cm bis 25 cm.
Schallwellen dieses Ereignisses wurden von dem niedrig fliegenden GOCE Satelliten aufgezeichnet.
Am 10. März 2015 bestätigte ein Bericht der Japanische Nationale Politik Agentur (Japanese National Police Agency) die Folgen des Erdbebens:
15.891 Tote,
6.152 Verletzte
und 2.584 Vermisste in zwanzig Präfekturen,
sowie 228.863 Menschen, fern der Heimat entweder in Notunterkünften oder solche die auf Wohnungssuche sind.
Ein Bericht vom 10. Februar 2014 meldete 127.290 vollkommen zerstörte Gebäude,
weitere 272.788 stark beschädigte Gebäude
sowie weiter 747.989 teilweise beschädigte.
Das Erdbeben und die Tsunamis verursachten in Nordost Japan gewaltige Infrastrukturschäden, erhebliche Feuerschäden und einen Dammbruch.
Ungefähr 4,4 Millionen Haushalte im nordöstlichen Japan waren ohne Strom und 1,5 Millionen ohne Wasser.
Japans Prime Minister Naoto Kan sagte:
"In den 65 Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist dieses
Ereignis die härteste und schwierigste Krise für Japan."
Der durch das Erdbeben ausgelöste Tsunami verursachte auch einen nuklearen Unfall:
Der Reaktorunfall in Fukushima Daiichi ist eine Folge fehlerhafter Auslegungen und unzureichender Sicherheitstechnik *).
"Der Erdbebenschutz für das Kraftwerk war strenger ausgelegt.
Er wurde im Laufe der Jahre immer wieder optimiert, während der Schutz gegen Tsunamis lediglich die historische maximale Wellenhöhe am Standort mit geringen, nicht systematisch festgelegten Reserven berücksichtigt wurde.
Für den Kraftwerkstand Fukushima Daiichi mit einer Geländehöhe von 10 m betrug die Tsunami-Auslegungshöhe 5,7 m.
Der Tsunami am 11. März 2011 erreichte allerdings eine Höhe von mehr als 14 m.
Die deutlich unzureichende Auslegung der Anlagen gegen solche Tsunamis ist die wesentliche Ursache für die Ergebnisabläufe ...
Sie waren schlicht nicht gegen große, aber in Japan immer wieder vorkommende Tsunamis ausgelegt".
Die betroffenen Kraftwerkblöcke wurden weder direkt durch das Erdbeben noch durch den Tsunami in nennenswertem Umfang beschädigt.
Die Havarie war das Ergebnis einer Fehlplanung für die Kühlsysteme, die nicht die bekannten erdgeschichtlichen Realitäten des Jogan-Erdbeben im Jahr 869 berücksichtigten und die Nichtbeachtung der Hinweis der Geologen, dass Erdbeben mit Tsunamis in dieser Region relativ häfig auftreten.
Die mit der Kraftwerk-Havari zusammenhängenden Evakuierungsmassnahmen, betrafen hunderttausende von Bürgern.
Die Bewohner innerhalb eines Radius von 20 km um Fukushima und eines Radius von 10 km um die Fukushima Daini Nuclear Power Kraftwerke wurden evakuiert.
Zusätzlich schlugen die USA vor, Bürger im Umkreis der Kraftwerkanlage von bis zu 80 km zu evakuieren.
Erste Abschätzungen belaufen sich auf versicherte Schäden des Erdbebens alleine auf US$ 14,5 bis US$ 34,6 Milliarden.
Die Bank of Japan versprach den Banken, um das Banksystem zu sichern, US$ 183 Milliarden.
Die Weltbank schätzte die wirtschaftlichen Kosten auf US$ 235 Milliarden, den höchsten Wert für eine durch die Natur verursachte Katastrophe.
Nachdem im Dezember 2012 die UN-Organisation zur Erforschung der biologischen Folgen radioaktiver Strahlung, UNSCEAR, nach Fukushima keine zusätzlichen Krebsrisiken festgestellt hatte, gibt nun auch die Weltgesundheitskommission WHO Entwarnung.
Das Krankheitsrisiko habe sich in Japan und weltweit nicht erhöht.
Die Statistik wertete offizielle Zahlen und Schätzungen aus.
Der Vergleich zeigt die Todesrate nach Energiequellen an und zwar bezogen auf je eine Billion erzeugter Kilowattstunden (kWh):
Kernkraft 90,
Wind 150,
Solar auf Hausdächern 440,
Wasserkraft 1400,
Erdgas 4000,
Biotreibstoffe/Biomasse 24.000,
Öl 36.000,
Kohle 100.000.
Für Interessierte, die mehr über die Radioaktivität von Fukushima wissen
wollen, weise ich auf folgenden Artikel hin:
"Radioaktive Abfälle, lösbares oder unlösbares Problem",
Walter Rüegg, 2014 **).
Die große Frage ist, warum Deutschland diese Tatsachen nicht wahrnimmt
Versuch einer Erklärung
Schon vier Tage nach der gewaltigen Naturkatastrophe, - dem Töhoku Erdbeben und dem folgenden Tsunami, bei dem große Gebiete um die Stadt Sandei und deren weiteren Umgebung im nordöstlichen Japan zerstört wurden - hatte die deutsche Regierung, ohne eine Analyse des Unglücks, ein Moratorium zur Abschaltung der älteren Atomreaktoren verfügt.
Anschließend hatte sie auf die völlig kenntnislose Empfehlung einer Ethikkommission in gerade mal hundertzehn Tagen ein neues Gesetz fabriziert, in dem sie sich, weltweit einmalig, von der Kernkraft verabschiedet:
"...Die Kommission ist der festen Überzeugung, dass der Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie ... nötig ist und es wird empfohlen, um Risiken, die von der Kernkraft in Deutschland (bei Erdbeben und Tsunamis) ausgehen, in Zukunft auszuschließen ... es wird behauptet, der "schnellstmögliche Ausstieg aus der Kernenergie" sei "ethisch gut begründet".
Dieser Behauptung steht der klaren Botschaft der UNSCEAR und WHO gegenüber.
Doch in Deutschland hat die langjährige Indoktrination der grün-ökologistischen Anti-Nuk Bewegung über die weltweit bekannten Fakten gesiegt.
Eine in 2011 kurzschlusspanikartige Entscheidung führte zu einer nur in Deutschland bejubelten Energiewende, die sich mittelfristig als realitätsfremd erweisen dürfte, weil sie nicht auf wissenschaftlichen, technischen, wirtschaftlichen und auch umweltrelevanten Fakten aufbaut.
Sie war und ist ein Schnellschuss, der dem für den Industriestandort Deutschland sehr wichtigen Sachverhalt nicht gerecht wird.
Wenn aus politischen Gründen eine Energiewende wirklich gewollt ist, wäre zuerst eine intensive Planung aller relevanten Aspekte dieses komplizierten Vorhabens notwendig gewesen, die eine längere Vorbereitung bedurft hätte und nicht seit vier Jahren zu täglichen Berichten in der Presse zu schwerwiegenden Mängeln und Kostenexplosionen sowie zu den Folgen der Entsorgung der teuren mit reichlich Subventionen finanzierten Umwelt-Anlagen geführt hätte.
Der ehemalige Umweltminister Altmaier hatte nach seiner Ernennung in einer Talkshow aus seiner Detailkenntnis heraus seine drei Vorgänger wegen des Fehlens von Konzepten für die Energiewende verantwortlich gemacht und gesagt:
"... im Ministerium habe er beim Amtsantritt hierzu keinerlei Unterlagen gefunden ... den Ärger der Verbraucher wegen der steigenden Stromkosten findet er verständlich ... ich bin auch sauer, sauer auf alle. ..."
Aus berufenem Munde bestätigt diese Aussage die schlimmsten Befürchtungen.
Denn vergleicht man insgesamt die Nachhaltigkeit der Stromerzeugung mittels Kernenergie mit z. B. der mit Photovoltaik, d.h den gesamten Materialaufwand vom Bergwerk bis zur Fertigstellung, den Energieverbrauch für den Bau und die langzeitsichere Entsorgung der Anlagen, dann schneidet die Kernenergie nicht schlechter ab wie der Schweizer W. Rüegg in seiner ausführlichen Studie:
"Radioaktive Abfälle, lösbares oder unlösbares Problem, 2014 **)" zeigt.
Hätten die Mitglieder der Ethikkommission diese Ergebnisse gekannt, wären sie sicherlich zu einer vollkommen anderen Empfehlung gekommen, wie die aktuellen Pläne der Australier zeigen ***).
Dort wird geplant, die Kohleverstromung zurückzufahren und zum Ausgleich auf die umweltfreundlichere Kernkraft zu setzen.
Finanziert soll dieser Strategiewechsel durch das Angebot werden, die Endlagerung von radioaktiven Abfällen aus anderen Ländern wie z.B. Südkorea und Japan gegen Zahlung zu übernehmen.
Australien kennt keine "Die German Angst".
Auch langjährige Milliarden teure Subventionen ausschließlich für einige Wirtschaftsbereiche (Sonne, Wind, Biomasse) werden weder der Natur noch den Bürgern in Deutschland die auf uns kommenden Herausforderungen meistern helfen.
Denn eine derart auf grün-ökologistische - häufig durch bewusst geplante Desinformationen begleitete Propaganda (z.B. Endlager, Fukushima) - wird die deutsche Gesellschaft in Zukunft nicht bereichert, eher das Gegenteil.
Warum ging grade Deutschland diesen Sonderweg?
Und kein anderes Land?
Liegt es möglicherweise daran, dass insbesondere die Deutschen besonders anfällig für politische Propaganda waren, noch sind und in Zukunft sein werden???
Hat uns die 'deutsche' Vergangenheit eingeholt?
Literatur
Dr. sc. nat. Walter Rüegg, November 2014/ Daniel Johnson
2014-11 de
Radioaktive Abfälle, lösbares oder unlösbares Problem?
Radioaktivität - unterschätzte oder überschätzte Gefahr?
Naturwissenschaftliche Gesellschaft Winterthur (NGW)
Dr. sc. nat. Walter Rüegg
2015-03-27 de
Radioaktivität - Fluch oder Segen?
Dr. sc. nat. Walter Rüegg
2015-03-19 de
Radioaktivität - unterschätzte oder überschätzte Gefahr?
Quelle / Source:
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. sc. nat. Walter Rüegg Winterthur, CH
2015-04-10 de
Radioaktivität - Fluch oder Segen?
⇧ 2011
The Telegraph / Daniel Johnson
2011-05-30 en
Why Germany said no to nuclear power
Angela Merkel's decision to phase out nuclear power stations is a cynical exercise in realpolitik, says Daniel Johnson.
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⇧ 2017
Deaths from accidents and air pollution
Death rates from energy production per TWh
Hypothetical number of deaths from energy production
Hypothetical number of global deaths which would have resulted from
energy production if the world's energy production was met through a
single source.
Contrepoints / Hannah Ritchie
2017-08-04 fr
Le nucléaire, la source d'énergie la plus sûre
Our World Data / Hannah Ritchie
2017-07-24 en
It goes completely against what most believe, but out
of all major energy sources, nuclear is the safest
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Kernenergie Reaktorunfälle |
Nuclear energy Reactor accidents |
Energie nucléaire Accidents de réacteurs |
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EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Lutz Niemann
2021-12-17 de
Kernenergie - Die drei großen Unfälle
Deutschland begründet seinen Ausstieg aus der Stromversorgung durch Kernenergie mit den 3 großen Unfällen, die es bei Kernkraftwerken gegeben hat.
Bei diesen Unfällen hat es immer ein riesiges mediales Tam-tam gegeben, so daß die technischen oder menschlichen Fehler in den Hintergrund gedrängt wurden.
Wegen der Horrormeldungen in deutschen Medien musste der unausgebildete Bürger glauben, was berichtet wurde.
Hier der Versuch einer Korrektur.
Der Unfall in Three-Mile-Island am 28. März 1979
...
Der Unfall von Tschernobyl am 26. April 1986
....
Der Unfall von Fukushima am 11. März 2011
...
Was sind die Lehren aus den KE-Unfällen?
Es gab bei den zwei Unfällen in westlichen Kernkraftwerken keine Todesfälle durch deren besonderes Risiko der Radioaktivität.
Auch bei dem Reaktor anderer Bauart in Tschernobyl gab es nur Todesopfer, weil man das überall im Rettungswesen übliche Vorgehen "Niemals die Helfer in Gefahr bringen" missachtet hatte - vielleicht aus Unkenntnis oder vielleicht aus Gehorsam, den befohlenen Versuch zu Ende zu bringen?
Nicht die Radioaktivität forderte Todesopfer, sondern die zum Schutz der Bevölkerung vor harmloser Strahlendosis befohlenen Evakuierungen brachten unzählige Menschen in Notsituationen bis hin zum Tod.
Inzwischen gibt es bei Reaktoren westlicher Bauart über 18 000 Reaktorbetriebsjahre ohne daß Menschen durch Radioaktivität zu Schaden gekommen wären.
Als die Kernspaltung entdeckt worden ist, hatte man sehr bald das hohe Gefährdungspotential beim Umgang mit dieser Technik erkannt, die auf der Millionenfach höheren Energiedichte im Vergleich zu den fossilen Energien beruht.
Infolge dessen war man sehr vorsichtig.
In der Anfangszeit gab es in westlichen Ländern bei 34 Kritikalitätsunfällen 8 Todesopfer durch Strahlung.
Die friedliche Nutzung der Kernenergie hat von 1945 bis 2005 ganze 147 Menschenleben durch Strahlenunfälle gekostet (UNSCEAR), da ist Tschernobyl eingeschlossen, ebenso die 8 Todesopfer von Kritikalitätsunfällen in der Anfangszeit, ebenso fehlerhafte Bestrahlungen in der Medizin mit zu hoher Dosis.
Hinzu kommen etwa 15 Todesopfer von Kritikalitätsunfällen in der östlichen Welt.
Die drei Unfälle beweisen, daß Kernkraftwerke sicher betrieben werden können.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Strahlenschutzmaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung maßlos übertrieben sind und unnötiges Leid und viele Todesopfer gebracht haben.
Die Strahlenschutzgesetze sind falsch.
Gesetze werden von Menschen gemacht und Menschen können irren.
Hier besteht dringender Korrekturbedarf.
Deutschland hat aufgrund des Unfalles seine KKW's still gelegt, obwohl diese in Japan keine Todesopfer brachten.
Und Deutschland hat die "Sicherheitszonen" rund um seine KKW's massiv ausgeweitet, obwohl gerade dadurch in Japan viel menschliches Leid geschah.
Warum steigen Industriestaaten wie Italien, Österreich, Deutschland aus ihrer Stromversorgung durch KKW's aus?
Das oberste gesetzgebende Gremium in Demokratien macht Fehler, weil es die Dinge nicht versteht, über die es zu befinden hat.
Auch der Bürger hat keinen Durchblick bei anstehenden komplizierten Fragen.
So kommt es, daß falsche Dinge beschlossen und umgesetzt werden.
Es gibt eine Vierte Gewalt im Lande, das sind die Medien als Meinungsmacher.
Diese verbreiten Falschmeldungen ohne es selber zu bemerken.
Zur Kernenergie und zur Strahlengefährdung gibt es ausreichend Material, um die Kernkraft als sicherste Zukunftstechnologie für die gesamte Menschheit zu beweisen.
Es wäre eine Aufgabe der Medien, hier zum Wohle aller tätig zu werden.
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1975: Brand in Brows-Ferry
Dr. Eike Gelfort, VDI-Gesellschaft für Energietechnik ,
Obmann des Fachausschuss Kerntechnik
2003-08 de
Drei Generationen von Kernkraftwerken
Bei handwerklichen Reparaturarbeiten
Brandauslösung im Kabelschacht
dadurch Brandschutz verbessert;
räumliche Trennung von Steuer- und Versorgungsleitungen,
Diversität der Notstromversorgung.
1979: Störfall in Three Mile Island
Dr. Eike Gelfort, VDI-Gesellschaft für Energietechnik ,
Obmann des Fachausschuss Kerntechnik
2003-08 de
Drei Generationen von Kernkraftwerken
Durch Bedienungsfehler führte eine mangelnde Kühlung
zum partiellen Schmelzen des Reaktorkerns;
Schmelze verbleibt in Reaktor-Druckbehälter;
Containment hält Radioaktivität zurück.
dadurch Vertiefung der Ausbildung am Simulator;
umfangreiche Analyse und Korrektur von Schwachstellen.
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1986: Unfall Tschernobyl
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Die drei Buchstaben LNT sind die Abkürzung für: linear no-threshold (LNT) model (zu deutsch Linear ohne Schwelle -Modell) das zur Bewertung der Wirkung von radioaktiver Strahlung auf den Menschen erfunden wurde.
Es ist wohl die teuerste und verhängnisvollste Buchstabenkombination in der Menschheitsgeschichte.
Nun sieht es für einen Augenblick so aus, als könnte sie an den Ort ihrer Erschaffung zurückkehren.
Welche Folgen hat ein schwerer Reaktorunfall für die Gesundheit der betroffenen Anwohner?
Walter Rüegg, ehemaliger Chefphysiker der Schweizer Armee, schildert die radiologische Lage in Japan nach dem Reaktorunfall in Fukushima-Daiichi und stellt sie in Beziehung zu den natürlichen und medizinischen Strahlenbelastungen sowie deren potenziellen Gesundheitsfolgen
- ein Plädoyer für einen entspannteren Umgang mit dem Naturphänomen Radioaktivität.
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▶Ukraine: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Ukraine
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⇧ 2017
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Klaus-Dieter Humpich
2017-02-13 de
Mediziner gegen LNT
Die Linear No Threshold (LNT) Hypothese
Die Linear No Threshold (LNT) Hypothese, nach der jede Strahlung auch in geringster Dosierung schädlich ist, wurde schon vielfach widerlegt.
Trotzdem verwenden sie die Antiatom-Aktivisten weiter um Angst zu erzeugen, die hilft ihre eigentlichen Ziele zu erreichen.
Die LNTH (linear no-threshold hypothesis) geht von einem rein linearen Zusammenhang zwischen Strahlungsdosis und Krebsfällen aus.
Die Gerade soll von einer Dosis Null bis unendlich verlaufen.
Es gibt ausdrücklich keinen Schwellwert, unterhalb dessen kein Krebs auftritt
Das ALARA-Prinzip (as low as reasonably achievable)
Wegen dieser Annahme (LNTH), hat man für den Strahlenschutz das ALARA-Prinzip (as low as reasonably achievable) erschaffen.
Selbst Kritiker des linearen Ansatzes ohne Schwellwert, sind oft Anhänger des Prinzips: "So wenig Strahlung, als vernünftig erreichbar".
Das Wort "vernünftig" wird - wegen der angeblichen Krebsgefahr - als "so gering wie möglich" überinterpretiert.
Das gut gemeinte Vorsorgeprinzip, wird dadurch leider in einen Nachteil verkehrt.
Genau da, setzt die Kritik der Mediziner ein.
Was ist das Neue an der Kritik der Mediziner?
Die Fakten zu LNT und ALARA sind allen Fachleuten längst bekannt.
In der Fachwelt gibt es schon lange keine ernsthafte Verteidigung der LNT-Hypothese mehr.
Überlebt hat bisher nur das ALARA-Prinzip.
Mit der nötigen Eindimensionalität im Denken, ließ es sich als Vorsorge verkaufen.
Nun melden sich mit diesem Artikel auch die Diagnostiker öffentlich zu Wort.
Schon seit Jahren sind sie mit verängstigten Patienten konfrontiert, die notwendige Untersuchungen aus "Angst vor Strahlung" verweigern.
Inzwischen ist das ALARA-Prinzip so weit auf die Spitze getrieben worden, daß die Diagnostik als solche gefährdet scheint.
Clevere Gerätehersteller haben die "Strahlung" so weit gesenkt, daß die damit gewonnenen Ergebnisse (teilweise) unbrauchbar sind.
Mehrfachuntersuchungen sind nötig, falsche Diagnosen nicht ausgeschlossen.
Auch hier gilt es, rein medizinische Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen.
Eigentlich reicht auch hier schon, der gesunde Menschenverstand.
Röntgenärzte waren übrigens - lange vor der Kerntechnik - die ersten betroffenen von "Strahlenkrankheiten".
Sie waren auch die ersten, die Grenzwerte für die Strahlenbelastung einführten.
Ganz pragmatisch gingen sie von der Hautrötung als erkennbares Anzeichen einer Schädigung aus.
Sicherheitshalber setzten sie 1/10 davon, als Schwellwert für eine Unbedenklichkeit an.
Dieser Grenzwert war lange der Standard.
Bis im "kalten Krieg" die Strahlenphobie zur politischen Waffe wurde.
Zusammenfassung
Es gibt in Natur und Technik kein "gut" und kein "schlecht", allenfalls ein Optimum.
Jede Sache hat ihre Vor- und Nachteile, die immer untrennbar miteinander verbunden sind.
Erkenntnisse, die so alt wie die Menschheit sind. Fast jede Giftpflanze ist - in der richtigen Dosierung - gleichzeitig auch Heilkraut.
Die Erkenntnis "die Dosis macht's", ist schon seit Jahrhunderten die Grundlage einer jeden Apotheke - unabhängig vom Kulturkreis.
Der "Angstmensch" als Massenerscheinung, wurde erst vor wenigen Jahrzehnten in saturierten, westlichen Gesellschaften kultiviert.
Es wird von den Ärzten zu recht kritisiert, daß den (fachgerechten) Untersuchungen zur Behandlung und Diagnose (Röntgen, CT, Radionuklide) von Krebs ein innewohnendes (zu hohes) Krebsrisiko unterstellt wird.
Dieser Fehlschluss beruht einzig auf der falschen LNT-Hypothese.
Unterhalb einer Dosis von 100 mGy (10 Rad) konnte kein einziger Krebsfall nachgewiesen werden.
Angebliche Fälle, werden nur aus dem (bekannt falschen) LNT-Modell hergeleitet.
Ähnlichkeiten zu den "Klimawissenschaften", bei denen "Welt-Temperaturen" mit (bekannt fehlerhaften) "Weltmodellen" berechnet werden, sind auffällig, aber beileibe nicht zufällig.
Es sind lediglich Spielarten des gleichen Lyssenkoismus.
⇧ 2016
n-tv
2016-11-29 de
Der Tschernobyl-Sarkophag wird eingepackt
Es ist das größte bewegliche Gebäude der Welt
Das Gewölbe ist so groß, dass die Pariser Kathedrale Notre Dame darin verschwinden könnte,
36.000 Tonnen wiegt die Konstruktion aus Beton und Stahl.
Nichtsdestotrotz wechselt sie seit zwei Wochen ihren Standort.
Stück für Stück wird sie auf Teflonschienen voran geschoben.
Jetzt hat sie ihr Ziel erreicht: den Sarkophag von Tschernobyl.
Die neue Hülle, das größte bewegliche Gebäude der Welt, soll ihn sicher unter sich verbergen.
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Hermann Hinsch
2016-11-27 de
Tschernobyl - die Kosten der Angst in Weißrussland
Die weißrussische Regierung hat einen Bericht in russischer Sprache herausgegeben.
Im Vorwort wird der Unfall in Tschernobyl als die größte technische Katastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnet, unter der Weißrussland am meisten zu leiden hatte und noch leidet.
Die Leute haben teilweise erhebliche Strahlendosen abbekommen, bei den Liquidatoren waren es bis 500 Millisievert (mSv).
Einige Personen aus der betroffenen Bevölkerung erhielten Strahlendosen von über 200 mSv.
Dass das doch nicht so erschreckend ist, zeigt ein Vergleich:
Die zulässige Gesamtdosis für das ganze Berufsleben der Beschäftigten in kerntechnischen Anlagen beträgt 400 mSv.
Daher ist nicht verwunderlich, was man in diesem Regierungsbericht liest:
Das Schicksal von ursprünglich 826.000 Personen wurde verfolgt.
Dabei zeigte sich, dass die Sterblichkeit, d.h. Sterbefälle pro 100.000 Personen und Jahr, ermittelt seit dem Jahr 2.000, derjenigen der Gesamtbevölkerung entspricht.
Tatsächlich wurde sogar eine etwas unterdurchschnittliche Sterblichkeit ermittelt, auch für die über 5.000 Liquidatoren, was aber sicherlich nur eine statistische Ungenauigkeit darstellt.
Oder ist es Hormesis, d.h. positive Wirkung geringer Strahlendosen?
Allerdings hat Schilddrüsenkrebs bei Erwachsenen und Kindern stark zugenommen.
Da diese Krankheit jedoch insgesamt nicht häufig auftrat und selten zum Tode führte, zeigt sich dies nicht in der Sterbestatistik.
Es wird im Bericht behauptet, unter den Liquidatoren gäbe es mehr Leukämiefälle als in der Gesamtbevölkerung, um den Faktor 1,4.
Bei den sonstigen betroffenen Personen liegt die Leukämierate im normalen Bereich.
Auch wird behauptet, es hätte in den ersten Jahren eine vermehrte Zahl von Missbildungen bei Neugeborenen gegeben.
So wurden 31 Fälle von Down-Syndrom gezählt,
während die ohne Strahlung erwartete Zahl 14 ist.
Was gab es noch bei den 826.000 Betroffenen?
Nichts.
Sie wurden regelmäßig auf alles untersucht,
aber Erkrankungen der Atemwege, des Blutbildungssystems und anderem lagen völlig im Bereich des Normalen.
Es wäre auch nicht zu erklären, wie Strahlung solche Krankheiten verursachen könnte.
Das Ergebnis ist insofern erstaunlich, als Angst krank machen kann, und darunter litten die Leute sehr.
Jedes Unwohlsein wurde auf die Strahlung zurückgeführt, und geringste Intensitäten galten als ganz schlimm, fast wie bei uns.
Dagegen vorzugehen und die Leute zu beruhigen, war das Schwierigste und Teuerste für die Regierung.
Man versuchte, Kenntnisse über Strahlenwirkungen zu verbreiten.
Besonders beruhigend, meinte man, wäre Geld.
So wurden dann doch, entgegen der Erklärung, dass allgemeine Krankheiten nicht häufiger geworden wären, viele Erkrankungen und Behinderungen als strahlenbedingt anerkannt,
und dafür gab es Geld,
kostenlose Benutzung von Verkehrsmitteln,
Kuraufenthalte
und anderes.
Wer bei Aufräumarbeiten geholfen hatte, nämlich die eigentlichen Liquidatoren, außerdem Soldaten und andere,
bekommen zu ihrer Rente noch einmal 50 % der Minimalrente.
Wer in belasteten Gebieten lebt, bekommt für die Betreuung eines Kinders in den ersten 3 Lebensjahren 150 % des normalen Satzes.
Wer in belasteten Gebieten arbeitet, erhält, wenn sie oder er anschließend arbeitslos werden sollte, 100 % des Lohnes weiterbezahlt.
Der Schwangerschaftsurlaub der Frauen wird verlängert.
Wer in einem belasteten Gebiet arbeitet, zahlt nichts für seine Kost, und wenn die nicht bereitgestellt werden kann, gibt es Geld.
Und so weiter.
Viel Geld wird auch für Infrastruktur ausgegeben:
Straßen, Gas- und Wasserleitungen.
Die haben unter dem Unfall nicht gelitten, aber nun soll es für die Bewohner besser werden als vorher.
Nun liest man in den Fachzeitschriften für Strahlenhysteriker
wie "Gorleben Rundschau" und "Strahlentelex", große Tiere gäbe es um Tschernobyl nur scheinbar, kleine Tiere wie Spinnen an vielen Stellen kaum noch und was noch lebt, wäre übel mutiert.
Da ist dem Bericht der weißrussischen Regierung mehr zu trauen.
Der Park "Polesskij" wird von Arten bewohnt, welche sonst in
Weißrussland selten sind, nämlich von
Braunbären,
Dachsen,
Luchsen
und Siebenschläfern.
Man hat 16 Wisente ausgesetzt, heute sind es 116.
Eingesetzt hat man noch Przewalski-Pferde,
alle anderen Populationen haben sich von selbst entwickelt:
1.500 Elche,
2.000 Birkhühner,
20 - 30 Paare von Schwarzstörchen,
etliche Adler.
Das Gelände versumpft immer mehr, das freut die etwa 70.000 Sumpfschildkröten.
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Lutz Niemann
2016-05-25 de
Der "Healthy-Worker-Effekt"
Nachdem bei den Überlebenden der Kernwaffenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki ein kanzerogenes Strahlenrisiko festgestellt worden war, begann man auch bei den Beschäftigten in der Nuklearindustrie nach Effekten zu suchen.
Eine gute Zusammenfassung von Ergebnissen gibt es aus dem Jahre 1987 [1].
Es wur-den bei den Beschäftigten in der Nuklearindustrie keine negativen gesundheitlichen Effekte festgestellt, wie es nach der Lehrmeinung in Strahlenschutz hätte sein müssen.
Es wurde im Gegenteil gefunden, daß unter diesen Arbeitern die Sterblichkeit geringer war als bei der Normalbevölkerung.
Man nannte diese Erscheinung "Healthy-Worker-Effekt" und erklärte es durch gesündere Lebensführung und bessere medizinische Versorgung der Nukleararbeiter.
Zusammenfassung
Es gibt einen "Healthy-Worker-Effekt" bei Herzkreislauferkrankungen durch gesunde Lebensführung, jedermann kann sein Risiko dazu vermindern, Eigeninitiative ist erforderlich.
Es gibt einen "Healthy-Worker-Effekt" bei der allgemeinen Gesundheit einschließlich Krebs durch regelmäßige gamma-Ganzkörperbestrahlung.
Dadurch kann das Immunsystem gestärkt werden, und das Risiko für viele Krankheiten vermindert werden.
Krebs tritt sehr häufig auf, daher konnte dort der biopositive Effekt zuerst gefunden werden.
Es ist auch bei vielen anderen selteneren Krankheiten ein positiver Effekt durch Strahlung zu erwarten.
Die gesamte weltweit gültige Strahlenschutzphilosophie gehört auf den Prüfstand, denn durch das Co-60-Ereignis von Taiwan wurde die LNT-Hypothese als falsch nachgewiesen.
Freisetzung von Radioaktivität ist nicht schädlich sondern nützlich für Menschen.
Zwangsevakuierungen bei Reaktorunfällen (Tschernobyl, Fukushima) sollten unterbleiben.
Allen Menschen sollte in freier Entscheidung ermöglicht werden, den Gesundheitszustand ihres Körpers gemäß Punkt 2 zu unterstützen.
Es gibt bedeutende Wissenschaftler, die den derzeitigen Umgang mit Strahlung als den folgenreichsten wissenschaftlichen Irrtum der Neuzeit bezeichnen. Das ist richtig, Korrektur ist erforderlich.
2016-05-10 de DOKU 2016: Tschernobyl - Das Leben nach dem GAU
Weltwoche, Ausgabe 11/11 / Walter Rüegg und Alex Reichmuth
2016-04-27 de
Rückkehr nach Tschernobyl
Muss das Gebiet um das ehemalige Atomkraftwerk in der Ukraine über Generationen unbewohnt bleiben?
Die Weltwoche hatte Gelegenheit, mit Strahlenfachleuten an einer Studienreise in die Ukraine teilzunehmen.
Nuklearia / Dr. Florian Aigner
2016-03-17 de
Tschernobyl-Panikalarm
Tschernobyltote in Mitteleuropa?
Tausend bis zweitausend zusätzliche Krebstote soll es alleine in Österreich geben, sagen Ian Fairlie und Global 2000.
(Dass sich Fairlie als "independent Consultant" bezeichnet und nicht etwa als Wissenschaftler an einer anerkannten Universität tätig ist, sei nur nebenbei erwähnt - das heißt schließlich noch lange nicht, dass er falsch liegt.)
Insgesamt spricht Fairlie von 40.000 Krebstoten durch die Tschernobyl-Katastrophe.
Epidemiologische Untersuchung
Würde man die Daten auf diese epidemiologische Weise ermitteln, käme man nämlich bei der Anzahl der österreichsichen Tschernobyltoten auf eine langweilige Null.
Selbst in den am schwersten betroffenen Gebieten in Belarus und der Ukraine sind keine erhöhten Krebsraten nachgewiesen - mit Ausnahme von Schilddrüsenkrebs, insbesondere bei Kindern.
Es gibt einzelne Publikationen, die auch bei anderen Krebsarten leichte Steigerungen zu finden behaupten (zum Beispiel unter den sogenannten "Liquidatoren", den Aufräumarbeitern nach der Katastrophe), aber das ist umstritten.
In Mitteleuropa kursierende Panikmeldungen (alle Liquidatoren tot, Missbildungen bei Kindern) sind nicht haltbar.
Das LNT-Modell
Daher wenden sie gerne eine andere Taktik an:
Sie erheben, wie viel radioaktives Material frei wurde und versuchen daraus zu berechnen, wie viel Menschen dadurch geschädigt wurden.
Dabei wird ein sogenanntes "Linear-No-Threshold"-Modell (LNT) angewandt:
Man geht davon aus, dass es einen linearen Zusammenhang zwischen Strahlenbelastung und Todesrate gibt.
Angenommen, man weiß, dass bei einer bestimmten Dosis 50% der betroffenen Menschen sterben.
Dann geht man nach dem linearen Modell davon aus, dass bei einer hundertfach kleineren Dosis auch die Todesrate hundertmal kleiner ist - also 0.5%.
Wenn man das zu winzigen Dosen fortsetzt, wird die Todesrate zwar winzig, aber wenn gleichzeitig eine gewaltige Anzahl von Menschen von dieser Mini-Dosis betroffen sind, kann sich das trotzdem noch zu einer stattlichen Anzahl von Opfern hochmultiplizieren.
Genau das hat Ian Fairlie gemacht.
Weite Teile Europas waren nach Tschernobyl von geringen Menden radioaktiver Strahlung betroffen, man kann daher viele Millionen Menschen in die Rechnung einbeziehen.
Selbst wenn die Belastung winzig war, kommt man nach diesem Modell auf tausende Opfer.
Die Wahrheit ist: Wir wissen nicht, wie sich minimale radioaktive Dosen auswirken.
Es gibt Grund zur Annahme, dass unser Körper mit radioaktiver Strahlung unterhalb einer gewissen Grenze gut zurechtkommt - schließlich sind wir ununterbrochen natürlicher Strahlung ausgesetzt.
Die kosmische Strahlung, Radon aus der Erde oder auch Radioaktivität des Gesteins unter uns beeinflusst unseren Körper ständig.
Die zusätzliche Dosis, die wir in Mitteleuropa durch den Unfall von Tschernobyl abbekommen haben ist viel kleiner, als die Dosis, die wir aus ganz natürlichen Quellen jedes Jahr abbekommen.
Mehr noch: Die zusätzliche Tschernobyl-Strahlenbelastung ist sogar geringer als die regionalen Unterschiede in der Strahlenbelastung.
Ob in der Ukraine ein Reaktor explodiert oder nicht hat auf die Strahlenbelastung eines Mitteleuropäers mittelfristig einen geringeren Einfluss als sein Wohnort.
⇧ 2015
Radioaktivität - unterschätzte oder überschätzte Gefahr?
Naturwissenschaftliche Gesellschaft Winterthur (NGW)
Dr. sc. nat. Walter Rüegg
2015-03-27 de
Radioaktivität - Fluch oder Segen?
Dr. sc. nat. Walter Rüegg
2015-03-19 de
Radioaktivität - unterschätzte oder überschätzte Gefahr?
Quelle / Source:
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. sc. nat. Walter Rüegg Winterthur, CH
2015-04-10 de
Radioaktivität - Fluch oder Segen?
⇧ 2013
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Klaus Dieter Humpich.
2013-07-12 de
Strahlungswirkung: Eine falsche Theorie bestimmt die Atom-Politik
Die drei Buchstaben LNT sind die Abkürzung für: linear no-threshold (LNT) model (zu deutsch Linear ohne Schwelle -Modell) das zur Bewertung der Wirkung von radioaktiver Strahlung auf den Menschen erfunden wurde.
Es ist wohl die teuerste und verhängnisvollste Buchstabenkombination in der Menschheitsgeschichte.
Nun sieht es für einen Augenblick so aus, als könnte sie an den Ort ihrer Erschaffung zurückkehren.
⇧ 2012
2012-10-05 de Tschernobyl: Die Natur kehrt zurück (2010)
nuklearforum.ch / Dr. sc. nat. Walter Rüegg
2012-09-26 de
Ionisierende Strahlung - wie gefährlich ist sie wirklich?
Welche Folgen hat ein schwerer Reaktorunfall für die Gesundheit der betroffenen Anwohner?
Walter Rüegg, ehemaliger Chefphysiker der Schweizer Armee, schildert die radiologische Lage in Japan nach dem Reaktorunfall in Fukushima-Daiichi und stellt sie in Beziehung zu den natürlichen und medizinischen Strahlenbelastungen sowie deren potenziellen Gesundheitsfolgen
- ein Plädoyer für einen entspannteren Umgang mit dem Naturphänomen Radioaktivität.
2012-07-02 de Menschen und Mächte - Die Wahrheit über Tschernobyl
"Die Wahrheit über Tschernobyl" ist ein spannendes, dichtes Doku-Drama, das detailliert die Versuche der Reaktormannschaft und des Krisenstabes zeigt, mit der Katastrophe zu Rande zu kommen.
Inkompetenz der Behörden, Vertuschungsversuche, aber auch Opferbereitschaft sind gleichermaßen ein Kennzeichen der dramatischen Tage Ende April 1986 in Tschernobyl, genau geschildert in den Aufzeichnungen des sowjetischen Atomwissenschafters Valery Legasov.
Forum Medizin und Umwelt / Dr.med.C.Knüsli, Basel
2012-04-26 de
Computertomographie und Krebsrisiko - eine Standortbestimmung
⇧ 2011
WHO
2011-04 en
CHERNOBYL at 25th anniversary - Frequently Asked Questions
1 What happened?
On 26 April 1986, an explosion and fires at the Chernobyl nuclear plant in Ukraine caused the largest uncontrolled radioactive release in the history of the civil nuclear industry.
Over the next 10 days, large quantities of radioactive iodine and caesium were released into the air.
Most of this material was deposited near the installation, but lighter material was carried by wind currents over Belarus, the Russian Federation and Ukraine and, to some extent, over parts of Europe.
2 What were the main radionuclides to which people were exposed?
...
3 What levels of exposure did people experience?
The average effective doses among 530,000 recovery operation workers was 120 millisieverts (mSv);
among 115,000 evacuees, 30 mSv;
among residents of contaminated areas, 9 mSv (during the first two decades after the accident);
and among residents of other European countries, less than 1 mSv (in the first year after the accident).
In more distant countries, doses of exposure decreased progressively in subsequent years.
Since such doses are below the global average annual dose of 2.4 mSv from natural background radiation, the radiation exposures in countries distant from Chernobyl are considered to be of little radiological and public health significance.
4 What were the impacts on health from Chernobyl?
...
WHO
2018-02-28 en
New Report on Health Effects due to Radiation from the Chernobyl
Accident
Among the 173-page report's major findings:
134 plant staff and emergency workers suffered acute radiation syndrome (ARS) from high doses of radiation.
In the first few months after the accident 28 of them died.
Although another 19 ARS survivors had died by 2006, those deaths had different causes not usually associated with radiation exposure, the report said.
Skin injuries and radiation-related cataracts were among the most common consequences in ARS survivors
Although several hundred thousand people, as well as the emergency workers, were involved in recovery operations, there is no consistent evidence of health effects that can be attributed to radiation exposure, apart from indications of increased incidence of leukemia and of cataracts among those who received higher doses.
All the ARS survivors are under clinical surveillance at hospitals in Moscow, or Kiev.
"Most suffered functional sexual disorders up to 1996; however, 14 normal children were born to survivor families within the first five years of the accident," said the report.
Regarding the general public in the three most affected countries,
the only evidence of health effects due to radiation is an increase in thyroid cancer among people exposed as children or adolescents in 1986.
There were more than 6,000 cases reported from 1991 to 2005 in Belarus, Ukraine and four most affected regions in the Russian Federation.
By 2005, 15 of the cases had proven fatal, the report said.
A "substantial portion" of the cases could be attributed to drinking milk in 1986 contaminated with short-lived iodine-131 from the accident.
Otherwise the report reconfirmed
that radiation doses to the general public in the three most affected countries were relatively low and most residents "need not live in fear of serious health consequences".
In the areas of Belarus, the Russian Federation and Ukraine defined as "contaminated areas" by the former Soviet Union, because of higher soil levels of the long-lived caesium-137, the average additional dose over the period 1986-2005 is "approximately equivalent to that from a medical computed tomography scan".
The report said that the severe disruption caused by the accident resulted in "major social and economic impact and great distress for the affected populations".
The report also says
that it is not possible to state scientifically that radiation caused a particular cancer in an individual.
"This means that in terms of specific individuals, it is impossible to determine whether their cancers are due to the effects of radiation or to other causes, or moreover, whether they are due to the accident or background radiation."
And because of "unacceptable uncertainties in the predictions,"
the Committee decided not to use models to project absolute numbers of effects in populations exposed to low doses, the report said.
The report is UNSCEAR's third to study the accident, which occurred on 26 April 1986.
It was prepared in close cooperation with scientists from Belarus, Russian Federation and Ukraine, who worked with the Committee to scrutinize relevant information.
Dose estimates have been extended to over 500,000 workers involved in the recovery after the accident, from 380,000.
The estimation of thyroid doses has been expanded to include 100 million people in Belarus, the Russian Federation and Ukraine from five million.
It is one of three scientific annexes to be released as part of the second volume of supporting evidence underpinning the Committee's 2008 report to the General Assembly.
Its publication has been delayed.
The other two annexes, about radiation exposures in numerous smaller-scale accidents and on radiation effects on non-human biota, will be released next month.
The mandate of UNSCEAR, established in 1955, is to undertake broad reviews of the sources of ionizing radiation and the effects on human health and the environment.
Its assessments provide a scientific foundation for United Nations agencies and governments to formulate standards and programmes for protection against ionizing radiation.
⇧ 2010
PMC US, National Library of Medicine / National Institutes of Health
Zbigniew Jaworowski
2010-01-28 en
Observations on the Chernobyl Disaster and LNT
Abstract
The Chernobyl accident was probably the worst possible catastrophe of a nuclear power station.
It was the only such catastrophe since the advent of nuclear power 55 years ago.
It resulted in a total meltdown of the reactor core, a vast emission of radionuclides, and early deaths of only 31 persons.
Its enormous political, economic, social and psychological impact was mainly due to deeply rooted fear of radiation induced by the linear non-threshold hypothesis (LNT) assumption.
It was a historic event that provided invaluable lessons for nuclear industry and risk philosophy.
One of them is demonstration that counted per electricity units produced,
- early Chernobyl fatalities amounted to 0.86 death/GWe-year),
- and they were 47 times lower than from hydroelectric stations (40 deaths/GWe-year).
The accident demonstrated that using the LNT assumption as a basis for protection measures and radiation dose limitations was counterproductive, and lead to sufferings and pauperization of millions of inhabitants of contaminated areas.
The projections of thousands of late cancer deaths based on LNT, are in conflict with observations that in comparison with general population of Russia,
- a 15% to 30% deficit of solid cancer mortality was found among the Russian emergency workers,
- and a 5% deficit solid cancer incidence among the population of most contaminated areas.
Kommentar von Dr. Plaus zu obigem Artikel
Die Angst vor "Strahlung" ist noch lange nicht besiegt,
die "Grünen" auch in der EU-Administration planen hier verbissen weiter,
auch die Ärzte leiden darunter.
Ich habe gerade so ein 5-Jahres-Wiederholung-Strahlenschutz-Sachkunde-"Weiterbildung" mit schriftlicher Abschlussprüfung hinter mir, in welcher der Dozent, auch ein Physiker für mich erstmals allerdings zu gab, dass einige "berechnete Toten" politisch festgeschrieben sind und nicht wissenschaftlich.
Zur "Schilddrüse" darf ich [Dr. Plaul] als Arzt noch ergänzen,
dass der Anstieg, das gilt weltweit auch für Deutschland VOR Tschernobyl, von Schilddrüsenkrebs ein reiner statistischer Pseudoeffekt durch verbesserten Diagnostik ist, besonders seit Einführung der immer besseren Ultraschalldiagnostik mit RÜCKGANG der Mortalität durch frühere Operation.
Auch vor überflüssigen Jodtabletten (Polen) wurde geklagt (Hyperthyreose!)
Man möchte die Ärzte bei der Anwendung von "Rö-Strahlen" am liebsten ganz ausschalten, in dem man diese hochtechnischen Geräte gesetzlich mit fest eingebauten Datensendern versieht, die alles in eine "cloud" überträgt, in der diese EU-Kontrolleure sich dann bis in den Einzelfall austoben können.
Heute schon darf man keine Rö-Schädel-Aufnahme mehr zum Fraktur-Ausschluss machen, völliger Blödsinn.
⇧ 2003
Dr. Eike Gelfort, VDI-Gesellschaft für Energietechnik ,
Obmann des Fachausschuss Kerntechnik
2003-08 de
Drei Generationen von Kernkraftwerken
Gravierende Verstöße gegen die Steuerung
sowie Unkenntnis der Reaktorphysik beim Personal
in Verbindung mit auslegungstechnischen Mängeln dieses Reaktortyps
weiträumige radioaktive Kontamination,
zahlreiche Todesfälle;
länderübergreifende Belastungen.
daraufhin Konsequenz in Deutschland:
Gründung des Bundesamtes für Strahlenschutz und Erlaß des
Strahlenschutz-Vorsorge-Gesetzes u. a.
2011: Reaktorunfall von Fukushima
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Tsunami verursachen die verheerendsten Naturkatastrophen der Erde und sie sind äusserst heimtückisch. Nähern sich die todbringenden Wellen vom offenen Meer der Küste, sind sie zunächst kaum sichtbar. Erst am Ufer steigen sie aus der Meeresoberfläche empor und entwickeln ihre zerstörerische Kraft. Bis 85 Meter hohe Tsunami-Wellen sind in Japan schon aufgetreten. Japan, die Insel im erdbebenreichen Stillen Ozean, ist am meisten von Tsunamis betroffen.
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Sechs schwere Sicherheitsmängel in Fukushima!
Politiker erklären jetzt, dass ihnen die Fukushima-Katastrophe die Größe
des Restrisikos deutscher Kernkraftwerke klar gemacht hätte.
- Welch ein Unsinn.
Das Restrisiko ist nur dasjenige Risiko, das bei einem richtig ausgelegten, bestens konstruierten und auch später sicherheitstechnisch nachgerüsteten Kraftwerk am Ende übrig bleibt.
Bei den japanischen Reaktoren war das bei Weitem nicht der Fall.
Es gab dort 6 schwere Fehler
Fehler 1
Der Reaktor war auf ein stärkstes Erdbeben von 8,4 ausgelegt -
wie es aber schon 1933 auftrat.
Es gab keine Sicherheitsreserve darüber -
und so übertraf das Beben vom 11.März die Belastungsgrenze des
Reaktors um 25%.
Aus den Kommentaren:
Nach der Richter Skala steigt die Stärke zwischen 8,4 und 9 um den
Faktor 4 (400%) und die freigesetzte Energie auf das achtfache an -
und das haben die Reaktoren ausgehalten, ohne die verhängnisvollen
Tschernobyl-Verheerungen zu bewirken.
Fehler 2
war die krasse Mißachtung der Höhe eines Tsunamis, denn im Mittel alle
30 Jahre gab es Tsunamis mit Wellenhöhen über 10 m, oft weit darüber.
Der Betonwall am Meer hatte 5,7 m - dazu kamen 4,3 m vom höher
gelegenen Kraftwerk.
Die reale Tsunamiwelle hatte aber 14 m.
Fehler 3
Die Diesel für die Notkühlung befanden sich im Untergeschoß
und dieser Raum war auch nicht gegen Hochwasser abgedichtet.
Die Diesel soffen ab, die Kühlung fiel aus.
Fehler 4
war die Unterlassung einer Nachrüstung der zu schwachen
Druckentlastungs-Leitungen in der US-Konstruktion.
Diese können im Falle einer Kernaufheizung durch den Druck von
Dampf und Wasserstoff Lecks bekommen, wodurch alles in das
Reaktorgebäude gelangen kann.
In den USA wurde das erkannt und die Leitungen verstärkt - in Japan nicht.
Fehler 5
Weil diese Druckentlastung keine Filter enthielt,
konnten radioaktive Aerosole und Partikel entweichen und nach
außen gelangen.
Deutsche Reaktoren haben diese Filter, die 99,9% zurück halten.
Fehler 6
Der im Reaktorgebäude angesammelte Wasserstoff - siehe Nr.5 -
konnte explodieren,
weil die japanischen Reaktoren im Gegensatz zu unseren nicht über
Rekombinatoren verfügen, die Wasserstoff zu Wasser umwandeln.
So kam es zu den Explosionen und zur Verbreitung radioaktiver
Substanzen.
Deshalb lag das tatsächliche Risiko der Fukushima-Reaktoren um das
Zig-Tausendfache über dem theoretischen Restrisiko.
Die in Japan unbegreiflicherweise unterlassenen Maßnahmen sind in
deutschen KKW lange verwirklicht.
Keinen dieser Fehler und Unterlassungen hätte unsere
Reaktorsicherheits-Kommission RSK durchgehen lassen - die übrigens von
2002 bis 2006 von Michael Sailer, Mitglied der Geschäftsführung des
Öko-Instituts Darmstadt, geleitet wurde, der heute noch RSK-Mitglied ist.
EIKE
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2011-03-17 de
Jetzt bekannt: Sechs schwere Sicherheitsmängel in Fukushima!
Und Fakten zur Kernkraftwerken der IV Generation
Kernkraftexperte Dr. Günter Keil hat die jetzt bekannt gewordenen Sicherheitsmängel der Fukushima Reaktoren mit den deutschen KKW Konstruktionen verglichen.
Er fand sechs schwere Mängel an den japanischen Reaktoren, die hier nie zu einer Freigabe geführt hätten.
Die Japaner waren gewarnt
Krasse Fehleinschätzung der Verantwortlichen
Basler Zeitung
2011-07-28 de
Schweizer Ingenieure hatten Fukushima-Betreiber längst gewarnt
Vor 20 Jahren bot die Firma Elektrowatt dem japanischen Stromkonzern Tepco ein Filter-System an - aber ohne Erfolg.
Laut «Weltwoche» hätte die Katastrophe im AKW Fukushima verhindert werden können.
Im letzten März trat im Kernkraftwerk von Fukushima Daiichi ein Szenario ein, vor dem Schweizer Ingenieure schon lange eindringlich gewarnt hatten.
Nachdem im Nachgang der Tsunami-Katastrophe im Reaktorgebäude Kühlung und Notstromversorgung ausgefallen waren, kam es zu einer Explosion, so dass grössere Mengen an radioaktiven Stoffen unkontrolliert in die Umgebung gelangten.
Der GAU im japanischen AKW wäre nicht passiert, wenn dessen Betreiber ein Filter-System aus der Schweiz gekauft hätten, wie die «Weltwoche» berichtet.
Dabei beruft sich die «Weltwoche» auf die Aussagen eines früheren Chefingenieurs der Firma Elektrowatt.
Der Elektrowatt-Chefingenieur reiste im Herbst 1992 nach Japan, wo er zahlreiche Vertreter von Regierung und Nuklearindustrie traf.
Den Japanern präsentierte er ein Filter-System, das Elektrowatt in Zusammenarbeit mit der Winterthurer Firma Sulzer entwickelt hatte.
Das Filter-System ist offenbar in der Lage, radioaktive Stoffe beim Austritt aus dem Reaktor bis auf ungefährliche Restmengen fast vollständig herauszufiltern und aufzufangen.
Ausserdem wird Wasserstoff durch sogenannte Rekombinatoren in harmloses Wasser zurückverwandelt.
Zur Erinnerung: Bei der Katastrophe von Fukushima spielte explosiver Wasserstoff eine zentrale Rolle.
«Das Geniale an diesen Notaggregaten ist», so die «Weltwoche», «sie funktionieren ohne Fremdenergie auch bei einem totalen Stromausfall allein aufgrund physikalischer Naturgesetze.»
Schweizer Filter-System hätte in Fukushima funktioniert
Studien zeigten, dass sich die Notsysteme von Elektrowatt problemlos in japanische Kernkraftwerke integrieren liessen.
Die Elektrowatt übermittelte 1996 eine detaillierte Studie zur Nachrüstung der Kernkraftwerke von Tepco.
Die Japaner zeigten zunächst grosses Interesse, liessen dann aber nichts mehr von sich hören.
Warum die Fukushima-Betreiber auf die 20 bis 30 Millionen Franken teure Nachrüstung ihrer Anlagen mit dem Sicherheitssystem verzichteten, bleibt eine offene Frage.
«Tatsache ist, dass das System von Elektrowatt bei den Kernkraftwerken von Leibstadt und Beznau problemlos eingebaut wurde», schreibt die «Weltwoche».
Mühleberg und Gösgen seien mit ähnlichen Systemen von Siemens nachgerüstet worden, ebenso sämtliche Kernkraftwerke in Deutschland.
Die Franzosen ihrerseits hätten ein eigenes System entwickelt.
«Der GAU von Fukushima wäre in Westeuropa in dieser Form technisch nicht möglich gewesen», folgert die «Weltwoche».
Radioaktivität um zerstörten Meiler «stetig gesunken»
Nach der Atomkatastrophe von Fukushima, bei der infolge einer Kernschmelze in drei der sechs Reaktoren grosse Mengen an radioaktiven Substanzen in die Umwelt gelangten, mussten Zehntausende Bewohner ihre Häuser verlassen.
Die Behörden ordneten ein Sperrgebiet im Umkreis von 20 Kilometern um den zerstörten Meiler an.
Gemäss Nachrichtenagenturen teilte die Regierung letzte Woche mit, dass die Kühlung der zerstörten Reaktoren im Atomkraftwerk Fukushima jetzt stabilisiert sei.
In den vergangenen Monaten sei die radioaktive Konzentration um die sechs Reaktoren herum nach Angaben des Betreiberkonzerns Tepco «stetig gesunken».
Derzeit liege sie bei maximal 1,7 Millisievert pro Jahr. Zurzeit sickerten noch maximal 1 Milliarde Becquerel pro Stunde an radioaktiven Substanzen aus der Anlage.
Das entspricht etwa einem Zweimillionstel des Niveaus zum Zeitpunkt des Unfalls am 11. März.
Mitte Juli kündigte die japanische Regierung eine energiepolitische Wende an.
Laut Premierminister Naoto Kan will das Land etappenweise aus der Kernenergie aussteigen.
Die Vorbereitungen zur Stilllegung des japanischen Atomkraftwerks Fukushima im Jahr 2021 laufen nach Regierungsangaben wie geplant.
Weltwoche 30/11 / Alex Baur
2011-07-27 de
Die Japaner waren gewarnt*
* (Ganzer Inhalt nur registrierten Abonnenten der Weltwoche zugänglich)
Schweizer Ingenieure wiesen bereits 1993 eindringlich auf Sicherheitslücken in Fukushima hin, die nun zum GAU geführt haben.
In Europa rüsteten die AKW-Betreiber damals nach, doch in Japan und in den USA verschwanden die Sicherheitsstudien in der Schublade.
Ferruccio Ferroni kann sich noch gut erinnern an seine Japan-Reise vom Herbst 1992.
Der mittlerweile pensionierte damalige Chefingenieur der Firma Elektrowatt traf sich damals in Tokio mit zahlreichen Vertretern der Regierung und der Nuklearindustrie.
Das Ziel seiner Mission: Ferroni sollte den Japanern das Filter-System nahebringen, das Elektrowatt in Zusammenarbeit mit der Winterthurer Firma Sulzer entwickelt hatte und das im Falle einer Kernschmelze in einem Atomkraftwerk die Freisetzung von radioaktiven Stoffen sowie die Gefahr einer Explosion verhindert.
Worum geht es? Bereits der Unfall von Harrisburg von 1979 hatte gezeigt, dass bei einer Kernschmelze grosse Mengen von explosivem Wasserstoff im Reaktor entstehen können.
Wenn ein Reaktor überhitzt, entsteht zudem ein gefährlicher Überdruck.
Man muss also ein Gemisch von Dampf und Wasserstoff aus dem Reaktorkessel ablassen, das erstens mit radioaktiven Partikeln verseucht ist und zweitens hoch explosiv wird, sobald es sich mit Luft vermischt.
Erst diese Kombination macht die Kernschmelze zum nuklearen GAU.
Vor diesem Hintergrund hatte Elektrowatt das Filter-System entwickelt, das radioaktive Stoffe beim Austritt aus dem Reaktor bis auf ungefährliche Restmengen fast vollständig herausfiltert und auffängt. Zudem wird der Wasserstoff durch sogenannte Rekombinatoren in harmloses Wasser zurückverwandelt.
Das Geniale an diesen Notaggregaten ist, dass sie passiv ausgelegt sind.
Das heisst: Sie funktionieren ohne Fremdenergie auch bei einem totalen Stromausfall allein aufgrund physikalischer Naturgesetze.
Die Nachrüstung eines Kernreaktors mit den Filter-Filtern und Rekombinatoren kostet zwanzig bis dreissig Millionen Franken.
Entsetzen und harsche Kritik
Die Japaner hätten sich damals, so Ferroni, beeindruckt und interessiert gezeigt.
Die Firmen Mitsubishi und Toshiba, Marktführerinnen der japanischen Nuklearindustrie, bestellten in der Folge bei Elektrowatt zwei Studien.
Diese wurden 1993 abgeliefert und zeigten, dass sich die Notsysteme von Elektrowatt problemlos in japanische Kernkraftwerke integrieren liessen.
Zu den Interessenten gehörte namentlich der Stromgigant Tokyo Electric Power Company (Tepco).
Sein Anliegen war unter anderem die Nachrüstung der Reaktoren von Fukushima, die in den siebziger Jahren nach Plänen der US-Firma General Electric gebaut wurden und von der Tepco betrieben werden.
Die Elektrowatt übermittelte 1996 eine detaillierte Studie zur Nachrüstung der Kernkraftwerke von Tepco.
Danach hörte Ferroni nichts mehr vom Tokioter Stromriesen -
bis zum letzten März, als es in drei der sechs Reaktoren von Fukushima Daiichi im Nachgang der Tsunami-Katastrophe zur Kernschmelze kam.
Dabei trat exakt das Szenario ein, vor dem Ferroni zwei Jahrzehnte zuvor eindringlich gewarnt hatte.
Warum die Tepco auf die Nachrüstung ihrer Anlagen mit dem Sicherheitssystem verzichtete, ist eine offene Frage.
Tatsache ist, dass das System von Elektrowatt bei den Kernkraftwerken von Leibstadt und Beznau problemlos eingebaut wurde.
Mühleberg und Gösgen wurden mit ähnlichen Systemen von Siemens nachgerüstet, ebenso sämtliche Kernkraftwerke in Deutschland.
Die Franzosen ihrerseits entwickelten ein eigenes System.
Auf den Punkt gebracht:
Der GAU von Fukushima wäre in Westeuropa in dieser Form technisch nicht möglich gewesen.
Anders sieht es in den USA aus, wo passive Filter- und Rekombinationsanlagen von den Aufsichtsbehörden nicht gefordert werden.
Gemäss Ferroni gibt es in Amerika noch eine ganze Reihe alter Kernkraftwerke, deren Sicherheitsstandard jenem von Fukushima Daiichi entspreche.
Je mehr Details über den GAU von Fukushima bekanntwerden, desto mehr schlägt die anfängliche Solidarität der europäischen Kernenergie-Fachleute gegenüber ihren japanischen Kollegen in Entsetzen und bisweilen harsche Kritik um.
Bruno Pellaud, der am Filter-Projekt von Elektrowatt ebenfalls beteiligt war und später bei der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) als stellvertretender Generaldirektor amtierte, hat eine ganze Reihe von Sicherheitsmängeln in Fukushima aufgelistet.
Neben Filteranlagen, Wasserstoffumwandlern und einer äusseren Schutzhülle, wie sie in europäischen Atomanlagen längst selbstverständlich sind, fehlten alternative Systeme, welche die Kühlung bei einem Zusammenbruch der Notstromversorgung aufrechterhalten.
Unverständnis herrscht unter Fachleuten aber vor allem auch über die krasse Fehleinschätzung der Gefahr von Seebeben in Japan.
Gemäss deutschen und britischen Fachzeitschriften sollen allein in den letzten fünfhundert Jahren an der japanischen Küste vierzehn Tsunami mit einer Wellenhöhe von zehn Metern und mehr registriert worden sein.
Dass die Japaner vor diesem Hintergrund die Kühlsysteme und Notstromaggregate von Fukushima nicht durch Bunker gegen Hochwasser schützten, wie sie in Westeuropa ebenfalls zum Standard gehören, erscheint geradezu grobfahrlässig.
Mittlerweile wird in Fachkreisen sogar Kritik am anfänglich noch gelobten Notstandsdispositiv der Japaner laut.
Weltweit verbesserte Sicherheit
Der Ärger der Europäer ist nachvollziehbar.
Ausgerechnet in der Schweiz und in Deutschland sollen Kernkraftwerke, die mit milliardenschweren Investitionen nachgerüstet wurden und zu den sichersten der Welt gehören, nun heruntergefahren und ausgemustert werden - weil am anderen Ende der Welt im Bereich der Sicherheit geschlampt oder an der Sicherheit gespart wurde.
Länder mit tieferen Sicherheitsstandards wie etwa die USA, wo immerhin knapp ein Viertel der weltweit gebauten Kernkraftwerke stehen, gehen derweil unter dem Radar durch.
Die Situation ist grotesk.
Technische Details
Kernenergie.de
VGB
NHK (Japan Broadcasting Corporation)
Fukushima zeigt unerbittlich den Geburtsfehler des Leichtwasserreaktors LWR
Tepco verharmloste Tsunami-Gefahr in Fukushima
Neue Zürcher Zeitung
2012-10-12 de
Tepco verharmloste Tsunami-Gefahr in Fukushima
Die Betreiberin des AKW im japanischen Fukushima, die Tokyo Electric Power Company (Tepco), hat nach eigenen Angaben die Gefahren durch einen Tsunami bewusst verharmlost.
Damit habe man eine Schliessung der Anlage aus Sicherheitsgründen vermeiden wollen, teilte das Unternehmen mit.
2011-03-12
2011-03-14
NZZ
2011-03-14 de
Fukushima - kein zweites Tschernobyl
Beim Wort Kernschmelze drängt sich einem die Assoziation Tschernobyl geradezu auf.
Entsprechend beängstigt reagiert die Bevölkerung Japans, wenn nun berichtet wird, dass bei den beiden Reaktoren Fukushima 1 und 3 eine Kernschmelze stattgefunden habe.
Doch die Situation in Japan ist - wenn auch äusserst bedrohlich - eine ganz andere als in Tschernobyl, und das aus mehreren Gründen:
Erstens schalteten sich die beiden japanischen Reaktoren automatisch ab, als die Seismometer im AKW das Erdbeben verspürten.
Damit wurde die Kettenreaktion im Reaktor unterbrochen.
In Tschernobyl geriet der Reaktor dagegen bei vollem Betrieb in einen instabilen Zustand, der in eine unkontrollierte Kettenreaktion mündete.
2011-03-17
NZZ
2011-03-17 de
Wasserwerfer in Fukushima bringen Erfolg
Der Einsatz der Wasserwerfer hat die Bemühungen der Einsatzkräfte um Kühlung der gefährlichen Brennstäbe einen grossen Schritt vorwärts gebracht.
Laut Informationen des staatlichen Fernsehens ist es gelungen, 30 bis 40 Tonnen Wasser in das offen liegende Abklingbecken zu pumpen.
Dieses hat eine Gesamtkapazität von 1200 Tonnen; benötigt zur effektiven Kühlung wird aber nur ein Drittel davon.
2011-03-17 de Keine Bedrohung für die Schweiz
Für die Schweiz besteht wegen der Atomkatastrophe in Japan
derzeit keine Bedrohung.
Das stellte der ABCN-Bundesstab fest.
Das Gremium, das unter anderem für die Bewältigung atomarer Ereignisse zuständig ist, kam zu einem ersten Treffen zusammen.
Zur Strahlung ausserhalb des Geländes gebe es keine bestätigten Angaben.
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2011-03-17 de
Der deutsche Angst-Tsunami!
Renate Künast hat am 14. März in einem TV-Interview mit verächtlicher Miene bemerkt, daß nun gewiß das Argument kommt, in Deutschland könnte es ja nicht ein solches Erdbeben geben, wie in Japan.
Sie machte den Eindruck, daß sie das für ein ziemlich lächerliches Argument hält.
Ich möchte es aber trotzdem bringen:
Im Oberrheingraben, dem seismologisch aktivsten Gebiet in
Deutschland, findet ein Versatz von Gesteinsschichten entlang von
Verwerfungen, der eine Voraussetzung für Erdbeben wäre, nicht statt.
Deshalb kommt es dort nur etwa alle 10 Jahre zu seismischen Erschütterungen der Stärke über 5 und unter 6. Das Erdbeben in Japan, wo vier Kontinentalplatten aufeinander krachen, hatte aber eine Stärke von 9 und war damit rund dreitausendfach stärker als alles, was hierzulande möglich ist.
In Wikipedia nachzulesen; tut mir wirklich leid, Frau Künast.
2011-03-18
2011-03-19
NZZ
2011-03-19 de
Lage in AKW Fukushima scheint stabilisiert
2011-03-19 de
Radioaktives Jod im Trinkwasser von Tokio gefunden
Im Trinkwasser von Tokio ist Radioaktivität gemessen worden, teilten
die Behörden am Samstag mit.
Zuvor waren bereits Spinat und Milch aus der Region Fukushima mit erhöhten Strahlenwerten entdeckt worden.
Die Strahlendosis übersteige nicht die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte, heisst es.
Die Radioaktivität sei mit 1,5 Becquerel pro Kilogramm gemessen worden, verglichen mit einem zulässigen Höchstwert von 300 Becquerel pro Kg für Lebensmittel.
SVP (2011-03-17)
Basler Zeitung
2011-03-17 de
«Die SVP hängt nicht an der Kernenergie»
Tages-Anzeiger
2011-03-17 de
«Die SVP hängt nicht an der Kernenergie»
Jetzt müssen wir zuerst einmal abwarten.
Während Katastrophen
darf man keine langfristigen Entscheide treffen, die nicht nötig sind.
Es heisst:
Warten bis man den Überblick hat, bis man sieht, was
passiert ist.
Dann werden die Erkenntnisse geprüft, um herauszufinden, was das für
unsere Kraftwerke und Energieversorgung heisst. Nerven behalten.
SP (2011-03-15)
Tages-Anzeiger
2011-03-15 de
SP fordert Gesetz zum Atomausstieg
Die Bundeshausfraktion der SP hat heute beschlossen, vom Bundesrat ein Atomausstiegsgesetz zu verlangen.
Die AKW Mühleberg und Beznau I und II müssten demgemäss «innert kurzer Zeit» stillgelegt werden.
FDP (2011-03-17)
NZZ
2011-03-17 de
Pelli hält AKW-Weg für nicht mehr gangbar
«Wir haben uns in den vergangenen Tagen ins Gesicht geschaut und gemerkt, dass unsere bisherige Überzeugung, die fünf alt werdenden Kernkraftwerke mit zwei neuen ersetzen zu können, kein gangbarer Weg mehr ist», sagt Fulvio Pelli, Präsident der FDP Schweiz.
Diese Revision der freisinnigen Haltung bedeutet zweifellos eine Schwächung der bürgerlichen Unterstützung für neue AKW.
Bei dieser «Neuausrichtung der energiepolitischen Position» handle es sich um einen Entscheid der Geschäftsleitung der FDP Schweiz, erklärt Pelli.
BDP (2011-03-20)
Tages-Anzeiger
2011-03-20 de
Erste Bundesrätin bekennt sich zu Atomausstieg
Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf unterstützt den Ausstieg aus der Atomenergie.
Um die Kernenergie möglichst rasch abzubauen, sieht ihre Partei BPD nur eine Möglichkeit.
CVP (2011-03-20)
Tages-Anzeiger
2011-03-20 de
«Die wendehalsige Reinwaschung ist unzumutbar»
CVP-Nationalrat Christoph Wehrli kritisiert im «Sonntag» die Atomlobby im Parlament scharf.
Er spricht von «schlecht gespielter Betroffenheit».
Mit diesen klaren Worten greift Wehrli insbesondere auch CVP-Parlamentarier an.
Mehrere sitzen in Verwaltungsräten von Kernkraftwerken:
Nationalrat Markus Zemp beim AKW Leibstadt
und Nationalrat Pirmin Bischof beim AKW Gösgen.
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⇧ 2020
13. Internationale EIKE-Klima- und Energiekonferenz (IKEK-13) am 22. und 23. November 2019 in München.
Dr. Lutz Niemann ist Experte für Fehleranalysen und seit 2.000 tätig als Autor im Bereich Klima.
Er arbeitete für Siemens.
Der Referent erklärt, daß er früher der Klima-Alarmtheorie geglaubt habe, aber nach Lektüre des Buches "Klimahysterie" von Michael Limburg Zweifel bekommen habe.
Seit 2011 hat er 37 Artikel bei EIKE veröffentlicht.
In seiner Rede klärt Niemann über den Fukuschima-Störfall 2011 auf.
Danach wurden nach dem Erdbeben sofort und automatisch alle Reaktorblöcke des Kernkraftwerkes abgeschaltet und gekühlt.
Durch den Tsunami 45 Minuten später aber wurden elektrische Schaltanlagen geflutet und kurzgeschlossen.
Dadurch fiel die Kühlung aus, und entstehender Wasserdampf/entstehender Wasserstoff stieg in den Druckkörper des Reaktors und explodierte,
wodurch radioaktive Substanzen freigesetzt wurden.
Im folgenden skizziert Dr. Niemann die Panikstimmung in den Medien.
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Lutz Niemann
2020-03-24 de
"Klimahysterie - Strahlenhysterie"
Auf der 13. Internationale Klima- und Energiekonferenz, die vom 22.-23.11.2019 in München von EIKE veranstaltet wurde, konnte ich zu diesem Thema reden.
Mein Schwerpunkt lag auf dem Strahlenthema, zum Thema "Klima" nur wenige Worte.
Ich konnte meinen Vortrag nicht zu Ende führen, es fehlte mir die Zeit zur Behandlung von Tschernobyl und der nuklearen Abrüstung.
Daher habe ich aus meinem Vortrag einen 9-seitigen schriftlichen Bericht gemacht, der unten zur beliebigen Verwendung als pdf-Datei angefügt ist.
Das wichtigste hier in kurzen Worten:
Klimahysterie
Wer CO₂ sagt, ist schon auf die Demagogie herein gefallen, denn der Wasserkreislauf bestimmt das Wetter und damit alle Klimate an allen Stellen der Erde.
Dabei wird alles gesteuert von der Sonne.
CO₂ hat keinen Einfluß auf die Wettervorgänge in der Atmosphäre.
Die Strahlungsvorgänge in der Atmosphäre werden bestimmt von den beiden Molekülen mit Dipolmoment, und das sind H₂O und CO₂.
In einem beliebigen Volumen Luft etwa 50-mal so viele H₂O-Moleküle wie CO₂-Moleküle, was ein Ingenieur in der Regel nachprüfen kann (erfordert eine Taupunkttabelle und Berücksichtigung der Molekulargewichte). Da H₂O überwiegt, ist es das bestimmende Molekül in der Atmosphäre.
Und wenn sich die CO₂-Konzentration verdoppeln würde, dann macht das von der Anzahl der bestimmenden Moleküle gerade eine Zunahme von 2% auf 4% aus.
Das Wetter und damit das Klima wird gesteuert von der Sonne, wie allseits bekannt ist: Die Variationen zwischen Tag und Nacht; Sommer und Winter; Eiszeit und Warmzeit bestimmt die Sonne.
Fukushima
Fukushima war keine radiologische Katastrophe, sondern es war eine soziale Katastrophe.
Der Unfall zerstörte ein technisches Gerät, brachte aber keine Schädigung der Menschen durch die Strahlung.
Nur die Evakuierungen hatten mehr als 1000 tödliche Strahlen"schutz"opfer zur Folge.
Viel wichtiger als der Strahlenschutz wäre daher ein Schutz vor den Strahlenschützern.
Das Kernkraftwerk in Fukushima direkt an der durch Tsunamis bedrohten Küste war nicht gegen hohe Wellen geschützt, daher musste irgendwann das Unglück kommen.
Das Kraftwerk wurde von der Flutwelle unter Wasser gesetzt.
Die zuvor vom Erdbeben schon abgeschalteten Reaktoren wurde nicht mehr gekühlt.
Der Druck in den Reaktoren stieg auf ein gefährliches Maß an, so daß Druck abgelassen werden mußte und damit Radioaktivität ins Freie gelangte.
Es gab Wasserstoffexplosionen - es gab keine nuklearen Explosionen.
Die freigesetzte Radioaktivität war so gering, daß niemand dadurch zu Schaden kommen konnte.
Dennoch verlangte das Gesetz die Evakuierung der Bevölkerung in der Umgebung.
Und es wurden sogar die Altersheime und Krankenhäuser evakuiert.
Nach anfänglichem Zögern wurden auch die Intensivpatienten abtransportiert, etwa 50 Intensivpatienten starben daran.
Dieses war per Gesetz befohlener Übergang vom Leben zum Tod für unschuldige Japaner.
Die Unsinnigkeit der Strahlenschutzgesetzgebung wird an vier Beispielen gezeigt: Es gelten im Umgang mit Kernbrennstoffen Grenzen, die unter viel Aufwand eingehalten werden müssen.
Im Flugverkehr gelten diese Grenzen NICHT, sie werden täglich von Millionen Menschen auf der Erde überschritten.
Im medizinischen Bereich zeigen sich Heileffekte durch alpha-Strahlung des Edelgases Radon im ähnlichen Dosisbereich.
Die Strahlenschutzgesetzgebung sollte dringend korrigiert werden, denn durch sie wird keine reale Gefahr abgewehrt.
Diese Forderung wurde bereits weltweit von unzähligen Wissenschaftlern in mehreren 1000 Veröffentlichungen begründet.
In Deutschland wird dieses ignoriert, es geht sogar den entgegengesetzten Weg, denn es verschärft die unsinnige Strahlenschutzgesetzgebung.
Wie konnte zu der als falsch kritisierten Strahlenschutzgesetzgebung kommen?
Jede noch so kleine Dosis ist schädlich und daher zu vermeiden. (§28 StrlSchV1989)
Bei den Überlebenden der Kernwaffenexplosionen von Hiroshima und Nagasaki hat sich eine Zunahme des Krebsrisikos ab etwa der Dosis 0,5 Sievert gezeigt.
Mit dem Vorsorgeprinzip wurde angenommen, daß ein bei hoher Dosis nachgewiesenes Risiko auch bei jeder noch so kleinen Dosis existieren würde (Konjunktiv!).
Eine einfache Modellvorstellung - jedes Strahlenteilchen KANN Krebs erzeugen - hat diesen Annahme plausibel gemacht.
Der Fehler dieser Modellvorstellung wird ersichtlich, wenn man sie auf andere Stoffe überträgt, zum Beispiel das allseits beliebte Gift und Kanzerogen Ethanol:
Die Flasche Schnaps in Minuten hinunter gekippt ist schädlich und kann tödlich sein.
Bei Verteilung der gleichen Dosis des Giftes in kleinen Portionen über lange Zeit gibt es keinen Schaden, eher eine kleine biopositive Wirkung.
Mit der Modellvorstellung, daß jedes Strahlenteilchen Krebs erzeugen kann, werden gern virtuelle Strahlenopfer berechnet.
Das Wort "virtuell" bedeutet so viel wie "das gibt es nicht".
Strahlenopfer, die es nicht gibt, sind wie Gespenster.
So wird es auch von Mitgliedern der International Commission on Radiological Protection (ICRP) benannt.
In Deutschland kann man virtuelle Opfer auch relotiusierte Opfer nennen.
Nur Deutschland steigt nach dem Unfall in Fukushima aus Angst vor solchen Gespenstern aus seiner Stromversorgung aus.
Tschernobyl
Hätte man die Helfer der ersten Stunde nach dem Unfall mit Strahlungsmeßgeräten versehen,
bzw. nicht in die Bereiche mit hoher Strahlung geschickt, dann wären sie nicht durch zu viel Strahlung erkrankt und es hätte auch keine Todesopfer durch Strahlung gegeben.
Auch in Tschernobyl gab es mehr Evakuierungsopfer als Strahlenopfer.
Der Tschernobyl-Reaktor ist von gänzlich anderer Bauart als alle anderen Reaktoren der Welt.
Er wurde erfunden, um in der Anfangszeit der 1940-er und 1950-er Waffen-Plutonium zu erzeugen.
Auch in den USA gab es solche Reaktoren, aber sie wurden bald wieder still gelegt, weil man deren gefährliches Verhalten erkannt hatte.
In der Sowjetunion wurden diese Reaktoren zur Stromerzeugung optimiert und sicher betrieben, das geschieht auch heute noch.
Mit dem Reaktor am Standort Tschernobyl hatte man ein Experiment gemacht, daß auf unvorhergesehene Weise fehlschlug.
Viele Warnsignale wurden mißachtet, dann kam es zu einer Leistungsexkursion und zur Zerstörung des Reaktors.
Die Reaktionen in Tschernobyl mit Evakuierung der Bevölkerung in der "Todeszone" kann man nur hysterisch nennen, sie waren die Folge von unsinniger Strahlenschutzgesetzgebung.
Das Zuschütten des Reaktors und der Bau eines 1-sten Sarkophags waren gut und ausreichend, der 2-te Sarkophag war eine Folge der europaweiten Strahlenangst.
Heute ist Tschernobyl ein Touristenmagnet geworden, dort erleben die Touristen mit tickenden Geigerzählern an bestimmten hot-spots ein Erschaudern mit Gänsehaut, so wie es die Kinder im Mittelalter beim Vorlesen der Geschichte von bösen Wolf und den sieben Geißlein erfuhren.
Nukleare Abrüstung von 34 t Waffen-Plutonium
Die Strahlenhysterie führt zu immer neuen Auflagen durch die Politik und hat inzwischen in den USA die Abrüstung von 34 Tonnen Waffen-Plutonium zum Erliegen gebracht.
Hoffen wir, dass dieses Material gut bewacht wird und niemals in falsche Hände gerät - das wäre eine wirkliche Gefahr, mehr als 1000-fach größer als die friedliche Nutzung der Kerntechnik.
Zwischen Gorbatschow und Reagan wurde vor langer Zeit die Abrüstung eines Teiles der nuklearen Sprengköpfe aus der Zeit der Ost-West-Konfrontation im Kalten Krieg vereinbart.
Das Waffen-Uran ist inzwischen durch Einsatz in Kernkraftwerken zur Stromerzeugung benutzt worden und also verschwunden.
Es ist noch die vereinbarte Abrüstung eines Teiles des Waffen-Plutoniums zu bewerkstelligen.
In Rußland kann dieses Material in Schnellen Reaktoren nützliche Dienste leisten und so verschwinden.
Probleme bleiben in den USA, denn dort wurden viele Aktivitäten im nuklearen Bereich unter der Präsidentschaft des Demokraten Jimmy Carter zum Erliegen gebracht.
Deutschland hätte helfen können, aber auch bei uns hat grüne Angst-Politik Hindernissen geschaffen.
Jetzt hat die Strahlenhysterie mit ihren immer weiter getriebenen Vorschriften die nukleare Abrüstung zum Erliegen gebracht - ein Skandal, für den sich niemand zu interessieren scheint.
Durch ein Dauerfeuer gegen ionisierende Strahlung wurde in vielen Jahrzehnten eine Strahlenangst erzeugt, die heute katastrophale Ergebnisse zeitigt.
Es wurden Gesetze geschaffen, die falsch sind.
Besonders in Deutschland ist das der Fall.
Unsere Medien sind nicht bereit, dagegen vorzugehen, obwohl sie die Macht hätten.
Sie gehorchen der falschen Politik.
Es werden nur noch "Experten" gehört, die Fachleute werden ignoriert.
Allein private Vereine wie EIKE und einige andere mit ihren Internetseiten bieten sachliche Information.
Bitte, lesen Sie die unten angefügte ausführlichere 9-seitige pdf-Datei.
Vortrag Klimahysterie - Strahlenhysterie EIKE-Tagung 2019
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Lutz Niemann, 13. Internationale Klima- und Energiekonferenz, 22.-23.11.2019, München
2019-11-22/23 de
Klimahysterie - Strahlenhysterie
Zunächst wenige Worte zur Klimahysterie:
Auch ich habe lange Zeit den Zusammenhang von CO₂ und Klima für richtig gehalten, ich bin auf die einfachen Modellvorstellungen und Deutungen herein gefallen.
Erst das EIKE-Buch von Michael Limburg "Klimahysterie" brachte den für mich den entscheidenden Hinweis:
Es sind in der Luft in jedem beliebigen Volumen viel mehr H₂O-Moleküle als CO₂-Moleküle enthalten. H₂O und CO2 sind beides Moleküle mit einem Dipolmoment, sind daher IR-aktiv, und daher kommt es auf die Anzahl der Moleküle in einem Volumen Luft an.
Bei 20°C und 60% Feuchte sind zum Beispiel 55-mal mehr Moleküle von H₂O vorhanden als von CO₂.
Weiterlesen |
Literatur
[12]
nukeKlaus.net
Dr. Anna Veronika Wendland
2017-04-25 de
Tschernobyl: Fakes und Fakten
Wie in jedem Jahr, so wird auch dieses Jahr am 31. Gedenktag des schwersten Unfalls in der Geschichte der zivilen Kerntechnik mit Opferzahlen im Hunderttausender-, gar Millionen-Bereich »argumentiert« werden.
Ich teile daher in diesem Beitrag eine Auflistung der dokumentierten Opfer des Tschernobyl-Unglücks aus seriösen Quellen - mit Dank an Hans Ambos für die Zusammenstellung.
[14]
nukeKlaus.net
2020-02-09 de
Die Pilze von Tschernobyl
Strahlung ist ganz, ganz gefährlich.
Einige Gramm Plutonium sollten ausreichen, um die ganze Menschheit zu vergiften - so erzählte man sich einst an den Lagerfeuern von Gorleben.
Wer etwas nachdenkt, kann diesen Unsinn sofort erkennen:
Wurden doch allein zig Tonnen Plutonium bei den Kernwaffentests in die Atmosphäre freigesetzt.
Aber dieser Irrglaube hält bis heute an.
So ist doch inzwischen das Hauptargument gegen die Kernenergie der böse "Atommüll", vor dem die Menschheit für Millionen Jahre geschützt werden muß.
Genau dieses Scheinargument wird aus der Halbwertszeit von Plutonium - ganz nebenbei, ein willkommener Energiespender, viel zu schade zum verbuddeln - hergeleitet.
Es gibt aber noch einen weiteren Einwand gegen eine übertriebene Strahlenangst.
Wäre die Natur so empfindlich, gäbe es uns gar nicht.
Radioaktiver Zerfall geht immer nur in eine Richtung.
Mit jedem Zerfall, bei dem Strahlung ausgesendet wird, ist dieses Atom unwiederbringlich verschwunden.
Deshalb war in grauer Vorzeit die Strahlenbelastung wesentlich höher als heute (z. B. der Anteil an U235 im Natururan und seine Zerfallsketten).
Das Leben auf der Erde mußte deshalb von Anbeginn an "Selbstheilungsstrategien" entwickeln, um sich überhaupt auf eine höhere Stufe entwickeln zu können.
Erdgeschichtlich standen am Anfang die Pilze (sie sind weder Pflanzen noch Tiere), die das noch völlig karge Land vor Milliarden Jahren eroberten.
Sie konnten lebenswichtige Mineralien gewinnen.
Eine Eigenschaft, die sie bis heute auszeichnet.
Allerdings wurden dadurch auch radioaktive Stoffe aufgenommen, mit denen sie umgehen mußten.
⇧ 2017
Durchschnittliche jährliche Strahlungsdosis in Finnland im Jahr 2012.
Novo / Janne M. Korhonen
2017-03-03 de
Evakuiert Finnland!
⇧ 2015
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Helmut Fuchs
2015-08-18 de
Fukushima und die German Angst
Der Reaktorunfall in Fukushima Daiichi ist Folge einer fehlerhaften Tsunamieinschätzung des Standortes
684: Das Great Hakuho Erdbeben
zerstörte ein gewaltiger Tsunami - verursacht durch das Great Hakuho Erdbeben die Umgebung der Stadt Tagajo an der Ostküste Japans, das ca. hundert Kilometer nördlich von Fukushima liegt.
Great Hakuho earthquake
The first well recorded tsunami in Japan in the year 684 hit the shore of the Kii Peninsula, Nankeido, Shikoku, Kii and Awaja region.
The earthquake, estimated at magnitude 8.4 was followed by a huge tsunami, but no estimates exist for the number of death.
869: SENDAI/SANRIKU/JOGAN EARTHQUAKE
This earthquake and associated tsunamis struck the area around Sendai in the northern part of Honshu on 9 July 869.
The town of Tagajo was destroyed, with an estimated 1,000 casualties. the earthquake had an estimated magnitude of at least 8.4 on the moment magnitude scale, but may have been as high as 9.0,
similar to the 2011 Töhoku (Fukushima) earthquake and tsunamis.
The tsunamis caused widespread flooding of the Sendai plain, with sand deposits being found up to 4 km from the coast.
Kurzbeschreibung
869 SENDAI/SANRIKU/JOGAN - Erdbeben und Tsunami
Das Jogan Erdbeben war eines der stärksten Erdbeben mit Tsunamis in der Geschichte Japans und ereignete sich am 9. Juli 869 vor der Sanriku-Küste.
Das Ereignis wird in der im Jahr 901 zusammengestellten Reichschronik Nihon Sandai Jitsuroku (Band 16) beschrieben.
Basierend auf den genannten Schäden für diesen Ort, die auf eine seismische Intensität von mindestens der Stufe 5 schließen lassen, wird vermutet, dass das Erdbeben eine Magnitude von 8,3 hatte.
Eine Simulation durch Minoura et al. von 2001 lokalisierte das Erdbeben zwischen 37° und 39° N, 143° und 144,5° O, wobei die Verwerfung (Zerstörungszone) etwa 200 km lang, 85 km breit war und in 1 km Tiefe stattfand.
Die Tsunami-Wellen besaßen demnach eine Höhe von bis zu 8 m.
Satake et al. bestimmten 2008 die Zerstörungszone mit einer Länge von 100 bis 200 km und einer Breite von 100 km bei einer Momenten Magnitude 8,1 bis 8,4.
Die Erdbeben-Datenbank des National Geophysical Data Center der US-amerikanischen NOAA gibt eine Oberflächenmagnitude von 8,6 an.
Geologische Untersuchungen fanden marine Sedimentablagerungen, die auf diesen Tsunami zurückzuführen sind,
in der Ebene zwischen dem heutigen Sendai und Soma mehr als 4 - 4,5 km landeinwärts.
Allerdings lag die Ebene damals etwa einen halben Meter niedriger als heute.
Dies bestätigt die beschriebenen großflächigen Überflutungen und die hohe Zahl der Todesopfer.
So wird für das 8. Jahrhundert für diese zweit bevölkerungsreichste Provinz eine Bevölkerung von 186.000 angenommen.
Zudem wurden Hinweise auf zwei ähnlich verheerende, vorangegangene Tsunamis mit ähnlichen Auswirkungen gefunden:
einen zwischen 910 und 670 v. Chr.
und einen zwischen 140 v. Chr. Und 150 n. Chr.
Basierend darauf wird angenommen, dass derartige Tsunamis diese Küstengegend etwa alle 800 bis1100 Jahre, bzw. unter Hinzunahme des Kaichö-Sanriku-Erdbebens 1611 alle 450-800 Jahre treffen.
Minoura et al. meinten 2001, dass ähnlich starke Tsunamis, die etwa 2,5-3 km ins Land eindringe, zu erwarten seien.
Diese Vorhersage wurde häufig mit dem Töhoku-Erdbeben und -Tsunami (Fukushima) vom 11. März 2011 identifiziert und dieses wiederum dem Jogan-Erdbeben 869 gleichgestellt.
887: Nakai earthquake
On August 26 of the Ninna era, there was a strong shock in the Kyoto region, causing great destruction.
At the same time, there was a strong earthquake in Osaka, Shiga, Gifu and Nagano prefectures.
A tsunami flooded the coastal region, and some people died.
The coast of Osaka and primarily Osaka Bay suffered especially heavily, and the tsunami was also observed on the coast of Hyuga-Nada.
1239: Kamakura earthquake
A magnitude 7.1 quake and tsunami hit Kamakura, then Japan's de facto capital, killing 23,000 after resulting fires.
1361: Nankai earthquake
On Aug 3, 1361, during the Shöhei era, an 8.4 magnitute quake hit Nankaido, followed by tsunamis.
A total of 660 deaths were reported.
The earthquake shook Tokushima, Osaka, Wakayama, and Nara Prefectures and Awajia Island.
A tsunami was observed on the coast of Tokushima and Kochi Prefectures, in Kii Strait and in Osaka Bay.
Yunomine Hot Spring (Wakayama Prefecture) stopped.
Yukiminato, Awa was completely destroyed by the tsunami, and more than 1,700 houses were washed away. 60 people drowned at Awa.
1498: Nankei earthquake
On September 20, 1498, during the Meio era, a 7.5 earthquake and tsunami hit.
The port in Wakayama damaged by a tsunami several meters high.
30-40 thousand deaths estimated.
The building around great Budha of Kamakura (altitude 7m) was swept away by the tsunami.
1605 : Nankeideo/Keichö earthquake
On February 3, 1605, in the Keichö Area, a magnitude 8.1 quake and tsunami hit Japan.
An enormous tsunami with a maximum known height of 30 m was observed on the coast from the Boso Peninsula to the eastern part of Kyushu Island.
The eastern part of the Boso Peninsula, Tokyo Bay, the prefectures of Kanagawa and Shizuo, and the southeastern coast of Kochi Prefecture suffered particularly heavily.
700 houses (41%) in Hiro, Kanagawa Prefecture were washed away, and 3,600 people drowned in the Shishikui area.
Wave heights reached 6-7m in Awa, 5-6m at Kannoura and 8-10m at Sakihama.
350 drowned at Kannoura and 60 at Sakihama.
In total more than 5,000 drowned.
Das Töhoku-Erdbeben von 2011,
das auch das Gebiet von Fukushima zerstörte,
war das stärkste Erdbeben, das jemals in Japan stattgefunden hat
und war das viertstärkste Erdbeben weltweit.
Es war somit abzusehen, dass der Standort für eine große Industrieanlage völlig ungeeignet war und ist.
TÖHOKU EARTHQUAKE (FUKUSHIMA)
The Tohoku earthquake is the result of a megathrust undersea
with a magnitude of 9.0
with the epicentre approximately 70 kilometres east of the Oshika Peninsula of Tohoku
and the hypocenter at an underwater depth of approximately 30 km.
Kurzbeschreibung
2011 Töhoku-Erdbeben (Fukushima) - Erdbeben und Tsunami
Das Töhoku Erdbeben ereignete sich am 11. März 2011
(Stärke von 9.0)
und verursachte eine riesige unter Wasser stattgefundene Überschiebung von Gesteinsserien (megathrust).
Das Epizentrum lag ungefähr 70 km östlich der Osika Halbinsel von Töhhoku
und das Hypozentrum (Tiefe unter Meeresboden) von ungefähr 30 km.
Es war das stärkste Erdbeben, das jemals in Japan stattgefunden hat und das viertstärkste Erdbeben weltweit.
Es führte zu riesigen Tsunami-Wellen, die Höhen von bis zu 40 m in Miyako in der Töhoku Iwate Präfektur erreicht haben sollen
und die, in der Umgebung von Sendai, an Sedimentablagerungen bis zu 10 km ins Landesinnere nachweisbar sind.
Das Erdbeben verschob Honsu, die Hauptinsel von Japan, 2,4 m nach Osten und bewegte die Erdachse um 10 cm bis 25 cm.
Schallwellen dieses Ereignisses wurden von dem niedrig fliegenden GOCE Satelliten aufgezeichnet.
Am 10. März 2015 bestätigte ein Bericht der Japanische Nationale Politik Agentur (Japanese National Police Agency) die Folgen des Erdbebens:
15.891 Tote,
6.152 Verletzte
und 2.584 Vermisste in zwanzig Präfekturen,
sowie 228.863 Menschen, fern der Heimat entweder in Notunterkünften oder solche die auf Wohnungssuche sind.
Ein Bericht vom 10. Februar 2014 meldete 127.290 vollkommen zerstörte Gebäude,
weitere 272.788 stark beschädigte Gebäude
sowie weiter 747.989 teilweise beschädigte.
Das Erdbeben und die Tsunamis verursachten in Nordost Japan gewaltige Infrastrukturschäden, erhebliche Feuerschäden und einen Dammbruch.
Ungefähr 4,4 Millionen Haushalte im nordöstlichen Japan waren ohne Strom und 1,5 Millionen ohne Wasser.
Japans Prime Minister Naoto Kan sagte:
"In den 65 Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist dieses
Ereignis die härteste und schwierigste Krise für Japan."
Der durch das Erdbeben ausgelöste Tsunami verursachte auch einen nuklearen Unfall:
Der Reaktorunfall in Fukushima Daiichi ist eine Folge fehlerhafter Auslegungen und unzureichender Sicherheitstechnik *).
"Der Erdbebenschutz für das Kraftwerk war strenger ausgelegt.
Er wurde im Laufe der Jahre immer wieder optimiert, während der Schutz gegen Tsunamis lediglich die historische maximale Wellenhöhe am Standort mit geringen, nicht systematisch festgelegten Reserven berücksichtigt wurde.
Für den Kraftwerkstand Fukushima Daiichi mit einer Geländehöhe von 10 m betrug die Tsunami-Auslegungshöhe 5,7 m.
Der Tsunami am 11. März 2011 erreichte allerdings eine Höhe von mehr als 14 m.
Die deutlich unzureichende Auslegung der Anlagen gegen solche Tsunamis ist die wesentliche Ursache für die Ergebnisabläufe ...
Sie waren schlicht nicht gegen große, aber in Japan immer wieder vorkommende Tsunamis ausgelegt".
Die betroffenen Kraftwerkblöcke wurden weder direkt durch das Erdbeben noch durch den Tsunami in nennenswertem Umfang beschädigt.
Die Havarie war das Ergebnis einer Fehlplanung für die Kühlsysteme, die nicht die bekannten erdgeschichtlichen Realitäten des Jogan-Erdbeben im Jahr 869 berücksichtigten und die Nichtbeachtung der Hinweis der Geologen, dass Erdbeben mit Tsunamis in dieser Region relativ häfig auftreten.
Die mit der Kraftwerk-Havari zusammenhängenden Evakuierungsmassnahmen, betrafen hunderttausende von Bürgern.
Die Bewohner innerhalb eines Radius von 20 km um Fukushima und eines Radius von 10 km um die Fukushima Daini Nuclear Power Kraftwerke wurden evakuiert.
Zusätzlich schlugen die USA vor, Bürger im Umkreis der Kraftwerkanlage von bis zu 80 km zu evakuieren.
Erste Abschätzungen belaufen sich auf versicherte Schäden des Erdbebens alleine auf US$ 14,5 bis US$ 34,6 Milliarden.
Die Bank of Japan versprach den Banken, um das Banksystem zu sichern, US$ 183 Milliarden.
Die Weltbank schätzte die wirtschaftlichen Kosten auf US$ 235 Milliarden, den höchsten Wert für eine durch die Natur verursachte Katastrophe.
Nachdem im Dezember 2012 die UN-Organisation zur Erforschung der biologischen Folgen radioaktiver Strahlung, UNSCEAR, nach Fukushima keine zusätzlichen Krebsrisiken festgestellt hatte, gibt nun auch die Weltgesundheitskommission WHO Entwarnung.
Das Krankheitsrisiko habe sich in Japan und weltweit nicht erhöht.
Die Statistik wertete offizielle Zahlen und Schätzungen aus.
Der Vergleich zeigt die Todesrate nach Energiequellen an und zwar bezogen auf je eine Billion erzeugter Kilowattstunden (kWh):
Kernkraft 90,
Wind 150,
Solar auf Hausdächern 440,
Wasserkraft 1400,
Erdgas 4000,
Biotreibstoffe/Biomasse 24.000,
Öl 36.000,
Kohle 100.000.
Für Interessierte, die mehr über die Radioaktivität von Fukushima wissen
wollen, weise ich auf folgenden Artikel hin:
"Radioaktive Abfälle, lösbares oder unlösbares Problem",
Walter Rüegg, 2014 **).
Die große Frage ist, warum Deutschland diese Tatsachen nicht wahrnimmt
Versuch einer Erklärung
Schon vier Tage nach der gewaltigen Naturkatastrophe, - dem Töhoku Erdbeben und dem folgenden Tsunami, bei dem große Gebiete um die Stadt Sandei und deren weiteren Umgebung im nordöstlichen Japan zerstört wurden - hatte die deutsche Regierung, ohne eine Analyse des Unglücks, ein Moratorium zur Abschaltung der älteren Atomreaktoren verfügt.
Anschließend hatte sie auf die völlig kenntnislose Empfehlung einer Ethikkommission in gerade mal hundertzehn Tagen ein neues Gesetz fabriziert, in dem sie sich, weltweit einmalig, von der Kernkraft verabschiedet:
"...Die Kommission ist der festen Überzeugung, dass der Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie ... nötig ist und es wird empfohlen, um Risiken, die von der Kernkraft in Deutschland (bei Erdbeben und Tsunamis) ausgehen, in Zukunft auszuschließen ... es wird behauptet, der "schnellstmögliche Ausstieg aus der Kernenergie" sei "ethisch gut begründet".
Dieser Behauptung steht der klaren Botschaft der UNSCEAR und WHO gegenüber.
Doch in Deutschland hat die langjährige Indoktrination der grün-ökologistischen Anti-Nuk Bewegung über die weltweit bekannten Fakten gesiegt.
Eine in 2011 kurzschlusspanikartige Entscheidung führte zu einer nur in Deutschland bejubelten Energiewende, die sich mittelfristig als realitätsfremd erweisen dürfte, weil sie nicht auf wissenschaftlichen, technischen, wirtschaftlichen und auch umweltrelevanten Fakten aufbaut.
Sie war und ist ein Schnellschuss, der dem für den Industriestandort Deutschland sehr wichtigen Sachverhalt nicht gerecht wird.
Wenn aus politischen Gründen eine Energiewende wirklich gewollt ist, wäre zuerst eine intensive Planung aller relevanten Aspekte dieses komplizierten Vorhabens notwendig gewesen, die eine längere Vorbereitung bedurft hätte und nicht seit vier Jahren zu täglichen Berichten in der Presse zu schwerwiegenden Mängeln und Kostenexplosionen sowie zu den Folgen der Entsorgung der teuren mit reichlich Subventionen finanzierten Umwelt-Anlagen geführt hätte.
Der ehemalige Umweltminister Altmaier hatte nach seiner Ernennung in einer Talkshow aus seiner Detailkenntnis heraus seine drei Vorgänger wegen des Fehlens von Konzepten für die Energiewende verantwortlich gemacht und gesagt:
"... im Ministerium habe er beim Amtsantritt hierzu keinerlei Unterlagen gefunden ... den Ärger der Verbraucher wegen der steigenden Stromkosten findet er verständlich ... ich bin auch sauer, sauer auf alle. ..."
Aus berufenem Munde bestätigt diese Aussage die schlimmsten Befürchtungen.
Denn vergleicht man insgesamt die Nachhaltigkeit der Stromerzeugung mittels Kernenergie mit z. B. der mit Photovoltaik, d.h den gesamten Materialaufwand vom Bergwerk bis zur Fertigstellung, den Energieverbrauch für den Bau und die langzeitsichere Entsorgung der Anlagen, dann schneidet die Kernenergie nicht schlechter ab wie der Schweizer W. Rüegg in seiner ausführlichen Studie:
"Radioaktive Abfälle, lösbares oder unlösbares Problem, 2014 **)" zeigt.
Hätten die Mitglieder der Ethikkommission diese Ergebnisse gekannt, wären sie sicherlich zu einer vollkommen anderen Empfehlung gekommen, wie die aktuellen Pläne der Australier zeigen ***).
Dort wird geplant, die Kohleverstromung zurückzufahren und zum Ausgleich auf die umweltfreundlichere Kernkraft zu setzen.
Finanziert soll dieser Strategiewechsel durch das Angebot werden, die Endlagerung von radioaktiven Abfällen aus anderen Ländern wie z.B. Südkorea und Japan gegen Zahlung zu übernehmen.
Australien kennt keine "Die German Angst".
Auch langjährige Milliarden teure Subventionen ausschließlich für einige Wirtschaftsbereiche (Sonne, Wind, Biomasse) werden weder der Natur noch den Bürgern in Deutschland die auf uns kommenden Herausforderungen meistern helfen.
Denn eine derart auf grün-ökologistische - häufig durch bewusst geplante Desinformationen begleitete Propaganda (z.B. Endlager, Fukushima) - wird die deutsche Gesellschaft in Zukunft nicht bereichert, eher das Gegenteil.
Warum ging grade Deutschland diesen Sonderweg?
Und kein anderes Land?
Liegt es möglicherweise daran, dass insbesondere die Deutschen besonders anfällig für politische Propaganda waren, noch sind und in Zukunft sein werden???
Hat uns die 'deutsche' Vergangenheit eingeholt?
Literatur
Dr. sc. nat. Walter Rüegg, November 2014/ Daniel Johnson
2014-11 de
Radioaktive Abfälle, lösbares oder unlösbares Problem?
Radioaktivität - unterschätzte oder überschätzte Gefahr?
Naturwissenschaftliche Gesellschaft Winterthur (NGW)
Dr. sc. nat. Walter Rüegg
2015-03-27 de
Radioaktivität - Fluch oder Segen?
Dr. sc. nat. Walter Rüegg
2015-03-19 de
Radioaktivität - unterschätzte oder überschätzte Gefahr?
Quelle / Source:
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. sc. nat. Walter Rüegg Winterthur, CH
2015-04-10 de
Radioaktivität - Fluch oder Segen?
⇧ 2011
The Telegraph / Daniel Johnson
2011-05-30 en
Why Germany said no to nuclear power
Angela Merkel's decision to phase out nuclear power stations is a cynical exercise in realpolitik, says Daniel Johnson.
⇧ 2017
↑ en Fake News: Fukushima Edition
Watts Up With That? (Antony Watts)
David Middleton
2017-02-17 en
Fake News: Fukushima Edition
Fake News Item #1: "Unimaginable radiation levels."
The 'unimaginable' radiation levels were assessed by the National Institute of Radiological Sciences.
According to the institute, just 4 sieverts of radiation exposure would be enough kill a handful of people
Fake News Item #2: "The radiation level in the containment vessel... had reached 530 sieverts per hour."
The use of the phrase "had reached" clearly implies that radiation levels had risen.
Other reports citing a previous high of 72 Sv/hr were also clearly intended to convey the impression that radiation levels had risen over the past 5-6 years.
This is clearly fake news ...
Fake News Item #3: "Fukushima's radiation is so bad it's even killing robots."
None of the robots have been "killed" by radiation ...
The Hitachi and Toshiba robots are designed to handle 1,000 sieverts and no robot has yet been disabled due to radiation.
Fake News Item #4 (or Urban Legend): TEPCO is dumping/pumping radioactive water into the ocean.
While I can't locate an article from a reputable news outlet for this one, it has been a persistent urban legend.
They are neither dumping nor pumping radioactive water into the Pacific.
At no time has TEPCO intentionally pumped or dumped radioactive water into the ocean.
Some contaminated water leaks into the ocean by infiltrating the local groundwater flow ...
Radioactive water continues to leak into the ocean, but at a far lesser rate than it did early in the disaster.
Ocean radiation levels are about a thousandth of what they were soon after the accident.
Fake News Item #5: The Fukushima nuclear disaster was due to a failure of nuclear technology.
This is perhaps the most egregious fake news item of all.
The Fukushima disaster was the result of the loss of external and backup power sources, rendering the cooling systems inoperable ...
Yes, the reactors were old (1960's) technology...
But it wasn't the nuclear technology which triggered the disaster.
It was a failure to anticipate anything more than a 3.1 meter tsunami.
⇧ 2016
↑
Fukushima-Evakuierung ohne Nutzen
en
Fukushima evacuations were not worth the money, study says
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Thilo Spahl
2016-04-03 de
Fukushima-Evakuierung ohne Nutzen
Nach dem Reaktorunfall von Fukushima vor fünf Jahren wurden rund 160.000 Bewohner der Region evakuiert.
Sie sollten vor gesundheitlichen Folgen der erhöhten Strahlung bewahrt werden.
Ein britisches Forschungsteam hat untersucht, ob diese Maßnahme sinnvoll war.
Die Studie ergab, dass der Nutzen der Evakuierung sehr gering war.
Als theoretisch gewonnene Lebenszeit wurden Werte zwischen einem und 21 Tagen ermittelt.
Das ist viel zu wenig, um die körperliche, soziale und psychische Belastung durch die Evakuierung auch nur annähernd zu rechtfertigen - insbesondere bei den älteren Menschen, von denen viele früher gestorben sind, als zu erwarten gewesen wäre, hätte man sie weiter in ihren Heimatorten leben lassen.
Auch die 1500 Patienten, die aus Krankenhäusern evakuiert wurden, waren besonders hart betroffen.
Mindestens 21 ältere Patienten starben schon beim Transport an Unterkühlung oder Dehydrierung.
Auch in Hinblick auf die Katastrophe in Tschernobyl vor 30 Jahren kommt die Studie zu dem Schluss, dass nur bei 31.000 der damals 336.000 Evakuierten die Umsiedlung rational war, weil sie durch die erhöhte Strahlung statistisch mit einem um über 8 Monate verkürzten Leben hätten rechnen müssen.
Nach Angaben der Forscher verlieren Bewohner Londons durch die Luftverschmutzung im Durchschnitt 4,5 Monate ihres Lebens, also mindestens sechs Mal mehr als die Menschen in der Präfektur Fukushima.
Eine Forderung, London zu evakuieren, wäre dennoch ziemlich absurd.
Auch beim regelmäßigen Feinstaubalarm in Stuttgart hört man von deutschen Atomkraftgegnern niemals den Ruf nach einer Evakuierung der Stadt.
The Japan Times
2016-03-14 en
Fukushima evacuations were not worth the money, study says
↑ fr Fukushima : peu d'impact des radiations sur la santé humaine
Contrepoints
2016-03-29 fr
Fukushima : peu d'impact des radiations sur la santé humaine
L'ONU le confirme, l'accident nucléaire de Fukushima n'a fait aucune victime.
« Aucun décès, aucune maladie grave ayant un lien avec des radiations n'a été observé parmi les travailleurs et l'ensemble de la population à la suite de l'accident de Fukushima »
« Aucune conséquence perceptible des radiations n'est à prévoir parmi le public exposé ou ses descendants ».
Quelle / Source:
UNITED NATIONS PUBLICATION
UNSCEAR 2013 Report
2014-04 en
Levels and effects of radiation exposure due to the nuclear accident
after the 2011 great east-Japan earthquake and tsunami
↑ Fukushima 5.0
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Peter Heller
2016-03-11 de
Fukushima 5.0
Fünf Jahre Abstand sollten auch in Deutschland genügen, die richtigen Lehren aus dem Störfall im japanischen Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi zu ziehen.
Der Atomausstieg war nicht nur unbegründet, sondern auch falsch, weil rings um uns die Welt in ein neues nukleares Zeitalter eintritt.
↑ Die eingebildete Katastrophe
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Markus Somm (Basler Zeitung)
2016-03-01 de
Die eingebildete Katastrophe
Wegen Fukushima will die Schweiz aus der Atomkraft aussteigen.
Fast niemand folgt uns. Mit gutem Grund.
Fukushima, einst bloss der Name einer Präfektur in Japan, steht heute wohl zu Recht für einen der schlimmsten Störfälle in einem Atomkraftwerk, die sich je zugetragen haben:
Ausgelöst von einem sehr heftigen Erdbeben, das im März 2011 einen tödlichen Tsunami über die japanische Ostküste krachen liess, kam es im Kernkraftwerk von Fukushima zu schweren Schäden - unter anderem, was noch nie geschehen war, ereigneten sich in drei der sechs Reaktoren Kernschmelzen.
Derart verheerende Pannen waren nicht einmal in Tschernobyl zu beobachten gewesen, wo 1986 ein einziger Reaktor explodiert war.
Wenn es mit anderen Worten je einen Super-GAU gegeben hat, einen «grössten anzunehmenden Unfall» also, der jede herkömmliche Vorstellungskraft übertraf, dann muss das Fukushima gewesen sein.
Doch wie schwer wogen die Folgen?
Wie viele Menschen starben, mit wie vielen Krebsopfern muss gerechnet werden, wie verseucht ist die Region auf lange Sicht?
Das UN Scientific Committee on the Effects of Atomic Radiation kam zum Schluss: «Es ist kein einziger Todesfall zu verzeichnen, der auf radioaktive Strahlung zurück zu führen ist - weder unter den betroffenen Arbeitern im AKW noch in der allgemeinen Bevölkerung.
Die Dosis an Radioaktivität, welche die Bevölkerung in der Krisenregion zu ertragen hatte, und zwar während des ersten Jahres nach dem Unfall so wie auch geschätzt auf ihr ganzes Leben bezogen, ist allgemein tief oder sehr tief.
Dass diese Menschen oder ihre Nachkommen je an Beschwerden erkranken, die durch erhöhte Strahlung nach dem Unfall verursacht worden wären, ist sehr unwahrscheinlich: kein erkennbares erhöhtes Gesundheitsrisiko ist zu erwarten.»
⇧ 2012
2012-06-19 en Understanding the accident of Fukushima Daiichi
Institut de Radioprotection et de Sûreté Nucléaire - IRSN
This film presents the sequence of the accident at the Fukushima Daiichi plant in March 2011.
It explains how the boiling water reactor (BWR) operated in Japan, describes the scenario of the accident and details the actions conducted during the crisis.
Comment of zolikoff:
The building is actually designed that way, so that if there's a hydrogen explosion in the superstructure, the walls of the structure actually give way and are blown apart, and thus the explosion doesn't get to damage the containment below.
The design did its job as it was supposed to.
⇧ 2011
↑
Die schlecht schmeckende Wahrheit: Die Kernkraft-Nein-Danke-Lobby hat
uns alle hinters Licht geführt
en
The unpalatable truth is that the anti-nuclear lobby has misled us all
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2011-04-14 de
Die schlecht schmeckende Wahrheit: Die Kernkraft-Nein-Danke-Lobby hat
uns alle hinters Licht geführt
Der bekannte englische Umweltaktivist, passionierter und lautstarker Klimaschützer, der Jounalist des Guardian Georg Monbiot, der den Klimarealisten schon mal ein "Nürnberger Tribunal" an den Hals wünschte, hat sich jetzt vom Kernkraftgegner zum Kernkraftbefürworter gewandelt.
Damit hat er sich viele Feinde gemacht.
Es sind Leute, die zuvor zu seinen glühendsten Anhängern zählten.
Lesen Sie, was er denen in Bezug auf den Wahrheitsgehalt ihrer Schreckensmeldungen ins Stammbuch schreibt.
The Guardian / George Monbiot
2011-04-11 en
The unpalatable truth is that the anti-nuclear lobby has misled us all
Over the last fortnight I've made a deeply troubling discovery.
The anti-nuclear movement to which I once belonged has misled the world about the impacts of radiation on human health.
The claims we have made are ungrounded in science, unsupportable when challenged, and wildly wrong.
We have done other people, and ourselves, a terrible disservice.
↑ Ideologie und Realität!
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Prof. Dr. Appel
2011-03-16 de
Ideologie und Realität!
Es wird Zeit, dass in Deutschland wieder Realität einkehrt.
Es ist beschämend, wenn in den Medien kaum über die Folgen eines der größten Erdbeben seit Menschengedenken mit einer Riesenflutwelle, explodierenden Raffinerien, Zerstörung ganzer Landstriche, Strom- und Wasserausfall für hunderttausende Menschen und vielen Tausenden von Toten berichtet wird.
Dafür wird der durch das Erdbeben und die Flutwelle verursachte Ausfall der Wasserkühlung in ein oder 2 Kernkraftwerken hochgespielt.
Eine durch Ausfall der Kühlung mögliche Kernschmelze soll die Welt gefährden.
↑ "Tschernobyl wiederholt sich nicht"
Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag / Peter Thiemann
2011-03-16 de
"Tschernobyl wiederholt sich nicht"
Während des Erdbebens waren nur die Reaktoren 1 bis 3 in Betrieb, die Reaktoren 4 bis 6 waren wegen Wartungsarbeiten stillgelegt.
Obwohl die drei angeschalteten Reaktoren beim Erdbeben direkt herunter gefahren wurden, wird durch den weitgehenden Zerfall der Kernelemente auch weiter Wärme produziert - und keines der intakt gebliebenen Notfall-Kühlsysteme funktioniert, weil es derzeit keine Möglichkeit gibt, sie mit Strom zu versorgen.
Die unteren Stockwerke der Reaktorblöcke wurden durch den Tsunami geflutet.
Dadurch wurden die Not-Generatoren für die Kühlung zerstört, gleichzeitig ist es wegen des Wassers im Moment unmöglich, mobile Generatoren anzuschließen.
Wie haben die Techniker auf den Kühlungs-Ausfall reagiert?
Die Reaktor-Kerne wurden mit Meerwasser geflutet, um eine Kernschmelze zu verhindern.
Dadurch wurde der Druck weitgehend stabilisiert, allerdings muss von Zeit zu Zeit Druck abgelassen werden.
Auch nach den beiden Explosionen an den Reaktoren 1 und 3 - bei denen das Dach, nicht aber die Schutzhüllen um den Kern zerstört wurden - besteht keine Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung.
Zwar besteht noch die Möglichkeit einer Kernschmelze, aber ich halte dies für unwahrscheinlich.
Die Brennelemente werden derzeit mit Meerwasser gekühlt - solange bis die Stromversorgung der regulären Kühlsysteme wieder hergestellt ist.
Wie groß sind die Gefahren im Falle einer Kernschmelze in Fukushima I?
Selbst wenn es zu einer Kernschmelze kommen sollte, würde die schmelzende Masse in den beiden Schutzhüllen aufgefangen werden.
Das ist übrigens ein wesentlicher Unterschied zu Tschernobyl:
Es gibt eine Schutzhülle aus Stahl direkt um den Kern und darum eine
weitere aus Beton.
Darunter befindet sich zusätzlich noch eine riesige Betonplatte, die das Durchsickern eines geschmolzenen Kerns in das Erdreich und damit den Austritt von radioaktiver Strahlung verhindern würde.
In Tschernobyl gab es keine derartigen Schutzhüllen, eine solche Katastrophe wiederholt sich nicht.
Was ist mit den Berichten über erhöhte Strahlung rund um Fukushima?
Der US-Flugzeugträger "Ronald Reagan" soll durch eine radioaktive Wolke gefahren sein.
Es ist Strahlung ausgetreten - allerdings nach meinen Informationen nur in relativ geringen Mengen.
Die USS "Ronald Reagan" hat in der radioaktiven Wolke Werte gemessen, die der Strahlung entspricht, der ein Mensch normalerweise in einem Monat ausgesetzt ist - bei einem Transkontinenal-Flug setzen sich Passagiere höherer Strahlung aus.
↑ Die willkommene Katastrophe
Die Weltwoche, Ausgabe 11/11 / Alex Baur
2011-03-16 de
Die willkommene Katastrophe
Einige Aussagen:
Tatsache bleibt: Kernenergie ist eine vergleichsweise saubere und sichere Stromquelle.
Ein Ersatz ist nicht in Sicht.
Bis Redakionsschluss sind [in Fukushima] keine gefährlichen Mengen an Radioaktivität ausgetreten, noch ist kein Mensch an Verstrahlung erkrankt.
Bislang ist noch niemand bei einer Katastrophe in einem westlichen AKW gestorben.
Das Schweizer Fernsehen kauft die Bilder nun ein, weil die preisgekrönte SF-Reporterin Barbara Lüthi, von der Panik erfasst, die Flucht ergriff.
Am meisten Todesopfer fordert die Kohle - allein in den chinesischen Bergwerken sterben jährlich bis zu 20'000 Kumpel -, danach folgen mit kleinem Abstand Erdöl und Erdgas.
Am sichersten ist die Kernenergie.
Im Westen gab es bislang keine einzige Havarie mit Todesfolgen
Die Radioaktivität im Tschernobyl-Reaktor wurde durch einen Brand freigesetzt, der in einem zivilen Siedewasserreaktor nicht möglich ist, ganz einfach, weil Wasser nicht brennt.
Vergleichbar ist der Störfall [in Fukushima] bislang am ehesten mit dem Unfall im amerikanischen Harrisburg aus dem Jahr 1979.
Bei den neusten AKW der dritten Generation, wie sie in der Schweiz geplant sind und sich in Frankreich und Finnland bereits im Bau befinden, ist ein Durchbrennen des Reaktorbodens praktisch ausgeschlossen.
Bei einem Erdbeben bergen Staudämme hierzulande das grösste
Gefahrenpotenzial.
Indirekt betrifft dies auch die AKW, die alle an Flüssen liegen.
Gemäss Dr. Hans-Rudolf Lutz, dem vormaligen Leiter des KKWs
Mühleberg, ist der Reaktor darauf ausgelegt, die grösste denkbare
Überschwemmung gefahrlos zu überstehen.
Für alle Fälle gibt es in Mühleberg ein flutungssicheres,
unterirdisches Notpumpwerk und Wasserspeicher.
Kommentar von Peter Wolff
2011-03-18 de
AKW-Hauptprobleme und nötige Massnahmen
↑ Super-GAU
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Daniel Freimuth
2011-03-19 de
Super-GAU
In Japan sind am Freitag [2011-03-11] vermutlich zehntausende Menschen gestorben.
Auch vier Tage nach dem katastrophalen Erdbeben suchen Kinder nach ihren Eltern, Männer nach ihren Frauen, verzweifelte Menschen nach ihrem Leben, das nicht mehr ist.
Es ist eine Tragödie, wie sie die Welt lange nicht mehr erlebt hat.
Doch anstatt inne zu halten, um die Toten zu betrauern und dem japanischen Volk in den schwersten Stunden seit dem Zweiten Weltkrieg beizustehen, diskutierten vermeintliche Experten gestern Abend in der ARD, ob wir Deutsche noch bedenkenlos Fischstäbchen essen können.
Es war die Spitze einer Entwicklung, die man nur noch als Super-GAU für die Gesellschaft bezeichnen kann.
⇧ 2017
↑ Fukushima: Schuldige werden gesucht
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Willy Marth
2017-09-30 de
Fukushima: Schuldige werden gesucht
Als am 11. März 2011, einem Freitag Nachmittag um 14 Uhr 46 (japanischer Zeit), ein Seebeben der Magnitude 9,0 die vier Kernkraftwerke im Ortsteil Daiichi durchrüttelte, war die Welt, vergleichsweise, noch in Ordnung.
Drei Reaktoren schalteten sich selbstständig ab, der vierte war wegen Wartungsarbeiten gar nicht in Betrieb.
Die elektrische Stromversorgung des umliegenden Netzes war zwar ausgefallen, aber die für solche Fälle bereitstehenden Diesel sprangen automatisch an und sicherten die Kühlung der Reaktorkerne mit Wasser.
Eine Stunde später traf ein Tsunami von 14 Metern Höhe ein und überschwemmte den nur 5,7 Meter hohen Schutzwall sowie alle Dieselaggregate, die im Keller angeordnet waren.
Die Notstromversorgung kam zum Erliegen und die Urankerne der Reaktoren heizten sich wegen der weiterhin generierten Nachwärme stetig auf.
Der erzeugte heiße Wasserdampf reagierte chemisch mit dem Zirkonmetall der Brennstabhüllen unter Freisetzung von Wasserstoff.
Einen Tag danach kam es beim Reaktor Fukushima 1 (später bei den Reaktoren 2 und 3) zu einer heftigen Knallgasexplosion, welche das Reaktorgebäude massiv beschädigte und undicht machte.
Die Urankerne waren inzwischen ganz oder teilweise geschmolzen und führten zur Freilassung der radioaktiven Gase Jod, Cäsium und Strontium in die Umgebung.
Hier setzt die Kritik ein, die man unseren japanischen Freunden nicht ersparen kann.
Chaos bei der Konzernzentrale TEPCO in Tokio
Im Hauptquartier der Betreibergesellschaft TEPCO ("The Tokyo Electric Power Company") in Tokio war man über die bedrohliche Situation im 300 Kilometer entfernten Fukushima sehr wohl unterrichtet.
Aber in den wichtigen Stunden nach dem Ausfall der Diesel-Notkühlung wurde dort viel Zeit verschwendet und es wurden eine Reihe falscher Entscheidungen getroffen.
Statt mobile Notstromgeneratoren und Pumpen schnellstens per Hubschrauber aus Tokio heranzuschaffen, ließ man die vergleichsweise schwachen betrieblichen Batterien leerlaufen.
Die Manager bei Tepco in Tokio waren nicht in der Lage, die Betriebsleute vor Ort wirkungsvoll zu unterstützen.
Zur gleichen Zeit offerierte die US-Regierung - welche die Gefährlichkeit der Lage von Anfang an richtig einschätzte - der japanischen Regierung ihre sofortige Hilfe.
Aus militärischen Beständen auf den japanischen Stützpunkten wären Pumpenwägen, unbemannte Drohnen und Messroboter zur Verfügung gestellt worden.
Doch der japanische Ministerpräsident Naoto Kan lehnte höflich ab; ein Asiate will eben sein Gesicht nicht verlieren.
Auch zwischen Tepco und dem Regierungschef funktionierte die Kommunikation nicht.
Als Kan die Konzernmanager am Tag nach dem Störfall zur Berichterstattung empfing, erzählten ihm diese alles Mögliche - nur nicht, dass es wenige Stunden vorher bei Block 1 zu einer Wasserstoffexplosion gekommen war.
Der Ministerpräsident erfuhr das erst nach der Sitzung von den Presseleuten und war entsprechend wütend.
Beispielhaft für die verspätete und lückenhafte Informationspolitik der Tepco ist weiterhin, dass der Konzern die japanische Öffentlichkeit erst Mitte Mai - also volle zwei Monate nach Beginn des Unglücks - darüber unterrichtete, dass in allen drei Reaktoren die Urankerne zumindest angeschmolzen waren.
Späte Anklage
Erst sechs Jahre nach dem Unglück von Fukushima wurde gerichtlich Anklage erhoben.
Vorher hatte es die Staatsanwaltschaft von Tokio zwei Mal abgelehnt, die Verantwortlichen vor Gericht zu bringen.
Nach ihrer Argumentation sei es unmöglich gewesen, die katastrophalen Abläufe vorher zu sehen, weshalb es auch keine Schuldigen bei dieser Katastrophe gegeben habe.
Der Prozess kam schließlich nur aufgrund des selten angewandten Verfahrens zweier "Bürger-Jurys" zustande, welche die Regierung zu einer Anklage förmlich zwangen.
Es ist das erste strafrechtliche Verfahren in Japan zur Aufarbeitung eines Atomunfalls.
Angeklagt ist der 77 Jahre alte frühere Vorstandsvorsitzende Tsunehisa Katsamuta, sowie seine beiden Vizepräsidenten Sakae Muto (66) und Ichiro Takekura (71), allesamt frühere Manager der Betreiberfirma Tepco.
Ihnen wird vorgeworfen, ihre dienstlichen Pflichten vernachlässigt zu haben.
Unter anderem lastet die Anklage den Managern den Tod von 44 Patienten bei der überhasteten Evakuierung eines Krankenhauses an.
Wie in Japan so üblich, verbeugten sich die Angeklagten tief vor Gericht, plädierten aber im Übrigen auf "unschuldig".
Klar ist, dass das Risiko einer großen Flutwelle im Nordosten Japans lange vor dem Unglück bekannt war.
Schon im Jahr 2002 schätzten Fachleute der Regierung in einem Bericht die Wahrscheinlichkeit auf 20 Prozent, dass in den kommenden 30 Jahren ein Erdbeben der Stärke 8 auftreten und einen großen Tsunami auslösen werde.
Die entscheidende Frage ist, wer bei Tepco wann von diesem Bericht Kenntnis hatte und warum danach nicht umgehend die Deiche erhöht wurden.
Ausblick
Den drei Angeklagten droht im Maximum eine Haftstrafe von 5 Jahren oder eine Geldstrafe von (umgerechnet) 7.800 Euro.
Mit einem Urteil wird nicht vor dem Jahr 2018 gerechnet.
Nach Schätzungen von Tepco wird es 30 bis 40 Jahre dauern, bis die Kraftwerksruinen in Fukushima endgültig rückgebaut sind.
Derweil setzt die Regierung darauf, dass die nach dem Unfall stillgelegten Kernkraftwerke Schritt für Schritt wieder ans Netz gehen können.
Von den 42 Reaktoren, welche nach dem Unglück abgeschaltet wurden, sind bereits 5 wieder in Betrieb.
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Grundlast wird eben geliefert
von Kernkraftwerken,
von Kohlekraftwerken,
Wasser im Übrigen auch meistens,
aber nicht
von Windrädern
oder Solarzellen."
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Deutschlandfunk / Detlef Grumbach
2011-04-14 de
"Grundlast ist altes Denken!"
Wie kann die Wende zu erneuerbaren Energien schneller bewältigt werden?
Um diese Frage wird es am Freitag beim Energiegipfel der Ministerpräsidenten um Kanzlerin Angela Merkel gehen.
Kosten, Netze und Speicherungsmölichkeiten werden eine Rolle spielen.
Zuerst einige Informationen
Die Stromproduktion in Deutschland - das waren 2007 immerhin 637 Milliarden Kilowattstunden, im letzten Jahr noch gut 603 Milliarden Kilowattstunden.
Der Stromverbrauch lag zuletzt bei circa 580 Milliarden Kilowattstunden im Jahr - Überschüsse werden exportiert.
Gut 40 Prozent der Produktion liefern Steinkohle und Braunkohle,
22 Prozent liefert die Atomindustrie,
14 Prozent stammen aus Erdgas
und 17 Prozent tragen die Erneuerbaren Energien bei, allen voran Wind, gefolgt von Biomasse, Wasserkraft und Fotovoltaik.
Das ist wesentlich mehr als 2001 geplant, als der langsame Ausstieg aus der Kernenergie vereinbart wurde.
Damals lag das Ziel für 2010 lediglich bei 12 Prozent.
Szenenwechsel
Hamburg, im Industriegebiet auf der Elbinsel Veddel. 1,5 Milliarden Kilowattstunden, etwa so viel wie 500.000 Haushalte im Jahr verbrauchen, benötigt hier allein die Firma Aurubis, Europas größter Kupferhersteller.
"Hier kann man das mal schön sehen.
Sie haben immer eine Anode, eine Kathode, eine Anode, eine Kathode.
Und Sie sehen dort, auf dem Kathodenblech sehen Sie das reine Kupfer sich absetzen von dieser Anode."
Ulf Gehrckens erklärt die Elektrolyse, das Herzstück der Anlage.
Nur bei günstiger Stromversorgung ist der Standort konkurrenzfähig, so der Prokurist und Energiebeschaffer der Firma.
Allein dieser Produktionsschritt frisst 130 bis 150 Millionen Kilowattstunden im Jahr.
"So eine Elektrolyse läuft 365 Tage im Jahr 24 Stunden durch, die braucht stetige Energie, so wie wir das nennen, Grundlast.
Grundlast wird eben geliefert
von Kernkraftwerken,
von Kohlekraftwerken,
Wasser im Übrigen auch meistens,
aber nicht
von Windrädern
oder Solarzellen."
Mit dieser Haltung steht Ulf Gehrckens nicht alleine da.
Die Industrie ist skeptisch gegenüber den Erneuerbaren Energien, ein schneller Atomausstieg mache den Strom erst einmal viel zu teuer, der Standort Deutschland würde bedroht.
Deshalb bräuchten wir als Zwischenlösung eine Brücke, also Atomstrom oder mehr fossile Energieträger.
Das ist das eine.
Das andere: Gerade das Beispiel Aurubis zeigt, dass auch jetzt schon im internationalen Vergleich hohe Strompreise und zudem hohe Standards im Umweltschutz die Triebfeder für beispielhafte, auch in anderen Betrieben erreichbare Sparmaßnahmen und Innovation sind:
"Wenn Sie mal so die Charts sehen:
Wie viel Energie brauchen wir, um eine Tonne Kupfer zu erzeugen, dann sind wir als Aurubis in der Kupferindustrie ganz vorne weg, also am wenigsten Energie pro ausgebrachte Tonne Kupfer."
"Gerade die Energieeffizienten, die man in Deutschland sieht, sind wirklich einmalig."
Claudia Kemfert
Das ist auch die Einschätzung von Claudia Kemfert.
Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit sowie Abteilungsleiterin Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung:
"Und da gehört auch die Kupferherstellung ganz sicher dazu.
Man muss fairer Weise sagen, dass die Energiekosten natürlich sehr hoch sind.
Ich sehe das aber nicht, ehrlich gesagt, dass die Strompreise derart ansteigen, dass man sagt, wir sind hier nicht überlebensfähig."
"Man muss immer sehen:
Hat man die Netze, von denen man ausgeht, um die Erneuerbaren Energien im Land zu verteilen, das ist nur einer von vielen Punkten.
Und wir haben auch die Speicherkapazitäten noch gar nicht und die Technologien gar nicht, um die Erneuerbaren schneller als bisher gedacht in den Markt zu bringen.
An all dem müssen wir arbeiten."
Einige weiterer Zitate
Wie dem auch sei:
In allen denkbaren Ausstiegsszenarien sind Energieimporte lediglich ein kurzfristiges Übergangsproblem.
"Wir haben eine Ausbauprognose zunächst einmal bis 2020 vorgelegt.
Bis dahin trauen wir uns zu, im Stromsektor rund die Hälfte des deutschen Stromverbrauchs aus Erneuerbaren Energien abzudecken.
Damit ersetzen wir die Atomkraft vollständig und können auch verhindern, dass zusätzliche Kohlekraftwerkskapazitäten gebaut werden müssen."
Sieben alte AKW,
das bereits abgeschaltete AKW Krümmel und das erdbebengefährdete AKW Neckarwestheim 2 haben eine Kapazität von gut 10 Gigawatt.
Diese Leistung kann demnach sofort kompensiert werden durch den bisherigen Exportüberschuss deutscher Kraftwerke,
durch die sogenannte Kaltreserve,
also vorhandene Kraftwerke, die nicht am Netz sind,
und neue Kapazitäten, die aktuell bereits in Bau sind und 2011 ans Netz gehen sollen.
"Wir haben enorme Potenziale in der Windenergie
insbesondere an Land,
wir haben noch enorme Potenziale in der Fotovoltaik,
und wir haben auch noch enorme Potenziale in der Bioenergie,
der Wasserkraft
und der Geothermie.
Alle fünf Erneuerbaren werden weiter wachsen.
• Die Windenergie wird das große Stromvolumen liefern zu sehr günstigen Konditionen,
• die Fotovoltaik wird die Lastspitzen zur Mittagszeit abdecken,
• die Bioenergie wird die Schwankungen der anderen beiden ausgleichen.
• Und Geothermie und Wasserkraft sind sozusagen ein verlässliches Grundrauschen, das dann noch dazu kommt."
Auch dazu von dazu von Claudia Kemfert
Auch Claudia Kemfert hält den Ausstieg aus der Kernkraft für realistisch, obwohl sie nicht ganz so optimistisch ist wie Umweltverbände und der BEE.
Die Grundlastversorgung und auch die Preisentwicklung sind für sie kaum ein Problem.
"Die erneuerbaren Energien sind auch grundlastfähig.
Biomassekraftwerke sind grundlastfähig, die können Sie auch immer einsetzen.
Sie können natürlich auch die Erneuerbaren Energien so gut miteinander verbinden und speichern, dass Sie dann auch eine Grundlast haben.
Da ist natürlich noch technologischer Fortschritt notwendig, aber das ist auch möglich, und da wird es ja auch hingehen."
In der Summe, denke ich, wird es leicht ansteigende Strompreise geben, aber nicht in einer Größenordnung, dass es jetzt gerechtfertigt wäre, sich so große Sorgen zu machen, dass die Strompreise steigen.
Im Gegenteil: Die Preise für fossile Energien werden ja immer teurer. Öl wird teurer, Kohle wird auch teurer."
Bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Erneuerbaren Energien 100 Prozent des Bedarfs in Deutschland decken können, brauchen wir Brückentechnologien - da sind sich alle einig.
Der Bundesverband Erneuerbare Energie, Umweltverbände und auch Claudia Kemfert setzen hierbei jedoch vor allem auf umweltfreundliche und flexible Gas-Dampf-Kraftwerke.
Der Grund: Atomkraftwerke und Erneuerbare Energien passen nicht zusammen.
Ab besten zeigen kann man das, so Marcel Keiffenheim von Greenpeace Energy, anhand der Frage nach der Grundlast.
"Grundlast ist altes Denken.
Früher ging man davon aus,
dass es Kraftwerke gibt, die Tag und Nacht gleich Energie produzieren und die durchlaufen, und Spitzen werden dann von anderen Kraftwerken abgefangen."
Atomkraft läuft durch. Kohle auch.
Beide Kraftwerkstypen sind schwerfällig, lassen sich nicht kurzfristig und flexibel rauf- und runterregeln.
Das bedeutet: Solange sie am Netz sind, sind die Erneuerbaren nur die Ergänzung, im Netz hat der Strom von Kohle und Atom aus technischen Gründen Vorfahrt.
Die Folge: Windräder stehen auch bei steifer Brise still, wenn ihr Strom gerade nicht gebraucht wird.
Ein wichtiger Hinweis
▶Laständerungsgeschwindigkeit (Reinhard Storz / Kalte Sonne)
"Neues Denken in der Energiewirtschaft bedeutet,
dass wir die Erneuerbaren Energien optimal nutzen,
jeder Strom, den die produzieren, kommt ins Stromnetz,
und die Lücken dazwischen, wenn die Bedingungen nicht stimmen,
nur die werden noch von konventionellen Kraftwerken gefüllt."
Deshalb müsse der schon heute festgeschriebene Vorrang der Erneuerbaren Energie durch eine neue Vorfahrtsregel tatsächlich umgesetzt werden.
Das würde, so Björn Klusmann vom BEE, auch die Problematik des Netzausbaus entschärfen.
"Denn wir gewinnen mit dem Abschalten der Kernkraft in Deutschland, was ja im Übrigen niemand fordert, dass von heute auf morgen gleich die ganze Kernenergie vom Netz geht, auch mehr Spielraum in unserem elektrischen System.
Das heißt, wir können besser große Mengen Regenerativstrom integrieren, wenn weniger inflexible, träge Kraftwerke am Netz sind."
Dennoch steht fest:
Es muss in die Stromnetze investiert werden, aber auch diese Investitionen stärken die Infrastruktur und lohnen sich auch finanziell.
Und: Wer aus der Atomkraft aussteigen will, muss auch neue Stromleitungen akzeptieren.
Jenseits der Debatte über den Ausbau der Netze hat Greenpeace Energy jetzt eine eigentlich alte, aber etwas in Vergessenheit geratene Idee aufgegriffen und will sie endlich in die Tat umsetzen:
Wenn es über der Nordsee stürmt, wenn offshore, an Land und auch auf den Höhenzügen die Windräder laufen und niemand gerade den Strom benötigt, soll diese Energie durch Elektrolyse in Gas umgewandelt werden.
Ab Herbst will Greenpeace Energy einen WindGas-Tarif anbieten,
der mit einem leichten Preisaufschlag den Ausbau der Elektrolyse fördern soll.
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Wasserstoff ist lediglich ein Energieträger, dessen Herstellung, Verteilung und Nutzung enorm viel Energie verschlingt. selbst mit effizienten Brennstoffzellen ist nur ein Viertel des ursprünglichen Energieinputs zurück zu gewinnen. Langfristig wird Wasserstoff elektrolytisch mit Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt werden. Da sich Strom über Leitungen sehr effizient verteilen lässt, kann Wasserstoff den Wettstreit mit seiner Ursprungsenergie nie gewinnen. Aus physikalischen Gründen hat eine Wasserstoffwirtschaft keine Chance. Man braucht also 4 Kraftwerke um den selben Kundennutzen zu haben. Man sollte sich auf eine 'Elektronenwirtschaft' einstellen. | |
▶ Ulf Bossel: Saubere Energie aus Wasserstoff ist Illusion Nach Meinung von Ulf Bossel vom Europäischen Brennstoffzellenforum ist Wasserstoff ein denkbar ungeeigneter Energieträger, da bei seiner Herstellung viel Energie verbraucht und bei Transport und Lagerung viel Energie verloren gehe. Angesichts der schlechten Energiebilanz werde "auch niemand so dumm sein, um hier in eine Wasserstoffinfrastruktur zu investieren". |
Das Transportproblem Ungefähr ein Drittel des Wasserstoffs, den ich im Schiff habe, verliere ich bei einer Fahrt von Patagonien nach Hamburg ... und ein Drittel muss ich wieder in dem Schiff lassen, damit das Schiff ja wieder zurückfahren kann. Das heißt, ich kann nur ein Drittel der Ladung wirklich in Hamburg anlanden und nutzen. |
Marcel Keiffenheim:
"Es ist die große Chance, 100 Prozent Erneuerbare in naher Zukunft zu verwirklichen, weil wir einen Speicher nutzen, den wir in Deutschland schon haben, weil wir keine neuen Technologien erfinden müssen, sondern nur die Energienetze sinnvoll verknüpfen, das Stromnetz und das Gasnetz."
"Das Land wird sich verändern,
es wird ein anderes Gesicht bekommen, Energieerzeugung wird über Wind und andere Bereiche viel sichtbarer werden."
So lautet die Prognose von Hildegard Müller.
Die Hauptgeschäftsführerin vom BDEW fügt hinzu:
"Da locken relativ viele Konflikte, die auch zwischen Umwelt- und Naturschutz auftreten können, wir werden Preiseffekte haben und bei aller Energieeffizienz werden wir am Ende des Tages auch neue effiziente Gas- und Kohlekraftwerke brauchen."
Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung sieht es so:
"Also ich, ehrlich gesagt, bin ja schon lange im Geschäft, seit über 20 Jahren beschäftige ich mich mit dem Thema Energiewende.
Und ich habe noch keine Zeiten erlebt, wo die Chancen so groß waren, dass sich etwas verändert, weil man sich politisch überhaupt zum ersten Mal einig ist in der Interpretation der Brücke, in dem Ziel einer nachhaltigen Energiewende und auch in dem Weg, wie man dahin gehen will.
Und wenn man das nicht ausnutzt, weiß ich nicht, wie es gehen kann."
"Wir wollen ja mit 100.000 Zuhause-Kraftwerken Deutschlands größtes Gaskraftwerk aufbauen."
So beschreibt Ralph Kampwirth das ehrgeizige Ziel des Stromlieferanten Lichtblick, seinen Beitrag dazu zu leisten.
Noch klingt das utopisch, denn zunächst ist Lichtblick nur in Hamburg mit dem Projekt an den Start gegangen.
Knapp 10 Anlagen werden jede Woche installiert, weitere Ballungsräume wie das Ruhrgebiet oder Berlin sollen für den Vertrieb erschlossen werden.
Da, wo es läuft, gibt es zumindest zufriedene Gesichter.
Denn Uwe Thormählen freut sich nicht nur über seine Kostenersparnisse:
"Wir wollten ja auch etwas für die Umwelt tun, wir haben auch eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach, und jetzt haben wir noch diese Geschichte und erzeugen Strom im Keller,
und wenn sich mehrere Leute dafür entscheiden würden,
dann hätten wir tatsächlich wohl in Deutschland die Möglichkeit, die Großkraftwerke nach und nach zu ersetzen."
▶Kernenergie: Versorgungssicherheit
▶ Zur Debatte über den Bau neuer Atomkraftwerke: «Solarstrom ist teurer als Kernenergie»
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Capacity factors for various types of plants in UK grid
Plant type | 2007-2012 average |
---|---|
Nuclear power plants | 61.9% |
Combined cycle gas turbine stations | 56.6% |
Coal-fired power plants | 44.7% |
Hydroelectric power stations | 33.7% |
Wind power plants | 27.5% |
Photovoltaic power stations | 8.6% |
Bioenergy power stations | |
Marine (wave and tidal power stations) |
Volllaststunden
Volllaststunden sind ein Maß für den Nutzungsgrad einer technischen Anlage.
Mit Volllaststunden wird die Zeit bezeichnet, für die eine Anlage bei Nennleistung betrieben werden müsste, um die gleiche elektrische Arbeit umzusetzen, wie die Anlage innerhalb eines festgelegten Zeitraums, in dem auch Betriebspausen oder Teillastbetrieb vorkommen können, tatsächlich umgesetzt hat.
Die Angabe bezieht sich meist auf einen Zeitraum von einem Kalenderjahr und wird vor allem auf Kraftwerke angewendet.
Der Jahresnutzungsgrad (englisch capacity factor)
Der Jahresnutzungsgrad (englisch capacity factor), entspricht dem Anteil der Volllaststunden an einem Jahr, also der Anzahl der Volllaststunden geteilt durch 8.760.
[365 Tage/Jahr x 24 Stunden/Tag = 8'760 Stunden/Jahr]
Beim Begriff Kapazitätsfaktor handelt es sich um eine wortwörtliche Übersetzung aus dem Englischen mit der gleichen Bedeutung.
Gegenwind Starnberg
2014-10-29 de
Windige Berechnungen (Träume)
Informationen zu den geplanten Windparks im LK Starnberg
Bei einer Windgeschwindigkeit von 5 m/sec erzielt die 3 MW-Anlage laut dieser Berechnung in 10,5 Jahren einen Ertrag von ~10 Millionen Euro und somit ~950.000.- Euro pro Jahr.
Bei einem Preis von 0,09 Euro/kWh ergibt sich eine Volllastzeit von 950.000.- € / (3000kWh/h * 0,09 €/kWh) = ~3520 Stunden.
Bei einer Windgeschwindigkeit von 6 m/sec erwirtschaftet dieses Wunderrad der Grafik nach in 20 Jahren 30 Millionen Euro, die ersten 10 Millionen Euro Ertrag werden schon nach 5 Jahren erreicht!
Damit erzielt dieses Windrad einen Jahresertrag von 2 Millionen Euro und erreicht damit gigantische 7000 Volllaststunden.
Bei einer Windgeschwindigkeit von 7 m/sec würde dieses Windrad mehr als 10.000 Volllaststunden pro Jahr erzielen! Das Jahr hat aber leider nur 8760 Stunden.
Ein wahrlich interessantes Phänomen!
Zum Vergleich die reellen Werte:
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de Panik-Küche en Panic laboratory fr Marmite alarmiste
Auch Claudia Kemfert hält den Ausstieg aus der Kernkraft für realistisch,Kernkraftwerke, so wurde behauptet, würden als Ersatz für Gaskraftwerke nicht geeignet sein,
da sie nicht schnell genug ihre Last ändern könnten.
Dieses Märchen wird zwar gern und häufig verbreitet, ist aber völlig falsch.
Das Gegenteil trifft zu.
Tatsache ist,
dass alte Kohlekraftwerke mit einer Laständerungsgeschwindigkeit von +/- 8 MW/min gefahren werden können,
neue Kohlekraftwerke dagegen mit +/- 26 MW/min;
neue Gas- und Dampfkraftwerke mit +/- 38 MW/min;
und Kernkraftwerke mit +/- 63 MW/min.
In der Diskussion, ob eine Laufzeitverlängerung der vorhandenen Kernkraftwerke
die erweiterte Nutzung der regenerativen Energieträger in der Stromerzeugung unterstützt oder behindert,
wird teilweise unterstellt,
dass Kernkraftwerke als typische Grundlast kraftwerke
nur mit mehr oder minder konstanter Leistung betrieben werden könnten.
Tatsächlich sind die Kernkraftwerke in Deutschland
bereits in den 70er-Jahren dafür ausgelegt worden,
größere Lastwechsel ausgleichen zu können.
⇧ de Allgemein en General fr Générale
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Definitionen
Lastfolgebetrieb
Lastfolgebetrieb bedeutet, dass ein Kraftwerk seine Stromerzeugung den Anforderungen des Übertragungsnetzbetreibers anpasst.
Lastfolgefähigkeit
Der Begriff Lastfolgefähigkeit besagt, um wie viel Prozent die Leistung eines Kraftwerks in einer Zeitspanne erhöht oder gedrosselt werden kann.
Laständerungsgeschwindigkeit
Wenn man eine Stromversorgung die überwiegend auf Kernenergie beruht, wie es heute in Frankreich der Fall ist, dann müssen die Kernkraftwerke ein flexibles Lastfolgeverhalten haben.
Sie müssen entsprechend den Anforderungen aus dem Netz schnell hoch- und runtergefahren werden.
Lastwechsel
Ein Lastwechsel ist eine dynamische Belastung eines Bauteils.
Ein Lastwechsel umfasst dabei einen vollen Belastungsverlauf.
Ein voller Belastungsverlauf ist von einem Mittelwert ausgehend der Belastungsdurchgang bis zur maximalen Druckspannung und maximalen Zugspannung.
TAB - Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag
de
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atw - International Journal for Nuclear Power
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⇧ 2022
Deutschlandfunk 2022-06-24
Detlef Grumbach / Archiv 2011-04-14
de
Archiv: "Grundlast ist altes Denken!"
de Panik-Küche en Panic laboratory fr Marmite alarmiste
Auch Claudia Kemfert hält den Ausstieg aus der Kernkraft für realistisch,
obwohl sie nicht ganz so optimistisch ist wie Umweltverbände und der BEE.
Die Grundlastversorgung und auch die Preisentwicklung sind für sie kaum ein Problem.
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▶Laständerungsgeschwindigkeit (Reinhard Storz / Kalte Sonne)
Die kalte Sonne
2022-06-23 de
Auf dem Holzweg
Laständerungsgeschwindigkeit
Leserpost von Reinhard Storz
Gestern um 19 Uhr war es wieder soweit.
In der Heute - Sendung vom ZDF wurde über die Probleme berichtet, die sich aus der verringerten Erdgaslieferung aus Russland nach Deutschland ergeben.
Zum Einsparen von Erdgas sollen nun wieder vermehrt Kohlekraftwerke Strom erzeugen.
Kernkraftwerke, so wurde behauptet, würden als Ersatz für Gaskraftwerke nicht geeignet sein,
da sie nicht schnell genug ihre Last ändern könnten.
Dieses Märchen wird zwar gern und häufig verbreitet, ist aber völlig falsch.
Das Gegenteil trifft zu.
Tatsache ist,
dass alte Kohlekraftwerke mit einer Laständerungsgeschwindigkeit von +/- 8 MW/min gefahren werden können,
neue Kohlekraftwerke dagegen mit +/- 26 MW/min;
neue Gas- und Dampfkraftwerke mit +/- 38 MW/min;
und Kernkraftwerke mit +/- 63 MW/min.
Diese Verhältnisse waren schon häufiger Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen, die allgemein zugänglich veröffentlicht wurden.
So von Professor Voss an der Uni in Stuttgart,
von Dr. Waas im Fachblatt Atomwirtschaft
sowie vom Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag
(TAB)
Das TAB berät das Parlament und seine Ausschüsse seit 1990 in Fragen des technischen und gesellschaftlichen Wandels.
Das TAB ist eine organisatorische Einheit des Instituts für Technikolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) im Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Zur Erfüllung seiner Aufgaben kooperiert es seit September 2013 mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ,
dem IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung GmbH
sowie der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH.
Das dort erstellte Papier, aus dem ich die vorgenannten Daten entnommen habe, findet man im Internet unter der folgenden Adresse:
Lastfolgefähigkeit deutscher Kernkraftwerke
Karlsruhe Institute of Technology /
Reinhard Grünwald, Claudio Caviezel
Es wäre nach meiner Ansicht angebracht, wenn sich Redakteure beim ZDF sachkundig machen würden und Tatsachen, statt unwahrer Gerüchte, verbreiten.
Sich diese falsche Meldung durch Frau Professor Kemfert, die offenbar genau so wenig Ahnung vom Thema hat, bestätigen zu lassen, ist nicht hilfreich.
Wie kommt es nun zu der Fehleinschätzung der Laständerungsgeschwindigkeit der Kernkraftwerke?
Dazu muss man einige Jahrzehnte zurückgehen.
Damals waren die Politiker noch begeistert von der Kernenergie.
Der Ausbau konnte ihnen gar nicht schnell genug gehen.
Und wenn man eine Stromversorgung absehen kann, die überwiegend auf Kernenergie beruht, wie es heute in Frankreich der Fall ist, dann müssen die Kernkraftwerke ein flexibles Lastfolgeverhalten haben.
Sie müssen entsprechend den Anforderungen aus dem Netz schnell hoch- und runtergefahren werden.
Und deshalb wurde diese Möglichkeit bei der Bestellung der Anlagen schon in den 1970er Jahren gefordert und von den Herstellern realisiert.
Allerdings war eine solche Fahrweise in den ersten Jahrzehnten nicht erforderlich und auch nicht üblich.
Die Kernkraftwerke in Deutschland wurden mit Volllast betrieben.
Und waren häufig Weltmeister bei der jährlichen Stromerzeugung.
Das änderte sich mit der zunehmenden Einspeisung schwankender Strommengen aus Sonne und Wind.
Zum Ausgleich dieser Schwankungen wurden die Kernkraftwerke in den letzten beiden Jahrzehnten genutzt, um diese Schwankungen auszugleichen.
Hier ein Beispiel vom inzwischen stillgelegten Kernkraftwerk Unterweser im August des Jahres 2009.
Praktische Erfahrungen mit dem Lastfolgebetrieb deutscher Kernkraftwerke
In Deutschland liegen in begrenztem Umfang Erfahrungen mit dem Lastfolgebetrieb von KKW vor.
Aufgrund des veränderten Marktumfelds werden zumindest einzelne Kraftwerke zum Lastfolgebetrieb herangezogen, u.a. Unterweser, Neckarwestheim 1 und Philippsburg 1.
Das Lastdiagramm des KKW Unterweser für den August 2009 zeigt beispielhaft, wie routinemäßig häufige Lastwechsel um bis zu 50% der Nennleistung vorgenommen wurden (Abb. II.4).
⇧ 2017
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▶Lastfolgefähigkeitdeutscher Kernkraftwerke
TAB Karlsruhe Institute of Technology /
Reinhard Grünwald, Claudio Caviezel
2017-03 de
Lastfolgefähigkeit deutscher Kernkraftwerke
2017-03 de Download
Kernkraftwerke werden ganz überwiegend im Dauerbetrieb bei Volllast zur Deckung der sogenannten Grundlast eingesetzt.
Die Einspeisung aus Photovoltaik und Windkraft ist dagegen
starken tages- und jahreszeitlichen Schwankungen ausgesetzt.
Ein hoher Anteil fluktuierender erneuerbarer Stromeinspeisung stellt an den verbleibenden konventionellen Kraftwerkspark bestimmte Anforderungen,
die für eine stabile und zuverlässige Versorgung erfüllt werden müssen.
Praktische Erfahrungen mit dem Lastfolgebetrieb deutscher Kernkraftwerke
In Deutschland liegen in begrenztem Umfang Erfahrungen mit dem Lastfolgebetrieb von KKW vor.
Aufgrund des veränderten Marktumfelds werden zumindest einzelne Kraftwerke zum Lastfolgebetrieb herangezogen, u.a. Unterweser, Neckarwestheim 1 und Philippsburg 1.
Das Lastdiagramm des KKW Unterweser für den August 2009 zeigt beispielhaft, wie routinemäßig häufige Lastwechsel um bis zu 50% der Nennleistung vorgenommen wurden (Abb. II.4).
Weitere Angaben aus diesem Artikel
▶Laständerungsgeschwindigkeit (Reinhard Storz / Kalte Sonne)
⇧ 2010
ATW: Internationale Zeitschrift für Kernenergie
Holger Ludwig, Tatiana Salnikova und Ulrich Waas, Erlangen
2010-08/093 de
Lastwechselfähigkeiten deutscher KKW
In der Diskussion, ob eine Laufzeitverlängerung der vorhandenen Kernkraftwerke
die erweiterte Nutzung der regenerativen Energieträger in der Stromerzeugung unterstützt oder behindert,
wird teilweise unterstellt,
dass Kernkraftwerke als typische Grundlast kraftwerke
nur mit mehr oder minder konstanter Leistung betrieben werden könnten.
Tatsächlich sind die Kernkraftwerke in Deutschland
bereits in den 70er-Jahren dafür ausgelegt worden,
größere Lastwechsel ausgleichen zu können.
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Dr. Eduard Kiener, der ehemalige Direktor des Bundesamtes für Energie,
stellt in seinem Kommentar die Kosten von Kernenergie und Fotovoltaik gegenüber.
Kiener findet, dass ein Ausstieg aus der Kernenergie, die Versorgungssicherheit gefährdet.
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swissnuclear
de
Gestehungskosten der Kernenergie
Die Gestehungskosten (auch Produktionskosten) von Strom aus einem
Schweizer Kernkraftwerk
bewegen sich seit Jahren zwischen knapp 4 und gut 6 Rappen pro
Kilowattstunde.
Sie enthalten
Alle Aufwendungen für den Betrieb der Kernkraftwerke
Alle Versicherungen
Alle Kosten für die Stilllegung der Anlagen sowie die Zwischenlagerung und Entsorgung aller Abfälle, inkl. der rechtzeitige Bereitstellung und des Betriebs eines geologischen Tiefenlagers bis zu seinem definitiven Verschluss
Rund 90 Prozent der Aufwendungen der Nationalen Genossenschaft für die Lagerung der radioaktiven Abfälle (Nagra) und der notwendigen Vorbereitungsarbeiten wie Forschung und erdwissenschaftliche Untersuchungen (10 Prozent fallen auf den Bund für die Entsorgung der radioaktiven Abfälle auf Medizin, Industrie und Forschung).
Rund 95 Prozent der Aufwendungen der Aufsichtsbehörde, des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats (ENSI)
Die Aufwendungen, die das Bundesamt für Energie für die Schweizer Kernkraftwerke hat.
Die Kosten für die Verteilung der Jodtabletten sowie für Erstellung und Betrieb der Messnetze, welche die Abgaben der Werke in Luft und Wasser kontrollieren.
Die Betreiber tragen also sämtliche Kosten der Kernenergie.
Kernenergie ist damit die mittlerweile einzige Stromtechnologie in der Schweiz, die nicht subventioniert wird.
Und dennoch ist sie sehr kompetitiv:
Nur alte Grosswasserkraftwerke und topmoderne Photovoltaikanlagen an optimalen Lagen in der Schweiz können mit der Kernenergie mithalten und so kostengünstig Strom erzeugen.
Die Betrachtung der Gestehungskosten alleine ist jedoch nur bedingt aussagekräftig.
Die Systemkosten jeder Technologie müssten mitberücksichtigt werden.
Dabei handelt es sich um zusätzliche unabdingbare Investitionen in die Netzinfrastruktur und Stromverteilung sowie um Kosten für die Netzstabiliserung resp. den Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage, also um Investitionen in Speicher- und back-up-Systeme, die die angemessene Stromversorgung auch längerfristig sichern.
Die Internalisierung der Systemkosten sollte von Stakeholders und Policy Leaders umgesetzt werden, da die Systemeffekte auf den Energiemarkt grosse Auswirkungen haben.
Zusammensetzung der Gestehungskosten
Die Schweizer Kernkraftwerke folgen dem Prinzip der Nachrüstpflicht.
Sicherheitstechnische Neuerungen müssen in den Kernkraftwerken nachgerüstet werden.
Jedes Kernkraftwerk wird im Laufe seiner Betreibsdauer mehrfach modernisiert und nachgerüstet.
Die entsprechenden Investitionen können zu kleineren Schwankungen der Gestehungskosten führen.
Eine Besonderheit der Gestehungskosten von Kernkraftwerken sind die Brennstoffkosten.
Sie sind im Vergleich zu anderen Technologien wie Kohle oder Gas mit zehn bis zwölf Prozent sehr tief.
Bei Gas betragen die Brennstoffkosten rund 60 Prozent der Gestehungskosten, was mit einer grossen Abhängigkeit vom Rohstoffpreis verbunden ist.
Steigt der Gaspreis, steigen die Produktionskosten entsprechend stark.
Bei der Kernenergie machen die reinen Urankosten nur fünf Prozent der Gestehungskosten aus.
Auch sind die weltweiten Uranreserven noch sehr gross und Uran auf dem Weltmarkt ausgesprochen günstig.
Das bedeutet grundsätzlich berechenbare, planbare und stabile Kosten für die Verbraucher in Wirtschaft und Haushalten.
Zusammensetzung der Gestehungskosten
am Beispiel des Kernkraftwerks Gösgen
(Quelle: Jahresbericht 2019)
Höhe der Gestehungskosten
Die Gestehungskosten werden in der Regel mit zwei Werten ausgewiesen: den effektiven und den normalisierten Kosten.
Die jährlich schwankende Wertentwicklung der Fonds beeinflusst die Jahres- und damit auch die Produktionskosten pro Kilowattstunde.
Deshalb werden zur besseren Vergleichbarkeit und Einschätzung des Betriebsergebnisses eines Kernkraftwerks zusätzlich zu den effektiven auch normalisierte Jahres- und Produktionskosten berechnet.
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Vergleich der Stromgestehungskosten
Wie vergleichen sich die Stromgestehungskosten von Kernenergie mit anderen Technologien?
Kernenergie ist klar kompetitiv, gerade auch im Vergleich mit anderen kohlenstoffarmen Technologien.
Weil Kernkraftwerke also nicht nur bezahlbaren Strom , sondern zudem zuverlässige Grundlast erzeugen, hat Kernenergie eine tragende Funktion in der klimafreundlichen Stromerzeugung der Schweiz.
Gerade im Winter ist Strom aus Kernkraftwerken wirtschaftlich besonders attraktiv.
Die Grafik zeigt, dass heute bestehende Anlagen der Generation II, die teilweise weitgehend abgeschrieben sind, zu attraktiven Gestehungskosten Strom erzeugen.
Neuanlagen der Generation 3 und 3+, wie sie im Jahr 2019 weltweit und v.a. in Asien und Russland bereits praktisch in Serie gebaut wurden, sind auch entsprechend ihrer neuen Sicherheitsfeatures etwas teurer.
Die Kosten für die first-of-its kind Anlagen in Flamanville und Olkiluoto sind nicht repräsentativ und liegen am obersten Ende der dargestellten Bandbreite durchschnittlicher Werte oder gar darüber.
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Entwicklung der Gestehungskosten über die Zeit
Wie haben sich die Gestehungskosten über die Zeit entwickelt?
Der Bau eines Kernkraftwerks ist teuer:
Die zwei Reaktoren des KKW Beznau kosteten 1970 noch je 300 Millionen Franken.
Die Baukosten des KKW Gösgen hingegen betrugen im Jahr 1979 2 Milliarden Franken
und jene des KKW Leibstadt bis zu seiner zur Fertigstellung im Jahr
1984 bereits 4,8 Milliarden Franken.
Dies würde heute rund 6 Milliarden Franken entsprechen.
Doch die vergleichsweise hohen Bau- resp. Kapitalkosten amortisieren sich zuverlässig.
Die Gestehungskosten der betriebsälteren Schweizer Anlagen sind über die rund 50 Jahre
von anfänglich gut sechs auf durchschnittlich vier Rappen pro Kilowattstunde gesunken -
dies trotz zahlreicher Investitionen in die Sicherheit, Nachrüstungen und laufender Modernisierungen.
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Zukünftige Entwicklung der Gestehungskosten
Wie entwickeln sich die Gestehungskosten in der Zukunft?
Für ihre strategische Planung müsse Energiepolitik und Wirtschaft die zukünftige Entwicklung der Gestehungskosten abschätzen können.
Das Paul Scherrer Institut (PSI) hat dazu im Auftrag des Bundesamtes für Energie (BFE) auf der Basis von Lebenszyklusanalysen Prognosen erstellt.
Die Grafik bildet die Gestehungskosten von Stromproduktionsanlagen für Neuanlagen im Jahr 2019 und im Jahr 2035 ab.
Die Veränderungen sind nicht massiv.
Es ist davon auszugehen, dass Photovoltaik und Windkraft etwas weiter im Preis sinken.
Die Kosten für neue Kernenergieanlagen liegen im Bereich der Kosten für Photovoltaik.
Die o.g. Daten für die Kernenergie beziehen sich auf Anlagen der Art eines Europäischen Druckwasserreaktors der Generation 3+ (EPR).
Es wird von durchschnittlichen Investitionskosten, Zinsraten, Laufzeiten und Lastfaktor ausgegangen.
Die tiefsten Werte beziehen sich auf asiatische Versionen des EPR, wie sie mittlerweile quasi in Serie und zu vergleichsweise tiefen Baukosten in wenigen Jahren gebaut werden.
Die mittlere Bandbreite bezieht sich auf schlüsselfertige EPR,
wie sie in Europa und USA möglich sind,
wenn sich Lizenzierung und Bau eingespielt haben
und setzen hohe Vollastzahlen sowie tiefe Zinsraten voraus (7-9 Rp./kWh).
Entsprechend würden sehr lange Lizenzierungs- und Bauzeiten die Kosten erhöhen.
Die höchsten Werte reflektieren u.a. auch Finanzierungsmodelle mit staatlich garantierten Abnahmepreisen (Bsp. Hinkley Point, UK).
⇧ de Text en Text fr Texte
⇧ 2022
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▶ Zur Debatte über den Bau neuer Atomkraftwerke: «Solarstrom ist teurer als Kernenergie»
Tagblatt / Dr. Eduard Kiener
2022-02-08 de
Zur Debatte über den Bau neuer Atomkraftwerke:
«Solarstrom ist teurer als Kernenergie»
Dr. Eduard Kiener, der ehemalige Direktor des Bundesamtes für Energie,
stellt in seinem Kommentar die Kosten von Kernenergie und Fotovoltaik gegenüber.
Kiener findet, dass ein Ausstieg aus der Kernenergie, die Versorgungssicherheit gefährdet.
Wenn in der aktuellen Energiediskussion neue Kernkraftwerke als sinnvoller Teil der künftigen Stromversorgung vorgeschlagen werden,
reagieren Politik, Medien und auch Spitzenvertreter der Stromwirtschaft jeweils umgehend mit den Argumenten,
Kernkraftwerke seien zu teuer,
ihre Realisierungszeit zu lang
und Neuanlagen hätten politisch ohnehin keine Chancen.
Und die Fotovoltaik sei längst die wirtschaftlichste Möglichkeit für neue Stromerzeugung.
Stimmen diese Aussagen wirklich?
Dazu hier der Vergleich der Kernenergie mit der Fotovoltaik, welche das weitaus grösste Potenzial zur zusätzlichen Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen aufweist und für die Energiewende zentral ist.
Wind, Biomasse und Geothermie bleiben marginal und teurer;
die Mehrproduktion der Wasserkraft ist beschränkt, ihr Speicherausbau jedoch für die künftige Systemsicherheit entscheidend.
Die Kosten von Kernenergie und Fotovoltaik
In den letzten zehn Wintern lag der Stromimportüberschuss fünfmal über 4 Terawattstunden (TWh).
Für den Kostenvergleich wird deshalb ein Kernkraftwerk mit einer Leistung von 1000 Megawatt (MW) betrachtet.
Es produziert im Winter 4 TWh und jährlich 8 TWh Strom.
Die Investitionskosten seien pessimistisch mit 8 Milliarden Franken angenommen, also spezifisch noch höher als jene der verspäteten französischen EPR-Reaktoren, die meist als abschreckende Beispiele für neue Kernkraftwerke herangezogen werden.
Die Strom-Gestehungskosten können inklusive Entsorgung auf 8 bis 10 Rp./kWh geschätzt werden, die Jahreskosten des KKW auf 640 bis 800 Mio. Franken.
Die Investitions- und Gestehungskosten der Fotovoltaik (PV) sinken seit langem.
Die Zeit der starken Kostenreduktionen ist allerdings vorbei.
Die in der neusten Marktbeobachtungsstudie des Bundes enthaltenen PV-Anlagen sind überwiegend klein.
Auch künftig dürfte der überwiegende Anteil des Zubaus Kleinanlagen sein, da alle Möglichkeiten genutzt werden müssen, damit die Ausbauziele des Bundes erreicht werden können.
Vergleichsweise wenige Anlagen weisen heute eine Leistung von mehr als 20 Kilowatt-Peak (kWp) auf.
Für 8 TWh Jahreserzeugung sind Fotovoltaikanlagen mit einer Leistung von total 8000 MW nötig.
Selbst wenn man die mittleren spezifischen Investitionskosten sehr optimistisch mit 1500 Fr./kWp annimmt, ergeben sich Investitionskosten von 12 Mrd. Franken.
Die mittleren Gestehungskosten werden in der Solarliteratur für Anlagen von 10 bis 30 kW mit durchschnittlich 13 Rp./kWh angegeben; daraus ergeben sich Jahreskosten von 1,04 Mrd. Franken.
Die Behauptung, die Fotovoltaik sei heute die kostengünstigste Stromproduktionstechnologie, bezieht sich meist auf Grossanlagen von 1000 Kilowatt (kW) und mehr, für die Gestehungskosten von etwa 6 Rp./kW angegeben werden.
Die jüngste durch die kostendeckende Einspeisevergütung unterstützte PV-Grossanlage hat eine Leistung von 1220 kW.
Deren Subvention 2020 betrug 7 Rp./kWh und war damit allein schon grösser als die in der Literatur versprochenen Gestehungskosten.
Mehr noch: Mit der hängigen Revision des Energiegesetzes soll die Einmalvergütung für Grossanlagen gar auf bis 60% der Investitionskosten erhöht werden!
Eine wirtschaftliche Stromproduktionstechnologie müsste nicht subventioniert werden und erst recht nicht in diesem Ausmass.
Schon im Jahresvergleich ist die Kernenergie kostengünstiger als die Fotovoltaik.
Dies wäre selbst dann der Fall, wenn das KKW 10 Mrd. Franken kosten würde.
Erst recht gilt dies für den Winter, der für die Versorgung massgebend ist.
Das rührt vor allem daher, dass für die gleiche Jahresstromerzeugung mit Fotovoltaik achtmal mehr Leistung installiert werden muss als bei der Kernenergie, für Winterstrom gar mehr als dreizehnmal so viel.
Die Realisierung eines neuen Kernkraftwerks erfordert, nicht zuletzt aus politischen Gründen, schätzungsweise 15 bis 20 Jahre.
Der für die gleiche Jahresstrommenge notwendige Zubau von 40 bis 50 km2 Fotovoltaikfläche braucht ebenso lange.
Wirtschaftlichkeit
Für die Wirtschaftlichkeit einer Stromproduktionstechnologie sind nicht nur die Investitions- und Gestehungskosten zu berücksichtigen, sondern auch kostenrelevante Eigenheiten und die Integrationsfähigkeit in das Stromsystem.
Insbesondere sind dies die Realisierungsgeschwindigkeit, die Akzeptanz, die bedarfs- und saisongerechte Produktion, der zusätzlich nötige Speicherbedarf und der Beitrag zur Versorgungssicherheit und zum Klimaschutz.
Eine Abwägung all dieser Faktoren untermauert die ökonomischen Vorteile der Kernenergie.
Sie ist in der Schweiz nicht teurer als die Fotovoltaik und erst recht nicht teurer als die Stromerzeugung mit anderen neuen erneuerbaren Energien.
Investitionsdefizit
Warum wird nicht mehr in die Stromerzeugung investiert?
Zum einen sind die üblichen Widerstände gegen fast alle Energieinfrastrukturanlagen zu nennen.
Zum andern wird die Investitionsfreude durch die Eigenheiten des Strommarkts gehemmt.
Die Preise auf dem Strommarkt werden nach der Merit-Order-Regel aufgrund der variablen Kosten bestimmt, und zwar durch den zuletzt berücksichtigten Produzenten.
Wer dabei nur einen Deckungsbeitrag und nicht die Vollkosten erhält, ist nicht in der Lage, seine Anlage zu amortisieren und neue zu bauen.
Dies führt in Zeiten tiefer Strompreise wie in den letzten Jahren dazu, dass keine neuen Kraftwerke mehr ohne Subventionen erstellt werden.
Die Wasserkraft ist davon genauso betroffen wie die Kernkraft, die Windkraft und die Fotovoltaik.
Ohne zielführende Massnahmen geht es wohl nicht.
Es braucht Fotovoltaik und Kernenergie
Die Energiezukunft ist bekanntlich elektrisch.
Damit ist eine der zentralen Fragen, wie der massiv steigende Stromverbrauch bei gleichzeitiger Ausserbetriebnahme der Kernkraftwerke gedeckt werden kann.
Gemäss der heutigen energiepolitischen Doktrin soll die Stromerzeugung spätestens ab 2050 nur noch aus erneuerbaren Quellen erfolgen.
Dabei geht der Bund in seinen Energieperspektiven 2050+ von der unverantwortlichen Annahme aus, dass jederzeit genügend Strom importiert werden kann.
Für die Wintermonate wird im Basisszenario für 2035 ein Importbedarf von 15 TWh oder 38,5 % des Verbrauchs ausgewiesen, für 2050 von immer noch 20 %.
Dies trotz der verstärkten Anstrengungen zum Ausbau der erneuerbaren Energien und zur Energieeffizienz.
Es wird also aufgrund der heutigen Kenntnisse weder mit dem Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung noch mit neuen Kernkraftwerken gelingen, die sich öffnende Schere des Winterstromdefizits rechtzeitig zu schliessen, besonders wenn nur eingleisig gefahren wird.
Es braucht beides.
Die Behauptung, Fotovoltaik sei wirtschaftlicher als die Kernenergie, soll wohl suggerieren, dass es um ein Entweder-oder gehe, bei dem die Energiewende und das Netto-null-Ziel für die CO₂-Emissionen ohne Kernenergie günstiger zu haben seien.
Das Gegenteil ist richtig:
Wer Versorgungssicherheit und Klimaschutz verlangt, darf nicht gleichzeitig aus der Kernenergie aussteigen wollen.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶Schweiz: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Schweiz
▶Kernenergie: Versorgungssicherheit
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Energie: Kern Kernkraftwerke |
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Das nahe der deutschen Grenze gelegene Kernkraftwerk Tihange 3 und das Kernkraftwerk Doel 4 bei Antwerpen sollen bis mindestens Ende 2035 weiterlaufen können.
Das bestätigte der belgische Premierminister Alexander De Croo nach Beratungen der Regierung.
Infolge des Ukraine-Kriegs steigen die Energiepreise massiv an.
Sollte Deutschland die zum Jahresende geplante Abschaltung der letzten Atomkraftwerke also überdenken?
Zwei Ministerien sind nun dagegen.
Infolge des Ukraine-Kriegs steigen die Energiepreise massiv an.
Sollte Deutschland die zum Jahresende geplante Abschaltung der letzten Atomkraftwerke also überdenken?
Zwei Ministerien sind nun dagegen.
In Amerika dürfen die ersten Kernkraftwerke acht Jahrzehnte am Netz bleiben.
Eine so lange Laufzeit könnte auch für die Schweizer Werke Gösgen und Leibstadt in Frage kommen.
Das würde die Probleme des Landes mit der künftigen Stromversorgung erheblich verringern.
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swissnuclear
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Lebensdauer der Kernkraftwerke
Gemäss der Schweizerischen Kernenergiegesetzgebung kann ein Kernkraftwerk heute so lange in Betrieb bleiben, wie es die gesetzlichen Sicherheitsanforderungen erfüllt.
Eine Laufzeitbeschränkung ist nicht vorgesehen.
Für die Sicherheit der Anlage ist der Betreiber zuständig.
Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) überwacht die Anlagen und stellt sicher, dass die Betreiber alle gesetzlich festgelegten Sicherheitsanforderungen einhalten.
Bei Zweifeln an der Sicherheit könnte das ENSI jederzeit die befristete Ausserbetriebnahme verfügen, und das Kernkraftwerk müsste vom Netz, bis allfällige Mängel behoben sind.
Die heutige Praxis: eine Erfolgsgeschichte
Die sicherheitstechnischen Standards der Schweizer Kernkraftwerke gehören zu den höchsten der Welt.
Die heutige Praxis der permanenten Nachrüstungen führte zu einer hohen Sicherheitskultur, was sich auch in der geringen Störungsanfälligkeit der Schweizer Kernkraftwerke und ihrer im internationalen Vergleich hohen Verfügbarkeit spiegelt.
Im Zuge der europäischen Stresstests, die den Schweizer Anlagen eine sehr hohe Sicherheit bescheinigten, bestätigte auch das ENSI wiederholt deren Sicherheit.
Es verfügte jedoch gleichzeitig punktuelle Nachrüstungen mit dem Ziel, Sicherheitsmargen noch zu vergrössern.
Die Schweizer Kernkraftwerke sollen, ganz ungeachtet ihres Alters, bezüglich Sicherheit jederzeit erstklassig bleiben und so weiterhin ihren bedeutenden Beitrag an die Versorgung der Schweiz mit sauberer Bandenergie leisten.
Bewährtes beibehalten
Dennoch wird die Laufzeit der Kernkraftwerke in politischen Kreisen vermehrt diskutiert.
Kernenergiegegner wünschen sich einen beschleunigten Ausstieg aus der Kernenergie und eine forcierte Förderung erneuerbarer Energien in der Meinung, dadurch mehr Sicherheit zu erlangen.
Andere Kreise reagieren auf politischen Druck und fordern zumindest eine Festlegung der Laufzeiten.
Es gibt jedoch keinen triftigen Grund, die heutige bewährte Praxis zu ändern.
Eine Abweichung würde keinerlei Sicherheitsgewinn bringen, könnte jedoch die Versorgungssicherheit beeinträchtigen.
Auch das ENSI erachtet eine Laufzeitbegrenzung als unnötig.
Solange die sicherheitstechnischen Auflagen zur Zufriedenheit des ENSI erfüllt sind, muss die Ausserbetriebnahme eine rein unternehmerische Entscheidung der KKW-Betreiber resp. ihrer Besitzer, grösstenteils die Kantone, bleiben.
Die Schweizer Kernkraftwerke laufen demnach so lange sie sicher sind, aber auch so lange sich der Betrieb für die Betreiber lohnt.
swissnuclear
de
Alter der Schweizer Kernkraftwerke
Wie alt sind die Schweizer Kernkraftwerke?
In der Schweiz sind fünf Kernkraftwerke in Betrieb:
Beznau-1 (Druckwasserreaktor) seit 1969;
Beznau-2 (Druckwasserreaktor) seit 1971;
Mühleberg (Siedewasserreaktor) seit 1972;
Gösgen (Druckwasserreaktor) seit 1979;
Leibstadt (Siedewasserreaktor) seit 1984.
swissnuclear
de
Mehr Sicherheit trotz Alterung
Werden KKW mit zunehmendem Alter immer unsicherer?
Nein! Die Schweizer KKW müssen nicht nur jederzeit die Sicherheitsanforderungen erfüllen,
sondern diese Anforderungen wurden und werden durch die technische Entwicklung immer strenger.
Durch laufende Modernisierungen sind die Schweizer KKW daher immer sicherer geworden.
Ein Unfall, bei dem der Kern beschädigt wird, ist in den Kernkraftwerken Beznau und Mühleberg beispielsweise heute 100 Mal (!) weniger wahrscheinlich als bei ihrer Inbetriebnahme.
swissnuclear
de
Mehr Sicherheit durch Nachrüstungen
Können KKW nach gut 40 Jahren Betrieb durch Nachrüstungen ein mit neuen Anlagen vergleichbares Sicherheitsniveau erreichen?
Die Schweizer KKW haben durch sorgfältige Nachrüstungen nahezu das Sicherheitsniveau von neuen Anlagen erreicht -
ein international hervorragender Leistungsausweis.
Dieser hat aber auch seinen Preis.
So hat das KKW Beznau seit Inbetriebnahme 1'600 Mio. in die Sicherheit investiert.
Zum Vergleich: die ursprünglichen Baukosten betrugen rund 500 Mio.
Dass dieses hohe Mass an Sicherheit tatsächlich gegeben ist, prüft das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI), das bei Zweifeln an der Sicherheit jederzeit Nachrüstungen oder sogar die vorläufige Ausserbetriebnahme der Anlage verfügen kann, bis allfällige notwendige Nachrüstungen erfolgt sind.
swissnuclear
de
Grenzen der Nachrüstung
Wie lange kann man ein KKW nachrüsten, bis es zu alt für den Betrieb wird?
Die Sicherheit der Anlagen ist das primäre Kriterium für den Betrieb.
Aus sicherheitstechnischer Sicht gibt es grundsätzlich kaum eine Beschränkung für die Länge des Betriebs der Anlage,
da fast alles erneuert, getauscht, verbessert und ersetzt werden kann.
Nicht nachgerüstet werden können einzelne grundlegende Eigenschaften der Anlage wie deren Geometrie.
Ein gut gewartetes und nachgerüstetes KKW der Generation 2+ kann aus heutiger Sicht 60 Jahre und länger laufen.
Werden jedoch die für den Erhalt der Sicherheit nötigen Investitionen resp. Nachrüstungen so hoch, dass kein wirtschaftlicher Betrieb der Anlage mehr erwartet werden kann, liegt es nahe, sie ausser Betrieb zu nehmen.
swissnuclear
de
Betrieb über 40 Jahre
Die KKW Beznau und Mühleberg wurden für 40 Jahre Betrieb konzipiert - müssten sie nicht vom Netz?
Die KKW Beznau und Mühleberg gehören zwar zu den älteren noch in Betrieb stehenden KKW der Welt.
Doch die Betreiber haben über die gut 40 Jahre ihres bisherigen Betriebes permanent in Modernisierungen investiert,
sodass die Anlagen heute auf dem Stand der Nachrüsttechnik sind und nahezu das Niveau von neuen Anlagen erreichen.
Dies war im Ausland mehrheitlich nicht der Fall.
Dort wurde nur wenig nachgerüstet und die Anlage ausser Betrieb genommen, als grosse Nachrüstungen anstanden.
Im Nachgang zum Unfall in Fukushima verlangte die Nuklearsicherheitsbehörde erneut vertiefte Sicherheitsnachweise von allen Schweizer KKW.
Nach deren Überprüfung befand das ENSI, dass auch das KKB und KKM sicher sind und die anspruchsvollen heutigen Anforderungen an Schweizer Kernvkraftwerke erfüllen.
Um die Sicherheitsmargen wie in den vergangenen Jahren in einzelnen Punkten noch weiter zu erhöhen, wurden inzwischen weitere Nachrüstungen bereits getätigt oder sind noch in Planung.
Das sehr gute Abschneiden aller Schweizer KKW im EU-Stresstest bestätigte dieses Urteil.
Deshalb können die Anlagen weiter in Betrieb bleiben.
swissnuclear
de
Lebensdauer sicherheitsrelevanter Komponenten
Warum betreibt man KKW länger als 40 Jahre,
wenn sicherheitsrelevante Komponenten wie das Reaktordruckgefäss, das ohne unverhältnismässigen Aufwand nicht ersetzt werden kann, nur auf 40 Jahre Betrieb ausgelegt sind?
Komponenten wie das Reaktordruckgefäss sind auf mindestens 40 Jahre Betrieb ausgelegt.
Das heisst nicht, dass sie dann plötzlich nicht mehr funktionstüchtig sind.
Zur Zeit der Planung der ersten Anlagen in der Schweiz wusste man noch wenig über das Altern von Stahl unter radioaktiver Belastung.
Deshalb wurden grosse Margen eingebaut.
Zusätzlich hat sich die Reaktorphysik in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt, und die Neutronenstrahlung (der wichtigste Alterungsfaktor) auf das Reaktorgefäss konnte deutlich reduziert werden.
Damit haben die Schweizer Reaktordruckgefässe ihre Belastungsgrenzen bei weitem noch nicht erreicht.
Ungeachtet des Alters eines KKW werden alle sicherheitsrelevanten omponenten jedes Jahr während der Revision genau geprüft.
Nur wenn ihre Sicherheit gegeben ist, erteilt das ENSI die erneute Freigabe zum Betrieb.
Deshalb kann ein KKW bei konsequenter Nachrüstung und guter Wartung
deutlich länger als die genannten 40 Jahre betrieben werden.
USA
Die Beschränkung der Betriebszeit auf 40 Jahre kennt man hauptsächlich aus den USA.
Die Erstlizenz ist auf 40 Jahre limitiert, hauptsächlich aus ökonomischen und kartellrechtlichen und nicht aus nuklearvtechnischen Überlegungen.
Auch verlangt die amerikanische Lizenz in diesen 40 Jahren weniger Nachrüstungen als das Schweizer Gesetz.
Die Betreiber können die Lizenz um 20 Jahre verlängern, wenn sie nachweisen können, dass sie genügend nachgerüstet haben, um die Sicherheitsanforderungen weiterhin zu erfüllen.
Von den zurzeit 104 Reaktoren der USA
haben 73 diesen Lizenzerneuerungsprozess bereits durchlaufen,
für 13 weitere ist er im Gang.
Diese KKW sind, wie die Schweizer KKW, sehr gut gepflegte Anlagen.
Heute rechnet man in den USA wie in der Schweiz mit Laufzeiten von mindestens 50 bis über 60 Jahre.
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⇧ 2022
Junge Freiheit / (JF-TV THEMA)
2022-03-31 de
Preisschock: Energiekrise - Eine Lösung muss her
Der Krieg in der Ukraine führt zu immer krasser steigenden Energiepreisen
zum Beispiel bei Erdgas, das Deutschland vor allem aus Rußland bezieht.
Doch der Krieg ist zwar Brandbeschleuniger, nicht aber Ursache für die Energiekrise.
Denn der rapide Preisanstieg setzte hierzulande schon vorher ein, war im Zuge der sogenannten Energiewende wohl auch so beabsichtigt, mutmaßt Michael Limburg in der aktuellen Ausgabe von JF-TV THEMA.
Wie sich die steigenden Preise auf Deutschlands Unternehmen auswirken, schildert der Trigema-Chef Wolfgang Grupp im Interview in JF-Ausgabe 14/22.
Um das Achtfache habe sich der Preis für Erdgas erhöht, so Grupp, der selbst einen Stillstand seiner Produktion in Deutschland nicht mehr ausschließen kann.
Und fordert: "Es muß eine Lösung her!"
Wie es überhaupt dazu kam, welche Fehler, aber auch welche Ideologien dahinterstehen und wie eine solche Lösung aussehen könnte, erklärt Energieexperte Limburg in der aktuellen Ausgabe von JF-TV THEMA:
Es muß eine Lösung her!
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
DW
2022-03-18 de
Belgien verschiebt Atomausstieg um zehn Jahre
Das nahe der deutschen Grenze gelegene Kernkraftwerk Tihange 3 und das Kernkraftwerk Doel 4 bei Antwerpen sollen bis mindestens Ende 2035 weiterlaufen können.
Das bestätigte der belgische Premierminister Alexander De Croo nach Beratungen der Regierung.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶Belgien: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Belgien
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Rainer Klute
2022-03-15 de
Kernkraftwerke bieten erhebliche Reserven für den Winter 2022/23
Eine »grün motivierte, ideologische Farce
« nennt die Nuklearia das Ergebnis der von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck im ZDF-Morgenmagazin versprochenen »unideologischen« Prüfung, ob eine Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke möglich und sinnvoll sei.
Anders als Bundeswirtschafts- und -umweltministerium behaupten, bieten die Kernkraftwerke für den Winter 2022/23 sehr wohl noch erhebliche Leistungsreserven.
Die sollte Deutschland nicht leichtfertig aus der Hand geben.
Die Nuklearia fordert den Weiterbetrieb der laufenden Anlagen und die Reaktivierung der zum Jahresende 2021 abgeschalteten Kernkraftwerke.
Die technischen und personellen Herausforderungen der Laufzeitverlängerungen sind mit moderatem Aufwand zu bewältigen.
Weiterlesen in folgenden Kapiteln: |
Inkompetente Prüfung ohne Expertenrat
Brennelemente enthalten noch erhebliche Energiereserven für 2023
Periodische Sicherheitsüberprüfung
Zusätzliche Leistungsreserven durch Streckbetrieb nutzen
Nur ein kleiner Teil der Brennelemente wird ausgetauscht
Kernkraftwerke können im Winter 2022/23 wesentliche Beiträge liefern
Neue Brennelemente brauchen Zeit
Betriebspersonal ist verfügbar
Ersatzteile
Änderung des Atomgesetzes nötig
Risiken der Laufzeitverlängerung gegen Risiken der Energiekrise abwägen
Wirtschaftliche Aspekte
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die im Prüfbericht vom Bundesumweltministerium und Bundeswirtschaftsministerium vorgebrachten Argumente gegen eine Laufzeitverlängerung nicht überzeugen.
Die technischen und personellen Anforderungen an eine Laufzeitverlängerung stellen gewisse Hürden dar, die sich aber überwinden lassen.
Die Wirtschaftlichkeit steht ohnehin außer Frage.
Der Gesetzgeber hat es in der Hand, die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen.
Eine Laufzeitverlängerung der deutschen Kernkraftwerke ist daher vor allem eine politische Frage, keine technische, wirtschaftliche oder rechtliche.
Wenn die Bundesregierung den politischen Weg für eine Laufzeitverlängerung frei macht, dann lässt sich diese auch umsetzen.
Quellen
BMWK/BMUV
2022-03-07 de
Prüfung des Weiterbetriebs von Atomkraftwerken aufgrund des
Ukraine-Kriegs
Aktuell sind in Deutschland noch die Atomkraftwerke Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 in Betrieb mit insgesamt 4300 MW Leistung (brutto).
Zuletzt wurden am 31.12.2021 die Atomkraftwerke Brokdorf, Grohnde und Gundremmingen C abgeschaltet, mit insgesamt gut 4200 MW Leistung (brutto).
Im Zuge der Frage einer möglichen Kompensation der Importe von Erdgas aus Russland infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine stellt sich die Frage, ob diese Atomkraftwerke weiter genutzt werden sollen bzw. können.
Fazit:
Ein Wiederanfahren der drei zum 31.12.2021 stillgelegten Kernkraftwerke kommt schon aufgrund der genehmigungsrechtlichen Situation (erloschene Betriebserlaubnis), die auch gesetzlich nicht rechtssicher geändert werden kann, nicht in Betracht.
Eine Verlängerung der Laufzeiten der noch in Betrieb befindlichen drei Atomkraftwerke würde im Winter 2022/2023 keine zusätzlichen Strommengen bringen (Streckbetrieb), sondern frühestens ab Herbst 2023 nach erneuter Befüllung mit neu hergestellten Brennstäben.
Eine Laufzeitverlängerung müsste unmittelbar mit einer erneuten Durchführung der zuletzt 2009 stattgefundenen umfangreichen Sicherheitsprüfung für jedes der drei Atomkraftwerke einhergehen.
Aktuell kann nicht belastbar abgeschätzt werden, in welchem Umfang aufgrund dieser Sicherheitsüberprüfung Nachrüstanforderungen entstehen und in welchem Zeitraum (und zu welchen Kosten) diese durchgeführt werden können.
Bei einem längerfristigen Weiterbetrieb dürfte der Stand von Wissenschaft und Technik ähnlich wie bei Neuanlagen (EPR-Standard) anwendbar sein.
BMUV Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit
und Verbraucherschutz
2022-03-08 de
Bundesumweltministerium und Bundeswirtschaftsministerium legen
Prüfung zur Debatte um Laufzeiten von Atomkraftwerken vor
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit
und Verbraucherschutz (BMUV) und das Bundesministerium für Wirtschaft
und Klimaschutz (BMWK) haben einen Prüfvermerk zur Debatte um die
Laufzeiten von Atomkraftwerken vorgelegt.
...
Beide Ministerien kommen zu dem Ergebnis, dass eine Verlängerung der Laufzeiten nur einen sehr begrenzten Beitrag zur Lösung des Problems leisten könnte, und dies zu sehr hohen wirtschaftlichen Kosten, verfassungsrechtlichen und sicherheitstechnischen Risiken.
Im Ergebnis einer Abwägung von Nutzen und Risiken ist eine Laufzeitverlängerung der drei noch bestehenden Atomkraftwerke auch angesichts der aktuellen Gaskrise nicht zu empfehlen.
...
Mit den schon ergriffenen Maßnahmen hat Deutschland Vorsorge getroffen.
Zudem treibt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) den Ausbau der Erneuerbaren intensiv voran (Stichwort Osterpaket) und wird in Kürze eine Strategie zur Energiesicherheit vorlegen.
Frankfurter Allgemeine / Sebastian Balzer
2022-03-11 de
Technisch machbar
Unter dem Eindruck des Kriegs in der Ukraine und der Versorgungslage in Deutschland sprach sich sogar Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck von den Grünen gegen "Denkverbote" aus.
Als am Freitag vor einer Woche dann auch noch der Verband Kerntechnik Deutschland mitteilte,
Betreiber, Industrie und Dienstleister seien "bereit, den Weiterbetrieb von Kernkraftwerken in Deutschland zu unterstützen und die dafür notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen", schien die Renaissance der Atomkraft zum Greifen nah.
Es dauerte indes nur drei Tage,
bis ein Bericht mit dem spröden Titel "Prüfung des Weiterbetriebs von Atomkraftwerken aufgrund des Ukraine-Kriegs", von Umwelt- und Wirtschaftsministerium in Berlin gemeinsam geschrieben und am vergangenen Montag veröffentlicht,
schon wieder den Schwung aus der Sache genommen hat.
Es handelt sich um Druckwasserreaktoren,
die allesamt erst Ende der 1980er-Jahre in Betrieb genommen wurden.
Mit ihnen käme Deutschland nächstes Jahr mit rund 5 Milliarden Kubikmetern oder 5,6 Prozent Erdgas weniger aus als ohne sie
KernD.de Kerntechnik Deutschland e.V.
2022-03-08 de
Weiterbetrieb von deutschen Kernkraftwerken: Bundesregierung schlägt
möglichen Beitrag der Kernenergie zur aktuellen Energiesicherheit
leider aus
In einem gemeinsamen Prüfvermerk haben das Bundesumweltministerium und das Bundeswirtschaftsministerium mitgeteilt, dass ein Weiterbetrieb von deutschen Kernkraftwerken aufgrund des Ukraine-Kriegs aus ihrer Sicht nicht zu empfehlen sei.
Der Verband Kerntechnik Deutschland bedauert dies
und stellt in diesem Zusammenhang jedoch folgendes fest: Die Bewertung der beiden Ministerien bestätigt, dass die Kernkraftwerke bei einem Weiterbetrieb im gesamten kommenden Winter ihren Beitrag zur Energiesicherheit Deutschlands durchaus leisten und zudem ab Spätsommer 2023 wieder vollumfänglich zur Verfügung stehen könnten.
Eine weitere Verschärfung der hiesigen Energieversorgungssituation, die Fachleuten wahrscheinlich erscheint und deshalb jeden möglichen Beitrag verfügbarer Energieträger kurz- und mittelfristig notwendig macht, wird in dem Regierungspapier leider nicht als Szenario behandelt oder überhaupt erwähnt.
Insgesamt ist die Bewertung der Ministerien offenkundig vom bisherigen politischen Willen geprägt,
am endgültigen Ausstiegstermin für die Kernenergie in Deutschland festzuhalten,
anstatt angesichts der derzeitigen energiewirtschaftlichen
Krisensituation zur Absicherung der Energieversorgung
jede verfügbare Ressource unter Mitverantwortung für die
gesamteuropäische Energiesicherheit heranzuziehen.
Kerntechnisches Regelwerk
de
Sicherheitsanforderungen an Kernkraftwerke
Tagesschau / Jens Eberl, WDR
2022-03-07 de
Bei einem Blackout droht der Kollaps
Sollte es in Deutschland zu einem längeren Stromausfall kommen, hätte das katastrophale Folgen.
Der Ukraine-Krieg könnte das Risiko für Cyberangriffe auf das Stromnetz steigern.
Behörden sprechen von einer erhöhten Bedrohungslage.
Ein flächendeckender Stromausfall gilt als schlimmes Katastrophenszenario.
Schon die ersten 24 Stunden ohne Strom bringen das Leben, wie wir es kennen, zum Stillstand, so der Versicherungsverband GDV.
Er warnt, dass Deutschland auf ein solches Szenario nicht gut vorbereitet sei.
Dies habe eine Befragung mehrerer Krisenmanager und Katastrophenschützer ergeben.
2022-03-03 de Cyberattacken als Rache für Sanktionen?
Nach den Sanktionen westlicher Staaten gegen Russland warnen IT-Sicherheitsexperten vor Racheaktionen durch Hackerangriffe.
Bundesinnenministerin Faeser betont gegenüber BR und NDR, die Gefahr müsse ernst genommen werden.
Frankfurter Allgemeine / Sebastian Balzter
2022-03-13 de
ATOMKRAFT: Technisch machbar - Deutschland braucht Energie.
Die Atomkraft soll trotzdem vom Netz gehen.
Nennt die Regierung dafür ihre wahren Gründe?
Eine einfache Mehrheit im Bundestag könnte das Atomgesetz so verändern, dass die Kraftwerke weiterlaufen dürfen.
BGE Bundesgesellschaft für Endlagerung
2022-03-14 de
Aktueller Bestand
IEA International Energy Agency
2022-03 en
A 10-Point Plan to Reduce the European Union's Reliance on Russian
Natural Gas
In this report
Measures implemented this year could bring down gas imports from Russia by over one-third, with additional temporary options to deepen these cuts to well over half while still lowering emissions.
Europe's reliance on imported natural gas from Russia has again been thrown into sharp relief by Russia's invasion of Ukraine on 24 February.
In 2021, the European Union imported an average of over 380 million cubic metres (mcm) per day of gas by pipeline from Russia, or around 140 billion cubic metres (bcm) for the year as a whole.
As well as that, around 15 bcm was delivered in the form of liquefied natural gas (LNG).
The total 155 bcm imported from Russia accounted for around 45 % of the EU's gas imports in 2021 and almost 40 % of its total gas consumption.
Bundesministerium der Justiz / Bundesamt für Justiz
2022-03 en
Gesetz über die friedliche Verwendung der Kernenergie und den
Schutz gegen ihre Gefahren (Atomgesetz)
Vollzitat:
"Atomgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 15. Juli 1985 (BGBl. I S. 1565), das zuletzt durch die Bekanntmachung vom 3. Januar 2022 (BGBl. I S. 14) geändert worden ist"
eex
en
Futures
INTERNATIONAL ENERGY AGENCY
2021 en
Database documentation:
NATURAL GAS INFORMATION 2021 EDITION
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T Online
2022-03-08 de
Habeck stellt sich gegen längere Laufzeit von Atomkraftwerken
Infolge des Ukraine-Kriegs steigen die Energiepreise massiv an.
Sollte Deutschland die zum Jahresende geplante Abschaltung der letzten Atomkraftwerke also überdenken?
Zwei Ministerien sind nun dagegen.
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Nebelspalter / Alex Reichmuth
2022-02-16 de
Schweizer AKW: 80 Jahre Laufzeit liegen drin
In Amerika dürfen die ersten Kernkraftwerke acht Jahrzehnte am Netz bleiben.
Eine so lange Laufzeit könnte auch für die Schweizer Werke Gösgen und Leibstadt in Frage kommen.
Das würde die Probleme des Landes mit der künftigen Stromversorgung erheblich verringern.
Es sollen 80 Jahre sein
Im letzten Mai bekam das US-Unternehmen Dominion Energy von der Regulierungsbehörde Nuclear Regulatory Commission (NRC) die Genehmigung, seine beiden Blöcke des Atomkraftwerks Surry in Virginia 20 Jahre länger am Netz behalten zu dürfen.
Bisher waren 60 Jahre vorgesehen.
Die Reaktoren sollen nun maximal bis 2052 bzw. 2053 laufen.
In den USA können die Atomkraftbetreiber bei der NRC Laufzeitverlängerungen um jeweils 20 Jahre beantragen.
Die ursprünglich vorgesehene Laufzeit für einen Atomblock beträgt immer 40 Jahre.
88 der 96 Reaktoren in Amerika verfügen inzwischen über eine Bewilligung für 60 Jahre.
Und Dominion Energy ist mittlerweile der dritte Betreiber, der seine Blöcke nun sogar 80 Jahre laufen lassen kann.
«Das Alter ist nur eine Zahl»
Die Blöcke Turkey Point-3 und -4 des Unternehmens Florida Power&Light waren 2019 weltweit die ersten Reaktoren, die eine Erlaubnis für 80 Jahre Betrieb erhielten.
«Die amerikanischen Kernkraftwerke zeigen, dass das Alter nur eine Zahl ist», liess das US-Energieministerium damals verlauten.
Die Sicherheit der Anlagen spiele eine viel wichtigere Rolle als das Alter.
Später gestand das NRC auch den Blöcken Peach Bottom-2 und -3 in Pennsylvania 80 Jahre zu.
In der Schweiz gelten keine festen Laufzeiten für die vier Atomreaktoren, die noch in Betrieb sind.
Solange ihre Sicherheit gewährleistet ist, dürfen sie weiterlaufen.
Darüber wacht das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi).
Für die Dauer am Netz ist neben der Sicherheit entscheidend, wie lange sich der Betrieb angesichts der ständig geforderten Sicherheitsnachrüstungen wirtschaftlich lohnt.
Der Energiekonzern BKW nahm Ende 2019 das Kernkraftwerk Mühleberg aus ökonomischen Gründen vom Netz.
Die Schweizer AKW wurden regelmässig nachgerüstet
Für die Schweizer Atomkraftwerke ging man ursprünglich von einer Laufzeit von 40 Jahren aus.
Beznau 1 und 2 sind nun allerdings bereits 53 bzw. 50 Jahre am Netz.
Bei Gösgen sind es 43 und bei Leibstadt 38 Jahre.
Momentan rechnen die Betreiber mit einer maximalen Laufzeit von 60 Jahren.
Das Kernenergiegesetz verlangt von den Betreibern ab dem 40. Betriebsjahr regelmässige Langzeit-Sicherheitsstudien.
AKW-Gegner bezeichnen vor allem die älteren Werke in Beznau gerne als «Schrottreaktoren».
Die Betreiber haben die Reaktoren aber regelmässig nachgerüstet und modernisiert.
Insbesondere nach den Unfällen in Tschernobyl (1986) und Fukushima (2011) gab es tiefgreifende Sicherheitsprüfungen, die zu weiteren Investitionen führten.
Gemäss den Betreibern und dem Ensi befinden sich die Werke auf dem aktuellsten Sicherheitsstand für Reaktoren der Generation II, zu der sie gehören.
Sie sind deshalb heute sicherer als bei Betriebsbeginn.
AKW-Betreiber geben sich zurückhaltend
Die Frage drängt sich also auf:
Können die Schweizer AKW ebenfalls bis zu 80 Jahre in Betrieb bleiben?
Die jüngeren Werke in Gösgen und Leibstadt würden in diesem Fall bis 2059 bzw. 2064 Strom produzieren und damit die Umsetzung der Energievstrategie 2050 des Bundes überdauern.
Beim Energiekonzern Axpo, der die beiden Blöcke in Beznau betreibt und an den Werken in Gösgen und Leibstadt beteiligt ist, gibt man sich zurückhaltend.
Man beabsichtige, die AKW zu betreiben, «solange Sicherheit und Wirtschaftlichvkeit gegeben sind».
Derzeit gehe man von einer Laufzeit von 60 Jahren aus.
«Darüber, ob Laufzeiten über 60 Jahre möglich wären, hat Axpo bisher keine Untersuchungen angestellt.»
Auch beim Branchenverband Swissnuclear versucht man, den Ball flach zu halten.
«Wie lange die Schweizer Kernkraftwerke letztlich in Betrieb bleiben dürfen, wird das Ensi von Fall zu Fall zu gegebener Zeit entscheiden», heisst es auf Anfrage.
Immerhin soviel:
«Wir sprechen bereits davon, dass 60 das neue 40 ist.
Dass 80 das neue 60 werden könnte, ist denkbar.»
«80 Betriebsjahre sind nicht ausgeschlossen»
Die AKW-Betreiber haben derzeit wenig Interesse, eine Debatte über die Laufzeit ihrer Werke zu lancieren, die ihnen erneut Vorwürfe von wegen «Schrottreaktoren» einbringen könnte.
Freier äussert sich dagegen Johannis Nöggerath, ein profunder Kenner der Schweizer Kernkraftwerke.
Der Ingenieur ist ehemaliger Abteilungschef des Ensi und war zehn Jahre lang Leiter der Sicherheitsanalytik des KKW Leibstadt.
Zudem präsidierte er die Schweizerische Gesellschaft der Kernfachleute.
«Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Werke in Gösgen und Leibstadt 80 Betriebsjahre alt werden können», sagt Nöggerath.
«Bei Beznau kann ich mir immerhin 70 Jahre vorstellen.
Surry 1 aus den frühen 1970er-Jahren ist ja fast genauso alt.»
Allerdings gebe es Bedingungen an so lange Laufzeiten:
«Man muss sich bestimmte technische Aspekte genau ansehen, wie zum Beispiel die Abnahme der Zähigkeit des Reaktordruckgefässes durch die sukzessive Neutronenbestrahlung aus dem Reaktorkern.»
Es gebe hier «regulatorische Grenzkriterien», die eingehalten werden müssten.
Für den Ersatz des Atomstroms bliebe mehr Zeit
Abgesehen von den technischen und wirtschaftlichen Bedingungen für eine Laufzeit von 80 bzw. 70 Jahren müssen gemäss Nöggerath auch
gesellschaftliche Voraussetzungen gegeben sein.
«Es ist entscheidend, dass weiterhin genügend Fachleute mit dem nötigen Knowhow bereitstehen.»
Da sei er aber optimistisch:
«Das Interesse an Kerntechnik bei jungen Leuten befindet sich seit einiger Zeit wieder im Aufwind.»
«Man kann den Bau neuer Kernkraftwerke als Generationenprojekt sehen,
vergleichbar mit dem Bau der Neuen Alpentransversale durch den Gotthard.»
Johannis Nöggerath, ehemaliger Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Kernfachleute
Könnten die Kernkraftwerke Gösgen und Leibstadt weit über das Jahr 2050 hinaus produzieren,
würde das die Energieperspektiven der Schweiz entscheidend verbessern.
Es müsste erst viel später ein Ersatz für den Strom dieser beiden Werke gefunden werden.
Diese liefern heute zusammen fast 30 Prozent der Elektrizität des Landes.
Für den Ausbau erneuerbarer Energie bliebe mehr Zeit. Eventuell könnte die Schweiz auch rechtzeitig Ersatz-AKW bauen, sofern das gesetzliche Neubauverbot gestrichen würde.
Neue AKW 100 Jahre in Betrieb?
Solche neuen Atomkraftwerke, die dann zur Generation III oder sogar IV zählen würden, könnten unter Umständen sogar noch länger Strom als die heutigen Werke erzeugen.
«Aus technischer Sicht sind selbst 100 Betriebsjahre nicht mehr ausgeschlossen», sagt Johannis Nöggerath.
Voraussetzung dafür sei, dass die betreffenden Länder langfristig als High-Tech-Gesellschaften erhalten blieben, um einen verantwortungsvollen Betrieb zu gewährleisten.
Der Bau von einem oder mehreren neuen Kernkraftwerken würde finanzielle Investitionen im zweistelligen Milliardenbereich bedingen.
Ohne Beteiligung des Staates geht es auch aus der Sicht von Johannis Nöggerath nicht.
Davon profitieren könnten im besten Fall aber drei Generationen.
Ihre Stromversorgung wäre gesichert.
«Man kann es gesellschaftlich mit dem Bau der Neuen Alpentransvversale durch den Gotthard vergleichen», betont der Kernfachmann.
Die Werke würden für die nächsten Generationen erstellt.
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Infolge des Ukraine-Kriegs steigen die Energiepreise massiv an.
Sollte Deutschland die zum Jahresende geplante Abschaltung der letzten Atomkraftwerke also überdenken?
Zwei Ministerien sind nun dagegen.
Infolge des Ukraine-Kriegs steigen die Energiepreise massiv an.
Sollte Deutschland die zum Jahresende geplante Abschaltung der letzten Atomkraftwerke also überdenken?
Zwei Ministerien sind nun dagegen.
In Amerika dürfen die ersten Kernkraftwerke acht Jahrzehnte am Netz bleiben.
Eine so lange Laufzeit könnte auch für die Schweizer Werke Gösgen und Leibstadt in Frage kommen.
Das würde die Probleme des Landes mit der künftigen Stromversorgung erheblich verringern.
Der Schweiz droht eine Stromlücke
Doch die Stromkonzerne hätten kein Interesse daran, diese zu verhindern, kritisiert Ems-Chefin und SVP-Vizepräsidentin Magdalena Martullo Blocher im Interview.
Sie fordert, dass der Staat eingreift.
Magdalena Martullo-Blocher / Blick (2022-02-11)
Link zum Video
Forderung von neuen AKW
Magdalena Martullo-Blocher / Blick (2021-07-22)
In vielen europäischen Staaten dürfte bald der Strom knapp werden.
Das birgt eine einmalige Geschäftschance für die Eidgenossenschaft:
Die Schweiz sollte mehrere AKW aufstellen und das Ausland mit Elektrizität beliefern.
Ein Aufruf.
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swissnuclear
de
Versorgungssicherheit
Die moderne Wirtschaft und Gesellschaft funktionieren nicht ohne Strom. Kilowattstunde.
Bei einem mehrtägigen Stromausfall wären die wirtschaftlichen Einbussen und Vermögensverluste immens.
Studien des Bundes rechnen mit Kosten von 3-4 Milliarden Franken pro Tag.
Die Landesversorgung und die innere Sicherheit wären gefährdet.
Die Gewährleistung einer sicheren Stromversorgung ist für die Schweiz von zentraler Bedeutung.
Laut den jüngsten Risikoanalysen des Bundes (Stand 2021) ist eine anhaltende, schwere Strommangellage
das grösste Risiko für die Schweiz,
noch vor einer Influenzapandemie oder dem Ausfall des Mobilfunks .
Es geht dabei um eine länger anhaltende Unterversorgung mit Strom im Winter.
Dieses Szenario einer schweizweiten Strommangellage droht bereits erstmalig im März 2025.
Auf dieses Jahr hin ändern sich im EU-Raum die gesetzlichen Vorgaben.
Ab dann müssen alle europäischen Übertragungsnetzbetreiber, die Pendants zur schweizerischen Swissgrid, mindestens 70 Prozent der grenzüberschreitenden Netzkapazitäten für den Stromhandel innerhalb der EU reservieren.
Diese Regelung basiert auf dem Clean Energy Package der EU.
Als EU-Drittland wird die Schweizer Importkapazitäten stark eingeschränkt.
Wasser- und Kernkraft: Klimafreundliches Rückgrat
Die vier Kernreaktoren Beznau I und II, Gösgen und Leibstadt bilden zusammen mit der Wasserkraft das wichtige, klimafreundliche Rückgrat der Schweizer Stromversorgung - und werden es noch lange bleiben.
Die beiden Energiequellen ergänzen sich in Grund- und Spitzenlast und sind deshalb ein erfolgreiches, wetter- und saisonunabhängiges Gespann.
Bild versorgung
Brückentechnologie Kernkraft
Als Brückentechnologie ermöglicht die Kernkraft in den nächsten Jahrzehnten den von Politik und Stimmbevölkerung beschlossenen Umbau des Schweizer Energiesystems.
Sie trägt zuverlässig und praktisch CO₂-frei einen wichtigen Anteil daran, dass die Schweiz ihre Infrastruktur um- und ausbauen kann.
Denn sie verschafft sie die nötige Zeit für den aufwendigen Ausbau der erneuerbaren Energien, während sie ein nötiges Mass an Versorgungssicherheit wahrt.
Nur so kann die Energiewende gelingen und dereinst den hohen Ansprüchen der künftig elektrifizierten, digitalen Welt gerecht werden.
Stromhunger nimmt zu
Durch die angestrebte Dekarbonisierung und die dadurch steigende Elektrifizierung, durch die Digitalisierung sowie das Bevölkerungswachstum nimmt der Stromhunger der Gesellschaft laufend zu.
Bestehende Wasser- und Kernkraft alleine werden nicht reichen, um die notwendigen Mengen an klimafreundlichem Strom zu produzieren.
Kommt hinzu: Ab zirka 2030 wird mit der Ausserbetriebnahme von Beznau-1 und -2 die nukleare Produktion in der Schweiz abnehmen (heute rund 23 TWh/Jahr).
Und schon heute importiert die Schweiz in den Wintermonaten Strom (durchschnittlich 6-7 TWh/Jahr).
Die Schweiz muss deshalb ihre Infrastruktur in hohem Tempo ausbauen:
Dazu gehören gemäss Energiestrategie 2050 Wasserkraftwerke, soweit überhaupt noch möglich, sowie v.a. Solar- und Windkraftanlagen.
Notfalls könnten laut Bund auch gasbetriebene Reserve-Kraftwerke im Winterhalbjahr zum Einsatz kommen, auch wenn dies mit den Klimaschutzzielen der Schweiz schwer vereinbar wäre.
Für einen auch in Zukunft klimafreundlichen Kraftwerkspark ist es deshalb wichtig, alle klimafreundlichen Technologien zu nutzen und zukünftige Produktionsinfrastrukturen technologieoffen zu gestalten.
Versorgungssicherheit nimmt ab
Bei steigendem Stromverbrauch und stagnierender heimischer Produktion steuert die Schweiz auf eine Strommangellage hin.
Klares Signal dafür ist das schwache Abschneiden der Schweiz in der «Trilemma»-Rangliste in Sachen Versorgungssicherheit.
Zentrales Arbeitsinstrument des Weltenergierates ist das von ihm definierte Energietrilemma:
Es beschreibt den natürlichen Konflikt zwischen den drei energiepolitischen Zielen Energieversorgungssicherheit, soziale Gerechtigkeit und Umweltverträglichkeit.
In Bezug auf die Umweltverträglichkeit (Klima u.a.) belegte die Schweiz 2021 den Spitzenplatz, während sie in Sachen Versorgungssicherheit in den letzten Jahren an Boden verlor und lediglich auf Rang 24 landete.
Dies vor allem, weil die Schweiz im Zuge der Energiewende zunehmend auf Importe angewiesen ist.
Stromhandel: Achillesferse der Schweiz als EU-Drittland
Als EU-Drittland ist die Schweiz schon heute Handelshürden unterworfen, die ab 2025 gar noch höher werden (siehe Box oben).
Mit dem Ausstieg von Deutschland aus der Kern- und Kohlekraft wird unser nördliches Nachbarland in den nächsten Jahren von einem Stromexportland zu einem Importeur werden.
Bei sich abzeichnender Strommangellage darf sich Deutschland indessen als EU-Mitglied mit Priorität im EU-Raum bedienen, während die Schweiz als Drittland hintenansteht.
Denn nach dem Scheitern eines institutionellen Abkommens mit der Europäischen Union und dem damit verbundenen Stromabkommen hat die Schweiz keinen mit EU-Staaten gleichberechtigten Zugang mehr zum europäischen Strommarkt.
Deshalb ist in der Schweiz ein hoher Selbstversorgungsgrad zwingend notwendig.
Unerlässlich: Langzeitbetrieb der Kernkraftwerke
In der Schweiz verfügen die Kernkraftwerke über eine unbefristete Betriebsbewilligung und dürfen in Betrieb bleiben, solange sie sicher sind.
Die Betreiber der Schweizer Kernanlagen tun alles dafür, um auch in den nächsten Jahrzehnten ihren wichtigen Beitrag an eine zuverlässige Stromversorgung zu leisten.
Sie investieren und modernisieren fortlaufend, betreiben ein fortschrittliches Alterungsmanagement, unterliegen einer permanenten Nachrüstpflicht und unterziehen sich alle zehn Jahre der Periodischen Sicherheitsprüfungen (PSÜ).
So werden die Anlagen auch im Langzeitbetrieb laufend auf dem modernsten Stand der Nachrüsttechnik gehalten.
Als inländische Stromproduzentin bleibt die Kernkraft in den nächsten Jahren wichtige und zuverlässige Verbündete der sich im Aufbau befindlichen Erneuerbaren Energien.
Das Positionspapier "Versorgungssicherheit und Kernenergie" von swissnuclear fasst den Sachverhalt bezüglich der sicheren Versorgung der Schweiz mit klimafreundlicher Energie zusammen.
⇧ de Text en Text fr Texte
⇧ 2022
Die Weltwoche / Martin Schlumpf
2022-11-03 de
Das Fotovoltaik-Märchen:
Überbrücken der Winterstrom-Lücke mit Fotovoltaik
- tönt gut, ist aber ein Märchen, das sich neuerdings
in der NZZ verbreiten lässt.
Vor kurzem war in der NZZ zum Thema Ausbau der Solarenergie zu lesen:
«Eine Stromlücke ist vermeidbar.
Dies, weil der zusätzliche Solarstrom in Kombination mit den Speicherseen der Wasserkraft zu einer sicheren Versorgung im Winter beiträgt.»
NZZ-Redaktor David Vonplon zitiert eine Studie von Thomas Nordmann und Jörg Hofstetter, die das verspricht.
Welcher Zauber ist hier im Spiel, dass die Fotovoltaik-Anlagen, die für die Winterlücke mitverantwortlich sind, zur Rettung werden?
Der Trick, den die Studienautoren anwenden, ist simpel.
Sie unterstellen, dass mit jeder Kilowattstunde aus neugebauten Solaranlagen das Strompotenzial unserer Speicherseen «geschont» werden kann:
die Wasser-Speicherbatterie wird dank Fotovoltaik-Strom im Winter länger halten.
Das ist aber reine Theorie.
Denn die Speicherwerke entscheiden selbständig am Markt, wann sie ihr Speicherwasser verstromen.
Und wie schwierig und teuer es ist, auch nur eine minimale Regulierung zu erreichen, hat gerade die Ausschreibung der Elcom für eine Winterreserve gezeigt:
Lediglich 0,4 Terawatt-Stunden konnten so gesichert werden - zum horrenden Preis von 72 Rappen pro Kilowattstunde.
Die Annahme der Studie, dass mit dem mageren, flatterhaften Solarstrom-Ertrag im Winter die Füllstände unserer Speicherseen direkt beeinflusst werden können, ist wirklichkeitsfremd.
Solarenergie bleibt wegen ihrer Winterschwäche die denkbar schlechteste Ergänzung zur Wasserkraft.
Ganz im Gegensatz zu dem, was der Titel der Studie verspricht:
«Dreamteam Wasserkraft und Solarstrom für die zukünftige Energiewende.»
Vielleicht haben die Studienautoren selber gemerkt, wie wackelig ihre These ist:
Seit kurzem ist ihre Arbeit unter Swissolar nicht mehr abrufbar.
Im Netz bleibt der NZZ-Artikel, der die Propaganda aufgenommen hat.
▶Photovoltaik ▶Photovoltaik: Winterstrom
▶Kernenergie ▶Kernenergie: Versorgungssicherheit ▶Kernenergie: Winterstrom
Bild
2022-06-26 de
Droht der Blackout?
Gehen ohne Russen-Gas bei uns die Lichter aus?
Ausschnitte aus der Diskussion
Unter den jungen menschen nicht solche angst psychosen verbreiten
Auf den Blackout Gedanken zu sprechen kommen
Atomkraftwerke bisschen länger laufen lassen
Reaktivierung der abgestellten Kohlekraftwerke
Saubere Kohlekraftwerke: CO₂ Abscheidung und Speicherung (CSS)
Mein Punkt ist:
Warum fördern wir eigentlich nicht unser eigenes
Erdgas (Schiefergas)?
In einem Jahr haben wir das
- damit wir uns 20 bis 30 Jahre
mit Gas versorgen können.
Eindringliche Warnung im BILD-Politik-Talk "Die richtigen Fragen":
Hamburgs ehemaliger SPD-Umweltsenator und Energieexperte Fritz Vahrenholt (73) befürchtet Millionen Arbeitslose und Abwanderung großer Teile der Industrie, sollte die Bundesregierung ihre Energiepolitik nicht radikal ändern.
Vahrenholt in der BILD-Sendung: "Was im Augenblick überhaupt nicht diskutiert wird, auch nicht vom Bundeswirtschaftsminister, ist, dass wir möglicherweise mit sechs Millionen Arbeitsplatzverlusten rechnen müssen".
Heißt: Sollte das Russen-Gas ausbleiben, werden wir nicht nur frieren - es kommt noch schlimmer!
Vahrenholt begründete seinen Alarm damit, dass ohne ausreichende Gasversorgung z.B. der Chemiekonzern BASF nach eigenen Angaben den Standort in Ludwigshafen dichtmachen müsse.
Das hätte Folgen für die gesamte Chemiekette, die Glaserzeugung bis hin zu den Brötchenbäckern.
Statista: Füllstand der Gasspeicher in Deutschland auf Tagesbasis von 2020 bis 2022
Geschützt und mit Gas versorgt seien demnach nur
private Haushalte,
die Krankenhäuser,
die öffentlichen Einrichtungen
- nicht jedoch die Industrie.
Heißt im Fazit:
Unterbrechungen bei der Gasversorgung in der Industrie würden nicht nur die Arbeitsplätze in den Stahl und Metall verarbeitenden Branchen bedrohen
- sondern quasi in allen deutschen Industriezweigen.
Denn Produkte etwa aus der Stahl- und Metallverarbeitung sind für die Automobilindustrie, den Maschinenbau, die Sicherheitstechnik und die Elektroindustrie unverzichtbar.
Vahrenholt: "Fünfzig Prozent des Gases gehen in Arbeitsplätze"
"Ich wundere mich wirklich, wie ruhig die Gewerkschaften sich das angucken, was da gerade passiert."
▶Gasversorgung & Gaskraftwerke
▶Deutschland: Schiefer-Gas/Öl (Fracking) │ ▶Schiefer-Gas/Öl (Fracking): Deutschland
▶CO₂-Abscheidung und -Speicherung
▶Kernenergie: Versorgungssicherheit
Siehe auch / see also / voir aussi
de | en | fr |
---|---|---|
Energie: Aktuell Energie-Vorräte |
Energy: Actual Energy reserves |
Énergie: Actuel Réserves d'énergie |
de | en | fr |
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Energie: Aktuell Energie-Flächenbedarf & Landraub |
Energy: Actual Energy footprint & land grabbing |
Énergie: Actuell Empreinte énergétique & accaparement des terres |
de | en | fr |
---|---|---|
Energie: Politik Dekarbonisierung |
Energy: Politics Low-carbon economy |
Énergie: Politique Bas carbone, croissance verte |
de | en | fr |
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Energie: Politik Deindustrialisierung |
Energy: Politics Deindustrialization |
Énergie: Politique Désindustrialisation |
de Selbst Beurteilen! en Judge yourself! fr Jugez vous-même!
de | en | fr |
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Energie: Politik Energiewende |
Energy: Politics Energy transition |
Énergie: Politique Transition énergétique |
de | en | fr |
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Energie: Politik Grüne Energiepolitik |
Energy: Politics Green Energy Policy |
Énergie: Politique Politique de l'énergie verte |
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Klimawandel Who is who |
Climate change Who is who |
Réchauffement climatique Qui est qui |
Fritz Vahrenholt
Homepage
KlimaNachrichten/Die Kalte Sonne
Wikipedia
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Professor, Dr., Deutscher Politiker (SPD), Manager, Wissenschaftler
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Servus TV / Talk im Hanger
2022-06-24 de
Kohle statt Klimaträume? Ökoschwindel hoch drei
▷
ServusTV
Ob Gas, Öl oder Sprit - die Energiepreise klettern als Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine in schwindelerregende Höhen.
Ein Ende ist nicht in Sicht, denn Russlands Präsident Wladimir Putin dreht Europa nun offenbar das Gas ab.
Der russische Energiekonzern Gazprom liefert seit einigen Tagen nur mehr halb so viel Gas wie üblich - eine Hiobsbotschaft für Österreich, das rund 80 Prozent seines Gases aus Russland bezieht.
Auch in Deutschland ist die Lage angespannt, die Regierung rechnet mit einer Wirtschaftskrise, die das Ausmaß der Einbrüche durch die Corona-Pandemie bei weitem übertrifft.
Als Notfallplan präsentiert die Politik nun ausgerechnet die bislang als Klimakiller geschmähte Kohle und sieht sich dafür mit heftiger Kritik konfrontiert.
Opfern wir für die Unterstützung der Ukraine die Errungenschaften des Klimaschutzes?
Oder zeigt sich spätestens jetzt, dass die Forderungen der Klimaschützer nicht praxistauglich sind?
Können sich tanken und heizen ohnehin bald nur mehr Besserverdiener leisten - und für die Allgemeinheit stehen die Zeichen auf Verzicht und Wohlstandsverlust?
Darüber diskutiert Moderator Michael Fleischhacker mit diesen Gästen:
• der Energieexperte, Autor und früherer Umweltsenator Fritz Vahrenholt
• die Umweltökonomin von der Wirtschaftsuniversität Wien Sigrid Stagl
• der Kärntner Landwirt und Energiepionier Franz Dorner
• Fürstin Gloria von Thurn und Taxis
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶Kernenergie: Versorgungssicherheit
Horst Lünening
2022-04-06 de
Kann Gas per LNG-Tanker für uns doch funktionieren? Teil 2/2
▷Horst Lüning: Videos
Im Video von vergangener Woche habe ich größte Zweifel an unserer Versorgung mit LNG geäußert.
Durch viele Kommentare mit Quellenangaben konnte ich eine Menge Zusätzliches herausfinden.
Deshalb jetzt dieses Ergänzungsvideo, das Zuseherfragen ebenfalls aufnimmt.
Erdöl und Erdgas
Flüssigerdgas (LNG)
Kernenergie
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶Kernenergie: Versorgungssicherheit
Deutschland
▶Erdöl und Erdgas: Deutschland │ ▶Deutschland: Erdöl und Erdgas
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Rainer Klute
2022-03-15 de
Kernkraftwerke bieten erhebliche Reserven für den Winter 2022/23
Eine »grün motivierte, ideologische Farce
« nennt die Nuklearia das Ergebnis der von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck im ZDF-Morgenmagazin versprochenen »unideologischen« Prüfung, ob eine Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke möglich und sinnvoll sei.
Anders als Bundeswirtschafts- und -umweltministerium behaupten, bieten die Kernkraftwerke für den Winter 2022/23 sehr wohl noch erhebliche Leistungsreserven.
Die sollte Deutschland nicht leichtfertig aus der Hand geben.
Die Nuklearia fordert den Weiterbetrieb der laufenden Anlagen und die Reaktivierung der zum Jahresende 2021 abgeschalteten Kernkraftwerke.
Die technischen und personellen Herausforderungen der Laufzeitverlängerungen sind mit moderatem Aufwand zu bewältigen.
Weiterlesen in folgenden Kapiteln: |
Inkompetente Prüfung ohne Expertenrat
Brennelemente enthalten noch erhebliche Energiereserven für 2023
Periodische Sicherheitsüberprüfung
Zusätzliche Leistungsreserven durch Streckbetrieb nutzen
Nur ein kleiner Teil der Brennelemente wird ausgetauscht
Kernkraftwerke können im Winter 2022/23 wesentliche Beiträge liefern
Neue Brennelemente brauchen Zeit
Betriebspersonal ist verfügbar
Ersatzteile
Änderung des Atomgesetzes nötig
Risiken der Laufzeitverlängerung gegen Risiken der Energiekrise abwägen
Wirtschaftliche Aspekte
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die im Prüfbericht vom Bundesumweltministerium und Bundeswirtschaftsministerium vorgebrachten Argumente gegen eine Laufzeitverlängerung nicht überzeugen.
Die technischen und personellen Anforderungen an eine Laufzeitverlängerung stellen gewisse Hürden dar, die sich aber überwinden lassen.
Die Wirtschaftlichkeit steht ohnehin außer Frage.
Der Gesetzgeber hat es in der Hand, die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen.
Eine Laufzeitverlängerung der deutschen Kernkraftwerke ist daher vor allem eine politische Frage, keine technische, wirtschaftliche oder rechtliche.
Wenn die Bundesregierung den politischen Weg für eine Laufzeitverlängerung frei macht, dann lässt sich diese auch umsetzen.
Quellen
BMWK/BMUV
2022-03-07 de
Prüfung des Weiterbetriebs von Atomkraftwerken aufgrund des
Ukraine-Kriegs
Aktuell sind in Deutschland noch die Atomkraftwerke Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 in Betrieb mit insgesamt 4300 MW Leistung (brutto).
Zuletzt wurden am 31.12.2021 die Atomkraftwerke Brokdorf, Grohnde und Gundremmingen C abgeschaltet, mit insgesamt gut 4200 MW Leistung (brutto).
Im Zuge der Frage einer möglichen Kompensation der Importe von Erdgas aus Russland infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine stellt sich die Frage, ob diese Atomkraftwerke weiter genutzt werden sollen bzw. können.
Fazit:
Ein Wiederanfahren der drei zum 31.12.2021 stillgelegten Kernkraftwerke kommt schon aufgrund der genehmigungsrechtlichen Situation (erloschene Betriebserlaubnis), die auch gesetzlich nicht rechtssicher geändert werden kann, nicht in Betracht.
Eine Verlängerung der Laufzeiten der noch in Betrieb befindlichen drei Atomkraftwerke würde im Winter 2022/2023 keine zusätzlichen Strommengen bringen (Streckbetrieb), sondern frühestens ab Herbst 2023 nach erneuter Befüllung mit neu hergestellten Brennstäben.
Eine Laufzeitverlängerung müsste unmittelbar mit einer erneuten Durchführung der zuletzt 2009 stattgefundenen umfangreichen Sicherheitsprüfung für jedes der drei Atomkraftwerke einhergehen.
Aktuell kann nicht belastbar abgeschätzt werden, in welchem Umfang aufgrund dieser Sicherheitsüberprüfung Nachrüstanforderungen entstehen und in welchem Zeitraum (und zu welchen Kosten) diese durchgeführt werden können.
Bei einem längerfristigen Weiterbetrieb dürfte der Stand von Wissenschaft und Technik ähnlich wie bei Neuanlagen (EPR-Standard) anwendbar sein.
BMUV Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit
und Verbraucherschutz
2022-03-08 de
Bundesumweltministerium und Bundeswirtschaftsministerium legen
Prüfung zur Debatte um Laufzeiten von Atomkraftwerken vor
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit
und Verbraucherschutz (BMUV) und das Bundesministerium für Wirtschaft
und Klimaschutz (BMWK) haben einen Prüfvermerk zur Debatte um die
Laufzeiten von Atomkraftwerken vorgelegt.
...
Beide Ministerien kommen zu dem Ergebnis, dass eine Verlängerung der Laufzeiten nur einen sehr begrenzten Beitrag zur Lösung des Problems leisten könnte, und dies zu sehr hohen wirtschaftlichen Kosten, verfassungsrechtlichen und sicherheitstechnischen Risiken.
Im Ergebnis einer Abwägung von Nutzen und Risiken ist eine Laufzeitverlängerung der drei noch bestehenden Atomkraftwerke auch angesichts der aktuellen Gaskrise nicht zu empfehlen.
...
Mit den schon ergriffenen Maßnahmen hat Deutschland Vorsorge getroffen.
Zudem treibt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) den Ausbau der Erneuerbaren intensiv voran (Stichwort Osterpaket) und wird in Kürze eine Strategie zur Energiesicherheit vorlegen.
Frankfurter Allgemeine / Sebastian Balzer
2022-03-11 de
Technisch machbar
Unter dem Eindruck des Kriegs in der Ukraine und der Versorgungslage in Deutschland sprach sich sogar Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck von den Grünen gegen "Denkverbote" aus.
Als am Freitag vor einer Woche dann auch noch der Verband Kerntechnik Deutschland mitteilte,
Betreiber, Industrie und Dienstleister seien "bereit, den Weiterbetrieb von Kernkraftwerken in Deutschland zu unterstützen und die dafür notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen", schien die Renaissance der Atomkraft zum Greifen nah.
Es dauerte indes nur drei Tage,
bis ein Bericht mit dem spröden Titel "Prüfung des Weiterbetriebs von Atomkraftwerken aufgrund des Ukraine-Kriegs", von Umwelt- und Wirtschaftsministerium in Berlin gemeinsam geschrieben und am vergangenen Montag veröffentlicht,
schon wieder den Schwung aus der Sache genommen hat.
Es handelt sich um Druckwasserreaktoren,
die allesamt erst Ende der 1980er-Jahre in Betrieb genommen wurden.
Mit ihnen käme Deutschland nächstes Jahr mit rund 5 Milliarden Kubikmetern oder 5,6 Prozent Erdgas weniger aus als ohne sie
KernD.de Kerntechnik Deutschland e.V.
2022-03-08 de
Weiterbetrieb von deutschen Kernkraftwerken: Bundesregierung schlägt
möglichen Beitrag der Kernenergie zur aktuellen Energiesicherheit
leider aus
In einem gemeinsamen Prüfvermerk haben das Bundesumweltministerium und das Bundeswirtschaftsministerium mitgeteilt, dass ein Weiterbetrieb von deutschen Kernkraftwerken aufgrund des Ukraine-Kriegs aus ihrer Sicht nicht zu empfehlen sei.
Der Verband Kerntechnik Deutschland bedauert dies
und stellt in diesem Zusammenhang jedoch folgendes fest: Die Bewertung der beiden Ministerien bestätigt, dass die Kernkraftwerke bei einem Weiterbetrieb im gesamten kommenden Winter ihren Beitrag zur Energiesicherheit Deutschlands durchaus leisten und zudem ab Spätsommer 2023 wieder vollumfänglich zur Verfügung stehen könnten.
Eine weitere Verschärfung der hiesigen Energieversorgungssituation, die Fachleuten wahrscheinlich erscheint und deshalb jeden möglichen Beitrag verfügbarer Energieträger kurz- und mittelfristig notwendig macht, wird in dem Regierungspapier leider nicht als Szenario behandelt oder überhaupt erwähnt.
Insgesamt ist die Bewertung der Ministerien offenkundig vom bisherigen politischen Willen geprägt,
am endgültigen Ausstiegstermin für die Kernenergie in Deutschland festzuhalten,
anstatt angesichts der derzeitigen energiewirtschaftlichen
Krisensituation zur Absicherung der Energieversorgung
jede verfügbare Ressource unter Mitverantwortung für die
gesamteuropäische Energiesicherheit heranzuziehen.
Kerntechnisches Regelwerk
de
Sicherheitsanforderungen an Kernkraftwerke
Tagesschau / Jens Eberl, WDR
2022-03-07 de
Bei einem Blackout droht der Kollaps
Sollte es in Deutschland zu einem längeren Stromausfall kommen, hätte das katastrophale Folgen.
Der Ukraine-Krieg könnte das Risiko für Cyberangriffe auf das Stromnetz steigern.
Behörden sprechen von einer erhöhten Bedrohungslage.
Ein flächendeckender Stromausfall gilt als schlimmes Katastrophenszenario.
Schon die ersten 24 Stunden ohne Strom bringen das Leben, wie wir es kennen, zum Stillstand, so der Versicherungsverband GDV.
Er warnt, dass Deutschland auf ein solches Szenario nicht gut vorbereitet sei.
Dies habe eine Befragung mehrerer Krisenmanager und Katastrophenschützer ergeben.
2022-03-03 de Cyberattacken als Rache für Sanktionen?
Nach den Sanktionen westlicher Staaten gegen Russland warnen IT-Sicherheitsexperten vor Racheaktionen durch Hackerangriffe.
Bundesinnenministerin Faeser betont gegenüber BR und NDR, die Gefahr müsse ernst genommen werden.
Frankfurter Allgemeine / Sebastian Balzter
2022-03-13 de
ATOMKRAFT: Technisch machbar - Deutschland braucht Energie.
Die Atomkraft soll trotzdem vom Netz gehen.
Nennt die Regierung dafür ihre wahren Gründe?
Eine einfache Mehrheit im Bundestag könnte das Atomgesetz so verändern, dass die Kraftwerke weiterlaufen dürfen.
BGE Bundesgesellschaft für Endlagerung
2022-03-14 de
Aktueller Bestand
IEA International Energy Agency
2022-03 en
A 10-Point Plan to Reduce the European Union's Reliance on Russian
Natural Gas
In this report
Measures implemented this year could bring down gas imports from Russia by over one-third, with additional temporary options to deepen these cuts to well over half while still lowering emissions.
Europe's reliance on imported natural gas from Russia has again been thrown into sharp relief by Russia's invasion of Ukraine on 24 February.
In 2021, the European Union imported an average of over 380 million cubic metres (mcm) per day of gas by pipeline from Russia, or around 140 billion cubic metres (bcm) for the year as a whole.
As well as that, around 15 bcm was delivered in the form of liquefied natural gas (LNG).
The total 155 bcm imported from Russia accounted for around 45 % of the EU's gas imports in 2021 and almost 40 % of its total gas consumption.
Bundesministerium der Justiz / Bundesamt für Justiz
2022-03 en
Gesetz über die friedliche Verwendung der Kernenergie und den
Schutz gegen ihre Gefahren (Atomgesetz)
Vollzitat:
"Atomgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 15. Juli 1985 (BGBl. I S. 1565), das zuletzt durch die Bekanntmachung vom 3. Januar 2022 (BGBl. I S. 14) geändert worden ist"
eex
en
Futures
INTERNATIONAL ENERGY AGENCY
2021 en
Database documentation:
NATURAL GAS INFORMATION 2021 EDITION
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Blackout Vorsorge für Unternehmen / Prof. Vahrenholt
2022-03-14 de
Interview mit Prof. Dr. Fritz Vahrenholt zum Thema
Versorgungskrise für den Mittelstand
In diesem Video geht es um die Stromversorgungskrise und was das für den Mittelstand bedeutet.
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Fritz Vahrenholt
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KlimaNachrichten/Die Kalte Sonne
Wikipedia
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T Online
2022-03-08 de
Habeck stellt sich gegen längere Laufzeit von Atomkraftwerken
Infolge des Ukraine-Kriegs steigen die Energiepreise massiv an.
Sollte Deutschland die zum Jahresende geplante Abschaltung der letzten Atomkraftwerke also überdenken?
Zwei Ministerien sind nun dagegen.
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Deutschland: Übersicht, Allgemeine Politik, Klima, Energie Deutsche Energiewende.
Nebelspalter / Alex Reichmuth
2022-02-16 de
Schweizer AKW: 80 Jahre Laufzeit liegen drin
In Amerika dürfen die ersten Kernkraftwerke acht Jahrzehnte am Netz bleiben.
Eine so lange Laufzeit könnte auch für die Schweizer Werke Gösgen und Leibstadt in Frage kommen.
Das würde die Probleme des Landes mit der künftigen Stromversorgung erheblich verringern.
Es sollen 80 Jahre sein
Im letzten Mai bekam das US-Unternehmen Dominion Energy von der Regulierungsbehörde Nuclear Regulatory Commission (NRC) die Genehmigung, seine beiden Blöcke des Atomkraftwerks Surry in Virginia 20 Jahre länger am Netz behalten zu dürfen.
Bisher waren 60 Jahre vorgesehen.
Die Reaktoren sollen nun maximal bis 2052 bzw. 2053 laufen.
In den USA können die Atomkraftbetreiber bei der NRC Laufzeitverlängerungen um jeweils 20 Jahre beantragen.
Die ursprünglich vorgesehene Laufzeit für einen Atomblock beträgt immer 40 Jahre.
88 der 96 Reaktoren in Amerika verfügen inzwischen über eine Bewilligung für 60 Jahre.
Und Dominion Energy ist mittlerweile der dritte Betreiber, der seine Blöcke nun sogar 80 Jahre laufen lassen kann.
«Das Alter ist nur eine Zahl»
Die Blöcke Turkey Point-3 und -4 des Unternehmens Florida Power&Light waren 2019 weltweit die ersten Reaktoren, die eine Erlaubnis für 80 Jahre Betrieb erhielten.
«Die amerikanischen Kernkraftwerke zeigen, dass das Alter nur eine Zahl ist», liess das US-Energieministerium damals verlauten.
Die Sicherheit der Anlagen spiele eine viel wichtigere Rolle als das Alter.
Später gestand das NRC auch den Blöcken Peach Bottom-2 und -3 in Pennsylvania 80 Jahre zu.
In der Schweiz gelten keine festen Laufzeiten für die vier Atomreaktoren, die noch in Betrieb sind.
Solange ihre Sicherheit gewährleistet ist, dürfen sie weiterlaufen.
Darüber wacht das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi).
Für die Dauer am Netz ist neben der Sicherheit entscheidend, wie lange sich der Betrieb angesichts der ständig geforderten Sicherheitsnachrüstungen wirtschaftlich lohnt.
Der Energiekonzern BKW nahm Ende 2019 das Kernkraftwerk Mühleberg aus ökonomischen Gründen vom Netz.
Die Schweizer AKW wurden regelmässig nachgerüstet
Für die Schweizer Atomkraftwerke ging man ursprünglich von einer Laufzeit von 40 Jahren aus.
Beznau 1 und 2 sind nun allerdings bereits 53 bzw. 50 Jahre am Netz.
Bei Gösgen sind es 43 und bei Leibstadt 38 Jahre.
Momentan rechnen die Betreiber mit einer maximalen Laufzeit von 60 Jahren.
Das Kernenergiegesetz verlangt von den Betreibern ab dem 40. Betriebsjahr regelmässige Langzeit-Sicherheitsstudien.
AKW-Gegner bezeichnen vor allem die älteren Werke in Beznau gerne als «Schrottreaktoren».
Die Betreiber haben die Reaktoren aber regelmässig nachgerüstet und modernisiert.
Insbesondere nach den Unfällen in Tschernobyl (1986) und Fukushima (2011) gab es tiefgreifende Sicherheitsprüfungen, die zu weiteren Investitionen führten.
Gemäss den Betreibern und dem Ensi befinden sich die Werke auf dem aktuellsten Sicherheitsstand für Reaktoren der Generation II, zu der sie gehören.
Sie sind deshalb heute sicherer als bei Betriebsbeginn.
AKW-Betreiber geben sich zurückhaltend
Die Frage drängt sich also auf:
Können die Schweizer AKW ebenfalls bis zu 80 Jahre in Betrieb bleiben?
Die jüngeren Werke in Gösgen und Leibstadt würden in diesem Fall bis 2059 bzw. 2064 Strom produzieren und damit die Umsetzung der Energievstrategie 2050 des Bundes überdauern.
Beim Energiekonzern Axpo, der die beiden Blöcke in Beznau betreibt und an den Werken in Gösgen und Leibstadt beteiligt ist, gibt man sich zurückhaltend.
Man beabsichtige, die AKW zu betreiben, «solange Sicherheit und Wirtschaftlichvkeit gegeben sind».
Derzeit gehe man von einer Laufzeit von 60 Jahren aus.
«Darüber, ob Laufzeiten über 60 Jahre möglich wären, hat Axpo bisher keine Untersuchungen angestellt.»
Auch beim Branchenverband Swissnuclear versucht man, den Ball flach zu halten.
«Wie lange die Schweizer Kernkraftwerke letztlich in Betrieb bleiben dürfen, wird das Ensi von Fall zu Fall zu gegebener Zeit entscheiden», heisst es auf Anfrage.
Immerhin soviel:
«Wir sprechen bereits davon, dass 60 das neue 40 ist.
Dass 80 das neue 60 werden könnte, ist denkbar.»
«80 Betriebsjahre sind nicht ausgeschlossen»
Die AKW-Betreiber haben derzeit wenig Interesse, eine Debatte über die Laufzeit ihrer Werke zu lancieren, die ihnen erneut Vorwürfe von wegen «Schrottreaktoren» einbringen könnte.
Freier äussert sich dagegen Johannis Nöggerath, ein profunder Kenner der Schweizer Kernkraftwerke.
Der Ingenieur ist ehemaliger Abteilungschef des Ensi und war zehn Jahre lang Leiter der Sicherheitsanalytik des KKW Leibstadt.
Zudem präsidierte er die Schweizerische Gesellschaft der Kernfachleute.
«Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Werke in Gösgen und Leibstadt 80 Betriebsjahre alt werden können», sagt Nöggerath.
«Bei Beznau kann ich mir immerhin 70 Jahre vorstellen.
Surry 1 aus den frühen 1970er-Jahren ist ja fast genauso alt.»
Allerdings gebe es Bedingungen an so lange Laufzeiten:
«Man muss sich bestimmte technische Aspekte genau ansehen, wie zum Beispiel die Abnahme der Zähigkeit des Reaktordruckgefässes durch die sukzessive Neutronenbestrahlung aus dem Reaktorkern.»
Es gebe hier «regulatorische Grenzkriterien», die eingehalten werden müssten.
Für den Ersatz des Atomstroms bliebe mehr Zeit
Abgesehen von den technischen und wirtschaftlichen Bedingungen für eine Laufzeit von 80 bzw. 70 Jahren müssen gemäss Nöggerath auch
gesellschaftliche Voraussetzungen gegeben sein.
«Es ist entscheidend, dass weiterhin genügend Fachleute mit dem nötigen Knowhow bereitstehen.»
Da sei er aber optimistisch:
«Das Interesse an Kerntechnik bei jungen Leuten befindet sich seit einiger Zeit wieder im Aufwind.»
«Man kann den Bau neuer Kernkraftwerke als Generationenprojekt sehen,
vergleichbar mit dem Bau der Neuen Alpentransversale durch den Gotthard.»
Johannis Nöggerath, ehemaliger Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Kernfachleute
Könnten die Kernkraftwerke Gösgen und Leibstadt weit über das Jahr 2050 hinaus produzieren,
würde das die Energieperspektiven der Schweiz entscheidend verbessern.
Es müsste erst viel später ein Ersatz für den Strom dieser beiden Werke gefunden werden.
Diese liefern heute zusammen fast 30 Prozent der Elektrizität des Landes.
Für den Ausbau erneuerbarer Energie bliebe mehr Zeit. Eventuell könnte die Schweiz auch rechtzeitig Ersatz-AKW bauen, sofern das gesetzliche Neubauverbot gestrichen würde.
Neue AKW 100 Jahre in Betrieb?
Solche neuen Atomkraftwerke, die dann zur Generation III oder sogar IV zählen würden, könnten unter Umständen sogar noch länger Strom als die heutigen Werke erzeugen.
«Aus technischer Sicht sind selbst 100 Betriebsjahre nicht mehr ausgeschlossen», sagt Johannis Nöggerath.
Voraussetzung dafür sei, dass die betreffenden Länder langfristig als High-Tech-Gesellschaften erhalten blieben, um einen verantwortungsvollen Betrieb zu gewährleisten.
Der Bau von einem oder mehreren neuen Kernkraftwerken würde finanzielle Investitionen im zweistelligen Milliardenbereich bedingen.
Ohne Beteiligung des Staates geht es auch aus der Sicht von Johannis Nöggerath nicht.
Davon profitieren könnten im besten Fall aber drei Generationen.
Ihre Stromversorgung wäre gesichert.
«Man kann es gesellschaftlich mit dem Bau der Neuen Alpentransvversale durch den Gotthard vergleichen», betont der Kernfachmann.
Die Werke würden für die nächsten Generationen erstellt.
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EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Alex Reichmuth
2022-01-20 de
Schweizer, baut Kernkraftwerke!
(
Der Beitrag erschien zuerst im Schweizer Nebelspalter hier)
In vielen europäischen Staaten dürfte bald der Strom knapp werden.
Das birgt eine einmalige Geschäftschance für die Eidgenossenschaft:
Die Schweiz sollte mehrere AKW aufstellen und das Ausland mit Elektrizität beliefern.
Ein Aufruf.
Es war die goldene Zeit der Schweizer Stromwirtschaft:
In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts verdienten die Betreiber von Pumpspeicherwerken gutes Geld mit einem gewitzten Geschäftsmodell:
Zuerst beförderten sie jeweils mit billigem Nachtstrom Wasser in ihre Stauseen hoch.
Dann, über Mittag, liessen sie dieses Wasser auf ihre Turbinen nieder und verkauften den so erzeugten Strom in halb Europa - exakt dann, wenn dieser Strom am meisten nachgefragt war und deshalb Spitzenpreise erzielte.
Mittlerweile ist dieses Modell Geschichte.
Heute liefern die vielen neuen Solaranlagen im In- und Ausland exakt am Mittag am meisten Elektrizität und verhageln den Schweizer Stromerzeugern so das Geschäft.
Doch goldene Zeiten könnten wieder anbrechen - wenn die Schweiz sich auf ihre Stärken besinnt, die künftige Situation in der europäischen Stromwirtschaft vorwegnimmt und sofort beginnt, die Voraussetzungen für künftigen wirtschaftlichen Erfolg zu schaffen.
Europäische Staaten werden bald nach Strom lechzen
Der Ansatz ist der: In einigen Jahren, sicher aber in wenigen Jahrzehnten wird in Europa der Strom knapp werden.
Das wird insbesondere im Winterhalbjahr der Fall sein.
Denn die Schere geht immer weiter auseinander.
Einerseits steigt die Stromnachfrage stetig:
Aus Klimaschutzgründen wird der Verkehr auf Elektromobilität umgestellt und in den Gebäuden kommen immer mehr Wärmepumpen statt Öl- und Gasheizungen zum Einsatz.
Zudem laufen immer mehr elektronische Geräte.
Das braucht Strom in rauhen Mengen.
Andererseits legen die europäischen Staaten immer mehr Kraftwerke still:
insbesondere fossile Kraftwerke, die aus Kohle, Öl und Gas Elektrizität produzieren, weil sie klimaschädlich sind; teilweise auch, wie in Deutschland und eventuell in Belgien, Kernkraftwerke.
Neue Wasserkraftwerke kann die Schweiz kaum mehr bauen, weil sie dem Schutz der Landschaft entgegenstehen.
Europäische Staaten werden darum in 10, 20 oder 30 Jahren nach Strom lechzen - insbesondere nach Strom, der im Winter verlässlich fliesst.
Hier ist die Schweiz gefragt.
KKW liefern zuverlässig und klimafreundlich Strom
Die Schweiz sollte neue Kernkraftwerke bauen.
Damit könnte sie nicht nur die Stromlücken, die im eigenen Land drohen, beseitigen.
Sie könnte damit auch andere Staaten beliefern, wenn dort der Strom ausgeht.
Auf Kernkraftwerke zu setzen ist deshalb angesagt, weil diese die einzige klimafreundliche und zuverlässige Form der Erzeugung von Elektrizität darstellen.
Denn neue Wasserkraftwerke kann die Schweiz kaum mehr bauen, weil sie dem Schutz der Landschaft entgegenstehen.
Beim Bau von Gaskraftwerken wiederum könnte das Land seine günstige Klimabilanz vergessen.
Solar- und Windstrom fallen unzuverlässig an und sind für eine sichere Stromversorgung sowieso nicht zu gebrauchen.
Der Vorschlag besteht konkret darin, drei neue Kernkraftwerke zu bauen.
Eines in Mühleberg.
Eines in Beznau.
Und eines in Gösgen.
Damit kann die Schweiz genug Strom auch für künftige Exporte herstellen.
Das Neubauverbot müsste beseitigt werden
Natürlich: Es gibt Hindernisse.
Eines besteht darin, dass der Neubau von Kernkraftwerken per Gesetz verboten ist.
So hat es das Stimmvolk 2017 beschlossen, als ihm fälschlicherweise weisgemacht wurde, die Versorgung könne künftig mit Solar- und Windstrom gesichert werden.
Dieses Verbot müsste man aufheben, was wohl eine Volksabstimmung nötig machen würde.
Die Bewilligungsverfahren sollten beschleunigt werden, damit potentielle Geldgeber wieder ein Interesse haben, in Kernkraftwerke zu investieren.
Weiter müsste dafür gesorgt werden, dass die Bewilligungsverfahren für neue KKW zeitlich gestrafft werden.
Sonst dauert die Planung ewig.
Bundesrätin Simonetta Sommaruga macht es derzeit bei den Verfahren für Wasserkraft- und Windkraftanlagen vor:
Sie will das Bewilligungsprozedere bündeln, sodass die Gegner solcher Anlagen nicht mehrmals bis vor Bundesgericht gelangen können, sondern nur ein einziges Mal.
Damit sollen die Verfahren beschleunigt werden, damit potentielle Geldgeber wieder ein Interesse haben, in solche Kraftwerke zu investieren.
Dasselbe ist bei Atomkraftwerken notwendig.
Potenzielle Investoren wurden abgeschreckt
KKW-Gegner werden einwenden, dass Kernstrom viel zu teuer sei und sich kaum Investoren finden liessen.
In der Tat haben die grossen Schweizer Stromkonzerne der Kernenergiewirtschaft abgeschworen und bekunden derzeit kein Interesse an Neubauten.
Doch wer möchte ihnen das verübeln?
Die Kernkraft wurde jahrzehntelang schlecht geredet.
Die Auflagen an die Betreiber wurden immer weiter erhöht. Und die Bewilligungsverfahren wurden ins schier Unermessliche verkompliziert.
Es gilt, diese Entwicklungen rückgängig zu machen, wo es die Sicherheit zulässt:
Kernkraftwerke zu bauen, muss wieder eine realistische und lohnenswerte Option werden.
Gewiss: In Europa sind mehrere Neubau-Projekte zeitlich und finanziell aus dem Ruder gelaufen.
Die Stichworte dazu sind:
Flamanville in Frankreich, Olkiluoto in Finnland und Hinkley Point in Grossbritannien.
Die Gründe dafür sind Probleme mit einem neuen Kraftwerkstyp und Missmanagement.
Doch andere Neubauten zeigen, dass es noch immer möglich ist, neue KKW zügig und zu vernünftigen Kosten aufzustellen.
Südkorea baut in Abu Dhabi vier grosse Reaktoren
Zu erwähnen ist insbesondere die Grossanlage Barakah in Abu Dhabi.
Dort entstehen vier Reaktoren mit einer Leistung von je 1,45 Gigawatt, zu überschaubaren Kosten von insgesamt 20,4 Milliarden Dollar.
(Zum Vergleich: Das KKW Gösgen hat eine Leistung von 1,06 Gigawatt.)
Zwei Barakah-Reaktoren haben letztes Jahr den Betrieb aufgenommen.
Die anderen werden auch bald Strom liefern.
Erbaut werden die vier Reaktoren unter Leitung des südkoreanischen Stromversorgers Kepco.
Warum klopft die Schweiz nicht auch in Südkorea an?
Die EU-Kommission hat soeben entschieden, dass Investitionen in die Kernkraft als nachhaltig gelten (siehe hier).
Das dürfte neue Geldgeber anlocken.
Auch die Schweiz, obwohl nicht EU-Land, könnte von diesem Rückenwind für die Kerntechnologie profitieren.
Ein bürgerlicher Schulterschluss ist notwendig
In Europa plant mittlerweile eine ganze Reihe von Ländern neue Kernkraftwerke:
Frankreich,
Grossbritannien,
die Niederlande,
Finnland,
Polen,
Tschechien,
Ungarn.
In all diesen Ländern ist man offensichtlich optimistisch, Investoren zu finden.
Es ist nicht einzusehen, warum es nicht auch der Schweiz gelingen sollte, neue KKW zu verwirklichen.
Die Schweiz könnte sich mit Stromexporten aus Kernkraftwerken eine goldene Nase verdienen.
Voraussetzung für eine neue Zukunft der Schweizer Stromwirtschaft ist ein entsprechender politischer Wille.
Die Politiker des Landes sollten jetzt eingestehen, dass die Energiestrategie 2050 gescheitert ist und in eine Strommangellage führt.
Sie sollten stattdessen eine KKW-Offensive propagieren.
Die linken und grünen Parteien werden zwar nicht mitmachen.
Darum braucht es einen Schulterschluss der Bürgerlichen.
In spätestens 20 Jahren würden drei neue Schweizer KKW in Betrieb gehen.
Die Stromlücke wäre abgewendet.
Und das Land könnte sich mit Exporten eine goldene Nase verdienen.
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⇧ 2021
Blick / Magdalena Martullo-Blocher
2022-02-11 de
«Ich wehre mich gegen diese Abzocke!»
Der Schweiz droht eine Stromlücke
Doch die Stromkonzerne hätten kein Interesse daran, diese zu verhindern,
kritisiert Ems-Chefin und SVP-Vizepräsidentin Magdalena Martullo Blocher im Interview.
Sie fordert, dass der Staat eingreift.
Video zur Forderung von neuen AKW
Blick / Magdalena Martullo-Blocher
2021-07-22 de
Martullo-Blocher bekommt für AKW-Forderung Unterstützung von links
SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher möchte auch in Zukunft
voll auf Atomkraft setzen, um unabhängig zu bleiben.
Dabei erhält sie sogar Schützenhilfe vom anderen Ende des politischen Spektrums.
Ein Teil der Blick-Community bleibt aber skeptisch.
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Alex Reichmuth
2022-01-20 de
Schweizer, baut Kernkraftwerke!
(
Der Beitrag erschien zuerst im Schweizer Nebelspalter hier)
In vielen europäischen Staaten dürfte bald der Strom knapp werden.
Das birgt eine einmalige Geschäftschance für die Eidgenossenschaft:
Die Schweiz sollte mehrere AKW aufstellen und das Ausland mit Elektrizität beliefern.
Ein Aufruf.
Es war die goldene Zeit der Schweizer Stromwirtschaft:
In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts verdienten die Betreiber von Pumpspeicherwerken gutes Geld mit einem gewitzten Geschäftsmodell:
Zuerst beförderten sie jeweils mit billigem Nachtstrom Wasser in ihre Stauseen hoch.
Dann, über Mittag, liessen sie dieses Wasser auf ihre Turbinen nieder und verkauften den so erzeugten Strom in halb Europa - exakt dann, wenn dieser Strom am meisten nachgefragt war und deshalb Spitzenpreise erzielte.
Mittlerweile ist dieses Modell Geschichte.
Heute liefern die vielen neuen Solaranlagen im In- und Ausland exakt am Mittag am meisten Elektrizität und verhageln den Schweizer Stromerzeugern so das Geschäft.
Doch goldene Zeiten könnten wieder anbrechen - wenn die Schweiz sich auf ihre Stärken besinnt, die künftige Situation in der europäischen Stromwirtschaft vorwegnimmt und sofort beginnt, die Voraussetzungen für künftigen wirtschaftlichen Erfolg zu schaffen.
Europäische Staaten werden bald nach Strom lechzen
Der Ansatz ist der: In einigen Jahren, sicher aber in wenigen Jahrzehnten wird in Europa der Strom knapp werden.
Das wird insbesondere im Winterhalbjahr der Fall sein.
Denn die Schere geht immer weiter auseinander.
Einerseits steigt die Stromnachfrage stetig:
Aus Klimaschutzgründen wird der Verkehr auf Elektromobilität umgestellt und in den Gebäuden kommen immer mehr Wärmepumpen statt Öl- und Gasheizungen zum Einsatz.
Zudem laufen immer mehr elektronische Geräte.
Das braucht Strom in rauhen Mengen.
Andererseits legen die europäischen Staaten immer mehr Kraftwerke still:
insbesondere fossile Kraftwerke, die aus Kohle, Öl und Gas Elektrizität produzieren, weil sie klimaschädlich sind; teilweise auch, wie in Deutschland und eventuell in Belgien, Kernkraftwerke.
Neue Wasserkraftwerke kann die Schweiz kaum mehr bauen, weil sie dem Schutz der Landschaft entgegenstehen.
Europäische Staaten werden darum in 10, 20 oder 30 Jahren nach Strom lechzen - insbesondere nach Strom, der im Winter verlässlich fliesst.
Hier ist die Schweiz gefragt.
KKW liefern zuverlässig und klimafreundlich Strom
Die Schweiz sollte neue Kernkraftwerke bauen.
Damit könnte sie nicht nur die Stromlücken, die im eigenen Land drohen, beseitigen.
Sie könnte damit auch andere Staaten beliefern, wenn dort der Strom ausgeht.
Auf Kernkraftwerke zu setzen ist deshalb angesagt, weil diese die einzige klimafreundliche und zuverlässige Form der Erzeugung von Elektrizität darstellen.
Denn neue Wasserkraftwerke kann die Schweiz kaum mehr bauen, weil sie dem Schutz der Landschaft entgegenstehen.
Beim Bau von Gaskraftwerken wiederum könnte das Land seine günstige Klimabilanz vergessen.
Solar- und Windstrom fallen unzuverlässig an und sind für eine sichere Stromversorgung sowieso nicht zu gebrauchen.
Der Vorschlag besteht konkret darin, drei neue Kernkraftwerke zu bauen.
Eines in Mühleberg.
Eines in Beznau.
Und eines in Gösgen.
Damit kann die Schweiz genug Strom auch für künftige Exporte herstellen.
Das Neubauverbot müsste beseitigt werden
Natürlich: Es gibt Hindernisse.
Eines besteht darin, dass der Neubau von Kernkraftwerken per Gesetz verboten ist.
So hat es das Stimmvolk 2017 beschlossen, als ihm fälschlicherweise weisgemacht wurde, die Versorgung könne künftig mit Solar- und Windstrom gesichert werden.
Dieses Verbot müsste man aufheben, was wohl eine Volksabstimmung nötig machen würde.
Die Bewilligungsverfahren sollten beschleunigt werden, damit potentielle Geldgeber wieder ein Interesse haben, in Kernkraftwerke zu investieren.
Weiter müsste dafür gesorgt werden, dass die Bewilligungsverfahren für neue KKW zeitlich gestrafft werden.
Sonst dauert die Planung ewig.
Bundesrätin Simonetta Sommaruga macht es derzeit bei den Verfahren für Wasserkraft- und Windkraftanlagen vor:
Sie will das Bewilligungsprozedere bündeln, sodass die Gegner solcher Anlagen nicht mehrmals bis vor Bundesgericht gelangen können, sondern nur ein einziges Mal.
Damit sollen die Verfahren beschleunigt werden, damit potentielle Geldgeber wieder ein Interesse haben, in solche Kraftwerke zu investieren.
Dasselbe ist bei Atomkraftwerken notwendig.
Potenzielle Investoren wurden abgeschreckt
KKW-Gegner werden einwenden, dass Kernstrom viel zu teuer sei und sich kaum Investoren finden liessen.
In der Tat haben die grossen Schweizer Stromkonzerne der Kernenergiewirtschaft abgeschworen und bekunden derzeit kein Interesse an Neubauten.
Doch wer möchte ihnen das verübeln?
Die Kernkraft wurde jahrzehntelang schlecht geredet.
Die Auflagen an die Betreiber wurden immer weiter erhöht. Und die Bewilligungsverfahren wurden ins schier Unermessliche verkompliziert.
Es gilt, diese Entwicklungen rückgängig zu machen, wo es die Sicherheit zulässt:
Kernkraftwerke zu bauen, muss wieder eine realistische und lohnenswerte Option werden.
Gewiss: In Europa sind mehrere Neubau-Projekte zeitlich und finanziell aus dem Ruder gelaufen.
Die Stichworte dazu sind:
Flamanville in Frankreich, Olkiluoto in Finnland und Hinkley Point in Grossbritannien.
Die Gründe dafür sind Probleme mit einem neuen Kraftwerkstyp und Missmanagement.
Doch andere Neubauten zeigen, dass es noch immer möglich ist, neue KKW zügig und zu vernünftigen Kosten aufzustellen.
Südkorea baut in Abu Dhabi vier grosse Reaktoren
Zu erwähnen ist insbesondere die Grossanlage Barakah in Abu Dhabi.
Dort entstehen vier Reaktoren mit einer Leistung von je 1,45 Gigawatt, zu überschaubaren Kosten von insgesamt 20,4 Milliarden Dollar.
(Zum Vergleich: Das KKW Gösgen hat eine Leistung von 1,06 Gigawatt.)
Zwei Barakah-Reaktoren haben letztes Jahr den Betrieb aufgenommen.
Die anderen werden auch bald Strom liefern.
Erbaut werden die vier Reaktoren unter Leitung des südkoreanischen Stromversorgers Kepco.
Warum klopft die Schweiz nicht auch in Südkorea an?
Die EU-Kommission hat soeben entschieden, dass Investitionen in die Kernkraft als nachhaltig gelten (siehe hier).
Das dürfte neue Geldgeber anlocken.
Auch die Schweiz, obwohl nicht EU-Land, könnte von diesem Rückenwind für die Kerntechnologie profitieren.
Ein bürgerlicher Schulterschluss ist notwendig
In Europa plant mittlerweile eine ganze Reihe von Ländern neue Kernkraftwerke:
Frankreich,
Grossbritannien,
die Niederlande,
Finnland,
Polen,
Tschechien,
Ungarn.
In all diesen Ländern ist man offensichtlich optimistisch, Investoren zu finden.
Es ist nicht einzusehen, warum es nicht auch der Schweiz gelingen sollte, neue KKW zu verwirklichen.
Die Schweiz könnte sich mit Stromexporten aus Kernkraftwerken eine goldene Nase verdienen.
Voraussetzung für eine neue Zukunft der Schweizer Stromwirtschaft ist ein entsprechender politischer Wille.
Die Politiker des Landes sollten jetzt eingestehen, dass die Energiestrategie 2050 gescheitert ist und in eine Strommangellage führt.
Sie sollten stattdessen eine KKW-Offensive propagieren.
Die linken und grünen Parteien werden zwar nicht mitmachen.
Darum braucht es einen Schulterschluss der Bürgerlichen.
In spätestens 20 Jahren würden drei neue Schweizer KKW in Betrieb gehen.
Die Stromlücke wäre abgewendet.
Und das Land könnte sich mit Exporten eine goldene Nase verdienen.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶Kernenergie: Versorgungssicherheit
▶Schweiz: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Schweiz
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Energie: Kern Kernkraftwerke |
Energy: Nuclear Nuclear Power Plants |
Energy: Nucléaire Centrales nucléaires |
de | en | fr |
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Energie Elektrische Energie |
Energy Electric Power |
Énergie Énergie électrique |
Schweiz: Sachgebiete, Medien Echo, Web, Schweiz/ EU, Klimapolitik, Energie.
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⇧ 2022
Die Weltwoche / Martin Schlumpf
2022-11-03 de
Das Fotovoltaik-Märchen:
Überbrücken der Winterstrom-Lücke mit Fotovoltaik
- tönt gut, ist aber ein Märchen, das sich neuerdings
in der NZZ verbreiten lässt.
Vor kurzem war in der NZZ zum Thema Ausbau der Solarenergie zu lesen:
«Eine Stromlücke ist vermeidbar.
Dies, weil der zusätzliche Solarstrom in Kombination mit den Speicherseen der Wasserkraft zu einer sicheren Versorgung im Winter beiträgt.»
NZZ-Redaktor David Vonplon zitiert eine Studie von Thomas Nordmann und Jörg Hofstetter, die das verspricht.
Welcher Zauber ist hier im Spiel, dass die Fotovoltaik-Anlagen, die für die Winterlücke mitverantwortlich sind, zur Rettung werden?
Der Trick, den die Studienautoren anwenden, ist simpel.
Sie unterstellen, dass mit jeder Kilowattstunde aus neugebauten Solaranlagen das Strompotenzial unserer Speicherseen «geschont» werden kann:
die Wasser-Speicherbatterie wird dank Fotovoltaik-Strom im Winter länger halten.
Das ist aber reine Theorie.
Denn die Speicherwerke entscheiden selbständig am Markt, wann sie ihr Speicherwasser verstromen.
Und wie schwierig und teuer es ist, auch nur eine minimale Regulierung zu erreichen, hat gerade die Ausschreibung der Elcom für eine Winterreserve gezeigt:
Lediglich 0,4 Terawatt-Stunden konnten so gesichert werden - zum horrenden Preis von 72 Rappen pro Kilowattstunde.
Die Annahme der Studie, dass mit dem mageren, flatterhaften Solarstrom-Ertrag im Winter die Füllstände unserer Speicherseen direkt beeinflusst werden können, ist wirklichkeitsfremd.
Solarenergie bleibt wegen ihrer Winterschwäche die denkbar schlechteste Ergänzung zur Wasserkraft.
Ganz im Gegensatz zu dem, was der Titel der Studie verspricht:
«Dreamteam Wasserkraft und Solarstrom für die zukünftige Energiewende.»
Vielleicht haben die Studienautoren selber gemerkt, wie wackelig ihre These ist:
Seit kurzem ist ihre Arbeit unter Swissolar nicht mehr abrufbar.
Im Netz bleibt der NZZ-Artikel, der die Propaganda aufgenommen hat.
▶Photovoltaik ▶Photovoltaik: Winterstrom
▶Kernenergie ▶Kernenergie: Versorgungssicherheit ▶Kernenergie: Winterstrom
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Energie: Kern Kernkraftwerk Generationen |
Energy: Nuclear Generations of Nuclear Power Stations |
Energy: Nucléaire Générations des centrales nucléaires |
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Ausserhalb von Ländern wie der Schweiz oder Deutschland, die sich
kurzund mittelfristig aus der Kernenergie verabschieden wollen,
geht die Entwicklung der Nukleartechnik weiter.
Gerade die Erfahrungen nach dem Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi
haben zum
Beginn einer zweiten nuklearen Ära
geführt, die insbesondere die Klimaschutzmassnahmen einzelner
Länder unterstützen kann.
Chinas neuer Thoriumreaktor hat eine Debatte ausgelöst
Können neue Reaktortypen die Atomkraft doch noch sicher, umweltfreundlich und kostengünstig machen?
Forschende müssten dafür sehr viele Probleme lösen.
Welche Reaktoren sind aktuell im Einsatz?
Was sind Reaktoren der dritten Generation?
Was sind Reaktortypen der vierten Generation?
Gibt es bereits Reaktoren der vierten Generation in der Praxis?
Wie steht es um die Kernfusion?
Kann uns die Kernenergie im Kampf gegen den Klimawandel helfen?
1. Generation, mit denen die Reaktivität beherrscht wurde
2. Generation, die die Wirtschaftlichkeit erreichten
3. Generation, die inhärent sicher ausgelegt sind
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Bezeichnungen
KKW = Kernkraftwerk
D2O = Schwerwasser
DWR = wassergekühlter, wassermoderierter Druckwasser-Reaktor
(kompakten Bauweise, speziell für Schiffsantriebe)
SWR = wassergekühlter, wassermoderierter Siedewasser-Reaktor
(wegen seiner Regelbarkeit (Lastfolge) ein Optimum)
PWR = Pressurized water reactor
EPR = Europäischer Druckwasserreaktor (European Pressurized Water Reactor)
(Er wurde später von Areva unter Beibehaltung der Abkürzung EPR in
Evolutionary Power Reactor umbenannt.)
Sicherheit moderner Kernkraftwerke
Kernenergie.CH
de
Sicherheit moderner Kernkraftwerke
Die erste Generation von Kernkraftwerken ging vor gut 50 Jahren ans Netz
Seither wurde die Entwicklung stark vorangetrieben.
Die Schweizer Kernkraftwerke, die sich im industriellen Alltag bewährt haben, gehören zur Generation zwei und zwei plus.
Durch sorgfältige Wartung und Erneuerung kann die Betriebsdauer solcher Anlagen auf 60 oder mehr Jahre verlängert werden.
Dies gilt besonders für die Schweiz, wo die Betreiber über die Jahre erheblich in die Sicherheit und Erneuerung ihrer Anlagen investiert haben.
Dadurch haben die Schweizer Kernkraftwerke heute annähernd das sicherheitstechnische Niveau von Anlagen der dritten Generation erreicht.
Die Kernkraftwerke der Generation III
Nucleopedia
de
Generation III
EPR
Wikipedia | de |
Europäischer Druckwasserreaktor
Der EPR wurde in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre von den Unternehmen Siemens (Deutschland) und Framatome (Frankreich) gemeinsam entwickelt. Seit der Zusammenlegung der Nuklearaktivitäten beider Gesellschaften am 1. Januar 2001 werden die Arbeiten jetzt von Areva NP fortgeführt. Die Technologie basiert auf den Erfahrungen beim Bau und Betrieb der von den Muttergesellschaften entwickelten Druckwasserreaktoren vom Typ Konvoi (Siemens) und N4 (Framatome) und führt diese zusammen.
|
en |
European Pressurized Reactor
As of 2010, four EPR units are under construction. The first two, in Finland and France, are both facing costly construction delays. Construction commenced on two additional Chinese units in 2009 and 2010. In July 2008 the French President announced a second EPR would be built in France due to high oil and gas prices.
|
|
fr |
Réacteur pressurisé européen
EPR aux États-Unis) est un projet de réacteur nucléaire de troisième génération (classification internationale), conçu et développé par Areva NP au cours des années 1990 et 2000. Quatre réacteurs de type EPR sont actuellement en cours de construction: un en Finlande (Olkiluoto), un en France (centrale nucléaire de Flamanville) et deux autres en Chine (Taishan) |
Areva
de
Der erste Reaktor der Generation III+ im Bau
Der EPR ist ein großer fortschrittlicher Druckwasserreaktor.
Er wurde von AREVA entwickelt, um dem Bedarf der Energieversorger weltweit für eine neue Generation von Kernkraftwerken mit nochmals verbesserter Sicherheit und Wirtschaftlichkeit - auch als Beitrag zur Nachhaltigen Entwicklung - gerecht zu werden.
Als einziger Reaktor der Generation III+ befindet sich der EPR im Bau: Er wird gegenwärtig in Finnland, Frankreich und China errichtet.
Generation IV International Forum
Wikipedia | de |
Generation IV International Forum
Das Generation IV International Forum (GIF) ist ein Forschungsverbund, der sich der gemeinsamen Erforschung und Entwicklung zukünftiger Kernkraftwerke verschrieben hat. Diese Kraftwerke der sogenannten IV. Generation sollen ab dem Jahr 2030 einsatzfähig sein. Das Generation IV International Forum wurde im Mai 2001 unter Federführung des United States Department of Energy gegründet.
|
en |
Generation IV International Forum
Nine countries, as well as the member states of the European Union (represented by the European Atomic Energy Community) are working together as the Generation IV International Forum (GiF) to lay the groundwork for the Generation IV nuclear reactor. |
|
fr |
Forum International Génération IV
Le Forum International Génération IV (Generation IV International Forum - GIF) est une initiative du Département de l'Énergie des États-Unis destinée à instaurer une coopération internationale dans le cadre du développement des systèmes nucléaires de nouvelle génération. |
Weitere Links
Die Welt
de
Ende einer Atom-Allianz
Siemens steigt aus dem gemeinsamen Unternehmen mit dem Konzern Areva aus.
de | en | fr |
---|---|---|
Kernenergie | Nuclear energy | Energie nucléaire |
Die Zukunft der Kernenergie | The Future of Nuclear Energy | L'avenir de l'enegie nucléaire |
⇧ de Text en Text fr Texte
⇧ 2022
Was wir unterstützen:
Fortführung und Weiterentwicklung der Kernenergietechnik.
Bestehende Kernkraftwerke sollen so lange betrieben werden, wie deren Sicherheitsstandard dies erlaubt.
Neue Kernkraftwerke.
Vorstösse auf kantonaler und eidgenössischer Ebene für die Kernenergie.
Was wir ablehnen:
Den Jahrhundert-Unsinn "Energiewende".
Das sture Kopieren des deutschen Weges zum "Atomausstieg".
Alle Zwangsmassnahmen zum Stromsparen und marktverzerrende, zusätzliche Stromabgaben wie die KEV.
Verfassungsänderungen und Gesetze, die den Ausstieg aus der Kernenergie zum Ziel haben.
Der Verein Kettenreaktion steht für
langfristige und damit nachhaltige Entscheide in der Energiepolitik.
Weil kurzfristige auf Personen-, Macht- und Parteipolitik basierende Entscheide, wie der Ausstieg aus der Kernenergie und die darauf fussende Energiestrategie 2050 dem langfristigen Charakter einer zukunftstauglichen Energieversorgung widersprechen.
Dr. Hans Rudolf Lutz / Ehem. Leiter des Kernkraftwerks Mühleberg
2022-02-11 de
Die zweite nukleare Ära
Ausserhalb von Ländern wie der Schweiz oder Deutschland, die sich
kurzund mittelfristig aus der Kernenergie verabschieden wollen,
geht die Entwicklung der Nukleartechnik weiter.
Gerade die Erfahrungen nach dem Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi
haben zum
Beginn einer zweiten nuklearen Ära
geführt, die insbesondere die Klimaschutzmassnahmen einzelner Länder unterstützen kann.
Kurzer Rückblick auf die erste nukleare Ära
In seinem im Jahr 1994 publiziertem Buch mit dem Titel «The First Nuclear Era» hat der amerikanische Nuklearpionier Alvin M. Weinberg die Rolle der USA beim Aufbau der ersten grossen Serie von Kernreaktoren beschrieben.
Es handelte sich dabei um die beiden Leichtwasserreaktortypen
Pressurized Water Reactor (PWR) und Boiling Water Reactor (BWR).
Zusammen mit den kanadischen Schwerwasserreaktoren und den englischen Graphitreaktoren
gehörten sie zur Klasse der Generation II-Typen, wie man sie heute nennt.
Die amerikanischen Leichtwasserreaktoren wurden in den Jahren 1960 bis 1990 erstellt.
Dazu gehören auch vier der fünf Schweizer Kernkraftwerkseinheiten:
Beznau-1 und -2, Mühleberg und Leibstadt.
Die Anlage Gösgen ist mit einem Reaktor deutscher Herkunft errichtet worden.
In den USA standen 1990 über 100 dieser Reaktoren, in Frankreich 58 (einer auf Lizenzen basierenden Eigenentwicklung) und in Japan 54.
Weinberg betrachtet den Beginn der Neunzigerjahre als Ende der ersten nuklearen Ära.
Danach wurden wegen der Reaktorunfälle Three Mile Island und Tschernobyl sowie wegen des steigenden öffentlichen Widerstands in den USA keine weiteren Reaktoren der Generation II mehr gebaut.
Man muss hier allerdings hinzufügen, dass die in den USA ursprünglich auf 40 Jahre beschränkte Betriebsdauer bei den noch verbleibenden Anlagen von der Bewilligungsbehörde NRC auf 60 und bei weiteren vier bereits auf 80 Jahre erhöht wurde.
Das bedeutet:
Es werden auch noch nach dem Jahre 2060 Kernkraftwerke mit Reaktoren der Generation II in Betrieb stehen!
Die Entwicklung der Reaktortypen der Generation III und III+
Basierend auf den Erfahrungen
des Reaktorunfalles in Three Mile Island und einer Reihe weiterer Störfälle begannen die Reaktorbauer in verschiedenen Ländern mit der Weiterentwicklung der Reaktortypen der Generation II zu neuen Typen
der sogenannten Generation III und Generation III+.
Sie haben alle die folgenden neuen Charakteristika:
Die Wahrscheinlichkeit eines Unfalles mit Kernschmelze wurde von 10-4 auf 10-7 reduziert.
Die Kernschmelze, auch Corium genannt, wird noch im Reaktor selbst so gekühlt, dass sie drinnen bleibt, oder sie wird mit Hilfe eines sogenannten Core Catchers nach dem Durchschmelzen des Druckgefässes aufgefangen und innerhalb des Sicherheitsbehälters gekühlt und festgehalten.
In beiden Fällen wird die Umgebung nicht oder nur in sehr beschränktem Masse tangiert.
Weitere Neuheiten betreffen vor allem die Wirtschaftlichkeit.
Diese umfassen den besseren thermischen Wirkungsgrad, die von Anfang an geplante längere Betriebsdauer (60 bis 80 Jahre), höheren Abbrand und billigere Anreicherungskosten für die Brennelemente und günstigere Herstellungskosten (modulare Bauweise).
Hauptinitiant und Hauptanwender dieser Neuheiten sind
China,
Frankreich,
Russland
und Südkorea.
Die USA
haben sich vor allem bei der Urananreicherung (Zentrifugen- statt Diffusionsanlagen) beteiligt.
Sie haben sich daneben auf die Entwicklung der neuen Kleinreaktoren - die Small Modular Reactors (SMR) - konzentriert.
Eine erste Serie eines SMR soll noch vor Ende der 2020er-Jahre im Idaho National Laboratory in Betrieb genommen werden.
Die zweite nukleare Ära
Man übertreibt nicht, wenn man feststellt, dass heute, nach Überwindung des Schocks vom Reaktorunfall in der japanischen Anlage Fukushima-Daiichi, die neue, zweite nukleare Ära begonnen hat.
Mit Ausnahme von Belgien, Deutschland und der Schweiz gibt es kein Land, das eine «Energiewende» weg von der Nuklearenergie in eine Zukunft mit ausschliesslich sogenannter erneuerbarer Elektrizitätserzeugung gewählt hat.
Ich sage sogenannt, weil ja bekanntlich das Gros der Solarzellen aus chinesischer Produktion mit viel grauer Kohlekraftwerk-Energie stammt.
Reaktoren der Generation III und III+
(Stand 15.9.2021)
Es gibt heute bereits 20 Länder mit Kernkraftwerksanlagen der Generation III/III+ die in Betrieb, in Bau oder geplant sind.
Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto-3 in Finnland und Flamanville‑3 in Frankreich
Flamanville‑3 in Frankreich Die beiden seit über 15 Jahre in Bau befindlichen Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto-3 in Finnland und Flamanville‑3 in Frankreich werden von den ideologisch grünen Politikern nimmermüde als Beispiele zitiert, wie lange man braucht, einen Reaktor der Generation III zu bauen und wie teuer sie heutzutage zu stehen kommen.
Grossanlage Barakah in Abu Dhabi (VAE) am Persischen Golf mit vier 1450‑MWReaktoren
Ignoriert wird dabei beispielsweise die Erfolgsstory bei der Grossanlage Barakah in Abu Dhabi (VAE) am Persischen Golf mit vier 1450‑MWReaktoren, die zum Preis von USD 20,4 Mrd. von einem Konsortium unter Leitung des südkoreanischen Stromversorgers Kepco errichtet werden.
Barakah-1 nahm den kommerziellen Betrieb am 6. April 2021 auf,
Barakah-2 wurde am 14. September 2021 mit dem Stromnetz synchronisiert
und die Bauarbeiten von Barakah-3 und -4 neigen sich dem Ende entgegen.
Die bereits erwähnten SMR gehören ganz klar auch zur zweiten nuklearen Ära.
Sie werden vermutlich vor allem in dünnbesiedelten, von Grossstädten weit entfernten Gebieten sowie in Entwicklungsländern zum Einsatz gelangen.
Ihr Hauptvorteil: Das Schmelzen des Kerns kann physikalisch ausgeschlossen werden!
Klimaschutz kann die zweite nukleare Ära beschleunigen
Für grüne Politiker gilt der allgemeine Konsens:
Stromerzeugung mit Wind, Fotovoltaik und eventuell Wasserkraft ist der einzig gangbare Weg zu deren Dekarbonisierung.
Kernenergie ist für sie nach wie vor inakzeptabel.
Deutschland
Das einzige Land, das dieser Philosophie streng Folge leistet, ist Deutschland.
So wird es von unseren Mainstream-Medien wenigstens kommuniziert.
Dass unser nördlicher Nachbar gegen Ende des Jahres mit der Leitung North Stream II in grossem Stil russisches Erdgas einführen wird, scheint niemanden zu stören.
Erdgas besteht zu 93% aus Methan (CH4).
Ein Gas, das zwischen 25- bis 80-mal treibhauswirksamer ist als CO₂!
Auch bei nur geringen Leckagen aus der mehrere tausend Kilometer langen Pipeline ist die Stromerzeugung mit Erdgas praktisch gleich klimaschädlich wie Erdöl (25% besser als Kohle).
Damit ist schon jetzt klar: Deutschland wird die CO₂-Ziele der Pariser Konvention nie einhalten können.
Polen
Gut ist, dass zum Beispiel Polen - nicht wie die Schweiz - den deutschen «Energiewende»-Schwindel nicht mitmacht und seine momentan auf 60‑70 % Kohlestrom fussende Elektrizitätserzeugung langfristig auf Kernenergie umrüsten will.
Tschechische Republik
Auch die Tschechische Republik plant, in Dukovany ein weiteres Kernkraftwerk zu errichten.
Sie hat kürzlich mit der südkoreanischen Kepco Kontakt aufgenommen.
Deren Erfolg mit der Generation-III-Kernkraftwerksanlage Barakah hat sie zu diesem Schritt ermuntert.
Weltweit
Weltweit mehren sich die Stimmen, die, wie Polen und die Tschechische Republik, der Kernenergie bei der Dekarbonisierung einen grossen Stellenwert beimessen.
Äusserungen aus den USA
Stellvertretend für alle Äusserungen sei der Gouverneur des amerikanischen Bundesstaats Wyoming, Mark Gordon, zitiert:
«Nuclear power is our fastest and clearest course of becoming carbon negative.»
Ein weiterer Beweis, dass sich die zweite nukleare Ära voll im Anlaufen befindet, sind die Meldungen der internationalen Kernenergie-Nachrichtenagentur NucNet über neue Anlagen im Monat Juli 2021:
In China beginnt der Bau des SMR Linglong-1.
Das erste polnische Kernkraftwerkprojekt in Polen soll beschleunigt werden.
Die Bewilligungsunterlagen für die beiden ägyptischen Reaktorprojekte El-Dabaa-1 und -2 sind bei den ägyptischen Sicherheitsbehörden eingereicht worden.
Ein von Tractebel geführtes Konsortium soll Brasilien helfen, die Fertigstellung von Angra-3 zu bewerkstelligen.
In Slowenien wird die Bewilligung für die zweite Einheit am Standort Krsko erteilt.
Die südkoreanische Sicherheitsbehörde erteilt eine bedingte Bewilligung für den Start der Einheit Shin-Hanui-1.
Mögliche Weiterentwicklung der zweiten nuklearen Ära
China
hat im Juni 2021 seinen nächsten Fünf-Jahres Plan veröffentlicht.
Darin ist festgehalten, die Kernenergiekapazität um 20'000 MW zu erhöhen.
Mit dieser Zielsetzung baut das Land der Mitte seine Führungsposition in der Zweiten nuklearen Ära weiter aus.
USA
Das amerikanische SMR-Entwicklungsprogramm liegt im Vergleich mit den chinesischen Plänen weit zurück, ist etwas kleinkariert und nichts, womit «America great again» gemacht werden kann.
An zweiter und dritter Stelle kann man Russland und Indien setzen.
Russland
Russland hat sich bereits stark gemacht im Export von Kernkraftwerken der Generation III
(Ägypten, China, Finnland, Indien, Iran, die Türkei, Weissrussland) und will diesen Sektor mit Erdgaseinkünften weiter ausbauen.
Indien
Indien beschreitet einen Sonderweg.
Es ist das Land mit den grössten Thorium Vorkommen.
Das Isotop Thorium-232 ist wie Uran-238 nicht spaltbar, kann aber beispielsweise in einem Brutreaktor der Generation IV in das spaltbare Uran-233 umgewandelt werden.
Es ist Indiens langfristiges Ziel, auf diese Weise seine Energieversorgung für tausende von Jahren sicherzustellen.
Frankreich
Als nächstes Zweite-Ära-Nuklearland muss Frankreich genannt werden.
Mit seinem EPR-Reaktorkonzept der Generation III spielt es trotz der grossen Anfangsschwierigkeiten beim Bau der Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto‑3 (Finnland) und Flamanville‑3 (Frankreich) ebenfalls in der ersten Liga mit.
Grossbritannien
Grossbritannien muss seinen in die Jahre gekommenen Kernkraftwerkspark ersetzen und baut derzeit zwei EPR-Einheiten am Standort Hinkley Point C.
China (Als Beispiel für England)
In China sind die beiden EPR Taishan‑1 und ‑2 innerhalb von acht beziehungsweise neun Jahren vollendet worden.
Man kann davon ausgehen, dass die Ersatzbauten für die in die Jahre gekommenen Kernkraftwerke der Generation II in Frankreich vom Typ EPR sein werden.
Auch weitere Exporte nach ersten gutverlaufenen Betriebsjahren sind wahrscheinlich.
Südkorea
Die gleichen Überlegungen gelten für Südkorea.
Die Barakah-Erfolgsstory wird neben der Tschechischen Republik sicher weitere Interessierte zu Offertenanfragen ermuntern.
Australien
Australien könnte einer davon sein, wenn eine neue Regierung einsieht, dass sie ihre eigenen (grossen) Uranvorkommen bei sich im Lande verwenden könnte und nicht nur, um mit Exporten Geld zu verdienen.
Australien könnte gleichzeitig ihre äusserst kohleabhängige Elektrizitätsversorgung dekarbonisieren und damit einen eigenen Beitrag zur Rettung des Great Barrier Reef leisten.
Umdenken in den USA ?
Natürlich kann man sich auch ein Umdenken in den USA vorstellen.
Ein(e) kluge(r) Präsident(in) könnte sich erinnern, dass die Amerikaner die Pioniere der ersten nuklearen Ära gewesen sind und dass ihre ingenieurmässigen und industriellen Kapazitäten hinreichend wären, den jetzt klar vorhandenen Rückstand aufzuholen.
Ein entsprechender parlamentarischer Vorstoss - der Nuclear Energy Leadership Act - wurde nach Behandlung in den beiden Kammern gutgeheissen, ist aber bis jetzt ohne Wirkung geblieben.
Und wo stehen wir in der Schweiz?
Mit dem Interview von Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher am 22. Juli im «Blick TV» hat die in verschiedenen Kreisen schon seit einiger Zeit kursierende positive Meinung zum Bau neuer Kernkraftwerke einen neuen Höhepunkt erreicht.
Aufhebung des Kernkraftwerkverbots
Mit der Aufhebung des Kernkraftwerkverbots könnte eines der Projekte (Beznau‑3, Gösgen‑2 oder Mühleberg‑2) wieder aus den Schubladen hervorgeholt und der zweiten nuklearen Ära auch in der Schweiz die Tore geöffnet werden.
Zwei Ziele
stehen dabei im Vordergrund: eine jederzeit genügende Stromversorgung und das Erreichen der Null-CO₂-Emissionen bis 2050.
Mit der «Energiewende»-Strategie wird dies nicht gelingen.
Es braucht die Kernenergie.
Vor allem auch für die Winterstromversorgung, wenn Fotovoltaik nirgends hin reicht.
Wir benötigen deshalb ein Kernenergiegesetz, das den Bau neuer Kernkraftwerke nicht verbietet, sondern fördert.
So wie es die 20 Länder, die in der obigen Tabelle aufgeführt sind, aufzeigen.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶China: Kernenergie │ ▶Kernenergie: China
▶Russland: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Russland
▶Südkorea: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Südkorea
▶USA: Kernenergie │ ▶Kernenergie: USA
▶Frankreich: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Frankreich
Zur Mahnung
▶Schweiz: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Schweiz
⇧ 2021
Chinas neuer Thoriumreaktor hat eine Debatte ausgelöst
Können neue Reaktortypen die Atomkraft doch noch sicher, umweltfreundlich und kostengünstig machen?
Forschende müssten dafür sehr viele Probleme lösen.
Welche Reaktoren sind aktuell im Einsatz?
Was sind Reaktoren der dritten Generation?
Was sind Reaktortypen der vierten Generation?
Gibt es bereits Reaktoren der vierten Generation in der Praxis?
Wie steht es um die Kernfusion?
Kann uns die Kernenergie im Kampf gegen den Klimawandel helfen?
⇧ 2003
Generation, mit denen die Reaktivität beherrscht wurde.
Die 1. Generation war gekennzeichnet durch den Bau und Betrieb von KKW für militärische Zielsetzungen, bis sich mit der Genfer Konferenz im August 1955 durch die Vorgabe: "atomic power for peace" der Weg zur friedlichen Nutzung der Kernenergie öffnete.
In diesem ersten Abschnitt wurden bereits die Grundlagen für diejenigen Kernreaktortypen gelegt, die derzeit dominierend zur Stromerzeugung eingesetzt werden.
KKW der 2. Generation, die die Wirtschaftlichkeit erreichten.
Jahrzehntelang (ca. 1945 bis 1975) waren Politik und Wirtschaft vor allem aber Na-turwissenschaften und Technik der Ansicht, die Gefahrenpotenziale der KKW durch Sicherheitsmaßnahmen eindeutig zu verkleinern und folgenschwere Unfälle ausschließen zu können.
Alle Verantwortlichen vertraten damals der Meinung, dass die Technik in der Lage sein wird, die Sicherheit der KKW ohne Einschränkungen bereitzustellen.
Dieser breit getragene Konsens und die Euphorie des Machbaren haben dazu verleitet, die Konzepte aus dem militärischen Sektor (nur für deren Zwecke entwickelt) mit den Kernreaktoren der Typen : Siedewasser und Druckwasser sowie Leichtwasser-moderiert und Grafitmoderiert trotz der eindeutig erkannten Nachteile bzw. Schwächen weiter zu verwenden.
Sie wurden mit dem Ziel umgebaut, bei ihrem Einsatz zur Stromversorgung erhebliche Kosteneinsparungen zu erreichen.
Es wurde versäumt, unter möglichen Kernreaktor-Prinzipien nach dem garantiert sicheren zu suchen, so dass heute die Experten mehr oder minder offen feststellen, dass seinerzeit technisch und politisch falsch gehandelt wurde.
Zukünftige KKW der 3. Generation, die inhärent sicher ausgelegt sind.
Inhärenz: In der Technik spricht man von inhärenter Sicherheit, wenn ein technisches System derart konstruiert ist, dass es auch nach dem Ausfall externer Komponenten sicher arbeitet.
Die KKW der 3. Generation werden eindeutig in erster Linie durch Sicherheitsanforderungen bestimmt.
Die konzeptionelle Sicherheit, die auf der Auslegung mit inhärent sicheren und passiven Komponenten beruht und die betriebliche Sicherheit, die auf umfangreiche Betriebserfahrungen zurückgreift, haben zu gewährleisten, dass in keiner Weise bei Strörfällen eine Freisetzung von Radioaktivität in die Umgebung eintreten kann.
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⇧ 2022
Nuklearformum Schweiz
2022-06-14 de
Ukraine: Pläne für neun statt fünf AP1000-Einheiten
Der staatliche ukrainische Betreiber NNEGC Energoatom und die amerikanische Westinghouse Electric Company haben eine Vereinbarung unterzeichnet, um die Anzahl der geplanten AP1000-Einheiten in der Ukraine von fünf auf neun zu erhöhen.
Zudem wird Westinghouse den gesamten Kernbrennstoff für den Kernkraftwerkspark des Landes liefern.
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⇧ 2015
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Klaus Humpich
2015-01-10 de
Reaktortypen in Europa - Teil 3, AP1000
AP1000 ist die Warenmarke eines Druckwasserreaktors der Generation III+ des Herstellers Westinghouse.
Westinghouse ist die Mutter aller Druckwasserreaktoren.
Sie erschuf 1954 unter Hyman G. Rickover und Alvin M. Weinberg diesen Reaktortyp für den Antrieb des ersten Atom-U-Boots USS Nautilus (SSN-571).
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⇧ 2017
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Willy Marth
2017-07-08 de
Die Schnellen Brüter im Kommen?
Das russische zivile Nuklearprogramm ist beeindruckend.
Neben 36 "konventionellen" Kernkraftwerken (zumeist auf Druckwasserbasis) leistet sich Russland auch eine stattliche Flotte an sogenannten "fortgeschrittenen" Kernkraftwerken, welche zum Typus der "Schnellen Brüter" gehören.
Aufbauend auf einem halben Dutzend kleinerer Versuchskraftwerke bis zu 350 MW Leistung betreibt man im Ural, nahe der Stadt Beloyarsk, seit nunmehr 30 Jahren das Brüterkraftwerk BN-600 mit einer Leistung von 600 Megawatt elektrisch - durchaus erfolgreich und ohne besondere Störungen.
Seit August 2016 ist an benachbarter Stelle der noch leistungsstärkere Brüter BN-800 (entspr. 800 MWe) hinzu gekommen, der inzwischen unter Volllast betrieben wird.
Aber das ist noch nicht das Ende der russischen Brüterambitionen.
Ein weiteres Kraftwerk, der BN-1200 (also 1200 MWe) ist in der Planung
und der BN-1600 soll demnächst folgen und mit 1600 MWe zu den leistungsstärksten Kernkraftwerken der Welt zählen.
Vor dem Hintergrund, dass im Westen (und insbesondere in Deutschland) die Brüterentwicklung, zumeist aus politischen Gründen, beendet wurde, ist das russische Voranschreiten durchaus erstaunlich. Vor allem auch deswegen, weil ein Brüterkraftwerk etwa 10 bis 20 Prozent höhere Baukosten verursacht als ein Leichtwasserkraftwerk vergleichbarer Größe.
Der Brüter: Alleskönner und Allesfresser
Die besagten Mehrkosten rentieren sich letztlich, weil der Schnelle Brüter vielfältiger einsetzbar ist als konventionelle Kernkraftwerke.
Stromerzeugung:
Beim Brüter wird der elektrische Strom in gleicher Weise erzeugt
wie bei den konventionellen Leichtwasserkernkraftwerken:
eine Turbine wird mit ca. 500 Grad heißem Wasserdampf angetrieben
und der damit gekoppelte Generator erzeugt den Strom.
Nutzung des abgereicherten Urans:
Da der Brüter mit schnellen Neutronen betrieben wird, kann er
(aus kernphysikalischen Gründen) abgereichertes Natururan des
Isotops 238 zur Umwandlung in spaltbares Plutonium nutzen.
Dieses Uran 238 gibt es auf Abraumhalden zuhauf und fast kostenlos.
Es ist ein Abfallprodukt bei der Urananreicherung für die konventionellen Reaktoren.
Damit erhöhen sich die strategischen nuklearen Uranvorräte fast um einen Faktor von 100 und die bergmännische Gewinnung von Natururan unter Strahlenbelastung entfällt.
Verbrennung von Bombenplutonium:
Im Zuge der West-Ost-Abrüstungsverhandlungen wurden beidseitig eine
Vielzahl von Atombomben "ausgemustert".
Der Schnelle Brüter ist in der Lage, dieses "Altplutonium", dessen Isotopenvektor sich durch interne Bestrahlung erheblich verändert hat, im Reaktorkern zu "knacken" und daraus Energie zu erzeugen.
Somit entsteht letztlich das Edelprodukt Strom, während bei Nichtnutzung der Brütertechnologie nur erhebliche Bewachungskosten für das Pu anfallen würden.
Verbrennung langlebiger Transuran-Abfälle:
Beim Betrieb konventioneller Reaktoren entstehen bekanntlich
radioaktive Alphastrahler mit der Ordnungszahl über 92.
Die Abfälle - i. w. Neptunium, Americium, Curium, Berkelium und
Californinum - sind für den Großteil der Hitze- und Strahlenentwicklung
im abgebrannten Kernbrennstoff über einen Zeitraum von bis zu
100.000 Jahren verantwortlich.
Auch diese Aktiniden können in Spezialbrennelementen im Schnellen Brüter gespalten werden.
Die entstehenden Spalttrümmer haben in der Regel nur noch eine Halbwertszeit von einigen hundert Jahren und erleichtern damit die Entsorgung dieser Abfallkategorie enorm.
Forschungen zu diesem Thema werden überall auf der Welt betrieben; in Deutschland wurden sie allerdings seit der Energiewende drastisch zuück gefahren.
Russland beabsichtigt mit seinen beschriebenen Brütern der BN-Klasse alle seine bislang generierten Aktinidenabfälle zu verbrennen und diese Technologie später auch im Westen zu verkaufen.
Einige technische Merkmale des Brüters
Charakteristisch für den Brutreaktor ist die Verwendung schneller Neutronen.
Nur sie ermöglichen den Prozess des Brennstoffbrütens vom Uran 238 zum Plutonium.
Damit verbietet sich auch die Verwendung von Wasser als Kühlmittel, denn die Wasserstoffatome würden die schnell fliegenden Neutronen schon nach wenigen Stößen abbremsen, also moderieren.
Das Kühlmittel der Wahl ist deshalb beim Schnellen Brüter das (atomar leichte) Flüssigmetall Natrium. Es ist allerdings mit Vorsicht zu handhaben, denn beim Zutritt von Luft oder Wasser - im Falle eines Lecks an den Rohrleitungen - fängt Natrium an zu brennen.
Aber die Vorteile von Natrium überwiegen seine Nachteile bei weitem.
So behält dieses Metall seinen flüssigen Aggregatszustand in dem weiten Bereich zwischen 100 und 1000 Grad Celsius bei und kann bei 500 Grad sicher betrieben werden.
Des weiteren leitet es die Wärme hervorragend ab - viel besser als Wasser bzw. Dampf - sodass sich Temperaturspitzen im Kühlsystem kaum aufbauen können.
Und es muss nicht (wie das Wasserdampfsystem beim LWR) unter mehr als hundert Atmosphärendruck gesetzt werden. Der Reaktortank beim Brüter ist kein dicker Stahlbehälter, sondern gleicht eher einem "Fass", in dem sich das Natrium nahezu drucklos bewegt.
Sicherheitstechnisch besonders vorteilhaft ist der Umstand, dass man mit Natrium (z. B. beim Ausfall der Pumpen) die Wärme passiv, via Naturumlauf, abführen kann.
Bei gewissen Notsituationen ist also der Eingriff des Betriebspersonals überhaupt nicht erforderlich, sondern der Reaktor geht selbsttätig in den sicheren Zustand über.
Historisches zum SNR 300
Das deutsche Brüterkraftwerk SNR 300 wurde 1972 vom damaligen Bundeskanzler Willy Brandt auf den Weg gebracht.
Seine Begründung dafür ist heute noch gültig:
Der Schnelle Brüter soll das in den Leichtwasserreaktoren erzeugte
Abfallprodukt Plutonium sinnvoll wiederverwenden.
Zudem soll der Brüter die knappen Uranvorräte wirtschaftlich nutzen.
Zur Realisierung wurde das damalige Kernforschungszentrum Karlsruhe mit der Beistellung der F+E-Leistungen beauftragt. Interatom/Siemens sollte die Anlage in Kalkar errichten, Alkem die Pu-Brennstäbe beistellen und RWE den Brüter betreiben.
In Holland und Belgien konnten dafür Kooperationspartner gewonnen werden.
Nach vielen Widerständen (zumeist politischer Art) war die Anlage unter der Kanzlerschaft Helmut Kohl im Jahr 1985 fertiggestellt.
Just zu diesem Zeitpunkt wurde der SPD-Genosse Johannes Rau zum Ministerpräsidenten des Sitzlandes Nordrhein-Westfalen gewählt.
Er beschloss die "Kohle-Vorrang-Politik" und verkündete offen, dass NRW notfalls so lange gegen den Brüter prozessieren wird, bis dessen sanfter Tod eingetreten ist.
Da NRW für die Genehmigung de SNR 300 zuständig war, konnte er dies in die Tat umsetzen.
Die anschließenden Prozesse gingen bis vor das Bundesverfassungsgericht; die für den Betreiber positiven Urteile konnten allerdings nicht realisiert werden.
Mittlerweile eröffnete Rau den 50 Quadratkilometer großen Braunkohletagebau Garzweiler II.
Für die Subventionierung der Steinkohle wurden (via "Kohlepfennig") insgesamt mehr als - umgerechnet - 150 Milliarden Euro aufgebracht.
Demgegenüber hat der SNR 300 dem deutschen Steuerzahler insgesamt 2 Milliarden Euro gekostet.
Als absehbar war, dass Rau und seine Genossen der Inbetriebnahme des SNR 300 nicht mehr zustimmen würden, beschloss die Bundesregierung das Projekt zu beenden.
In der Presserklärung des Forschungsministers Heinz Riesenhuber vom 21. März 1991 wird knapp vermerkt: "Die Verantwortung für das Ende von Kalkar liegt eindeutig beim Land Nordrhein-Westfalen".
Vier Jahre später wurde das Brüterkernkraftwerk Kalkar samt Gelände für 5 Millionen DM an einen holländischen Unternehmer verkauft, der es zu einem Rummelplatz á la Disneyland umbaute.
Der Kühlturm wird seitdem für Kletterübungen benutzt.
⇧ 2014
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Rainer Klute und Dominik Wipplinger
2014-01-16 de
Schneller Reaktor BN-800 wird erstmals angefahren
Im Kernkraftwerk Beloyarsk hat der erste Anfahrvorgang des neuen Blocks 4 begonnen.
Das Spannende daran:
Beloyarsk 4 ist das erste Exemplar eines natriumgekühlten Schnellen Reaktors vom Typ BN-800.
Zwei weitere Reaktoren dieses Typs sind für das KKW Sanming in China geplant.
In Russland selbst wird es wohl bei diesem einen BN-800 bleiben.
Dort setzt man bereits auf den Nachfolger, den weiterentwickelten BN-1200.
Plutonium-Brenner
Der BN-800 im KKW Beloyarsk ist als Schneller Brenner ausgeführt.
Anders als ein Schneller Brüter verbraucht er mehr Plutonium, als er erzeugt.
Dieses Mehr an Plutonium stammt in diesem Fall aus russischen Militärbeständen, ist waffenfähig und wird in Form von MOX-Brennelementen in den BN-800 eingebracht.
Der neue Reaktor wird also nicht nur Strom erzeugen, sondern durch die Nutzung des Plutoniums als Brennstoff auch zur nuklearen Abrüstung beitragen.
Bis zu drei Tonnen waffenfähiges Plutonium kann der BN-800 pro Jahr auf das Niveau üblicher gebrauchter Brennelemente abbauen.
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Russlands Akademik Lomonosov ist das erste schwimmende Kernkraftwerk. |
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Ausserhalb von Ländern wie der Schweiz oder Deutschland, die sich
kurzund mittelfristig aus der Kernenergie verabschieden wollen,
geht die Entwicklung der Nukleartechnik weiter.
Gerade die Erfahrungen nach dem Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi
haben zum
Beginn einer zweiten nuklearen Ära
geführt, die insbesondere die Klimaschutzmassnahmen einzelner
Länder unterstützen kann.
Das russische zivile Nuklearprogramm ist beeindruckend.
Neben 36 "konventionellen" Kernkraftwerken (zumeist auf Druckwasserbasis) leistet sich Russland auch eine stattliche Flotte an sogenannten "fortgeschrittenen" Kernkraftwerken, welche zum Typus der "Schnellen Brüter" gehören.
Plutonium-Brenner
Der BN-800 im KKW Beloyarsk ist als Schneller Brenner ausgeführt.
Anders als ein Schneller Brüter verbraucht er mehr Plutonium, als er erzeugt.
Dieses Mehr an Plutonium stammt in diesem Fall aus russischen Militärbeständen, ist waffenfähig und wird in Form von MOX-Brennelementen in den BN-800 eingebracht.
Der neue Reaktor wird also nicht nur Strom erzeugen, sondern durch die Nutzung des Plutoniums als Brennstoff auch zur nuklearen Abrüstung beitragen.
Bis zu drei Tonnen waffenfähiges Plutonium kann der BN-800 pro Jahr auf das Niveau üblicher gebrauchter Brennelemente abbauen.
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Rosatom
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Russland: Politik, Industrie, Klimapolitik, Energiepolitik.
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⇧ 2022
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Fred F. Mueller
2022-02-15 de
Kernenergie: Der Osten führt, Europa fährt vor die Wand
Russlands Akademik Lomonosov ist das erste schwimmende
Kernkraftwerk. Es verfügt über zwei "small modular reactors" (SMR) mit jeweils 40 MW Leistung |
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In den letzten Jahrzehnten hat sich ein wenig beachteter, dafür aber umso wichtigerer Unterschied zwischen Asien und Europa herausgebildet:
Die jeweilige Einstellung zum Klimawandel und zur Kernenergie.
In ihrem Kreuzzug gegen die drohende "Klimakatastrophe" konzentrieren sich die meisten europäischen Länder auf die Verringerung ihrer Kohlenstoffemissionen.
Deutschland geht dabei vorneweg.
Als erster Schritt werden hier die Kernkraftwerke vernichtet.
Noch bevor dies abgeschlossen ist, werden auch schon die Kohlekraftwerke nach und nach stillgelegt.
Das Endziel ist eine Netto-Null-Nation, die ausschließlich "erneuerbare" Energien, vor allem Sonne und Wind, verwenden soll.
Ein grüner Traum, der sich für die Bürger schon jetzt zunehmend in einen Albtraum verwandelt.
Östliche Länder
In krassem Gegensatz dazu haben es die weitaus pragmatischeren östlichen Länder vorgezogen, eher Lippenbekenntnisse abzugeben und sich um ihre Bevölkerung zu kümmern.
Anstatt ihre Energieinfrastruktur lahmzulegen, entscheiden sie sich zunehmend für die Kernenergie.
Immer mehr Länder verfügen bereits über Kernkraftwerke oder stehen kurz davor.
Auf diesem Gebiet hat Russland eindeutig die Führung übernommen, gefolgt von China, Südkorea und Japan.
Diese vier Länder haben jeweils eigene Nukleartechnologien entwickelt und damit begonnen, diese zu exportieren.
Unter ihnen stechen zwei Giganten hervor:
Russland als eindeutiger Weltmarktführer im Bereich des Exports von Kernkraftwerken
sowie China, das noch recht neu auf dem Markt ist, aber über das Potenzial verfügt, sich hier schnell zu einem weiteren wichtigen Akteur zu entwickeln.
Russland
Russland hat im Bereich der nuklearen Hochtechnologie drei entscheidende Vorteile:
Es fällt nicht auf den CO₂-Klimaschwindel der großen Bosse der US-Finanzgiganten herein
verfügt als einer der frühesten und größten Akteure im Bereich der Kernkraft und der Atomwaffenherstellung über eine große Nuklearindustrie.
Diese meistert alle Stufen des nuklearen Kreislaufs wie Bergbau, Anreicherung und Brennstoffaufbereitung, Engineering, Maschinenbau und Energieerzeugungsanlagen bis hin zu nuklearen Dienstleistungen, Wartung, Brennstoff-Wiederaufbereitung und einem geschlossenen Brennstoffkreislauf.
Dritter Pluspunkt ist, dass das riesige Land über einen unglaublichen Reichtum an Bodenschätzen und natürlichen Ressourcen aller Art verfügt, darunter einige der weltweit größten Reserven an fossilen Brennstoffen.
Russland ist ein Energie- und Rohstoffgigant ersten Ranges und hat diese Vorteile systematisch ausgebaut, um eine führende Rolle beim Energieexport - einschließlich des Exports von Kernkraftwerken - zu übernehmen.
Energiereichtum und technologischer Vorsprung
Hier zunächst ein Blick auf Russlands Energieressourcen, wie sie in einem 2021 aktualisierten Bericht der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO)3) aufgeführt sind:
IAEA International Atomic Energy Agency /
Country Nuclear Power Profiles
RUSSIAN FEDERATION
Kernkraftwerke in der Russischen Föderation
Kernkraftwerke in der Russischen Föderation.
In 11 KKW's laufen insgesamt 38 Reaktoren mit einer Gesamtkapazität
von 30.3 GW
Derzeit betreibt Russland 38 Reaktoren in 11 Kernkraftwerken, die 20,7 % zur Stromerzeugung beitragen.
Den größten Beitrag leistet Erdgas, welches das Land jedoch lieber ins Ausland verkaufen würde, wo wesentlich höhere Preise erzielbar wären.
Die aktuellen Planungen sehen daher bis 2030 einen Anteil der Kernenergie an der Stromversorgung von 25-30 % vor.
Dieser soll bis 2050 auf 45-50 % und bis zum Ende des Jahrhunderts auf 70-80 % steigen.
Die in Betrieb befindlichen Reaktoren reichen von älteren Modellen aus der Sowjetzeit über aktuelle Systeme der Generation III bis hin zu fortschrittlichen Konzepten wie "schnellen" Reaktoren der Serie BN 600-800-1200.
Eine weitere Generation "schneller" Modelle, die mit Natrium und Blei-Wismut gekühlt werden, ist bereits in Planung.
Ergänzt wird die Liste durch kleine modulare Reaktoren wie die im schwimmenden Kraftwerk "Akademik Lomonosov".
Die Lebensdauer der neuen Reaktormodelle beträgt in der Regel 60 Jahre.
Ein beständiger Nachschub an gut ausgebildeten Fachleuten wird durch Ausbildungszentren und technische Hochschulen sichergestellt, die jährlich etwa 18.000 Techniker und Akademiker hervorbringen.
Eine überzeugende Bandbreite an Technologien und Dienstleistungen
Die Nuklearindustrie des Landes bietet ein Niveau an Qualifikationen, Technologien und Dienstleistungen wie kaum ein anderes Land.
Dies gilt auch für das Preisniveau.
In einer von der World Nuclear Association 4) zusammengestellten Übersicht werden Inlandspreise von 2050-2450 US-$/kW und eine Bauzeit von 54 Monaten genannt.
World Nuclear Association
Nuclear Power in Russia
Für den schnellen Reaktor BN 1200
wird ein Inlands-Energiepreis von 2,23 ct/kWh angegeben,
(Rechne: 2,23 ct/kWh = 2'230 ct/MWh = 22,3 $/MWh)
während für Exportreaktoren vom Typ VVER länderabhängig meist
50-60 US-$ pro MWh genannt werden.
(Rechne: 5-6 ct/kWh = 5'000-6000 ct/MWh = 50-60 $/MWh)
Die von Russland angebotenen Komplettpakete "von der Wiege bis zur Bahre" sind vor allem für Länder der zweiten und dritten Welt sehr attraktiv, nicht zuletzt auch deshalb, weil zum Paket auch Rücknahme und Aufbereitung/Entsorgung abgebrannter Brennelemente gehören.
Da alle Konstruktionsprojekte aktuellen internationalen Anforderungen sowie den Empfehlungen der IAEO entsprechen, gehen die Abnehmer kaum Risiken ein.
Man vergleiche dies mit dem beklagenswerten Zustand der Nuklearbranchen in der westlichen Welt, wo Unternehmen wie Siemens, Areva oder Westinghouse mit erschreckenden Verzögerungen sowie Kostenüberschreitungen zu kämpfen haben.
Kein Wunder also, dass die russische Atomenergiegesellschaft Rosatom auf dem ersten Platz bei der Zahl der gleichzeitig durchgeführten Projekte zum Bau von Kernreaktoren im Ausland steht
(35 Blöcke in verschiedenen Realisierungsstadien).
Im Jahr 2020 belief sich der Gesamtwert der Auslandsaufträge von Rosatom auf über 138 Milliarden US-Dollar.
China
Chinas Aufholjagd
Am 1. Januar 2022 ging der dritte Reaktor des Typs Hualong
One (HPR 1000)
mit einer Kapazität von 1161 MW als Einheit 6 der Fuqing Nuclear
Power Plant der CNNC
(China National Nuclear Corporation) ans Netz
Als künftig wahrscheinlich zweitstärkster Anbieter zeichnet sich China ab
obwohl das Land mit der Entwicklung seiner Nukleartechnik viel später begonnen hat und weder über den gleichen Erfahrungsschatz noch die gleiche Technologiebandbreite verfügt.
Ungeachtet dieser Defizite hat das Land eine erstaunliche Lernkurve durchlaufen und in der Zwischenzeit eine Reihe moderner Reaktortypen wie den Hualong One, einen Druckwasserreaktor der III Generation, entwickelt und in Betrieb genommen.
Pakistan und Argentinien
Nach einem ersten Auftrag aus Pakistan ist es China kürzlich gelungen, auch Argentinien von diesem Modell zu überzeugen.
Weitere interessante Entwicklungen, darunter das erste kommerziell aktive gasgekühlte Hochtemperatur-Kernkraftwerk (Kugelhaufenreaktor PBR) 5) sowie ein kleiner modularer Reaktor, sind in der Pipeline.
Das erste kommerziell aktive gasgekühlte Hochtemperatur-Kernkraftwerk (Kugelhaufenreaktor PBR)
Reuters
2021-12-20 en
China puts pioneering 'pebble bed' nuclear reactor into operation
China has launched a new high-temperature gas-cooled nuclear plant in the eastern coastal province of Shandong, the first to make use of 'pebble bed reactor' (PBR) technology developed by state-run China National Nuclear Corporation (CNNC).
The first unit of the Shidaowan reactor project, built near the city of Rongcheng in collaboration with the energy group Huaneng and Beijing's Tsinghua University, has now been connected to the grid, CNNC said on Monday.
The unit has total generation capacity of around 200 megawatts, and a second unit is still under construction.
In PBR technology, the reactor core is formed from graphite pebbles that contain specially designed fuel particles.
The design allows reactors to be run safely at higher temperatures, CNNC said, describing it as "the reactor that won't melt down".
China is one of the few countries in the world with an active nuclear reactor programme, but it has struggled to meet its construction targets after a moratorium on new projects and a long safety probe following Japan's Fukushima disaster in 2011.
Total capacity hit 51 gigawatts (GW) by the end of last year, falling short of a 58 GW target.
CNNC has urged the government to approve at least six new projects a year over the next decade in order to bring total capacity up to 180 GW by 2035. read more
CNNC said the technology employed at the Shidaowan project was completely home-grown, with 93.4 % of all the equipment also sourced domestically.
In Anbetracht der beeindruckenden Erfolgsbilanz chinesischer Maschinenbau- und Bauprojekte in vielen Ländern rund um den Globus
werden die Chinesen auch in diesem Bereich wahrscheinlich bald fest Fuß fassen.
Ein weltweit riesiger Markt
Die westlichen Länder einschließlich der USA müssen dagegen feststellen, dass ihre Politik der Behinderung des Rohstoffsektors, wozu auch die Förderung fossiler Brennstoffe zählt, dabei ist zu scheitern.
Das "Liegenlassen im Boden" dürfte zum Bumerang werden.
Um ihre Wirtschaft anzukurbeln, Arbeitsplätze zu schaffen und ihre wachsende Bevölkerung zu ernähren, benötigen die Länder der Dritten Welt sowie die sich entwickelnden Nationen vor allem billige, zuverlässige Energie.
Die "Netto-Null"-Kampagne, mit der im Westen den Rohstoffproduzenten der Geldhahn zugedreht wurde, hat schon jetzt zu einem dramatischen Anstieg der Preise sowohl für Energie als auch für Rohstoffe geführt.
Die durch die Politik erzwungene künstliche Verknappung aufgrund der unterbliebenen Investitionen in die Erschließung neuer Vorkommen dürfte noch über Jahre anhalten.
Infolgedessen beginnen Politiker überall auf der Welt, ihre Energieversorgungsstrategien neu zu überdenken.
Für Länder, die eine zuverlässige Versorgung benötigen, sind "erneuerbare" Energiequellen wie Solar- und Windenergie einfach keine Alternative.
Deshalb zeichnet sich bereits jetzt bei der Kernenergie ein Nachfrageboom ab.
Und dank der Grünen und der Gretas unserer Zeit befinden sich Russland und China auf diesem Markt in einer hervorragenden Ausgangsposition.
Die Nachfrage wird so massiv sein, dass nur Länder mit einer großen, gut funktionierenden Industrie, ausreichender Finanzkraft und einem großen Potenzial an Fachkräften in der Lage sein werden, daran in vollem Umfang zu partizipieren.
Kleinere Anbieter dürften schon allein von den geforderten Kapazitäten her überfordert werden.
Allein schon Ausbildung und Training der benötigten Fachleute dauern mehr als ein Jahrzehnt.
Selbst Frankreich als letzter verbliebener europäischer KKW-Anbieter dürfte von der künftigen Nachfrage bei weitem überfordert werden.
Frankreich
Einen Dammbruch in Richtung dieses Zukunftsszenarios dürften die jüngsten Entscheidungen in Frankreich einleiten.
Obwohl das Land bereits über 56 Kernkraftwerke verfügt, hat Präsident Macron gerade beschlossen, den Bau von bis zu 14 weiteren Anlagen anzuordnen.
Mit rund 65 Millionen Einwohnern hat die "Grande Nation" etwas weniger als ein Prozent der Erdbevölkerung.
Rechnet man dieses Verhältnis auf die ganze Welt hoch, ergibt sich bis 2050 ein Marktpotenzial von möglicherweise 1.500 Kernkraftwerken.
Aktienkurse
Wechseln "smart money"-Investoren ins Uranlager?
Angesichts dieser Entwicklungen und unter Einbeziehung der aktuellen politischen Spannungen rund um Russland und die Ukraine muss man sich fragen, wieso sich Russland durch Sanktionsdrohungen gegen seine Europa-Pipelines einschließlich Nordstream 2 beeindrucken lassen sollte.
Am Öl- und Gasmarkt gibt es schließlich eine Menge Anbieter und damit Konkurrenten.
Im Gegensatz dazu könnte kein europäisches Land im aufkommenden weltweiten Nukleargeschäft mit Russland oder China mithalten.
Russland könnte möglicherweise sogar den Verlust seiner deutschen und selbst seiner europäischen Gaseinnahmen verschmerzen und sich künftig auf seine Nukleargeschäfte konzentrieren.
Für Europa wären die Folgen eines Lieferstopps dagegen äußerst schmerzhaft.
Die Potenziale dieser sich abzeichnenden Renaissance der Kernenergie scheinen inzwischen die Aufmerksamkeit des einen oder anderen "smart money"-Investors erregt zu haben.
Am Kapitalmarkt macht sich augenscheinlich eine gewisse Ernüchterung wegen der schlechten Wertentwicklung bei Technologiepapieren wie Tesla oder Facebook breit.
Dies könnte ein Grund für die kombinierte Wertentwicklung einer Auswahl kanadischer Uranminen-Gesellschaften sein.
Nach einem langjährigen Rückgang ist hier seit etwa März 2020 ein markanter Kursanstieg zu beobachten (Bild 6).
Nach langjährigem Rückgang sind die kombinierten Aktienkurse
einer Auswahl kanadischer Uranminenfirmen
seit etwa März 2020 deutlich im Aufwind
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Was wir unterstützen:
Fortführung und Weiterentwicklung der Kernenergietechnik.
Bestehende Kernkraftwerke sollen so lange betrieben werden, wie deren Sicherheitsstandard dies erlaubt.
Neue Kernkraftwerke.
Vorstösse auf kantonaler und eidgenössischer Ebene für die Kernenergie.
Was wir ablehnen:
Den Jahrhundert-Unsinn "Energiewende".
Das sture Kopieren des deutschen Weges zum "Atomausstieg".
Alle Zwangsmassnahmen zum Stromsparen und marktverzerrende, zusätzliche Stromabgaben wie die KEV.
Verfassungsänderungen und Gesetze, die den Ausstieg aus der Kernenergie zum Ziel haben.
Der Verein Kettenreaktion steht für
langfristige und damit nachhaltige Entscheide in der Energiepolitik.
Weil kurzfristige auf Personen-, Macht- und Parteipolitik basierende Entscheide, wie der Ausstieg aus der Kernenergie und die darauf fussende Energiestrategie 2050 dem langfristigen Charakter einer zukunftstauglichen Energieversorgung widersprechen.
Dr. Hans Rudolf Lutz / Ehem. Leiter des Kernkraftwerks Mühleberg
2022-02-11 de
Die zweite nukleare Ära
Ausserhalb von Ländern wie der Schweiz oder Deutschland, die sich
kurzund mittelfristig aus der Kernenergie verabschieden wollen,
geht die Entwicklung der Nukleartechnik weiter.
Gerade die Erfahrungen nach dem Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi
haben zum
Beginn einer zweiten nuklearen Ära
geführt, die insbesondere die Klimaschutzmassnahmen einzelner Länder unterstützen kann.
Kurzer Rückblick auf die erste nukleare Ära
In seinem im Jahr 1994 publiziertem Buch mit dem Titel «The First Nuclear Era» hat der amerikanische Nuklearpionier Alvin M. Weinberg die Rolle der USA beim Aufbau der ersten grossen Serie von Kernreaktoren beschrieben.
Es handelte sich dabei um die beiden Leichtwasserreaktortypen
Pressurized Water Reactor (PWR) und Boiling Water Reactor (BWR).
Zusammen mit den kanadischen Schwerwasserreaktoren und den englischen Graphitreaktoren
gehörten sie zur Klasse der Generation II-Typen, wie man sie heute nennt.
Die amerikanischen Leichtwasserreaktoren wurden in den Jahren 1960 bis 1990 erstellt.
Dazu gehören auch vier der fünf Schweizer Kernkraftwerkseinheiten:
Beznau-1 und -2, Mühleberg und Leibstadt.
Die Anlage Gösgen ist mit einem Reaktor deutscher Herkunft errichtet worden.
In den USA standen 1990 über 100 dieser Reaktoren, in Frankreich 58 (einer auf Lizenzen basierenden Eigenentwicklung) und in Japan 54.
Weinberg betrachtet den Beginn der Neunzigerjahre als Ende der ersten nuklearen Ära.
Danach wurden wegen der Reaktorunfälle Three Mile Island und Tschernobyl sowie wegen des steigenden öffentlichen Widerstands in den USA keine weiteren Reaktoren der Generation II mehr gebaut.
Man muss hier allerdings hinzufügen, dass die in den USA ursprünglich auf 40 Jahre beschränkte Betriebsdauer bei den noch verbleibenden Anlagen von der Bewilligungsbehörde NRC auf 60 und bei weiteren vier bereits auf 80 Jahre erhöht wurde.
Das bedeutet:
Es werden auch noch nach dem Jahre 2060 Kernkraftwerke mit Reaktoren der Generation II in Betrieb stehen!
Die Entwicklung der Reaktortypen der Generation III und III+
Basierend auf den Erfahrungen
des Reaktorunfalles in Three Mile Island und einer Reihe weiterer Störfälle begannen die Reaktorbauer in verschiedenen Ländern mit der Weiterentwicklung der Reaktortypen der Generation II zu neuen Typen
der sogenannten Generation III und Generation III+.
Sie haben alle die folgenden neuen Charakteristika:
Die Wahrscheinlichkeit eines Unfalles mit Kernschmelze wurde von 10-4 auf 10-7 reduziert.
Die Kernschmelze, auch Corium genannt, wird noch im Reaktor selbst so gekühlt, dass sie drinnen bleibt, oder sie wird mit Hilfe eines sogenannten Core Catchers nach dem Durchschmelzen des Druckgefässes aufgefangen und innerhalb des Sicherheitsbehälters gekühlt und festgehalten.
In beiden Fällen wird die Umgebung nicht oder nur in sehr beschränktem Masse tangiert.
Weitere Neuheiten betreffen vor allem die Wirtschaftlichkeit.
Diese umfassen den besseren thermischen Wirkungsgrad, die von Anfang an geplante längere Betriebsdauer (60 bis 80 Jahre), höheren Abbrand und billigere Anreicherungskosten für die Brennelemente und günstigere Herstellungskosten (modulare Bauweise).
Hauptinitiant und Hauptanwender dieser Neuheiten sind
China,
Frankreich,
Russland
und Südkorea.
Die USA
haben sich vor allem bei der Urananreicherung (Zentrifugen- statt Diffusionsanlagen) beteiligt.
Sie haben sich daneben auf die Entwicklung der neuen Kleinreaktoren - die Small Modular Reactors (SMR) - konzentriert.
Eine erste Serie eines SMR soll noch vor Ende der 2020er-Jahre im Idaho National Laboratory in Betrieb genommen werden.
Die zweite nukleare Ära
Man übertreibt nicht, wenn man feststellt, dass heute, nach Überwindung des Schocks vom Reaktorunfall in der japanischen Anlage Fukushima-Daiichi, die neue, zweite nukleare Ära begonnen hat.
Mit Ausnahme von Belgien, Deutschland und der Schweiz gibt es kein Land, das eine «Energiewende» weg von der Nuklearenergie in eine Zukunft mit ausschliesslich sogenannter erneuerbarer Elektrizitätserzeugung gewählt hat.
Ich sage sogenannt, weil ja bekanntlich das Gros der Solarzellen aus chinesischer Produktion mit viel grauer Kohlekraftwerk-Energie stammt.
Reaktoren der Generation III und III+
(Stand 15.9.2021)
Es gibt heute bereits 20 Länder mit Kernkraftwerksanlagen der Generation III/III+ die in Betrieb, in Bau oder geplant sind.
Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto-3 in Finnland und Flamanville‑3 in Frankreich
Flamanville‑3 in Frankreich Die beiden seit über 15 Jahre in Bau befindlichen Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto-3 in Finnland und Flamanville‑3 in Frankreich werden von den ideologisch grünen Politikern nimmermüde als Beispiele zitiert, wie lange man braucht, einen Reaktor der Generation III zu bauen und wie teuer sie heutzutage zu stehen kommen.
Grossanlage Barakah in Abu Dhabi (VAE) am Persischen Golf mit vier 1450‑MWReaktoren
Ignoriert wird dabei beispielsweise die Erfolgsstory bei der Grossanlage Barakah in Abu Dhabi (VAE) am Persischen Golf mit vier 1450‑MWReaktoren, die zum Preis von USD 20,4 Mrd. von einem Konsortium unter Leitung des südkoreanischen Stromversorgers Kepco errichtet werden.
Barakah-1 nahm den kommerziellen Betrieb am 6. April 2021 auf,
Barakah-2 wurde am 14. September 2021 mit dem Stromnetz synchronisiert
und die Bauarbeiten von Barakah-3 und -4 neigen sich dem Ende entgegen.
Die bereits erwähnten SMR gehören ganz klar auch zur zweiten nuklearen Ära.
Sie werden vermutlich vor allem in dünnbesiedelten, von Grossstädten weit entfernten Gebieten sowie in Entwicklungsländern zum Einsatz gelangen.
Ihr Hauptvorteil: Das Schmelzen des Kerns kann physikalisch ausgeschlossen werden!
Klimaschutz kann die zweite nukleare Ära beschleunigen
Für grüne Politiker gilt der allgemeine Konsens:
Stromerzeugung mit Wind, Fotovoltaik und eventuell Wasserkraft ist der einzig gangbare Weg zu deren Dekarbonisierung.
Kernenergie ist für sie nach wie vor inakzeptabel.
Deutschland
Das einzige Land, das dieser Philosophie streng Folge leistet, ist Deutschland.
So wird es von unseren Mainstream-Medien wenigstens kommuniziert.
Dass unser nördlicher Nachbar gegen Ende des Jahres mit der Leitung North Stream II in grossem Stil russisches Erdgas einführen wird, scheint niemanden zu stören.
Erdgas besteht zu 93% aus Methan (CH4).
Ein Gas, das zwischen 25- bis 80-mal treibhauswirksamer ist als CO₂!
Auch bei nur geringen Leckagen aus der mehrere tausend Kilometer langen Pipeline ist die Stromerzeugung mit Erdgas praktisch gleich klimaschädlich wie Erdöl (25% besser als Kohle).
Damit ist schon jetzt klar: Deutschland wird die CO₂-Ziele der Pariser Konvention nie einhalten können.
Polen
Gut ist, dass zum Beispiel Polen - nicht wie die Schweiz - den deutschen «Energiewende»-Schwindel nicht mitmacht und seine momentan auf 60‑70 % Kohlestrom fussende Elektrizitätserzeugung langfristig auf Kernenergie umrüsten will.
Tschechische Republik
Auch die Tschechische Republik plant, in Dukovany ein weiteres Kernkraftwerk zu errichten.
Sie hat kürzlich mit der südkoreanischen Kepco Kontakt aufgenommen.
Deren Erfolg mit der Generation-III-Kernkraftwerksanlage Barakah hat sie zu diesem Schritt ermuntert.
Weltweit
Weltweit mehren sich die Stimmen, die, wie Polen und die Tschechische Republik, der Kernenergie bei der Dekarbonisierung einen grossen Stellenwert beimessen.
Äusserungen aus den USA
Stellvertretend für alle Äusserungen sei der Gouverneur des amerikanischen Bundesstaats Wyoming, Mark Gordon, zitiert:
«Nuclear power is our fastest and clearest course of becoming carbon negative.»
Ein weiterer Beweis, dass sich die zweite nukleare Ära voll im Anlaufen befindet, sind die Meldungen der internationalen Kernenergie-Nachrichtenagentur NucNet über neue Anlagen im Monat Juli 2021:
In China beginnt der Bau des SMR Linglong-1.
Das erste polnische Kernkraftwerkprojekt in Polen soll beschleunigt werden.
Die Bewilligungsunterlagen für die beiden ägyptischen Reaktorprojekte El-Dabaa-1 und -2 sind bei den ägyptischen Sicherheitsbehörden eingereicht worden.
Ein von Tractebel geführtes Konsortium soll Brasilien helfen, die Fertigstellung von Angra-3 zu bewerkstelligen.
In Slowenien wird die Bewilligung für die zweite Einheit am Standort Krsko erteilt.
Die südkoreanische Sicherheitsbehörde erteilt eine bedingte Bewilligung für den Start der Einheit Shin-Hanui-1.
Mögliche Weiterentwicklung der zweiten nuklearen Ära
China
hat im Juni 2021 seinen nächsten Fünf-Jahres Plan veröffentlicht.
Darin ist festgehalten, die Kernenergiekapazität um 20'000 MW zu erhöhen.
Mit dieser Zielsetzung baut das Land der Mitte seine Führungsposition in der Zweiten nuklearen Ära weiter aus.
USA
Das amerikanische SMR-Entwicklungsprogramm liegt im Vergleich mit den chinesischen Plänen weit zurück, ist etwas kleinkariert und nichts, womit «America great again» gemacht werden kann.
An zweiter und dritter Stelle kann man Russland und Indien setzen.
Russland
Russland hat sich bereits stark gemacht im Export von Kernkraftwerken der Generation III
(Ägypten, China, Finnland, Indien, Iran, die Türkei, Weissrussland) und will diesen Sektor mit Erdgaseinkünften weiter ausbauen.
Indien
Indien beschreitet einen Sonderweg.
Es ist das Land mit den grössten Thorium Vorkommen.
Das Isotop Thorium-232 ist wie Uran-238 nicht spaltbar, kann aber beispielsweise in einem Brutreaktor der Generation IV in das spaltbare Uran-233 umgewandelt werden.
Es ist Indiens langfristiges Ziel, auf diese Weise seine Energieversorgung für tausende von Jahren sicherzustellen.
Frankreich
Als nächstes Zweite-Ära-Nuklearland muss Frankreich genannt werden.
Mit seinem EPR-Reaktorkonzept der Generation III spielt es trotz der grossen Anfangsschwierigkeiten beim Bau der Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto‑3 (Finnland) und Flamanville‑3 (Frankreich) ebenfalls in der ersten Liga mit.
Grossbritannien
Grossbritannien muss seinen in die Jahre gekommenen Kernkraftwerkspark ersetzen und baut derzeit zwei EPR-Einheiten am Standort Hinkley Point C.
China (Als Beispiel für England)
In China sind die beiden EPR Taishan‑1 und ‑2 innerhalb von acht beziehungsweise neun Jahren vollendet worden.
Man kann davon ausgehen, dass die Ersatzbauten für die in die Jahre gekommenen Kernkraftwerke der Generation II in Frankreich vom Typ EPR sein werden.
Auch weitere Exporte nach ersten gutverlaufenen Betriebsjahren sind wahrscheinlich.
Südkorea
Die gleichen Überlegungen gelten für Südkorea.
Die Barakah-Erfolgsstory wird neben der Tschechischen Republik sicher weitere Interessierte zu Offertenanfragen ermuntern.
Australien
Australien könnte einer davon sein, wenn eine neue Regierung einsieht, dass sie ihre eigenen (grossen) Uranvorkommen bei sich im Lande verwenden könnte und nicht nur, um mit Exporten Geld zu verdienen.
Australien könnte gleichzeitig ihre äusserst kohleabhängige Elektrizitätsversorgung dekarbonisieren und damit einen eigenen Beitrag zur Rettung des Great Barrier Reef leisten.
Umdenken in den USA ?
Natürlich kann man sich auch ein Umdenken in den USA vorstellen.
Ein(e) kluge(r) Präsident(in) könnte sich erinnern, dass die Amerikaner die Pioniere der ersten nuklearen Ära gewesen sind und dass ihre ingenieurmässigen und industriellen Kapazitäten hinreichend wären, den jetzt klar vorhandenen Rückstand aufzuholen.
Ein entsprechender parlamentarischer Vorstoss - der Nuclear Energy Leadership Act - wurde nach Behandlung in den beiden Kammern gutgeheissen, ist aber bis jetzt ohne Wirkung geblieben.
Und wo stehen wir in der Schweiz?
Mit dem Interview von Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher am 22. Juli im «Blick TV» hat die in verschiedenen Kreisen schon seit einiger Zeit kursierende positive Meinung zum Bau neuer Kernkraftwerke einen neuen Höhepunkt erreicht.
Aufhebung des Kernkraftwerkverbots
Mit der Aufhebung des Kernkraftwerkverbots könnte eines der Projekte (Beznau‑3, Gösgen‑2 oder Mühleberg‑2) wieder aus den Schubladen hervorgeholt und der zweiten nuklearen Ära auch in der Schweiz die Tore geöffnet werden.
Zwei Ziele
stehen dabei im Vordergrund: eine jederzeit genügende Stromversorgung und das Erreichen der Null-CO₂-Emissionen bis 2050.
Mit der «Energiewende»-Strategie wird dies nicht gelingen.
Es braucht die Kernenergie.
Vor allem auch für die Winterstromversorgung, wenn Fotovoltaik nirgends hin reicht.
Wir benötigen deshalb ein Kernenergiegesetz, das den Bau neuer Kernkraftwerke nicht verbietet, sondern fördert.
So wie es die 20 Länder, die in der obigen Tabelle aufgeführt sind, aufzeigen.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶China: Kernenergie │ ▶Kernenergie: China
▶Russland: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Russland
▶Südkorea: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Südkorea
▶USA: Kernenergie │ ▶Kernenergie: USA
▶Frankreich: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Frankreich
Zur Mahnung
▶Schweiz: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Schweiz
⇧ 2017
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Willy Marth
2017-07-08 de
Die Schnellen Brüter im Kommen?
Das russische zivile Nuklearprogramm ist beeindruckend.
Neben 36 "konventionellen" Kernkraftwerken (zumeist auf Druckwasserbasis) leistet sich Russland auch eine stattliche Flotte an sogenannten "fortgeschrittenen" Kernkraftwerken, welche zum Typus der "Schnellen Brüter" gehören.
Aufbauend auf einem halben Dutzend kleinerer Versuchskraftwerke bis zu 350 MW Leistung betreibt man im Ural, nahe der Stadt Beloyarsk, seit nunmehr 30 Jahren das Brüterkraftwerk BN-600 mit einer Leistung von 600 Megawatt elektrisch - durchaus erfolgreich und ohne besondere Störungen.
Seit August 2016 ist an benachbarter Stelle der noch leistungsstärkere Brüter BN-800 (entspr. 800 MWe) hinzu gekommen, der inzwischen unter Volllast betrieben wird.
Aber das ist noch nicht das Ende der russischen Brüterambitionen.
Ein weiteres Kraftwerk, der BN-1200 (also 1200 MWe) ist in der Planung
und der BN-1600 soll demnächst folgen und mit 1600 MWe zu den leistungsstärksten Kernkraftwerken der Welt zählen.
Vor dem Hintergrund, dass im Westen (und insbesondere in Deutschland) die Brüterentwicklung, zumeist aus politischen Gründen, beendet wurde, ist das russische Voranschreiten durchaus erstaunlich. Vor allem auch deswegen, weil ein Brüterkraftwerk etwa 10 bis 20 Prozent höhere Baukosten verursacht als ein Leichtwasserkraftwerk vergleichbarer Größe.
Der Brüter: Alleskönner und Allesfresser
Die besagten Mehrkosten rentieren sich letztlich, weil der Schnelle Brüter vielfältiger einsetzbar ist als konventionelle Kernkraftwerke.
Stromerzeugung:
Beim Brüter wird der elektrische Strom in gleicher Weise erzeugt
wie bei den konventionellen Leichtwasserkernkraftwerken:
eine Turbine wird mit ca. 500 Grad heißem Wasserdampf angetrieben
und der damit gekoppelte Generator erzeugt den Strom.
Nutzung des abgereicherten Urans:
Da der Brüter mit schnellen Neutronen betrieben wird, kann er
(aus kernphysikalischen Gründen) abgereichertes Natururan des
Isotops 238 zur Umwandlung in spaltbares Plutonium nutzen.
Dieses Uran 238 gibt es auf Abraumhalden zuhauf und fast kostenlos.
Es ist ein Abfallprodukt bei der Urananreicherung für die konventionellen Reaktoren.
Damit erhöhen sich die strategischen nuklearen Uranvorräte fast um einen Faktor von 100 und die bergmännische Gewinnung von Natururan unter Strahlenbelastung entfällt.
Verbrennung von Bombenplutonium:
Im Zuge der West-Ost-Abrüstungsverhandlungen wurden beidseitig eine
Vielzahl von Atombomben "ausgemustert".
Der Schnelle Brüter ist in der Lage, dieses "Altplutonium", dessen Isotopenvektor sich durch interne Bestrahlung erheblich verändert hat, im Reaktorkern zu "knacken" und daraus Energie zu erzeugen.
Somit entsteht letztlich das Edelprodukt Strom, während bei Nichtnutzung der Brütertechnologie nur erhebliche Bewachungskosten für das Pu anfallen würden.
Verbrennung langlebiger Transuran-Abfälle:
Beim Betrieb konventioneller Reaktoren entstehen bekanntlich
radioaktive Alphastrahler mit der Ordnungszahl über 92.
Die Abfälle - i. w. Neptunium, Americium, Curium, Berkelium und
Californinum - sind für den Großteil der Hitze- und Strahlenentwicklung
im abgebrannten Kernbrennstoff über einen Zeitraum von bis zu
100.000 Jahren verantwortlich.
Auch diese Aktiniden können in Spezialbrennelementen im Schnellen Brüter gespalten werden.
Die entstehenden Spalttrümmer haben in der Regel nur noch eine Halbwertszeit von einigen hundert Jahren und erleichtern damit die Entsorgung dieser Abfallkategorie enorm.
Forschungen zu diesem Thema werden überall auf der Welt betrieben; in Deutschland wurden sie allerdings seit der Energiewende drastisch zuück gefahren.
Russland beabsichtigt mit seinen beschriebenen Brütern der BN-Klasse alle seine bislang generierten Aktinidenabfälle zu verbrennen und diese Technologie später auch im Westen zu verkaufen.
Einige technische Merkmale des Brüters
Charakteristisch für den Brutreaktor ist die Verwendung schneller Neutronen.
Nur sie ermöglichen den Prozess des Brennstoffbrütens vom Uran 238 zum Plutonium.
Damit verbietet sich auch die Verwendung von Wasser als Kühlmittel, denn die Wasserstoffatome würden die schnell fliegenden Neutronen schon nach wenigen Stößen abbremsen, also moderieren.
Das Kühlmittel der Wahl ist deshalb beim Schnellen Brüter das (atomar leichte) Flüssigmetall Natrium. Es ist allerdings mit Vorsicht zu handhaben, denn beim Zutritt von Luft oder Wasser - im Falle eines Lecks an den Rohrleitungen - fängt Natrium an zu brennen.
Aber die Vorteile von Natrium überwiegen seine Nachteile bei weitem.
So behält dieses Metall seinen flüssigen Aggregatszustand in dem weiten Bereich zwischen 100 und 1000 Grad Celsius bei und kann bei 500 Grad sicher betrieben werden.
Des weiteren leitet es die Wärme hervorragend ab - viel besser als Wasser bzw. Dampf - sodass sich Temperaturspitzen im Kühlsystem kaum aufbauen können.
Und es muss nicht (wie das Wasserdampfsystem beim LWR) unter mehr als hundert Atmosphärendruck gesetzt werden. Der Reaktortank beim Brüter ist kein dicker Stahlbehälter, sondern gleicht eher einem "Fass", in dem sich das Natrium nahezu drucklos bewegt.
Sicherheitstechnisch besonders vorteilhaft ist der Umstand, dass man mit Natrium (z. B. beim Ausfall der Pumpen) die Wärme passiv, via Naturumlauf, abführen kann.
Bei gewissen Notsituationen ist also der Eingriff des Betriebspersonals überhaupt nicht erforderlich, sondern der Reaktor geht selbsttätig in den sicheren Zustand über.
Historisches zum SNR 300
Das deutsche Brüterkraftwerk SNR 300 wurde 1972 vom damaligen Bundeskanzler Willy Brandt auf den Weg gebracht.
Seine Begründung dafür ist heute noch gültig:
Der Schnelle Brüter soll das in den Leichtwasserreaktoren erzeugte
Abfallprodukt Plutonium sinnvoll wiederverwenden.
Zudem soll der Brüter die knappen Uranvorräte wirtschaftlich nutzen.
Zur Realisierung wurde das damalige Kernforschungszentrum Karlsruhe mit der Beistellung der F+E-Leistungen beauftragt. Interatom/Siemens sollte die Anlage in Kalkar errichten, Alkem die Pu-Brennstäbe beistellen und RWE den Brüter betreiben.
In Holland und Belgien konnten dafür Kooperationspartner gewonnen werden.
Nach vielen Widerständen (zumeist politischer Art) war die Anlage unter der Kanzlerschaft Helmut Kohl im Jahr 1985 fertiggestellt.
Just zu diesem Zeitpunkt wurde der SPD-Genosse Johannes Rau zum Ministerpräsidenten des Sitzlandes Nordrhein-Westfalen gewählt.
Er beschloss die "Kohle-Vorrang-Politik" und verkündete offen, dass NRW notfalls so lange gegen den Brüter prozessieren wird, bis dessen sanfter Tod eingetreten ist.
Da NRW für die Genehmigung de SNR 300 zuständig war, konnte er dies in die Tat umsetzen.
Die anschließenden Prozesse gingen bis vor das Bundesverfassungsgericht; die für den Betreiber positiven Urteile konnten allerdings nicht realisiert werden.
Mittlerweile eröffnete Rau den 50 Quadratkilometer großen Braunkohletagebau Garzweiler II.
Für die Subventionierung der Steinkohle wurden (via "Kohlepfennig") insgesamt mehr als - umgerechnet - 150 Milliarden Euro aufgebracht.
Demgegenüber hat der SNR 300 dem deutschen Steuerzahler insgesamt 2 Milliarden Euro gekostet.
Als absehbar war, dass Rau und seine Genossen der Inbetriebnahme des SNR 300 nicht mehr zustimmen würden, beschloss die Bundesregierung das Projekt zu beenden.
In der Presserklärung des Forschungsministers Heinz Riesenhuber vom 21. März 1991 wird knapp vermerkt: "Die Verantwortung für das Ende von Kalkar liegt eindeutig beim Land Nordrhein-Westfalen".
Vier Jahre später wurde das Brüterkernkraftwerk Kalkar samt Gelände für 5 Millionen DM an einen holländischen Unternehmer verkauft, der es zu einem Rummelplatz á la Disneyland umbaute.
Der Kühlturm wird seitdem für Kletterübungen benutzt.
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Günter Keil
2017-04-14 de
Russland schenkt der Welt die ungefährliche Kernkraft
Russische Forschungen und ihre Früchte
In zahlreichen Meldungen konnte man in den letzten Jahren lesen, dass Russland sehr stark in seine kerntechnische Forschung und Entwicklung investiert und inzwischen eine eindrucksvolle Palette von Kernkraftanlagen der unterschiedlichsten Technologien besitzt.
Die Früchte dieser langfristigen Strategie, die Nutzung der Kernkraft zu einem Schwerpunktbereich der russischen Industrie zu machen, führten letztlich auch zu Exporterfolgen, da ihre Kernkraftwerke zu den modernsten und sichersten im weltweiten Angebot gehören - und nicht zuletzt weil diese Exportoffensive auch durch attraktive Finanzierungsangebote begleitet wird.
Absturz der größten deutschen Energiekonzerne
Der wohl größte Unterschied in der Bewertung der Kerntechnik zwischen Russland - und inzwischen auch China - gegenüber den westlichen Industrieländern zeigte sich bereits nach dem schweren Unfall von Tschernobyl.
In den westlichen Ländern und besonders in Deutschland, wo die Anti-Kernkraft-Bewegung mächtigen Auftrieb erfuhr, reagierte die Elektrizitätswirtschaft fast schuldbewusst und weinerlich.
Man hoffte wohl in den Vorstandsetagen, dass die unbestreitbaren Vorteile ihrer Kernkraftwerke der Politik wohl bewusst waren und man nach einer gewissen Zeit der Kritik und der Angstmacherei wieder zum ruhigen Tagesgeschäft zurückkehren würde.
Diese Haltung hatte sich bereits vor dem Unfall in Fukushima als völlige Fehleinschätzung herausgestellt - und das Ergebnis ist heute ein Absturz der größten Energiekonzerne mit realer Aussicht auf den vollständigen Bankrott.
Japan
Auch in den anderen westlichen Industrieländern - insbesondere in Japan - hat Fukushima zu einer Zurückhaltung beim weiteren Ausbau der Kernkraft geführt.
Osteuropa
In den Ländern Osteuropas hingegen überhaupt nicht:
Dort hofft man mit Hilfe neuer Kernkraftwerke weniger vom russischen Erdgas abhängig zu werden - aber diese neuen Reaktoren kommen auch aus Russland...
Betrachtet man die russische Energiepolitik, so gibt es offenbar eine doppelte Strategie:
Mit dem Erdgas werden harte Devisen in Europa verdient.
Besonders die Deutschen mit ihrem Atomausstieg brauchen immer mehr davon.
Sie sind Putins beste Verbündete - und daran ändern auch gelegentliche, für die Medien gedachte Mahnungen in Bezug auf die Menschenrechte nichts.
Russlands Energiezukunft ist die Kernenergie.
Dafür will man technologisch führend sein und investiert massiv in Forschung und Entwicklung.
Die fortschrittliche Kerntechnik deckt den eigenen Energiebedarf und erobert zugleich einen beachtlichen Teil des Weltmarktes für den Neubau von Kernreaktoren.
Russlands Einstieg in die Suche nach der besten Lösung
"Wie muss eine zivil nutzbare neue Kerntechnologie konzipiert sein, die kein einziges hohes und unakzeptables Risiko mehr aufweist - und damit unstrittig als sicher und ungefährlich gelten darf, was dann ihre Akzeptanz in der Gesellschaft ermöglicht und rechtfertigt ?"
Risiken und Bedrohungen der bisherigen Kerntechnologien
Die in der Vergangenheit entwickelten Nukleartechnologien enthalten Risiken, die vermutlich niemals eliminiert werden können.
Tschernobyl:
Dieser ursprünglich für die Kernwaffenproduktion gebaute Reaktor -
der nur im Bereich der ehemaligen Sowjetunion und dort nur in wenigen
Anlagen existierte - war durch einen geradezu "kriminellen"
Reaktivitätsverlauf gekennzeichnet, denn seine Leistung stieg mit
steigender Kerntemperatur weiter an.
Schwere Bedienungsfehler der Betreibermannschaft führten dadurch zur Katastrophe.
Die Leichtwasserreaktoren in den westlichen Ländern weisen hingegen eine fallende Reaktivität bei steigender Kerntemperatur auf.
Selbst für den heutigen relativ bescheidenen Gesamtbestand an thermischen Reaktoren rechnet man damit, dass die Reserven des billigen U-235 nur ca. 50 Jahre reichen.
(Anm.: So bleibt in den "abgebrannten" Brennstäben der üblichen Leichtwasserreaktoren (LWR) der weitaus größte Teil des eingesetzten Natururans U-235 im "Abfall", der tatsächlich ein wertvoller Brennstoff ist - allerdings nicht für die LWR.)
Dieses Risiko der Erschöpfung der Brennstoffressourcen kann nur durch den raschen Übergang zu schnellen Reaktoren mit geschlossenem Brennstoffkreislauf überwunden werden.
Schließlich besteht ein weiteres ökonomisches Risiko durch zu erwartende Versicherungskosten wegen realer aber recht ungewisser Bedrohungen durch schwere und katastrophale Unfälle.
Um diese Risiken zu eliminieren (im Sinne von "ausreichend unterdrücken") reicht es nicht, mit Wahrscheinlichkeits-Analysen zu arbeiten.
Wegen des katastrophalen Ausmaßes der Schäden für den Fall, dass der Unfall eintritt; und wegen der beträchtlichen Unsicherheiten, die durch eine sehr karge Statistik derartiger Ereignisse bestehen.
Deshalb schafft allein eine wissenschaftliche und technische Bestimmung im Sinne des Determinismus, die für eine gerechtfertigte Beschreibung und Eliminierung der Gründe für die Risiken und Bedrohungen benutzt wird, eine notwendige Garantie, "um uns aus diesem Schlamassel herauszuholen".
Es gilt daher, eine "Inhärente Sicherheit für Kernenergie" (NP-IS) zu erreichen, wobei man die direkte Anwendung der Naturgesetze, eine von Anfang an zweckmäßige Wahl spezieller Technologien und Strukturmaterialien, Gestaltung der Reaktorstruktur und des Fabrik-Designs für den Reaktor sowie für den Brennstoffkreislauf.
Das NP-IS-Prinzip schließt "Selbstschutz"-Eigenschaften der Reaktoren wie auch passive Sicherheits-Hilfsmittel ein, wie sie schon jetzt teilweise eingesetzt werden.
Bei einigen Kernreaktortypen kann NP-IS derart auf Effizienz "designed" werden, dass alle oder der Hauptteil der technisch möglichen Unfallauslöser - einschließlich des menschlichen Faktors - durch einen Selbstschutz blockiert werden kann, und das ohne die Aktionen von aktiven Sicherheitsmaßnahmen und ohne das Eingreifen des Personals.
Das Ergebnis der Arbeiten: Ein sicherer Reaktortyp
Die Forderung nach einem Selbstschutz-Verhalten führte zur Wahl eines schnellen Reaktors mit einem besonders harten Neutronenspektrum und einem geschlossenen, im Gleichgewicht befindlichen Brennstoffkreislauf als das o.g. "Basiselement".
Die "klassischen" schnellen Reaktor-Brüter vom französischen Superphenix-Typ (Anm.: ...und ebenso der deutsche schnelle Brüter in Kalkar) kamen nicht in Frage, weil sie nur für die Eliminierung einer der besonderen Bedrohungen - die rasche Erschöpfung der Brennstoffressourcen - konzipiert wurden und kein ausreichendes Selbstschutz-Potenzial besitzen.
Die Realisierung
Somit wurde der schnelle, bleigekühlte Reaktor als die beste Lösung gewählt.
Im Jahre 2010 startete die russische Regierung ihr Forschungsprogramm "Entwicklungsstrategie der Kernkraft in Russland in der ersten Hälfte des 21-ten Jahrhunderts" als innovative Plattform.
Es enthielt das Zielprogramm "Nukleartechnologien der neuen Generation von 2010-2015-2020".
Es wurde weiterhin unterstützt im Projekt der Präsidenten-Kommission für die Modernisierung und die technische Entwicklung der russischen Wirtschaft - "Neue technologische Plattform: Geschlossener Brennstoffkreislauf und schnelle Reaktoren".
Das Projekt zielt insbesondere auf die Konstruktion des bleigekühlten Demonstrationsreaktors BREST-300 und die Unternehmung für die Schließung des Gleichgewichts-Brennstoffkreislaufs.
Zusätzliche Anmerkungen:
Entwicklung des BREST-300
Russland ist Mitglied beim Internationalen Forum IV. Generation und der bleigekühlte schnelle Reaktor ist einer der 6 technologischen Schwerpunkte dieser Arbeitsgemeinschaft, den selbstverständlich Russland mit seiner Entwicklung des BREST-300 weitgehend ausfüllt.
Dieser Prototyp-Reaktor, der 300 MW elektrische Leistung besitzt, soll bis 2020 fertiggestellt sein.
Damit steht das Land m.E. an der Spitze der kerntechnischen Entwicklungen in der Welt, denn mit seiner eindrucksvollen und konsequenten Sicherheitsphilosophie kann die zivile Nutzung der Kernkraft eine sehr viel größere gesellschaftliche Akzeptanz erhalten.
Eben das war von vornherein das Ziel der russischen Ingenieure und ihre gründliche Problemanalyse, ihr sich daraus ergebender Anforderungskatalog und schließlich die Auswahl der geeignetsten Technologie mit anschließender Entwicklung und dem Bau eines Demonstrationskraftwerks lässt alle westlichen, durchweg auf einzelne Verbesserungen abzielenden Aktivitäten nicht gerade im besten Licht dastehen.
Ein Grund für diesen Vorsprung könnte sein, dass schon seit vielen Jahren in allen russischen - und früher sowjetischen - Regierungen der technische Sachverstand auf der höchsten politischen Ebene auffallend stark war.
Das war eine gute Voraussetzung dafür, dass vorausschauende Planwirtschaft bestens funktionierte.
In Deutschland haben wir inzwischen auch eine Planwirtschaft im Energiesektor; nur ist sie leider eine Katastrophe, weil niemand in der Regierung auch nur eine schwache Ahnung von Wirtschaft und Technik hat.
Ist das Votum der Ethik-Kommission am Ende eine Zustimmung zur Kernkraft?
"Besagte Ethikkommission berief sich mit ihren Empfehlungen vor allem auf ein "absolutes und nicht abwägbares Risiko", das mit der Kernenergienutzung verbunden ist, und das nicht zu verantworten sei, wenn es zugleich risikoärmere (und gesellschaftlich weniger umstrittene) Methoden der Energieerzeugung gibt.
Das trifft den Nagel auf den Kopf.
Spätestens wenn BREST-300 am Netz ist, hat sich das Verdikt der Ethikkommission in ein Votum für die Kernenergie verwandelt.
So führen russische Ingenieure die Mitglieder der Ethikkommission vor.
Deren Gesichter - und auch das der Kanzlerin - möchte man sehen, wenn sie diese Botschaft erhalten - und sie verstehen.
⇧ 2016
⇧ 2015
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Bluenews-org
2015-07-25 de
Atommüll verwertender Brutreaktor BN-800 ging in Betrieb.
Die Inbetriebnahme eines neuen Kernreaktors ist für die deutschen Medien kein Thema.
Insofern ging die Inbetriebnahme des Reaktors BN-800 im russischen Kernkraftwerk Beloyarsk am 27.Juni 2014 nicht in den Medien unter - sie wurde einfach nicht erwähnt.
Russland, Indien und China forschen - Deutschland schaltet ab.
Der BN-800 Reaktor im russischen Kernkraftwerk Belojarsk (bei Jekaterinburg) ist ein sogenannter natriumgekühlter "Schneller Reaktor"
und wurde vor einem Jahr erstmals "kritisch", was nichts anderes bedeutet, als das der Reaktor eine sich selbst erhaltende Kettenreaktion erreicht hatte.
Kontinuierlich wurde dann der "Schnelle Brüter" in weiteren Test auf seine elektrische Nennleistung von knapp 800 MW hochgefahren und ist somit momentan weltweit der größte in Betrieb befindliche Brutreaktor.
Keine Endlagerung des Atommülls mehr notwendig
Brutreaktoren weisen im Vergleich zu den üblichen Leichtwasserreaktoren einen hohen Wirkungsgrad auf.
Leichtwasserreaktoren nutzen nur ein bis zwei Prozent ihres Kernbrennstoffes.
BN-Reaktoren hingegen rund 50 mal soviel.
Das Besondere des BN-800
Das, was bei Leichtwasserreaktoren zu "Atommüll" wird, ist für den BN-800 Brennstoff.
Schnelle Brüter können den weltweit angefallenen "Atommüll" aus den konventionellen Druckwasserreaktoren der letzten 60 Jahre nahezu vollständig verwerten und in wertvolle Energie verwandeln ...
Freiraum
2015-07-17 de
BN-800 - läuft. Endlager werden überflüssig!
Am 24. Juni erreichte im russischen Kernkraftwerk Belojarsk (bei Jekaterinburg) der vierte Reaktorblock mit dem Namen BN-800 eine selbsterhaltende Kettenreaktion und wird nun nach weiteren Tests kontinuierlich bis zum Jahresende auf seine elektrische Nennleistung von knapp 800 MW hochgefahren.
Er ist momentan der größte in Betrieb befindliche Brutreaktor weltweit.
Das Konzept der schnellen Brüter ist besonders interessant, da sie den "Atommüll" aus den konventionellen Druckwasserreaktoren nahezu vollständig verwerten können.
Neben Russland forschen und forschten auch andere Länder an der Brütertechnologie.
Jedoch nur Russland, China und Indien betreiben aktuell ernsthaft die Kommerzialisierung dieser Reaktoren.
Neben wenigen Nachteilen und recht geringen Risiken haben diese Reaktoren den unschätzbaren Vorteil, den weltweit angefallenen Atommüll der letzten 60 Jahre in kostbare Energie zu verwandeln.
Neben dem Wegfall des Endlagerproblems wurde mit dieser Technologie faktisch ein neuer "Rohstoff" erschlossen, der die Stromversorgung für die nächsten Jahrzehnte in den AKW-betreibenden Ländern versorgungsunkritisch sicherstellen könnte.
Denn der Rohstoff "Atommüll" lagert ja bereits in diesen Ländern, die ihn mittels solcher Reaktoren verbrauchen könnten.
Neben den Generation IV-Reaktorkonzepten und dem Laufwellen-Reaktor (und im letzten Schritt dem Fusionsreaktor), welche alle noch mehr oder weniger theoretische Konzepte sind, ist die Brutreaktortechnologie damit die momentan einzige praktisch realisierte Technologie, die die Vorteile der Energiegewinnung durch physikalische Umwandlungsprozesse mit der endgültigen Lösung des Endlagerproblems kombiniert.
Bis ca. 2020 soll in Belojarsk mit dem größeren BN-1200 ein weiterer Brutreaktor ans Netz gehen, während in Deutschland in etwa zur selben Zeit das letzte AKW stillgelegt werden soll.
Weltweit sind in 31 Ländern 440 Kernkraftwerke in Betrieb und in 15 Ländern 67 Kernkraftwerke im Bau.
In Planung befinden sich derzeit 167 Kernkraftwerke (jeweils Stand 2014).
⇧ 2014
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2014-09-05 de
Atom-Müll als Energiequelle: Russland baut ökologische Atomreaktoren
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Rainer Klute und Dominik Wipplinger
2014-01-16 de
Schneller Reaktor BN-800 wird erstmals angefahren
Im Kernkraftwerk Beloyarsk hat der erste Anfahrvorgang des neuen Blocks 4 begonnen.
Das Spannende daran:
Beloyarsk 4 ist das erste Exemplar eines natriumgekühlten Schnellen Reaktors vom Typ BN-800.
Zwei weitere Reaktoren dieses Typs sind für das KKW Sanming in China geplant.
In Russland selbst wird es wohl bei diesem einen BN-800 bleiben.
Dort setzt man bereits auf den Nachfolger, den weiterentwickelten BN-1200.
Plutonium-Brenner
Der BN-800 im KKW Beloyarsk ist als Schneller Brenner ausgeführt.
Anders als ein Schneller Brüter verbraucht er mehr Plutonium, als er erzeugt.
Dieses Mehr an Plutonium stammt in diesem Fall aus russischen Militärbeständen, ist waffenfähig und wird in Form von MOX-Brennelementen in den BN-800 eingebracht.
Der neue Reaktor wird also nicht nur Strom erzeugen, sondern durch die Nutzung des Plutoniums als Brennstoff auch zur nuklearen Abrüstung beitragen.
Bis zu drei Tonnen waffenfähiges Plutonium kann der BN-800 pro Jahr auf das Niveau üblicher gebrauchter Brennelemente abbauen.
⇧ 2013
Nuklearia / Rainer Klute
2013-11-23 de
Neue russische Kernreaktoren sollen Atommüll vernichten
Wie der Informationsdienst Nucnet berichtet, hat die russische Regierung den Bau von 21 neuen Kernreaktorblöcken bis zum Jahr 2030 beschlossen.
Russland setzt damit auf eine Technik, die anders als Sonne und Wind stabil, planbar, kostengünstig und bedarfsgerecht Strom liefert.
Im Unterschied zu Kohle und Gas ist Kernenergie praktisch emissionsfrei.
Die neue Reaktoren sollen zum Teil Alt-Kernkraftwerke ablösen, die in den nächsten Jahren das Ende ihrer Lebensdauer erreichen.
Russland baut aber auch zusätzlich neue Kernkraftkapazitäten auf.
18 der neuen russischen Kraftwerkseinheiten sind Leichtwasserreaktoren des Typs WWER-1200.
Dieser aktuelle russische Standardtyp zählt zur Reaktorgeneration III+ und kann seinen Kern auch ohne Strom und Personal mindestens 72 Stunden lang kühlen und ist gegen die sogenannte Kernschmelze ausgelegt.
Die Nuklearia begrüßt jedoch besonders den Bau von drei BN-1200-Reaktoren.
Der BN-1200 ist ein sogenannter Schneller Reaktor der Generation IV.
Er zeichnet sich aus durch höhere Betriebssicherheit, höhere Brennstoffnutzung und die Möglichkeit, Atommüll abzubauen.
Die höhere Betriebssicherheit erreicht der BN-1200 durch flüssiges Natrium als Kühlmittel.
Es ermöglicht einen Betrieb unter Normaldruck.
Ein WWER-1200 und auch andere Leichtwasserreaktoren benutzen als Kühlmittel Wasser unter hohem Druck.
Dies bedingt in einem Schadensfall immer die Notwendigkeit des aktiven Personaleingriffs und das Problem der Wasserstofffreisetzung wie in Fukushima-Daiichi.
Anders der BN-1200:
Er verbleibt im Schadensfall auch ohne aktive Gegenmaßnahmen sehr lange Zeit im sicheren Zustand.
Ein Leichtwasserreaktor nutzt heute hauptsächlich das Uran-Isotop 235.
Das kommt im natürlichen Uran allerdings nur zu 0,7 Prozent vor und muss deshalb angereichert werden.
Die übrigen 99,3 Prozent des Natururans bestehen aus Uran-238, das der Leichtwasserreaktor nicht verwenden kann.
Dieses Uran-238 bleibt daher als Atommüll übrig - zusammen mit Resten des Urans-235, den Spaltprodukten und den sogenannten Transuranen wie zum Beispiel Plutonium.
Der BN-1200 verwertet sowohl Uran-235 wie auch Uran-238 vollständig.
Das erreicht er ebenfalls durch das Kühlmittel Natrium.
Es bremst die Neutronen nicht ab, und die schnellen Neutronen sind in der Lage, auch die Uran-238-Kerne zu spalten.
Dank seiner hohen Effizienz kommt der BN-1200 mit einem Bruchteil des Brennstoffs aus
und hinterlässt weit weniger langlebigen Atommüll.
Schnelle Neutronen spalten aber nicht nur Uran-238-Kerne.
Der BN-1200 verwertet auch das in Leichtwasserreaktoren anfallende Plutonium,
schließt den Brennstoffzyklus
und leistet so seinen Beitrag zur Lösung des Atommüllproblems.
Russland verfügt über erhebliche Erfahrungen mit natriumgekühlten Schnellen Reaktoren.
Bereits seit 33 Jahren läuft im Kernkraftwerk Belojarsk mit dem BN-600 ein Vorläufer des BN-1200.
Im nächsten Jahr soll dort der BN-800 als weiterer Vertreter der BN-Baureihe den Betrieb aufnehmen.
Er nutzt Plutonium aus russischen Kernwaffen als Brennstoff und vernichtet es dadurch.
Die ersten drei BN-1200-Einheiten markieren den Einstieg in Russlands neue Kernenergiestrategie, die den langfristigen Umstieg auf Schnelle Reaktoren vorsieht.
Mit folgendem Link wird von anderen Webseiten auf diese Seite verwiesen.
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Russlands Akademik Lomonosov ist das erste schwimmende Kernkraftwerk. |
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Ausserhalb von Ländern wie der Schweiz oder Deutschland, die sich
kurzund mittelfristig aus der Kernenergie verabschieden wollen,
geht die Entwicklung der Nukleartechnik weiter.
Gerade die Erfahrungen nach dem Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi
haben zum
Beginn einer zweiten nuklearen Ära
geführt, die insbesondere die Klimaschutzmassnahmen einzelner
Länder unterstützen kann.
Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen.
Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
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World Nuclear Association
en
Nuclear Power in China
en
China's Nuclear Fuel Cycle
China: Allgemein, Bevölkerung, Wirtschaft, Umweltpolitik, Klimapolitik, Energiepolitik, Geldpolitik.
⇧ de Text en Text fr Texte
⇧ 2022
WNN
2022-04-04 de
World's fourth Hualong One unit attains full power
Unit 3 of the Karachi nuclear power plant in Pakistan - a Chinese-supplied Hualong One reactor - reached 100% capacity for the first time on 31 March. The 1100 MWe pressurised water reactor is currently undergoing power ascension testing prior to entering commercial operation..
Nuclear energy currently provides around 8% of Pakistan's energy mix from five reactors:
four CNNC-supplied CNP-300 pressurised water reactors at Chashma in Punjab, and Karachi 2.
CNNC in 2017 signed a cooperation agreement with the Pakistan Atomic Energy Commission on the construction of a Hualong One as a fifth unit at Chashma.
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WNN
2022-03-25 de
Second Fuqing Hualong One enters commercial operation
Unit 6 of the Fuqing nuclear power plant in China's Fujian province - the second of two demonstration Hualong One (HPR1000) reactors at the site - has been put into commercial operation, China National Nuclear Corporation (CNNC) has announced.
Unit 5 became the first Hualong One to enter commercial operation last year.
Weitere Hualong One in China
Construction of two demonstration Hualong One (HPR1000) units is also under way at China General Nuclear's Fangchenggang plant in the Guangxi Autonomous Region.
Those units are expected to start up in 2022 and 2024, respectively.
CNNC has also started construction of two Hualong units at the Zhangzhou plant in Fujian province, plus the first of two units at Changjiang in Hainan.
Pakistan
Two HPR1000 units are under construction at Pakistan's Karachi nuclear power plant.
Construction began on Karachi unit 2 in 2015 and unit 3 in 2016.
Karachi 2 entered commercial operation in May last year, with unit 3 scheduled to follow later this year.
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EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Fred F. Mueller
2022-02-15 de
Kernenergie: Der Osten führt, Europa fährt vor die Wand
Russlands Akademik Lomonosov ist das erste schwimmende
Kernkraftwerk. Es verfügt über zwei "small modular reactors" (SMR) mit jeweils 40 MW Leistung |
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In den letzten Jahrzehnten hat sich ein wenig beachteter, dafür aber umso wichtigerer Unterschied zwischen Asien und Europa herausgebildet:
Die jeweilige Einstellung zum Klimawandel und zur Kernenergie.
In ihrem Kreuzzug gegen die drohende "Klimakatastrophe" konzentrieren sich die meisten europäischen Länder auf die Verringerung ihrer Kohlenstoffemissionen.
Deutschland geht dabei vorneweg.
Als erster Schritt werden hier die Kernkraftwerke vernichtet.
Noch bevor dies abgeschlossen ist, werden auch schon die Kohlekraftwerke nach und nach stillgelegt.
Das Endziel ist eine Netto-Null-Nation, die ausschließlich "erneuerbare" Energien, vor allem Sonne und Wind, verwenden soll.
Ein grüner Traum, der sich für die Bürger schon jetzt zunehmend in einen Albtraum verwandelt.
Östliche Länder
In krassem Gegensatz dazu haben es die weitaus pragmatischeren östlichen Länder vorgezogen, eher Lippenbekenntnisse abzugeben und sich um ihre Bevölkerung zu kümmern.
Anstatt ihre Energieinfrastruktur lahmzulegen, entscheiden sie sich zunehmend für die Kernenergie.
Immer mehr Länder verfügen bereits über Kernkraftwerke oder stehen kurz davor.
Auf diesem Gebiet hat Russland eindeutig die Führung übernommen, gefolgt von China, Südkorea und Japan.
Diese vier Länder haben jeweils eigene Nukleartechnologien entwickelt und damit begonnen, diese zu exportieren.
Unter ihnen stechen zwei Giganten hervor:
Russland als eindeutiger Weltmarktführer im Bereich des Exports von Kernkraftwerken
sowie China, das noch recht neu auf dem Markt ist, aber über das Potenzial verfügt, sich hier schnell zu einem weiteren wichtigen Akteur zu entwickeln.
Russland
Russland hat im Bereich der nuklearen Hochtechnologie drei entscheidende Vorteile:
Es fällt nicht auf den CO₂-Klimaschwindel der großen Bosse der US-Finanzgiganten herein
verfügt als einer der frühesten und größten Akteure im Bereich der Kernkraft und der Atomwaffenherstellung über eine große Nuklearindustrie.
Diese meistert alle Stufen des nuklearen Kreislaufs wie Bergbau, Anreicherung und Brennstoffaufbereitung, Engineering, Maschinenbau und Energieerzeugungsanlagen bis hin zu nuklearen Dienstleistungen, Wartung, Brennstoff-Wiederaufbereitung und einem geschlossenen Brennstoffkreislauf.
Dritter Pluspunkt ist, dass das riesige Land über einen unglaublichen Reichtum an Bodenschätzen und natürlichen Ressourcen aller Art verfügt, darunter einige der weltweit größten Reserven an fossilen Brennstoffen.
Russland ist ein Energie- und Rohstoffgigant ersten Ranges und hat diese Vorteile systematisch ausgebaut, um eine führende Rolle beim Energieexport - einschließlich des Exports von Kernkraftwerken - zu übernehmen.
Energiereichtum und technologischer Vorsprung
Hier zunächst ein Blick auf Russlands Energieressourcen, wie sie in einem 2021 aktualisierten Bericht der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO)3) aufgeführt sind:
IAEA International Atomic Energy Agency /
Country Nuclear Power Profiles
RUSSIAN FEDERATION
Kernkraftwerke in der Russischen Föderation
Kernkraftwerke in der Russischen Föderation.
In 11 KKW's laufen insgesamt 38 Reaktoren mit einer Gesamtkapazität
von 30.3 GW
Derzeit betreibt Russland 38 Reaktoren in 11 Kernkraftwerken, die 20,7 % zur Stromerzeugung beitragen.
Den größten Beitrag leistet Erdgas, welches das Land jedoch lieber ins Ausland verkaufen würde, wo wesentlich höhere Preise erzielbar wären.
Die aktuellen Planungen sehen daher bis 2030 einen Anteil der Kernenergie an der Stromversorgung von 25-30 % vor.
Dieser soll bis 2050 auf 45-50 % und bis zum Ende des Jahrhunderts auf 70-80 % steigen.
Die in Betrieb befindlichen Reaktoren reichen von älteren Modellen aus der Sowjetzeit über aktuelle Systeme der Generation III bis hin zu fortschrittlichen Konzepten wie "schnellen" Reaktoren der Serie BN 600-800-1200.
Eine weitere Generation "schneller" Modelle, die mit Natrium und Blei-Wismut gekühlt werden, ist bereits in Planung.
Ergänzt wird die Liste durch kleine modulare Reaktoren wie die im schwimmenden Kraftwerk "Akademik Lomonosov".
Die Lebensdauer der neuen Reaktormodelle beträgt in der Regel 60 Jahre.
Ein beständiger Nachschub an gut ausgebildeten Fachleuten wird durch Ausbildungszentren und technische Hochschulen sichergestellt, die jährlich etwa 18.000 Techniker und Akademiker hervorbringen.
Eine überzeugende Bandbreite an Technologien und Dienstleistungen
Die Nuklearindustrie des Landes bietet ein Niveau an Qualifikationen, Technologien und Dienstleistungen wie kaum ein anderes Land.
Dies gilt auch für das Preisniveau.
In einer von der World Nuclear Association 4) zusammengestellten Übersicht werden Inlandspreise von 2050-2450 US-$/kW und eine Bauzeit von 54 Monaten genannt.
World Nuclear Association
Nuclear Power in Russia
Für den schnellen Reaktor BN 1200
wird ein Inlands-Energiepreis von 2,23 ct/kWh angegeben,
(Rechne: 2,23 ct/kWh = 2'230 ct/MWh = 22,3 $/MWh)
während für Exportreaktoren vom Typ VVER länderabhängig meist
50-60 US-$ pro MWh genannt werden.
(Rechne: 5-6 ct/kWh = 5'000-6000 ct/MWh = 50-60 $/MWh)
Die von Russland angebotenen Komplettpakete "von der Wiege bis zur Bahre" sind vor allem für Länder der zweiten und dritten Welt sehr attraktiv, nicht zuletzt auch deshalb, weil zum Paket auch Rücknahme und Aufbereitung/Entsorgung abgebrannter Brennelemente gehören.
Da alle Konstruktionsprojekte aktuellen internationalen Anforderungen sowie den Empfehlungen der IAEO entsprechen, gehen die Abnehmer kaum Risiken ein.
Man vergleiche dies mit dem beklagenswerten Zustand der Nuklearbranchen in der westlichen Welt, wo Unternehmen wie Siemens, Areva oder Westinghouse mit erschreckenden Verzögerungen sowie Kostenüberschreitungen zu kämpfen haben.
Kein Wunder also, dass die russische Atomenergiegesellschaft Rosatom auf dem ersten Platz bei der Zahl der gleichzeitig durchgeführten Projekte zum Bau von Kernreaktoren im Ausland steht
(35 Blöcke in verschiedenen Realisierungsstadien).
Im Jahr 2020 belief sich der Gesamtwert der Auslandsaufträge von Rosatom auf über 138 Milliarden US-Dollar.
China
Chinas Aufholjagd
Am 1. Januar 2022 ging der dritte Reaktor des Typs Hualong
One (HPR 1000)
mit einer Kapazität von 1161 MW als Einheit 6 der Fuqing Nuclear
Power Plant der CNNC
(China National Nuclear Corporation) ans Netz
Als künftig wahrscheinlich zweitstärkster Anbieter zeichnet sich China ab
obwohl das Land mit der Entwicklung seiner Nukleartechnik viel später begonnen hat und weder über den gleichen Erfahrungsschatz noch die gleiche Technologiebandbreite verfügt.
Ungeachtet dieser Defizite hat das Land eine erstaunliche Lernkurve durchlaufen und in der Zwischenzeit eine Reihe moderner Reaktortypen wie den Hualong One, einen Druckwasserreaktor der III Generation, entwickelt und in Betrieb genommen.
Pakistan und Argentinien
Nach einem ersten Auftrag aus Pakistan ist es China kürzlich gelungen, auch Argentinien von diesem Modell zu überzeugen.
Weitere interessante Entwicklungen, darunter das erste kommerziell aktive gasgekühlte Hochtemperatur-Kernkraftwerk (Kugelhaufenreaktor PBR) 5) sowie ein kleiner modularer Reaktor, sind in der Pipeline.
Das erste kommerziell aktive gasgekühlte Hochtemperatur-Kernkraftwerk (Kugelhaufenreaktor PBR)
Reuters
2021-12-20 en
China puts pioneering 'pebble bed' nuclear reactor into operation
China has launched a new high-temperature gas-cooled nuclear plant in the eastern coastal province of Shandong, the first to make use of 'pebble bed reactor' (PBR) technology developed by state-run China National Nuclear Corporation (CNNC).
The first unit of the Shidaowan reactor project, built near the city of Rongcheng in collaboration with the energy group Huaneng and Beijing's Tsinghua University, has now been connected to the grid, CNNC said on Monday.
The unit has total generation capacity of around 200 megawatts, and a second unit is still under construction.
In PBR technology, the reactor core is formed from graphite pebbles that contain specially designed fuel particles.
The design allows reactors to be run safely at higher temperatures, CNNC said, describing it as "the reactor that won't melt down".
China is one of the few countries in the world with an active nuclear reactor programme, but it has struggled to meet its construction targets after a moratorium on new projects and a long safety probe following Japan's Fukushima disaster in 2011.
Total capacity hit 51 gigawatts (GW) by the end of last year, falling short of a 58 GW target.
CNNC has urged the government to approve at least six new projects a year over the next decade in order to bring total capacity up to 180 GW by 2035. read more
CNNC said the technology employed at the Shidaowan project was completely home-grown, with 93.4 % of all the equipment also sourced domestically.
In Anbetracht der beeindruckenden Erfolgsbilanz chinesischer Maschinenbau- und Bauprojekte in vielen Ländern rund um den Globus
werden die Chinesen auch in diesem Bereich wahrscheinlich bald fest Fuß fassen.
Ein weltweit riesiger Markt
Die westlichen Länder einschließlich der USA müssen dagegen feststellen, dass ihre Politik der Behinderung des Rohstoffsektors, wozu auch die Förderung fossiler Brennstoffe zählt, dabei ist zu scheitern.
Das "Liegenlassen im Boden" dürfte zum Bumerang werden.
Um ihre Wirtschaft anzukurbeln, Arbeitsplätze zu schaffen und ihre wachsende Bevölkerung zu ernähren, benötigen die Länder der Dritten Welt sowie die sich entwickelnden Nationen vor allem billige, zuverlässige Energie.
Die "Netto-Null"-Kampagne, mit der im Westen den Rohstoffproduzenten der Geldhahn zugedreht wurde, hat schon jetzt zu einem dramatischen Anstieg der Preise sowohl für Energie als auch für Rohstoffe geführt.
Die durch die Politik erzwungene künstliche Verknappung aufgrund der unterbliebenen Investitionen in die Erschließung neuer Vorkommen dürfte noch über Jahre anhalten.
Infolgedessen beginnen Politiker überall auf der Welt, ihre Energieversorgungsstrategien neu zu überdenken.
Für Länder, die eine zuverlässige Versorgung benötigen, sind "erneuerbare" Energiequellen wie Solar- und Windenergie einfach keine Alternative.
Deshalb zeichnet sich bereits jetzt bei der Kernenergie ein Nachfrageboom ab.
Und dank der Grünen und der Gretas unserer Zeit befinden sich Russland und China auf diesem Markt in einer hervorragenden Ausgangsposition.
Die Nachfrage wird so massiv sein, dass nur Länder mit einer großen, gut funktionierenden Industrie, ausreichender Finanzkraft und einem großen Potenzial an Fachkräften in der Lage sein werden, daran in vollem Umfang zu partizipieren.
Kleinere Anbieter dürften schon allein von den geforderten Kapazitäten her überfordert werden.
Allein schon Ausbildung und Training der benötigten Fachleute dauern mehr als ein Jahrzehnt.
Selbst Frankreich als letzter verbliebener europäischer KKW-Anbieter dürfte von der künftigen Nachfrage bei weitem überfordert werden.
Frankreich
Einen Dammbruch in Richtung dieses Zukunftsszenarios dürften die jüngsten Entscheidungen in Frankreich einleiten.
Obwohl das Land bereits über 56 Kernkraftwerke verfügt, hat Präsident Macron gerade beschlossen, den Bau von bis zu 14 weiteren Anlagen anzuordnen.
Mit rund 65 Millionen Einwohnern hat die "Grande Nation" etwas weniger als ein Prozent der Erdbevölkerung.
Rechnet man dieses Verhältnis auf die ganze Welt hoch, ergibt sich bis 2050 ein Marktpotenzial von möglicherweise 1.500 Kernkraftwerken.
Aktienkurse
Wechseln "smart money"-Investoren ins Uranlager?
Angesichts dieser Entwicklungen und unter Einbeziehung der aktuellen politischen Spannungen rund um Russland und die Ukraine muss man sich fragen, wieso sich Russland durch Sanktionsdrohungen gegen seine Europa-Pipelines einschließlich Nordstream 2 beeindrucken lassen sollte.
Am Öl- und Gasmarkt gibt es schließlich eine Menge Anbieter und damit Konkurrenten.
Im Gegensatz dazu könnte kein europäisches Land im aufkommenden weltweiten Nukleargeschäft mit Russland oder China mithalten.
Russland könnte möglicherweise sogar den Verlust seiner deutschen und selbst seiner europäischen Gaseinnahmen verschmerzen und sich künftig auf seine Nukleargeschäfte konzentrieren.
Für Europa wären die Folgen eines Lieferstopps dagegen äußerst schmerzhaft.
Die Potenziale dieser sich abzeichnenden Renaissance der Kernenergie scheinen inzwischen die Aufmerksamkeit des einen oder anderen "smart money"-Investors erregt zu haben.
Am Kapitalmarkt macht sich augenscheinlich eine gewisse Ernüchterung wegen der schlechten Wertentwicklung bei Technologiepapieren wie Tesla oder Facebook breit.
Dies könnte ein Grund für die kombinierte Wertentwicklung einer Auswahl kanadischer Uranminen-Gesellschaften sein.
Nach einem langjährigen Rückgang ist hier seit etwa März 2020 ein markanter Kursanstieg zu beobachten (Bild 6).
Nach langjährigem Rückgang sind die kombinierten Aktienkurse
einer Auswahl kanadischer Uranminenfirmen
seit etwa März 2020 deutlich im Aufwind
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Was wir unterstützen:
Fortführung und Weiterentwicklung der Kernenergietechnik.
Bestehende Kernkraftwerke sollen so lange betrieben werden, wie deren Sicherheitsstandard dies erlaubt.
Neue Kernkraftwerke.
Vorstösse auf kantonaler und eidgenössischer Ebene für die Kernenergie.
Was wir ablehnen:
Den Jahrhundert-Unsinn "Energiewende".
Das sture Kopieren des deutschen Weges zum "Atomausstieg".
Alle Zwangsmassnahmen zum Stromsparen und marktverzerrende, zusätzliche Stromabgaben wie die KEV.
Verfassungsänderungen und Gesetze, die den Ausstieg aus der Kernenergie zum Ziel haben.
Der Verein Kettenreaktion steht für
langfristige und damit nachhaltige Entscheide in der Energiepolitik.
Weil kurzfristige auf Personen-, Macht- und Parteipolitik basierende Entscheide, wie der Ausstieg aus der Kernenergie und die darauf fussende Energiestrategie 2050 dem langfristigen Charakter einer zukunftstauglichen Energieversorgung widersprechen.
Dr. Hans Rudolf Lutz / Ehem. Leiter des Kernkraftwerks Mühleberg
2022-02-11 de
Die zweite nukleare Ära
Ausserhalb von Ländern wie der Schweiz oder Deutschland, die sich
kurzund mittelfristig aus der Kernenergie verabschieden wollen,
geht die Entwicklung der Nukleartechnik weiter.
Gerade die Erfahrungen nach dem Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi
haben zum
Beginn einer zweiten nuklearen Ära
geführt, die insbesondere die Klimaschutzmassnahmen einzelner Länder unterstützen kann.
Kurzer Rückblick auf die erste nukleare Ära
In seinem im Jahr 1994 publiziertem Buch mit dem Titel «The First Nuclear Era» hat der amerikanische Nuklearpionier Alvin M. Weinberg die Rolle der USA beim Aufbau der ersten grossen Serie von Kernreaktoren beschrieben.
Es handelte sich dabei um die beiden Leichtwasserreaktortypen
Pressurized Water Reactor (PWR) und Boiling Water Reactor (BWR).
Zusammen mit den kanadischen Schwerwasserreaktoren und den englischen Graphitreaktoren
gehörten sie zur Klasse der Generation II-Typen, wie man sie heute nennt.
Die amerikanischen Leichtwasserreaktoren wurden in den Jahren 1960 bis 1990 erstellt.
Dazu gehören auch vier der fünf Schweizer Kernkraftwerkseinheiten:
Beznau-1 und -2, Mühleberg und Leibstadt.
Die Anlage Gösgen ist mit einem Reaktor deutscher Herkunft errichtet worden.
In den USA standen 1990 über 100 dieser Reaktoren, in Frankreich 58 (einer auf Lizenzen basierenden Eigenentwicklung) und in Japan 54.
Weinberg betrachtet den Beginn der Neunzigerjahre als Ende der ersten nuklearen Ära.
Danach wurden wegen der Reaktorunfälle Three Mile Island und Tschernobyl sowie wegen des steigenden öffentlichen Widerstands in den USA keine weiteren Reaktoren der Generation II mehr gebaut.
Man muss hier allerdings hinzufügen, dass die in den USA ursprünglich auf 40 Jahre beschränkte Betriebsdauer bei den noch verbleibenden Anlagen von der Bewilligungsbehörde NRC auf 60 und bei weiteren vier bereits auf 80 Jahre erhöht wurde.
Das bedeutet:
Es werden auch noch nach dem Jahre 2060 Kernkraftwerke mit Reaktoren der Generation II in Betrieb stehen!
Die Entwicklung der Reaktortypen der Generation III und III+
Basierend auf den Erfahrungen
des Reaktorunfalles in Three Mile Island und einer Reihe weiterer Störfälle begannen die Reaktorbauer in verschiedenen Ländern mit der Weiterentwicklung der Reaktortypen der Generation II zu neuen Typen
der sogenannten Generation III und Generation III+.
Sie haben alle die folgenden neuen Charakteristika:
Die Wahrscheinlichkeit eines Unfalles mit Kernschmelze wurde von 10-4 auf 10-7 reduziert.
Die Kernschmelze, auch Corium genannt, wird noch im Reaktor selbst so gekühlt, dass sie drinnen bleibt, oder sie wird mit Hilfe eines sogenannten Core Catchers nach dem Durchschmelzen des Druckgefässes aufgefangen und innerhalb des Sicherheitsbehälters gekühlt und festgehalten.
In beiden Fällen wird die Umgebung nicht oder nur in sehr beschränktem Masse tangiert.
Weitere Neuheiten betreffen vor allem die Wirtschaftlichkeit.
Diese umfassen den besseren thermischen Wirkungsgrad, die von Anfang an geplante längere Betriebsdauer (60 bis 80 Jahre), höheren Abbrand und billigere Anreicherungskosten für die Brennelemente und günstigere Herstellungskosten (modulare Bauweise).
Hauptinitiant und Hauptanwender dieser Neuheiten sind
China,
Frankreich,
Russland
und Südkorea.
Die USA
haben sich vor allem bei der Urananreicherung (Zentrifugen- statt Diffusionsanlagen) beteiligt.
Sie haben sich daneben auf die Entwicklung der neuen Kleinreaktoren - die Small Modular Reactors (SMR) - konzentriert.
Eine erste Serie eines SMR soll noch vor Ende der 2020er-Jahre im Idaho National Laboratory in Betrieb genommen werden.
Die zweite nukleare Ära
Man übertreibt nicht, wenn man feststellt, dass heute, nach Überwindung des Schocks vom Reaktorunfall in der japanischen Anlage Fukushima-Daiichi, die neue, zweite nukleare Ära begonnen hat.
Mit Ausnahme von Belgien, Deutschland und der Schweiz gibt es kein Land, das eine «Energiewende» weg von der Nuklearenergie in eine Zukunft mit ausschliesslich sogenannter erneuerbarer Elektrizitätserzeugung gewählt hat.
Ich sage sogenannt, weil ja bekanntlich das Gros der Solarzellen aus chinesischer Produktion mit viel grauer Kohlekraftwerk-Energie stammt.
Reaktoren der Generation III und III+
(Stand 15.9.2021)
Es gibt heute bereits 20 Länder mit Kernkraftwerksanlagen der Generation III/III+ die in Betrieb, in Bau oder geplant sind.
Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto-3 in Finnland und Flamanville‑3 in Frankreich
Flamanville‑3 in Frankreich Die beiden seit über 15 Jahre in Bau befindlichen Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto-3 in Finnland und Flamanville‑3 in Frankreich werden von den ideologisch grünen Politikern nimmermüde als Beispiele zitiert, wie lange man braucht, einen Reaktor der Generation III zu bauen und wie teuer sie heutzutage zu stehen kommen.
Grossanlage Barakah in Abu Dhabi (VAE) am Persischen Golf mit vier 1450‑MWReaktoren
Ignoriert wird dabei beispielsweise die Erfolgsstory bei der Grossanlage Barakah in Abu Dhabi (VAE) am Persischen Golf mit vier 1450‑MWReaktoren, die zum Preis von USD 20,4 Mrd. von einem Konsortium unter Leitung des südkoreanischen Stromversorgers Kepco errichtet werden.
Barakah-1 nahm den kommerziellen Betrieb am 6. April 2021 auf,
Barakah-2 wurde am 14. September 2021 mit dem Stromnetz synchronisiert
und die Bauarbeiten von Barakah-3 und -4 neigen sich dem Ende entgegen.
Die bereits erwähnten SMR gehören ganz klar auch zur zweiten nuklearen Ära.
Sie werden vermutlich vor allem in dünnbesiedelten, von Grossstädten weit entfernten Gebieten sowie in Entwicklungsländern zum Einsatz gelangen.
Ihr Hauptvorteil: Das Schmelzen des Kerns kann physikalisch ausgeschlossen werden!
Klimaschutz kann die zweite nukleare Ära beschleunigen
Für grüne Politiker gilt der allgemeine Konsens:
Stromerzeugung mit Wind, Fotovoltaik und eventuell Wasserkraft ist der einzig gangbare Weg zu deren Dekarbonisierung.
Kernenergie ist für sie nach wie vor inakzeptabel.
Deutschland
Das einzige Land, das dieser Philosophie streng Folge leistet, ist Deutschland.
So wird es von unseren Mainstream-Medien wenigstens kommuniziert.
Dass unser nördlicher Nachbar gegen Ende des Jahres mit der Leitung North Stream II in grossem Stil russisches Erdgas einführen wird, scheint niemanden zu stören.
Erdgas besteht zu 93% aus Methan (CH4).
Ein Gas, das zwischen 25- bis 80-mal treibhauswirksamer ist als CO₂!
Auch bei nur geringen Leckagen aus der mehrere tausend Kilometer langen Pipeline ist die Stromerzeugung mit Erdgas praktisch gleich klimaschädlich wie Erdöl (25% besser als Kohle).
Damit ist schon jetzt klar: Deutschland wird die CO₂-Ziele der Pariser Konvention nie einhalten können.
Polen
Gut ist, dass zum Beispiel Polen - nicht wie die Schweiz - den deutschen «Energiewende»-Schwindel nicht mitmacht und seine momentan auf 60‑70 % Kohlestrom fussende Elektrizitätserzeugung langfristig auf Kernenergie umrüsten will.
Tschechische Republik
Auch die Tschechische Republik plant, in Dukovany ein weiteres Kernkraftwerk zu errichten.
Sie hat kürzlich mit der südkoreanischen Kepco Kontakt aufgenommen.
Deren Erfolg mit der Generation-III-Kernkraftwerksanlage Barakah hat sie zu diesem Schritt ermuntert.
Weltweit
Weltweit mehren sich die Stimmen, die, wie Polen und die Tschechische Republik, der Kernenergie bei der Dekarbonisierung einen grossen Stellenwert beimessen.
Äusserungen aus den USA
Stellvertretend für alle Äusserungen sei der Gouverneur des amerikanischen Bundesstaats Wyoming, Mark Gordon, zitiert:
«Nuclear power is our fastest and clearest course of becoming carbon negative.»
Ein weiterer Beweis, dass sich die zweite nukleare Ära voll im Anlaufen befindet, sind die Meldungen der internationalen Kernenergie-Nachrichtenagentur NucNet über neue Anlagen im Monat Juli 2021:
In China beginnt der Bau des SMR Linglong-1.
Das erste polnische Kernkraftwerkprojekt in Polen soll beschleunigt werden.
Die Bewilligungsunterlagen für die beiden ägyptischen Reaktorprojekte El-Dabaa-1 und -2 sind bei den ägyptischen Sicherheitsbehörden eingereicht worden.
Ein von Tractebel geführtes Konsortium soll Brasilien helfen, die Fertigstellung von Angra-3 zu bewerkstelligen.
In Slowenien wird die Bewilligung für die zweite Einheit am Standort Krsko erteilt.
Die südkoreanische Sicherheitsbehörde erteilt eine bedingte Bewilligung für den Start der Einheit Shin-Hanui-1.
Mögliche Weiterentwicklung der zweiten nuklearen Ära
China
hat im Juni 2021 seinen nächsten Fünf-Jahres Plan veröffentlicht.
Darin ist festgehalten, die Kernenergiekapazität um 20'000 MW zu erhöhen.
Mit dieser Zielsetzung baut das Land der Mitte seine Führungsposition in der Zweiten nuklearen Ära weiter aus.
USA
Das amerikanische SMR-Entwicklungsprogramm liegt im Vergleich mit den chinesischen Plänen weit zurück, ist etwas kleinkariert und nichts, womit «America great again» gemacht werden kann.
An zweiter und dritter Stelle kann man Russland und Indien setzen.
Russland
Russland hat sich bereits stark gemacht im Export von Kernkraftwerken der Generation III
(Ägypten, China, Finnland, Indien, Iran, die Türkei, Weissrussland) und will diesen Sektor mit Erdgaseinkünften weiter ausbauen.
Indien
Indien beschreitet einen Sonderweg.
Es ist das Land mit den grössten Thorium Vorkommen.
Das Isotop Thorium-232 ist wie Uran-238 nicht spaltbar, kann aber beispielsweise in einem Brutreaktor der Generation IV in das spaltbare Uran-233 umgewandelt werden.
Es ist Indiens langfristiges Ziel, auf diese Weise seine Energieversorgung für tausende von Jahren sicherzustellen.
Frankreich
Als nächstes Zweite-Ära-Nuklearland muss Frankreich genannt werden.
Mit seinem EPR-Reaktorkonzept der Generation III spielt es trotz der grossen Anfangsschwierigkeiten beim Bau der Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto‑3 (Finnland) und Flamanville‑3 (Frankreich) ebenfalls in der ersten Liga mit.
Grossbritannien
Grossbritannien muss seinen in die Jahre gekommenen Kernkraftwerkspark ersetzen und baut derzeit zwei EPR-Einheiten am Standort Hinkley Point C.
China (Als Beispiel für England)
In China sind die beiden EPR Taishan‑1 und ‑2 innerhalb von acht beziehungsweise neun Jahren vollendet worden.
Man kann davon ausgehen, dass die Ersatzbauten für die in die Jahre gekommenen Kernkraftwerke der Generation II in Frankreich vom Typ EPR sein werden.
Auch weitere Exporte nach ersten gutverlaufenen Betriebsjahren sind wahrscheinlich.
Südkorea
Die gleichen Überlegungen gelten für Südkorea.
Die Barakah-Erfolgsstory wird neben der Tschechischen Republik sicher weitere Interessierte zu Offertenanfragen ermuntern.
Australien
Australien könnte einer davon sein, wenn eine neue Regierung einsieht, dass sie ihre eigenen (grossen) Uranvorkommen bei sich im Lande verwenden könnte und nicht nur, um mit Exporten Geld zu verdienen.
Australien könnte gleichzeitig ihre äusserst kohleabhängige Elektrizitätsversorgung dekarbonisieren und damit einen eigenen Beitrag zur Rettung des Great Barrier Reef leisten.
Umdenken in den USA ?
Natürlich kann man sich auch ein Umdenken in den USA vorstellen.
Ein(e) kluge(r) Präsident(in) könnte sich erinnern, dass die Amerikaner die Pioniere der ersten nuklearen Ära gewesen sind und dass ihre ingenieurmässigen und industriellen Kapazitäten hinreichend wären, den jetzt klar vorhandenen Rückstand aufzuholen.
Ein entsprechender parlamentarischer Vorstoss - der Nuclear Energy Leadership Act - wurde nach Behandlung in den beiden Kammern gutgeheissen, ist aber bis jetzt ohne Wirkung geblieben.
Und wo stehen wir in der Schweiz?
Mit dem Interview von Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher am 22. Juli im «Blick TV» hat die in verschiedenen Kreisen schon seit einiger Zeit kursierende positive Meinung zum Bau neuer Kernkraftwerke einen neuen Höhepunkt erreicht.
Aufhebung des Kernkraftwerkverbots
Mit der Aufhebung des Kernkraftwerkverbots könnte eines der Projekte (Beznau‑3, Gösgen‑2 oder Mühleberg‑2) wieder aus den Schubladen hervorgeholt und der zweiten nuklearen Ära auch in der Schweiz die Tore geöffnet werden.
Zwei Ziele
stehen dabei im Vordergrund: eine jederzeit genügende Stromversorgung und das Erreichen der Null-CO₂-Emissionen bis 2050.
Mit der «Energiewende»-Strategie wird dies nicht gelingen.
Es braucht die Kernenergie.
Vor allem auch für die Winterstromversorgung, wenn Fotovoltaik nirgends hin reicht.
Wir benötigen deshalb ein Kernenergiegesetz, das den Bau neuer Kernkraftwerke nicht verbietet, sondern fördert.
So wie es die 20 Länder, die in der obigen Tabelle aufgeführt sind, aufzeigen.
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▶Südkorea: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Südkorea
▶USA: Kernenergie │ ▶Kernenergie: USA
▶Frankreich: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Frankreich
Zur Mahnung
▶Schweiz: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Schweiz
↑ 2021
Nebelspalter / Alex Reichmuth
2021-09-30 de
Zehn Jahre nach «Fukushima»: Atomkraft auf dem Vormarsch
Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen. Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
Italien
Der italienische Umweltminister Roberto Cingolani hat an einem Tabu gerüttelt.
Er hat durchblicken lassen, dass die Atomkraft für Italien eine Option sein könnte.
Das hat ihm einen Sturm der Entrüstung eingebracht - und Morddrohungen.
Nach dem Unglück von Tschernobyl 1986 hat Italien seine drei Atommeiler abgeschaltet.
In zwei Abstimmungen - 1987 und 2011 - haben sich die Italienerinnen und Italiener gegen Kernkraft ausgesprochen.
Doch jetzt hat sich Cingolani erlaubt, auf die Vorteile der vierten Generation von Atomkraftwerken hinzuweisen, die sich weltweit in Entwicklung befindet.
«Wenn sich irgendwann herausstellt, dass nur wenige Kilogramm radioaktiver Abfälle anfallen, die Sicherheit hoch und die Kosten niedrig sind, wäre es töricht, diese Technologie nicht in Betracht zu ziehen», sagte Roberto Cingolani.
Seine Leibwache musste daraufhin verstärkt werden.
Neue Reaktoren in Bangladesch und Ägypten
Ob Italien je wieder in die Atomkraft einsteigt, steht in den Sternen.
Tatsache ist aber, dass sich mehrere Länder neu für die Kernenergie entschieden haben - oder sogar schon an Reaktoren bauen.
Bangladesch und Türkei
So werden derzeit je zwei Reaktoren in Bangladesch und in der Türkei errichtet.
Ägypten und Usbekistan
Auch Ägypten und Usbekistan wälzen konkrete Pläne für einen Einstieg in die Kernkraft.
Es gibt zudem eine lange Liste von Ländern, die an der Atomtechnologie zumindest sehr interessiert sind.
Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Zu ihnen zählen Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda
Auch Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda klären ab, ob sie in die Technologie einsteigen wollen.
Keine Todesopfer wegen «Fukushima»
Vor zehn Jahren ereignete sich der Atomunfall im japanischen Fukushima.
Gleich bei mehreren Reaktoren kam es zu einer Kernschmelze.
Obwohl wegen «Fukushima» kein einziger Mensch ums Leben kam, war der Unfall für die Kernkraft weltweit ein herber Rückschlag.
Japan
Japan nahm seine ganze Flotte, die aus 54 Reaktoren bestand, vorübergehend vom Netz.
Deutschland
Deutschland schaltete mehrere Reaktoren definitiv ab und will bis Ende nächstes Jahr die letzten sechs Atommeiler stilllegen.
Schweiz
Die Schweiz beschloss, keine neuen AKW mehr zu bauen.
Hierzulande bezeichnen AKW-Gegner die Atomenergie regelmässig als «veraltete Technologie».
Doch die Kernenergie ist heute wieder auf dem Vormarsch.
Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA)
Zum ersten Mal seit dem Unglück von Fukushima hat die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) ihre Prognose zum weltweiten Ausbau nach oben revidiert.
Bis 2050 könnten sich demnach die Produktionskapazitäten für Atomstrom von heute 392 Gigawatt auf 792 Gigawatt verdoppeln.
Das entspricht zumindest dem Maximalszenario im jüngsten Jahresbericht der IAEA (siehe hier).
10 Prozent des Stroms kommen aus der Atomkraft
792 Gigawatt - das sind 10 Prozent mehr, als die Agentur letztes Jahr geschätzt hat.
In einem konservativen Szenario der IAEA würde die Produktionskapazität 2050 hingegen auf dem heutigen Niveau bleiben.
2020 stammten rund 10 Prozent des weltweit erzeugten Stroms aus der Kernkraft.
Reaktoren im Bau
Derzeit befinden sich 52 Reaktoren im Bau,
davon 13 in China,
7 in Indien
und 4 in Südkorea.
Reaktoren in Betrieb
Ende letzten Jahres waren
weltweit 442 Atomreaktoren
in 32 Länder in Betrieb.
Am meisten Reaktoren standen
in den USA (94),
gefolgt von Frankreich (56)
und China (50).
Allgemein wird erwartet, dass der Stromkonsum bis 2050 enorm zunimmt.
Eine Verdopplung der nuklearen Produktionskapazitäten würde den Anteil der Atomkraft an der Stromproduktion darum «nur» von 10 auf 12 Prozent steigern.
Bleibt die Kernenergieproduktion dagegen auf dem heutigen Niveau, würde ihr Anteil gar auf 6 Prozent fallen.
Polen
Polen will fünf Reaktoren bauen
Neu in die Kernkraft einsteigen will auch Polen.
Das osteuropäische Land ist heute zu über 70 Prozent von Kohlestrom abhängig und sucht wegen des Klimaschutzes nach Alternativen.
Im letzten Februar legte die polnische Regierung ein Strategiepapier vor, gemäss dem spätestens 2026 mit dem Bau eines ersten Reaktors begonnen werden soll.
Bis 2043 sollen dann nicht weniger als fünf Reaktoren in Betrieb sein.
Gemäss der polnischen Regierung sind AKW die «billigste Energiequelle unter Berücksichtigung der Gesamtkostenbilanz und der Betriebszeit» und könnten die «energetische Sicherheit des Landes» absichern.
Wie die IAEA schreibt, ist eine Verdopplung der Kernkraftkapazitäten bis 2050 nur möglich, wenn sich im Atomsektor neue Technologien durchsetzen.
Kleine und modulare Reaktoren
Eine Option sind kleine und modulare Reaktoren.
Solche Minireaktoren will etwa die amerikanische Firma TerraPower errichten, die vom IT-Unternehmer Bill Gates gegründet wurde.
Grossbritannien
Unter anderem sieht Grossbritannien den Bau von Minireaktoren vor, um seine ambitionierten Klimaziele zu erreichen.
USA
US-Präsident Joe Biden setzt ebenfalls auf die Vorteile solcher kleinen Reaktoren.
China
China testet einen Thorium-Reaktor
In Zukunft sollen Atomreaktoren auch sicherer werden und weniger Abfälle hinterlassen.
Einen entsprechenden Reaktortyp will China in der Stadt Wuwei im Nordwesten des Landes testen.
Wie das Fachmagazin «Nature» vor wenigen Tagen berichtete, soll der Testreaktor mit Thorium und Flüssigsalz statt Uran betrieben werden.
Wenn das Experiment gelingt, will China bis 2030 einen Reaktor dieses Typs bauen, der genug Strom für eine Kleinstadt liefert.
«Es gibt keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien.»
Europa
In Europa tobt derweil ein Kampf um die Atomkraft.
Deutschland und Österreich
Während Länder wie Deutschland und Österreich bremsen, haben
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn in einem Brief an die EU-Kommission ihre Unterstützung für die Förderung der Kernenergie betont.
EU-Kommission muss sich für oder gegen Kernkraft entscheiden
Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC)
Positiv zur Kernkraft geäussert hat sich auch die Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC).
In einem Bericht vom letzten März schrieb das JRC, es gebe «keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien» (siehe hier).
Die EU-Kommission muss nun entscheiden, ob sie die Atomenergie im Rahmen ihrer grünen Finanz-Taxonomie für Investitionen empfiehlt.
Offenbar tut sich die Kommission mit dem Entscheid schwer, denn dieser wird schon seit einigen Monaten erwartet.
Er ist nun aber für November angekündigt.
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Stern / Gernot Kramper
2021-09-20 de
Sicher, klein und billig - China baut den ersten Thorium-Reaktor
Er ist nicht größer als ein Badezimmer.
In China wird ein Thorium-Reaktor in Betrieb genommen.
2030 soll es zur Serienproduktion kommen - die Mini-Reaktoren versprechen CO₂-freien Strom ohne die Gefahr eines Gaus.
Deutschland steigt aus der Kernkraft aus,
andere Länder setzen große Hoffnungen in die CO₂-freie Methode, Energie zu erzeugen.
Neben dem Bau von Kraftwerken, die letztlich verbesserte Versionen alter Designs sind, wird an Zukunftslösungen wie der Kernfusion gearbeitet.
Sehr viel schneller als die Fusionsreaktoren, die nach dem gleichen Prinzip wie die Sonne arbeiten, könnten kleine ungleich sicherere Reaktoren gebaut werden.
China hat angekündigt, in nur einem Monat einen ersten Thoriumreaktor fertig zu stellen.
Der chinesische Zeitplan ist ehrgeizig.
Der Prototyp soll im nächsten Monat fertiggestellt werden, erste Tests beginnen im September, der Bau der ersten kommerziellen Reaktoren soll bis 2030 erfolgen.
Das Besondere an diesem Reaktortyp:
Er benötigt kein Wasser zur Kühlung der Atombrennstäbe und wird mit flüssigem Thorium statt mit Uran betrieben.
In ihm zirkuliert ein Salz, das sich bei hohen Temperaturen verflüssigt.
Diese Technik kennt keinen Atom-Gau.
Unfälle oder Lecks würden nur zu kleinen Schäden führen, weil hier kein radioaktiver Dampf in die Atmosphäre gelangt.
Das flüssige Salz würde bei einer Störung oder einem Leck schnell abkühlen und kristallisieren.
Das Material wäre immer noch radioaktiv, ließe sich aber in Brocken einsammeln.
Dazu ist der Reaktor sehr klein:
Er soll nur 3 Meter hoch und 2,50 Meter breit sein.
Das sind allerdings die Maße des reinen Reaktors.
Um Strom zu erzeugen, muss er an Turbinen und ans Stromnetz angeschlossen werden.
Doch die Minigröße des nuklearen Teils macht es möglich, den Reaktor unter Reinraumbedingungen zu bauen, man muss ihn nicht auf einer Baustelle zusammensetzen.
Letztlich wäre eine Serienfertigung wie in der Autoindustrie möglich.
Bei Wartungen könnte das Reaktormodul einfach ausgetauscht werden und von einem normalen Lkw zurück zum Hersteller gebracht werden.
Der kommerzielle Reaktor wird 100 Megawatt Strom erzeugen - genug, um 100.000 Menschen mit Strom zu versorgen.
Weil die Anlage nur wenig Wasser verbraucht, wird China den ersten kommerziellen Reaktor in Wuwei, einer Wüstenstadt in der Provinz Gansu des Landes bauen.
Wie arbeitet ein Thorium-Reaktor?
Es gibt keine Brennstäbe, das Thorium wird in 600 Grad heißem, flüssigen Fluoridsalz gelöst.
Dieses Salz zirkuliert in dem Reaktor, außer dem Brennmaterial muss kein weiteres Kühlmittel radioaktiv verseucht werden.
Das Salz wird zum Start mit Neutronen beschossen, so dass sich die Thorium-Atome in Uran-233 verwandeln.
Dieses Isotop zerfällt und setzt Energie und weitere Neutronen frei.
Das Salzgemisch heizt sich weiter auf, gelangt in eine zweite Kammer, in der die Wärme zur Stromerzeugung genutzt wird.
Anders als spaltbares Uran kommt Thorium-232 häufig vor und lässt sich leicht in großer Menge gewinnen.
Die Halbwertzeit der radioaktiven Abfallprodukte beträgt nur 500 Jahre anstatt der 10.000 Jahre von Uranreaktoren.
Das Material des Reaktors kann zudem nicht zum Bau von Atomwaffen verwendet werden.
Das Konzept ist alt.
Schon 1946 arbeiteten IUS-Wissenschaftler daran, mit dem Ziel einen mobilen Reaktor zu erschaffen.
Obwohl das Prinzip ganz einfach ist, gelang es nie, die technischen Probleme, die das aggressive heiße Flüssigsalz mit sich bringt, zu bändigen.
Und noch ist unklar, welche Lösung die chinesischen Wissenschaftler gefunden haben, damit das Salz nicht die Anlage zerfrisst.
Export geplant
Derzeit ist China der globale Hauptemittent von Kohlenstoff und bläst mehr als alle anderen Industrieländer in die Atmosphäre - bei so einem Vergleich muss natürlich auch die Bevölkerungszahl berücksichtigt werden.
Rechnet man pro Kopf, befindet sich China auf Platz 16 und hinter Deutschland.
Doch bis 2060 soll das Land komplett kohlenstoffneutral werden, in diesem Zusammenhang kommt den Mini-Reaktoren eine Schlüsselrolle zu.
"Kleinreaktoren haben große Vorteile in Bezug auf Effizienz, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit", schrieb Yan Rui, Physikprofessor am Shanghai Institute of Applied Physics in der Zeitschrift "Nuclear Techniques".
"Sie können eine Schlüsselrolle beim zukünftigen Übergang zu sauberer Energie spielen.
Es ist zu erwarten, dass Kleinreaktoren in den nächsten Jahren weit verbreitet sein werden."
Offenbar ist auch ein Export in Länder der "Belt and Road"-Initiative geplant.
Mit den Thorium-Reaktoren könnte Peking eine sehr niedrigschwellige Nukleartechnik exportieren.
Weil der Reaktor selbst mobil ist, kann ein Land solche klimaneutralen Reaktoren nutzen, ohne zunächst eine eigene Atom-Infrastruktur aufzubauen.
Zudem kann Peking bedenkenlos auch an Länder liefern, die keine Uran-Reaktoren erhalten würden, da die Thorium-Reaktoren kein waffenfähiges Material ausbrüten können.
Ein dänisches Start-up will ebenfalls "kompakt Molten Salt Reactors" entwickeln, ist aber nicht soweit, einen Prototyp in Betrieb nehmen zu können.
In eine ähnliche Richtung geht auch Bill Gates mit seinem Projekt von natriumgekühlten Mini-Reaktoren.
↑ 2020
Stern / Gernot Kramper
2020-10-05 de
CAP 1400 - dieser Atomreaktor soll China klimaneutral machen
2060 will Peking klimaneutral sein.
Dazu ist auch ein Ausbau der Kernenergie geplant.
Mit dem CAP 1400 wird China komplett unabhängig vom Westen.
Viele westliche Staaten steigen aus der Kernenergie aus.
Anders China.
Die extrem ehrgeizigen Klimaziele des Landes beinhalten sowohl den breiten Einsatz von regenerativer Energie wie auch den Bau von neuen Kernkraftwerken.
Chinas State Power Investment Corp (SPIC) hat nun offiziell das Reaktordesign CAP1400 vorgestellt.
Hier handelt es sich nicht um eine unsichere Zukunftstechnologie wie die der Fusionsreaktoren.
Der CAP 1400 ist ein klassischer Druckwasserreaktor und eine vergrößerte Weiterentwicklung des AP1000-Reaktors der US-Firma Westinghouse.
Es ist kein Zufall, dass das Reaktordesign vorgestellt wurde, nachdem der chinesische Premierminister Präsident Xi Jinping angekündigt hatte, dass China im Jahr 2060 klimaneutral sein wolle.
Die CAP 1400-Reaktoren werden etwa 1.500 MW Elektrizität erzeugen.
Jeder Reaktor ist auf eine Einsatzdauer von 60 Jahren ausgelegt.
Reaktor der dritten Generation
CAP 1400 gilt als Reaktor der dritten Generation.
Die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls soll 100-mal geringer als bei Modellen der zweiten Generation sein.
Die größte Herausforderung bei der Entwicklung des CAP 1400 war, die ausländische Technologie so zu adaptieren, dass die Bauteile des Reaktors in China hergestellt werden können.
Und zwar nicht als Kopie der Originale, sondern als eigenständige Entwicklung.
Insgesamt sollen 1052 Patente und 6513 Anmeldungen für geistiges Eigentum bei der Entwicklung des Reaktors angemeldet worden sein.
Zheng Mingguang, der Hauptkonstrukteur des CAP1400, sagte, dass die Entwicklung des Reaktors eine Reihe "technologischer Monopole" gebrochen habe, etwa bei den Hauptpumpen, Ventilen, Druckbehältern, Dampferzeugern, Reaktoreinbauten, Steuerstabantriebsmechanismen, großen Schmiedeteilen, Schweißmaterialien in Nuklearqualität und anderen Schlüsselausrüstungen.
Es wurde eine "unabhängige Konstruktion und eine in China lokalisierte Fertigung" erreicht.
Derzeit werden mehr als 90 Prozent der Komponenten in China hergestellt.
Daher können die Reaktoren, auch wenn sie auf einem US-Entwurf basieren, an andere Länder ohne die Zustimmung des amerikanischen Herstellers verkauft werden.
Außerdem macht sich Peking so unabhängig von Restriktionen des US-Präsidenten.
Kostenvorteil durch Fernwärme
In der Provinz Shandong wird bereits an zwei CAP-1400-Demonstrationseinheiten gebaut.
Parallel läuft der Genehmigungsprozess für den Reaktor auf chinesischer und internationaler Ebene.
Die Reaktoren sind auch für den Export vorgesehen.
Hao Hongsheng, Generaldirektor der Kernenergieabteilung von SPIC, sagte, die Technologie werde auf dem globalen Markt mit einem relativ hohen Maß an Sicherheit und niedrigen Kosten wettbewerbsfähig sein.
In Peking wird mit einem spitzen Bleistift gerechnet.
Die Stromerzeugungskosten der CAP1400 betragen geschätzte 6 US-Cent pro Kilowattstunde.
Ein Wert, der in China von Solar-Anlagen unterboten wird.
Warum also Kernkraftwerke?
Da Solar- und Windenenergieanlagen keine bedarfsgerechte Stromversorgung sicherstellen können, muss zu den Erstellungskosten noch der Aufwand für eine Back-up-Lösung etwa in Form von Gaskraftwerken hinzuaddiert werden.
Der CAP1400 rechnet sich aber vor allem, weil er neben dem Strom auch Fernwärme produziert und das zu einem Bruchteil der Preise anderer Energieträger.
Die Kombination von Strom und Wärmeerzeugung macht den Cap 1400 finanziell so interessant.
Sollte der CAP 1400 in Serie hergestellt werden, erwarten die Konstrukteure eine 20-prozentige Reduktion der Energiekosten.
Zugang zur Nukleartechnologie
Die Entwicklung der Kernenergie wurde in China nach dem Unglück von Fukushima zunächst auf Eis gelegt.
Nun meldet sich die Atomkraft machtvoll zurück.
China will das Kunststück hinbekommen bei weiter wachsendem Energieverbrauch bis 2060 klimaneutral zu werden.
Gleichzeitig will das Land weiter Produktionsstandort bleiben, und das Klimaproblem nicht durch eine Deindustrialisierung lösen.
Dafür ist es unumgänglich, dass Peking Alternativen zur Kohle schafft.
Hinzu kommt die außenpolitische Dimension.
Ein Atomkraftwerk ist kein Exportprodukt wie jedes andere.
Wer Kernkraftwerke exportieren kann, bildet nukleare Allianzen.
Mit Reaktoren wie dem CAP 1400 entscheidet Peking unabhängig vom Westen welche Länder Zugang zu der Nukleartechnologie bekommen.
↑ 2018
China Morning Post
2018-07-09 de
Why nuclear energy will fuel power-hungry China's dreams
of national rejuvenation
Wenyuan Wu says given China's pressing energy needs and its drive to reduce carbon emissions, the country has no choice but to invest heavily in nuclear power.
China is well on its way to reaching its carbon reduction goals ahead of time after years of structural economic change that emphasised shifting to low-carbon hi-tech sectors.
A recent study suggested that China's carbon dioxide emissions may have peaked in 2013 and have seen a steady decline since.
As Beijing aims to wean its economy off coal, other energy sources have been expanded, most prominently nuclear power.
Deals with its Russian counterpart Rosatom
In early June, China National Nuclear Corporation reached two deals with its Russian counterpart Rosatom for four nuclear power units at the Xudabao and Tianwan plants.
The deals, which feature cutting-edge reactors, showcase China's determination to achieve its goal of doubling nuclear capacity by 2040, even if this requires importing technology.
Beijing's decision to sign the US$3.1-billion Rosatom deal signals a strategic shift away from traditional Western nuclear suppliers.
In so doing, China follows in the footsteps of many other countries hoping to build nuclear capacity.
The Russian VVER 1200 reactors are the most exported model globally and sport a greater capacity than the next most popular design.
The agreement also effectively ended a multi-year freeze on new plants, indicating that China considers its energy transition to be more likely to succeed with new partners.
This investment isn't only geared towards the domestic market;
Beijing is aiming to export its nuclear technology.
As of November 2017, China had agreements
with Pakistan,
Argentina
and Sudan
to export its technology, while being in talks with
South Africa
and Turkey
on building reactors. This represents an important aspect of China's Belt and Road Initiative.
There is tremendous room for the Chinese nuclear energy sector to grow.
Nuclear power provides a mere 4.4 per cent of electricity in China.
In 2016, the US' nuclear energy consumption was 191.8 million tons of oil equivalent, while China's was 48.2 million tons.
Framatome
2018-06-29 en
China: Framatome welcomes Taishan 1 grid connection, the first EPR
reactor in the world
Taishan Nuclear Power Plant Unit 1 has been successfully connected to the Chinese grid at 5:59 pm on June 29, 2018 (local time).
After the first criticality reached on June 6, this is the first EPR reactor worldwide to be producing electricity.
↑ 2015
ntv
2015-12-06 de
80 neue Atommeiler bis 2030: China will Atomenergie massiv ausbauen
China plant einen massiven Ausbau der Kernenergie.
Nach dem neuen Fünf- Jahres-Plan sollen bis 2030 rund 110 Atomkraftwerke im Betrieb sein, berichtete die Tageszeitung "China Daily" und berief sich auf die Power Construction Corporation of China.
Der Fünf-Jahresplan soll im März vom Volkskongress angenommen werden.
Das Land hat gegenwärtig 30 Atommeiler im Einsatz und weitere 21 im Bau.
Nach dem Entwurf werden demnach 500 Milliarden Yuan, umgerechnet 71 Milliarden Euro, bis 2020 eingeplant.
Damit will China über fünf Jahre jährlich sechs bis acht neue Reaktoren bauen.
Ziel ist es, bis 2030 zehn Prozent der Energie aus der Kernkraft zu gewinnen.
|
↑ 2013
2013-08-14 en
China's Nuclear Future
Transcript: en / de
China's Nuclear Future
This clip from the ABC science program 'Catalyst' contains an exclusive look at recent developments in nuclear reactor technology in China.
The pebble-bed test reactor is claimed by Chinese scientists to be a safe alternative to more traditional water-cooled reactors and the clip contains a test sequence showing the pebble-bed test reactor avoiding a 'meltdown' test scenario.
Reporter Mark Horstman interviews scientist Professor Wu Zongxin, who explains how pebble-bed reactors operate.
↑ 2012
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↑ 2021
Stern / Gernot Kramper
2021-09-20 de
Sicher, klein und billig - China baut den ersten Thorium-Reaktor
Er ist nicht größer als ein Badezimmer.
In China wird ein Thorium-Reaktor in Betrieb genommen.
2030 soll es zur Serienproduktion kommen - die Mini-Reaktoren versprechen CO₂-freien Strom ohne die Gefahr eines Gaus.
Deutschland steigt aus der Kernkraft aus,
andere Länder setzen große Hoffnungen in die CO₂-freie Methode, Energie zu erzeugen.
Neben dem Bau von Kraftwerken, die letztlich verbesserte Versionen alter Designs sind, wird an Zukunftslösungen wie der Kernfusion gearbeitet.
Sehr viel schneller als die Fusionsreaktoren, die nach dem gleichen Prinzip wie die Sonne arbeiten, könnten kleine ungleich sicherere Reaktoren gebaut werden.
China hat angekündigt, in nur einem Monat einen ersten Thoriumreaktor fertig zu stellen.
Der chinesische Zeitplan ist ehrgeizig.
Der Prototyp soll im nächsten Monat fertiggestellt werden, erste Tests beginnen im September, der Bau der ersten kommerziellen Reaktoren soll bis 2030 erfolgen.
Das Besondere an diesem Reaktortyp:
Er benötigt kein Wasser zur Kühlung der Atombrennstäbe und wird mit flüssigem Thorium statt mit Uran betrieben.
In ihm zirkuliert ein Salz, das sich bei hohen Temperaturen verflüssigt.
Diese Technik kennt keinen Atom-Gau.
Unfälle oder Lecks würden nur zu kleinen Schäden führen, weil hier kein radioaktiver Dampf in die Atmosphäre gelangt.
Das flüssige Salz würde bei einer Störung oder einem Leck schnell abkühlen und kristallisieren.
Das Material wäre immer noch radioaktiv, ließe sich aber in Brocken einsammeln.
Dazu ist der Reaktor sehr klein:
Er soll nur 3 Meter hoch und 2,50 Meter breit sein.
Das sind allerdings die Maße des reinen Reaktors.
Um Strom zu erzeugen, muss er an Turbinen und ans Stromnetz angeschlossen werden.
Doch die Minigröße des nuklearen Teils macht es möglich, den Reaktor unter Reinraumbedingungen zu bauen, man muss ihn nicht auf einer Baustelle zusammensetzen.
Letztlich wäre eine Serienfertigung wie in der Autoindustrie möglich.
Bei Wartungen könnte das Reaktormodul einfach ausgetauscht werden und von einem normalen Lkw zurück zum Hersteller gebracht werden.
Der kommerzielle Reaktor wird 100 Megawatt Strom erzeugen - genug, um 100.000 Menschen mit Strom zu versorgen.
Weil die Anlage nur wenig Wasser verbraucht, wird China den ersten kommerziellen Reaktor in Wuwei, einer Wüstenstadt in der Provinz Gansu des Landes bauen.
Wie arbeitet ein Thorium-Reaktor?
Es gibt keine Brennstäbe, das Thorium wird in 600 Grad heißem, flüssigen Fluoridsalz gelöst.
Dieses Salz zirkuliert in dem Reaktor, außer dem Brennmaterial muss kein weiteres Kühlmittel radioaktiv verseucht werden.
Das Salz wird zum Start mit Neutronen beschossen, so dass sich die Thorium-Atome in Uran-233 verwandeln.
Dieses Isotop zerfällt und setzt Energie und weitere Neutronen frei.
Das Salzgemisch heizt sich weiter auf, gelangt in eine zweite Kammer, in der die Wärme zur Stromerzeugung genutzt wird.
Anders als spaltbares Uran kommt Thorium-232 häufig vor und lässt sich leicht in großer Menge gewinnen.
Die Halbwertzeit der radioaktiven Abfallprodukte beträgt nur 500 Jahre anstatt der 10.000 Jahre von Uranreaktoren.
Das Material des Reaktors kann zudem nicht zum Bau von Atomwaffen verwendet werden.
Das Konzept ist alt.
Schon 1946 arbeiteten IUS-Wissenschaftler daran, mit dem Ziel einen mobilen Reaktor zu erschaffen.
Obwohl das Prinzip ganz einfach ist, gelang es nie, die technischen Probleme, die das aggressive heiße Flüssigsalz mit sich bringt, zu bändigen.
Und noch ist unklar, welche Lösung die chinesischen Wissenschaftler gefunden haben, damit das Salz nicht die Anlage zerfrisst.
Export geplant
Derzeit ist China der globale Hauptemittent von Kohlenstoff und bläst mehr als alle anderen Industrieländer in die Atmosphäre - bei so einem Vergleich muss natürlich auch die Bevölkerungszahl berücksichtigt werden.
Rechnet man pro Kopf, befindet sich China auf Platz 16 und hinter Deutschland.
Doch bis 2060 soll das Land komplett kohlenstoffneutral werden, in diesem Zusammenhang kommt den Mini-Reaktoren eine Schlüsselrolle zu.
"Kleinreaktoren haben große Vorteile in Bezug auf Effizienz, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit", schrieb Yan Rui, Physikprofessor am Shanghai Institute of Applied Physics in der Zeitschrift "Nuclear Techniques".
"Sie können eine Schlüsselrolle beim zukünftigen Übergang zu sauberer Energie spielen.
Es ist zu erwarten, dass Kleinreaktoren in den nächsten Jahren weit verbreitet sein werden."
Offenbar ist auch ein Export in Länder der "Belt and Road"-Initiative geplant.
Mit den Thorium-Reaktoren könnte Peking eine sehr niedrigschwellige Nukleartechnik exportieren.
Weil der Reaktor selbst mobil ist, kann ein Land solche klimaneutralen Reaktoren nutzen, ohne zunächst eine eigene Atom-Infrastruktur aufzubauen.
Zudem kann Peking bedenkenlos auch an Länder liefern, die keine Uran-Reaktoren erhalten würden, da die Thorium-Reaktoren kein waffenfähiges Material ausbrüten können.
Ein dänisches Start-up will ebenfalls "kompakt Molten Salt Reactors" entwickeln, ist aber nicht soweit, einen Prototyp in Betrieb nehmen zu können.
In eine ähnliche Richtung geht auch Bill Gates mit seinem Projekt von natriumgekühlten Mini-Reaktoren.
↑ 2012
↑ 2011
Derzeit seien in China 13 Reaktoren am Netz, weitere 28 im Bau.
Das sind 46 Prozent der Projekte in aller Welt.
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2011-01-11 de
China meldet Durchbruch in nuklearer Wiederaufbereitung!
"Unser Uran reicht jetzt für dreitausend Jahre"
Chinesische Wissenschaftler haben nach Angaben der staatlichen Presse einen Durchbruch bei der Wiederaufbereitung abgebrannter nuklearer Brennelemente erzielt.
Durch die Gewinnung von Uran und Plutonium aus abgebrannten Brennstäben könnten die Uranbestände in China um ein Vielfaches länger genutzt werden können als bisher angenommen.
Statt bislang lediglich 50 bis 70 Jahre würden diese nun bis zu 3000 Jahre lang halten.
Die Nutzung des Nuklearmaterials werde durch die neue Technologie sechzigmal effizienter.
Bislang seien nur drei bis vier Prozent des Brennstoffs genutzt worden.
Hannoversche Allgemeine
2011-01-03 de
China meldet "Durchbruch" bei Atomtechnologie
China verfolgt einen massiven Ausbau der Kernenergie. Nirgendwo sonst sind so viele Atommeiler im Bau.
Bei der Wiederaufarbeitung von Brennelementen verkündet China nun bahnbrechende Fortschritte, die eine lange Atom-Zukunft sichern sollen.
Mit folgendem Link wird von anderen Webseiten auf diese Seite verwiesen.
▶Indien: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Indien
⇧ de Verzeichnis en Contents fr Sommaire
Bei seinem ersten Staatsbesuch vom 09.-11.03.2018 in Indien vereinbarten der französische Präsident Macron und der indische Premierminister Modi Kooperationen im Wert von über 13 Milliarden Euro und das Projekt, mit Frankreichs Hilfe in Jaitapur eine Kernkraftwerksanlage mit 6 Blöcken des Typs EPR mit einer Gesamtleistung von 9.600 MW zu bauen.
⇧ de Allgemein en General fr Générale
|
|
World Nuclear Association
en
Nuclear Power in India
Indien: Klimapolitik, Energiepolitik.
⇧ de Text en Text fr Texte
⇧ 2018
Erwin Löwe: Kernkraftwerke in aller Welt | Totgesagte leben länger
2017-03-11 de
Indien wird mit Frankreichs Hilfe 6 Kernkraftwerke des Typs
EPR bauen.
Indien wird mit Frankreichs Hilfe 6 Kernkraftwerke des Typs EPR bauen.
10. März 2018, le Président Emmanuel Macron twittert aus Indien:
"L'expertise française d'EDF dépasse pour la première fois nos frontières :
une étape majeure pour la construction de six EPR (réacteurs nucléaires européens) à Jaitapur a été franchie hier avec la signature d'un accord cadre."
Die meisten Twitter-Folger sind nicht begeistert. Der schwarzrotgründeutsche Antikernkraft-Virus hat sich auch im Nachbarland vermehren können.
Bei seinem ersten Staatsbesuch vom 09.-11.03.2018 in Indien vereinbarten der französische Präsident Macron und der indische Premierminister Modi Kooperationen im Wert von über 13 Milliarden Euro und das Projekt, mit Frankreichs Hilfe in Jaitapur eine Kernkraftwerksanlage mit 6 Blöcken des Typs EPR mit einer Gesamtleistung von 9.600 MW zu bauen.
Die vor 9 Jahren begonnenen Verhandlungen sollen in den nächsten Monaten abgeschlossen werden, sodass die Arbeiten zum Jahreswechsel in Jaitapur beginnen könnten.
ZDF
2018-03-10 de
Frankreich und Indien planen AKW
Frankreich und Indien wollen gemeinsam ein riesiges Atomkraftwerk bauen.
Die Anlage in der indischen Stadt Jaitapur soll die größte der Welt werden.
Frankreich und Indien haben den Bau eines Atomkraftwerks mit sechs Reaktoren in der indischen Stadt Jaitapur auf den Weg gebracht.
Ein entsprechendes Rahmenabkommen sei mit der indischen Atombehörde NPCIL unterzeichnet worden, teilte der französische staatliche Energiekonzern EDF mit.
⇧ 2017
RT
2017-10-27 de
Indien baut Schneller-Brüter-Technologie aus und trägt zur
Wiederverwertung von Atommüll bei
Eine gigantische Atomanlage, die noch 2017 in Indien in Betrieb genommen werden soll, könnte zu einer der bedeutendsten Energiequellen des Landes werden.
Der Schnelle Brüter wird einzigartig sein, da er mit speziellen Thoriumstäben betrieben werden soll.
⇧ 2011
Spiegel Online
2011-02-02 de
Thorium-Reaktoren geplant: Indien baut AKW für neue Brennstoffe
Indien plant ein neues Atomzeitalter:
Das Land bereite den Bau von AKW vor, die mit Thorium anstatt mit Uran betrieben würden, erklärt ein Forschungsdirektor.
Die Anlagen könnten auch für andere Länder attraktiv sein.
Die Entwicklung der neuen Reaktoren sei weit vorangeschritten, sagte Sinha.
Die grundlegende Physik für den sogenannten Advanced Heavy Water Reactor (AHWR) stehe bereit.
In sechs Monaten solle die Suche nach einem geeigneten Standort für einen Testreaktor abgeschlossen sein.
Ende des Jahrzehnts könnte der erste AHWR in regulären Betrieb gehen, glaubt der Institutsdirektor.
Der Reaktor werde 300 Megawatt produzieren - ungefähr ein Viertel der Leistung moderner, mit Uran betriebener AKW.
Die Reaktoren würden billiger und kleiner als Reaktoren herkömmlicher AKW meint Sinha.
Länder mit kleineren Stromnetzen würden sich für Kraftwerke dieser Größe interessieren.
Auch die leichtere Verfügbarkeit von Thorium gegenüber Uran mache die neue Technologie interessant;
Indien verfüge ober große Vorkommen des Rohstoffes:
Der Abbau verbrauche weniger Energie als die Gewinnung von Uran, was dem Klimaschutz zugute komme, betont Sinha.
Ein weiterer Vorteil sei, dass AHWR kaum Plutonium produziere, was die Anlagen für Staaten interessant machen könnte, die kein atomwaffenfähiges Plutonium herstellen dürfen.
Die Forschung an Thorium-Reaktoren läuft seit Jahrzehnten.
Reizvoll erschien die Technologie vor allem, weil Experten das Risiko einer gefährlichen Kernschmelze für geringer hielten als bei Uran-Reaktoren.
⇧ 1996
Spiegel Online
1996-01-25 de
Atomenergie: Thorium-Reaktor in Betrieb
Als "kleinen, aber entscheidenden Schritt zur langfristigen Ausbeutung unserer Thorium-Reserven" hat Rajagopala Chidambaram, der Leiter des indischen Atomenergie-Ministeriums, die Inbetriebnahme des Forschungsreaktors Kamini im Indira-Gandhi-Forschungszentrum bei Madras bezeichnet.
Der Reaktor ist weltweit der erste, der mit aus Thorium gewonnenem Brennstoff betrieben wird.
Thorium ist ähnlich dem Uran-Isotop U-238 nicht direkt als Brennstoff geeignet, kann aber durch Neutronenbeschuß in Uran-233 umgewandelt werden.
Dieses Uran-Isotop eignet sich (wie Uran-235 oder auch das aus U-238 gewonnene Plutonium Pu-239) als Bombenmaterial oder Reaktorbrennstoff.
600 Gramm von dem in Indien aus Thorium erbrüteten U-233 sollen dem Kamini-Reaktor eine Spitzenleistung von 30 kW ermöglichen.
Die rund 400 000 Tonnen des in indischen Monazitsanden gebundenen Thoriumerzes, so schwärmen die Nuklearplaner des Landes, könnten den Energiebedarf Indiens für ein paar Jahrhunderte decken.
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World Nuclear Association
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Thorium
Developing a thorium-based fuel cycle
Thorium fuel cycles offer attractive features, including lower levels of waste generation, less transuranic elements in that waste, and providing a diversification option for nuclear fuel supply.
Also, the use of thorium in most reactor types leads to significant extra safety margins.
Despite these merits, the commercialization of thorium fuels faces some significant hurdles in terms of building an economic case to undertake the necessary development work.
A great deal of testing, analysis and licensing and qualification work is required before any thorium fuel can enter into service.
This is expensive and will not eventuate without a clear business case and government support - abundant uranium is available.
Other impediments to the development of thorium fuel cycle are the higher cost of fuel fabrication and the cost of reprocessing to provide the fissile plutonium driver material.
Nevertheless, the thorium fuel cycle offers enormous energy security benefits in the long-term - due to its potential for being a self-sustaining fuel without the need for fast neutron reactors.
It is therefore an important and potentially viable technology that seems able to contribute to building credible, long-term nuclear energy scenarios.
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⇧ 2022
⇧ 2020
Welt / Hannes Stein
2020-09-02 de
Warum wird dieser Wunder-Reaktor nicht schon längst in Serie gebaut?
Seit den 1950er-Jahren werden Thorium-Flüssigsalzreaktoren erprobt.
Sie haben gegenüber Kernkraftwerken erstaunliche Vorteile.
Höchste Zeit, auf sie zu setzen.
Robert Habeck, gehen Sie voran!
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⇧ 2018
Novo
Matthias Kraus
2018-05-02 de
Brennstäbe unterm Bett
Die Atomkraft macht vielen Angst,
dabei geht nüchtern betrachtet von ihr wenig Gefahr aus.
Und Thorium-Flüssigsalzreaktoren haben großes Potential.
Thorium-Flüssigsalzreaktor
Jede Technik, die irgendetwas bewirkt, kommt mit Nebenwirkungen.
Die regenerativen Energien sind da keine Ausnahme.
Anders als zum Beispiel Windräder, ein Konzept aus dem 14. Jahrhundert, ist Kernkraft eine junge Technik mit viel Spielraum zur Optimierung.
Und wer hätte es gedacht, unbemerkt von uns germanischen Umweltfreunden tut sich hier gerade wieder eine ganze Menge.
Zumindest in den Industriestaaten gibt es kein Interesse mehr an weiterem Plutonium.
Im Gegenteil, das Zeug muss weg, am besten gleich zusammen mit dem restlichen Atommüll.
Und so wenden sich alle Augen jetzt wieder dem Thorium-Flüssigsalzreaktor zu, denn der vereint geradezu magisch viele Eigenschaften der guten Sorte:
GAUs, also Kernschmelzen verbunden mit austretender radioaktiver Strahlung, sind konstruktionsbedingt unmöglich.
Der Brennstoff wird bis zu 99 Prozent genutzt, es bleibt kaum Restmüll übrig.
Bisher lag die Energieausnutzung unter 5 Prozent.
Carlo Rubbia, Nobelpreisträger in Physik, sagt, mit einem Kilo Thorium können wir so viel Energie produzieren wie mit 200 Kilo Uran.
Es entstehen rund tausendmal weniger radioaktive Abfälle als bei den üblichen Leichtwasserreaktoren.
Fünf Sechstel davon sind schon nach 10 Jahren stabil, der Rest nach 300 Jahren.
Unsere radioaktiven Müllberge einschließlich Plutonium können Stück für Stück mitverbrannt werden, statt hunderttausende Jahre im Endlager zu verrotten.
Die Castoren enthalten nutzbare Energie für hunderte von Jahren.
Es ist nicht möglich, im Betrieb Uran oder Plutonium für den Bau von Atombomben abzuzweigen.
Thorium ist günstiger und kommt viermal häufiger vor als Uran.
Thorium-Strom ist kostengünstiger als der billigste Strom aus Kohlekraftwerken.
Flüssigsalzkraftwerke können sehr viel kleiner gebaut werden als herkömmliche KKWs.
Sie sind in Modulbauweise in Serie herzustellen und dezentral einsetzbar.
Es ist denkbar, die Reaktoren unterirdisch zu bauen.
Das erschwert Terroranschläge.
Sie sind schnell an- und abschaltbar und können so die systembedingte Sprunghaftigkeit erneuerbarer Energiequellen perfekt ausgleichen.
Wie alle anderen Kernkraftwerktypen stoßen auch Flüssigsalzreaktoren kein CO2 aus.
Die ersten neuen Thorium-Flüssigsalzreaktoren laufen gerade an, der Betrieb in großem Maßstab ist allerdings noch Jahre entfernt.
Wenn wir am Ball bleiben, lösen wir mit ihrer Hilfe eine ganze Reihe der Probleme im Zusammenhang mit unserem Energiebedarf und der alten Kernenergie.
Das sehen weltweit auch immer mehr Umweltexperten so.
Deutsche Ökos, die starrsinnigsten aller Pessimisten, erkennen darin nichts weiter als böse Gaukelei der "internationalen Atomlobby". (Wenn es darum geht, den armen Mitbürgern zum Zweck der Profitmaximierung Schaden zuzufügen, werden leider selbst die reaktionärsten Industriellen grundsätzlich zu Internationalisten.)
Ist jede kleine Strahlendosis schädlich?
Gemäß der "Linear No Threshold"-Hypothese (LNT) steigt das Krebsrisiko mit jeder jemals erhaltenen Dosis linear an.
"Je weniger Strahlung, desto besser" ist die übliche Sprachregelung, auf der die Risikohochrechnungen beruhen.
Manche Institute sind anderer Ansicht,
nämlich, dass der Körper mit geringer Strahlung gut klarkommt und dass sich die Wirkung von Strahlung nicht lebenslänglich im Körper kumuliert.
Wie hoch ist die Strahlenbelastung, wenn man eine Banane isst?
0,001 Millisievert.
Wie hoch ist die Höchstdosis der Bevölkerung Deutschlands durch laufende Kernkraftwerke?
Zehn Bananen - 0,01 Millisievert pro Jahr - bei großzügiger Berechnung.
Tatsächlich ist es meist weniger.
Ein Flug nach Japan liegt zehnfach höher, eine Computertomografie hundert- bis dreihundertfach.
Wie hoch war die durchschnittliche Strahlenbelastung innerhalb eines 16-km-Radius bei der Three-Mile-Island-Kernschmelze (bei Harrisburg, 1979)?
80 Bananen oder 0,08 Millisievert.
Gibt es eine natürliche Strahlung auf der Erde?
Die durchschnittliche Jahresdosis durch Hintergrundstrahlung beträgt 2,4 mSv (Millisievert), das 240-Fache der maximalen Belastung durch KKWs in Deutschland.
Hierzulande liegt sie im Schnitt bei 2,1 mSV, mancherorts vielfach höher.
Die Stadt Ramsar im Iran bestrahlt ihre Bewohner an jedem einzelnen Tag mit dem Äquivalent von zwölf Röntgenbildern, ohne dass dort die Sterblichkeit ansteigt, ganz im Gegenteil, die Leute werden bei guter Gesundheit uralt.
Ist eine geringe Menge an Radioaktivität womöglich sogar gesund?
Es wäre unmoralisch, das zu testen, indem man Menschen im Großversuch bestrahlt.
Doch genau das ist in Taiwan passiert.
Was war da los in Taipeh?
Um 1982 herum wurde versehentlich ein Container mit strahlendem Kobalt-60 zusammen mit regulären Stahlresten verschmolzen und zu Stahlträgern verarbeitet.
Diese wurden in 180 Neubauten eingesetzt.
Etwa zehntausend Menschen zogen für 9 bis 20 Jahre ein.
Erst 1992 begann man, die harte Gammastrahlung der Häuser zu bemerken.
2003 betrug die kumulierte Kobalt-Strahlendosis der Bewohner 600 mSv, bei manchen bis zu 4000 mSv, das ist 1600 Mal höher als die durchschnittliche Hintergrundstrahlung der Erde.
Was ist Hormesis?
eine positive Wirkung von Strahlung in geringer und mittlerer Höhe hin, man nennt das Hormesis.
Seit Jahrmillionen sind Lebewesen radioaktiver Strahlung ausgesetzt, in der Frühzeit stärker als heute.
Durch Adaption entstanden Mechanismen, die molekulare Strahlungsschäden umgehend reparieren - und zwar so übereffizient, dass nicht nur akute, sondern auch bereits vorhandene Zellschäden gleich mit repariert werden.
Studien zeigen, dass geringe und mittlere Dosen von Strahlung (aber auch anderer Stressfaktoren wie Gifte), durch diesen Trainingseffekt gesundheitsfördernd sein könnten - selbst noch in einer Höhe, die der maximal erlaubten Dosis für Kernkraftwerksarbeiter entspricht.
In Gegenden mit höherer Hintergrundstrahlung gibt es weniger Krebsfälle.
Britischen Radiologen wurde eine überdurchschnittliche Lebenserwartung attestiert.
In amerikanischen Bundesstaaten, in denen Atomtests stattfanden, ist die Lungenkrebsrate deutlich niedriger als in den anderen.
Löst Strahlung Genmutationen aus, die weitervererbt werden?
Ionisierende Strahlung kann zu Mutationen im Zellkern führen.
Dass es in der Folge zu Gendefekten bei den Nachkommen kommt, ist aber offenbar höchst selten.
Die Radiation Effects Research Foundation, eine japanisch-amerikanische Organisation, die seit Ende der 1940er-Jahre gesundheitliche, genetische und umweltbezogene Langzeiteffekte der radioaktiven Strahlung der Atombombenopfer von Hiroshima und Nagasaki untersucht, findet keinen Anstieg von Gendefekten bei den Kindern der Betroffenen, selbst wenn ihre Eltern extrem hohen Dosen ausgesetzt waren.
Wie viele Menschen hat die zivile Nukleartechnik bisher insgesamt auf dem Gewissen?
Unumstritten sind insgesamt und weltweit 209 Tote seit 1945.
Bei einem Unfall in Kyshtym 1957 schwanken die Schätzungen zwischen 49 und 8015 Toten als Spätfolgen.
Damit kollidieren sie jedoch mit der bis zu 39 Prozent niedrigeren Krebsrate gegenüber einer nicht kontaminierten Vergleichsgruppe aus der Gegend.
Und Tschernobyl?
Neben den 45 Mitarbeitern, die bereits oben eingerechnet sind, kursieren unterschiedliche Schätzungen zu den Langzeitfolgen von Tschernobyl, gemäß UN sind bislang 58 weitere Strahlenopfer zu beklagen.
Die Spätfolgen beziffert die Weltgesundheitsorganisation auf bis zu weitere 4000 Krebstote.
Greenpeace behauptet, es werden 200.000 oder mehr werden.
Das International Journal of Cancer wiederum schreibt in einer Studie, es sei unwahrscheinlich, dass die Folgen des bislang größten Strahlungsunfalls in den Krebsstatistiken Europas überhaupt erkennbar werden und auch bislang gebe es in Europa keinen daraus resultierenden Anstieg.
Fukushima?
Null Tote durch den (größten anzunehmenden) Reaktorunfall.
Was 18.000 Menschenleben kostete, war eines der schwersten jemals gemessenen Erdbeben und der darauffolgende Tsunami, nicht aber die dreifache Kernschmelze.
Gemäß UN-Report waren die Arbeiter im havarierten Kernkraftwerk im Schnitt nur 140 mSv ausgesetzt, daher besteht für sie kein erhöhtes Krebsrisiko.
Ein zweiwöchiger Aufenthalt innerhalb der Sperrzone bedeutete typischerweise 1 mSv, das ist wenig (vgl. Taipeh).
Für die Bevölkerung war das größere Gesundheitsrisiko die Überreaktion der Behörden, ausnahmslos alle zu evakuieren.
Welche Energiequelle ist die tödlichste?
Kohle: Wenn man mal CO2 außen vor lässt, liegt die Sterblichkeit im weltweiten Schnitt bei 100.000 pro Billiarde Kilowattstunden.
Öl: 36.000,
Biomasse: 24.000,
Solarzellen: 440,
Windräder: 150 (Vögel nicht mitgezählt).
Kernkraft schneidet mit weitem Abstand am besten ab: 90.
Um all dem Geraune von Mutationen, Strahlung und Toten noch zwei weitere Kennziffern hinzuzufügen:
Jährlich sterben 3.000.000 Menschen durch Luftverschmutzung und
weitere 4.300.000, weil sie mangels Strom in ihren vier Wänden Holz und Dung
(in den weltweiten Statistiken subsumiert unter "Erneuerbare Energien") zum Kochen und Heizen verbrennen.
Das bekommen wir nur nicht so mit.
Was wir mitbekommen und was wir uns merken, ist das Spektakuläre, das Visuelle und das, worüber die Medien berichten und unsere Freunde reden:
Schweinegrippe, kalbende Eisberge, Flugzeugabstürze.
Und natürlich Hiroshima, Fukushima, Tschernobyl.
Zerstörung läuft plötzlich ab, Aufbau nur langsam.
Langsam hat keinen Nachrichtenwert, deshalb besteht die mediale Ausgabe der Welt zu großen Teilen aus Kurseinbrüchen, Superstürmen und Unfällen aller Art.
Dazu kommt, dass wir Risiken, die wir nicht selbst beeinflussen können, maßlos überschätzen.
Hausgemachte Gefahren hingegen ereilen gefühlt immer nur die anderen, zum Beispiel der ganz gewöhnliche Tabakgenuss, welcher für Raucher das mit Abstand größte Lebensrisiko darstellt.
Was wir vermeintlich selbst kontrollieren könnten, lässt uns kalt (gähn, Reiseverkehr ...).
Was außerhalb unseres Einflusses liegt, macht uns panisch (OMG, Turbulenzen!).
⇧ 2014
Electrosuisse / Prof. Dr. Horst-Michael Prasser
2014-11 de
Innovation bei Kernreaktoren:
Kugelhaufen, Salzschmelze, Thorium
(Seite gelöscht, kein Wayback)
Erhöhung der Sicherheit und der Nachhaltigkeit als Ziel
Kugelhaufenreaktoren
Kugelhaufenreaktoren könnten in nicht allzu ferner Zukunft zur technischen Reife gelangen.
Sie verfügen über ein stark verbessertes Barrierenkonzept und können möglicherweise die ständig steigenden Anforderungen an die nukleare Sicherheit besser und kostengünstiger erfüllen als Leichtwasserreaktoren.
Ihre inhärenten Sicherheitseigenschaften können sie aber nur entwickeln, wenn ihre Leistung auf das Niveau von kleinen modularen Reaktoren begrenzt wird.
In diesem Bereich haben sie jedoch wegen ihrer Einfachheit gute Chancen, wirtschaftliche Konkurrenzvorteile zu entwickeln, führen doch die inhärenten Sicherheitseigenschaften dazu, dass komplizierte und teure Sicherheitssysteme eingespart werden können.
Weitere Vorteile liegen in der Möglichkeit, höhere Temperaturniveaus zu erschliessen.
Das kann für die Erhöhung des Kraftwerkswirkungsgrads, aber auch für die Versorgung mit Prozesswärme genutzt werden.
Eine Herausforderung besteht in den grossen Volumen des hochaktiven Abfalls, der sehr viel Graphit enthält.
Ein erster Schritt wäre eine Wiederverwendung des Graphits, aber auch dann bleibt der Kugelhaufenreaktor noch immer nur etwa auf dem Nachhaltigkeitsniveau heutiger Leichtwasserreaktoren.
Eine neue Qualität wird erst erreicht, wenn es gelingt, den Brennstoffkreislauf zu schliessen, d.h. alles Uran und alle Transurane zu rezyklieren.
Das bleibt den Reaktoren mit schnellen Neutronen und dem Salzschmelzereaktor vorbehalten.
Salzschmelzereaktoren
Salzschmelzereaktoren bieten einen gänzlich neuen Ansatz zur Erhöhung der Sicherheit durch die Reduzierung des radioaktiven Inventars im Reaktor,
indem volatile Spaltprodukte kontinuierlich aus der Schmelze entfernt und entsorgungsgerecht konditioniert werden.
Die gute Neutronenbilanz und die hohe Flexibilität hinsichtlich der Zusammensetzung des Brennstoffs erlauben wahlweise die Nutzung als Brüter oder Transmuter.
Auch hier wird Wärmeenergie auf hohem Temperaturniveau bereitgestellt.
Thorium
Thorium ist ein interessanter Brutstoff für die Zukunft.
Nach Umwandlung in Uran 233 können unterschiedliche Reaktorsysteme damit betrieben werden.
Kugelhaufenreaktoren, und insbesondere Salzschmelzereaktoren, sind für die Nutzung von Thorium besonders geeignet.
Der Hauptvorteil besteht in einer drastischen Verringerung der Produktion von minoren Aktiniden, die lange Halbwertzeiten und eine hohe Radiotoxizität aufweisen.
Einschlusszeiten im Tiefenlager könnten auf unter 1000 Jahre reduziert werden.
Indien
Erste Schritte zum industriellen Einsatz von Thorium in schwerwassermoderierten Reaktoren werden in Indien unternommen.
Norwegen
Der Möglichkeit, Gadolinium durch Thorium als abbrennbaren Absorber zur besseren Steuerung von Leichtwasserreaktoren zu ersetzen, wird in Norwegen untersucht.
Einstieg in eine Thorium-Wirtschaft
Hier deutet sich ein Einstieg in eine Thorium-Wirtschaft an, die Potenziale einer Ausweitung in sich trägt.
Beides zeigt, dass es durchaus Sinn macht, solche Langzeitoptionen kontinuierlich zu verfolgen.
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Small Modular Reactor
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Right now, North america is essentially doing dick all in regards to developing thorium reactors.
Mean while, China is so absolutely confident with the technology that they have set Thorium reactors as being a high priority project; even recently pushing ahead the project by 15 years.
When China Succeeds, The economies of North America will be completely fucked.
This is something that everyone needs to push for, regardless of if your an environmental nutcase or an average joe who just wants to survive in todays economy.
⇧ 2013
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Szu Ping Chan
2013-08-29 de
Thorium auf dem Prüfstand, da Politiker neu über Kernkraft nachdenken
⇧ 2012
Watts Up With That? (Antony Watts)
2012-06-07 en
Book Review of "Super Fuel"
Comments by John Coleman:
There are two new generation nuclear reactors currently competing to become the next generation of nuclear technology.
Bill Gates company is promoting the Traveling Wave Reactor and
Dirk Sorrenson is promoting the Liquid Fluoride Thorium Reactor (LFTR).
In any case, it will take at least ten years for either of these technologies to be accepted, built, tested and make operational.
In the meantime, hopefully the global warming scare campaign can step aside and let us continue to power our civilization with fossil fuels.
⇧ 2011
⇧ 2010
Schiller-Institut / Dr. Veit Ringel
2010-09-25 de
Zur Hysterie gegen Kernenergie: Was muss man über Strahlung wissen?
Beitrag von dem Kernphysiker Dr. Veit Ringel, einem langjährigen Kerntechniker am Kernforschungszentrum Rossendorf bei Dresden.
Vor der ausführlichen Diskussion ergriff Dr. Veit Ringel, ein erfahrener Kerntechniker und ehemaliges Mitglied der DDR-Akademie der Wissenschaften, das Wort, um nachdrücklich für den sicheren Kugelhaufen-Reaktor zu werben
und die Unsinnigkeit der Propaganda über den angeblich "gefährlichen Atommüll" zu widerlegen.
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Welt / Hannes Stein
2020-09-02 de
Warum wird dieser Wunder-Reaktor nicht schon längst in Serie gebaut?
Seit den 1950er-Jahren werden Thorium-Flüssigsalzreaktoren erprobt.
Sie haben gegenüber Kernkraftwerken erstaunliche Vorteile.
Höchste Zeit, auf sie zu setzen.
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2014
Right now, North america is essentially doing dick all in regards to developing thorium reactors.
Mean while, China is so absolutely confident with the technology that they have set Thorium reactors as being a high priority project; even recently pushing ahead the project by 15 years.
When China Succeeds, The economies of North America will be completely fucked.
This is something that everyone needs to push for, regardless of if your an environmental nutcase or an average joe who just wants to survive in todays economy.
2012
Watts Up With That? (Antony Watts)
2012-06-07 en
Book Review of "Super Fuel"
Comments by John Coleman:
There are two new generation nuclear reactors currently competing to become the next generation of nuclear technology.
Bill Gates company is promoting the Traveling Wave Reactor and
Dirk Sorrenson is promoting the Liquid Fluoride Thorium Reactor (LFTR).
In any case, it will take at least ten years for either of these technologies to be accepted, built, tested and make operational.
In the meantime, hopefully the global warming scare campaign can step aside and let us continue to power our civilization with fossil fuels.
2011
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In den achtziger Jahren baute man in Hamm-Uentrop, Nordrhein-Westfalen, an einem Wunder: einem sicheren Reaktor.
Bis die Katastrophe von Tschernobyl kam - da wollte man ihn plötzlich
nicht mehr.
Und riss den vielversprechenden Brückenkopf in die Zukunft wieder ab.
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⇧ 2014
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2014-02-17 de
Thorium als Energiequelle?
NUHTEC Nukleare Hochtemperatur Technik / Peter Heller
de
Thorium als Energiequelle?
Thorium als Energiequelle
Thorium Flüssigsalzreaktor / LFTR (Liquid Fluoride Thorium Reactor, Lifter genannt)
Der LFTR ist bis 1973 in den USA entwickelt worden und hat sich dort auch 8 Jahre imVersuchsstadium bewährt.
"Zur Sicherheit: Tatsächlich ist der LFTR ein sicheres Konzept, Explosionen können einfach nicht passieren.
Das Schlimmste was passieren kann ist ein extremer Volltreffer mit einer Bombe, aber dann ist nur im Umkreis von wenigen Metern festes Salz verteilt, das eingesammelt werden müßte.
Gas oder Rauch, die sich extrem weit verteilen wie nach Tschernobyl und Fukushima, kann es nicht geben.
Diese Reaktoren sind selbst dann keine Gefahr für die Umwelt, wenn es technische Probleme gibt, denn explodieren können sie ja nicht.
Sie schalten sich passiv ab.
LFTR können den jetzt bereits vorhandenen Atommüll, dessen Entsorgung ja noch ungelöst ist, verwenden, daraus Energie produzieren und in sichere Materialien umwandeln.
Der LFTR wird seit den 50iger Jahren von vielen Instituten vorgeschlagen.
Er scheiterte immer an nicht lösbaren Materialfragen und ist nie über das "Ideenstadium" hinausgekommen. Trotz erheblicher Fördermittel.
und Thorium Hochtemperaturreaktor /THTR/AVR
"Der THTR ist genau so sicher und erprobt."
Er ist 22 Jahre nuklearphysikalisch störungsfrei gelaufen. Eine technische Störung nach INES 1 wurde behoben. Danach ist er über 10Jahre weitergelaufen mit sensationell guten Ergebnissen.
Ein Hinweis: Der AVR ist weltweit der einzige Reaktor, bei dem zweimal ein GAU oder auch SUPERGAU erfolgreich erprobt worden ist.
Das erste Mal als Test vor der Übergabe an die AVR auf Forderung des TÜV Rheinland zum Nachweis der inhärenten Sicherheit. Bei voller Leistung und höchster Temperatur wurde eine Vollastabschaltung bei blockierten Sicherheitskomponenten durchgeführt, unter meiner Verantwortung.
Das 2. Mal als Versuchstest zur Ermittlung nuklearphysikalischer Berechnungsdaten in 1976.
Mit keinem anderen Reaktorkonzept wäre dies möglich gewesen.
Der gleiche Versuch wurde ebenso erfolgreich in China in deren Kugelhaufenreaktor durchgeführt in 2006.
⇧ 2011
Bezeichnungen:
HTR = Hochtemperaturreaktor
BE = Brennelement
Inhärenz: In der Technik spricht man von inhärenter Sicherheit, wenn ein technisches System derart konstruiert ist, dass es auch nach dem Ausfall mehrerer Komponenten sicher arbeitet.
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2011-08-05 de
Es gibt ihn - Inhärent sicherer Kernreaktor:
"Die Technik der Hochtemperaturreaktoren"
Am 15.7. 2011 hielt Dr. Ing. Urban Cleve im Institut für Eisenhüttenkunde -IEHK- der RWTH-Aachen einen wichtigen Vortrag.
Die Kerntechnische Gesellschaft und dann Frau Bundesministerin Prof. Dr. Annette Schavan und Prof.Dr. Pinkwart hatten ihn gebeten, seine Erfahrungen in der Hochtemperaturreaktortechnik zusammenzufassen, um diese für die "Nachkommenden Generationen" zu erhalten.
Beschrieben werden die Erfahrungen aus dem 22 Jahre langen Betrieb des AVR Forschungsreaktors in Jülich und dem THTR-300 MW el Demonstrationsreaktor der früheren VEW in KW Schmehausen.
Vor allem wird der 2malige Test-Supergau beschrieben, zum Nachweis, daß mit einem HTR keine "Kernschmelze" möglich ist.
Mit diesen Erfahrungen wurde der Konzeptvorschlag eines neuen HTR erarbeitet, bei dem nichts "strahlendes" mehr das KKW- Betriebsgelände verlassen muß.
Auch die Endlagerung und Behandlung aller "strahlenden" Teile ist damit konstruktiv lösbar.
Prof.Dr. Schulten erdachte den HTR - Kugelhaufenreaktor mit den Grundlagen
- Es waren geradezu visionäre Überlegungen aus den 50iger Jahren, die zum Erfolg dieser Technik führten.
Alle diese Grundlagen sind auch heute noch uneingeschränkt gültig.
Schulten war ein Vordenker, dessen Leistung eigentlich nur mit der von Wernher von Braun vergleichbar ist.
- Diese Prämissen waren die Grundlage zum Ziel eines "katastrophenfreien" KKW.
- Mit dem AVR wurde der "Supergau" zweimal erprobt, erstmals 1967. Es war der weltweit erste "Testgau".
Alle Sicherheitseinrichtungen wurden blockiert, die gesamte Anlage stromlos gemacht, also im Prinzip der gleiche Zustand wie in Fukushima 2011.
Tschernobyl hatte völlig andere Ursachen.
- Nichts passierte, der Reaktor ging von alleine aus.
Er ist damit der weltweit einzige Reaktor, bei dem ein "Test-Supergau" zweimal erfolgreich durchgeführt worden ist.
Mit keinem anderen KKW-Typ hat man das gewagt, es wäre auch nicht gut gegangen.
Frankfurter Allgemeine
2011-04-23 de
Thorium-Reaktor in Hamm-Uentrope: Einmal Atomkraft und zurück
Vieles sprach für den "Thorium-Hochtemperatur-Reaktor 300", den Prototyp einer neuen Reaktorlinie, die als Trumpfkarte für die Zukunft galt.
Er lieferte nur 423 Tage unter Volllast Strom.
Übrig bleiben: die Akten, die Kosten und der Müll.
Frankfurter Allgemeine
2011-03-31 de
Thorium-Versuchsreaktor: Die Schönste der Maschinen
In den achtziger Jahren baute man in Hamm-Uentrop, Nordrhein-Westfalen, an einem Wunder: einem sicheren Reaktor.
Bis die Katastrophe von Tschernobyl kam - da wollte man ihn plötzlich
nicht mehr.
Und riss den vielversprechenden Brückenkopf in die Zukunft wieder ab.
⇧ 2010
Schiller-Institut / Dr. Veit Ringel
2010-09-25 de
Zur Hysterie gegen Kernenergie: Was muss man über Strahlung wissen?
Beitrag von dem Kernphysiker Dr. Veit Ringel, einem langjährigen Kerntechniker am Kernforschungszentrum Rossendorf bei Dresden.
Vor der ausführlichen Diskussion ergriff Dr. Veit Ringel, ein erfahrener Kerntechniker und ehemaliges Mitglied der DDR-Akademie der Wissenschaften, das Wort, um nachdrücklich für den sicheren Kugelhaufen-Reaktor zu werben
und die Unsinnigkeit der Propaganda über den angeblich "gefährlichen Atommüll" zu widerlegen.
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↑ 2021
Stern / Gernot Kramper
2021-09-20 de
Sicher, klein und billig - China baut den ersten Thorium-Reaktor
Er ist nicht größer als ein Badezimmer.
In China wird ein Thorium-Reaktor in Betrieb genommen.
2030 soll es zur Serienproduktion kommen - die Mini-Reaktoren versprechen CO₂-freien Strom ohne die Gefahr eines Gaus.
Deutschland steigt aus der Kernkraft aus,
andere Länder setzen große Hoffnungen in die CO₂-freie Methode, Energie zu erzeugen.
Neben dem Bau von Kraftwerken, die letztlich verbesserte Versionen alter Designs sind, wird an Zukunftslösungen wie der Kernfusion gearbeitet.
Sehr viel schneller als die Fusionsreaktoren, die nach dem gleichen Prinzip wie die Sonne arbeiten, könnten kleine ungleich sicherere Reaktoren gebaut werden.
China hat angekündigt, in nur einem Monat einen ersten Thoriumreaktor fertig zu stellen.
Der chinesische Zeitplan ist ehrgeizig.
Der Prototyp soll im nächsten Monat fertiggestellt werden, erste Tests beginnen im September, der Bau der ersten kommerziellen Reaktoren soll bis 2030 erfolgen.
Das Besondere an diesem Reaktortyp:
Er benötigt kein Wasser zur Kühlung der Atombrennstäbe und wird mit flüssigem Thorium statt mit Uran betrieben.
In ihm zirkuliert ein Salz, das sich bei hohen Temperaturen verflüssigt.
Diese Technik kennt keinen Atom-Gau.
Unfälle oder Lecks würden nur zu kleinen Schäden führen, weil hier kein radioaktiver Dampf in die Atmosphäre gelangt.
Das flüssige Salz würde bei einer Störung oder einem Leck schnell abkühlen und kristallisieren.
Das Material wäre immer noch radioaktiv, ließe sich aber in Brocken einsammeln.
Dazu ist der Reaktor sehr klein:
Er soll nur 3 Meter hoch und 2,50 Meter breit sein.
Das sind allerdings die Maße des reinen Reaktors.
Um Strom zu erzeugen, muss er an Turbinen und ans Stromnetz angeschlossen werden.
Doch die Minigröße des nuklearen Teils macht es möglich, den Reaktor unter Reinraumbedingungen zu bauen, man muss ihn nicht auf einer Baustelle zusammensetzen.
Letztlich wäre eine Serienfertigung wie in der Autoindustrie möglich.
Bei Wartungen könnte das Reaktormodul einfach ausgetauscht werden und von einem normalen Lkw zurück zum Hersteller gebracht werden.
Der kommerzielle Reaktor wird 100 Megawatt Strom erzeugen - genug, um 100.000 Menschen mit Strom zu versorgen.
Weil die Anlage nur wenig Wasser verbraucht, wird China den ersten kommerziellen Reaktor in Wuwei, einer Wüstenstadt in der Provinz Gansu des Landes bauen.
Wie arbeitet ein Thorium-Reaktor?
Es gibt keine Brennstäbe, das Thorium wird in 600 Grad heißem, flüssigen Fluoridsalz gelöst.
Dieses Salz zirkuliert in dem Reaktor, außer dem Brennmaterial muss kein weiteres Kühlmittel radioaktiv verseucht werden.
Das Salz wird zum Start mit Neutronen beschossen, so dass sich die Thorium-Atome in Uran-233 verwandeln.
Dieses Isotop zerfällt und setzt Energie und weitere Neutronen frei.
Das Salzgemisch heizt sich weiter auf, gelangt in eine zweite Kammer, in der die Wärme zur Stromerzeugung genutzt wird.
Anders als spaltbares Uran kommt Thorium-232 häufig vor und lässt sich leicht in großer Menge gewinnen.
Die Halbwertzeit der radioaktiven Abfallprodukte beträgt nur 500 Jahre anstatt der 10.000 Jahre von Uranreaktoren.
Das Material des Reaktors kann zudem nicht zum Bau von Atomwaffen verwendet werden.
Das Konzept ist alt.
Schon 1946 arbeiteten IUS-Wissenschaftler daran, mit dem Ziel einen mobilen Reaktor zu erschaffen.
Obwohl das Prinzip ganz einfach ist, gelang es nie, die technischen Probleme, die das aggressive heiße Flüssigsalz mit sich bringt, zu bändigen.
Und noch ist unklar, welche Lösung die chinesischen Wissenschaftler gefunden haben, damit das Salz nicht die Anlage zerfrisst.
Export geplant
Derzeit ist China der globale Hauptemittent von Kohlenstoff und bläst mehr als alle anderen Industrieländer in die Atmosphäre - bei so einem Vergleich muss natürlich auch die Bevölkerungszahl berücksichtigt werden.
Rechnet man pro Kopf, befindet sich China auf Platz 16 und hinter Deutschland.
Doch bis 2060 soll das Land komplett kohlenstoffneutral werden, in diesem Zusammenhang kommt den Mini-Reaktoren eine Schlüsselrolle zu.
"Kleinreaktoren haben große Vorteile in Bezug auf Effizienz, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit", schrieb Yan Rui, Physikprofessor am Shanghai Institute of Applied Physics in der Zeitschrift "Nuclear Techniques".
"Sie können eine Schlüsselrolle beim zukünftigen Übergang zu sauberer Energie spielen.
Es ist zu erwarten, dass Kleinreaktoren in den nächsten Jahren weit verbreitet sein werden."
Offenbar ist auch ein Export in Länder der "Belt and Road"-Initiative geplant.
Mit den Thorium-Reaktoren könnte Peking eine sehr niedrigschwellige Nukleartechnik exportieren.
Weil der Reaktor selbst mobil ist, kann ein Land solche klimaneutralen Reaktoren nutzen, ohne zunächst eine eigene Atom-Infrastruktur aufzubauen.
Zudem kann Peking bedenkenlos auch an Länder liefern, die keine Uran-Reaktoren erhalten würden, da die Thorium-Reaktoren kein waffenfähiges Material ausbrüten können.
Ein dänisches Start-up will ebenfalls "kompakt Molten Salt Reactors" entwickeln, ist aber nicht soweit, einen Prototyp in Betrieb nehmen zu können.
In eine ähnliche Richtung geht auch Bill Gates mit seinem Projekt von natriumgekühlten Mini-Reaktoren.
↑ 2012
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Was geschieht im schönen Dänemark, daß sich gleich zwei junge Unternehmen (Seaborg Technologies und Copenhagen Atomics) mit der Entwicklung von Kernreaktoren der Generation IV beschäftigen?
War doch bisher für alle "Ökos" Dänemark das Paradies für Windkraft und Bioenergie.
Es ist kein Zufall, daß sich gerade die dünner besiedelten Staaten für kleine und "moderne" Reaktoren interessieren:
Ihre (lokalen) Netze sind meist zu klein, um konventionelle Reaktoren wirtschaftlich betreiben zu können.
Sie verfügen über keine Schwerindustrie, die die erforderlichen großen Bauteile (z. B. Reaktordruckbehälter) herstellen kann. Es sind deshalb besonders "drucklose" Konzepte von Interesse.
Sie verfügen über zahlreiche kleine fossile Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung (Fernwärme, Industriebetriebe) die ersetzt werden müssen.
Dänemark verfügt über eine beachtliche Flotte großer Containerschiffe (Maersk) für die neue Antriebskonzepte gefunden werden müssen (synthetische Brennstoffe und/oder nuklear).
Die skandinavischen Länder betreiben seit Jahrzehnten Leichtwasserreaktoren, die bereits eine Menge abgebrannter Brennelemente angehäuft haben - aber zu wenig für eine konventionelle Wiederaufbereitung.
Die derzeitige Lösung, der dauerhaften unterirdischer Zwischenlagerung in Bergwerken, schreit förmlich nach neuen Ansätzen.
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⇧ 2022
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Klaus Dieter Humpich
2022-06-22 de
Was ist los in Dänemark?
Was geschieht im schönen Dänemark, daß sich gleich zwei junge Unternehmen (Seaborg Technologies und Copenhagen Atomics) mit der Entwicklung von Kernreaktoren der Generation IV beschäftigen?
War doch bisher für alle "Ökos" Dänemark das Paradies für Windkraft und Bioenergie.
Konnte man sich doch bisher einen schlanken ökologischen Fuß machen,
da die Bevölkerung nicht einmal doppelt so groß ist wie die von Berlin
und 76 % der Arbeitnehmer in der Dienstleistung tätig sind
und damit 79 % des BIP erwirtschaften.
Das bisschen Stahl für die Windmühlen, den Dünger für die intensive Landwirtschaft und die paar Autos konnte man sich bequem auf dem Weltmarkt zusammen kaufen.
Die damit verbundenen Umweltbelastungen und der Energieverbrauch gehen halt auf das Konto der Erzeuger.
Apropos Autos: Unsere grüne Verkehrssenatorin in Berlin bekommt immer leuchtende Augen, wenn sie von der "Fahrradstadt" Kopenhagen schwärmt.
Warum sollte man auch nicht in Kopenhagen Fahrrad fahren, ist doch annähernd so groß wie Bremen und genauso flach.
Allerdings gibt es dort in der Innenstadt Hauptverkehrsachsen mit 3 Fahrspuren + 1 Busspur + 1 Fahrradspur.
Nur die Fußgänger müssen sich etwas anpassen, da diese Magistralen nur mit zweimal grün zu überqueren sind.
Schön sind auch die Nahverkehrszüge mit großen Fahrradabteilen.
Trotzdem stehen die Pendler von und nach Kopenhagen (Großraum über 1,5 Millionen) täglich im Stau.
Man kann eben nicht alles haben:
Billige Wohnung und gut bezahlter Arbeitsplatz in Bullerbü geht nirgends auf der Welt.
In Dänemark ist aber ein weiteres dickes Ende abzusehen:
Bereits heute wird schon oder erst - je nach Blickwinkel -
die Hälfte der elektrischen Energie durch Windkraft erzeugt.
Ein Netz mit so hohem fluktuierenden Anteil überhaupt am Laufen zu halten, geht nur
mit der Wasserkraft in Norwegen,
der Kernenergie in Schweden
und der Kohle in Deutschland.
Da aber alle "Ökos" in Europa glauben, sie könnten ihre Stromlücken problemlos beim Nachbarn auffüllen, ist damit bald Schluß.
Was bleibt, sind die hohen Stromkosten und wahrscheinliche Zwangsabschaltungen.
Absehbar zeichnen sich die Grenzen des Wachstums der Windindustrie ab.
Die immer größer werdenden Konflikte mit Umweltschützern und den belästigten Anwohnern haben die Schlangenölverkäufer bereits auf die Nord- und Ostsee hinausgetrieben.
In einem in der Menschheitsgeschichte bisher nie da gewesenen Ausmaß und Tempo wird das Meer industrialisiert.
Es ist halt wie mit den Schornsteinen der frühen Industrialisierung:
Einige wenige waren ein willkommenes Fortschrittssymbol, aber ab einem gewissen Ausmaß zeichnete sich der Fluch der Luftverschmutzung ab.
Einige wenige "Vogelschredder" steckt die Natur locker weg, aber eine voll gepflasterte Nordsee wird zur ökologischen Katastrophe für Fauna und Flora.
Wer gegenteiliges behauptet, ist ein Ignorant und hat nichts aus der Technikgeschichte gelernt.
Klein und smart passt gut zusammen
Es ist kein Zufall, daß sich gerade die dünner besiedelten Staaten für kleine und "moderne" Reaktoren interessieren:
Ihre (lokalen) Netze sind meist zu klein, um konventionelle Reaktoren wirtschaftlich betreiben zu können.
Sie verfügen über keine Schwerindustrie, die die erforderlichen großen Bauteile (z. B. Reaktordruckbehälter) herstellen kann. Es sind deshalb besonders "drucklose" Konzepte von Interesse.
Sie verfügen über zahlreiche kleine fossile Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung (Fernwärme, Industriebetriebe) die ersetzt werden müssen.
Dänemark verfügt über eine beachtliche Flotte großer Containerschiffe (Maersk) für die neue Antriebskonzepte gefunden werden müssen (synthetische Brennstoffe und/oder nuklear).
Die skandinavischen Länder betreiben seit Jahrzehnten Leichtwasserreaktoren, die bereits eine Menge abgebrannter Brennelemente angehäuft haben - aber zu wenig für eine konventionelle Wiederaufbereitung.
Die derzeitige Lösung, der dauerhaften unterirdischer Zwischenlagerung in Bergwerken, schreit förmlich nach neuen Ansätzen.
Geht man von diesen Rahmenbedingungen aus, ist es nicht verwunderlich, daß sich gleich zwei Unternehmen mit der Entwicklung von Reaktoren mit Salzschmelzen beschäftigen.
Salzschmelze-Reaktoren
Wenn man geeignete Salze auf einige hundert Grad erhitzt, werden sie flüssig wie Wasser.
Andererseits sind sie dann noch weit entfernt zu verdampfen und damit Druck aufzubauen.
Mit einfachen Worten:
Man kann einen Reaktor bauen, der beachtliche Temperaturen (bis etwa 700 °C) bereitstellt und trotzdem nahezu drucklos bleibt.
Wenn man nun Salze aus Uran, Thorium, Plutonium und Minoren Aktinoiden (das sind die, die eine so langfristige Lagerung des Atommülls erforderlich machen) bildet und unter die Salzlösung mischt, erhält man einen Brennstoff, der gleichzeitig der Wärmeträger ist.
Also anders als bei konventionellen Reaktoren, wo fester Brennstoff in Hüllrohre verpackt, mit Wasser, Natrium etc. zur Kühlung umgeben wird.
Beide Konstruktionsweisen haben spezifische Vor- und Nachteile, die hier nicht näher diskutiert werden - wie immer in der Technik, wo es grundsätzlich nur Optima gibt und nicht (nur) das Gute oder Schlechte.
Selbst wenn man die Reaktortechnik auf Salzschmelzen einengt, ergeben sich noch dutzende verschiedene Konstruktionen.
Es empfiehlt sich daher, vorab Gedanken zu machen, welche Anwendungen man anstrebt.
Die Gemeinsamkeiten der Dänen
Sowohl Seaborg, wie auch Copenhagen Atomics streben langfristig eine Serienproduktion an.
Dafür müssen die Reaktoren so klein (Gewicht und Abmessungen) sein, daß sie sich komplett fertigen und transportieren lassen.
Seaborg will sie auf Bargen in Werften installieren und anschließend betriebsbereit über den Wasserweg zum Verbraucher schleppen.
Copenhagen Atomics geht noch einen Schritt weiter und will die komplette Anlage mit Pumpen, Wärmeübertragern und allem notwendigen Zubehör in einen handelsüblichen 40-Fuß-Container einbauen.
Es geht also in die Richtung "Autofabrik" und weit weg von der verfahrenstechnischen Großbaustelle heutiger Kernkraftwerke.
Das kann die Kosten senken und vor allem ganz neue Märkte erschließen:
Seit dem Krieg gegen die Ukraine wird auch hier breiten Schichten die Bedeutung von "Wärme" und nicht nur elektrischer Energie für eine Industriegesellschaft bewußt.
Es gibt einen riesigen Bedarf für Wärme mit "ein paar hundert Grad" z. B. in der chemischen und verarbeitenden Industrie.
Man stelle sich einmal vor, man könnte die tausende Kessel (< 100 MWth), die überwiegend aus teurem Erdgas und Heizöl nur Warmwasser und Dampf für die Produktion herstellen, durch "Nukleare Container" ersetzen.
Angeliefert und aufgestellt in wenigen Tagen, gemietet und betreut (die Reaktoren laufen voll automatisch) von Service Unternehmen, die für ein paar Cent die erforderliche Wärme bereitstellen.
Welch verlockende Perspektive gegenüber dem irren Umweg aus "Grünem Wasserstoff" Niedertemperaturwärme machen zu wollen.
Es gibt aber noch ein weiteres Anwendungsfeld, das sich Laien nicht so ohne weiteres erschließt, aber Reedern unter den Nägeln brennt:
Seeschiffe geraten durch strengere Umweltschutzvorschriften und explodierende Treibstoffpreise immer mehr unter Druck.
Langfristig bleibt nur der nukleare Antrieb als Ausweg, wenn man "fossil" nicht mehr will.
Egal ob bei großen Schiffen durch Reaktoren an Bord oder durch voll elektrischen Antrieb bei kleineren Schiffen mit "nuklearen Tankstellen" auf dem Meer.
Viele Reeder setzen auch auf Ammoniak als Treibstoff.
Diesen Sektor hat auch Copenhagen Atomics in seinen Überlegungen.
Salzschmelze, zwei Fliegen mit einer Klappe?
Wenn man auf der Basis von Thorium arbeitet, erschließt man sich einen neuen Brennstoff, der noch viel häufiger als Uran vorkommt und zur Zeit schlicht weg Abfall (z. B. bei der Gewinnung seltener Erden) ist.
Thorium erzeugt im Gegensatz zum Uranzyklus heutiger Leichtwasserreaktoren praktisch keinen langlebigen Atommüll (Plutonium-Isotopen, Minore Aktinoide).
Im Gegenteil, man kann mit ihnen den Reaktor starten und sie so gewinnbringend vernichten.
Copenhagen Atomics bezeichnet ihren Reaktor deshalb auch als "Waste Burner".
Gestartet wird der Reaktor mit einem Gemisch aus Thoriumfluorid und Plutoniumfluorid.
So wie sich das Plutonium aufbraucht, wird gleichzeitig aus dem Thorium spaltbares Uran-233 "erbrütet".
Wichtig dabei ist, daß man - anders als für Mischoxid-Brennelemente für Leichtwasserreaktoren - kein möglichst reines Plutonium benötigt, sondern es kann durchaus mit Spaltprodukten verunreinigt sein (Proliferation) und soll sogar alle Minoren Aktinoide mit umfassen.
Man kommt so zu wesentlich einfacheren Aufbereitungsverfahren für den zwischengelagerten "Atommüll".
Angestrebt sind hier eher reine (kurzlebige) Spaltprodukte, die einfach endgelagert werden können - kleine Menge (< 5 %) und kurze Zerfallszeiten, die schnell zu schwach strahlendem "Restmüll" führen.
Ist der Gleichgewichtszustand erreicht, wird nur noch Thorium verbraucht.
Arbeiten wie bei Rickover
Man kann es sich heute gar nicht mehr vorstellen:
Das erste Atom-U-Boot überhaupt, die USS Nautilus, wurde in nur fünf Jahren "erfunden" und gebaut - und das mit den Hilfsmitteln der frühen 1950er Jahre.
Dies war nur durch einen ingenieurtechnisch streng pragmatischen Ansatz möglich.
An diese Vorgehensweise fühlt man sich bei Copenhagen Atomics erinnert.
Werkstoffprobleme (Korrosion in heißem Salz) werden durch Tests gelöst.
Zu diesem Zweck hat man sich eigene Prüfstände entwickelt, in denen vollautomatisch verschiedene Salzmischungen und (handelsübliche) Werkstoffe unter Betriebsbedingungen untersucht werden.
Nicht "kaufbare" Komponenten, wie z. B. die Umwälzpumpen sind selbst entwickelt und getestet worden.
Das Gleiche betrifft die gesamte Instrumentierung und die notwendige Regelung.
Salzmischungen in der erforderlichen Reinheit sind zumindest nicht in den erforderlichen Mengen zu kaufen.
Deshalb wurde eine eigene Salzproduktion aufgebaut.
Man ist jetzt an dem Punkt angekommen, einen "nicht nuklearen" Reaktor in Originalgröße in Betrieb zu nehmen und damit Dauertests durchzuführen zu können.
Die Philosophie dahinter ist, nicht Unmengen von Papier und Berechnungen zu produzieren, mit denen man zu einer Genehmigungsbehörde geht und jahrelange theoretische Diskussionen führt, bis endlich mal etwas gebaut wird.
Sondern ein konkretes Objekt vorzuzeigen und damit in den Genehmigungsprozess einzusteigen - quasi den Spieß umzudrehen.
Was augenscheinlich funktioniert, muß mit starken Argumenten sicherheitstechnisch entkräftet oder eben zugelassen werden.
Heute ist es eher üblich, bei theoretischen Diskussionen für jedes gelöste Problem drei neue aufzuwerfen.
So kommt es, daß bei allen SMR-Projekten dreistellige Millionenbeträge der Investoren verbrannt sind, bevor der erste Spatenstich erfolgt.
Das ist auch nicht verwunderlich, wenn man Genehmigungsverfahren als Stundenlohnarbeiten durchführt.
Bauen, statt nur Papier zu produzieren, hat noch einen weiteren Vorteil.
So ist es Copenhagen Atomics gelungen, Gerätschaften die sie für den eigenen Reaktor entwickelt haben, bereits an andere Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu verkaufen.
Dies generiert nicht nur Umsatz während der Entwicklungsphase, sondern ermöglich ganz natürlich die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen und Forschungseinrichtungen.
Darüberhinaus wird so sehr schnell aus einem Startup eine Marke.
Der schwierige Übergang in die nukleare Phase
An diesem Beispiel zeigt sich, in welch fatale Lage sich Europa selbst gebracht hat.
Es mangelt nicht an klugen Köpfen, die sich für Kerntechnik begeistern.
Immer mehr junge Leute gehen wieder den anspruchsvollen Weg eines Studiums der Kerntechnik.
Das Bild von einer Jugend der "Freitagshüpfer", die irgendwas aus den Weiten der "Genderwissenschaften", dem "Klimaschutz" oder sonstigen "Geschwätzwissenschaften" studieren, um möglichst schnell eine Stellung im Staatsdienst zu ergattern, ist eine Erfindung der (meisten) Medien.
Es wäre auch genug privates Kapital vorhanden, trotz aller Subventionen für "Grüne Technik".
Es klemmt heute an ganz anderen Dingen.
Ein Extrembeispiel ist Deutschland.
Hier wäre ein Genehmigungsverfahren neuer Reaktoren gar nicht mehr möglich.
Was ist, wenn Plan A, wir machen alles mit Wind, Sonne und Erdgas einfach nicht funktionirt?
Wie lange glaubt man die Bevölkerung noch auf Kurs halten zu können, wenn die Energiepreise weiter steigen und Massenarbeitslosigkeit die Folge wird?
Seit Minister Trittin hat man die deutschen Fachbehörden systematisch ruiniert, indem man frei werdende Stellen stets nach ideologischer Grundhaltung besetzt hat.
Man hat sogar - im Gegensatz zu unseren Nachbarn - alles, was irgendwie nach Kerntechnik aussieht, an den Universitäten "auslaufen" lassen.
Was nicht sein darf, kann auch nicht sein.
Wie wird man in Dänemark reagieren, wenn im nächsten Schritt mit radioaktiven Stoffen gearbeitet werden müßte?
Welche Behörden haben den Willen und die Fähigkeiten den Bau eines "Forschungsreaktors" zu genehmigen und zu begleiten?
Wahrscheinlich wird dieses Projekt, wie viele andere, Europa Richtung USA oder Asien verlassen müssen.
Europa ist in Fragen von Wissenschaft und Technik zu einem mittelalterlichen Kirchenstaat verkommen.
Erforscht oder gar gebaut werden darf nur noch, was das Wohlgefallen der "geistigen Obrigkeit" findet.
▶Dänemark: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Dänemark
▶MSR: Molten Salt Reactor (Flüssigsalzreaktor)
⇧ 2014
Basler Zeitung
2014-11-30 de
Schweiz forscht an grünem Atomreaktor
Ein Atomreaktor, der wirtschaftlich und sicher ist sowie praktisch keinen atomaren Müll hinterlässt:
Daran arbeitet das aargauische Paul-Scherrer-Institut.
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▶Dual Fluid Reaktor⇧ de Verzeichnis en Contents fr Sommaire
Bei den aktuellen Diskussionen um die weitere Nutzung der noch nicht zerstörten Atomkraftwerke in Deutschland taucht immer wieder der "Dual-Fluid-Reaktor" auf.
Diese Maschine scheint gegenüber den heute gängigen Modellen viele Vorteile zu haben.
Aber wird sie jemals verfügbar sein, und wenn ja, wann?
Heute sind Reaktoren einer neuen Generation im Gespräch:
der SMR = "Small Modular Reaktor",
der MSR = "Molten Salt Reactor"
und der DFR = "Dual Fluid Reactor".
Mit letzterem wollen wir uns näher beschäftigen.
Hans Hofmann-Reinecke / EIKE (2022-08-08)
⇧ de Allgemein en General fr Générale
Dual Fluid Reaktor: Home
Project: Dual Fluid Reaktor
de
Home
Entwickelt am Berliner Institut für Festkörper-Kernphysik
Kombiniert vorhandene und bewährte Technologien zu etwas Neuem.
Einfache Bauweise: Extrem niedrige Konstruktions- und Betriebskosten verglichen mit heutiger Reaktortechnik
Basiert auf den Reaktorkonzepten der Generation IV.
Verwendet zwei getrennte Flüssigkeitskreisläufe statt einem.
Flüssiges Salz mit Natururan oder Thorium als Brennstoff sowie flüssiges Blei zur Kühlung.
Auch abgebrannte Brennelemente heutiger Reaktoren als Brennstoff für den DFR möglich.
Transmutiert nukleare Abfälle aus heutigen Zwischenlagern.
Reststoffe müssen höchstens für 300 Jahre gelagert werden.
Kein nukleares Endlager notwendig.
Keine Anreicherungsanlagen nötig.
Keine separaten Wiederaufbereitungsanlagen nötig.
Uranförderung und Brennstofffertigung um einen Faktor 200 reduziert.
Prompte Leistungsregelung → Leistungsexkursionen ausgeschlossen.
Passive Sicherheitssysteme → kein Überdruck.
Inhärent sicher.
Zur elektrischen Vollversorgung von 10 Milliarden Menschen wird durch den DFR...
...die Uran-Reichweite auf 10 Millionen Jahre erhöht.
...die Thorium-Reichweite auf 500 Millionen Jahre erhöht
Hocheffiziente Stromproduktion
Overnight-Baukosten: 1 € pro Watt installierte Leistung
Stromkosten deutlich unter einem Cent pro kWh
Hocheffiziente Kraftstoffproduktion
Hydrazin: 0,35 € pro Liter Benzinäquivalent
Ammoniak: 0,17 € pro Liter Benzinäquivalent
(Vollständig CO2-frei)
⇧ de Text en Text fr Texte
⇧ 2022
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Hans Hofmann-Reinecke
2022-08-08 de
Dual Fluid - ist das die Lösung?
Bei den aktuellen Diskussionen um die weitere Nutzung der noch nicht zerstörten Atomkraftwerke in Deutschland taucht immer wieder der "Dual-Fluid-Reaktor" auf.
Diese Maschine scheint gegenüber den heute gängigen Modellen viele Vorteile zu haben.
Aber wird sie jemals verfügbar sein, und wenn ja, wann?
Nicht alternativlos
Gegenwärtig sind auf der Welt
ca. 440 Atomkraftwerke in Betrieb,
55 weitere sind im Bau.
Die meisten davon sind Druck- oder Siedewasserreaktoren ( "Light Water Reactor" = LWR), so wie hier auf der "Achse des Guten" bereits beschrieben.
Sie sind sicher und zuverlässig, aber nicht alternativlos.
Heute sind Reaktoren einer neuen Generation im Gespräch:
der SMR = "Small Modular Reaktor",
der MSR = "Molten Salt Reactor"
und der DFR = "Dual Fluid Reactor".
Mit letzterem wollen wir uns näher beschäftigen.
Diese Maschine soll einen Großteil des zugführten Treibstoffs verbrennen, ganz Im Gegensatz zum LWR (Leichtwasserreaktor), der nur einen kleinen Prozentsatz nutzt und aus dem Rest langlebigen radioaktiven Abfall macht.
Und nun verspricht man sich von diesem Wunderding auch noch, es könne genau diesen radioaktiven "Abfall" in Energie verwandeln, sozusagen eine nukleare Müllverbrennungsanlage.
Vielleicht.
Aber ganz frei von strahlendem Abfall ist der DFR auch nicht.
Bei seinem Betrieb entstehen natürlich radioaktive Spaltprodukte, allerdings mit vergleichsweise kürzeren Halbwertszeiten, wie etwa das Jod 131 (8 Tage), Cäsium 137 (30 Jahre) oder Strontium 90 (30 Jahre).
Spaltung und Kettenreaktion
Kernenergie basiert auf dem Effekt, daß sich die Atomkerne von manchen schwereren Elementen in zwei leichtere Kerne spalten, wenn man sie mit Neutronen beschießt.
(Neutronen, das sind der eine Typ von Bausteinen, aus denen Atomkerne bestehen.
Der andere Typ sind die Protonen, die im Gegensatz zu den Neutronen eine elektrische Ladung haben.)
Bei besagter Spaltung entsteht viel Energie und es entstehen auch ein paar freie Neutronen.
Die haben in den bei der Spaltung entstandenen Kernen keinen Platz mehr, weil schwere Kerne im Vergleich zu leichten einen höheren Proporz von Neutronen zu Protonen haben.
Die freien Neutronen kann man jetzt dazu verwenden, weitere Kerne zu spalten, und so bekommen wir einen Prozess, bei dem die Kerne der Ausgangssubstanz in einer Kettenreaktion in Bruchstücke gespalten werde.
In den verbreiteten Leichtwasser Reaktoren (LWR) ist die Ausgangssubstanz das Uranisotop 235, dessen Kern 92 Protonen und 143 Neutronen hat.
Damit die Spaltung funktioniert dürfen die Neutronen allerdings nicht zu schnell sein, man muss man sie erst abbremsen, "moderieren", sonst würden sie keine Spaltung auslösen.
Dazu lässt man sie von ihrem Entstehungsort im Brennstab ein Stück durchs Wasser laufen, wo sie ihre Geschwindigkeit verlieren, bis sie dann auf einen neuen U-235-Kern in einem anderen Brennstab stoßen, den sie spalten.
Nicht optimal
Es ist eine Besonderheit des U-235-Kerns, dass er sich nur durch langsame, "thermische" Neutronen spalten läßt.
Viele andere schwere Kerne bevorzugen schnelle Neutronen für die Spaltung.
Man bräuchte in so einem Reaktor also die Neutronen gar nicht abzubremsen.
Und noch etwas, die geringe Konzentration des U-235 im natürlichen Uran, die im LWR Brennstoff auf 4 % angereichert ist, bringt es mit sich, dass da in den Brennstäben 96 % des nutzlosen, schweren Uran-Isotops U-238 vorhanden sind (das hat auch 92 Protonen im Kern, aber 146 Neutronen, daher der Name "Isotop").
Diese Kerne werden ebenfalls mit den thermischen Neutronen bestrahlt, aber statt sich zu spalten fangen sie das Neutron ein und "transmutieren" in andere Substanzen, die radioaktiv sind und zum Teil fürchterlich lange Halbwertszeiten haben.
Sie sind die Bösewichte der Kernenergie, für die man seit Jahren in tiefen Salzstöcken nach einem Endlager sucht, damit sie mit ihrer Strahlung niemanden gefährden können.
Die heutigen Reaktoren, die LWRs, sind also alles andere als optimal.
Warum aber beherrschen sie dennoch die Szene?
Das hat historische Gründe.
Es könnte damit zusammenhängen, dass man zu Zeiten des Kalten Kriegs an einem Stoff interessiert war, der sich bei der erwähnten Transmutation von U-238 bildet:
Plutonium, der Stoff, aus dem die Bomben sind.
Der schnelle Bruder
So kommt es, dass man mit dem LWR viele und gute Erfahrung gesammelt hat, wohl wissend, daß er suboptimal ist, aber auch wissend, daß der Weg zu einem verbesserten, serienreifen Reaktor sehr weit und sehr teuer ist.
Schon früher hat man Reaktoren gebaut, die andere nukleare Brennstoffe verwenden als U-235, und die mit schnellen Neutronen arbeiten.
Dabei stellte man fest, daß sie nicht nur zur Erzeugung von Energie nützlich sind, sondern dass man einen Teil der üppig vorhandenen Neutronen auch gezielt zur Transmutation von bestimmten Substanzen verwenden konnte.
Man konnte also durch Bestrahlung mit schnellen Neutronen einen gewünschten Stoff ausbrüten.
Dieser Typ von Reaktor bekam daher den passenden Namen "Schneller Brüter".
Wie auch immer, schnelle Reaktoren spielen heute weltweit in der Energieversorgung keine Rolle.
Das zu ändern hat sich eine Gruppe furchtloser deutscher Ingenieure und Wissenschaftler vorgenommen, unter ihnen, als Berater, der beliebte Autor der Achse des Guten Manfred Haferburg.
Anfangs in Berlin ansässig, heute in Kanada, arbeitet die Gruppe an einem Konzept, das eines Tages alle Energieprobleme lösen könnte.
Der Dual-Fluid-Reactor
Wie also könnte so ein schneller Reaktor aussehen?
Man arrangiert eine ausreichende Menge spaltbaren Materials so, dass eine Kettenreaktion stattfindet.
Die dabei entstehende Hitze transportiert man irgendwie zu einem Kessel, in dem Dampf erzeugt wird, der dann eine Turbine samt Generator antreibt.
Dabei ist der Wirkungsgrad umso besser, je höher die verwendete Temperatur ist, sagen wir so um die 1.000 °C.
Zum Abtransport der Hitze kommt jetzt Wasser, anders als im LWR, nicht mehr in Frage; das wäre ohnehin störend, weil es unsere schnellen Neutronen abbremsen würde.
Wir suchen also nach einer Flüssigkeit, die bei 1.000 Grad nicht verdampft, und die unsere Neutronen in Ruhe läßt.
Haben Sie einen Vorschlag? Wie wär's mit flüssigem Blei?
Kommen wir jetzt zu unserem spaltbaren Material.
Das sind Atomkerne, die schwerer sind als "Actinium", so genannte Aktinide; unter ihnen auch das häufig erwähnte Thorium, gerne auch Material aus verbrauchten Brennelementen der LWRs.
Wenn man hier die richtige chemische Verbindung nimmt, dann schmilzt das Zeug bei 1.000 Grad ebenfalls.
Es würde also nicht, wie beim LWR, in fester Form in Brennstäbe verpackt sein, sondern man könnte es in kommunizierende Röhren füllen, die in besagtes Bad aus flüssigem Blei getaucht sind.
Das hätte auch den Vorteil, dass man während des Betriebs neuen Brennstoff in diese Röhren nachfüttern könnte.
Das also ist das Prinzip unseres Reaktors, der mit zwei Flüssigkeiten arbeitet - Blei und Actiniden - die sich in getrennten Kreisläufen bewegen.
Daher der Name Dual Fluid Reactor = "DFR".
Worauf warten wir noch?
Und noch etwas ist attraktiv an diesem Design:
bei den herkömmlichen Druckwasserreaktoren herrscht im Reaktorbehälter ein Überdruck von 150 Atmosphären (bar), im DFR aber herrscht kaum Überdruck.
Wir brauchen also keine Stahlgefäße mit 20 cm Wandstärke, was die Konstruktion so einer Anlage wesentlich vereinfacht.
Zudem ist der Reaktorbehälter viel kleiner, weil man kein Wasser als Moderator braucht und weil das Blei die Hitze besser transportiert.
Worauf warten wir also noch?
Gut, wenn auch die physikalischen Fragen beim DFR gelöst sein mögen, es gibt da noch ein paar technische Details zu klären.
Etwa: wo bekommen wir die Pumpe her, welche die vielen Tonnen von 1.000 Grad heißem Blei zwischen dem Reaktorkessel und dem Wärmetauscher in Höchstgeschwindigkeit transportiert?
Im Baumarkt gibt's die nicht, und die vom Kanzler besichtigte Turbine für NS1 ist nicht verfügbar.
Oder was ist mit dem Material für die kommunizierenden Röhren, in denen der Brennstoff fließt?
Die hängen im heißen Blei und werden aus nächster Nähe mit einem Trommelfeuer aus Neutronen bombardiert.
Das muß die Hölle sein.
Welches Material hält das über Jahre aus?
Geduld
Und noch eine kleine Kopfrechnung.
Wenn solch eine Anlage 300 Megawatt Elektrizität liefern soll, dann sind dazu rund 1.000 MW thermischer Leistung nötig.
Die entstehen in einem Reaktorgefäß von - sagen wir mal - zehn Kubikmetern Volumen.
Das sind also 100 MW pro Kubikmeter oder 100 Kilowatt pro Liter Volumen.
Aber Hallo - da darf nichts schiefgehen mit der Kühlung …
Die Dual Fluid Energy Inc. in Vancouver, die an der Entwicklung des DFR arbeitet, ist sich all dieser Herausforderungen natürlich bewußt und ist daher in ihren Prognosen zurückhaltend: 2034 soll der Reaktor einsatzbreit sein.
Frau Katrin Göring-Eckardt, die ihre Bereitschaft demonstriert hat, über Atom zu reden, muß also noch etwas Geduld haben.
Aber wenn es klappt, dann ist es nichts anderes, als der Beginn einer neuen Zeitrechnung in Sachen Energie.
Zwei Begriffsklärungen:
Ist Energie, die aus dem Atomkern gewonnen wird nun Atomenergie oder Kernenergie?
Passender wäre Kernenergie / nuclear energy.
Aber da für viele Journalisten die Atome und die Kerne und all das irgendwie dasselbe sind, werden die beiden Begriffe synonym verwendet.
Und sogar die Organisation, die sich weltweit um die Kernenergie kümmert, nennt sich International Atomic Energy Agency.
Die Abkürzung DFR für Dual Fluid Reactor könnte missverständlich sein, denn es gibt da schon seit längerer Zeit den "Dounreay Fast Reactor" an der Nordostecke Schottlands.
Ich war einmal in dieser Anlage und hatte ein recht entspanntes Gespräch mit einem Ingenieur, bis ich ihn fragte, woher das Geräusch in diesem dicken Rohr über meinem Kopf käme.
Ach meinte er, nichts Besonderes, das sind ein paar hundert Tonnen flüssiges Natrium von 500 Grad, die da durchfließen.)
⇧ 2017
Ruhrkultour
2017-08-01 de
Polen Will Den Dual Fluid Reaktor (DFR) Bauen
Das polnische Bergbauunternehmen KGHM Polska Miedz will in den Hochtemperaturreaktor DFR investieren.
Der DFR (Dual Fluid Reaktor) produziert Strom, Wärme und Wasserstoff.
Forsal.pl berichtet, dass Polen den DFR auf eine Liste gesetzt hat, die dem sogenannten Juncker Plan vorgelegt wurde.
Forsal räumt allerdings ein, nicht zu wissen, wie ernst die Ideen aus dieser Liste zu nehmen sind.
⇧ 2015
Der Dual Fluid Reactor - die zukünftige "alternative" Energieerzeugung?
Dr. Armin Huke
2015-12-11/12 de
Der Dual Fluid Reactor - die zukünftige "alternative" Energieerzeugung?
Developed at the Institute for Solid-State Nuclear Physics, Berlin, Germany
Based on Generation IV reactor concepts.
Uses two separate fluids instead of one.
Molten Salt of natural uranium or thorium as fuel, and liquid lead for cooling.
The waste of current nuclear reactors can also be used as fuel for DFR.
⇧ 2013
Novo / Thilo Spahl
2013-11-08 de
Die Neuerfindung der Kernenergie
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2013-05-02 de
Der Dual Fluid Reaktor - ein neues Konzept für einen Kernreaktor
Mit dem Dual Fluid Reaktor stellen die Mitglieder des Instituts für Festkörper-Kernphysik (IFK) Berlin ein neues inhärent sicheres Nuklearkonzept vor, das von Anfang an auf optimale zivile Nutzung ausgerichtet war.
Dies ist der vorläufige Abschluss einer vierjährigen Konzeptionierungsphase, die mit einem Gedankenaustausch am kanadischen Kernforschungsinstitut TRIUMF in Vancouver anfing, in Berlin zur internationalen Patentanmeldung heranreifte, und nun in eine Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten mündet.
Es wurde auf der IAEA-Konferenz FR13 (4.-7. März 2013 in Paris) erstmalig einem breiteren Fachpublikum vorgestellt.
Science Skeptical Blog
2013-05-29 de
Der Dual Fluid Reaktor - ein neues Konzept für einen Kernreaktor
IFK Berlin
de
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Wie funktioniert der Dual Fluid Reaktor?
Institut für Festkörper-Kernphysik gGmbH
2013-05-24 en
Dual Fluid Reactor - IFK
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2013-06-12 de
Skandal um GreeenTecAward- Gewinner inherent sicheres Kernkraft-Konzept
unerwünscht!
Die Macher des Greentec Awards haben auf ihrer Facebook Seite eine Stellungnahme zum Ausschluß des Dual Fluid Reaktors abgegeben.
Es bestätigt, was man vermuten konnte.
Die Verantwortlichen hinter dem Award haben in keiner Weise begriffen, welche Potentiale der Dual Fluid Reactor hat.
Es ist Atom und deshalb abzulehnen. Basta.
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2013-08-01 de
Einstweilige Verfügung: Green Award muss Denominierung des Dual
Fluid Reaktors zurücknehmen!
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▶PBR: Pebble Bed Reactor (Kugelhaufenreaktor)
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In Tschechien entsteht der erste Small Modular Reactor (SMR) Europas
Das Mini-Atomkraftkwerk soll Tschechien unabhängiger von Stromimporten machen und einige Kohle- und Heizkraftwerke ersetzen
Im neu gegründeten Nuklearpark Südböhmen soll außerdem ein Service-Zentrum für europäische Partner entstehen, die ebenfalls Atomkraftwerke auf Basis der SMR-Technik errichten wollen
Forschung und Wissen (2022-09-25)
Was geschieht im schönen Dänemark, daß sich gleich zwei junge Unternehmen (Seaborg Technologies und Copenhagen Atomics) mit der Entwicklung von Kernreaktoren der Generation IV beschäftigen?
War doch bisher für alle "Ökos" Dänemark das Paradies für Windkraft und Bioenergie.
Es ist kein Zufall, daß sich gerade die dünner besiedelten Staaten für kleine und "moderne" Reaktoren interessieren:
Ihre (lokalen) Netze sind meist zu klein, um konventionelle Reaktoren wirtschaftlich betreiben zu können.
Sie verfügen über keine Schwerindustrie, die die erforderlichen großen Bauteile (z. B. Reaktordruckbehälter) herstellen kann. Es sind deshalb besonders "drucklose" Konzepte von Interesse.
Sie verfügen über zahlreiche kleine fossile Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung (Fernwärme, Industriebetriebe) die ersetzt werden müssen.
Dänemark verfügt über eine beachtliche Flotte großer Containerschiffe (Maersk) für die neue Antriebskonzepte gefunden werden müssen (synthetische Brennstoffe und/oder nuklear).
Die skandinavischen Länder betreiben seit Jahrzehnten Leichtwasserreaktoren, die bereits eine Menge abgebrannter Brennelemente angehäuft haben - aber zu wenig für eine konventionelle Wiederaufbereitung.
Die derzeitige Lösung, der dauerhaften unterirdischer Zwischenlagerung in Bergwerken, schreit förmlich nach neuen Ansätzen.
In November, Rolls-Royce SMR Limited submitted a Notice of Intention to apply for GDA Entry to BEIS for its 470 MWe SMR design, which is based on a small pressurised water reactor.
Russlands Akademik Lomonosov ist das erste schwimmende
Kernkraftwerk. Es verfügt über zwei "small modular reactors" (SMR) mit jeweils 40 MW Leistung |
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Ausserhalb von Ländern wie der Schweiz oder Deutschland, die sich
kurzund mittelfristig aus der Kernenergie verabschieden wollen,
geht die Entwicklung der Nukleartechnik weiter.
Gerade die Erfahrungen nach dem Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi
haben zum
Beginn einer zweiten nuklearen Ära
geführt, die insbesondere die Klimaschutzmassnahmen einzelner
Länder unterstützen kann.
Die Stromversorgung von Estland ist noch immer von Russland abhängig.
Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sind trotz des Zerfalls der Sowjetunion (UdSSR) vor etwa 30 Jahren noch immer von der Stromversorgung durch Russland abhängig.
Dies soll sich laut einer Mitteilung des Unternehmens Tractebel Engineering bis zum Jahr 2025 ändern.
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Forschung und Wissen
2022-09-25 de
Tschechien baut erstes Mini-Atomkraftwerk in Europa
In Tschechien entsteht der erste Small Modular Reactor (SMR) Europas
Das Mini-Atomkraftkwerk soll Tschechien unabhängiger von Stromimporten machen und einige Kohle- und Heizkraftwerke ersetzen
Im neu gegründeten Nuklearpark Südböhmen soll außerdem ein Service-Zentrum für europäische Partner entstehen, die ebenfalls Atomkraftwerke auf Basis der SMR-Technik errichten wollen
Estland: Small Modular Reactor (SMR) auch in Estland
Neben Tschechien hat auch Estland den Bau eines Small Modular Reactor (SMR) angekündigt.
Laut der bereits 2021 veröffentlichten Details soll das Mini-Atomkraftwerk in Estland eine Leistung von unter 300 Megawatt (MW) erbringen.
Außerdem werden aktuell Mini-Atomkraftwerke in China und Argentinien gebaut.
In Betrieb befindet sich weltweit jedoch noch keine SMR.
Tschechien baut mehr Atomkraftwerke
Laut Tschechiens Ministerpräsident Petr Fiala wird das Land in Zukunft mehr auf Atomkraft setzen.
Im Nuklearpark Südböhmen werden neben dem SMR deshalb noch zwei herkömmliche Reaktoren errichtet.
Zudem arbeitet CEZ an einem weiteren Reaktor in CEZ. Wie Daniel Beneš, CEO von CEZ erklärt, soll der Nuklearpark Südböhmen sich in Zukunft zu einem Service-Zentrum für europäische Partner entwickeln, die ebenfalls Atomkraftwerke auf Basis der SMR-Technik errichten wollen.
Laut Tomáš Pleskac, Chef der CEZ-Abteilung für Atomkraft, sollen die ersten SMR bis 2030 in den kommerziellen Betrieb gehen.
Das Ziel der kleinen Atomkrafte ist eine möglichst hohe Unabhängigkeit von Stromimporten und das Ersetzen von einigen Kohle- und Heizkraftwerken.
Deutschland: Zehntausende Atomkraftwerke nötig Das deutsche Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) kritisiert die SMR-Technik hingegen, weil tausende bis zehntausende Atomkraftwerke dieses Typs nötig wären, um die elektrische Leistung bereitzustellen, zu können.
Zudem sind Fragen zur Sicherheit, zum Rückbau und zur Zwischen- und Endlagerung bisher offen. Auch eine Studie der Stanford University sieht die kleinen Atomreaktoren kritisch, weil diese deutlich mehr Atommüll im Verhältnis zur Wärmeerzeugung produzieren.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶Tschechien: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Tschechien
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Klaus Dieter Humpich
2022-06-22 de
Was ist los in Dänemark?
Was geschieht im schönen Dänemark, daß sich gleich zwei junge Unternehmen (Seaborg Technologies und Copenhagen Atomics) mit der Entwicklung von Kernreaktoren der Generation IV beschäftigen?
War doch bisher für alle "Ökos" Dänemark das Paradies für Windkraft und Bioenergie.
Konnte man sich doch bisher einen schlanken ökologischen Fuß machen,
da die Bevölkerung nicht einmal doppelt so groß ist wie die von Berlin
und 76 % der Arbeitnehmer in der Dienstleistung tätig sind
und damit 79 % des BIP erwirtschaften.
Das bisschen Stahl für die Windmühlen, den Dünger für die intensive Landwirtschaft und die paar Autos konnte man sich bequem auf dem Weltmarkt zusammen kaufen.
Die damit verbundenen Umweltbelastungen und der Energieverbrauch gehen halt auf das Konto der Erzeuger.
Apropos Autos: Unsere grüne Verkehrssenatorin in Berlin bekommt immer leuchtende Augen, wenn sie von der "Fahrradstadt" Kopenhagen schwärmt.
Warum sollte man auch nicht in Kopenhagen Fahrrad fahren, ist doch annähernd so groß wie Bremen und genauso flach.
Allerdings gibt es dort in der Innenstadt Hauptverkehrsachsen mit 3 Fahrspuren + 1 Busspur + 1 Fahrradspur.
Nur die Fußgänger müssen sich etwas anpassen, da diese Magistralen nur mit zweimal grün zu überqueren sind.
Schön sind auch die Nahverkehrszüge mit großen Fahrradabteilen.
Trotzdem stehen die Pendler von und nach Kopenhagen (Großraum über 1,5 Millionen) täglich im Stau.
Man kann eben nicht alles haben:
Billige Wohnung und gut bezahlter Arbeitsplatz in Bullerbü geht nirgends auf der Welt.
In Dänemark ist aber ein weiteres dickes Ende abzusehen:
Bereits heute wird schon oder erst - je nach Blickwinkel -
die Hälfte der elektrischen Energie durch Windkraft erzeugt.
Ein Netz mit so hohem fluktuierenden Anteil überhaupt am Laufen zu halten, geht nur
mit der Wasserkraft in Norwegen,
der Kernenergie in Schweden
und der Kohle in Deutschland.
Da aber alle "Ökos" in Europa glauben, sie könnten ihre Stromlücken problemlos beim Nachbarn auffüllen, ist damit bald Schluß.
Was bleibt, sind die hohen Stromkosten und wahrscheinliche Zwangsabschaltungen.
Absehbar zeichnen sich die Grenzen des Wachstums der Windindustrie ab.
Die immer größer werdenden Konflikte mit Umweltschützern und den belästigten Anwohnern haben die Schlangenölverkäufer bereits auf die Nord- und Ostsee hinausgetrieben.
In einem in der Menschheitsgeschichte bisher nie da gewesenen Ausmaß und Tempo wird das Meer industrialisiert.
Es ist halt wie mit den Schornsteinen der frühen Industrialisierung:
Einige wenige waren ein willkommenes Fortschrittssymbol, aber ab einem gewissen Ausmaß zeichnete sich der Fluch der Luftverschmutzung ab.
Einige wenige "Vogelschredder" steckt die Natur locker weg, aber eine voll gepflasterte Nordsee wird zur ökologischen Katastrophe für Fauna und Flora.
Wer gegenteiliges behauptet, ist ein Ignorant und hat nichts aus der Technikgeschichte gelernt.
Klein und smart passt gut zusammen
Es ist kein Zufall, daß sich gerade die dünner besiedelten Staaten für kleine und "moderne" Reaktoren interessieren:
Ihre (lokalen) Netze sind meist zu klein, um konventionelle Reaktoren wirtschaftlich betreiben zu können.
Sie verfügen über keine Schwerindustrie, die die erforderlichen großen Bauteile (z. B. Reaktordruckbehälter) herstellen kann. Es sind deshalb besonders "drucklose" Konzepte von Interesse.
Sie verfügen über zahlreiche kleine fossile Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung (Fernwärme, Industriebetriebe) die ersetzt werden müssen.
Dänemark verfügt über eine beachtliche Flotte großer Containerschiffe (Maersk) für die neue Antriebskonzepte gefunden werden müssen (synthetische Brennstoffe und/oder nuklear).
Die skandinavischen Länder betreiben seit Jahrzehnten Leichtwasserreaktoren, die bereits eine Menge abgebrannter Brennelemente angehäuft haben - aber zu wenig für eine konventionelle Wiederaufbereitung.
Die derzeitige Lösung, der dauerhaften unterirdischer Zwischenlagerung in Bergwerken, schreit förmlich nach neuen Ansätzen.
Geht man von diesen Rahmenbedingungen aus, ist es nicht verwunderlich, daß sich gleich zwei Unternehmen mit der Entwicklung von Reaktoren mit Salzschmelzen beschäftigen.
Salzschmelze-Reaktoren
Wenn man geeignete Salze auf einige hundert Grad erhitzt, werden sie flüssig wie Wasser.
Andererseits sind sie dann noch weit entfernt zu verdampfen und damit Druck aufzubauen.
Mit einfachen Worten:
Man kann einen Reaktor bauen, der beachtliche Temperaturen (bis etwa 700 °C) bereitstellt und trotzdem nahezu drucklos bleibt.
Wenn man nun Salze aus Uran, Thorium, Plutonium und Minoren Aktinoiden (das sind die, die eine so langfristige Lagerung des Atommülls erforderlich machen) bildet und unter die Salzlösung mischt, erhält man einen Brennstoff, der gleichzeitig der Wärmeträger ist.
Also anders als bei konventionellen Reaktoren, wo fester Brennstoff in Hüllrohre verpackt, mit Wasser, Natrium etc. zur Kühlung umgeben wird.
Beide Konstruktionsweisen haben spezifische Vor- und Nachteile, die hier nicht näher diskutiert werden - wie immer in der Technik, wo es grundsätzlich nur Optima gibt und nicht (nur) das Gute oder Schlechte.
Selbst wenn man die Reaktortechnik auf Salzschmelzen einengt, ergeben sich noch dutzende verschiedene Konstruktionen.
Es empfiehlt sich daher, vorab Gedanken zu machen, welche Anwendungen man anstrebt.
Die Gemeinsamkeiten der Dänen
Sowohl Seaborg, wie auch Copenhagen Atomics streben langfristig eine Serienproduktion an.
Dafür müssen die Reaktoren so klein (Gewicht und Abmessungen) sein, daß sie sich komplett fertigen und transportieren lassen.
Seaborg will sie auf Bargen in Werften installieren und anschließend betriebsbereit über den Wasserweg zum Verbraucher schleppen.
Copenhagen Atomics geht noch einen Schritt weiter und will die komplette Anlage mit Pumpen, Wärmeübertragern und allem notwendigen Zubehör in einen handelsüblichen 40-Fuß-Container einbauen.
Es geht also in die Richtung "Autofabrik" und weit weg von der verfahrenstechnischen Großbaustelle heutiger Kernkraftwerke.
Das kann die Kosten senken und vor allem ganz neue Märkte erschließen:
Seit dem Krieg gegen die Ukraine wird auch hier breiten Schichten die Bedeutung von "Wärme" und nicht nur elektrischer Energie für eine Industriegesellschaft bewußt.
Es gibt einen riesigen Bedarf für Wärme mit "ein paar hundert Grad" z. B. in der chemischen und verarbeitenden Industrie.
Man stelle sich einmal vor, man könnte die tausende Kessel (< 100 MWth), die überwiegend aus teurem Erdgas und Heizöl nur Warmwasser und Dampf für die Produktion herstellen, durch "Nukleare Container" ersetzen.
Angeliefert und aufgestellt in wenigen Tagen, gemietet und betreut (die Reaktoren laufen voll automatisch) von Service Unternehmen, die für ein paar Cent die erforderliche Wärme bereitstellen.
Welch verlockende Perspektive gegenüber dem irren Umweg aus "Grünem Wasserstoff" Niedertemperaturwärme machen zu wollen.
Es gibt aber noch ein weiteres Anwendungsfeld, das sich Laien nicht so ohne weiteres erschließt, aber Reedern unter den Nägeln brennt:
Seeschiffe geraten durch strengere Umweltschutzvorschriften und explodierende Treibstoffpreise immer mehr unter Druck.
Langfristig bleibt nur der nukleare Antrieb als Ausweg, wenn man "fossil" nicht mehr will.
Egal ob bei großen Schiffen durch Reaktoren an Bord oder durch voll elektrischen Antrieb bei kleineren Schiffen mit "nuklearen Tankstellen" auf dem Meer.
Viele Reeder setzen auch auf Ammoniak als Treibstoff.
Diesen Sektor hat auch Copenhagen Atomics in seinen Überlegungen.
Salzschmelze, zwei Fliegen mit einer Klappe?
Wenn man auf der Basis von Thorium arbeitet, erschließt man sich einen neuen Brennstoff, der noch viel häufiger als Uran vorkommt und zur Zeit schlicht weg Abfall (z. B. bei der Gewinnung seltener Erden) ist.
Thorium erzeugt im Gegensatz zum Uranzyklus heutiger Leichtwasserreaktoren praktisch keinen langlebigen Atommüll (Plutonium-Isotopen, Minore Aktinoide).
Im Gegenteil, man kann mit ihnen den Reaktor starten und sie so gewinnbringend vernichten.
Copenhagen Atomics bezeichnet ihren Reaktor deshalb auch als "Waste Burner".
Gestartet wird der Reaktor mit einem Gemisch aus Thoriumfluorid und Plutoniumfluorid.
So wie sich das Plutonium aufbraucht, wird gleichzeitig aus dem Thorium spaltbares Uran-233 "erbrütet".
Wichtig dabei ist, daß man - anders als für Mischoxid-Brennelemente für Leichtwasserreaktoren - kein möglichst reines Plutonium benötigt, sondern es kann durchaus mit Spaltprodukten verunreinigt sein (Proliferation) und soll sogar alle Minoren Aktinoide mit umfassen.
Man kommt so zu wesentlich einfacheren Aufbereitungsverfahren für den zwischengelagerten "Atommüll".
Angestrebt sind hier eher reine (kurzlebige) Spaltprodukte, die einfach endgelagert werden können - kleine Menge (< 5 %) und kurze Zerfallszeiten, die schnell zu schwach strahlendem "Restmüll" führen.
Ist der Gleichgewichtszustand erreicht, wird nur noch Thorium verbraucht.
Arbeiten wie bei Rickover
Man kann es sich heute gar nicht mehr vorstellen:
Das erste Atom-U-Boot überhaupt, die USS Nautilus, wurde in nur fünf Jahren "erfunden" und gebaut - und das mit den Hilfsmitteln der frühen 1950er Jahre.
Dies war nur durch einen ingenieurtechnisch streng pragmatischen Ansatz möglich.
An diese Vorgehensweise fühlt man sich bei Copenhagen Atomics erinnert.
Werkstoffprobleme (Korrosion in heißem Salz) werden durch Tests gelöst.
Zu diesem Zweck hat man sich eigene Prüfstände entwickelt, in denen vollautomatisch verschiedene Salzmischungen und (handelsübliche) Werkstoffe unter Betriebsbedingungen untersucht werden.
Nicht "kaufbare" Komponenten, wie z. B. die Umwälzpumpen sind selbst entwickelt und getestet worden.
Das Gleiche betrifft die gesamte Instrumentierung und die notwendige Regelung.
Salzmischungen in der erforderlichen Reinheit sind zumindest nicht in den erforderlichen Mengen zu kaufen.
Deshalb wurde eine eigene Salzproduktion aufgebaut.
Man ist jetzt an dem Punkt angekommen, einen "nicht nuklearen" Reaktor in Originalgröße in Betrieb zu nehmen und damit Dauertests durchzuführen zu können.
Die Philosophie dahinter ist, nicht Unmengen von Papier und Berechnungen zu produzieren, mit denen man zu einer Genehmigungsbehörde geht und jahrelange theoretische Diskussionen führt, bis endlich mal etwas gebaut wird.
Sondern ein konkretes Objekt vorzuzeigen und damit in den Genehmigungsprozess einzusteigen - quasi den Spieß umzudrehen.
Was augenscheinlich funktioniert, muß mit starken Argumenten sicherheitstechnisch entkräftet oder eben zugelassen werden.
Heute ist es eher üblich, bei theoretischen Diskussionen für jedes gelöste Problem drei neue aufzuwerfen.
So kommt es, daß bei allen SMR-Projekten dreistellige Millionenbeträge der Investoren verbrannt sind, bevor der erste Spatenstich erfolgt.
Das ist auch nicht verwunderlich, wenn man Genehmigungsverfahren als Stundenlohnarbeiten durchführt.
Bauen, statt nur Papier zu produzieren, hat noch einen weiteren Vorteil.
So ist es Copenhagen Atomics gelungen, Gerätschaften die sie für den eigenen Reaktor entwickelt haben, bereits an andere Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu verkaufen.
Dies generiert nicht nur Umsatz während der Entwicklungsphase, sondern ermöglich ganz natürlich die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen und Forschungseinrichtungen.
Darüberhinaus wird so sehr schnell aus einem Startup eine Marke.
Der schwierige Übergang in die nukleare Phase
An diesem Beispiel zeigt sich, in welch fatale Lage sich Europa selbst gebracht hat.
Es mangelt nicht an klugen Köpfen, die sich für Kerntechnik begeistern.
Immer mehr junge Leute gehen wieder den anspruchsvollen Weg eines Studiums der Kerntechnik.
Das Bild von einer Jugend der "Freitagshüpfer", die irgendwas aus den Weiten der "Genderwissenschaften", dem "Klimaschutz" oder sonstigen "Geschwätzwissenschaften" studieren, um möglichst schnell eine Stellung im Staatsdienst zu ergattern, ist eine Erfindung der (meisten) Medien.
Es wäre auch genug privates Kapital vorhanden, trotz aller Subventionen für "Grüne Technik".
Es klemmt heute an ganz anderen Dingen.
Ein Extrembeispiel ist Deutschland.
Hier wäre ein Genehmigungsverfahren neuer Reaktoren gar nicht mehr möglich.
Was ist, wenn Plan A, wir machen alles mit Wind, Sonne und Erdgas einfach nicht funktionirt?
Wie lange glaubt man die Bevölkerung noch auf Kurs halten zu können, wenn die Energiepreise weiter steigen und Massenarbeitslosigkeit die Folge wird?
Seit Minister Trittin hat man die deutschen Fachbehörden systematisch ruiniert, indem man frei werdende Stellen stets nach ideologischer Grundhaltung besetzt hat.
Man hat sogar - im Gegensatz zu unseren Nachbarn - alles, was irgendwie nach Kerntechnik aussieht, an den Universitäten "auslaufen" lassen.
Was nicht sein darf, kann auch nicht sein.
Wie wird man in Dänemark reagieren, wenn im nächsten Schritt mit radioaktiven Stoffen gearbeitet werden müßte?
Welche Behörden haben den Willen und die Fähigkeiten den Bau eines "Forschungsreaktors" zu genehmigen und zu begleiten?
Wahrscheinlich wird dieses Projekt, wie viele andere, Europa Richtung USA oder Asien verlassen müssen.
Europa ist in Fragen von Wissenschaft und Technik zu einem mittelalterlichen Kirchenstaat verkommen.
Erforscht oder gar gebaut werden darf nur noch, was das Wohlgefallen der "geistigen Obrigkeit" findet.
▶Dänemark: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Dänemark
▶MSR: Molten Salt Reactor (Flüssigsalzreaktor)
WNN World Nuclear News
2022-03-07 de
Rolls-Royce SMR design accepted for review
In November, Rolls-Royce SMR Limited submitted a Notice of Intention to apply for GDA Entry to BEIS for its 470 MWe SMR design, which is based on a small pressurised water reactor.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶United Kingdom: Kernenergie │ ▶Kernenergie: United Kingdom
de | en | fr |
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Energie: Kern Kernkraftwerke |
Energy: Nuclear Nuclear Power Plants |
Energy: Nucléaire Centrales nucléaires |
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Fred F. Mueller
2022-02-15 de
Kernenergie: Der Osten führt, Europa fährt vor die Wand
Russlands Akademik Lomonosov ist das erste schwimmende
Kernkraftwerk. Es verfügt über zwei "small modular reactors" (SMR) mit jeweils 40 MW Leistung |
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In den letzten Jahrzehnten hat sich ein wenig beachteter, dafür aber umso wichtigerer Unterschied zwischen Asien und Europa herausgebildet:
Die jeweilige Einstellung zum Klimawandel und zur Kernenergie.
In ihrem Kreuzzug gegen die drohende "Klimakatastrophe" konzentrieren sich die meisten europäischen Länder auf die Verringerung ihrer Kohlenstoffemissionen.
Deutschland geht dabei vorneweg.
Als erster Schritt werden hier die Kernkraftwerke vernichtet.
Noch bevor dies abgeschlossen ist, werden auch schon die Kohlekraftwerke nach und nach stillgelegt.
Das Endziel ist eine Netto-Null-Nation, die ausschließlich "erneuerbare" Energien, vor allem Sonne und Wind, verwenden soll.
Ein grüner Traum, der sich für die Bürger schon jetzt zunehmend in einen Albtraum verwandelt.
Östliche Länder
In krassem Gegensatz dazu haben es die weitaus pragmatischeren östlichen Länder vorgezogen, eher Lippenbekenntnisse abzugeben und sich um ihre Bevölkerung zu kümmern.
Anstatt ihre Energieinfrastruktur lahmzulegen, entscheiden sie sich zunehmend für die Kernenergie.
Immer mehr Länder verfügen bereits über Kernkraftwerke oder stehen kurz davor.
Auf diesem Gebiet hat Russland eindeutig die Führung übernommen, gefolgt von China, Südkorea und Japan.
Diese vier Länder haben jeweils eigene Nukleartechnologien entwickelt und damit begonnen, diese zu exportieren.
Unter ihnen stechen zwei Giganten hervor:
Russland als eindeutiger Weltmarktführer im Bereich des Exports von Kernkraftwerken
sowie China, das noch recht neu auf dem Markt ist, aber über das Potenzial verfügt, sich hier schnell zu einem weiteren wichtigen Akteur zu entwickeln.
Russland
Russland hat im Bereich der nuklearen Hochtechnologie drei entscheidende Vorteile:
Es fällt nicht auf den CO₂-Klimaschwindel der großen Bosse der US-Finanzgiganten herein
verfügt als einer der frühesten und größten Akteure im Bereich der Kernkraft und der Atomwaffenherstellung über eine große Nuklearindustrie.
Diese meistert alle Stufen des nuklearen Kreislaufs wie Bergbau, Anreicherung und Brennstoffaufbereitung, Engineering, Maschinenbau und Energieerzeugungsanlagen bis hin zu nuklearen Dienstleistungen, Wartung, Brennstoff-Wiederaufbereitung und einem geschlossenen Brennstoffkreislauf.
Dritter Pluspunkt ist, dass das riesige Land über einen unglaublichen Reichtum an Bodenschätzen und natürlichen Ressourcen aller Art verfügt, darunter einige der weltweit größten Reserven an fossilen Brennstoffen.
Russland ist ein Energie- und Rohstoffgigant ersten Ranges und hat diese Vorteile systematisch ausgebaut, um eine führende Rolle beim Energieexport - einschließlich des Exports von Kernkraftwerken - zu übernehmen.
Energiereichtum und technologischer Vorsprung
Hier zunächst ein Blick auf Russlands Energieressourcen, wie sie in einem 2021 aktualisierten Bericht der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO)3) aufgeführt sind:
IAEA International Atomic Energy Agency /
Country Nuclear Power Profiles
RUSSIAN FEDERATION
Kernkraftwerke in der Russischen Föderation
Kernkraftwerke in der Russischen Föderation.
In 11 KKW's laufen insgesamt 38 Reaktoren mit einer Gesamtkapazität
von 30.3 GW
Derzeit betreibt Russland 38 Reaktoren in 11 Kernkraftwerken, die 20,7 % zur Stromerzeugung beitragen.
Den größten Beitrag leistet Erdgas, welches das Land jedoch lieber ins Ausland verkaufen würde, wo wesentlich höhere Preise erzielbar wären.
Die aktuellen Planungen sehen daher bis 2030 einen Anteil der Kernenergie an der Stromversorgung von 25-30 % vor.
Dieser soll bis 2050 auf 45-50 % und bis zum Ende des Jahrhunderts auf 70-80 % steigen.
Die in Betrieb befindlichen Reaktoren reichen von älteren Modellen aus der Sowjetzeit über aktuelle Systeme der Generation III bis hin zu fortschrittlichen Konzepten wie "schnellen" Reaktoren der Serie BN 600-800-1200.
Eine weitere Generation "schneller" Modelle, die mit Natrium und Blei-Wismut gekühlt werden, ist bereits in Planung.
Ergänzt wird die Liste durch kleine modulare Reaktoren wie die im schwimmenden Kraftwerk "Akademik Lomonosov".
Die Lebensdauer der neuen Reaktormodelle beträgt in der Regel 60 Jahre.
Ein beständiger Nachschub an gut ausgebildeten Fachleuten wird durch Ausbildungszentren und technische Hochschulen sichergestellt, die jährlich etwa 18.000 Techniker und Akademiker hervorbringen.
Eine überzeugende Bandbreite an Technologien und Dienstleistungen
Die Nuklearindustrie des Landes bietet ein Niveau an Qualifikationen, Technologien und Dienstleistungen wie kaum ein anderes Land.
Dies gilt auch für das Preisniveau.
In einer von der World Nuclear Association 4) zusammengestellten Übersicht werden Inlandspreise von 2050-2450 US-$/kW und eine Bauzeit von 54 Monaten genannt.
World Nuclear Association
Nuclear Power in Russia
Für den schnellen Reaktor BN 1200
wird ein Inlands-Energiepreis von 2,23 ct/kWh angegeben,
(Rechne: 2,23 ct/kWh = 2'230 ct/MWh = 22,3 $/MWh)
während für Exportreaktoren vom Typ VVER länderabhängig meist
50-60 US-$ pro MWh genannt werden.
(Rechne: 5-6 ct/kWh = 5'000-6000 ct/MWh = 50-60 $/MWh)
Die von Russland angebotenen Komplettpakete "von der Wiege bis zur Bahre" sind vor allem für Länder der zweiten und dritten Welt sehr attraktiv, nicht zuletzt auch deshalb, weil zum Paket auch Rücknahme und Aufbereitung/Entsorgung abgebrannter Brennelemente gehören.
Da alle Konstruktionsprojekte aktuellen internationalen Anforderungen sowie den Empfehlungen der IAEO entsprechen, gehen die Abnehmer kaum Risiken ein.
Man vergleiche dies mit dem beklagenswerten Zustand der Nuklearbranchen in der westlichen Welt, wo Unternehmen wie Siemens, Areva oder Westinghouse mit erschreckenden Verzögerungen sowie Kostenüberschreitungen zu kämpfen haben.
Kein Wunder also, dass die russische Atomenergiegesellschaft Rosatom auf dem ersten Platz bei der Zahl der gleichzeitig durchgeführten Projekte zum Bau von Kernreaktoren im Ausland steht
(35 Blöcke in verschiedenen Realisierungsstadien).
Im Jahr 2020 belief sich der Gesamtwert der Auslandsaufträge von Rosatom auf über 138 Milliarden US-Dollar.
China
Chinas Aufholjagd
Am 1. Januar 2022 ging der dritte Reaktor des Typs Hualong
One (HPR 1000)
mit einer Kapazität von 1161 MW als Einheit 6 der Fuqing Nuclear
Power Plant der CNNC
(China National Nuclear Corporation) ans Netz
Als künftig wahrscheinlich zweitstärkster Anbieter zeichnet sich China ab
obwohl das Land mit der Entwicklung seiner Nukleartechnik viel später begonnen hat und weder über den gleichen Erfahrungsschatz noch die gleiche Technologiebandbreite verfügt.
Ungeachtet dieser Defizite hat das Land eine erstaunliche Lernkurve durchlaufen und in der Zwischenzeit eine Reihe moderner Reaktortypen wie den Hualong One, einen Druckwasserreaktor der III Generation, entwickelt und in Betrieb genommen.
Pakistan und Argentinien
Nach einem ersten Auftrag aus Pakistan ist es China kürzlich gelungen, auch Argentinien von diesem Modell zu überzeugen.
Weitere interessante Entwicklungen, darunter das erste kommerziell aktive gasgekühlte Hochtemperatur-Kernkraftwerk (Kugelhaufenreaktor PBR) 5) sowie ein kleiner modularer Reaktor, sind in der Pipeline.
Das erste kommerziell aktive gasgekühlte Hochtemperatur-Kernkraftwerk (Kugelhaufenreaktor PBR)
Reuters
2021-12-20 en
China puts pioneering 'pebble bed' nuclear reactor into operation
China has launched a new high-temperature gas-cooled nuclear plant in the eastern coastal province of Shandong, the first to make use of 'pebble bed reactor' (PBR) technology developed by state-run China National Nuclear Corporation (CNNC).
The first unit of the Shidaowan reactor project, built near the city of Rongcheng in collaboration with the energy group Huaneng and Beijing's Tsinghua University, has now been connected to the grid, CNNC said on Monday.
The unit has total generation capacity of around 200 megawatts, and a second unit is still under construction.
In PBR technology, the reactor core is formed from graphite pebbles that contain specially designed fuel particles.
The design allows reactors to be run safely at higher temperatures, CNNC said, describing it as "the reactor that won't melt down".
China is one of the few countries in the world with an active nuclear reactor programme, but it has struggled to meet its construction targets after a moratorium on new projects and a long safety probe following Japan's Fukushima disaster in 2011.
Total capacity hit 51 gigawatts (GW) by the end of last year, falling short of a 58 GW target.
CNNC has urged the government to approve at least six new projects a year over the next decade in order to bring total capacity up to 180 GW by 2035. read more
CNNC said the technology employed at the Shidaowan project was completely home-grown, with 93.4 % of all the equipment also sourced domestically.
In Anbetracht der beeindruckenden Erfolgsbilanz chinesischer Maschinenbau- und Bauprojekte in vielen Ländern rund um den Globus
werden die Chinesen auch in diesem Bereich wahrscheinlich bald fest Fuß fassen.
Ein weltweit riesiger Markt
Die westlichen Länder einschließlich der USA müssen dagegen feststellen, dass ihre Politik der Behinderung des Rohstoffsektors, wozu auch die Förderung fossiler Brennstoffe zählt, dabei ist zu scheitern.
Das "Liegenlassen im Boden" dürfte zum Bumerang werden.
Um ihre Wirtschaft anzukurbeln, Arbeitsplätze zu schaffen und ihre wachsende Bevölkerung zu ernähren, benötigen die Länder der Dritten Welt sowie die sich entwickelnden Nationen vor allem billige, zuverlässige Energie.
Die "Netto-Null"-Kampagne, mit der im Westen den Rohstoffproduzenten der Geldhahn zugedreht wurde, hat schon jetzt zu einem dramatischen Anstieg der Preise sowohl für Energie als auch für Rohstoffe geführt.
Die durch die Politik erzwungene künstliche Verknappung aufgrund der unterbliebenen Investitionen in die Erschließung neuer Vorkommen dürfte noch über Jahre anhalten.
Infolgedessen beginnen Politiker überall auf der Welt, ihre Energieversorgungsstrategien neu zu überdenken.
Für Länder, die eine zuverlässige Versorgung benötigen, sind "erneuerbare" Energiequellen wie Solar- und Windenergie einfach keine Alternative.
Deshalb zeichnet sich bereits jetzt bei der Kernenergie ein Nachfrageboom ab.
Und dank der Grünen und der Gretas unserer Zeit befinden sich Russland und China auf diesem Markt in einer hervorragenden Ausgangsposition.
Die Nachfrage wird so massiv sein, dass nur Länder mit einer großen, gut funktionierenden Industrie, ausreichender Finanzkraft und einem großen Potenzial an Fachkräften in der Lage sein werden, daran in vollem Umfang zu partizipieren.
Kleinere Anbieter dürften schon allein von den geforderten Kapazitäten her überfordert werden.
Allein schon Ausbildung und Training der benötigten Fachleute dauern mehr als ein Jahrzehnt.
Selbst Frankreich als letzter verbliebener europäischer KKW-Anbieter dürfte von der künftigen Nachfrage bei weitem überfordert werden.
Frankreich
Einen Dammbruch in Richtung dieses Zukunftsszenarios dürften die jüngsten Entscheidungen in Frankreich einleiten.
Obwohl das Land bereits über 56 Kernkraftwerke verfügt, hat Präsident Macron gerade beschlossen, den Bau von bis zu 14 weiteren Anlagen anzuordnen.
Mit rund 65 Millionen Einwohnern hat die "Grande Nation" etwas weniger als ein Prozent der Erdbevölkerung.
Rechnet man dieses Verhältnis auf die ganze Welt hoch, ergibt sich bis 2050 ein Marktpotenzial von möglicherweise 1.500 Kernkraftwerken.
Aktienkurse
Wechseln "smart money"-Investoren ins Uranlager?
Angesichts dieser Entwicklungen und unter Einbeziehung der aktuellen politischen Spannungen rund um Russland und die Ukraine muss man sich fragen, wieso sich Russland durch Sanktionsdrohungen gegen seine Europa-Pipelines einschließlich Nordstream 2 beeindrucken lassen sollte.
Am Öl- und Gasmarkt gibt es schließlich eine Menge Anbieter und damit Konkurrenten.
Im Gegensatz dazu könnte kein europäisches Land im aufkommenden weltweiten Nukleargeschäft mit Russland oder China mithalten.
Russland könnte möglicherweise sogar den Verlust seiner deutschen und selbst seiner europäischen Gaseinnahmen verschmerzen und sich künftig auf seine Nukleargeschäfte konzentrieren.
Für Europa wären die Folgen eines Lieferstopps dagegen äußerst schmerzhaft.
Die Potenziale dieser sich abzeichnenden Renaissance der Kernenergie scheinen inzwischen die Aufmerksamkeit des einen oder anderen "smart money"-Investors erregt zu haben.
Am Kapitalmarkt macht sich augenscheinlich eine gewisse Ernüchterung wegen der schlechten Wertentwicklung bei Technologiepapieren wie Tesla oder Facebook breit.
Dies könnte ein Grund für die kombinierte Wertentwicklung einer Auswahl kanadischer Uranminen-Gesellschaften sein.
Nach einem langjährigen Rückgang ist hier seit etwa März 2020 ein markanter Kursanstieg zu beobachten (Bild 6).
Nach langjährigem Rückgang sind die kombinierten Aktienkurse
einer Auswahl kanadischer Uranminenfirmen
seit etwa März 2020 deutlich im Aufwind
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Forschung und Wissen / Robert Klatt
2021-02-13 de
Small Modular Reactor:
Estland soll Europas erstes Mini-Atomkraftwerk erhalten
Die Stromversorgung von Estland ist noch immer von Russland abhängig.
Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sind trotz des Zerfalls der Sowjetunion (UdSSR) vor etwa 30 Jahren noch immer von der Stromversorgung durch Russland abhängig.
Dies soll sich laut einer Mitteilung des Unternehmens Tractebel Engineering bis zum Jahr 2025 ändern.
Entwicklung und der Bau eines Small Modular Reactor (SMR).
Ein Small Modular Reactor (SMR) soll dies bis 2025 ändern.
Laut dem estnischen Rundfunk ERR hat das estnische Energieunternehmen Fermi Energia dazu gemeinsam mit dem finnischen Energieunternehmen Fortum und Tractebel Engineering eine Kooperation geschlossen.
Das Ziel der Zusammenarbeit ist die Entwicklung und der Bau eines Small Modular Reactor (SMR).
Es handelt sich dabei um ein Mini-Atomkraftwerk mit bis zu 300 MW Leistung, dass die Länder ohne CO₂-Emissionen mit Strom versorgen könnte.
Standardisierte Module beim Mini-Atomkraftwerk
Herkömmliche Atomkraftwerke der dritten Generation erfordern sehr hohe Investition und eine lange Bauzeit.
Der kleine Staat Estland verfügt deshalb noch über kein Kernkraftwerk.
Das geplante Mini-Atomkraftwerk soll hingegen deutlich günstiger sein, weil aus standardisierten Modulen besteht, die in einer Fabrik gebaut werden können.
Neben den geringeren Kosten spricht auch die höhere Sicherheit für die Nutzung von Small Modular Reactors.
Eine Studie des Beratungsunternehmens Deep Isolation, die im Auftrag von Fermi Energia durchgeführt wurde, zeigt überdies, dass Estlands Geologie geeignete Orte für die Endlagerung von Atommüll bietet.
Laut Fermi Energia ist die Entsorgung des strahlenden Mülls ein zentrales Problem, das erst gelöst werden muss, bevor in Estland ein Mini-Atomkraftwerk errichtet werden kann.
Small Modular Reactors in Argentinien und Russland
Derzeit forschen noch weitere Unternehmen und Staaten an Small Modular Reactors.
Bekannte Projekte sind unter anderem Carem-25 (Leistung 27 MW) in Argentinien,
ein von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) als Forschungsreaktor bezeichneter SMR-Prototyp
und das schwimmende Kernkraftwerk Akademik Lomonossow (Leistung 70 MW), das eine Stadt und Bergwerke in Sibirien mit Strom versorgen soll.
Außerdem soll das US-Militär mobile Atomkraftwerke (bis zu 10 MW) zur Versorgung kleiner Basen, die keinen Anschluss an das normale Stromnetz haben, erhalten.
Atomkraft als Lösung des Klimaproblems?
Ob das geplante Projekt in Estland tatsächlich Strom ohne CO₂-Emissionen produziert ist allerdings umstritten.
Eine Metastudie der Umweltökonomin Professorin Sigrid Stagl im Auftrag der österreichischen Regierung zeigte kürzlich, dass auch der Betrieb von Atomkraftwerken abseits des Atommülls starke Umweltfolgen auslöst und die weitere Verbreitung erneuerbarer Energien verlangsamt.
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⇧ 2014
Electrosuisse / Prof. Dr. Horst-Michael Prasser
2014-11 de
Innovation bei Kernreaktoren:
Kugelhaufen, Salzschmelze, Thorium
(Seite gelöscht, kein Wayback)
Erhöhung der Sicherheit und der Nachhaltigkeit als Ziel
Kugelhaufenreaktoren
Kugelhaufenreaktoren könnten in nicht allzu ferner Zukunft zur technischen Reife gelangen.
Sie verfügen über ein stark verbessertes Barrierenkonzept und können möglicherweise die ständig steigenden Anforderungen an die nukleare Sicherheit besser und kostengünstiger erfüllen als Leichtwasserreaktoren.
Ihre inhärenten Sicherheitseigenschaften können sie aber nur entwickeln, wenn ihre Leistung auf das Niveau von kleinen modularen Reaktoren begrenzt wird.
In diesem Bereich haben sie jedoch wegen ihrer Einfachheit gute Chancen, wirtschaftliche Konkurrenzvorteile zu entwickeln, führen doch die inhärenten Sicherheitseigenschaften dazu, dass komplizierte und teure Sicherheitssysteme eingespart werden können.
Weitere Vorteile liegen in der Möglichkeit, höhere Temperaturniveaus zu erschliessen.
Das kann für die Erhöhung des Kraftwerkswirkungsgrads, aber auch für die Versorgung mit Prozesswärme genutzt werden.
Eine Herausforderung besteht in den grossen Volumen des hochaktiven Abfalls, der sehr viel Graphit enthält.
Ein erster Schritt wäre eine Wiederverwendung des Graphits, aber auch dann bleibt der Kugelhaufenreaktor noch immer nur etwa auf dem Nachhaltigkeitsniveau heutiger Leichtwasserreaktoren.
Eine neue Qualität wird erst erreicht, wenn es gelingt, den Brennstoffkreislauf zu schliessen, d.h. alles Uran und alle Transurane zu rezyklieren.
Das bleibt den Reaktoren mit schnellen Neutronen und dem Salzschmelzereaktor vorbehalten.
Salzschmelzereaktoren
Salzschmelzereaktoren bieten einen gänzlich neuen Ansatz zur Erhöhung der Sicherheit durch die Reduzierung des radioaktiven Inventars im Reaktor,
indem volatile Spaltprodukte kontinuierlich aus der Schmelze entfernt und entsorgungsgerecht konditioniert werden.
Die gute Neutronenbilanz und die hohe Flexibilität hinsichtlich der Zusammensetzung des Brennstoffs erlauben wahlweise die Nutzung als Brüter oder Transmuter.
Auch hier wird Wärmeenergie auf hohem Temperaturniveau bereitgestellt.
Thorium
Thorium ist ein interessanter Brutstoff für die Zukunft.
Nach Umwandlung in Uran 233 können unterschiedliche Reaktorsysteme damit betrieben werden.
Kugelhaufenreaktoren, und insbesondere Salzschmelzereaktoren, sind für die Nutzung von Thorium besonders geeignet.
Der Hauptvorteil besteht in einer drastischen Verringerung der Produktion von minoren Aktiniden, die lange Halbwertzeiten und eine hohe Radiotoxizität aufweisen.
Einschlusszeiten im Tiefenlager könnten auf unter 1000 Jahre reduziert werden.
Indien
Erste Schritte zum industriellen Einsatz von Thorium in schwerwassermoderierten Reaktoren werden in Indien unternommen.
Norwegen
Der Möglichkeit, Gadolinium durch Thorium als abbrennbaren Absorber zur besseren Steuerung von Leichtwasserreaktoren zu ersetzen, wird in Norwegen untersucht.
Einstieg in eine Thorium-Wirtschaft
Hier deutet sich ein Einstieg in eine Thorium-Wirtschaft an, die Potenziale einer Ausweitung in sich trägt.
Beides zeigt, dass es durchaus Sinn macht, solche Langzeitoptionen kontinuierlich zu verfolgen.
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Small Modular Reactor
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⇧ 2013
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Wolfgang Müller
2013-12-20 de
Neue Kern-Reaktorkonzepte in Entwicklung -
Small Modular Reactor (SMR) aus energiewirtschaftlicher Sicht.
Teil 2 Leichtwasserreaktoren
Leichtwasserreaktoren
Leichtwasserreaktoren haben in den letzten zwanzig Jahren täglich mehr Energie produziert, als Saudi Arabien Öl fördert.
Sie sind die Arbeitspferde der Energieversorger.
Kein anders Reaktorkonzept konnte bisher dagegen antreten.
Sieger der ersten Runde des Förderungsprogramm des Department of Energy (DoE) war Babcock & Wilcox (B&W) mit seinem mPower Konzept, zusammen mit Bechtel und Tennessee Valley Authority.
Sicherlich kein Zufall, sind doch (fast) alle kommerziellen Reaktoren Leichtwasserreaktoren und B&W ist der Hoflieferant der US-Navy - hat also jahrzehntelange Erfahrung im Bau kleiner Druckwasserreaktoren.
Die Gruppe der kleinen Druckwasserreaktoren
Bei konventionellen Druckwasserreaktoren sind um das "nukleare Herz", dem Reaktordruckgefäß, die Dampferzeuger (2 bis 4 Stück), der Druckhalter und die Hauptkühlmittelpumpen in einer Ebene gruppiert.
Small Modular Reaktor (SMR)
Bei einem Small Modular Reaktor (SMR) stapelt man alle erforderlichen Komponenten vertikal übereinander und packt sie alle zusammen in einen Druckbehälter.
Dadurch entfallen die vielen Rohrleitungen und Ventile zu ihrer Verbindung.
Was es gar nicht gibt, kann auch nicht kaputt gehen.
Der "größte - im Sinne eines Auslegungskriteriums - anzunehmende Unfall" (GAU, oft zitiert und kaum verstanden), der Verlust des Kühlmittels, wird weniger wahrscheinlich und läßt sich einfacher bekämpfen.
Allerdings sind bei dieser "integrierten Bauweise" die Größen der einzelnen Komponenten begrenzt, will man noch eine transportierbare Gesamteinheit haben.
Will man ein Kraftwerk mit heute üblicher Leistung bauen, muß man daher mehrere solcher Einheiten "modular" an einem Standort errichten.
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EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Klaus-Dieter Humpich
2013-12-16 de
Neue Kern-Reaktorkonzepte in Entwicklung -
Small Modular Reactor (SMR) aus energiewirtschaftlicher Sicht
In letzter Zeit wird wieder verstärkt über "kleine, bausteinförmig aufgebaute Kernkraftwerke" diskutiert.
Wie immer, wenn es ums Geld geht, war der Auslöser ein Förderungsprogramm des Department of Energy (DoE) in den USA.
Hersteller konnten sich um einen hälftigen Zuschuss zu den Kosten für das notwendige Genehmigungsverfahren bewerben. Der Gewinner bekommt vom amerikanischen Staat fünf Jahre lang die Kosten des Genehmigungsverfahrens und die hierfür notwendigen Entwicklungs- und Markteinführungskosten anteilig ersetzt.
Es gibt die Förderung nur, wenn das Kraftwerk bis 2022 fertig ist (es handelt sich also um kein Forschungs- und Entwicklungsprogramm) und man muß sich zusammen mit einem Bauherrn bewerben.
Hinweis
Dieser erste Teil beschäftigt sich mehr mit den grundsätzlichen Eigenheiten sog. "Small Modular" Reaktoren.
Die Betonung liegt hier auf der energiewirtschaftlichen Betrachtung.
Es folgt ein zweiter Teil, der sich näher mit der Technik von SMR in der Bauweise als Leichtwasserreaktor beschäftigt.
Ein dritter Teil wird auf die ebenfalls im Bewerbungsverfahren befindlichen schnellen Reaktoren eingehen.
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de Text en Text fr Texte
⇧ eVinci
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Klaus Humpich
2019-04-28 de
Westinghouse eVinci Microreactor
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nukeKlaus.net
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Nuklearforum Schweiz
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⇧ 2022
Nuklearformum Schweiz
2022-06-14 de
Ukraine: Pläne für neun statt fünf AP1000-Einheiten
Der staatliche ukrainische Betreiber NNEGC Energoatom und die amerikanische Westinghouse Electric Company haben eine Vereinbarung unterzeichnet, um die Anzahl der geplanten AP1000-Einheiten in der Ukraine von fünf auf neun zu erhöhen.
Zudem wird Westinghouse den gesamten Kernbrennstoff für den Kernkraftwerkspark des Landes liefern.
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⇧ 2015
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Klaus Humpich
2015-01-10 de
Reaktortypen in Europa - Teil 3, AP1000
AP1000 ist die Warenmarke eines Druckwasserreaktors der Generation III+ des Herstellers Westinghouse.
Westinghouse ist die Mutter aller Druckwasserreaktoren.
Sie erschuf 1954 unter Hyman G. Rickover und Alvin M. Weinberg diesen Reaktortyp für den Antrieb des ersten Atom-U-Boots USS Nautilus (SSN-571).
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The Memorandum of Understanding is
to manufacture and sell turnkey power plants combining Samsung Heavy Industry's ship-building expertise
and the Danish company's Compact Molten Salt Reactor.
It also covers development of hydrogen production plants and ammonia plants.
In Amerika dürfen die ersten Kernkraftwerke acht Jahrzehnte am Netz bleiben.
Eine so lange Laufzeit könnte auch für die Schweizer Werke Gösgen und Leibstadt in Frage kommen.
Das würde die Probleme des Landes mit der künftigen Stromversorgung erheblich verringern.
Schliesslich haben sie sich auf folgenden Passus geeinigt:
Beim Ausbau und Ersatz bestehender einheimischer Produktionsanlagen dürfe es keine gesetzlichen Technologieverbote geben, «um einen stabilen Energiemix für künftige Generationen zu garantieren.
Es sind deshalb die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, «damit langfristig und bei Bedarf auch eine neue Generation der Kernkraft-Technologie ihren Beitrag an die Versorgungssicherheit leisten könnte, sofern die Sicherheit jederzeit gewährleistet werden kann.»
Der Schweiz droht eine Stromlücke
Doch die Stromkonzerne hätten kein Interesse daran, diese zu verhindern, kritisiert Ems-Chefin und SVP-Vizepräsidentin Magdalena Martullo Blocher im Interview.
Sie fordert, dass der Staat eingreift.
Magdalena Martullo-Blocher / Blick (2022-02-11)
Link zum Video
Forderung von neuen AKW
Magdalena Martullo-Blocher / Blick (2021-07-22)
Macron geht in die Atom-Offensive:
Frankreich bestellt ein Dutzend neuer AKW - die Kritik kommt sofort
CDU-Chef Friedrich Merz hält die Erneuerbaren-Ziele der Ampel für illusorisch.
Stattdessen will er sich mit Fusionsenergie und neuen Kernreaktoren beschäftigen.
In vielen europäischen Staaten dürfte bald der Strom knapp werden.
Das birgt eine einmalige Geschäftschance für die Eidgenossenschaft:
Die Schweiz sollte mehrere AKW aufstellen und das Ausland mit Elektrizität beliefern.
Ein Aufruf.
Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen.
Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
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Weitere Informationen
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⇧ 2022
Heise Online
2022-04-08 de
UK will Atomkraft ausbauen und zum "Saudi-Arabien der
Windkraft" werden
Damit der Anteil der Atomkraft am britischen Strommix von derzeit 15 auf 25 Prozent im Jahr 2050 ansteigt,
sollen in Großbritannien acht neue Atomreaktoren entstehen.
Ausbau der Atomkraft
Johnson bezichtigt vorige britische Regierungen, den Ausbau der Atomkraft vernachlässigt zu haben.
So sei Großbritannien weit hinter Frankreich gefallen, das nun neunmal mehr Atomkraftkapazitäten habe.
Dabei werde mit Atomkraft 100-mal mehr Strom erzeugt als mit einem Solarstandort gleicher Größe,
nukleare Energie sei auch wichtig, um die Grundlast abzusichern.
Daher solle Großbritannien einer der "besten Orte der Welt werden, um in Kernenergie zu investieren".
Dazu zählt Johnson auch kleine modulare Reaktoren (SMR), in deren Entwicklung die Regierung 210 Millionen Pfund stecken will.
Insgesamt soll das Atomprojekt 1,7 Milliarden Pfund (2 Milliarden Euro) verschlingen.
Saudi-Arabien der Windkraft
Fördern will die britische Regierung auch den Ausbau der Solarkraft, die dort momentan 14 GW Strom aus privaten und anderen Anlagen ausmacht.
Auf 50 GW Kapazität will Johnson die Offshore-Windkraft bis zum Jahr 2030 ausbauen, bisher werden auf See vor den britischen Küsten 11 GW damit erzeugt.
In Deutschland sind es bisher knapp 8 GW, bis 2030 sollen es 20 GW werden.
An Land werden in Großbritannien momentan 14 GW Strom mit Windkraft produziert, besonders in Schottland sollen neue Projekte entstehen.
Johnson fasst den Punkt so zusammen:
"Wir werden zum Saudi-Arabien der Windkraft werden."
Wasserstoff
Wenn eine möglichst CO₂-freie Erzeugung größerer Mengen Wasserstoffs gewährleistet ist,
sollen in Großbritannien bis zu 20 Prozent Wasserstoff in das Erdgasnetz gemischt werden.
Daher soll die Produktion grünen Wasserstoffs bis 2030 auf 10 GW verdoppelt werden.
Momentan wird noch die Hälfte des britischen Gasbedarfs durch inländische Lieferungen gedeckt.
Reserven in der Nordsee
Um kurzfristig unabhängiger von Importen zu werden,
sollen die Reserven in der Nordsee voll ausgeschöpft
und die dann leeren Kavernen für die Speicherung von CO₂ genutzt werden.
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WNN World Nuclear News
2022-04-0812 en
Samsung, Seaborg partnership on floating nuclear reactors
The Memorandum of Understanding is
to manufacture and sell turnkey power plants combining Samsung Heavy Industry's ship-building expertise
and the Danish company's Compact Molten Salt Reactor.
It also covers development of hydrogen production plants and ammonia plants.
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▶MSR: Molten Salt Reactor (Flüssigsalzreaktor)
WNN World Nuclear News
2022-04-0812 en
Samsung, Seaborg partnership on floating nuclear reactors
The Memorandum of Understanding is
to manufacture and sell turnkey power plants combining Samsung Heavy Industry's ship-building expertise
and the Danish company's Compact Molten Salt Reactor.
It also covers development of hydrogen production plants and ammonia plants.
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Nebelspalter / Alex Reichmuth
2022-02-16 de
Schweizer AKW: 80 Jahre Laufzeit liegen drin
In Amerika dürfen die ersten Kernkraftwerke acht Jahrzehnte am Netz bleiben.
Eine so lange Laufzeit könnte auch für die Schweizer Werke Gösgen und Leibstadt in Frage kommen.
Das würde die Probleme des Landes mit der künftigen Stromversorgung erheblich verringern.
Es sollen 80 Jahre sein
Im letzten Mai bekam das US-Unternehmen Dominion Energy von der Regulierungsbehörde Nuclear Regulatory Commission (NRC) die Genehmigung, seine beiden Blöcke des Atomkraftwerks Surry in Virginia 20 Jahre länger am Netz behalten zu dürfen.
Bisher waren 60 Jahre vorgesehen.
Die Reaktoren sollen nun maximal bis 2052 bzw. 2053 laufen.
In den USA können die Atomkraftbetreiber bei der NRC Laufzeitverlängerungen um jeweils 20 Jahre beantragen.
Die ursprünglich vorgesehene Laufzeit für einen Atomblock beträgt immer 40 Jahre.
88 der 96 Reaktoren in Amerika verfügen inzwischen über eine Bewilligung für 60 Jahre.
Und Dominion Energy ist mittlerweile der dritte Betreiber, der seine Blöcke nun sogar 80 Jahre laufen lassen kann.
«Das Alter ist nur eine Zahl»
Die Blöcke Turkey Point-3 und -4 des Unternehmens Florida Power&Light waren 2019 weltweit die ersten Reaktoren, die eine Erlaubnis für 80 Jahre Betrieb erhielten.
«Die amerikanischen Kernkraftwerke zeigen, dass das Alter nur eine Zahl ist», liess das US-Energieministerium damals verlauten.
Die Sicherheit der Anlagen spiele eine viel wichtigere Rolle als das Alter.
Später gestand das NRC auch den Blöcken Peach Bottom-2 und -3 in Pennsylvania 80 Jahre zu.
In der Schweiz gelten keine festen Laufzeiten für die vier Atomreaktoren, die noch in Betrieb sind.
Solange ihre Sicherheit gewährleistet ist, dürfen sie weiterlaufen.
Darüber wacht das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi).
Für die Dauer am Netz ist neben der Sicherheit entscheidend, wie lange sich der Betrieb angesichts der ständig geforderten Sicherheitsnachrüstungen wirtschaftlich lohnt.
Der Energiekonzern BKW nahm Ende 2019 das Kernkraftwerk Mühleberg aus ökonomischen Gründen vom Netz.
Die Schweizer AKW wurden regelmässig nachgerüstet
Für die Schweizer Atomkraftwerke ging man ursprünglich von einer Laufzeit von 40 Jahren aus.
Beznau 1 und 2 sind nun allerdings bereits 53 bzw. 50 Jahre am Netz.
Bei Gösgen sind es 43 und bei Leibstadt 38 Jahre.
Momentan rechnen die Betreiber mit einer maximalen Laufzeit von 60 Jahren.
Das Kernenergiegesetz verlangt von den Betreibern ab dem 40. Betriebsjahr regelmässige Langzeit-Sicherheitsstudien.
AKW-Gegner bezeichnen vor allem die älteren Werke in Beznau gerne als «Schrottreaktoren».
Die Betreiber haben die Reaktoren aber regelmässig nachgerüstet und modernisiert.
Insbesondere nach den Unfällen in Tschernobyl (1986) und Fukushima (2011) gab es tiefgreifende Sicherheitsprüfungen, die zu weiteren Investitionen führten.
Gemäss den Betreibern und dem Ensi befinden sich die Werke auf dem aktuellsten Sicherheitsstand für Reaktoren der Generation II, zu der sie gehören.
Sie sind deshalb heute sicherer als bei Betriebsbeginn.
AKW-Betreiber geben sich zurückhaltend
Die Frage drängt sich also auf:
Können die Schweizer AKW ebenfalls bis zu 80 Jahre in Betrieb bleiben?
Die jüngeren Werke in Gösgen und Leibstadt würden in diesem Fall bis 2059 bzw. 2064 Strom produzieren und damit die Umsetzung der Energievstrategie 2050 des Bundes überdauern.
Beim Energiekonzern Axpo, der die beiden Blöcke in Beznau betreibt und an den Werken in Gösgen und Leibstadt beteiligt ist, gibt man sich zurückhaltend.
Man beabsichtige, die AKW zu betreiben, «solange Sicherheit und Wirtschaftlichvkeit gegeben sind».
Derzeit gehe man von einer Laufzeit von 60 Jahren aus.
«Darüber, ob Laufzeiten über 60 Jahre möglich wären, hat Axpo bisher keine Untersuchungen angestellt.»
Auch beim Branchenverband Swissnuclear versucht man, den Ball flach zu halten.
«Wie lange die Schweizer Kernkraftwerke letztlich in Betrieb bleiben dürfen, wird das Ensi von Fall zu Fall zu gegebener Zeit entscheiden», heisst es auf Anfrage.
Immerhin soviel:
«Wir sprechen bereits davon, dass 60 das neue 40 ist.
Dass 80 das neue 60 werden könnte, ist denkbar.»
«80 Betriebsjahre sind nicht ausgeschlossen»
Die AKW-Betreiber haben derzeit wenig Interesse, eine Debatte über die Laufzeit ihrer Werke zu lancieren, die ihnen erneut Vorwürfe von wegen «Schrottreaktoren» einbringen könnte.
Freier äussert sich dagegen Johannis Nöggerath, ein profunder Kenner der Schweizer Kernkraftwerke.
Der Ingenieur ist ehemaliger Abteilungschef des Ensi und war zehn Jahre lang Leiter der Sicherheitsanalytik des KKW Leibstadt.
Zudem präsidierte er die Schweizerische Gesellschaft der Kernfachleute.
«Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Werke in Gösgen und Leibstadt 80 Betriebsjahre alt werden können», sagt Nöggerath.
«Bei Beznau kann ich mir immerhin 70 Jahre vorstellen.
Surry 1 aus den frühen 1970er-Jahren ist ja fast genauso alt.»
Allerdings gebe es Bedingungen an so lange Laufzeiten:
«Man muss sich bestimmte technische Aspekte genau ansehen, wie zum Beispiel die Abnahme der Zähigkeit des Reaktordruckgefässes durch die sukzessive Neutronenbestrahlung aus dem Reaktorkern.»
Es gebe hier «regulatorische Grenzkriterien», die eingehalten werden müssten.
Für den Ersatz des Atomstroms bliebe mehr Zeit
Abgesehen von den technischen und wirtschaftlichen Bedingungen für eine Laufzeit von 80 bzw. 70 Jahren müssen gemäss Nöggerath auch
gesellschaftliche Voraussetzungen gegeben sein.
«Es ist entscheidend, dass weiterhin genügend Fachleute mit dem nötigen Knowhow bereitstehen.»
Da sei er aber optimistisch:
«Das Interesse an Kerntechnik bei jungen Leuten befindet sich seit einiger Zeit wieder im Aufwind.»
«Man kann den Bau neuer Kernkraftwerke als Generationenprojekt sehen,
vergleichbar mit dem Bau der Neuen Alpentransversale durch den Gotthard.»
Johannis Nöggerath, ehemaliger Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Kernfachleute
Könnten die Kernkraftwerke Gösgen und Leibstadt weit über das Jahr 2050 hinaus produzieren,
würde das die Energieperspektiven der Schweiz entscheidend verbessern.
Es müsste erst viel später ein Ersatz für den Strom dieser beiden Werke gefunden werden.
Diese liefern heute zusammen fast 30 Prozent der Elektrizität des Landes.
Für den Ausbau erneuerbarer Energie bliebe mehr Zeit. Eventuell könnte die Schweiz auch rechtzeitig Ersatz-AKW bauen, sofern das gesetzliche Neubauverbot gestrichen würde.
Neue AKW 100 Jahre in Betrieb?
Solche neuen Atomkraftwerke, die dann zur Generation III oder sogar IV zählen würden, könnten unter Umständen sogar noch länger Strom als die heutigen Werke erzeugen.
«Aus technischer Sicht sind selbst 100 Betriebsjahre nicht mehr ausgeschlossen», sagt Johannis Nöggerath.
Voraussetzung dafür sei, dass die betreffenden Länder langfristig als High-Tech-Gesellschaften erhalten blieben, um einen verantwortungsvollen Betrieb zu gewährleisten.
Der Bau von einem oder mehreren neuen Kernkraftwerken würde finanzielle Investitionen im zweistelligen Milliardenbereich bedingen.
Ohne Beteiligung des Staates geht es auch aus der Sicht von Johannis Nöggerath nicht.
Davon profitieren könnten im besten Fall aber drei Generationen.
Ihre Stromversorgung wäre gesichert.
«Man kann es gesellschaftlich mit dem Bau der Neuen Alpentransvversale durch den Gotthard vergleichen», betont der Kernfachmann.
Die Werke würden für die nächsten Generationen erstellt.
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Aargauer Zeitung / Benjamin Rosch
2022-02-12 de
FDP-Präsident Thierry Burkart ringt in der Atomfrage um
die Einheit in seiner Partei - und gewinnt
Der neue FDP-Präsident Thierry Burkart besteht seine erste Bewährungsprobe.
Die Delegiertenversammlung liefert Zeugnis eines stabilen Freisinns, aber Burkart musste Konzessionen eingehen.
Schliesslich haben sie sich auf folgenden Passus geeinigt:
Beim Ausbau und Ersatz bestehender einheimischer Produktionsanlagen dürfe es keine gesetzlichen Technologieverbote geben, «um einen stabilen Energiemix für künftige Generationen zu garantieren.
Es sind deshalb die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, «damit langfristig und bei Bedarf auch eine neue Generation der Kernkraft-Technologie ihren Beitrag an die Versorgungssicherheit leisten könnte, sofern die Sicherheit jederzeit gewährleistet werden kann.»
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Blick / Magdalena Martullo-Blocher
2022-02-11 de
«Ich wehre mich gegen diese Abzocke!»
Der Schweiz droht eine Stromlücke
Doch die Stromkonzerne hätten kein Interesse daran, diese zu verhindern,
kritisiert Ems-Chefin und SVP-Vizepräsidentin Magdalena Martullo Blocher im Interview.
Sie fordert, dass der Staat eingreift.
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Blick / Magdalena Martullo-Blocher
2021-07-22 de
Martullo-Blocher bekommt für AKW-Forderung Unterstützung von links
SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher möchte auch in Zukunft
voll auf Atomkraft setzen, um unabhängig zu bleiben.
Dabei erhält sie sogar Schützenhilfe vom anderen Ende des politischen Spektrums.
Ein Teil der Blick-Community bleibt aber skeptisch.
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Tagblatt / Stefan Brändle
2022-02-10 de
Macron geht in die Atom-Offensive:
Frankreich bestellt ein Dutzend neuer AKW -
die Kritik kommt sofort
Macron geht in die Atom-Offensive:
Frankreich bestellt ein Dutzend neuer AKW - die Kritik kommt sofort
Macron machte die Ankündigung am Donnerstag am ostfranzösischen Industriestandort Belfort,
wo heute schon Turbinen des Typs Arabelle für Atomreaktoren gebaut werden.
Der Präsident will, wie er sagte, die energetische Unabhängigkeit seines Landes sichern und die Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen.
Als Hauptmittel sieht er die Kernkraft.
Sie produziert seit Jahrzehnten gut 70 Prozent des französischen Stromkonsums, unter anderem auch für die in Frankreich verbreiteten Elektroheizungen.
Bei seinem Amtsantritt von 2017 hatte Macron gelobt, diesen Anteil wie schon vorher geplant auf 50 Prozent herunterzufahren und dafür die erneuerbaren Energien zu fördern.
Zu diesem Zweck - und auch als Konzession an die Grünen - legte er das elsässische Doppel-AKW Fessenheim still.
Kehrtwende à la Macron
Nun vollzieht Macron eine Kehrtwende.
In Belfort kündigte er den Bau von sechs Druckwasserreaktoren zweiter Generation an.
Diese EPR2 sollen bis 2035 Strom liefern.
Jeweils paarweise gebaut, sollen sie in Penly (Normandie), Gravelines (Nordfrankreich) sowie entweder in Bugey oder Tricastin (Rhonetal) entstehen.
Nur 70 Kilometer von Genf entfernt, ist das bestehende AKW Bugey der Schweiz seit langem ein Dorn im Auge.
Der Preis für diese Meiler soll sich insgesamt zwischen 50 und 65 Milliarden Euro bewegen.
Macron bestellt zudem Studien für acht weitere EPR2, die bis 2050 ans Netz gehen sollen.
Die insgesamt vierzehn Reaktoren sollen die ältesten der 56 heutigen Atomkraftwerke Frankreichs ersetzen.
Dazu investiert Macron eine Milliarde Euro in den Bau von Mini-Reaktoren (SMR).
Das fehlende Know-how
Wegen technischer Pannen und Korrosion sind landesweit acht Reaktoren ausser Betrieb.
Frankreich, sonst ein europäischer Stromexporteur, führt deshalb im Winter zu Spitzenzeiten Strom aus Nachbarländern ein.
In den letzten Wochen musste Macron zudem Gas- und sogar Kohlewerke neu anwerfen.
Vermutlich wird die Regierung auch die AKW-Laufzeit generell verlängern.
Denn die ganze französische Atomindustrie steckt in der Krise:
Die Reaktoren kommen in die Jahre, doch die Atomingenieure haben ihr Know-how verloren, da sie seit zwanzig Jahren keinen Meiler gebaut haben.
Das rächt sich nun beim Neubau des ersten EPR-Reaktors in Flamanville am Ärmelkanal:
Er soll mit über zehnjähriger Verspätung 2023 ans Netz gehen; die Kosten haben sich auf 19 Milliarden versechsfacht.
Bald hinter China?
Die in Frankreich seit de Charles Gaulles Zeiten einflussreiche Nuklearindustrie hofft aus den Fehlern in Flamanville zu lernen.
Der Vorsteher von Electricité de France (EDF), Jean-Bernard Lévy, erklärte noch vor wenigen Tagen:
«Ohne Atomkraft haben wir keine Chance, die Klimaneutralität zu erreichen.»
Weiter argumentiert er, China sei daran, Frankreich als zweitgrösste Atomnation (hinter den USA) abzulösen.
Viele Länder würden in Zukunft chinesische und russische Reaktoren kaufen, die tieferen Sicherheitsstandards entsprächen.
Frankreich will auch seine schlecht organisierte Atomindustrie neu aufstellen.
EDF hat am Donnerstag angekündigt, sie werde die Turbinenproduktion in Belfort von General Electric übernehmen.
Der Kaufpreis dürfte bei 900 Millionen Euro liegen.
Dabei ist der staatliche Stromkonzern mit 42 Milliarden Euro bis über die Ohren verschuldet.
Die Regierung wird ihn mit Steuergeldern rekapitalisieren müssen.
Die Rede ist von 8 Milliarden Euro.
Grosse Kritik von vielen Seiten
Parallel zum Atomkurs will Macron auch die erneuerbaren Energien ausbauen.
Und zwar vor allem die Windkraft.
An den langen französischen Meeresküsten ist bisher kein einziger Offshore-Windpark in Betrieb.
Nach Macrons Vorstellung sollen es bis 2050 deren 50 sein.
Wie der Präsident die teils heftigen lokalen Widerstände in der Normandie, der Bretagne und am Atlantik brechen will, vermochte er nicht zu sagen.
Dafür will er im gleichen Zeitraum die Fläche der Sonnenkollektoren verzehnfachen, wie er erklärte.
In den ersten Reaktionen auf die Ankündigung drang viel Kritik durch.
Die Umweltorganisation Greenpeace wirft dem Staatschef vor, er handle vor der Präsidentenwahl im April «opportunistisch».
Auch der grüne Präsidentschaftskandidat Yannick Jadot fragte, warum Macron das AKW Fessenheim abgeschaltet habe, jetzt aber neue Meiler baue.
Und warum er sich 2015 für den Verkauf des französischen Industrieflaggschiffs Alstom an die amerikanische General Electric stark gemacht habe - um das Geschäft nun wieder für teures Geld zuhanden von EDF zurückzukaufen.
Auch die konservative Präsidentschaftskandidatin Valérie Pécresse geisselte Macrons Wankelmut:
«Er hat Fessenheim geschlossen und wirft nun wieder die Kohlenwerke an.»
Die nuklearfreundliche Rechtsextremistin Marine Le Pen erklärte ebenfalls, Macron verfolge den nationalen Atomkurs nur halbherzig.
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Tagblatt
2022-02-08 de
Energieziele der Ampel seien "nicht erreichbar" -
Merz will "vorurteilsfrei" über Atomkraft nachdenken
CDU-Chef Friedrich Merz hält die Erneuerbaren-Ziele der Ampel für illusorisch.
Stattdessen will er sich mit Fusionsenergie und neuen Kernreaktoren beschäftigen.
Die Union will nach den Worten des neuen CDU-Chefs Friedrich Merz "vorurteilsfrei" auch über mögliche neue Nutzungsmöglichkeiten der Kernenergie sprechen.
"Wir sehen mit großer Skepsis die Energiepolitik der Bundesregierung", sagte Merz am Montag bei einem Treffen der Fraktionsvorsitzenden von CDU und CSU in Saarbrücken.
Die Ziele der Bundesregierung für die Umstellung großer Teile der Energieversorgung auf regenerative Energie seien nach Ansicht der Union "nicht erreichbar".
Die in den nächsten 10 bis 15 Jahren erwartete Verdoppelung des Strombedarfs sei "mit dem gegenwärtigen Konzept der Bundesregierung nicht zu leisten".
Die CDU wolle sich daher "sehr ausführlich mit allen Fragen der Energiewirtschaft und Energieerzeugung beschäftigen", sagte Merz.
"Das betrifft Gaskraftwerke, das betrifft aber auch Fusionsenergie, das betrifft auch neueste Formen der Energieerzeugung aus Kernenergie."
Die EU-Kommission hatte Anfang Februar in der sogenannten Taxonomie Gas und Atomkraft als nachhaltig eingestuft.
Merz fügte hinzu: "Das ist kein Plädoyer für den Wiedereinstieg in die Kernenergie.
Sondern das ist ein Plädoyer dafür, vorurteilsfrei diese Fragen auch einmal in der Union zu behandeln."
Merz sagte, der Ausstieg aus der jetzigen Nutzung der Kernenergie sei
beschlossen
"und wird von niemandem von uns infrage gestellt".
Es gebe allerdings neue technologische Entwicklungen.
Er verwies auf die Kernfusion sowie auf neue Reaktoren wie den sogenannten "Dual Fluid Reaktor" oder den Thoriumreaktor
Dort könnten zum Beispiel abgebrannte Brennstäbe wiederverwendet und deren Halbwertzeit deutlich reduziert werden.
"Wir wollen uns mit diesen technologischen Fragen, die völlig neu sind und die mit der alten Kernenergie nichts zu tun haben, beschäftigen, weil wir wissen wollen, was das für Technologien sind und ob sie möglicherweise eine Zukunft haben können", sagte Merz.
Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sprach von großer Sorge,
"dass die Energiepreisentwicklung zur sozialen Frage wird".
Geplante Heizkostenzuschüsse reichten nicht aus.
Es müsse darüber gesprochen werden, wie die Stromsteuern so gesenkt werden könnten, um auch den Umstieg auf neue Energien zu fördern.
Wegen Corona habe man "ohne weiteres" Steuersenkungen vorgenommen.
"Deswegen kann man auch hingehen und jetzt zumindest einmal vorübergehend die Energiesteuern herabsetzen."
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EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Alex Reichmuth
2022-01-20 de
Schweizer, baut Kernkraftwerke!
(
Der Beitrag erschien zuerst im Schweizer Nebelspalter hier)
In vielen europäischen Staaten dürfte bald der Strom knapp werden.
Das birgt eine einmalige Geschäftschance für die Eidgenossenschaft:
Die Schweiz sollte mehrere AKW aufstellen und das Ausland mit Elektrizität beliefern.
Ein Aufruf.
Es war die goldene Zeit der Schweizer Stromwirtschaft:
In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts verdienten die Betreiber von Pumpspeicherwerken gutes Geld mit einem gewitzten Geschäftsmodell:
Zuerst beförderten sie jeweils mit billigem Nachtstrom Wasser in ihre Stauseen hoch.
Dann, über Mittag, liessen sie dieses Wasser auf ihre Turbinen nieder und verkauften den so erzeugten Strom in halb Europa - exakt dann, wenn dieser Strom am meisten nachgefragt war und deshalb Spitzenpreise erzielte.
Mittlerweile ist dieses Modell Geschichte.
Heute liefern die vielen neuen Solaranlagen im In- und Ausland exakt am Mittag am meisten Elektrizität und verhageln den Schweizer Stromerzeugern so das Geschäft.
Doch goldene Zeiten könnten wieder anbrechen - wenn die Schweiz sich auf ihre Stärken besinnt, die künftige Situation in der europäischen Stromwirtschaft vorwegnimmt und sofort beginnt, die Voraussetzungen für künftigen wirtschaftlichen Erfolg zu schaffen.
Europäische Staaten werden bald nach Strom lechzen
Der Ansatz ist der: In einigen Jahren, sicher aber in wenigen Jahrzehnten wird in Europa der Strom knapp werden.
Das wird insbesondere im Winterhalbjahr der Fall sein.
Denn die Schere geht immer weiter auseinander.
Einerseits steigt die Stromnachfrage stetig:
Aus Klimaschutzgründen wird der Verkehr auf Elektromobilität umgestellt und in den Gebäuden kommen immer mehr Wärmepumpen statt Öl- und Gasheizungen zum Einsatz.
Zudem laufen immer mehr elektronische Geräte.
Das braucht Strom in rauhen Mengen.
Andererseits legen die europäischen Staaten immer mehr Kraftwerke still:
insbesondere fossile Kraftwerke, die aus Kohle, Öl und Gas Elektrizität produzieren, weil sie klimaschädlich sind; teilweise auch, wie in Deutschland und eventuell in Belgien, Kernkraftwerke.
Neue Wasserkraftwerke kann die Schweiz kaum mehr bauen, weil sie dem Schutz der Landschaft entgegenstehen.
Europäische Staaten werden darum in 10, 20 oder 30 Jahren nach Strom lechzen - insbesondere nach Strom, der im Winter verlässlich fliesst.
Hier ist die Schweiz gefragt.
KKW liefern zuverlässig und klimafreundlich Strom
Die Schweiz sollte neue Kernkraftwerke bauen.
Damit könnte sie nicht nur die Stromlücken, die im eigenen Land drohen, beseitigen.
Sie könnte damit auch andere Staaten beliefern, wenn dort der Strom ausgeht.
Auf Kernkraftwerke zu setzen ist deshalb angesagt, weil diese die einzige klimafreundliche und zuverlässige Form der Erzeugung von Elektrizität darstellen.
Denn neue Wasserkraftwerke kann die Schweiz kaum mehr bauen, weil sie dem Schutz der Landschaft entgegenstehen.
Beim Bau von Gaskraftwerken wiederum könnte das Land seine günstige Klimabilanz vergessen.
Solar- und Windstrom fallen unzuverlässig an und sind für eine sichere Stromversorgung sowieso nicht zu gebrauchen.
Der Vorschlag besteht konkret darin, drei neue Kernkraftwerke zu bauen.
Eines in Mühleberg.
Eines in Beznau.
Und eines in Gösgen.
Damit kann die Schweiz genug Strom auch für künftige Exporte herstellen.
Das Neubauverbot müsste beseitigt werden
Natürlich: Es gibt Hindernisse.
Eines besteht darin, dass der Neubau von Kernkraftwerken per Gesetz verboten ist.
So hat es das Stimmvolk 2017 beschlossen, als ihm fälschlicherweise weisgemacht wurde, die Versorgung könne künftig mit Solar- und Windstrom gesichert werden.
Dieses Verbot müsste man aufheben, was wohl eine Volksabstimmung nötig machen würde.
Die Bewilligungsverfahren sollten beschleunigt werden, damit potentielle Geldgeber wieder ein Interesse haben, in Kernkraftwerke zu investieren.
Weiter müsste dafür gesorgt werden, dass die Bewilligungsverfahren für neue KKW zeitlich gestrafft werden.
Sonst dauert die Planung ewig.
Bundesrätin Simonetta Sommaruga macht es derzeit bei den Verfahren für Wasserkraft- und Windkraftanlagen vor:
Sie will das Bewilligungsprozedere bündeln, sodass die Gegner solcher Anlagen nicht mehrmals bis vor Bundesgericht gelangen können, sondern nur ein einziges Mal.
Damit sollen die Verfahren beschleunigt werden, damit potentielle Geldgeber wieder ein Interesse haben, in solche Kraftwerke zu investieren.
Dasselbe ist bei Atomkraftwerken notwendig.
Potenzielle Investoren wurden abgeschreckt
KKW-Gegner werden einwenden, dass Kernstrom viel zu teuer sei und sich kaum Investoren finden liessen.
In der Tat haben die grossen Schweizer Stromkonzerne der Kernenergiewirtschaft abgeschworen und bekunden derzeit kein Interesse an Neubauten.
Doch wer möchte ihnen das verübeln?
Die Kernkraft wurde jahrzehntelang schlecht geredet.
Die Auflagen an die Betreiber wurden immer weiter erhöht. Und die Bewilligungsverfahren wurden ins schier Unermessliche verkompliziert.
Es gilt, diese Entwicklungen rückgängig zu machen, wo es die Sicherheit zulässt:
Kernkraftwerke zu bauen, muss wieder eine realistische und lohnenswerte Option werden.
Gewiss: In Europa sind mehrere Neubau-Projekte zeitlich und finanziell aus dem Ruder gelaufen.
Die Stichworte dazu sind:
Flamanville in Frankreich, Olkiluoto in Finnland und Hinkley Point in Grossbritannien.
Die Gründe dafür sind Probleme mit einem neuen Kraftwerkstyp und Missmanagement.
Doch andere Neubauten zeigen, dass es noch immer möglich ist, neue KKW zügig und zu vernünftigen Kosten aufzustellen.
Südkorea baut in Abu Dhabi vier grosse Reaktoren
Zu erwähnen ist insbesondere die Grossanlage Barakah in Abu Dhabi.
Dort entstehen vier Reaktoren mit einer Leistung von je 1,45 Gigawatt, zu überschaubaren Kosten von insgesamt 20,4 Milliarden Dollar.
(Zum Vergleich: Das KKW Gösgen hat eine Leistung von 1,06 Gigawatt.)
Zwei Barakah-Reaktoren haben letztes Jahr den Betrieb aufgenommen.
Die anderen werden auch bald Strom liefern.
Erbaut werden die vier Reaktoren unter Leitung des südkoreanischen Stromversorgers Kepco.
Warum klopft die Schweiz nicht auch in Südkorea an?
Die EU-Kommission hat soeben entschieden, dass Investitionen in die Kernkraft als nachhaltig gelten (siehe hier).
Das dürfte neue Geldgeber anlocken.
Auch die Schweiz, obwohl nicht EU-Land, könnte von diesem Rückenwind für die Kerntechnologie profitieren.
Ein bürgerlicher Schulterschluss ist notwendig
In Europa plant mittlerweile eine ganze Reihe von Ländern neue Kernkraftwerke:
Frankreich,
Grossbritannien,
die Niederlande,
Finnland,
Polen,
Tschechien,
Ungarn.
In all diesen Ländern ist man offensichtlich optimistisch, Investoren zu finden.
Es ist nicht einzusehen, warum es nicht auch der Schweiz gelingen sollte, neue KKW zu verwirklichen.
Die Schweiz könnte sich mit Stromexporten aus Kernkraftwerken eine goldene Nase verdienen.
Voraussetzung für eine neue Zukunft der Schweizer Stromwirtschaft ist ein entsprechender politischer Wille.
Die Politiker des Landes sollten jetzt eingestehen, dass die Energiestrategie 2050 gescheitert ist und in eine Strommangellage führt.
Sie sollten stattdessen eine KKW-Offensive propagieren.
Die linken und grünen Parteien werden zwar nicht mitmachen.
Darum braucht es einen Schulterschluss der Bürgerlichen.
In spätestens 20 Jahren würden drei neue Schweizer KKW in Betrieb gehen.
Die Stromlücke wäre abgewendet.
Und das Land könnte sich mit Exporten eine goldene Nase verdienen.
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⇧ 2021
Nebelspalter / Alex Reichmuth
2021-09-30 de
Zehn Jahre nach «Fukushima»: Atomkraft auf dem Vormarsch
Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen. Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
Italien
Der italienische Umweltminister Roberto Cingolani hat an einem Tabu gerüttelt.
Er hat durchblicken lassen, dass die Atomkraft für Italien eine Option sein könnte.
Das hat ihm einen Sturm der Entrüstung eingebracht - und Morddrohungen.
Nach dem Unglück von Tschernobyl 1986 hat Italien seine drei Atommeiler abgeschaltet.
In zwei Abstimmungen - 1987 und 2011 - haben sich die Italienerinnen und Italiener gegen Kernkraft ausgesprochen.
Doch jetzt hat sich Cingolani erlaubt, auf die Vorteile der vierten Generation von Atomkraftwerken hinzuweisen, die sich weltweit in Entwicklung befindet.
«Wenn sich irgendwann herausstellt, dass nur wenige Kilogramm radioaktiver Abfälle anfallen, die Sicherheit hoch und die Kosten niedrig sind, wäre es töricht, diese Technologie nicht in Betracht zu ziehen», sagte Roberto Cingolani.
Seine Leibwache musste daraufhin verstärkt werden.
Neue Reaktoren in Bangladesch und Ägypten
Ob Italien je wieder in die Atomkraft einsteigt, steht in den Sternen.
Tatsache ist aber, dass sich mehrere Länder neu für die Kernenergie entschieden haben - oder sogar schon an Reaktoren bauen.
Bangladesch und Türkei
So werden derzeit je zwei Reaktoren in Bangladesch und in der Türkei errichtet.
Ägypten und Usbekistan
Auch Ägypten und Usbekistan wälzen konkrete Pläne für einen Einstieg in die Kernkraft.
Es gibt zudem eine lange Liste von Ländern, die an der Atomtechnologie zumindest sehr interessiert sind.
Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Zu ihnen zählen Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda
Auch Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda klären ab, ob sie in die Technologie einsteigen wollen.
Keine Todesopfer wegen «Fukushima»
Vor zehn Jahren ereignete sich der Atomunfall im japanischen Fukushima.
Gleich bei mehreren Reaktoren kam es zu einer Kernschmelze.
Obwohl wegen «Fukushima» kein einziger Mensch ums Leben kam, war der Unfall für die Kernkraft weltweit ein herber Rückschlag.
Japan
Japan nahm seine ganze Flotte, die aus 54 Reaktoren bestand, vorübergehend vom Netz.
Deutschland
Deutschland schaltete mehrere Reaktoren definitiv ab und will bis Ende nächstes Jahr die letzten sechs Atommeiler stilllegen.
Schweiz
Die Schweiz beschloss, keine neuen AKW mehr zu bauen.
Hierzulande bezeichnen AKW-Gegner die Atomenergie regelmässig als «veraltete Technologie».
Doch die Kernenergie ist heute wieder auf dem Vormarsch.
Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA)
Zum ersten Mal seit dem Unglück von Fukushima hat die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) ihre Prognose zum weltweiten Ausbau nach oben revidiert.
Bis 2050 könnten sich demnach die Produktionskapazitäten für Atomstrom von heute 392 Gigawatt auf 792 Gigawatt verdoppeln.
Das entspricht zumindest dem Maximalszenario im jüngsten Jahresbericht der IAEA (siehe hier).
10 Prozent des Stroms kommen aus der Atomkraft
792 Gigawatt - das sind 10 Prozent mehr, als die Agentur letztes Jahr geschätzt hat.
In einem konservativen Szenario der IAEA würde die Produktionskapazität 2050 hingegen auf dem heutigen Niveau bleiben.
2020 stammten rund 10 Prozent des weltweit erzeugten Stroms aus der Kernkraft.
Reaktoren im Bau
Derzeit befinden sich 52 Reaktoren im Bau,
davon 13 in China,
7 in Indien
und 4 in Südkorea.
Reaktoren in Betrieb
Ende letzten Jahres waren
weltweit 442 Atomreaktoren
in 32 Länder in Betrieb.
Am meisten Reaktoren standen
in den USA (94),
gefolgt von Frankreich (56)
und China (50).
Allgemein wird erwartet, dass der Stromkonsum bis 2050 enorm zunimmt.
Eine Verdopplung der nuklearen Produktionskapazitäten würde den Anteil der Atomkraft an der Stromproduktion darum «nur» von 10 auf 12 Prozent steigern.
Bleibt die Kernenergieproduktion dagegen auf dem heutigen Niveau, würde ihr Anteil gar auf 6 Prozent fallen.
Polen
Polen will fünf Reaktoren bauen
Neu in die Kernkraft einsteigen will auch Polen.
Das osteuropäische Land ist heute zu über 70 Prozent von Kohlestrom abhängig und sucht wegen des Klimaschutzes nach Alternativen.
Im letzten Februar legte die polnische Regierung ein Strategiepapier vor, gemäss dem spätestens 2026 mit dem Bau eines ersten Reaktors begonnen werden soll.
Bis 2043 sollen dann nicht weniger als fünf Reaktoren in Betrieb sein.
Gemäss der polnischen Regierung sind AKW die «billigste Energiequelle unter Berücksichtigung der Gesamtkostenbilanz und der Betriebszeit» und könnten die «energetische Sicherheit des Landes» absichern.
Wie die IAEA schreibt, ist eine Verdopplung der Kernkraftkapazitäten bis 2050 nur möglich, wenn sich im Atomsektor neue Technologien durchsetzen.
Kleine und modulare Reaktoren
Eine Option sind kleine und modulare Reaktoren.
Solche Minireaktoren will etwa die amerikanische Firma TerraPower errichten, die vom IT-Unternehmer Bill Gates gegründet wurde.
Grossbritannien
Unter anderem sieht Grossbritannien den Bau von Minireaktoren vor, um seine ambitionierten Klimaziele zu erreichen.
USA
US-Präsident Joe Biden setzt ebenfalls auf die Vorteile solcher kleinen Reaktoren.
China
China testet einen Thorium-Reaktor
In Zukunft sollen Atomreaktoren auch sicherer werden und weniger Abfälle hinterlassen.
Einen entsprechenden Reaktortyp will China in der Stadt Wuwei im Nordwesten des Landes testen.
Wie das Fachmagazin «Nature» vor wenigen Tagen berichtete, soll der Testreaktor mit Thorium und Flüssigsalz statt Uran betrieben werden.
Wenn das Experiment gelingt, will China bis 2030 einen Reaktor dieses Typs bauen, der genug Strom für eine Kleinstadt liefert.
«Es gibt keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien.»
Europa
In Europa tobt derweil ein Kampf um die Atomkraft.
Deutschland und Österreich
Während Länder wie Deutschland und Österreich bremsen, haben
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn in einem Brief an die EU-Kommission ihre Unterstützung für die Förderung der Kernenergie betont.
EU-Kommission muss sich für oder gegen Kernkraft entscheiden
Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC)
Positiv zur Kernkraft geäussert hat sich auch die Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC).
In einem Bericht vom letzten März schrieb das JRC, es gebe «keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien» (siehe hier).
Die EU-Kommission muss nun entscheiden, ob sie die Atomenergie im Rahmen ihrer grünen Finanz-Taxonomie für Investitionen empfiehlt.
Offenbar tut sich die Kommission mit dem Entscheid schwer, denn dieser wird schon seit einigen Monaten erwartet.
Er ist nun aber für November angekündigt.
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⇧ 2017
Referenzen / Reverences:
⇧ 2016
Spiegel Online
2016-05-21 de
Wie Forscher klammheimlich die verhasste Kernkraft revolutionieren
Das Gerät, das unseren Blick auf die Kernkraft verändern könnte, ist kaum größer als ein Einfamilienhaus - und soll dennoch die Power haben, abertausende Haushalte mit Strom zu versorgen.
Es soll
absolut sicher sein.
Und so ganz nebenbei Energie aus Atommüll gewinnen können.
"Prism" ist ein Mini-Reaktor, ein Atomkraftwerk im Miniaturformat.
Dabei handelt es sich nicht um irgendein futuristisches Hirngespinst.
Die Firma GE Hitachi Nuclear Energy hat bereits erfolgreich einen Prototypen getestet.
Prism ist bei weitem nicht der der einzige Vertreter einer Art von kleinen, mobilen Reaktoren, an denen Unternehmen weltweit forschen.
Sie bringen Unterstützer wie den Microsoft-Gründer Bill Gates oder den Facebook-Investor Peter Thiel ins Schwärmen.
Währenddessen fürchten Atomgegner in Deutschland die Wiederauferstehung eines längst besiegt geglaubten Feindes.
⇧ 2013
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2013-06-23 de
"Das Zeitalter der Kerntechnik beginnt gerade erst" -
Interview mit Dr. Klaus-Dieter Humpich
Der Versuch einer Neubetrachtung" erklärt im Interview, warum er Kernenergie weiterhin für zukunftsweisend und sowohl radioaktive Abfälle als auch Unfälle für lösbare Probleme hält.
Wiederaufbereitung alter Brennstäbe
In dem Moment, wo Natururan so teuer geworden ist und andererseits die Technologie zur Wiederaufbereitung alter Brennstäbe entsprechend billiger, setzt aus wirtschaftlichen Gründen die Wiederaufbereitung in großem Maßstab ein.
Endlagerung des Atommülls
Ich bin grundsätzlich ein Gegner von Endlösungen.
Die Kerntechnik hat von Anfang an versucht, den Weg der Abfallentsorgung über Deponien zu verhindern.
Der Ansatz von Rot/Grün einfach gebrauchte Brennelemente zu verbuddeln ist der Weg ewig gestriger.
Wie gesagt, weltweit hängt nur noch die deutsche Linke an dem Gedanken eines endgültigen Lagers.
Zukunft der Kernenergie
Wenn man fossile Brennstoffe nicht mehr nutzen kann oder will, wie es die Klimapolitik von uns fordert, bleibt überhaupt nur die Kernenergie.
Wohlgemerkt, wir reden über die großtechnische Nutzung, die den Energiehunger von Milliarden Indern und Chinesen stillen muss!
China hat nicht ohne Grund die Kraftwerkstechnik als eine der drei zentralen Technologiebereiche, also neben Automobilindustrie und Informationsverarbeitung, erwählt.
Wenn wir den Stand der Kerntechnik von heute mit der Entwicklung der Schifffahrt vergleichen, schnauben gerade die ersten Kohle verschlingenden Dampfer über die Weltmeere.
Hin und wieder explodiert auch mal ein Kessel, aber der Vorteil der Unabhängigkeit von den Launen des Windes überzeugt immer mehr Reeder.
Einige besonders weitsichtige Reeder bestellen die ersten Dampfer mit Ölkesseln.
Sie laufen demnächst vom Stapel.
Auf den Reißbrettern führender Werften werden bereits ganz neue Antriebskonzepte geplant.
Völlig neue Häfen entstehen.
Nur Käpt'n Blaubär und seine Gefolgsleute halten Dampfer für Teufelszeug und geben ihnen keine Zukunft.
Das Zeitalter der Kerntechnik (Uran und Thorium)
Das Zeitalter der Kerntechnik (Uran und Thorium) beginnt gerade erst und wird mindestens die nächsten 500 Jahre die Entwicklung der Menschheit vorantreiben.
Ich bin persönlich überzeugt, dass in wenigen Jahrzehnten Kernkraftwerke mit kleiner Leistung als "Blockheizkraftwerke" für die Metropolen und Industrieparks der Welt noch eine ungeahnte Rolle spielen werden.
Warum sollten wir auch in zwanzig Jahren nicht unsere Kraftwerke aus China importieren?
Klappt doch heute schon ganz gut mit Notebooks und Unterhaltungselektronik.
Womit wir die dann bezahlen sollen?
Natürlich mit Äpfeln vom Biobauernhof, schließlich müssen die leeren Containerschiffe auf ihrer Rückfahrt ohnehin Ballast aufnehmen.
In diesem Sinne, glückliches "atomfreies" Deutschland, denn diesmal muss der Letzte nicht mal mehr das Licht ausmachen.
EuroNews - Futuris
2008-03-29 de
Kernkraftwerke der Zukunft
Haben Kernkraftwerke eine Zukunft? Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge wird Atomenergie um die Mitte des Jahrhunderts sicherer, umweltfreundlicher und billiger sein.
Auf dem Weg zu einer neuen Generation von Kernkraftwerken hat die Forschung große Fortschritte gemacht.
⇧ 2010
Energieagentur:Kernkraft wird größte Stromquelle
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2010-09-28 de
Die Renaissance der Kernenergie in der Welt!
Die zunehmende Aktivität bei den Neubauten zeigt sich an der zunehmenden Anzahl der in Bau befindlichen Kernkraftwerke: Das waren
Ende 2007 29 KKW's in Bau.
Ende 2008 43 KKW's in Bau
Ende 2009 56 KKW's in Bau
Weiterhin waren Ende 2009 80 KKW's in konkreter Planung, 130 in beabsichtigter Planung.
Die Ende 2009 in Bau befindlichen Kernkraftwerke befinden sich in
Finnland (1),
Frankreich (1),
Russland (10),
Ukraine (2),
Slowakei (2),
Bulgarien (2),
Iran (1),
Pakistan (1),
Argentinien (1),
USA (1),
Indien (5),
China (20),
Japan (1),
Taiwan (2),
Südkorea (6).
de
Renaissance der Kernenergie, Teil I
en
MIT releases major report: The Future of the Nuclear Fuel Cycle
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2010-11-13 de
Renaissance der Kernenergie, Teil I
In Deutschland schickt sich das Bündnis90/Die Grünen an, die bisherigen Volksparteien ein- und vielleicht sogar zu überholen.
Das Grundcredo und der Gründungsauftrag dieser Partei ist die rückwärtsgewandte Verneinung als konsequente und mit demagogischen Mitteln betriebenen Verteufelung der sichersten, wirtschaftlichsten und nachhaltigsten Energiequelle, die der Menschheit jemals zur Verfügung stand.
Sollte sich diese Entwicklung hierzulande fortsetzen, begibt sich Deutschland erneut in eine Außenseiterrolle der Weltgemeinschaft.
Anstatt das große intellektuelle und ingenieurtechnische Potential Deutschlands nutzbringend für die echten Zukunftsherausforderungen einzusetzen, wird es bei zwar technologisch anspruchsvollen, aber wirtschaftlich nutzlosen Anwendungen mittelalterlicher Methoden zur Energiegewinnung verschwendet (Windräder) und zur Durchsetzung einer Green-Economy-Vision missbraucht, die jedem Naturschutz (s. Landschafts- und Tierschädigung durch Windräder) widerspricht, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie nachhaltig mindert und die Zukunftschancen unserer Kinder schädigt.
MIT Massachusetts Institute of Technology
2010-09-16 en
MIT releases major report: The Future of the Nuclear Fuel Cycle
MIT study finds no shortage of uranium for nuclear energy for decades, but more research is needed to develop improved fuel-cycle options.
The new study suggests an alternative: an enriched uranium-initiated
breeder reactor in which additional natural or depleted (that is,
a remnant of the enrichment process) uranium is added to the reactor
core at the same rate nuclear materials are consumed.
No excess nuclear materials are produced.
This is a much simpler and more efficient self-sustaining fuel cycle.
Quelle / Source:
de Renaissance der Kernenergie II: Die Lösung des Entsorgungsproblems
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2010-11-23 de
Renaissance der Kernenergie II: Die Lösung des Entsorgungsproblems
Gemäß Aussage einer SHELL-Studie "Energy Needs, Choices and Possibilities - Scenarios to 2050 (2001)" wird sich der Energiebedarf der Menschheit bis 2050 in etwa verdoppeln und er wird zunehmend in Form elektrischer Energie benötigt.
Dass Verdoppelung bei ansteigenden Bevölkerungszahlen und zunehmendem Lebensstandard nicht mit regenerativen Energien erreicht werden kann, ist jedem einsichtig, der mit elementaren physikalischen, technischen und wirtschaftlichen Grundbegriffen der Stromerzeugung vertraut ist.
Die einzige, von so gut wie allen Nationen dieser Erde verfolgte Lösung zur Schaffung einer umweltgerechten, zuverlässigen, wirtschaftlichen und nachhaltigen Energiequellen zur Deckung des elektrischen Strombedarfs ist die Kernenergie.
Ausnahmen von dieser Regel bilden Länder, wie beispielsweise Norwegen, die auf Grund ihrer einmaligen geographisch-topologischen Voraussetzungen ihren Strombedarf ausschließlich aus Wasserkraft decken können.
Bei der hierzulande fast nur noch mit Ideologie geführten Auseinandersetzung um Restlaufzeiten von Kernkraftwerken wird übersehen bzw. verschwiegen, dass inzwischen inhärent sichere Kraftwerkstypen zum Ersatz älterer Anlagen auf dem Reißbrett und in Erprobungsanlagen bereit stehen.
Man teilt die zahlreichen Methoden, mit denen Kernkraftwerke arbeiten und ihren Entwicklungsstand in "Generationen" ein.
Eine Übersicht hierzu biete der im Internet zugängliche Beitrag von T. Schulenberg von der TH Karlsruhe, gehalten auf der 71. Jahrestagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, Regensburg im März 2007, erliegt hier als pdf-File bei.
Der vorliegende Beitrag beschränkt sich auf das nicht nur technisch, sondern zumindest in Deutschland auch gesellschaftspolitisch wichtige Detailproblem, wie diese neuen Kraftwerkstypen mit dem radioaktiven Abfall fertigwerden.
Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke, Physiker, EIKE-Presssprecher
2010-11 de
Partitionierung & Transmutation - neue Konzepte der nuklearen
Abfallentsorgung
Das P&T Prinzip
Die Zauberworte des insbesondere in der EU verfolgten neuen Kernkraftwerkskonzeptes der IV. Generation von Kernkraftwerken heißen "Partitionierung und Transmutation" (P&T).
Damit werden zukünftig etwa 99% des bisherigen abgebrannten Kernbrennstoffs vermieden.
Zur Zeit erzeugen in der EU 145 Reaktoren rd. 2500 Tonnen Kernmüll im Jahr, so dass nach Einführung von P&T davon nur noch grob 25 Tonnen übrig bleiben, die dauerhaft untergebracht werden müssen.
Wie will man dieses Kunststück fertigbringen?
Im ersten Schritt der Partitionierung werden die bisher aufbereiteten, oder in die Endlagerung verbrachten radioaktiven Bestandteile des Kernabfalls abgetrennt (partitioniert).
In einem zweiten Schritt, der auf Einschaltung eines speziellen separaten Reaktors basiert, werden sie in Substanzen mit kürzerer Halbwertszeit transmutiert.
Das Verfahren hat nicht nur den Vorteil, die ursprüngliche Menge des radioaktiven Abfalls um etwa zwei Größenordnungen zu verringern, sondern zugleich nahezu den vollständigen Energieinhalt des ursprünglichen Spaltmaterials auszunutzen, der bei einer Verbringung in Endlagerstätten als nutzlose Wärme verloren geht.
Sozusagen als "Nebenprodukt" ist infolge der hohen Ausnutzung des Kernbrennstoffs mit P&T daher die ohnehin sehr langfristige Verfügbarkeit von Kernbrennstoff nunmehr über nicht mehr überschaubare Zeiträume von vielen tausend Jahren gesichert.
Quellen / Sources:
T. Schulenberg, Institut für Kern- und Energietechnik
Forschungszentrum Karlsruhe
2007-03-26/30 de
Reaktorkonzepte der 4. Generation
Zusammenfassung
Vor ca. 5 Jahren gründeten 10 Nationen, darunter USA, Canada, Japan, Südkorea, Südafrika und Frankreich, das Generation IV International Forum mit dem Ziel, gemeinsam nukleare Systeme der 4. Generation zu entwickeln, die in 30 Jahren oder auch später benötigt werden könnten.
Der Initiative schlossen sich später die Euratom-Länder und kürzlich China und Russland an.
Die Systeme sollten wirtschaftlich, sicher und zuverlässig sein, sie sollten eine nachhaltige Versorgung mit Kernenergie ermöglichen und wenig Abfall erzeugen, aber nur ein geringes Risiko der Proliferation von Spaltmaterial haben.
In diesem weltweiten Forschungsprogramm werden heute 6 Reaktorkonzepte näher untersucht.
Fortschrittliche Leichtwasserreaktoren mit überkritischen Dampfzuständen, analog der Weiterentwicklung fossil gefeuerter Dampfkraftwerke, sollen höhere Wirkungsgrade bei kleineren Anlagenkosten ermöglichen als heutige Druckwasserreaktoren.
Helium gekühlte Hochtemperaturreaktoren, die neben Strom auch Prozesswärme bereitstellen können, setzen die Entwicklung des deutschen Kugelhaufenreaktors fort.
Schnelle Reaktoren für eine nachhaltige Nutzung von Spaltmaterial, die alternativ mit Helium, Blei oder Natrium gekühlt werden, sollen Plutonium verwerten ohne waffentaugliches Spaltmaterial zu erzeugen.
Schließlich ist noch ein recht innovatives Konzept zu erwähnen, bei dem Spaltmaterial in flüssigem Salz gelöst wird, um kontinuierlich Spaltstoff zuführen und Spaltprodukte abziehen zu können. Der Vortrag gibt eine kurze Einführung in jedes dieser Reaktorkonzepte und dessen Entwicklungsziele.
Kurt Kugeler
de
Gibt es den katastrophenfreien Kernreaktor?
Beim Hochtemperaturreaktor mit kugelförmigen graphitischen Brennelementen ist eine Kernschmelze ausgeschlossen
⇧ 2009
de Frankreich, Italien, Großbritannien und jetzt auch Schweden: Alle großen EU-Staaten planen neue Kernkraftwerke
Es war eine historische Entscheidung: 1980, wenige Monate nach der Kernschmelze im US-Reaktor Harrisburg, beschloss Schweden als erstes Land der Welt den Ausstieg aus der Atomkraft. Per Referendum stimmten die Bürger gegen die Risiko-Energie, der Bau neuer Anlagen war in dem skandinavischen Land fortan verboten.
Ebenso historisch ist nun die Entscheidung der Stockholmer Regierung vom Donnerstag: Knapp 30 Jahre nach dem Votum des Volkes kehrt Schweden zur Kernkraft zurück.
Welt Online
2009-02-06 de
Atom-Comeback bringt Deutschland in Nöte
⇧ 2006
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Kernfusion |
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de
Kernfusionsreaktor |
Max-Planck-Gesellschaft
2010-06-24 de
Wie funktioniert ein Fusionskraftwerk?
Ein futuristisches Unterrichtsgespräch, unterstützt durch dokumentarische Aufnahmen und Animationen, gibt dem Zuschauer einen Überblick über Grundlagen, Entwicklung und Stand der Fusionsforschung:
Ähnlich wie die Sonne soll ein Fusionskraftwerk aus der Verschmelzung von Atomkernen Energie gewinnen.
Um das Fusionsfeuer zu zünden, muss es gelingen, den Brennstoff - ein Wasserstoffplasma - in Magnetfeldern einzuschließen und auf Temperaturen über 100 Millionen Grad aufzuheizen.
Nächster Schritt der weltweiten Fusionsforschung auf dem Weg zu dieser nahezu unerschöpflichen Energiequelle ist der internationale Testreaktor ITER.
⇧ de Definitionen en Definitions fr Définitions
Ein Kernfusionskraftwerk könnte im Vergleich zu einem Kernspaltungskraftwerk bei wesentlich geringerem Brennstoffverbrauch, einem praktisch fast unbegrenzten Brennstoffvorrat, besserer Anlagensicherheit und mit weniger langlebigem radioaktivem Abfall große Mengen an elektrischer Energie liefern.
⇧ de Text en Text fr Texte
⇒ Google Web
de
iter
⇒ Google Video
de
iter |
DW-TV 2009-02-09 de Projekt Zukunft | Energie der Zukunft?
Es ist ein gigantisches Forschungsprojekt,in seinen Dimensionen
vergleichbar mit der Raumstation ISS:
Der Kernfusionsreaktor ITER,der im französischen Cadarache entsteht.
Nun,2009,soll der Bau beginnen. Beteiligt sind viele Industrienationen, die Kosten belaufen sich - vorläufig geschätzt - auf zehn Milliarden Euro.
ITER soll zeigen, ass es physikalisch und technisch möglich ist, durch Kernfusion Energie zu gewinnen.
Ab Temperaturen von 100 Millionen °C verschmelzen Deuterium und Tritium zu einem Helium-Atom. Diese Kernfusion läuft im gigantischen Ausmaß in der Sonne ab.
Mit ITER soll sie auf der Erde nachgeahmt werden.
watson
2015-12-10 de
Fusionsanlage Wendelstein 7-X: Die Sonnenmaschine läuft
n-tv
2015-11-29 de
"Wendelstein 7-X" ist betriebsbereit
Wenn in der Sonne Wasserstoff-Atomkerne zu Helium verschmelzen, entsteht Energie. Fusionsforscher in Greifswald wollen die Sonne auf die Erde holen: Die Kernfusions-Testanlage "Wendelstein 7-X" steht vor dem Start und ist betriebsbereit.
Doch bis zum Start dürften noch einige Wochen vergehen.
Fehlender Druck wird durch Temperatur ausgeglichen
Die Sonne macht vor, was Fusionsforscher seit Mitte des 20. Jahrhunderts erforschen: aus Wasserstoff ein Plasma zu erzeugen, das unter hohen Temperaturen zu Helium fusioniert und dabei gigantische Mengen Energie freisetzt.
Im Sonneninneren verschmelzen pro Sekunde unter Temperaturen von 15 Millionen Grad und extremem Druck rund 567 Millionen Tonnen Wasserstoff zu 563 Millionen Tonnen Helium.
In Greifswald wollen die Forscher ein extrem dünnes Gas nun mit 100 Millionen Grad - sechsmal heißer als der Kern der Sonne - durch den luftleeren Ring der Anlage jagen und es damit kurz vor den Fusionspunkt bringen.
Da der im Sonneninneren herrschende Druck von 10 hoch 16 Pascal auf der Erde nicht erzeugt werden kann, müssen in der Forschungsanlage durch höhere Temperaturen Bedingungen geschaffen werden, die in einem späteren Kraftwerk eine Verschmelzung zu Atomkernen ermöglichen, wie Klinger erklärt.
Eine Mikrowellenheizung wird dazu das dünne Wasserstoffplasma auf 100 Millionen Grad erhitzen.
In Form gehalten wird das Plasma durch ein Magnetfeld, das nur von bizarr geformten supraleitenden Spulen erzeugt werden kann.
Die Spulen müssen dafür auf minus 270 Grad, nahe dem absoluten Nullpunkt, heruntergekühlt werden, wie Klinger sagt.
Energie wird "Wendelstein 7-X" noch nicht erzeugen.
Die Anlage ist nicht nur hoch kompliziert.
Sie ist mit Gesamtkosten von mittlerweile einer Milliarde Euro auch extrem teuer.
EU, Bund und mit acht Prozent auch das Land Mecklenburg-Vorpommern tragen die Kosten.
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⇧ 2022
Junge Freiheit / (JF-TV THEMA)
2022-03-31 de
Preisschock: Energiekrise - Eine Lösung muss her
Der Krieg in der Ukraine führt zu immer krasser steigenden Energiepreisen
zum Beispiel bei Erdgas, das Deutschland vor allem aus Rußland bezieht.
Doch der Krieg ist zwar Brandbeschleuniger, nicht aber Ursache für die Energiekrise.
Denn der rapide Preisanstieg setzte hierzulande schon vorher ein, war im Zuge der sogenannten Energiewende wohl auch so beabsichtigt, mutmaßt Michael Limburg in der aktuellen Ausgabe von JF-TV THEMA.
Wie sich die steigenden Preise auf Deutschlands Unternehmen auswirken, schildert der Trigema-Chef Wolfgang Grupp im Interview in JF-Ausgabe 14/22.
Um das Achtfache habe sich der Preis für Erdgas erhöht, so Grupp, der selbst einen Stillstand seiner Produktion in Deutschland nicht mehr ausschließen kann.
Und fordert: "Es muß eine Lösung her!"
Wie es überhaupt dazu kam, welche Fehler, aber auch welche Ideologien dahinterstehen und wie eine solche Lösung aussehen könnte, erklärt Energieexperte Limburg in der aktuellen Ausgabe von JF-TV THEMA:
Es muß eine Lösung her!
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
⇧ 2014
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Willy Marth
2014-12-21 de
Mit heißer Nadel gestrickt! Warum der Atomausstieg teuer wird
Der Atomausstieg ist fast schon Geschichte.
Nicht aber seine juristische Aufarbeitung.
Diese beginnt erst und kann (für die Steuerzahler) noch sehr teuer werden.
Erinnern wir uns: wenige Tage nach den Vorfällen im japanischen Fukushima, am 11. März 2011, veranlasste die Bundeskanzlerin die sofortige Stilllegung von acht deutschen Kernkraftwerken (das sogenannte Moratorium) und die zeitlich gestufte Abschaltung von weiteren neun bis zum Jahr 2022.
Sie begründete diese Maßnahme unter anderem mit dem erheblichen Restrisiko dieser Technologie, wie in Japan ersichtlich.
Niemand argumentierte hörbar dagegen auch nicht die Betreiber der genannten Atomkraftwerke.
Dies geschieht erst jetzt und kulminiert in Schadensersatzklagen von hunderten von Millionen, ja sogar solchen in Milliardenhöhe.
Wie ist dieses anfängliche Schweigen zu verstehen und welche Aussichten besitzen diese Klagen?
⇧ 2012
Die Welt
2012-06-13 de
Energiewende: AKW-Betreiber fordern 15 Milliarden Schadensersatz
Die Betreiber der deutschen Kernkraftwerke verlangen wegen des Atomausstiegs rund 15 Milliarden Euro Schadensersatz vom Staat.
Neben E.on und RWE will auch der schwedische Vattenfall-Konzern klagen.
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▶Energiepolitik (Wende): Kernkraftwerk-Ersatz │ ▶Kernkraftwerke: Ersatz von Kernkraftwerkende | en | fr |
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Bild
2022-06-26 de
Droht der Blackout?
Gehen ohne Russen-Gas bei uns die Lichter aus?
Ausschnitte aus der Diskussion
Unter den jungen menschen nicht solche angst psychosen verbreiten
Auf den Blackout Gedanken zu sprechen kommen
Atomkraftwerke bisschen länger laufen lassen
Reaktivierung der abgestellten Kohlekraftwerke
Saubere Kohlekraftwerke: CO₂ Abscheidung und Speicherung (CSS)
Mein Punkt ist:
Warum fördern wir eigentlich nicht unser eigenes
Erdgas (Schiefergas)?
In einem Jahr haben wir das
- damit wir uns 20 bis 30 Jahre
mit Gas versorgen können.
Eindringliche Warnung im BILD-Politik-Talk "Die richtigen Fragen":
Hamburgs ehemaliger SPD-Umweltsenator und Energieexperte Fritz Vahrenholt (73) befürchtet Millionen Arbeitslose und Abwanderung großer Teile der Industrie, sollte die Bundesregierung ihre Energiepolitik nicht radikal ändern.
Vahrenholt in der BILD-Sendung: "Was im Augenblick überhaupt nicht diskutiert wird, auch nicht vom Bundeswirtschaftsminister, ist, dass wir möglicherweise mit sechs Millionen Arbeitsplatzverlusten rechnen müssen".
Heißt: Sollte das Russen-Gas ausbleiben, werden wir nicht nur frieren - es kommt noch schlimmer!
Vahrenholt begründete seinen Alarm damit, dass ohne ausreichende Gasversorgung z.B. der Chemiekonzern BASF nach eigenen Angaben den Standort in Ludwigshafen dichtmachen müsse.
Das hätte Folgen für die gesamte Chemiekette, die Glaserzeugung bis hin zu den Brötchenbäckern.
Statista: Füllstand der Gasspeicher in Deutschland auf Tagesbasis von 2020 bis 2022
Geschützt und mit Gas versorgt seien demnach nur
private Haushalte,
die Krankenhäuser,
die öffentlichen Einrichtungen
- nicht jedoch die Industrie.
Heißt im Fazit:
Unterbrechungen bei der Gasversorgung in der Industrie würden nicht nur die Arbeitsplätze in den Stahl und Metall verarbeitenden Branchen bedrohen
- sondern quasi in allen deutschen Industriezweigen.
Denn Produkte etwa aus der Stahl- und Metallverarbeitung sind für die Automobilindustrie, den Maschinenbau, die Sicherheitstechnik und die Elektroindustrie unverzichtbar.
Vahrenholt: "Fünfzig Prozent des Gases gehen in Arbeitsplätze"
"Ich wundere mich wirklich, wie ruhig die Gewerkschaften sich das angucken, was da gerade passiert."
▶Gasversorgung & Gaskraftwerke
▶Deutschland: Schiefer-Gas/Öl (Fracking) │ ▶Schiefer-Gas/Öl (Fracking): Deutschland
▶CO₂-Abscheidung und -Speicherung
▶Kernenergie: Versorgungssicherheit
Siehe auch / see also / voir aussi
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Energie: Aktuell Energie-Flächenbedarf & Landraub |
Energy: Actual Energy footprint & land grabbing |
Énergie: Actuell Empreinte énergétique & accaparement des terres |
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Energy: Politics Deindustrialization |
Énergie: Politique Désindustrialisation |
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Energie: Politik Energiewende |
Energy: Politics Energy transition |
Énergie: Politique Transition énergétique |
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Energie: Politik Grüne Energiepolitik |
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Klimawandel Who is who |
Climate change Who is who |
Réchauffement climatique Qui est qui |
Fritz Vahrenholt
Homepage
KlimaNachrichten/Die Kalte Sonne
Wikipedia
|
Professor, Dr., Deutscher Politiker (SPD), Manager, Wissenschaftler
und Buchautor. ►Fritz Vahrenholt: Who is who (Skeptiker) ▶Fritz Vahrenholt: Präsentationen (Bilder & Grafiken) ▶Fritz Vahrenholt: Video-Präsentationen ▶Fritz Vahrenholt: Wikipedia (Opfer von Wikipedia) |
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2011-06-12 de
Die Kosten der Energiewende!
Die Bundesregierung hat zur Untermauerung ihrer Energiewende zwei Kommissionen installiert.
Beide gehen von der behaupteten aber durch nichts bewiesenen Annahme aus, dass ein Temperaturanstieg von maximal 2°C seit dem Ende der kleinen Eiszeit unbedingt eingehalten werden muss.
Als Ursache für den Anstieg wird das anthropogene CO2 angesehen.
Diese Behauptung wird durch Computermodelle "bewiesen".
Die erste Kommission, der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregie-rung Globale Umweltveränderungen (WBGU) unter der Leitung von Prof. Schellnhuber, ist durch ihr Gutachten "Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation" berühmt und berüchtigt geworden.
Es gibt eine ganze Anzahl von Rezessionen hierzu, ein Kommentar von Maxeiner aus der "Welt" ist angehängt, deren gemeinsames Fazit lautet, dass dies auf eine Ökodiktatur zielt.
Die "Große Transformation" erinnert fatal an die "Große Revolution" unter Mao, die China 20 Jahre zurückgeworfen hatte und viele Millionen Opfer kostete
Schematische Darstellung der Deckung der täglichen Stromnachfrage
Der bisherige Kraftwerkspark ist so ausgelegt, dass die eingespeiste Leistung im Prinzip dem Lastgang entspricht. Der Lastgang ist in einem statistischen Rahmen vorhersagbar und entsprechend können die Kapazitäten bereitgestellt werden. Auf dieser Basis beruhte bisher eine stabile und bedarfsgerechte Stromversorgung. |
Nun werden die Verhältnisse nahezu auf den Kopf gestellt. Strom fließt in Zukunft nicht mehr beständig zu gleichen Preisen aus der Steckdose, sagt Rainer Stamminger, Professor für Haushalts- und Verfahrenstechnik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. "Die Tarife werden hochdynamisch und zeitweise sehr teuer sein." (Welt 5.5.11) Dass dies nicht nur zeitweise sondern prinzipiell teurer wird und vermutlich auch nicht beständig, kann man aus der letzten Graphik folgern. |
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2011-06-12 de
Die Kosten der Energiewende!
Dänemark produziert trotz Windenergie soviel CO2 pro Kopf, wie Deutschland
Dänemark Das Land besitzt derzeit mit knapp 20% den höchsten Anteil an Windenergie. Es wurde aber noch kein einziges fossiles Kraftwerk abgeschaltet. Dies zeigt auch eindrücklich die obige Graphik. |
Deutschland Nach einer Studie im Auftrage des BDI würden durch den vorgezogenen Kernenergieausstieg im Jahr 2018 durch die Energiewirtschaft 62 Mill. t CO2 mehr emittiert werden. Dänemark produziert trotz Windenergie soviel CO2, wie Deutschland pro Kopf. In Deutschland werden die Meiler abgeschaltet und trotzdem sollen die Emissionen bis 2020 um 30% sinken. Welche Mathematik soll dies bewirken? |
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2011-06-12 de
Die Kosten der Energiewende!
Dänemark (mit 20% Windenergie) und Deutschland sind bezüglich der CO2-Emissionen bei der Stromerzeugung je Einwohner exakt gleich.
Nur Frankreich mit seinem Atomstrom, Schweden und die Schweiz mit Wasser und Atom sind deutlich besser.
Rhetorik vs. Realität
Deutsche Energiepolitik |
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Rhetorik | Realität | |
Erinnern wir uns an die Rhetorik von Deutschlands Grüner Kanzlerin: Angela Merkel versprach 2006 bekanntlich, in ihrem Land die Kohle- und Kernkraft durch Erneuerbare Energiequellen zu ersetzen. |
In der Realität hat sich Merkel aber aktiv für den Bau von 26 neuen Kohlekraftwerken eingesetzt und einen besonderen Schutz für Deutschlands Schwerindustrie mittels Vergabe von kostenfreien Emissionszertifikaten gefordert. Im Jahre 2010 hatte sie einer 12jährigen Laufzeitverlängerung für Deutschlands Kernkraftwerke das Wort geredet. Im April diesen Jahres (2011) in der Folge des Fukushima-Unfalls hat sich Merkel von der Laufzeitverlängerung verabschiedet. |
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Arbeitsplätze |
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Rhetorik | Realität | |
Wer an der Grünen Arbeitsplatz-Front tätig ist, sollte sich an Präsident Obamas Warnung an die Amerikaner erinnern, als er davon sprach, dass "Länder wie Spanien, Deutschland und Japan vorne lägen." Obama wollte 5 Millionen Grüne Arbeitsplätze schaffen und einen Herrscher über alle Grünen Arbeitsplätze einsetzen. |
Eine spanische Studie von 2009 zeigte, dass für jeden geschaffenen "Grünen Job" tatsächlich 2,2 andere Arbeitsplätze vernichtet werden. Das Center for American Progress, dessen Leiter an der Spitze von Obamas Wendemannschaft stand, errechnete Kosten in Höhe von $100 Milliarden für die Regierung, um 2 Millionen Grüne Arbeitsplätze zu schaffen. Das bedeutet eine Rechnung von $50.000 für den Steuerzahler pro geschaffenem Arbeitsplatz. Im Februar diesen Jahres bestätigte ein englischer Bericht, dass die Subventionierung des Grünen Sektors mehr Arbeitsplätze vernichtet als sie schafft. |
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Verschmutzung durch endliche Energiereserven |
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Rhetorik | Realität | |
Der Eurokrat Andris Pielbalgs ist ein Vorkämpfer für die Interessen der Erneuerbaren mit Behauptungen wie: "Die Windenergie kann einen Großteil der Verschmutzung der endlichen Energiereserven beseitigen, von der wir derzeit abhängig sind. |
"Demnächst werden wir die 20.000ste Windkraftanlage feiern, ohne auch nur ein einziges kleines konventionelles Kraftwerk ersetzt zu haben," sagte Ferdinand Fürst zu Hohenlohe-Bartenstein, Vorsitzender des deutschen Landschaftsschutzverbandes. |
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Kann der Wind heutige konventionelle Kraftwerke ersetzen? |
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Rhetorik | Realität | |
"Die Windenergie ist eine der vielversprechendsten Techniken der Erneuerbaren, und es ist ein Gebiet, wo es schon viele Entwicklungen und Verbesserungen zur Effektivitäts-Erhöhung der Stromerzeugung gab", sagt die Webseite der EU-Kommission über die Erneuerbaren. |
Die englische Wind Energy Association musste zugeben, dass hinter den Windkraftanlagen zu 75 % fossile Kraftwerke als Sicherheitsreserve stehen müssen. Energieversorger in England wie E.ON, sprechen sogar von über 90% fossiler Reservekraftwerkskapazität. Ein Bericht des Englischen Oberhauses von 2009 geht von einer 100%igen Sicherheitsreserve aus. |
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Rhetorik | Realität | |
In seiner Ansprache zum "Earth Day" 2009 beklagte Präsident Obama, dass nur drei Prozent der U.S. Elektrizität aus Erneuerbaren stamme, hauptsächlich aus Windkraftanlagen - Dänemark lobte er als beispielhaft; das vielzitierte dänische Alternativenergie -"Wunder". |
Aase Madsen, Sprecher für Energiepolitik im Dänischen Parlament, nennt das dänische Windprogramm "eine furchtbar teure Katastrophe." Das mit einer Untersuchung zum dänischen Stromexport 2009 beauftragte Politik-Studienzentrum (CEPOS) fand heraus, dass die dänischen Haushalte die höchsten Strompreise in Europa bezahlten (teilweise wegen der Subventionierung der Windkraft), dass 90 Prozent der neuen Arbeitsplätze aus den anderen Erwerbszweigen stammten und nur 10 Prozent an neuen Arbeitsplätzen geschaffen wurden. Und dass das Bruttosozialprodukt einen Verlust von US $270 Millionen wegen der Windkraftsubventionen hinnehmen musste. Obendrein: "Windturbinen reduzieren die CO2-Emissionen nicht," sagte Flemming Niseen, Entwicklungschef der Firma West Danish Generating, Elsam. |
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Rhetorik | Realität | |
Die englische Wind-Industrie und die Regierung haben unabhängig voneinander behauptet, dass es für die Windkraft "keine direkten Finanzhilfen" gäbe. |
Wind und andere Erneuerbaren sind nahezu vollständig subventioniert, aber dies wird hinter einem komplexen Regelungswerk von Einspeisetarifen, Direktsubventionen und Steuervergünstigungen "versteckt". Die englische Regierung hat in einem Weißbuch zur Energie 2003 zugegeben, dass "jährlich £1 Milliarde bis 2010 an die Erzeuger von Erneuerbarer Energie fließen würde". Sir Martin Holdgate, ehemaliger Vorsitzender der British Renewable Energy Advisory Group, fasste den Beitrag der Windfarmen wie folgt zusammen: "Das Problem mit den Windfarmen ist, dass sie einen großen räumlichen Fußabdruck für eine lächerlich kleine Strommenge hinterlassen. Man braucht 800 Windräder, um mit der Erzeugung eines einzigen Kohlekraftwerks gleichzuziehen." Der Wissenschaftsautor Dr. Matt Ridley ist überzeugt, dass fossile Primärenergieträger, nicht die Erneuerbaren, weiterhin für Jahrzehnte unsere Hauptenergiequelle darstellen werden:
"Wir müssten hundert mal so viele Windfarmen bauen, wie wir derzeit
haben, um nur 10 Prozent unseres Energiebedarfs aus Wind decken zu
können. So meinte der U.S.-Abgeordnete Peter Stark zum Bau von Windfarmen: "Das sind keine Windfarmen, das sind Steuergeldfarmen." Dr. Howard Hayden, Professor em. der Physik, University of Connecticut, rückte die völlige Abhängigkeit von Erneuerbaren ins rechte Licht: "Mit der entsprechenden Subventionierung kann der Wind eine wertvolle Energiequelle werden. Und mit der entsprechenden Subventionierung könnte Benzin völlig kostenfrei sein, und 2-karätige Diamanten könnten in Cornflakes-Schachteln verteilt werden. Wie kommt es denn, dass der Wind schon seit 4.000 Jahren nur einen so geringen Anteil an der Energieversorgung hat? Könnte es nicht sein - ironisch gefragt - dass die Antwort etwas mit der Physik und nicht mit Wirtschaft und Politik zu tun hat! Der international renommierte Energie- und Klimaexperte Dr. Richard Courtney stellte die Sache anschaulicher dar: "Der Traum von einer neuen Zeit, in der die Welt von Windfarmen bewegt wird, bleibt ein Traum, weil die Gesetze der Physik so etwas in einer industrialisierten Welt nicht erlauben. Wenn die Windkraft wirtschaftlich wäre, wären die Öltanker Segelschiffe." |
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Rhetorik | Realität | |
Trotz all dieser harten Fakten über das Versagen der Erneuerbaren Energien vor den Gesetzen der Physik und der Wirtschaft hat das UNO-IPCC seinen jüngsten Bericht zur Lage der Entwicklung der Erneuerbaren Energien im Mai 2011 veröffentlicht. Schon in der Überschrift steht die IPCC-Behauptung: "Bis zu 80 Prozent des Weltenergiebedarfs könnten von den Erneuerbaren gedeckt bis zur Mitte des Jahrhunderts gedeckt werden, wenn die richtigen Politik dahinter steht." |
Herzliche Willkommen auf dem Planeten UNIPCC. Mit der "richtigen Politik" könnten wir ja auch alle mal in Richard Bransons Virgin-Galaxis-Space-Shuttle mitfliegen. Dale Allen Pfeiffer, ein Autor über Photovoltaik, widerlegte mit mathematischen Rechnungen die solare Science Fiktion: "Die U.S.A. würden 17 Prozent der gesamten Oberfläche der Erde benötigen, oder 59 Prozent der festen Oberfläche der Erde, um mit Sonnenenergie ihren täglichen Ölverbrauch zu ersetzen." Die vielleicht ultimative Ironie für die politischen Grünhöker ist, dass die gleichen energieintensiven Industrien, die sie für die hohen CO2-Emissionen verantwortlich machen, genau diejenigen sind, die von der massiven öffentlichen Großzügigkeit in Form von Subventionen für das "Saubermachen" am meisten profitieren. Nach einem kürzlichen Bericht planen General Electric und Total derzeit, sich am Rennen um solare Entwicklungsprojekte zu beteiligen. Politische Macht und die großen Ölkonzerne, eingeschlossen E.ON, RWE und Shell rufen nach "starker und rascher" Verminderung des CO2. Nicht zu vergessen ist auch das plötzliche "Ergrünen" der globalen Investment Banker - genau derjenigen, die sich in London im Oktober 2008 trafen, um darüber zu sprechen, wie sie am besten Profit aus dem lukrativen CO2-Zertifikatehandel schlagen könnten. Die Europäische Investitionsbank errechnete 2007 eine Betrag von 1,1 Tausend Milliarden Euro Kosten für 14 Jahre, um die Pläne zum Übergang auf die Erneuerbaren umzusetzen. Der gesamte EU-Haushalt damals betrug 100 Milliarden Euro.
Als sie gefragt wurde, wer das bezahlen sollte, antwortete die
damalige EU-Ratspräsidentin Angela Merkel in einem unbedachten
Moment von Offenheit: Steuerzahler, hütet Euch vor Politikern, die nicht rechnen wollen! |
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2011-06-09 de
Politik mit Alternativen Energien 1:Der Mythos von der Machbarkeit
großindustrieller Erneuerbarer Energie
"Erfolg heißt, von Fehlschlag zu Fehlschlag zu gehen, ohne die Begeisterung zu verlieren."
Dieser Spruch von Winston Churchill könnte auf die grünen Parteigänger der Erneuerbaren Energierevolution gemünzt sein, einer Revolution, die zeigt, wie tiefgreifend sich die politischen Rhetorik von den Zwängen der Physik und dem für die Wirtschaft notwendigen Realismus auf dem Energiesektor abgekoppelt hat.
Schlusswort:
Die vorausschauende Grabinschrift für die Erneuerbaren vom
Umweltwissenschaftler Dr. John Etherington:
"Geld für Diejenigen gedruckt, die es nicht verdienten, mit
Billigung und Hilfe der Unbedarften" mag ja rhetorisch sein,
aber es ist doch wahr.
Wie wir schon an anderer Stelle gesagt haben,
"Wer nicht rechnen will, ist zum Dummschwätzen verurteilt".
So ist es immer schon gewesen, im Leben, wie in der Politik.
Geld verbrennen
Falls Sie ein Gebäude besitzen, können Sie mit einer
Einspeisevergütung und günstigen Bankkrediten eine
Photovoltaikanlage erstellen.
Der damit erzeugte Strom wird dann auf Kosten aller Strombezüger zu einem 10 bis 20-fachen Preis gegenüber Strom aus Kernkraftwerken vergütet.
Für den Eigenbedarf wird der Strom zum normalen Tarif aus der Steckdose bezogen.
Eigenschaften der Photovoltaikanlagen
In der Nacht wird kein Strom produziert.
Wegen der Schneebedeckung wird oft während Wochen kein
Strom produziert.
(dies ausgerechnet in Monaten mit grossem Bedarf!)
Da der Strom aus Photovoltaikanlagen sehr unregelmässig anfällt und auch beim Stromabnehmer keine oder ungenügende Stromspeicher zur Verfügung stehen, müssen Gas- oder Kohlekraftwerke bereit stehen, um die Schwankungen auszugleichen.
Photovoltaikanlagen können weder den Grundlaststrom
noch den Spitzenlaststrom liefern.
Es ist falsch zu sagen: "Die Anlagen liefern Strom für x-Eigenheime".
Die Photovoltaikanlagen sind daher geeignet lukrative Einspeisevergütungen zu erbringen, nicht jedoch Strom für den Eigenbedarf zu liefern.
Mit einem gewaltigen Entzug an volkswirtschaftlicher Kaufkraft zahlt der Bürger für eine Stromquelle, die in jeder Nacht und mit Einbruch der dunklen Jahreszeit ihren Beitrag zur Stromversorgung fast völlig einstellt und durch andere Kraftwerke ersetzt werden muss.
→
Das Wind-Gas-Kartell
Bisher konnte mit alternativen Energien noch kein konventionelles
Kraftwerk stillgelegt werden.
Es ist eher das Gegenteil der Fall:
sobald alternative Energien installiert werden, müssen neue
Gaskraftwerke gebaut werden.
Energieamortisationszeit von Windkraft- und Solaranlagen
Die Energieamortisationszeit ist die Zeit, in der gleich viel
(unstetige) Energie erzeugt wird, wie (hochwertige) Energie für die
Herstellung der Anlage notwendig war.
Resultat: Windkraft: 3,3 Jahre, Photovoltaik: 22 Jahre
Der Mythos von der Machbarkeit großindustrieller Erneuerbarer Energie
Die U.S.A. würden 17 Prozent der gesamten Oberfläche der Erde
benötigen, oder 59 Prozent der festen Oberfläche der Erde,
um mit Sonnenenergie ihren täglichen Ölverbrauch zu ersetzen.
Verursacht von der Einspeisevergütung
Der Strompreis aller Strombezüger wird durch solche Anlagen
allenfalls verdoppelt oder verdreifacht.
(ohne dass der Bürger sich wehren kann)
Die Bevölkerung wird mit Ideologien von Nutzniessern erpresst und
ausgepresst.
(die Verarmung wird zunehmen)
Die allgemeine Teuerung wird zunehmen
(bei eher sinkenden Löhnen).
Die Wettbewerbsfähigkeit wird abnehmen
(die Importe werden steigen).
Energieintensive Industrien werden ins Ausland abwandern
(vor allem die Maschinen- und die Chemische Industrie und damit
auch deren Know-how).
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⇧ 2020
2020-04-15 de Das Ende der Bürger-Energiewende
20 Jahre haben die Bürger/innen private Photovoltaikanlagen auf die Dächer und später Stromspeicher in die Keller gebaut.
Die Menschen produzieren selber preiswerte Energie und verbrauchen diese selbst.
Das spart viel Geld!
Und man ist vor steigenden Energiekosten für Strom, Wärme und Mobilität sicher.
Damit soll jetzt Schluss sein, fordern die Bundesnetzagentur und die alte Energie-Industrie.
Es kommt die "Enteignung der privaten PV-Erzeugung", so der Bundesverband Energie-Speicher-Systeme (BVES).
Das Vehikel: Zum 1.1.2021 fallen die ersten älteren Anlagen aus der Einspeisevergütung heraus.
Anstatt die Energie jetzt selber zu verbrauchen
und dafür auch einen Speicher zu nutzen,
soll man in Zukunft für ein paar Cent den PV-Strom komplett einspeisen
und seinen gesamten Energiebedarf dann teuer aus dem Netz beziehen.
Die Nutzung der preiswert selbst produzierten Energie? NULL!
Auch bei neuen Anlagen soll es so laufen.
Man bekommt zwar eine etwas höhere Einspeisevergütung als für die Alt-Anlagen,
liefert aber ebenfalls KOMPLETT den selbst produzierten Strom ab.
Und muss den benötigten Strom VOLLSTÄNDIG von den alten Versorgern beziehen und deren hohen Preise zahlen.
Teurer geht es für die Bürger/innen nicht!
Wer unbeugsam seinen selbst produzierten Strom speichern und verbrauchen will,
darf das zwar,
soll aber nach dem Willen der Bundesnetzagentur mit hohen Straf-Zahlungen davon abgeschreckt werden.
Die Methode:
Künstlich hoher Grundpreis für die pure Anschluß-Leistung.
Diese ist SO hoch, dass die Nutzung selbst produzierter Energie völlig unwirtschaftlich ist.
Die Bürger/innen verlieren ihre private PV-Erzeugung zum Spott-Preis
und sollen für alle Zeiten permanent steigende Preise der Strom-Konzerne zahlen.
Das ist das Ende der Bürger-Energiewende
und zugleich ein Bestandsschutz für die alten Energieversorger, denen man für alle Zeiten sprudelnde Geldquellen und Gewinne garantiert.
SO will die Bundesnetzagentur der alten Energiewirtschaft ein überholtes Geschäftsmodell retten und handelt in Eintracht mit dem Lobby-Verband der alten Energiewirtschaft, dem BDEW.
Dieser "Roll-Back" der Energiewende schadet nicht nur den Bürgern/innen, sondern auch der mittelständischen Wirtschaft.
Denn die Betriebe müssen ebenfalls auf die wirtschaftlichen Vorteile des preiswert selber produzierenden Strom verzichten und zahlen auf Dauer überhöhte Strompreise.
Das schwächt den Wirtschaftsstandort Deutschland erheblich!
JETZT müssen sich die Bürger/innen und Betriebe gegen die Enteignung ihrer PV-Erzeugung wehren!
Studiogast: Prof. Eicke Weber, Präsident des European Solar Manufacturing Councils ESMC und ehemaliger Leiter des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesystem ISE in Freiburg.
Moderation: Frank Farenski
⇧ 2011
Welt am Sonntag
2011-06-26 de
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Wenn man in Deutschland eine Umfrage zu den wichtigsten Energiequellen der Zukunft macht, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen:
die Sonnenkraft, natürlich! Das sagen 99 von 100 Menschen.
In wohl keiner Frage waren wir uns jemals so einig. Ziemlich beeindruckend.
Aber in der Sache ganz falsch.
Denn die Solarenergie "ist teuer und sehr ineffektiv und fällt noch dazu die meiste Zeit des Jahres komplett aus".
Allein in diesem Jahr überweisen wir über den steigenden Strompreis mehr als sieben Milliarden Euro an die Besitzer von Solaranlagen.
Und das für eine Energieform, die gerade einmal drei Prozent des Strombedarfs deckt.
Wetzel hat die zehn beliebtesten Argumente für die Solarkraft aufgeschrieben - und widerlegt sie in unserem Titelthema "Der große Solarschwindel".
Einige Aussagen:
Mehr als 70 Prozent der in diesem Jahr in Deutschland verbauten Solarmodule stammen aus Asien
Die Nachteile der solaren Energieversorgung im schattigen Deutschland sind aus wissenschaftlicher Sicht so eklatant, dass der Sachverständigenrat für Umweltfragen, ein hochkarätiges Beratergremium der Bundesregierung, dazu rät, den Ausbau der Fotovoltaik nicht mehr weiter zu forcieren, sondern im Gegenteil in sehr engen Grenzen zu halten.
Der Flensburger Umweltwissenschaftler Olav Hohmeyer, ein Mitglied des Sachverständigenrats, fordert, die derzeitige solare Ausbaurate um mindestens 85 Prozent zurückzuschrauben, auf nur noch 500 bis 1000 Megawatt pro Jahr.
Dabei ist der Sachverständigenrat durchaus kein natürlicher Feind
erneuerbarer Energien:
In anderen Gutachten zeigt das Professorengremium Wege auf, wie
Ökostrom bis 2050 den kompletten deutschen Energiebedarf decken kann,
verzichtet dabei aber lieber auf ein Übermaß an Sonnenenergie.
Strom aus Solarmodulen, die im Jahre 2005 montiert wurden, wird 20 Jahre lang mit 50,23 Cent pro Kilowattstunde vergütet.
Dieser Wert übersteigt den Börsenwert für Elektrizität um das Zehnfache.
Die Stromnetzbetreiber sind verpflichtet, den Solarstrom, wie anderen Ökostrom auch, vorrangig einzuspeisen und mit dem gesetzlichen Fixpreis zu bezahlen.
Die gewaltige Differenz zum eigentlichen Marktwert wird über die Stromrechnung auf alle Verbraucher abgewälzt.
Zwar wurde die Einspeisevergütung in mehreren Schritten gesenkt - auf heute rund 28 Cent pro Kilowattstunde.
Doch weil der Preisverfall bei Solarmodulen noch drastischer war, können Investoren noch immer Traumrenditen auf Kosten der Verbraucher erzielen.
Während ein Tagesgeldkonto derzeit kaum 2,5 Prozent abwirft, können Besitzer von Solardächern völlig risikolos jährlich sechs bis acht Prozent Gewinn einstreichen, gesetzlich garantiert über 20 Jahre lang.
Allein für die bis Ende letzten Jahres verbauten Module wird der deutsche Verbraucher mit reinen Subventionskosten oder "Solarschulden" von real 81,5 Milliarden Euro belastet, die er über einen Zeitraum von zwanzig Jahren abzustottern hat.
Mit diesem gewaltigen Entzug an volkswirtschaftlicher Kaufkraft zahlt der Bürger für eine Stromquelle, die in jeder Nacht und mit Einbruch der dunklen Jahreszeit ihren Beitrag zur Stromversorgung fast völlig einstellt und durch andere Kraftwerke ersetzt werden muss.
Obwohl die Solarenergie in diesem Jahr nur etwa 20 Prozent des gesamten Ökostrom-Aufkommens in Deutschland stellt und lediglich drei Prozent des gesamten Strombedarfs deckt, verschlingt sie 55 Prozent der gesamten Ökostrom-Beihilfen nach dem EEG.
Setzt sich die Solarlobby mit ihren Subventionswünschen politisch
durch, dürfte im Jahr 2020 eine installierte Leistung von 70
Gigawatt Sonnenenergie am Netz sein.
Dieses Ziel hat die Branche in ihrer "PV-Roadmap" selbst ausgegeben.
Allerdings beträgt die gesamte Stromnachfrage Deutschlands im Schnitt nur 60 Gigawatt. Schon in zwei oder drei Jahren werden Solar- und Windkraftanlagen gemeinsam an einigen Tagen im Sommer, zur hellen Mittagszeit, phasenweise deutlich mehr Strom produzieren, als überhaupt nachgefragt wird.
Wegen des gesetzlichen Einspeisevorrangs für Ökostrom müssten während dieser Stunde alle anderen Atom- Kohle- und Gaskraftwerke nicht nur gedrosselt, sondern komplett abgeschaltet werden.
Allerdings bleibt Autarkie mit Solarenergie eine teure Illusion.
Denn Tatsache ist, dass Solaranlagen in diesen Breitengraden nur an 875 Stunden der 8760 Stunden eines Jahres ihre Volllast erreichen.
In der übrigen Zeit herrscht Nacht, schlechtes Wetter oder Winter.
An neun von zehn Stunden sind Solardachbesitzer darauf angewiesen, Strom aus dem Verbundnetz zu beziehen, wie jeder andere auch.
Quellen / Sources
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Die "Energiewende" sieht bis 2020 eine "Versorgung" Deutschlands mit 35 % Elektroenergie aus "Erneuerbaren" vor. Bis 2050 soll dieser Wert auf 80 % gesteigert werden. Einen großen Anteil daran soll die Solarenergie haben. Die Sonne scheint zwar in unseren Breiten nur für ca. 850 Vollaststunden, aber das ficht die Politik nicht an. |
Infocenter Förderung Photovoltaik und Windenergie
de
Einspeisevergütung des Bundes
Abzüge bei den Steuern:
Der Schweizerische Staat zahlt damit je nach Standort und Einkommen
ca. 10 bis zu 35% der Investitionen!
Weitere von der Allgemeinheit den Betreibern bezahlte Leistungen:
Vergünstigte oder in gewissen Fällen sogar zinsfreie Kredite,
höhere oder zusätzliche Einspeisevergütungen sowie
weitere Unterstützungen durch Bund, Elektrizitätswerke,
Gemeinden, Städte und Kantone.
de | en | fr |
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Energie: Erneuerbar Photovoltaik-Solaranlagen |
Energy: Renewable Photovoltaic solar power |
Énergie: Renouvelable Énergie solaire photovoltaïque |
de | en | fr |
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Energie: Erneuerbar Windenergie |
Energy: Renewable Wind power |
Énergie: Renouvelable Énergie éolienne |
EIKE - Europäisches Institut für Klima und Energie
2009-05-22 de
Teure Öko-Irrtümer: Gasverbrauch steigt dramatisch wegen
Förderung "Erneuerbarer" Energien
Um die Stromversorgung in Deutschland ohne Kernkraftwerke ebenso
sicher zu machen wie derzeit mit den 17 deutschen Kernkraftwerken,
sind nicht nur zusätzliche Windenergieanlagen erforderlich, sondern
mindestens 34 neue Erdgaskraftwerke zu je 500 MW Leistung.
Der Erdgasbedarf dieser Kraftwerke beträgt dann jährlich rund
225 Mrd. kWh, der zusätzlich aus Russland importiert werden muss -
zu Kosten von mindestens sieben Milliarden Euro jährlich.
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Energie: Aktuell Energie-Vorräte |
Energy: Actual Energy reserves |
Énergie: Actuel Réserves d'énergie |
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⇧ 2018
PEAK OIL BARREL / RON PATTERSON
2018-07-04 en
USA and World Oil Production
THE REPORTED DEATH OF PEAK OIL HAS BEEN GREATLY EXAGGERATED
L'Express
2018-04-09 fr
Le pic pétrolier n'aura pas lieu
Grâce au pétrole de schiste, les Etats-Unis sont en train de repasser première puissance productrice mondiale (afp.com/SPENCER PLATT)
Le plus gros gisement de pétrole au monde viendrait d'être découvert au large du petit archipel de Bahreïn.
Encore une mauvaise nouvelle pour la transition énergétique.
La semaine dernière, le ministre bahreïnien du pétrole a annoncé la découverte d'un champ de 80 milliards de barils de pétrole de schiste au large du petit archipel du golfe Persique.
Si ces estimations sont avérées, il s'agirait du plus grand gisement pétrolier au monde, plus important encore que le légendaire champ de Gawar découvert en Arabie Saoudite dans les années 1950.
Difficile de ne pas faire le rapprochement historique.
C'est en effet à peu près à cette époque, en 1956 pour être précis que Marion King Hubbert développe devant les experts de l'American Petroleum Institute la théorie du pic pétrolier.
Selon l'expert en géophysique américain, la production de pétrole aux États-Unis atteindrait son maximum aux alentours de 1970, pour décliner ensuite.
Une prédiction qui donnera lieu à la naissance d'un mouvement mondial, annonçant "la fin du pétrole" comme l'ultime preuve de l'épuisement mortifère des ressources planétaires.
Soixante ans plus tard, et alors qu'on débat encore du pic pétrolier comme du sexe des anges, on attend toujours son avènement.
Conformément aux prédictions de Hubbert, la production de pétrole conventionnel a bien atteint un pic en 2010,
mais elle a été remplacée par le pétrole non conventionnel, extrait au moyen de la fracturation hydraulique (les fameux pétroles de schiste).
Une exploitation coûteuse
Si l'on en croit l'Agence Internationale de l'Energie (AIE), le "peak oil" ne sera finalement qu'un "plateau pétrolier", c'est-à-dire que la hausse de la production d'hydrocarbures non-conventionnels compensera le déclin de la production conventionnelle.
En Amérique du Nord, la nouvelle révolution du schiste est d'ailleurs en train de faire repasser les Etats-Unis à la place de première puissance productrice mondiale, devant la Russie.
Avec la découverte du bassin de Bahreïn, la donne pourrait de nouveau être bouleversée, et faire du petit archipel du Golfe l'une des premières puissances pétrolières mondiales.
Gare toutefois aux effets d'annonce:
extraire du pétrole de la roche de schiste est beaucoup plus technique et coûteux que d'exploiter du pétrole conventionnel.
Disposée en couche épaisse, la roche peut s'étendre sur des kilomètres de profondeur, avec des poches d'hydrocarbures plus ou moins exploitables.
C'est pourquoi les analystes restent à ce stade très prudents.
"L'ampleur des découvertes est très grande mais plus d'informations sont nécessaires pour mesurer la quantité de ressource commercialement utilisable", a notamment commenté Tom Quinn, analyste chez Wood Mackenzie.
⇧ 2017
L'Express
2017-11-15 fr
Au Texas, la nouvelle fièvre de l'or noir
A Midland, une ville perdue au pays des cow-boys, l'industrie pétrolière est en train d'écrire une page inédite de l'histoire énergétique des Etats-Unis.
Bienvenue dans la seconde révolution du schiste américain.
L'épais nuage de fumée noire enveloppant le site n'est pas immédiatement perceptible de la route.
En arrivant à destination, après trois bons kilomètres de piste ensablée et sans reliefs, le vacarme est infernal.
Mais le tremblement de terre qui a lieu à 2000 mètres de profondeur n'est pas la cause de ce capharnaüm.
A la surface, une trentaine de poids lourds poussiéreux vrombissent et crachent leur irrespirable gaz noir dans un concert de moteurs Diesel.
Alors que les camions-citernes acheminent des tonnes d'eau, de sable et de produits chimiques vers une cuve boueuse, les camions-pompes, liés entre eux par une multitude de tuyaux enchevêtrés, sont chargés de propulser à très haute pression le produit de ce mélange, un gel visqueux et brunâtre, dans les entrailles de la terre.
Quatre puits creusés en deux semaines
"L'opération de fracking se déroule en deux temps: après avoir fracturé la roche de schiste avec des explosifs, nous envoyons le fluide dans les fissures pour les maintenir ouvertes et laisser le pétrole s'écouler.
Ainsi libéré de la roche mère, l'hydrocarbure sera ensuite pompé pour remonter à la surface", explique Chris Haldane, 31 ans, casque vissé sur le crâne et détecteur de gaz accroché à sa combinaison ignifugée.
Cela fait quatre ans maintenant que ce natif du New Jersey, diplômé en finance, travaille en tant qu'ingénieur technico-commercial pour Cudd Energy Services, l'un des géants texans de la fracturation hydraulique.
Le jeune homme l'assure: grâce aux progrès techniques, la rentabilité de cette opération, qui mobilisera 25 personnes vingt-quatre heures sur vingt-quatre pendant une semaine et engloutira plus de 71 millions de litres d'eau et 6800 tonnes de sable, a explosé ces derniers mois.
"Aujourd'hui, nous sommes capables de creuser un puits de schiste pour 8 millions de dollars.
Avec les cours actuels du pétrole, on estime que l'investissement sera rentable en dix-huit mois, pour une installation exploitable pendant quatre ou cinq ans au minimum", explique-t-il, avec un large sourire.
Dans cet immense ranch à quelques kilomètres de Midland (Ouest texan), l'entreprise en serait à sa quatrième opération du genre en deux semaines...
"Permian", l'équivalent de 70 milliards de barils inexploités
Après la Pennsylvanie et le Dakota du Nord, terres d'accueil de la première révolution du schiste américain, direction, donc, West Texas.
C'est ici que s'étend, sur plus de 194000 kilomètres carrés, le Bassin permien (Permian Basin), une formation géologique vieille de plus de 250 millions d'années, exploitée de manière conventionnelle depuis près d'un siècle, et qui recèlerait d'incroyables réserves de pétrole de schiste.
Selon les estimations du cabinet IHS Markit, "Permian" abriterait l'équivalent de 70 milliards de barils inexploités, soit autant que le plus grand champ pétrolier conventionnel du monde, le gisement de Ghawar, en Arabie saoudite.
De quoi remiser pour longtemps la théorie du "pic pétrolier" et rebattre les cartes du grand jeu énergétique mondial.
"A l'inverse du Dakota du Nord, où les gens se sont découverts riches du jour au lendemain, ici, nous avions l'habitude des revers de fortune.
L'investissement dans le schiste s'est donc fait de manière plus raisonnable, et il y a eu moins de faillites qu'ailleurs", explique un banquier local, cinq krachs pétroliers au compteur.
Fidèles à leur réputation, les Texans ont travaillé d'arrache-pied pour faire baisser les coûts et être rentables malgré les cours déprimés de l'or noir.
"Grâce aux progrès techniques, nous sommes capables de pomper des zones beaucoup plus étendues.
La fracturation horizontale peut se faire sur 2 miles, soit le double d'il y a trois ans", explique Kirk Edwards, à la tête de Latigo Petroleum.
"Au rythme actuel, les Etats-Unis pourraient rapidement retrouver les sommets de production du début des années 1970 et repasser premier producteur mondial, devant la Russie et l'Arabie saoudite.
Or, grâce au schiste, Permian, qui produit 50000 nouveaux barils par mois, est devenu la locomotive de cette croissance",
s'enthousiasme Alexandre Andlauer, analyste pour AlphaValue et spécialiste des marchés pétroliers.
L'industrie du schiste a survécu à la chute du brut
Une incroyable manne qui pèse lourd dans la guerre actuelle entre les Etats-Unis, désireux comme jamais, sous le règne de Donald Trump, de reconquérir leur indépendance énergétique, et l'Arabie saoudite, fer de lance de l'Opep, que le krach pétrolier de l'été 2014 a plongée dans une crise politique et sociale sans précédent.
A l'époque, il s'en est fallu de peu pour que la chute du brut, passé en moins de dix-huit mois de 110 à 30 dollars le baril, n'entraîne dans son sillage toute l'industrie américaine du schiste.
Secrètement, c'était d'ailleurs le pari de l'Opep, qui, en inondant les marchés, espérait bien étrangler ces petits producteurs zélés.
Mais c'était compter sans la résilience et la ténacité des pétroliers texans.
"A l'inverse du Dakota du Nord, où les gens se sont découverts riches du jour au lendemain, ici, nous avions l'habitude des revers de fortune.
L'investissement dans le schiste s'est donc fait de manière plus raisonnable, et il y a eu moins de faillites qu'ailleurs", explique un banquier local, cinq krachs pétroliers au compteur.
Fidèles à leur réputation, les Texans ont travaillé d'arrache-pied pour faire baisser les coûts et être rentables malgré les cours déprimés de l'or noir.
"Grâce aux progrès techniques, nous sommes capables de pomper des zones beaucoup plus étendues.
La fracturation horizontale peut se faire sur 2 miles, soit le double d'il y a trois ans", explique Kirk Edwards, à la tête de Latigo Petroleum.
C'est ce que certains appellent la deuxième révolution du schiste américain.
Avec ces gains d'efficacité, PNR, l'un des leaders locaux, affirme être rentable avec un brut à 35 dollars.
Depuis la fin de 2016, alors que l'Opep s'échine à redynamiser les cours en freinant la cadence, les cowboys de l'or noir s'en donnent à coeur joie.
ExxonMobil a acheté 6 milliards de dollars de terrains
En un an, la production du bassin a progressé de plus de 35% à 2,7 millions de barils par jour.
Autant dire que, avec les prix qui frôlent aujourd'hui les 58 dollars aux Etats-Unis (leur plus haut niveau depuis deux ans), c'est le jackpot!
"Même sans être revenus aux niveaux d'avant la crise, nous sommes la place où il faut investir", lâche Pat Bond, bouc argenté et grosse bague texane, à la tête de Gravity Oilfield Services.
Les majors pétrolières l'ont d'ailleurs bien compris:
en janvier dernier, ExxonMobil a acheté 6 milliards de dollars de
terrains à une riche famille texane.
"Depuis le début de l'année, on recense 25 milliards de transactions dans le bassin", précise Alexandre Andlauer.
Comme chaque fois que l'activité pétrolière repart, la fièvre contamine tout le reste: les permis de construire sont repartis en flèche, les prix de l'immobilier ont rattrapé ceux de Dallas, et l'achat de voitures neuves a progressé de 30% sur un an...
"En Europe, personne n'est au courant, mais vous êtes ici dans l'endroit le plus busy des Etats-Unis", fanfaronne Ralph McIngvale, immense chauve aux yeux clairs et à la denture impeccablement refaite.
Il y a un an, la fracturation hydraulique était sur la sellette
En réalité, aujourd'hui, la communauté pétrolière respire.
Il y a un an encore, la technique de fracturation hydraulique était sur la sellette.
Poussée par le clan Bernie Sanders, Hillary Clinton avait promis pendant la campagne que, une fois à la Maison-Blanche, elle encadrerait sévèrement cette pratique.
Mais, avec l'élection de Donald Trump - 75% des voix dans le comté de Midland -, il n'y a désormais plus rien à craindre.
Fille d'un grand industriel local, Rosson Grover, une des rares femmes de l'assemblée, jubile.
"L'administration Obama était totalement compromise avec les associations environnementales", peste-t-elle, avant de s'attaquer aux "mensonges" du film Gasland, un documentaire au vitriol sur les ravages écologiques des gaz de schiste.
Etonnante virulence quand on sait qu'à Midland aucun opposant n'est jamais venu bloquer un site de fracking, et qu'aucune ONG ne s'y est jamais installée...
⇧ 2014
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⇧ 2013
Tages-Anzeiger
2013-11-15 de
Der Gasboom stellt alles auf den Kopf
Verflüssigtes Erdgas (LNG) macht Öl den Rang als Energieträger streitig.
Es kann per Tanker rund um die Welt verschoben werden.
⇧ 2012
The Green River Formation, the world's largest oil shale deposit,
is located in a largely vacant region of mostly federal land on the
western edge of the Rocky Mountains that includes portions of Wyoming,
Utah, and Colorado
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2012-05-19 de
Ölvorräte für 200 Jahre in einer einzigen Schieferformation
Der inzwischen 92-jährige britische Chemiker, Mediziner und Biophysiker James Lovelock wurde schon in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zum Säulenheiligen der ökologischen Bewegung, weil er zusammen mit der amerikanischen Mikrobiologin Lynn Margulis im Jahre 1979 die Gaia-Hypothese formulierte.
Die Green-River-Formation - eine Ansammlung einer über 1000 Fuß [ca. 300 m] dicken Schicht aus Sedimentgestein, die unter Teilen von Colorado, Utah und Wyoming liegt - enthält die größten Vorräte an Schieferöl weltweit.
Es wird geschätzt, dass die Green River Formation etwa 3 Billionen Barrel Öl enthält.
Im Mittelpunkt dieser Schätzung steht, dass etwa die Hälfte davon förderbar ist.
Diese Menge ist in etwa genauso groß wie die gesamten nachgewiesenen Ölvorräte der Erde.
GWPF The Global Warming Policy Foundation
2012-05-12 en
200 Year Supply Of Oil In One Single Shale Formation
The Green River Formation - an assemblage of over 1,000 feet of sedimentary rocks that lie beneath parts of Colorado, Utah, and Wyoming - contains the world's largest deposits of oil shale.
USGS estimates that the Green River Formation contains about 3 trillion barrels of oil.
At the midpoint of this estimate, almost half of the 3 trillion barrels of oil would be recoverable.
This is an amount about equal to the entire world's proven oil reserves.
⇧ 2011
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2011-02-23 de
Hilfe, wir haben zu viel Energie!
Erinnern sie sich noch an die Schlagzeilen von der russischen "Gaswaffe"?
Europas Abhängigkeit von russischen Erdgaslieferungen war das Schreckgespenst von Verbrauchern und Politikern.
Die Sache hatte ihr Gutes: Die Kräfte des Marktes entfesselten ihre schöpferische Wirkung.
Wegen der hohen Energie-Preise wurde nach neuen Lagerstätten und Fördertechniken für Erdgas gesucht und auch die komplizierte Erschließung von sogenannten "unkonventionellen Reserven" rechnete sich plötzlich.
Das sind Gasvorräte, die tief unter der Erde in Schieferschichten eingeschlossen sind.
Welt Online / Dirk Maxeiner & Michael Miersch
2011-02-17 de
Unsere Energieträumer verbrennen Geld anstatt Gas
Erinnern sie sich noch an die Schlagzeilen von der russischen "Gaswaffe"?
Europas Abhängigkeit von russischen Erdgaslieferungen war das Schreckgespenst von Verbrauchern und Politikern.
Die Sache hatte ihr Gutes: Die Kräfte des Marktes entfesselten ihre schöpferische Wirkung.
Wegen der hohen Energie-Preise wurde nach neuen Lagerstätten und Fördertechniken für Erdgas gesucht und auch die komplizierte Erschließung von sogenannten "unkonventionellen Reserven" rechnete sich plötzlich. Das sind Gasvorräte, die tief unter der Erde in Schieferschichten eingeschlossen sind.
Ergebnis: Die Energiezukunft sieht heute viel rosiger aus als noch vor fünf Jahren.
Es hat sich nur noch nicht herumgesprochen:
Überall auf der Welt wurden riesige Gasvorkommen entdeckt, von
Israel bis Katar, von Südafrika bis in die Ukraine oder Polen.
Die Funde übertreffen alle Erwartungen.
Die USA fanden so viel Gas, dass sie von Importen gänzlich unabhängig werden könnten.
Beim jetzigen Verbrauch reichen sie für mindestens 100 Jahre.
Und auch Europa hat Gas für mindestens weitere 50 Jahre - wobei die zweitgrößten Vorkommen unter dem Emsland bis Nordrhein-Westfalen schlummern.
Gasschwemme unterspült Alternativenergie-Landschaft
Alle großen Energie-Konzerne investieren riesige Summen in Probebohrungen und neue Technologien.
Die Internationale Energieagentur IEA spricht von einer "stillen Revolution".
Doch statt sich über die "Gasschwemme" (IEA) zu freuen, sind viele selbst ernannte Gestalter unserer Energiezukunft jetzt mächtig erschrocken.
Die Russen und ihr Staatskonzern Gazprom, weil sie auf ihrem Gas sitzen bleiben und sich Pipelines wie "Northstream" nicht mehr rechnen könnten. Das gleiche gilt für Projekte wie "Nabuco" und "Southstream".
Ergebnis
Ebenfalls erschrocken sind die deutschen Energieträumer mit ihren
Solarzellen, weil Erdgas als relativ umweltfreundliche und
obendrein viel billigere Zukunftsoption die grün-romantische
Alternativenergie-Landschaft unterspülen dürfte.
Erdgas ist umweltfreundlicher als Kohle und Erdöl, man kann damit heizen, Strom erzeugen und sogar Auto fahren (Erdgaskraftwerke sind nebenbei auch besonders gut in der Lage, Schwankungen der Windenergie auszugleichen).
Und wie reagiert man hierzulande auf die frohe Kunde?
Wie gehabt:
Der Protest gegen Erdgas-Probebohrungen schwillt an.
Statt durch Gasverbrennung soll Energie weiterhin durch Geldverbrennung erzeugt werden.
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2011-02-14 de
Energiepolitik: Der kommende Bürgerkrieg um "Erneuerbare":
Schiefergas revolutionioniert die Energieversorgung
Dezember 2010 war der kälteste Monat, den die an eher milde Wintertemperaturen gewöhnten Briten seit über einem Jahrhundert erlebt haben.
Nun macht sich die britische Industrie, soweit noch vorhanden, ernsthafte Sorgen um die Energieversorgung des Vereinigten Königreichs.
Denn gerade an Tagen mit klirrendem Frost standen die meisten der über 3.000 britischen Windmühlen still.
An einem der kalten Tage lieferten 283 Windfarmen mit insgesamt 3.153 Windrädern gerade einmal 0,4 Prozent des britischen Strombedarfs.
Um einen Blackout zu verhindern, mussten eilig noch vorhandene ältere Kohlekraftwerke und Gasturbinen hochgefahren werden.
Großen industriellen Verbrauchern wurde der Strom rationiert.
Watts Up With That? (Antony Watts)
2011-01-21 en
Shale gas boom on
IEA: Natural Gas Can Supply World For 250 Years
Supplies of natural gas could last more than 250 years if Asian and European economies follow the U.S. unconventional reserves, the IEA said.
The abundance of shale gas and other forms of so-called unconventional gas discovered in the United States prompted a global rush to explore for the new resource.
The International Energy Agency said Australia is taking the lead in the push toward unconventional gas, though China, India and Indonesia are close behind.
European companies are taking preliminary steps to unlock unconventional gas as are other regions.
Production of 'unconventional' gas in the U.S. has rocketed in the
past few years, going beyond even the most optimistic forecasts.
It is no wonder that its success has sparked such international interest.
Shale gas production in the United States is booming and the IEA estimates that unconventional gas makes up around 12 percent of the global supply.
Global supplies of natural gas could last for another 130 years at
current consumption rates.
That time frame could double with unconventional gas.
Despite the many uncertainties associated with production, countries are still prepared to take risks and invest time and money in exploration and production, because of the potential long-term benefits.
Quelle / Source:
GWPF The Global Warming Policy Foundation
2011-01-20 en
IEA: Natural Gas Can Supply World For 250 Years
Supplies of natural gas could last more than 250 years if Asian and European economies follow the U.S. unconventional reserves, the IEA said.
⇧ 2010
Map of 48 major shale gas basins in 32 countrie
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2010-04-15 de
Riesige Energiequelle Schiefergas: Die Hits reißen nicht ab
Obwohl sich die Schätzungen über die Vorkommen von Schiefergas vermutlich mit der Zeit noch ändern werden, wenn zusätzliche Informationen eingehen, zeigt der Bericht, dass die internationale Basis für Schiefergas als Energiequelle riesig ist.
Die erste Schätzung des technisch abbaubaren Schiefergases in den 32 Staaten beläuft sich auf 5760 Billionen (trillions) Kubikfuß (ca. 163 Billionen m³)
Fügt man die in den USA verfügbaren Mengen von 862 Billionen Kubikfuß (ca. 24 Billionen m³), ergibt sich für die USA und die 32 anderen Staaten eine Gesamtsumme von 6622 Billionen Kubikfuß (ca. 188 Billionen m³).
EIA U.S. Energy Information Administration
2010-04-05 en
World Shale Gas Resources: An Initial Assessment of 14 Regions Outside the United States
In total, the report assessed 48 shale gas basins in 32 countries, containing almost 70 shale gas formations.
These assessments cover the most prospective shale gas resources in a select group of countries that demonstrate some level of relatively near-term promise and for basins that have a sufficient amount of geologic data for resource analysis.
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2010-03-15 de
Warum es Erdgas künftig im Überfluss gibt!
Neue Gasfunde machen die USA unabhängig von Russland. Dank modernster Technik wird auch in Europa nach unerschlossenen Vorkommen gebohrt.
Der Markt steht vor einem historischen Umbruch - und einer ungeahnten Gasschwemme.
Spiegel Online
2010-04-22 de
Erdgas: Förder-Boom lässt Rohstoffjäger träumen
Gas galt als schwindender Rohstoff - doch jetzt machen verfeinerte Bohrmethoden neue Felder zugänglich.
Ein weltweiter Megamarkt entsteht: Konzerne investieren Milliarden, Europa träumt von der energiepolitischen Entmachtung Russlands.
de | en | fr |
---|---|---|
Fossile Brennstoffe Schiefer-Gas/Öl (Fracking) |
Fossil Fuels Shale gas & Oil (Hydraulic fracturing) |
Combustibles fossiles Gaz de schiste (Fracturation hydraulique) |
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Hans-Joachim Zillmer
2015-04-13 de
Abiogenes Gas und Öl - die unerschöpfliche Energiequelle
Abiogenes Gas und Öl = Nicht-biologisches Gas und Öl
Alpenparlament TV / Hans-Joachim Zillmer
2010-03-15 de
Der Energie-Irrtum
Hans-Joachim Zillmer im Gespräch mit Michael Vogt
Die Panikmache in Sachen Öl, die Mär vom Ende unserer Energiereserven,
wie sie schon seit Jahrzehnten z. B. vom Club of Rome betrieben werden,
haben nur der Ölindustrie genutzt, die seitdem hemmungslos die Preise
nach oben treibt.
Die Fakten sehen anders aus: Wer vor der Endlichkeit fossiler Brennstoffe warnt, ignoriert die Fakten.
Tief in der Erdkruste befindet sich ein unbegrenztes Energiereservoir.
Denn austretende Gase auf dem Meeresgrund und aus den Festlandsockeln beweisen, daß dort wertvolles Methan (Erdgas) in riesigen Mengen vorhanden ist.
Hans-Joachim Zillmer
2009-11-06 de
Methan ohne jeden biologischen Prozess entstanden:
Abiogene Methansynthese
Widerhall (Karl-Heinz Heubaum)
de
Gibt es auch einen Erdöl-Schwindel?
Hier werden zwei Texte dokumentiert, deren Autoren unabhängig voneinander zu der Auffassung gelangen, daß nach menschlichem Ermessen Erdöl und Erdgas laufend "nachwachsen".
Man kommt zum Schluß, daß sich das Erdöl nicht durch Ablagerungen tierischer und pflanzlicher Stoffe vor Jahrmillionen gebildet hat, sondern daß das Öl im Erdinneren entsteht und durch Spalten z.B. am Rande der tektonischen Platten nach oben gepreßt wird, wodurch sich übrigens das Wiederauffüllen einiger abgebauter Öl- und Gasfelder erklärt.
Natürlich wissen das die Herrschaften der Ölbranche auch, aber mit dem
Argument der Endlichkeit des Öls lassen sich die Preise und Gewinne
leichter hochhalten.
Eine Verknappung macht eine Ware immer teurer.
Der letzte Ölfund den BP gemacht hat war im Golf von Mexiko. Sie bohrten ein sehr sehr tiefes Loch, bis auf 10,5 Kilometer und fanden dort Rohöl-Lagerstätten. Ich möchte daran erinnern, dass die biotische Entstehungstheorie nur eine maximale Tiefe von 5, oder sagen wir 7 Kilometer erlaubt. Hier haben wir aber 10,5 Kilometer. Wie Rohöl deshalb auf 10,5 Kilometer Tiefe gefunden werden kann, hat noch niemand erklären können. |
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2010-02-08 de
Öl und Erdgas ohne Ende?
Forscher findet Hinweise für abiotische Entstehung von Erdöl und
Erdgas!
Es vergeht kein Tag, ohne dass uns eingehämmert wird, dass die fossilen Brenstoffe doch endlich seien. Schon dieser Befund rechtfertigt die rigorose CO2 Einsparung, bis hin zum ökonomischen Selbstmord.
Dass dies - wenn es denn stimmt erst in einige hundert Jahren für Erdgas oder Erdöl, bzw. in einigen 1000 Jahren für Steinkohle zutreffen könnte, ficht die besorgten Bewahrer nicht an. Schließlich geht es um die heilige Nachhaltigkeit, die vermeintliche "Bewahrung der Schöpfung".
Dass damit besonders den Ärmsten unter den Armen der Zugang zu preiswerter Energie radikal abgeschnitten wird, kümmert bei soviel Heiligem Auftrag kaum jemanden.
Was aber, wenn die These von der fossilen Entstehung von Erdöl und Erdgas nicht stimmt?
Bewiesen wurde diese These jedenfalls bis heute nicht eindeutig.
Indizien gibt es, aber kaum Beweise.
Vielleicht entstehen diese Kohlenwasserstoffe wirklich nicht (nur) biologisch, sondern abiotisch?
Und immer wieder neu! Anhand der herkömmlichen These lassen sich jedenfalls die riesigen Methanseen auf den Monden von Jupiter und Saturn nicht erklären.
Nach der These von Prof. Kutcherov schon.
Forscher am schwedischen Königlichen Institut für Technologie (KTH) haben nachgewiesen, dass Fossilien von Tieren oder Pflanzen nicht nötig sind, um Rohöl oder Erdgas zu erzeugen.
Das ist ein höchst einschneidendes Ergebnis.
Es bedeutet, dass diese Energiequellen viel leichter gefunden werden und dass sie über die ganze Welt verteilt sein können.
Zusammen mit zwei Forscherkollegen hat Professor Kutcherov den Prozess von Druck und Hitze simuliert, der auf natürliche Weise in den inneren Schichten der Erdkruste stattfindet.
Dieser Prozess erzeugt Kohlenwasserstoffe, die primären Elemente von Öl und Erdgas.
Vladimir Kucherov zufolge sind die Ergebnisse ein klarer Hinweis darauf, dass uns die Ölreserven nicht ausgehen werden, was seit langem von Forschern und Experten befürchtet wird.
Er fügt hinzu, dass fossiles Öl durch Schwerkraft oder andere Kräfte nicht tiefer als 10,5 km, beispielsweise unter dem Golf von Mexiko, absinken kann.
Das ist ein weiterer Beweis für Vladimir Kutcherov und seine eigenen Forschungsergebnisse, dass diese Energiequellen auch anders als in fossiler Form vorkommen können - das wird für längere Zeit eine lebhafte Diskussion unter den Forschern auslösen.
"Ohne Zweifel hat unsere Forschung gezeigt, dass Rohöl und Erdgas auch ohne Fossilieneinschluß vorkommen. Alle Arten von Felsformationen können Speicher für Öllager sein," behauptet Vladimir und setzt hinzu, dass dies sich auf Gebiete bezieht, welche noch unerforscht als mögliche Quellen für diese Art von Energie sind.
Der Weg Org
de
Der große Ölschwindel / Die Theorie der fossilen Treibstoffe
Könnten Sie sich vorstellen, dass man uns einen riesigen Bären aufgebunden hat, und dass der Stoff, aus dem die Träume aller kriegführenden Politiker sind, in Wirklichkeit alles andere als rar ist?
Springer scinexx
2009-07-29 de
Erdöl und -gas aus dem Erdmantel? -
Experiment belegt Entstehung von Ethan, Propan und Butan auch ohne organische Relikte
Erdmantel im Labor "nachgebaut"
Jetzt aber hat ein internationales Forscherteam tatsächlich im
Experiment nachgewiesen, dass Ethan und auch größere Kohlenwasserstoffe
tatsächlich unter den Druck- und Temperaturbedingungen des oberen
Mantels entstehen können.
Für das Experiment gaben die Forscher Methan (CH4) in eine
Diamantdruckkammer und erhitzten es mit einem Laserstrahl auf
Temperaturen zwischen 700°C und 1.225°C.
Der Druck in der Kammer entsprach dabei dem mehr als
20.000fachen des normalen Luftdrucks auf Meeresniveau.
Diese Bedingungen entsprechen den Verhältnissen in 65 bis
150 Kilometern Tiefe.
Methan zu längerkettigen Kohlenwasserstoffen umgewandelt
Unter diesen Extremen reagierte das Methan zu längerkettigen
Kohlenwasserstoffen wie Ethan, Propan und Butan sowie zu
molekularem Wasserstoff und Graphit.
Als die Wissenschaftler den gleichen Versuch mit Ethan durchführten,
entstand Methan.
Die neu gebildeten Hydrokarbone blieben noch über Stunden hinweg stabil,
nach ein paar Tagen jedoch verblasten ihre chemischen Signaturen in der
Versuchskammer.
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Die Planeten unserer Sonne | The planets of our sun | Les planètes de notre soleil |
Saturnmond Titan | Saturn's moon Titan | La lune Titan de Saturn |
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. B. Hartmann
2010-11-27 de
Über die Genese von Erdöl und Erdgas!
Im Beitrag wird kurz gezeigt, welch geteilter Auffassung die kompetente Fachwelt hinsichtlich der Erdölgenese nach wie vor wirklich ist.
Dr. B. Hartmann: "Rodkin hat mit seinem Aufsatz meine bisherige eigene fachliche Voreingenommenheit zur gegebenen Thematik vollständig aufgelöst!"
Dr. habil. M.W. Rodkin
Übersetzung aus dem Russischen von Bernd Hartmann, Halle
2010-11 de
Theorien über die Herkunft des Erdöls:
These - Antithese - Synthese
Unversöhnliche Clans
Das Wesen des organischen Modells - der am meisten verbreiteten Vorstellung über die Erdölgenese - formulierte schon M.W. Lomonossow, welcher 1763 "über die Entstehung dieser braunen Materie... aus Pflanzenresten unter der Wirkung der Erdwärme" schrieb.
Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts verlief bezüglich des
Themas hauptsächlich unter dem Vorzeichen des abiogenen Modells
von D. I. Mendelejew.
Bei der Untersuchung von Erdöl aus Apscheron (Aserbaidschan)
entwickelte der Wissenschaftler die Hypothese darüber, dass
sich das Erdöl im Resultat chemischer Prozesse bildet,
welche in den Tiefen unterhalb des Hauptkamms des Kaukasus ablaufen.
"These - Antithese - Synthese"
... Es liegt nahe, zu schlussfolgern, dass so wohl eine biogene als auch eine abiogene Erdölbildung erfolgt (unter unterschiedlichen Bedingungen und unterschiedlichen Maßstäben).
Widerhall (Karl-Heinz Heubaum)
de
Gibt es auch einen Erdöl-Schwindel?
Hier werden zwei Texte dokumentiert, deren Autoren unabhängig voneinander zu der Auffassung gelangen, daß nach menschlichem Ermessen Erdöl und Erdgas laufend "nachwachsen".
Man kommt zum Schluß, daß sich das Erdöl nicht durch Ablagerungen tierischer und pflanzlicher Stoffe vor Jahrmillionen gebildet hat, sondern daß das Öl im Erdinneren entsteht und durch Spalten z.B. am Rande der tektonischen Platten nach oben gepreßt wird, wodurch sich übrigens das Wiederauffüllen einiger abgebauter Öl- und Gasfelder erklärt.
Natürlich wissen das die Herrschaften der Ölbranche auch, aber mit dem Argument der Endlichkeit des Öls lassen sich die Preise und Gewinne leichter hochhalten. Eine Verknappung macht eine Ware immer teurer.
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2015-08-06 de
Nicht-Fossile Treibstoffe
Matt Ridley
2013-06-08 en
Nicht-Fossile Treibstoffe
de | en | fr |
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Erdöl und Erdgas | Petroleum and natural gas | Pétrole et gaz naturel |
Abiotische Entstehung von Erdöl und Erdgas | Abiotic origin of petroleum and natural gas | Origine abiotique du pétrole et du gaz naturel |
de | en | fr |
---|---|---|
Energie: Kern Kernkraftwerk Generationen |
Energy: Nuclear Generations of Nuclear Power Stations |
Energy: Nucléaire Générations des centrales nucléaires |
de | en | fr |
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Kernenergie | Nuclear energy | Energie nucléaire |
Die Zukunft der Kernenergie | The Future of Nuclear Energy | L'avenir de l'enegie nucléaire |
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2014-01-07 de
Ein Nachruf auf das AKW Grafenrheinfeld
Das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld ging letztes Jahr außer Betrieb, planmäßig und ordentlich, wie es immer produziert hatte.
Der Reaktor ist jetzt brennstofffrei, die notwendige Kühlleistung des Brennelementenlagers geringfügig.
Das Buch "Die Wolke" entpuppte sich als Horrormärchen.
Ein paar Milliarden Euro wurden ohne rationale Gründe der produktiven Sphäre Deutschlands entzogen.
Tausend hochqualifizierte Arbeitsplätze sind futsch, weg mit Schaden.
Den fehlenden Strom macht man jetzt bei Nacht und Windstille mit Braunkohle.
Am 27. Juni 2015 trennte sich die Anlage endgültig vom Stromnetz.
Mehr als 30 Jahre hatte der Meiler zuverlässig, störungs- und CO2-frei die Arbeit von mehr als 3.000 Windrädern an Haushalte und Industrie geliefert, auch bei Windstille.
Wer heute durch die Anlage geht, traut seinen Augen nicht.
Glänzender rostfreier Stahl, Ordnung und blitzsaubere Gänge - eine Technologie im neuwertigen Zustand. Immer noch wird nachgerüstet. Zu den dreifach-Sicherheitssystemen wird auf Anforderung der Behörde noch ein Kühlsystem für ein paar Millionen installiert.
Die meisten Kernkraftwerke weltweit haben eine Laufzeit von 60 Betriebsjahren. Grafenrheinfeld geht mit seiner überlegenen Sicherheitstechnik nach der Hälfte dieser Zeit in den vorzeitigen Ruhestand.
Die Grünen nennen so etwas abfällig "Schrottreaktor", obwohl sie die Anlage noch nie in Augenschein genommen haben.
Die Abschaltparty ist vorbei
Die Abschaltparty ist vorbei. Ein kalter Wind weht über den halbleeren Parkplatz vor der Anlage.
Der Katzenjammer schleicht sich an. Die Energieversorger sind die ersten Opfer der vergurkten Energiewende. Sie wurden kalt enteignet.
Die Strompreise sind fast doppelt so hoch, wie vor der Energiewende, der Steuerzahler und Stromkunde wird mit Strom zu ständig steigenden Höchstpreisen zur Kasse gebeten, von zwei Kugeln Eisist nicht mehr die Rede.
Die Klimakanzlerin mutierte zur Flüchtlingskanzlerin und hat sich still von ihren Klimazielen verabschiedet. Auch sie redet nicht mehr über die 3,5 Cent EEG-Umlage, die sie den Wählern einst zugesichert hatte.
Der CO2 Ausstoß steigt
Der CO2 Ausstoß steigt von Jahr zu Jahr.
Die Versorgungssicherheit sinkt.
Die Großindustrie flüchtet
Die Großindustrie flüchtet leise ins Ausland.
Die verbleibenden Industriebosse heulen mit den Wölfen, weil sie begriffen haben, dass es sich besser mit Subventionen überleben lässt.
Kein einziges Land der Welt folgt den deutschen Vorreitern
Weltweit sind mehr als 70 neue AKW im Bau, über 200 sind in Planung. Selbst das tsunamierschütterte Japan fährt seine AKW's nach Modernisierung wieder an. Kein einziges Land der Welt folgt den deutschen Vorreitern einer archaischen Energievision.
Wie auch, nach den spektakulären Pleiten der subventionsvernichtenden Solar- und Windfirmen? Wie auch, bei den Strompreisen? Der Traum von der deutschen Zukunftstechnologie wird schneller ausgeträumt sein, als bis Finnland sein radioaktives Endlager in Olkiluoto in Betrieb nimmt.
Die Deutschen sind im Jahre 2016 mit vollem Speed auf einer energiepolitischen Geisterfahrt unterwegs. Aber das ist ja nicht die einzige Geisterfahrt in diesem Jahr der Herausforderungen und Chancen.
Dem Kraftwerksgelände wird eines Tages wieder ein Rübenacker sein.
Vielleicht werden sich dort einmal 20 Windräder drehen.
Für die 2.880 anderen, die das Kraftwerk dann vollständig ersetzen könnten, müssen noch Standorte gefunden werden.
Basler Zeitung
2013-10-30 de
«Nach 50 Jahren wird ein Abriss der Reaktorgebäude einfacher»
Was passiert eigentlich nach dem Mühleberg-Aus?
Der grösste AKW-Rückbau Deutschlands findet in Greifswald statt.
Ingenieurin Marlies Philipp erklärt den Abbau und sagt, was die Knacknuss war.
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Weltweite Politik: Wirtschaft, Klimapolitik, Energiepolitik.
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Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen.
Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
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⇧ 2021
Nebelspalter / Alex Reichmuth
2021-09-30 de
Zehn Jahre nach «Fukushima»: Atomkraft auf dem Vormarsch
Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen. Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
Italien
Der italienische Umweltminister Roberto Cingolani hat an einem Tabu gerüttelt.
Er hat durchblicken lassen, dass die Atomkraft für Italien eine Option sein könnte.
Das hat ihm einen Sturm der Entrüstung eingebracht - und Morddrohungen.
Nach dem Unglück von Tschernobyl 1986 hat Italien seine drei Atommeiler abgeschaltet.
In zwei Abstimmungen - 1987 und 2011 - haben sich die Italienerinnen und Italiener gegen Kernkraft ausgesprochen.
Doch jetzt hat sich Cingolani erlaubt, auf die Vorteile der vierten Generation von Atomkraftwerken hinzuweisen, die sich weltweit in Entwicklung befindet.
«Wenn sich irgendwann herausstellt, dass nur wenige Kilogramm radioaktiver Abfälle anfallen, die Sicherheit hoch und die Kosten niedrig sind, wäre es töricht, diese Technologie nicht in Betracht zu ziehen», sagte Roberto Cingolani.
Seine Leibwache musste daraufhin verstärkt werden.
Neue Reaktoren in Bangladesch und Ägypten
Ob Italien je wieder in die Atomkraft einsteigt, steht in den Sternen.
Tatsache ist aber, dass sich mehrere Länder neu für die Kernenergie entschieden haben - oder sogar schon an Reaktoren bauen.
Bangladesch und Türkei
So werden derzeit je zwei Reaktoren in Bangladesch und in der Türkei errichtet.
Ägypten und Usbekistan
Auch Ägypten und Usbekistan wälzen konkrete Pläne für einen Einstieg in die Kernkraft.
Es gibt zudem eine lange Liste von Ländern, die an der Atomtechnologie zumindest sehr interessiert sind.
Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Zu ihnen zählen Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda
Auch Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda klären ab, ob sie in die Technologie einsteigen wollen.
Keine Todesopfer wegen «Fukushima»
Vor zehn Jahren ereignete sich der Atomunfall im japanischen Fukushima.
Gleich bei mehreren Reaktoren kam es zu einer Kernschmelze.
Obwohl wegen «Fukushima» kein einziger Mensch ums Leben kam, war der Unfall für die Kernkraft weltweit ein herber Rückschlag.
Japan
Japan nahm seine ganze Flotte, die aus 54 Reaktoren bestand, vorübergehend vom Netz.
Deutschland
Deutschland schaltete mehrere Reaktoren definitiv ab und will bis Ende nächstes Jahr die letzten sechs Atommeiler stilllegen.
Schweiz
Die Schweiz beschloss, keine neuen AKW mehr zu bauen.
Hierzulande bezeichnen AKW-Gegner die Atomenergie regelmässig als «veraltete Technologie».
Doch die Kernenergie ist heute wieder auf dem Vormarsch.
Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA)
Zum ersten Mal seit dem Unglück von Fukushima hat die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) ihre Prognose zum weltweiten Ausbau nach oben revidiert.
Bis 2050 könnten sich demnach die Produktionskapazitäten für Atomstrom von heute 392 Gigawatt auf 792 Gigawatt verdoppeln.
Das entspricht zumindest dem Maximalszenario im jüngsten Jahresbericht der IAEA (siehe hier).
10 Prozent des Stroms kommen aus der Atomkraft
792 Gigawatt - das sind 10 Prozent mehr, als die Agentur letztes Jahr geschätzt hat.
In einem konservativen Szenario der IAEA würde die Produktionskapazität 2050 hingegen auf dem heutigen Niveau bleiben.
2020 stammten rund 10 Prozent des weltweit erzeugten Stroms aus der Kernkraft.
Reaktoren im Bau
Derzeit befinden sich 52 Reaktoren im Bau,
davon 13 in China,
7 in Indien
und 4 in Südkorea.
Reaktoren in Betrieb
Ende letzten Jahres waren
weltweit 442 Atomreaktoren
in 32 Länder in Betrieb.
Am meisten Reaktoren standen
in den USA (94),
gefolgt von Frankreich (56)
und China (50).
Allgemein wird erwartet, dass der Stromkonsum bis 2050 enorm zunimmt.
Eine Verdopplung der nuklearen Produktionskapazitäten würde den Anteil der Atomkraft an der Stromproduktion darum «nur» von 10 auf 12 Prozent steigern.
Bleibt die Kernenergieproduktion dagegen auf dem heutigen Niveau, würde ihr Anteil gar auf 6 Prozent fallen.
Polen
Polen will fünf Reaktoren bauen
Neu in die Kernkraft einsteigen will auch Polen.
Das osteuropäische Land ist heute zu über 70 Prozent von Kohlestrom abhängig und sucht wegen des Klimaschutzes nach Alternativen.
Im letzten Februar legte die polnische Regierung ein Strategiepapier vor, gemäss dem spätestens 2026 mit dem Bau eines ersten Reaktors begonnen werden soll.
Bis 2043 sollen dann nicht weniger als fünf Reaktoren in Betrieb sein.
Gemäss der polnischen Regierung sind AKW die «billigste Energiequelle unter Berücksichtigung der Gesamtkostenbilanz und der Betriebszeit» und könnten die «energetische Sicherheit des Landes» absichern.
Wie die IAEA schreibt, ist eine Verdopplung der Kernkraftkapazitäten bis 2050 nur möglich, wenn sich im Atomsektor neue Technologien durchsetzen.
Kleine und modulare Reaktoren
Eine Option sind kleine und modulare Reaktoren.
Solche Minireaktoren will etwa die amerikanische Firma TerraPower errichten, die vom IT-Unternehmer Bill Gates gegründet wurde.
Grossbritannien
Unter anderem sieht Grossbritannien den Bau von Minireaktoren vor, um seine ambitionierten Klimaziele zu erreichen.
USA
US-Präsident Joe Biden setzt ebenfalls auf die Vorteile solcher kleinen Reaktoren.
China
China testet einen Thorium-Reaktor
In Zukunft sollen Atomreaktoren auch sicherer werden und weniger Abfälle hinterlassen.
Einen entsprechenden Reaktortyp will China in der Stadt Wuwei im Nordwesten des Landes testen.
Wie das Fachmagazin «Nature» vor wenigen Tagen berichtete, soll der Testreaktor mit Thorium und Flüssigsalz statt Uran betrieben werden.
Wenn das Experiment gelingt, will China bis 2030 einen Reaktor dieses Typs bauen, der genug Strom für eine Kleinstadt liefert.
«Es gibt keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien.»
Europa
In Europa tobt derweil ein Kampf um die Atomkraft.
Deutschland und Österreich
Während Länder wie Deutschland und Österreich bremsen, haben
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn in einem Brief an die EU-Kommission ihre Unterstützung für die Förderung der Kernenergie betont.
EU-Kommission muss sich für oder gegen Kernkraft entscheiden
Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC)
Positiv zur Kernkraft geäussert hat sich auch die Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC).
In einem Bericht vom letzten März schrieb das JRC, es gebe «keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien» (siehe hier).
Die EU-Kommission muss nun entscheiden, ob sie die Atomenergie im Rahmen ihrer grünen Finanz-Taxonomie für Investitionen empfiehlt.
Offenbar tut sich die Kommission mit dem Entscheid schwer, denn dieser wird schon seit einigen Monaten erwartet.
Er ist nun aber für November angekündigt.
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Energie: Kern Kernkraftwerke |
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Energy: Nucléaire Centrales nucléaires |
Schweiz: Sachgebiete, Medien Echo, Web, Schweiz/ EU, Klimapolitik, Energie.
⇧ 2016
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Anna Veronika Wendland
2016-07-21 de
Nicht ohne mein Kernkraftwerk
Im östlichen Europa schaut man mit Unverständnis auf die deutsche Energiewende - und setzt auf die Kernenergie als Rückgrat der Stromversorgung.
Moderne Leistungsreaktoren aus Russland gehören heute weltweit zu den Technologieführern und lösen somit die deutschen Anlagen ab, die lange Zeit als Goldstandard der Sicherheitstechnik galten.
▶Europa: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Europa
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Fred F. Mueller
2016-07-09 de
Der Osten Europas setzt auf Kernkraft Kernenergie-Technologie:
Russland hängt den Westen ab
Deutschland ist mit einer Regierung gesegnet, die dem dubiosen Ziel einer "Rettung des Klimas" weit höheren Wert beimisst als dem Wohlergehen der eigenen Bevölkerung.
Dies manifestiert sich in EEG und "Klimaschutzplan 2050", in der begonnenen Vernichtung der Automobilindustrie und der Vertreibung energieintensiver Industrien außer Landes.
Dem Ziel der "Dekarbonisierung" der Gesellschaft wird alles andere untergeordnet.
Gleichzeitig wird die Kernkraft als einzige zuverlässig funktionierende CO2-arme Stromerzeugungstechnologie nicht nur in Deutschland selbst, sondern auch in europäischen Nachbarländern mit aller Macht bekämpft.
Die Situation und den dadurch angerichteten Schaden analysiert die Historikerin Dr. Anna Veronika Wendland vom Herder-Institut in Marburg in einem hervorragend geschriebenen Beitrag in der FAZ vom 7. Juli [FAZ].
▶Europa: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Europa
Spiegel Online
2016-05-17 de
Neue Reaktoren: EU will Atomkraft massiv stärken
Die EU-Kommission will nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen den Bau von Atommeilern vorantreiben.
Außerdem sollen neue Mini-Reaktoren entwickelt werden.
Die EU müsse ihre technologische Vorherrschaft im Nuklearsektor verteidigen, heißt es im Entwurf für ein Strategiepapier, das SPIEGEL ONLINE vorliegt.
Das Papier soll die Grundlage der künftigen Atompolitik der EU-Kommission sein.
Es soll am Mittwoch von den für die Energieunion zuständigen Kommissaren verabschiedet und dann dem EU-Parlament vorgelegt werden.
In dem Papier wird unter anderem vorgeschlagen, die Rahmenbedingungen für Investitionen zu verbessern.
Gelder sollen unter anderem aus dem Europäischen Fonds für strategische Investments (EFSI) und den Forschungsprogrammen der EU fließen.
Abgewickelt werden einige dieser Förderprogramme auch über die Europäische Investitionsbank (EIB), über die das deutsche Finanzministerium mitbestimmt.
Bei der Entwicklung neuer Reaktortechnologien will die EU-Kommission Tempo machen.
Unter anderem soll der Bau von flexiblen Mini-Atomreaktoren vorangetrieben werden.
Spätestens 2030 soll ein solcher Meiler in Europa im Einsatz sein.
Insider vermuten hinter den Plänen der EU vor allem zwei Motive:
Die EU-Kommission hat es sich zum Ziel gesetzt, Europas Abhängigkeit von Russlands Gas zu verringern.
Gleichzeitig steht sie in der Pflicht, ihre Klimaziele zu erreichen und den CO2-Ausstoß in der EU deutlich zu verringern.
Atomkraftwerke sind im Gegensatz zu Kohle- und Gaskraftwerken fast CO2-neutral.
In der EU gibt es derzeit
131 Atomkraftwerke in 14 Mitgliedstaaten,
sie haben eine Kapazität von rund 121 Gigawatt.
Derzeit sind in 14 Ländern neue Atomkraftwerke in Planung.
▶Europa: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Europa
Tages-Anzeiger
2016-05-17 de
EU will Atomkraft massiv stärken
Bau neuer Atommeiler, Entwicklung neuer Technologien: Was hinter den Plänen der EU-Kommission steckt..
▶Europa: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Europa
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▶Deutschland: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Deutschland
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Infolge des Ukraine-Kriegs steigen die Energiepreise massiv an.
Sollte Deutschland die zum Jahresende geplante Abschaltung der letzten Atomkraftwerke also überdenken?
Zwei Ministerien sind nun dagegen.
Infolge des Ukraine-Kriegs steigen die Energiepreise massiv an.
Sollte Deutschland die zum Jahresende geplante Abschaltung der letzten Atomkraftwerke also überdenken?
Zwei Ministerien sind nun dagegen.
CDU-Chef Friedrich Merz hält die Erneuerbaren-Ziele der Ampel für illusorisch.
Stattdessen will er sich mit Fusionsenergie und neuen Kernreaktoren beschäftigen.
Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen.
Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
Es handelt sich um Nachrichten über die Energieform des Teufels, weshalb sie von allen Aufrechten auf deutscher Scholle bekämpft wird.
Es handelt sich um die Elektrizitätsgewinnung aus Kernbrennstoffen.
In den achtziger Jahren baute man in Hamm-Uentrop, Nordrhein-Westfalen, an einem Wunder: einem sicheren Reaktor.
Bis die Katastrophe von Tschernobyl kam - da wollte man ihn plötzlich
nicht mehr.
Und riss den vielversprechenden Brückenkopf in die Zukunft wieder ab.
"Die Kernkraftwerke mit hohen Sicherheitsstandards sollten zehn bis zwölf Jahre länger am Netz bleiben dürfen", sagt der Wissenschaftler der Frankfurter Rundschau.
Die Parteien CDU/CSU und FDP wollen den seinerseits von SPD und Bündnis90/Die Grünen geschlossenen Konsensvertrag zum Kernkraftausstieg ändern und die Laufzeiten der deutschen Kernkraftwerke verlängern.
Begründet wird dies insbesondere mit Klimaschutz-Argumenten oder niedrigeren Strompreisen.
Die schwarz-gelbe Regierung erwägt nun eine Laufzeitverlängerung um 28 Jahre.
Die deutschen Meiler könnten demnach bis 2050 am Netz bleiben.
Mit der Laufzeitverlängerung sei in Aussicht gestellt, die Zeit zu überbrücken, bis genügend EE zur Verfügung stehe.
So die Argumentation.
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World Nuclear Association
en
Nuclear Power in Germany
en
Germany's Energiewende
▶Thorium-Reaktoren Deutschland
Deutschland: Übersicht, Allgemeine Politik, Klima, Energie Deutsche Energiewende.
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⇧ 2022
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Rainer Klute
2022-03-15 de
Kernkraftwerke bieten erhebliche Reserven für den Winter 2022/23
Eine »grün motivierte, ideologische Farce
« nennt die Nuklearia das Ergebnis der von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck im ZDF-Morgenmagazin versprochenen »unideologischen« Prüfung, ob eine Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke möglich und sinnvoll sei.
Anders als Bundeswirtschafts- und -umweltministerium behaupten, bieten die Kernkraftwerke für den Winter 2022/23 sehr wohl noch erhebliche Leistungsreserven.
Die sollte Deutschland nicht leichtfertig aus der Hand geben.
Die Nuklearia fordert den Weiterbetrieb der laufenden Anlagen und die Reaktivierung der zum Jahresende 2021 abgeschalteten Kernkraftwerke.
Die technischen und personellen Herausforderungen der Laufzeitverlängerungen sind mit moderatem Aufwand zu bewältigen.
Weiterlesen in folgenden Kapiteln: |
Inkompetente Prüfung ohne Expertenrat
Brennelemente enthalten noch erhebliche Energiereserven für 2023
Periodische Sicherheitsüberprüfung
Zusätzliche Leistungsreserven durch Streckbetrieb nutzen
Nur ein kleiner Teil der Brennelemente wird ausgetauscht
Kernkraftwerke können im Winter 2022/23 wesentliche Beiträge liefern
Neue Brennelemente brauchen Zeit
Betriebspersonal ist verfügbar
Ersatzteile
Änderung des Atomgesetzes nötig
Risiken der Laufzeitverlängerung gegen Risiken der Energiekrise abwägen
Wirtschaftliche Aspekte
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die im Prüfbericht vom Bundesumweltministerium und Bundeswirtschaftsministerium vorgebrachten Argumente gegen eine Laufzeitverlängerung nicht überzeugen.
Die technischen und personellen Anforderungen an eine Laufzeitverlängerung stellen gewisse Hürden dar, die sich aber überwinden lassen.
Die Wirtschaftlichkeit steht ohnehin außer Frage.
Der Gesetzgeber hat es in der Hand, die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen.
Eine Laufzeitverlängerung der deutschen Kernkraftwerke ist daher vor allem eine politische Frage, keine technische, wirtschaftliche oder rechtliche.
Wenn die Bundesregierung den politischen Weg für eine Laufzeitverlängerung frei macht, dann lässt sich diese auch umsetzen.
Quellen
BMWK/BMUV
2022-03-07 de
Prüfung des Weiterbetriebs von Atomkraftwerken aufgrund des
Ukraine-Kriegs
Aktuell sind in Deutschland noch die Atomkraftwerke Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 in Betrieb mit insgesamt 4300 MW Leistung (brutto).
Zuletzt wurden am 31.12.2021 die Atomkraftwerke Brokdorf, Grohnde und Gundremmingen C abgeschaltet, mit insgesamt gut 4200 MW Leistung (brutto).
Im Zuge der Frage einer möglichen Kompensation der Importe von Erdgas aus Russland infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine stellt sich die Frage, ob diese Atomkraftwerke weiter genutzt werden sollen bzw. können.
Fazit:
Ein Wiederanfahren der drei zum 31.12.2021 stillgelegten Kernkraftwerke kommt schon aufgrund der genehmigungsrechtlichen Situation (erloschene Betriebserlaubnis), die auch gesetzlich nicht rechtssicher geändert werden kann, nicht in Betracht.
Eine Verlängerung der Laufzeiten der noch in Betrieb befindlichen drei Atomkraftwerke würde im Winter 2022/2023 keine zusätzlichen Strommengen bringen (Streckbetrieb), sondern frühestens ab Herbst 2023 nach erneuter Befüllung mit neu hergestellten Brennstäben.
Eine Laufzeitverlängerung müsste unmittelbar mit einer erneuten Durchführung der zuletzt 2009 stattgefundenen umfangreichen Sicherheitsprüfung für jedes der drei Atomkraftwerke einhergehen.
Aktuell kann nicht belastbar abgeschätzt werden, in welchem Umfang aufgrund dieser Sicherheitsüberprüfung Nachrüstanforderungen entstehen und in welchem Zeitraum (und zu welchen Kosten) diese durchgeführt werden können.
Bei einem längerfristigen Weiterbetrieb dürfte der Stand von Wissenschaft und Technik ähnlich wie bei Neuanlagen (EPR-Standard) anwendbar sein.
BMUV Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit
und Verbraucherschutz
2022-03-08 de
Bundesumweltministerium und Bundeswirtschaftsministerium legen
Prüfung zur Debatte um Laufzeiten von Atomkraftwerken vor
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit
und Verbraucherschutz (BMUV) und das Bundesministerium für Wirtschaft
und Klimaschutz (BMWK) haben einen Prüfvermerk zur Debatte um die
Laufzeiten von Atomkraftwerken vorgelegt.
...
Beide Ministerien kommen zu dem Ergebnis, dass eine Verlängerung der Laufzeiten nur einen sehr begrenzten Beitrag zur Lösung des Problems leisten könnte, und dies zu sehr hohen wirtschaftlichen Kosten, verfassungsrechtlichen und sicherheitstechnischen Risiken.
Im Ergebnis einer Abwägung von Nutzen und Risiken ist eine Laufzeitverlängerung der drei noch bestehenden Atomkraftwerke auch angesichts der aktuellen Gaskrise nicht zu empfehlen.
...
Mit den schon ergriffenen Maßnahmen hat Deutschland Vorsorge getroffen.
Zudem treibt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) den Ausbau der Erneuerbaren intensiv voran (Stichwort Osterpaket) und wird in Kürze eine Strategie zur Energiesicherheit vorlegen.
Frankfurter Allgemeine / Sebastian Balzer
2022-03-11 de
Technisch machbar
Unter dem Eindruck des Kriegs in der Ukraine und der Versorgungslage in Deutschland sprach sich sogar Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck von den Grünen gegen "Denkverbote" aus.
Als am Freitag vor einer Woche dann auch noch der Verband Kerntechnik Deutschland mitteilte,
Betreiber, Industrie und Dienstleister seien "bereit, den Weiterbetrieb von Kernkraftwerken in Deutschland zu unterstützen und die dafür notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen", schien die Renaissance der Atomkraft zum Greifen nah.
Es dauerte indes nur drei Tage,
bis ein Bericht mit dem spröden Titel "Prüfung des Weiterbetriebs von Atomkraftwerken aufgrund des Ukraine-Kriegs", von Umwelt- und Wirtschaftsministerium in Berlin gemeinsam geschrieben und am vergangenen Montag veröffentlicht,
schon wieder den Schwung aus der Sache genommen hat.
Es handelt sich um Druckwasserreaktoren,
die allesamt erst Ende der 1980er-Jahre in Betrieb genommen wurden.
Mit ihnen käme Deutschland nächstes Jahr mit rund 5 Milliarden Kubikmetern oder 5,6 Prozent Erdgas weniger aus als ohne sie
KernD.de Kerntechnik Deutschland e.V.
2022-03-08 de
Weiterbetrieb von deutschen Kernkraftwerken: Bundesregierung schlägt
möglichen Beitrag der Kernenergie zur aktuellen Energiesicherheit
leider aus
In einem gemeinsamen Prüfvermerk haben das Bundesumweltministerium und das Bundeswirtschaftsministerium mitgeteilt, dass ein Weiterbetrieb von deutschen Kernkraftwerken aufgrund des Ukraine-Kriegs aus ihrer Sicht nicht zu empfehlen sei.
Der Verband Kerntechnik Deutschland bedauert dies
und stellt in diesem Zusammenhang jedoch folgendes fest: Die Bewertung der beiden Ministerien bestätigt, dass die Kernkraftwerke bei einem Weiterbetrieb im gesamten kommenden Winter ihren Beitrag zur Energiesicherheit Deutschlands durchaus leisten und zudem ab Spätsommer 2023 wieder vollumfänglich zur Verfügung stehen könnten.
Eine weitere Verschärfung der hiesigen Energieversorgungssituation, die Fachleuten wahrscheinlich erscheint und deshalb jeden möglichen Beitrag verfügbarer Energieträger kurz- und mittelfristig notwendig macht, wird in dem Regierungspapier leider nicht als Szenario behandelt oder überhaupt erwähnt.
Insgesamt ist die Bewertung der Ministerien offenkundig vom bisherigen politischen Willen geprägt,
am endgültigen Ausstiegstermin für die Kernenergie in Deutschland festzuhalten,
anstatt angesichts der derzeitigen energiewirtschaftlichen
Krisensituation zur Absicherung der Energieversorgung
jede verfügbare Ressource unter Mitverantwortung für die
gesamteuropäische Energiesicherheit heranzuziehen.
Kerntechnisches Regelwerk
de
Sicherheitsanforderungen an Kernkraftwerke
Tagesschau / Jens Eberl, WDR
2022-03-07 de
Bei einem Blackout droht der Kollaps
Sollte es in Deutschland zu einem längeren Stromausfall kommen, hätte das katastrophale Folgen.
Der Ukraine-Krieg könnte das Risiko für Cyberangriffe auf das Stromnetz steigern.
Behörden sprechen von einer erhöhten Bedrohungslage.
Ein flächendeckender Stromausfall gilt als schlimmes Katastrophenszenario.
Schon die ersten 24 Stunden ohne Strom bringen das Leben, wie wir es kennen, zum Stillstand, so der Versicherungsverband GDV.
Er warnt, dass Deutschland auf ein solches Szenario nicht gut vorbereitet sei.
Dies habe eine Befragung mehrerer Krisenmanager und Katastrophenschützer ergeben.
2022-03-03 de Cyberattacken als Rache für Sanktionen?
Nach den Sanktionen westlicher Staaten gegen Russland warnen IT-Sicherheitsexperten vor Racheaktionen durch Hackerangriffe.
Bundesinnenministerin Faeser betont gegenüber BR und NDR, die Gefahr müsse ernst genommen werden.
Frankfurter Allgemeine / Sebastian Balzter
2022-03-13 de
ATOMKRAFT: Technisch machbar - Deutschland braucht Energie.
Die Atomkraft soll trotzdem vom Netz gehen.
Nennt die Regierung dafür ihre wahren Gründe?
Eine einfache Mehrheit im Bundestag könnte das Atomgesetz so verändern, dass die Kraftwerke weiterlaufen dürfen.
BGE Bundesgesellschaft für Endlagerung
2022-03-14 de
Aktueller Bestand
IEA International Energy Agency
2022-03 en
A 10-Point Plan to Reduce the European Union's Reliance on Russian
Natural Gas
In this report
Measures implemented this year could bring down gas imports from Russia by over one-third, with additional temporary options to deepen these cuts to well over half while still lowering emissions.
Europe's reliance on imported natural gas from Russia has again been thrown into sharp relief by Russia's invasion of Ukraine on 24 February.
In 2021, the European Union imported an average of over 380 million cubic metres (mcm) per day of gas by pipeline from Russia, or around 140 billion cubic metres (bcm) for the year as a whole.
As well as that, around 15 bcm was delivered in the form of liquefied natural gas (LNG).
The total 155 bcm imported from Russia accounted for around 45 % of the EU's gas imports in 2021 and almost 40 % of its total gas consumption.
Bundesministerium der Justiz / Bundesamt für Justiz
2022-03 en
Gesetz über die friedliche Verwendung der Kernenergie und den
Schutz gegen ihre Gefahren (Atomgesetz)
Vollzitat:
"Atomgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 15. Juli 1985 (BGBl. I S. 1565), das zuletzt durch die Bekanntmachung vom 3. Januar 2022 (BGBl. I S. 14) geändert worden ist"
eex
en
Futures
INTERNATIONAL ENERGY AGENCY
2021 en
Database documentation:
NATURAL GAS INFORMATION 2021 EDITION
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Blackout Vorsorge für Unternehmen / Prof. Vahrenholt
2022-03-14 de
Interview mit Prof. Dr. Fritz Vahrenholt zum Thema
Versorgungskrise für den Mittelstand
In diesem Video geht es um die Stromversorgungskrise und was das für den Mittelstand bedeutet.
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Fritz Vahrenholt
Homepage
KlimaNachrichten/Die Kalte Sonne
Wikipedia
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Professor, Dr., Deutscher Politiker (SPD), Manager, Wissenschaftler
und Buchautor. ►Fritz Vahrenholt: Who is who (Skeptiker) ▶Fritz Vahrenholt: Präsentationen (Bilder & Grafiken) ▶Fritz Vahrenholt: Video-Präsentationen ▶Fritz Vahrenholt: Wikipedia (Opfer von Wikipedia) |
T Online
2022-03-08 de
Habeck stellt sich gegen längere Laufzeit von Atomkraftwerken
Infolge des Ukraine-Kriegs steigen die Energiepreise massiv an.
Sollte Deutschland die zum Jahresende geplante Abschaltung der letzten Atomkraftwerke also überdenken?
Zwei Ministerien sind nun dagegen.
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Tagblatt
2022-02-08 de
Energieziele der Ampel seien "nicht erreichbar" -
Merz will "vorurteilsfrei" über Atomkraft nachdenken
CDU-Chef Friedrich Merz hält die Erneuerbaren-Ziele der Ampel für illusorisch.
Stattdessen will er sich mit Fusionsenergie und neuen Kernreaktoren beschäftigen.
Die Union will nach den Worten des neuen CDU-Chefs Friedrich Merz "vorurteilsfrei" auch über mögliche neue Nutzungsmöglichkeiten der Kernenergie sprechen.
"Wir sehen mit großer Skepsis die Energiepolitik der Bundesregierung", sagte Merz am Montag bei einem Treffen der Fraktionsvorsitzenden von CDU und CSU in Saarbrücken.
Die Ziele der Bundesregierung für die Umstellung großer Teile der Energieversorgung auf regenerative Energie seien nach Ansicht der Union "nicht erreichbar".
Die in den nächsten 10 bis 15 Jahren erwartete Verdoppelung des Strombedarfs sei "mit dem gegenwärtigen Konzept der Bundesregierung nicht zu leisten".
Die CDU wolle sich daher "sehr ausführlich mit allen Fragen der Energiewirtschaft und Energieerzeugung beschäftigen", sagte Merz.
"Das betrifft Gaskraftwerke, das betrifft aber auch Fusionsenergie, das betrifft auch neueste Formen der Energieerzeugung aus Kernenergie."
Die EU-Kommission hatte Anfang Februar in der sogenannten Taxonomie Gas und Atomkraft als nachhaltig eingestuft.
Merz fügte hinzu: "Das ist kein Plädoyer für den Wiedereinstieg in die Kernenergie.
Sondern das ist ein Plädoyer dafür, vorurteilsfrei diese Fragen auch einmal in der Union zu behandeln."
Merz sagte, der Ausstieg aus der jetzigen Nutzung der Kernenergie sei
beschlossen
"und wird von niemandem von uns infrage gestellt".
Es gebe allerdings neue technologische Entwicklungen.
Er verwies auf die Kernfusion sowie auf neue Reaktoren wie den sogenannten "Dual Fluid Reaktor" oder den Thoriumreaktor
Dort könnten zum Beispiel abgebrannte Brennstäbe wiederverwendet und deren Halbwertzeit deutlich reduziert werden.
"Wir wollen uns mit diesen technologischen Fragen, die völlig neu sind und die mit der alten Kernenergie nichts zu tun haben, beschäftigen, weil wir wissen wollen, was das für Technologien sind und ob sie möglicherweise eine Zukunft haben können", sagte Merz.
Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sprach von großer Sorge,
"dass die Energiepreisentwicklung zur sozialen Frage wird".
Geplante Heizkostenzuschüsse reichten nicht aus.
Es müsse darüber gesprochen werden, wie die Stromsteuern so gesenkt werden könnten, um auch den Umstieg auf neue Energien zu fördern.
Wegen Corona habe man "ohne weiteres" Steuersenkungen vorgenommen.
"Deswegen kann man auch hingehen und jetzt zumindest einmal vorübergehend die Energiesteuern herabsetzen."
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FOCUS-Online / Hugo Müller-Vogg
2022-01-04 de
Im Atomstreit-Dilemma der Ampel steht der große Verlierer
jetzt schon fest
Nach der Ankündigung der EU-Kommission, Kernkraft und Gas als nachhaltig einstufen zu wollen, steht dem Ampel-Bündnis der erste Großkonflikt ins Haus.
Dabei ist die Gefechtslage klar:
Rot-Gelb gegen Grün. Die Grünen haben jetzt nur zwei Möglichkeiten.
Doch so oder so sind sie die großen Verlierer.
Was für ein Zufall.
Ausgerechnet am letzten Tag des alten Jahres, als die Grünen die Abschaltung von drei der letzten sechs deutschen Kernkraftwerke feierten, zündete die EU-Kommission einen Silvester-Böller mit besonders viel Wumms:
Sie stufte die Atomkraft im Entwurf einer entsprechenden Verordnung als nachhaltig ein.
Das hindert keines der 27 EU-Mitglieder am eigenen Abschied von der Kernenergie.
Aber das Prädikat "nachhaltig" für den Atomstrom wird dafür sorgen, dass von privaten Anlegern hohe Milliardenbeträge in hochmoderne, CO₂-freie Kernkraftanlagen fließen.
Bekanntlich denkt die Mehrheit der europäischen Staaten nicht daran, sich den deutschen Klimapurismus zu eigen zu machen.
Das ist aus Sicht der deutschen Grünen schon schlimm genug.
Noch schlimmer ist für die in Berlin mitregierende Öko-Partei,
dass ihre Ampel-Partner SPD und FDP offenbar ganz gut damit leben können, wenn Brüssel neben der Kernkraft auch Erdgas für eine Übergangszeit als hilfreich ansieht.
Der Plan der Kommission trägt eindeutig die Handschrift Frankreichs
Die grünen Minister Robert Habeck (Klima und Wirtschaft) und Steffi Lemke (Umwelt) sind entsprechend empört.
Aus der innerparteilich weit links stehenden grünen Jugendorganisation kommen besonders schrille Töne des Protests.
Auch die stellvertretende Parteivorsitzende Ricarda Lang erwartet von der Bundesregierung "Druck auf Brüssel".
Die Kommission weiß aber freilich eine solide Mehrheit der EU-Staaten hinter sich.
Der Plan der Kommission trägt eindeutig die Handschrift Frankreichs, das unverändert auf klimaneutralen Atomstrom setzt.
Überdies hat die bisherige Große Koalition diese Politik mitgetragen, weil der damaligen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) viel daran lag, auch Gas als Brückentechnologie mit einem grünen Label zu schmücken.
Das empört die Grünen ebenfalls, zumal sie lieber heute als morgen das deutsch-russische Pipelineprojekt Nord Stream 2 stoppen würden.
Dagegen begrüßte ein Regierungssprecher die Einstufung von Erdgas als nachhaltig.
Klage gegen Brüssel:
Scholz wird Macron nicht um des Ampel-Friedens willen verprellen
Der Zeitpunkt der Veröffentlichung des EU-Plans mitten in der Feiertagszeit dämpfte bisher die Reaktionen im politischen Berlin.
Das wird sich in den nächsten Tagen ändern.
Dem Ampel-Bündnis steht der erste Großkonflikt ins Haus.
Dabei ist die Gefechtslage klar:
Rot-Gelb gegen Grün.
Die Forderung, Berlin müsse sich den von Österreich und Luxemburg (zwei Staaten ohne Kernkraftwerke) angekündigten Klagen gegen Brüssel anschließen, wird die grünen Kabinettsmitglieder in Schwierigkeiten bringen.
Zum einen steht Deutschland mit seinem jetzigen Energiekurs innerhalb der EU auf ziemlich verlorenem Posten.
Zum anderen ist jeder Angriff auf die Kommissions-Vorschläge zugleich ein Angriff auf den französischen Präsidenten.
Wenn Kanzler Scholz in Europa einiges voranbringen will, kann er das nur gemeinsam mit Macron.
Es erscheint mehr als fraglich, dass Scholz um des lieben Ampel-Friedens willen den französischen Präsidenten verprellt.
Grüne haben jetzt zwei Möglichkeiten - doch so oder so sind die großen Verlierer.
Die Grünen haben zwei Möglichkeiten:
Sie können gegen den EU-Plan Sturm laufen, dabei viel Staub aufwirbeln und eine mittlere Koalitionskrise auslösen; sie werden angesichts der Mehrheitsverhältnisse im EU-Parlament aber nichts Substantielles erreichen.
Oder sie nehmen zur Kenntnis, dass die meisten europäischen Staaten sich bei der Sicherung ihrer Energieversorgung nicht an grünen Parteitagsbeschlüssen orientieren.
So oder so: Die Grünen sind die großen Verlierer.
⇧ 2021
Nebelspalter / Alex Reichmuth
2021-09-30 de
Zehn Jahre nach «Fukushima»: Atomkraft auf dem Vormarsch
Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen. Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
Italien
Der italienische Umweltminister Roberto Cingolani hat an einem Tabu gerüttelt.
Er hat durchblicken lassen, dass die Atomkraft für Italien eine Option sein könnte.
Das hat ihm einen Sturm der Entrüstung eingebracht - und Morddrohungen.
Nach dem Unglück von Tschernobyl 1986 hat Italien seine drei Atommeiler abgeschaltet.
In zwei Abstimmungen - 1987 und 2011 - haben sich die Italienerinnen und Italiener gegen Kernkraft ausgesprochen.
Doch jetzt hat sich Cingolani erlaubt, auf die Vorteile der vierten Generation von Atomkraftwerken hinzuweisen, die sich weltweit in Entwicklung befindet.
«Wenn sich irgendwann herausstellt, dass nur wenige Kilogramm radioaktiver Abfälle anfallen, die Sicherheit hoch und die Kosten niedrig sind, wäre es töricht, diese Technologie nicht in Betracht zu ziehen», sagte Roberto Cingolani.
Seine Leibwache musste daraufhin verstärkt werden.
Neue Reaktoren in Bangladesch und Ägypten
Ob Italien je wieder in die Atomkraft einsteigt, steht in den Sternen.
Tatsache ist aber, dass sich mehrere Länder neu für die Kernenergie entschieden haben - oder sogar schon an Reaktoren bauen.
Bangladesch und Türkei
So werden derzeit je zwei Reaktoren in Bangladesch und in der Türkei errichtet.
Ägypten und Usbekistan
Auch Ägypten und Usbekistan wälzen konkrete Pläne für einen Einstieg in die Kernkraft.
Es gibt zudem eine lange Liste von Ländern, die an der Atomtechnologie zumindest sehr interessiert sind.
Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Zu ihnen zählen Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda
Auch Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda klären ab, ob sie in die Technologie einsteigen wollen.
Keine Todesopfer wegen «Fukushima»
Vor zehn Jahren ereignete sich der Atomunfall im japanischen Fukushima.
Gleich bei mehreren Reaktoren kam es zu einer Kernschmelze.
Obwohl wegen «Fukushima» kein einziger Mensch ums Leben kam, war der Unfall für die Kernkraft weltweit ein herber Rückschlag.
Japan
Japan nahm seine ganze Flotte, die aus 54 Reaktoren bestand, vorübergehend vom Netz.
Deutschland
Deutschland schaltete mehrere Reaktoren definitiv ab und will bis Ende nächstes Jahr die letzten sechs Atommeiler stilllegen.
Schweiz
Die Schweiz beschloss, keine neuen AKW mehr zu bauen.
Hierzulande bezeichnen AKW-Gegner die Atomenergie regelmässig als «veraltete Technologie».
Doch die Kernenergie ist heute wieder auf dem Vormarsch.
Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA)
Zum ersten Mal seit dem Unglück von Fukushima hat die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) ihre Prognose zum weltweiten Ausbau nach oben revidiert.
Bis 2050 könnten sich demnach die Produktionskapazitäten für Atomstrom von heute 392 Gigawatt auf 792 Gigawatt verdoppeln.
Das entspricht zumindest dem Maximalszenario im jüngsten Jahresbericht der IAEA (siehe hier).
10 Prozent des Stroms kommen aus der Atomkraft
792 Gigawatt - das sind 10 Prozent mehr, als die Agentur letztes Jahr geschätzt hat.
In einem konservativen Szenario der IAEA würde die Produktionskapazität 2050 hingegen auf dem heutigen Niveau bleiben.
2020 stammten rund 10 Prozent des weltweit erzeugten Stroms aus der Kernkraft.
Reaktoren im Bau
Derzeit befinden sich 52 Reaktoren im Bau,
davon 13 in China,
7 in Indien
und 4 in Südkorea.
Reaktoren in Betrieb
Ende letzten Jahres waren
weltweit 442 Atomreaktoren
in 32 Länder in Betrieb.
Am meisten Reaktoren standen
in den USA (94),
gefolgt von Frankreich (56)
und China (50).
Allgemein wird erwartet, dass der Stromkonsum bis 2050 enorm zunimmt.
Eine Verdopplung der nuklearen Produktionskapazitäten würde den Anteil der Atomkraft an der Stromproduktion darum «nur» von 10 auf 12 Prozent steigern.
Bleibt die Kernenergieproduktion dagegen auf dem heutigen Niveau, würde ihr Anteil gar auf 6 Prozent fallen.
Polen
Polen will fünf Reaktoren bauen
Neu in die Kernkraft einsteigen will auch Polen.
Das osteuropäische Land ist heute zu über 70 Prozent von Kohlestrom abhängig und sucht wegen des Klimaschutzes nach Alternativen.
Im letzten Februar legte die polnische Regierung ein Strategiepapier vor, gemäss dem spätestens 2026 mit dem Bau eines ersten Reaktors begonnen werden soll.
Bis 2043 sollen dann nicht weniger als fünf Reaktoren in Betrieb sein.
Gemäss der polnischen Regierung sind AKW die «billigste Energiequelle unter Berücksichtigung der Gesamtkostenbilanz und der Betriebszeit» und könnten die «energetische Sicherheit des Landes» absichern.
Wie die IAEA schreibt, ist eine Verdopplung der Kernkraftkapazitäten bis 2050 nur möglich, wenn sich im Atomsektor neue Technologien durchsetzen.
Kleine und modulare Reaktoren
Eine Option sind kleine und modulare Reaktoren.
Solche Minireaktoren will etwa die amerikanische Firma TerraPower errichten, die vom IT-Unternehmer Bill Gates gegründet wurde.
Grossbritannien
Unter anderem sieht Grossbritannien den Bau von Minireaktoren vor, um seine ambitionierten Klimaziele zu erreichen.
USA
US-Präsident Joe Biden setzt ebenfalls auf die Vorteile solcher kleinen Reaktoren.
China
China testet einen Thorium-Reaktor
In Zukunft sollen Atomreaktoren auch sicherer werden und weniger Abfälle hinterlassen.
Einen entsprechenden Reaktortyp will China in der Stadt Wuwei im Nordwesten des Landes testen.
Wie das Fachmagazin «Nature» vor wenigen Tagen berichtete, soll der Testreaktor mit Thorium und Flüssigsalz statt Uran betrieben werden.
Wenn das Experiment gelingt, will China bis 2030 einen Reaktor dieses Typs bauen, der genug Strom für eine Kleinstadt liefert.
«Es gibt keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien.»
Europa
In Europa tobt derweil ein Kampf um die Atomkraft.
Deutschland und Österreich
Während Länder wie Deutschland und Österreich bremsen, haben
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn in einem Brief an die EU-Kommission ihre Unterstützung für die Förderung der Kernenergie betont.
EU-Kommission muss sich für oder gegen Kernkraft entscheiden
Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC)
Positiv zur Kernkraft geäussert hat sich auch die Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC).
In einem Bericht vom letzten März schrieb das JRC, es gebe «keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien» (siehe hier).
Die EU-Kommission muss nun entscheiden, ob sie die Atomenergie im Rahmen ihrer grünen Finanz-Taxonomie für Investitionen empfiehlt.
Offenbar tut sich die Kommission mit dem Entscheid schwer, denn dieser wird schon seit einigen Monaten erwartet.
Er ist nun aber für November angekündigt.
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⇧ 2018
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Rainer Küper
2018-08-07 de
Kernkraftwerke in aller Welt:
Totgesagte leben länger - EDVANCE - das Unternehmen Frankreichs, das
neue Kernkraftwerke bauen soll
Leider wurden diese Nachrichten über die EDF-Tochter EDVANCE erst heute gefunden, mehr als ein Jahr nach Veröffentlichung im Mai 2017 in Frankreich.
Die deutschen Medien hatten sie offenbar unterdrückt, mit unsichtbaren Lettern gedruckt oder sie stumm im Staatsfunk erzählt.
Es handelt sich um Nachrichten über die Energieform des Teufels, weshalb sie von allen Aufrechten auf deutscher Scholle bekämpft wird.
Es handelt sich um die Elektrizitätsgewinnung aus Kernbrennstoffen.
In Deutschland entschied Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU),
im Frühjahr 2011 nach dem Seebeben bei Japan, die friedliche Nutzung der Kernenergie sei zu gefährlich und müsse beendet werden.
Deutschland werde voranreiten, sprach sie, und alle werden fröhlich wiehernd folgen.
Das Wiehern stimmt.
Die Welt krümmt sich wiehernd ob der Entscheidungen hierzulande.
Der Nachbar Frankreich ist schlauer,
obwohl der Präsident sozialistischer Herkunft ist.
Frankreich lässt die praktisch staatliche Nuklearindustrie in mehreren Ländern Kernkraftwerke bauen.
Frankreich hat unter Präsident Macron erst vor Kurzem Indien sechs 1.650-MW-Kernkraftwerke verkauft, die gemeinsam mit GE, für den konventionellen Teil der Anlage zuständig, errichtet werden.
Frankreich hat mit Zustimmung des grünen Umweltministers Nicolas Hulot vor wenigen Monaten beschlossen, die vom Macron-Vorgänger Hollande und dessen Ex Ségolène Royal beschlossene Stilllegung von Kernkraftwerken um 5-10 Jahre hinauszuschieben.
Frankreich hat kurz zuvor beschlossen, die französische Nuklearindustrie neu zu ordnen und hat die Gründung der EDF-Tochtergesellschaft EDVANCE besiegelt, der Gesellschaft, die "will be in charge of the basic design and implementation (studies, procurement support, assembly and commissioning) for projects involving nuclear islands and control systems for new reactors being built, both in France and around the world."
Link, 17. Mai 2017: "EDF Board of Directors approves the creation of EDVANCE, a significant milestone in the reconstruction of the French nuclear industry"
EDF Electricité de France S.A.
2017-05-17 en
EDF Board of Directors approves the creation of EDVANCE, a
significant milestone in the reconstruction of the French nuclear
industry
Kommentar von Eike
Die EDVANCE soll, man lese und staune, zuständig sein für neue Reaktorprojekte, die in Frankreich und anderswo gebaut werden.
Neue Atomkraftwerke in Europa und anderswo!
Ein Horror für die Verbote-Parteien in deutschen Landen.
Die Bundesregierung schweigt.
Das Bundesumweltministerium und alle nachgeschalteten Administrationen im Bund, in den Ländern und in den Kommunen schweigen.
Die Medien schweigen.
Sie alle reiten weiter zurück in die Vergangenheit.
Stur und niemand folgt.
Sie täuschen das Volk, das seit Jahren 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr mit manipulierten Nachrichten an der Nase herumgeführt wird - und das es sich gefallen lässt.
Mögen die Wähler im Oktober 2018 in Bayern und in Hessen die Gelegenheit nutzen, Kandidaten der Altparteien den Einzug in die Parlamente zu verweigern.
Deutschland braucht die Techniken der Zukunft und nicht die der Vergangenheit.
⇧ 2014
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2014-02-17 de
Thorium als Energiequelle?
NUHTEC Nukleare Hochtemperatur Technik / Peter Heller
de
Thorium als Energiequelle?
Thorium als Energiequelle
Thorium Flüssigsalzreaktor / LFTR (Liquid Fluoride Thorium Reactor, Lifter genannt)
Der LFTR ist bis 1973 in den USA entwickelt worden und hat sich dort auch 8 Jahre imVersuchsstadium bewährt.
"Zur Sicherheit: Tatsächlich ist der LFTR ein sicheres Konzept, Explosionen können einfach nicht passieren.
Das Schlimmste was passieren kann ist ein extremer Volltreffer mit einer Bombe, aber dann ist nur im Umkreis von wenigen Metern festes Salz verteilt, das eingesammelt werden müßte.
Gas oder Rauch, die sich extrem weit verteilen wie nach Tschernobyl und Fukushima, kann es nicht geben.
Diese Reaktoren sind selbst dann keine Gefahr für die Umwelt, wenn es technische Probleme gibt, denn explodieren können sie ja nicht.
Sie schalten sich passiv ab.
LFTR können den jetzt bereits vorhandenen Atommüll, dessen Entsorgung ja noch ungelöst ist, verwenden, daraus Energie produzieren und in sichere Materialien umwandeln.
Der LFTR wird seit den 50iger Jahren von vielen Instituten vorgeschlagen.
Er scheiterte immer an nicht lösbaren Materialfragen und ist nie über das "Ideenstadium" hinausgekommen. Trotz erheblicher Fördermittel.
und Thorium Hochtemperaturreaktor /THTR/AVR
"Der THTR ist genau so sicher und erprobt."
Er ist 22 Jahre nuklearphysikalisch störungsfrei gelaufen. Eine technische Störung nach INES 1 wurde behoben. Danach ist er über 10Jahre weitergelaufen mit sensationell guten Ergebnissen.
Ein Hinweis: Der AVR ist weltweit der einzige Reaktor, bei dem zweimal ein GAU oder auch SUPERGAU erfolgreich erprobt worden ist.
Das erste Mal als Test vor der Übergabe an die AVR auf Forderung des TÜV Rheinland zum Nachweis der inhärenten Sicherheit. Bei voller Leistung und höchster Temperatur wurde eine Vollastabschaltung bei blockierten Sicherheitskomponenten durchgeführt, unter meiner Verantwortung.
Das 2. Mal als Versuchstest zur Ermittlung nuklearphysikalischer Berechnungsdaten in 1976.
Mit keinem anderen Reaktorkonzept wäre dies möglich gewesen.
Der gleiche Versuch wurde ebenso erfolgreich in China in deren Kugelhaufenreaktor durchgeführt in 2006.
⇧ 2011
Bezeichnungen:
HTR = Hochtemperaturreaktor
BE = Brennelement
Inhärenz: In der Technik spricht man von inhärenter Sicherheit, wenn ein technisches System derart konstruiert ist, dass es auch nach dem Ausfall mehrerer Komponenten sicher arbeitet.
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2011-08-05 de
Es gibt ihn - Inhärent sicherer Kernreaktor:
"Die Technik der Hochtemperaturreaktoren"
Am 15.7. 2011 hielt Dr. Ing. Urban Cleve im Institut für Eisenhüttenkunde -IEHK- der RWTH-Aachen einen wichtigen Vortrag.
Die Kerntechnische Gesellschaft und dann Frau Bundesministerin Prof. Dr. Annette Schavan und Prof.Dr. Pinkwart hatten ihn gebeten, seine Erfahrungen in der Hochtemperaturreaktortechnik zusammenzufassen, um diese für die "Nachkommenden Generationen" zu erhalten.
Beschrieben werden die Erfahrungen aus dem 22 Jahre langen Betrieb des AVR Forschungsreaktors in Jülich und dem THTR-300 MW el Demonstrationsreaktor der früheren VEW in KW Schmehausen.
Vor allem wird der 2malige Test-Supergau beschrieben, zum Nachweis, daß mit einem HTR keine "Kernschmelze" möglich ist.
Mit diesen Erfahrungen wurde der Konzeptvorschlag eines neuen HTR erarbeitet, bei dem nichts "strahlendes" mehr das KKW- Betriebsgelände verlassen muß.
Auch die Endlagerung und Behandlung aller "strahlenden" Teile ist damit konstruktiv lösbar.
Prof.Dr. Schulten erdachte den HTR - Kugelhaufenreaktor mit den Grundlagen
- Es waren geradezu visionäre Überlegungen aus den 50iger Jahren, die zum Erfolg dieser Technik führten.
Alle diese Grundlagen sind auch heute noch uneingeschränkt gültig.
Schulten war ein Vordenker, dessen Leistung eigentlich nur mit der von Wernher von Braun vergleichbar ist.
- Diese Prämissen waren die Grundlage zum Ziel eines "katastrophenfreien" KKW.
- Mit dem AVR wurde der "Supergau" zweimal erprobt, erstmals 1967. Es war der weltweit erste "Testgau".
Alle Sicherheitseinrichtungen wurden blockiert, die gesamte Anlage stromlos gemacht, also im Prinzip der gleiche Zustand wie in Fukushima 2011.
Tschernobyl hatte völlig andere Ursachen.
- Nichts passierte, der Reaktor ging von alleine aus.
Er ist damit der weltweit einzige Reaktor, bei dem ein "Test-Supergau" zweimal erfolgreich durchgeführt worden ist.
Mit keinem anderen KKW-Typ hat man das gewagt, es wäre auch nicht gut gegangen.
Frankfurter Allgemeine
2011-04-23 de
Thorium-Reaktor in Hamm-Uentrope: Einmal Atomkraft und zurück
Vieles sprach für den "Thorium-Hochtemperatur-Reaktor 300", den Prototyp einer neuen Reaktorlinie, die als Trumpfkarte für die Zukunft galt.
Er lieferte nur 423 Tage unter Volllast Strom.
Übrig bleiben: die Akten, die Kosten und der Müll.
Frankfurter Allgemeine
2011-03-31 de
Thorium-Versuchsreaktor: Die Schönste der Maschinen
In den achtziger Jahren baute man in Hamm-Uentrop, Nordrhein-Westfalen, an einem Wunder: einem sicheren Reaktor.
Bis die Katastrophe von Tschernobyl kam - da wollte man ihn plötzlich
nicht mehr.
Und riss den vielversprechenden Brückenkopf in die Zukunft wieder ab.
⇧ 2010
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2010-08-31 de
Vorsätzlicher Begriffsmissbrauch bei ARD und ZDF: Warum nennen sie
ständig Strom aus Kernkraftwerken "Atomstrom"?
In jeder Sendung, die uns das Fernsehen zum Thema Energie zumutet - und das das sind heutzutage gefühlte neunzig Prozent- werden von besorgt blickenden Moderatoren ständig die Worte Atomstrom, Atomenergie, Atommeiler, Atomlobby usw. im Munde geführt, wenn es sich um Strom aus Kernenergie, Kernergie, Kernkraftwerk etc handelt.
Dabei weiß der aufgeklärte Zuschauer längst, dass es für einen jeden Begriff der in der ARD, dem ZDF und ihren unzähligen Sparten - und Lokalsendern, verwendet wird eine klare, offizielle Sprachregelung gibt.
Und die heißt amtlich bei der "Kernenergie" eben Kernenergie.
Und nicht Atomenergie.
Im beliebten Presseclub vom 22. August führte der "Moderator" des WDR Jörg Schönenbohm - schmallippig gepresst aber deutlich vor - dass Kernenergie bei ihnen immer Atomenergie heisst.
Will er und alle seine KollegInnen uns damit sagen, "Seht Atomenergie ist vergleichbar mit der Atombombe"?.
Prof. Alt aus Aachen hat ihn dazu befragt und einen Leserbrief geschrieben. Antwort steht aus.
Frankfurter Rundschau / Joachim Wille
2010-05-10 de
Umweltberater Schellnhuber: Rente mit 67 für Atommeiler
Der Umweltberater der Bundesregierung, Professor Hans-Joachim Schellnhuber, spricht sich für längere Laufzeiten eines Teils der deutschen Atomkraftwerke aus.
"Die Kernkraftwerke mit hohen Sicherheitsstandards sollten zehn bis zwölf Jahre länger am Netz bleiben dürfen", sagt der Wissenschaftler der Frankfurter Rundschau.
Science Skeptical Blog / Michael Krueger
2010-03-28 de
Wie der Klimaschutz die Kernkraft wieder salonfähig gemacht hat
Die Parteien CDU/CSU und FDP wollen den seinerseits von SPD und Bündnis90/Die Grünen geschlossenen Konsensvertrag zum Kernkraftausstieg ändern und die Laufzeiten der deutschen Kernkraftwerke verlängern.
Begründet wird dies insbesondere mit Klimaschutz-Argumenten oder niedrigeren Strompreisen.
Die schwarz-gelbe Regierung erwägt nun eine Laufzeitverlängerung um 28 Jahre.
Die deutschen Meiler könnten demnach bis 2050 am Netz bleiben.
Mit der Laufzeitverlängerung sei in Aussicht gestellt, die Zeit zu überbrücken, bis genügend EE zur Verfügung stehe.
So die Argumentation.
⇧ 2009
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2009-09-27 de
Asse und Gorleben: Die wahre Geschichte!
Wir produzieren radioaktiven Abfall nicht nur in Atomkraftwerken, sondern auch in anderen Lebensbereichen, zum Beispiel in der Medizin.
Obwohl das Problem der Endlagerung dringend gelöst werden muss, finden Politik und Gesellschaft nicht die Kraft dazu, verdrängen das Problem und zögern eine Lösung immer wieder hinaus.
Dass immer noch Nuklearabfälle, einbetoniert in Fässer, in der Tiefsee versenkt werden, und damit direkt im Wasserkreislauf bleiben, ist der Öffentlichkeit kaum bewusst oder scheint sie nicht zu stören.
Jedenfalls wird offensichtlich eine solche Entsorgung für ungefährlicher gehalten, als den Abfall dort zu begraben, wo er dem Wasserkreislauf für immer entzogen bleibt.
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2009-09-27 de
Meinungsfreiheit in der Wissenschaft in Gefahr?
Wissenschaftler warnt vor bestellter Wissenschaft!
Ist die Indoktrinierung zum Endlager Gorleben kein Einzelfall?
Welchen Einfluss die Politik auf die Wissenschaft mitunter nimmt wurde erst kürzlich offenkundig durch die Einflussnahme der Politik auf die Eignungshöffigkeit des Salzstockes Gorleben in den 1980er Jahren für die Begutachtung durch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB).
Der damalige Bundesforschungsminister Riesenhuber bestreitet natürlich erwartungsgemäß hiervon Kenntnis gehabt zu haben.
Riesenhuber: "Ich weiß nicht mehr, was im einzelnen auf Arbeitsebene dazu gelaufen ist, falls ich es überhaupt je wusste".
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2009-09-07 de
Endlager Gorleben: geeignet oder ungeeignet?
Als Wahlkampfmunition erster Güte versteht Bundesumweltminister Sigmar Gabriel jede Nachricht über das geplante Endlager Gorleben.
Keine Gelegenheit lässt er ungenutzt, um die abebbende Angst in der Bevölkerung neu anzustacheln, und darauf sein parteipolitisches Süppchen zu kochen.
Es ging und geht ihm nie um Fakten, die werden beliebig zurecht gebogen.
Es geht einzig und allein darum, Gabriel per Angstmache im Gespräch zu halten.
Salzstöcke sind pilzförmige Körper von bis zu 1000 m Tiefe und vielen hundert Metern Breite und Länge.
Das Gebirge in ihrer Umgebung enthält Grundwasser, und das reicht bis an den Außenrand der Salzstöcke. An den seitlichen Rändern und an der Oberfläche wird Salz abgelöst.
Ob das viel ist und ständig erfolgt, oder wenig und dann stagniert, wird von der Geschwindigkeit bestimmt, mit das Grundwasser sich erneuert.
Erfolgt der Grundwasseraustausch schnell, löst das Grundwasser den Salzstock auf - er verschwindet.
Salzstöcke sind deswegen entweder nicht mehr vorhanden oder sie sind dicht!
Das den Salzstock umgebende stagnierende Grundwasser ist gesättigt und kann kein weiteres Salz aufnehmen.
Diese chemische Gesetzmäßigkeit garantiert, dass der Salzstock auch in Zukunft so bleibt wie er in den letzten Jahrmillionen war.
Der Salzstock von Gorleben ist sachlich geeignet, darf es aber aus politischen Gründen nicht sein, denn er eignet sich zur Stimmungsmache und beeinflusst Wahlentscheidungen - und wie wirksam das funktioniert, wissen wir spätestens seit 1933.
⇧ 2006
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In Amerika dürfen die ersten Kernkraftwerke acht Jahrzehnte am Netz bleiben.
Eine so lange Laufzeit könnte auch für die Schweizer Werke Gösgen und Leibstadt in Frage kommen.
Das würde die Probleme des Landes mit der künftigen Stromversorgung erheblich verringern.
Schliesslich haben sie sich auf folgenden Passus geeinigt:
Beim Ausbau und Ersatz bestehender einheimischer Produktionsanlagen dürfe es keine gesetzlichen Technologieverbote geben, «um einen stabilen Energiemix für künftige Generationen zu garantieren.
Es sind deshalb die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, «damit langfristig und bei Bedarf auch eine neue Generation der Kernkraft-Technologie ihren Beitrag an die Versorgungssicherheit leisten könnte, sofern die Sicherheit jederzeit gewährleistet werden kann.»
Ausserhalb von Ländern wie der Schweiz oder Deutschland, die sich
kurzund mittelfristig aus der Kernenergie verabschieden wollen,
geht die Entwicklung der Nukleartechnik weiter.
Gerade die Erfahrungen nach dem Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi
haben zum
Beginn einer zweiten nuklearen Ära
geführt, die insbesondere die Klimaschutzmassnahmen einzelner
Länder unterstützen kann.
Der Schweiz droht eine Stromlücke
Doch die Stromkonzerne hätten kein Interesse daran, diese zu verhindern, kritisiert Ems-Chefin und SVP-Vizepräsidentin Magdalena Martullo Blocher im Interview.
Sie fordert, dass der Staat eingreift.
Dr. Eduard Kiener, der ehemalige Direktor des Bundesamtes für Energie,
stellt in seinem Kommentar die Kosten von Kernenergie und Fotovoltaik gegenüber.
Kiener findet, dass ein Ausstieg aus der Kernenergie, die Versorgungssicherheit gefährdet.
In vielen europäischen Staaten dürfte bald der Strom knapp werden.
Das birgt eine einmalige Geschäftschance für die Eidgenossenschaft:
Die Schweiz sollte mehrere AKW aufstellen und das Ausland mit Elektrizität beliefern.
Ein Aufruf.
Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen.
Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
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|
|
World Nuclear Association
en
Nuclear Power in Switzerland
Schweiz: Sachgebiete, Medien Echo, Web, Schweiz/ EU, Klimapolitik, Energie.
⇧ de Text en Text fr Texte
↑ ① Beznau I & II
↑ ② Kernkraftwerk Mühleberg
Basler Zeitung
2014-05-19 de
Bernervolk belässt Mühleberg am Netz
↑ ③ Gösgen
↑ ④ Kernkraftwerk Leibstadt
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2015-04-04 de
Besuch im Kernkraftwerk Leibstadt/Schweiz
↑ 2022
Nebelspalter / Alex Reichmuth
2022-02-16 de
Schweizer AKW: 80 Jahre Laufzeit liegen drin
In Amerika dürfen die ersten Kernkraftwerke acht Jahrzehnte am Netz bleiben.
Eine so lange Laufzeit könnte auch für die Schweizer Werke Gösgen und Leibstadt in Frage kommen.
Das würde die Probleme des Landes mit der künftigen Stromversorgung erheblich verringern.
Es sollen 80 Jahre sein
Im letzten Mai bekam das US-Unternehmen Dominion Energy von der Regulierungsbehörde Nuclear Regulatory Commission (NRC) die Genehmigung, seine beiden Blöcke des Atomkraftwerks Surry in Virginia 20 Jahre länger am Netz behalten zu dürfen.
Bisher waren 60 Jahre vorgesehen.
Die Reaktoren sollen nun maximal bis 2052 bzw. 2053 laufen.
In den USA können die Atomkraftbetreiber bei der NRC Laufzeitverlängerungen um jeweils 20 Jahre beantragen.
Die ursprünglich vorgesehene Laufzeit für einen Atomblock beträgt immer 40 Jahre.
88 der 96 Reaktoren in Amerika verfügen inzwischen über eine Bewilligung für 60 Jahre.
Und Dominion Energy ist mittlerweile der dritte Betreiber, der seine Blöcke nun sogar 80 Jahre laufen lassen kann.
«Das Alter ist nur eine Zahl»
Die Blöcke Turkey Point-3 und -4 des Unternehmens Florida Power&Light waren 2019 weltweit die ersten Reaktoren, die eine Erlaubnis für 80 Jahre Betrieb erhielten.
«Die amerikanischen Kernkraftwerke zeigen, dass das Alter nur eine Zahl ist», liess das US-Energieministerium damals verlauten.
Die Sicherheit der Anlagen spiele eine viel wichtigere Rolle als das Alter.
Später gestand das NRC auch den Blöcken Peach Bottom-2 und -3 in Pennsylvania 80 Jahre zu.
In der Schweiz gelten keine festen Laufzeiten für die vier Atomreaktoren, die noch in Betrieb sind.
Solange ihre Sicherheit gewährleistet ist, dürfen sie weiterlaufen.
Darüber wacht das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi).
Für die Dauer am Netz ist neben der Sicherheit entscheidend, wie lange sich der Betrieb angesichts der ständig geforderten Sicherheitsnachrüstungen wirtschaftlich lohnt.
Der Energiekonzern BKW nahm Ende 2019 das Kernkraftwerk Mühleberg aus ökonomischen Gründen vom Netz.
Die Schweizer AKW wurden regelmässig nachgerüstet
Für die Schweizer Atomkraftwerke ging man ursprünglich von einer Laufzeit von 40 Jahren aus.
Beznau 1 und 2 sind nun allerdings bereits 53 bzw. 50 Jahre am Netz.
Bei Gösgen sind es 43 und bei Leibstadt 38 Jahre.
Momentan rechnen die Betreiber mit einer maximalen Laufzeit von 60 Jahren.
Das Kernenergiegesetz verlangt von den Betreibern ab dem 40. Betriebsjahr regelmässige Langzeit-Sicherheitsstudien.
AKW-Gegner bezeichnen vor allem die älteren Werke in Beznau gerne als «Schrottreaktoren».
Die Betreiber haben die Reaktoren aber regelmässig nachgerüstet und modernisiert.
Insbesondere nach den Unfällen in Tschernobyl (1986) und Fukushima (2011) gab es tiefgreifende Sicherheitsprüfungen, die zu weiteren Investitionen führten.
Gemäss den Betreibern und dem Ensi befinden sich die Werke auf dem aktuellsten Sicherheitsstand für Reaktoren der Generation II, zu der sie gehören.
Sie sind deshalb heute sicherer als bei Betriebsbeginn.
AKW-Betreiber geben sich zurückhaltend
Die Frage drängt sich also auf:
Können die Schweizer AKW ebenfalls bis zu 80 Jahre in Betrieb bleiben?
Die jüngeren Werke in Gösgen und Leibstadt würden in diesem Fall bis 2059 bzw. 2064 Strom produzieren und damit die Umsetzung der Energievstrategie 2050 des Bundes überdauern.
Beim Energiekonzern Axpo, der die beiden Blöcke in Beznau betreibt und an den Werken in Gösgen und Leibstadt beteiligt ist, gibt man sich zurückhaltend.
Man beabsichtige, die AKW zu betreiben, «solange Sicherheit und Wirtschaftlichvkeit gegeben sind».
Derzeit gehe man von einer Laufzeit von 60 Jahren aus.
«Darüber, ob Laufzeiten über 60 Jahre möglich wären, hat Axpo bisher keine Untersuchungen angestellt.»
Auch beim Branchenverband Swissnuclear versucht man, den Ball flach zu halten.
«Wie lange die Schweizer Kernkraftwerke letztlich in Betrieb bleiben dürfen, wird das Ensi von Fall zu Fall zu gegebener Zeit entscheiden», heisst es auf Anfrage.
Immerhin soviel:
«Wir sprechen bereits davon, dass 60 das neue 40 ist.
Dass 80 das neue 60 werden könnte, ist denkbar.»
«80 Betriebsjahre sind nicht ausgeschlossen»
Die AKW-Betreiber haben derzeit wenig Interesse, eine Debatte über die Laufzeit ihrer Werke zu lancieren, die ihnen erneut Vorwürfe von wegen «Schrottreaktoren» einbringen könnte.
Freier äussert sich dagegen Johannis Nöggerath, ein profunder Kenner der Schweizer Kernkraftwerke.
Der Ingenieur ist ehemaliger Abteilungschef des Ensi und war zehn Jahre lang Leiter der Sicherheitsanalytik des KKW Leibstadt.
Zudem präsidierte er die Schweizerische Gesellschaft der Kernfachleute.
«Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Werke in Gösgen und Leibstadt 80 Betriebsjahre alt werden können», sagt Nöggerath.
«Bei Beznau kann ich mir immerhin 70 Jahre vorstellen.
Surry 1 aus den frühen 1970er-Jahren ist ja fast genauso alt.»
Allerdings gebe es Bedingungen an so lange Laufzeiten:
«Man muss sich bestimmte technische Aspekte genau ansehen, wie zum Beispiel die Abnahme der Zähigkeit des Reaktordruckgefässes durch die sukzessive Neutronenbestrahlung aus dem Reaktorkern.»
Es gebe hier «regulatorische Grenzkriterien», die eingehalten werden müssten.
Für den Ersatz des Atomstroms bliebe mehr Zeit
Abgesehen von den technischen und wirtschaftlichen Bedingungen für eine Laufzeit von 80 bzw. 70 Jahren müssen gemäss Nöggerath auch
gesellschaftliche Voraussetzungen gegeben sein.
«Es ist entscheidend, dass weiterhin genügend Fachleute mit dem nötigen Knowhow bereitstehen.»
Da sei er aber optimistisch:
«Das Interesse an Kerntechnik bei jungen Leuten befindet sich seit einiger Zeit wieder im Aufwind.»
«Man kann den Bau neuer Kernkraftwerke als Generationenprojekt sehen,
vergleichbar mit dem Bau der Neuen Alpentransversale durch den Gotthard.»
Johannis Nöggerath, ehemaliger Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Kernfachleute
Könnten die Kernkraftwerke Gösgen und Leibstadt weit über das Jahr 2050 hinaus produzieren,
würde das die Energieperspektiven der Schweiz entscheidend verbessern.
Es müsste erst viel später ein Ersatz für den Strom dieser beiden Werke gefunden werden.
Diese liefern heute zusammen fast 30 Prozent der Elektrizität des Landes.
Für den Ausbau erneuerbarer Energie bliebe mehr Zeit. Eventuell könnte die Schweiz auch rechtzeitig Ersatz-AKW bauen, sofern das gesetzliche Neubauverbot gestrichen würde.
Neue AKW 100 Jahre in Betrieb?
Solche neuen Atomkraftwerke, die dann zur Generation III oder sogar IV zählen würden, könnten unter Umständen sogar noch länger Strom als die heutigen Werke erzeugen.
«Aus technischer Sicht sind selbst 100 Betriebsjahre nicht mehr ausgeschlossen», sagt Johannis Nöggerath.
Voraussetzung dafür sei, dass die betreffenden Länder langfristig als High-Tech-Gesellschaften erhalten blieben, um einen verantwortungsvollen Betrieb zu gewährleisten.
Der Bau von einem oder mehreren neuen Kernkraftwerken würde finanzielle Investitionen im zweistelligen Milliardenbereich bedingen.
Ohne Beteiligung des Staates geht es auch aus der Sicht von Johannis Nöggerath nicht.
Davon profitieren könnten im besten Fall aber drei Generationen.
Ihre Stromversorgung wäre gesichert.
«Man kann es gesellschaftlich mit dem Bau der Neuen Alpentransvversale durch den Gotthard vergleichen», betont der Kernfachmann.
Die Werke würden für die nächsten Generationen erstellt.
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Nebelspalter
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Aargauer Zeitung / Benjamin Rosch
2022-02-12 de
FDP-Präsident Thierry Burkart ringt in der Atomfrage um
die Einheit in seiner Partei - und gewinnt
Der neue FDP-Präsident Thierry Burkart besteht seine erste Bewährungsprobe.
Die Delegiertenversammlung liefert Zeugnis eines stabilen Freisinns, aber Burkart musste Konzessionen eingehen.
Schliesslich haben sie sich auf folgenden Passus geeinigt:
Beim Ausbau und Ersatz bestehender einheimischer Produktionsanlagen dürfe es keine gesetzlichen Technologieverbote geben, «um einen stabilen Energiemix für künftige Generationen zu garantieren.
Es sind deshalb die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, «damit langfristig und bei Bedarf auch eine neue Generation der Kernkraft-Technologie ihren Beitrag an die Versorgungssicherheit leisten könnte, sofern die Sicherheit jederzeit gewährleistet werden kann.»
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Was wir unterstützen:
Fortführung und Weiterentwicklung der Kernenergietechnik.
Bestehende Kernkraftwerke sollen so lange betrieben werden, wie deren Sicherheitsstandard dies erlaubt.
Neue Kernkraftwerke.
Vorstösse auf kantonaler und eidgenössischer Ebene für die Kernenergie.
Was wir ablehnen:
Den Jahrhundert-Unsinn "Energiewende".
Das sture Kopieren des deutschen Weges zum "Atomausstieg".
Alle Zwangsmassnahmen zum Stromsparen und marktverzerrende, zusätzliche Stromabgaben wie die KEV.
Verfassungsänderungen und Gesetze, die den Ausstieg aus der Kernenergie zum Ziel haben.
Der Verein Kettenreaktion steht für
langfristige und damit nachhaltige Entscheide in der Energiepolitik.
Weil kurzfristige auf Personen-, Macht- und Parteipolitik basierende Entscheide, wie der Ausstieg aus der Kernenergie und die darauf fussende Energiestrategie 2050 dem langfristigen Charakter einer zukunftstauglichen Energieversorgung widersprechen.
Dr. Hans Rudolf Lutz / Ehem. Leiter des Kernkraftwerks Mühleberg
2022-02-11 de
Die zweite nukleare Ära
Ausserhalb von Ländern wie der Schweiz oder Deutschland, die sich
kurzund mittelfristig aus der Kernenergie verabschieden wollen,
geht die Entwicklung der Nukleartechnik weiter.
Gerade die Erfahrungen nach dem Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi
haben zum
Beginn einer zweiten nuklearen Ära
geführt, die insbesondere die Klimaschutzmassnahmen einzelner Länder unterstützen kann.
Kurzer Rückblick auf die erste nukleare Ära
In seinem im Jahr 1994 publiziertem Buch mit dem Titel «The First Nuclear Era» hat der amerikanische Nuklearpionier Alvin M. Weinberg die Rolle der USA beim Aufbau der ersten grossen Serie von Kernreaktoren beschrieben.
Es handelte sich dabei um die beiden Leichtwasserreaktortypen
Pressurized Water Reactor (PWR) und Boiling Water Reactor (BWR).
Zusammen mit den kanadischen Schwerwasserreaktoren und den englischen Graphitreaktoren
gehörten sie zur Klasse der Generation II-Typen, wie man sie heute nennt.
Die amerikanischen Leichtwasserreaktoren wurden in den Jahren 1960 bis 1990 erstellt.
Dazu gehören auch vier der fünf Schweizer Kernkraftwerkseinheiten:
Beznau-1 und -2, Mühleberg und Leibstadt.
Die Anlage Gösgen ist mit einem Reaktor deutscher Herkunft errichtet worden.
In den USA standen 1990 über 100 dieser Reaktoren, in Frankreich 58 (einer auf Lizenzen basierenden Eigenentwicklung) und in Japan 54.
Weinberg betrachtet den Beginn der Neunzigerjahre als Ende der ersten nuklearen Ära.
Danach wurden wegen der Reaktorunfälle Three Mile Island und Tschernobyl sowie wegen des steigenden öffentlichen Widerstands in den USA keine weiteren Reaktoren der Generation II mehr gebaut.
Man muss hier allerdings hinzufügen, dass die in den USA ursprünglich auf 40 Jahre beschränkte Betriebsdauer bei den noch verbleibenden Anlagen von der Bewilligungsbehörde NRC auf 60 und bei weiteren vier bereits auf 80 Jahre erhöht wurde.
Das bedeutet:
Es werden auch noch nach dem Jahre 2060 Kernkraftwerke mit Reaktoren der Generation II in Betrieb stehen!
Die Entwicklung der Reaktortypen der Generation III und III+
Basierend auf den Erfahrungen
des Reaktorunfalles in Three Mile Island und einer Reihe weiterer Störfälle begannen die Reaktorbauer in verschiedenen Ländern mit der Weiterentwicklung der Reaktortypen der Generation II zu neuen Typen
der sogenannten Generation III und Generation III+.
Sie haben alle die folgenden neuen Charakteristika:
Die Wahrscheinlichkeit eines Unfalles mit Kernschmelze wurde von 10-4 auf 10-7 reduziert.
Die Kernschmelze, auch Corium genannt, wird noch im Reaktor selbst so gekühlt, dass sie drinnen bleibt, oder sie wird mit Hilfe eines sogenannten Core Catchers nach dem Durchschmelzen des Druckgefässes aufgefangen und innerhalb des Sicherheitsbehälters gekühlt und festgehalten.
In beiden Fällen wird die Umgebung nicht oder nur in sehr beschränktem Masse tangiert.
Weitere Neuheiten betreffen vor allem die Wirtschaftlichkeit.
Diese umfassen den besseren thermischen Wirkungsgrad, die von Anfang an geplante längere Betriebsdauer (60 bis 80 Jahre), höheren Abbrand und billigere Anreicherungskosten für die Brennelemente und günstigere Herstellungskosten (modulare Bauweise).
Hauptinitiant und Hauptanwender dieser Neuheiten sind
China,
Frankreich,
Russland
und Südkorea.
Die USA
haben sich vor allem bei der Urananreicherung (Zentrifugen- statt Diffusionsanlagen) beteiligt.
Sie haben sich daneben auf die Entwicklung der neuen Kleinreaktoren - die Small Modular Reactors (SMR) - konzentriert.
Eine erste Serie eines SMR soll noch vor Ende der 2020er-Jahre im Idaho National Laboratory in Betrieb genommen werden.
Die zweite nukleare Ära
Man übertreibt nicht, wenn man feststellt, dass heute, nach Überwindung des Schocks vom Reaktorunfall in der japanischen Anlage Fukushima-Daiichi, die neue, zweite nukleare Ära begonnen hat.
Mit Ausnahme von Belgien, Deutschland und der Schweiz gibt es kein Land, das eine «Energiewende» weg von der Nuklearenergie in eine Zukunft mit ausschliesslich sogenannter erneuerbarer Elektrizitätserzeugung gewählt hat.
Ich sage sogenannt, weil ja bekanntlich das Gros der Solarzellen aus chinesischer Produktion mit viel grauer Kohlekraftwerk-Energie stammt.
Reaktoren der Generation III und III+
(Stand 15.9.2021)
Es gibt heute bereits 20 Länder mit Kernkraftwerksanlagen der Generation III/III+ die in Betrieb, in Bau oder geplant sind.
Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto-3 in Finnland und Flamanville‑3 in Frankreich
Flamanville‑3 in Frankreich Die beiden seit über 15 Jahre in Bau befindlichen Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto-3 in Finnland und Flamanville‑3 in Frankreich werden von den ideologisch grünen Politikern nimmermüde als Beispiele zitiert, wie lange man braucht, einen Reaktor der Generation III zu bauen und wie teuer sie heutzutage zu stehen kommen.
Grossanlage Barakah in Abu Dhabi (VAE) am Persischen Golf mit vier 1450‑MWReaktoren
Ignoriert wird dabei beispielsweise die Erfolgsstory bei der Grossanlage Barakah in Abu Dhabi (VAE) am Persischen Golf mit vier 1450‑MWReaktoren, die zum Preis von USD 20,4 Mrd. von einem Konsortium unter Leitung des südkoreanischen Stromversorgers Kepco errichtet werden.
Barakah-1 nahm den kommerziellen Betrieb am 6. April 2021 auf,
Barakah-2 wurde am 14. September 2021 mit dem Stromnetz synchronisiert
und die Bauarbeiten von Barakah-3 und -4 neigen sich dem Ende entgegen.
Die bereits erwähnten SMR gehören ganz klar auch zur zweiten nuklearen Ära.
Sie werden vermutlich vor allem in dünnbesiedelten, von Grossstädten weit entfernten Gebieten sowie in Entwicklungsländern zum Einsatz gelangen.
Ihr Hauptvorteil: Das Schmelzen des Kerns kann physikalisch ausgeschlossen werden!
Klimaschutz kann die zweite nukleare Ära beschleunigen
Für grüne Politiker gilt der allgemeine Konsens:
Stromerzeugung mit Wind, Fotovoltaik und eventuell Wasserkraft ist der einzig gangbare Weg zu deren Dekarbonisierung.
Kernenergie ist für sie nach wie vor inakzeptabel.
Deutschland
Das einzige Land, das dieser Philosophie streng Folge leistet, ist Deutschland.
So wird es von unseren Mainstream-Medien wenigstens kommuniziert.
Dass unser nördlicher Nachbar gegen Ende des Jahres mit der Leitung North Stream II in grossem Stil russisches Erdgas einführen wird, scheint niemanden zu stören.
Erdgas besteht zu 93% aus Methan (CH4).
Ein Gas, das zwischen 25- bis 80-mal treibhauswirksamer ist als CO₂!
Auch bei nur geringen Leckagen aus der mehrere tausend Kilometer langen Pipeline ist die Stromerzeugung mit Erdgas praktisch gleich klimaschädlich wie Erdöl (25% besser als Kohle).
Damit ist schon jetzt klar: Deutschland wird die CO₂-Ziele der Pariser Konvention nie einhalten können.
Polen
Gut ist, dass zum Beispiel Polen - nicht wie die Schweiz - den deutschen «Energiewende»-Schwindel nicht mitmacht und seine momentan auf 60‑70 % Kohlestrom fussende Elektrizitätserzeugung langfristig auf Kernenergie umrüsten will.
Tschechische Republik
Auch die Tschechische Republik plant, in Dukovany ein weiteres Kernkraftwerk zu errichten.
Sie hat kürzlich mit der südkoreanischen Kepco Kontakt aufgenommen.
Deren Erfolg mit der Generation-III-Kernkraftwerksanlage Barakah hat sie zu diesem Schritt ermuntert.
Weltweit
Weltweit mehren sich die Stimmen, die, wie Polen und die Tschechische Republik, der Kernenergie bei der Dekarbonisierung einen grossen Stellenwert beimessen.
Äusserungen aus den USA
Stellvertretend für alle Äusserungen sei der Gouverneur des amerikanischen Bundesstaats Wyoming, Mark Gordon, zitiert:
«Nuclear power is our fastest and clearest course of becoming carbon negative.»
Ein weiterer Beweis, dass sich die zweite nukleare Ära voll im Anlaufen befindet, sind die Meldungen der internationalen Kernenergie-Nachrichtenagentur NucNet über neue Anlagen im Monat Juli 2021:
In China beginnt der Bau des SMR Linglong-1.
Das erste polnische Kernkraftwerkprojekt in Polen soll beschleunigt werden.
Die Bewilligungsunterlagen für die beiden ägyptischen Reaktorprojekte El-Dabaa-1 und -2 sind bei den ägyptischen Sicherheitsbehörden eingereicht worden.
Ein von Tractebel geführtes Konsortium soll Brasilien helfen, die Fertigstellung von Angra-3 zu bewerkstelligen.
In Slowenien wird die Bewilligung für die zweite Einheit am Standort Krsko erteilt.
Die südkoreanische Sicherheitsbehörde erteilt eine bedingte Bewilligung für den Start der Einheit Shin-Hanui-1.
Mögliche Weiterentwicklung der zweiten nuklearen Ära
China
hat im Juni 2021 seinen nächsten Fünf-Jahres Plan veröffentlicht.
Darin ist festgehalten, die Kernenergiekapazität um 20'000 MW zu erhöhen.
Mit dieser Zielsetzung baut das Land der Mitte seine Führungsposition in der Zweiten nuklearen Ära weiter aus.
USA
Das amerikanische SMR-Entwicklungsprogramm liegt im Vergleich mit den chinesischen Plänen weit zurück, ist etwas kleinkariert und nichts, womit «America great again» gemacht werden kann.
An zweiter und dritter Stelle kann man Russland und Indien setzen.
Russland
Russland hat sich bereits stark gemacht im Export von Kernkraftwerken der Generation III
(Ägypten, China, Finnland, Indien, Iran, die Türkei, Weissrussland) und will diesen Sektor mit Erdgaseinkünften weiter ausbauen.
Indien
Indien beschreitet einen Sonderweg.
Es ist das Land mit den grössten Thorium Vorkommen.
Das Isotop Thorium-232 ist wie Uran-238 nicht spaltbar, kann aber beispielsweise in einem Brutreaktor der Generation IV in das spaltbare Uran-233 umgewandelt werden.
Es ist Indiens langfristiges Ziel, auf diese Weise seine Energieversorgung für tausende von Jahren sicherzustellen.
Frankreich
Als nächstes Zweite-Ära-Nuklearland muss Frankreich genannt werden.
Mit seinem EPR-Reaktorkonzept der Generation III spielt es trotz der grossen Anfangsschwierigkeiten beim Bau der Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto‑3 (Finnland) und Flamanville‑3 (Frankreich) ebenfalls in der ersten Liga mit.
Grossbritannien
Grossbritannien muss seinen in die Jahre gekommenen Kernkraftwerkspark ersetzen und baut derzeit zwei EPR-Einheiten am Standort Hinkley Point C.
China (Als Beispiel für England)
In China sind die beiden EPR Taishan‑1 und ‑2 innerhalb von acht beziehungsweise neun Jahren vollendet worden.
Man kann davon ausgehen, dass die Ersatzbauten für die in die Jahre gekommenen Kernkraftwerke der Generation II in Frankreich vom Typ EPR sein werden.
Auch weitere Exporte nach ersten gutverlaufenen Betriebsjahren sind wahrscheinlich.
Südkorea
Die gleichen Überlegungen gelten für Südkorea.
Die Barakah-Erfolgsstory wird neben der Tschechischen Republik sicher weitere Interessierte zu Offertenanfragen ermuntern.
Australien
Australien könnte einer davon sein, wenn eine neue Regierung einsieht, dass sie ihre eigenen (grossen) Uranvorkommen bei sich im Lande verwenden könnte und nicht nur, um mit Exporten Geld zu verdienen.
Australien könnte gleichzeitig ihre äusserst kohleabhängige Elektrizitätsversorgung dekarbonisieren und damit einen eigenen Beitrag zur Rettung des Great Barrier Reef leisten.
Umdenken in den USA ?
Natürlich kann man sich auch ein Umdenken in den USA vorstellen.
Ein(e) kluge(r) Präsident(in) könnte sich erinnern, dass die Amerikaner die Pioniere der ersten nuklearen Ära gewesen sind und dass ihre ingenieurmässigen und industriellen Kapazitäten hinreichend wären, den jetzt klar vorhandenen Rückstand aufzuholen.
Ein entsprechender parlamentarischer Vorstoss - der Nuclear Energy Leadership Act - wurde nach Behandlung in den beiden Kammern gutgeheissen, ist aber bis jetzt ohne Wirkung geblieben.
Und wo stehen wir in der Schweiz?
Mit dem Interview von Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher am 22. Juli im «Blick TV» hat die in verschiedenen Kreisen schon seit einiger Zeit kursierende positive Meinung zum Bau neuer Kernkraftwerke einen neuen Höhepunkt erreicht.
Aufhebung des Kernkraftwerkverbots
Mit der Aufhebung des Kernkraftwerkverbots könnte eines der Projekte (Beznau‑3, Gösgen‑2 oder Mühleberg‑2) wieder aus den Schubladen hervorgeholt und der zweiten nuklearen Ära auch in der Schweiz die Tore geöffnet werden.
Zwei Ziele
stehen dabei im Vordergrund: eine jederzeit genügende Stromversorgung und das Erreichen der Null-CO₂-Emissionen bis 2050.
Mit der «Energiewende»-Strategie wird dies nicht gelingen.
Es braucht die Kernenergie.
Vor allem auch für die Winterstromversorgung, wenn Fotovoltaik nirgends hin reicht.
Wir benötigen deshalb ein Kernenergiegesetz, das den Bau neuer Kernkraftwerke nicht verbietet, sondern fördert.
So wie es die 20 Länder, die in der obigen Tabelle aufgeführt sind, aufzeigen.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶China: Kernenergie │ ▶Kernenergie: China
▶Russland: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Russland
▶Südkorea: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Südkorea
▶USA: Kernenergie │ ▶Kernenergie: USA
▶Frankreich: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Frankreich
Zur Mahnung
▶Schweiz: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Schweiz
Blick / Magdalena Martullo-Blocher
2022-02-11 de
«Ich wehre mich gegen diese Abzocke!»
Der Schweiz droht eine Stromlücke
Doch die Stromkonzerne hätten kein Interesse daran, diese zu verhindern,
kritisiert Ems-Chefin und SVP-Vizepräsidentin Magdalena Martullo Blocher im Interview.
Sie fordert, dass der Staat eingreift.
Video zur Forderung von neuen AKW
Blick / Magdalena Martullo-Blocher
2021-07-22 de
Martullo-Blocher bekommt für AKW-Forderung Unterstützung von links
SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher möchte auch in Zukunft
voll auf Atomkraft setzen, um unabhängig zu bleiben.
Dabei erhält sie sogar Schützenhilfe vom anderen Ende des politischen Spektrums.
Ein Teil der Blick-Community bleibt aber skeptisch.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
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Tagblatt / Dr. Eduard Kiener
2022-02-08 de
Zur Debatte über den Bau neuer Atomkraftwerke:
«Solarstrom ist teurer als Kernenergie»
Dr. Eduard Kiener, der ehemalige Direktor des Bundesamtes für Energie,
stellt in seinem Kommentar die Kosten von Kernenergie und Fotovoltaik gegenüber.
Kiener findet, dass ein Ausstieg aus der Kernenergie, die Versorgungssicherheit gefährdet.
Wenn in der aktuellen Energiediskussion neue Kernkraftwerke als sinnvoller Teil der künftigen Stromversorgung vorgeschlagen werden,
reagieren Politik, Medien und auch Spitzenvertreter der Stromwirtschaft jeweils umgehend mit den Argumenten,
Kernkraftwerke seien zu teuer,
ihre Realisierungszeit zu lang
und Neuanlagen hätten politisch ohnehin keine Chancen.
Und die Fotovoltaik sei längst die wirtschaftlichste Möglichkeit für neue Stromerzeugung.
Stimmen diese Aussagen wirklich?
Dazu hier der Vergleich der Kernenergie mit der Fotovoltaik, welche das weitaus grösste Potenzial zur zusätzlichen Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen aufweist und für die Energiewende zentral ist.
Wind, Biomasse und Geothermie bleiben marginal und teurer;
die Mehrproduktion der Wasserkraft ist beschränkt, ihr Speicherausbau jedoch für die künftige Systemsicherheit entscheidend.
Die Kosten von Kernenergie und Fotovoltaik
In den letzten zehn Wintern lag der Stromimportüberschuss fünfmal über 4 Terawattstunden (TWh).
Für den Kostenvergleich wird deshalb ein Kernkraftwerk mit einer Leistung von 1000 Megawatt (MW) betrachtet.
Es produziert im Winter 4 TWh und jährlich 8 TWh Strom.
Die Investitionskosten seien pessimistisch mit 8 Milliarden Franken angenommen, also spezifisch noch höher als jene der verspäteten französischen EPR-Reaktoren, die meist als abschreckende Beispiele für neue Kernkraftwerke herangezogen werden.
Die Strom-Gestehungskosten können inklusive Entsorgung auf 8 bis 10 Rp./kWh geschätzt werden, die Jahreskosten des KKW auf 640 bis 800 Mio. Franken.
Die Investitions- und Gestehungskosten der Fotovoltaik (PV) sinken seit langem.
Die Zeit der starken Kostenreduktionen ist allerdings vorbei.
Die in der neusten Marktbeobachtungsstudie des Bundes enthaltenen PV-Anlagen sind überwiegend klein.
Auch künftig dürfte der überwiegende Anteil des Zubaus Kleinanlagen sein, da alle Möglichkeiten genutzt werden müssen, damit die Ausbauziele des Bundes erreicht werden können.
Vergleichsweise wenige Anlagen weisen heute eine Leistung von mehr als 20 Kilowatt-Peak (kWp) auf.
Für 8 TWh Jahreserzeugung sind Fotovoltaikanlagen mit einer Leistung von total 8000 MW nötig.
Selbst wenn man die mittleren spezifischen Investitionskosten sehr optimistisch mit 1500 Fr./kWp annimmt, ergeben sich Investitionskosten von 12 Mrd. Franken.
Die mittleren Gestehungskosten werden in der Solarliteratur für Anlagen von 10 bis 30 kW mit durchschnittlich 13 Rp./kWh angegeben; daraus ergeben sich Jahreskosten von 1,04 Mrd. Franken.
Die Behauptung, die Fotovoltaik sei heute die kostengünstigste Stromproduktionstechnologie, bezieht sich meist auf Grossanlagen von 1000 Kilowatt (kW) und mehr, für die Gestehungskosten von etwa 6 Rp./kW angegeben werden.
Die jüngste durch die kostendeckende Einspeisevergütung unterstützte PV-Grossanlage hat eine Leistung von 1220 kW.
Deren Subvention 2020 betrug 7 Rp./kWh und war damit allein schon grösser als die in der Literatur versprochenen Gestehungskosten.
Mehr noch: Mit der hängigen Revision des Energiegesetzes soll die Einmalvergütung für Grossanlagen gar auf bis 60% der Investitionskosten erhöht werden!
Eine wirtschaftliche Stromproduktionstechnologie müsste nicht subventioniert werden und erst recht nicht in diesem Ausmass.
Schon im Jahresvergleich ist die Kernenergie kostengünstiger als die Fotovoltaik.
Dies wäre selbst dann der Fall, wenn das KKW 10 Mrd. Franken kosten würde.
Erst recht gilt dies für den Winter, der für die Versorgung massgebend ist.
Das rührt vor allem daher, dass für die gleiche Jahresstromerzeugung mit Fotovoltaik achtmal mehr Leistung installiert werden muss als bei der Kernenergie, für Winterstrom gar mehr als dreizehnmal so viel.
Die Realisierung eines neuen Kernkraftwerks erfordert, nicht zuletzt aus politischen Gründen, schätzungsweise 15 bis 20 Jahre.
Der für die gleiche Jahresstrommenge notwendige Zubau von 40 bis 50 km2 Fotovoltaikfläche braucht ebenso lange.
Wirtschaftlichkeit
Für die Wirtschaftlichkeit einer Stromproduktionstechnologie sind nicht nur die Investitions- und Gestehungskosten zu berücksichtigen, sondern auch kostenrelevante Eigenheiten und die Integrationsfähigkeit in das Stromsystem.
Insbesondere sind dies die Realisierungsgeschwindigkeit, die Akzeptanz, die bedarfs- und saisongerechte Produktion, der zusätzlich nötige Speicherbedarf und der Beitrag zur Versorgungssicherheit und zum Klimaschutz.
Eine Abwägung all dieser Faktoren untermauert die ökonomischen Vorteile der Kernenergie.
Sie ist in der Schweiz nicht teurer als die Fotovoltaik und erst recht nicht teurer als die Stromerzeugung mit anderen neuen erneuerbaren Energien.
Investitionsdefizit
Warum wird nicht mehr in die Stromerzeugung investiert?
Zum einen sind die üblichen Widerstände gegen fast alle Energieinfrastrukturanlagen zu nennen.
Zum andern wird die Investitionsfreude durch die Eigenheiten des Strommarkts gehemmt.
Die Preise auf dem Strommarkt werden nach der Merit-Order-Regel aufgrund der variablen Kosten bestimmt, und zwar durch den zuletzt berücksichtigten Produzenten.
Wer dabei nur einen Deckungsbeitrag und nicht die Vollkosten erhält, ist nicht in der Lage, seine Anlage zu amortisieren und neue zu bauen.
Dies führt in Zeiten tiefer Strompreise wie in den letzten Jahren dazu, dass keine neuen Kraftwerke mehr ohne Subventionen erstellt werden.
Die Wasserkraft ist davon genauso betroffen wie die Kernkraft, die Windkraft und die Fotovoltaik.
Ohne zielführende Massnahmen geht es wohl nicht.
Es braucht Fotovoltaik und Kernenergie
Die Energiezukunft ist bekanntlich elektrisch.
Damit ist eine der zentralen Fragen, wie der massiv steigende Stromverbrauch bei gleichzeitiger Ausserbetriebnahme der Kernkraftwerke gedeckt werden kann.
Gemäss der heutigen energiepolitischen Doktrin soll die Stromerzeugung spätestens ab 2050 nur noch aus erneuerbaren Quellen erfolgen.
Dabei geht der Bund in seinen Energieperspektiven 2050+ von der unverantwortlichen Annahme aus, dass jederzeit genügend Strom importiert werden kann.
Für die Wintermonate wird im Basisszenario für 2035 ein Importbedarf von 15 TWh oder 38,5 % des Verbrauchs ausgewiesen, für 2050 von immer noch 20 %.
Dies trotz der verstärkten Anstrengungen zum Ausbau der erneuerbaren Energien und zur Energieeffizienz.
Es wird also aufgrund der heutigen Kenntnisse weder mit dem Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung noch mit neuen Kernkraftwerken gelingen, die sich öffnende Schere des Winterstromdefizits rechtzeitig zu schliessen, besonders wenn nur eingleisig gefahren wird.
Es braucht beides.
Die Behauptung, Fotovoltaik sei wirtschaftlicher als die Kernenergie, soll wohl suggerieren, dass es um ein Entweder-oder gehe, bei dem die Energiewende und das Netto-null-Ziel für die CO₂-Emissionen ohne Kernenergie günstiger zu haben seien.
Das Gegenteil ist richtig:
Wer Versorgungssicherheit und Klimaschutz verlangt, darf nicht gleichzeitig aus der Kernenergie aussteigen wollen.
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Alex Reichmuth
2022-01-20 de
Schweizer, baut Kernkraftwerke!
(
Der Beitrag erschien zuerst im Schweizer Nebelspalter hier)
In vielen europäischen Staaten dürfte bald der Strom knapp werden.
Das birgt eine einmalige Geschäftschance für die Eidgenossenschaft:
Die Schweiz sollte mehrere AKW aufstellen und das Ausland mit Elektrizität beliefern.
Ein Aufruf.
Es war die goldene Zeit der Schweizer Stromwirtschaft:
In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts verdienten die Betreiber von Pumpspeicherwerken gutes Geld mit einem gewitzten Geschäftsmodell:
Zuerst beförderten sie jeweils mit billigem Nachtstrom Wasser in ihre Stauseen hoch.
Dann, über Mittag, liessen sie dieses Wasser auf ihre Turbinen nieder und verkauften den so erzeugten Strom in halb Europa - exakt dann, wenn dieser Strom am meisten nachgefragt war und deshalb Spitzenpreise erzielte.
Mittlerweile ist dieses Modell Geschichte.
Heute liefern die vielen neuen Solaranlagen im In- und Ausland exakt am Mittag am meisten Elektrizität und verhageln den Schweizer Stromerzeugern so das Geschäft.
Doch goldene Zeiten könnten wieder anbrechen - wenn die Schweiz sich auf ihre Stärken besinnt, die künftige Situation in der europäischen Stromwirtschaft vorwegnimmt und sofort beginnt, die Voraussetzungen für künftigen wirtschaftlichen Erfolg zu schaffen.
Europäische Staaten werden bald nach Strom lechzen
Der Ansatz ist der: In einigen Jahren, sicher aber in wenigen Jahrzehnten wird in Europa der Strom knapp werden.
Das wird insbesondere im Winterhalbjahr der Fall sein.
Denn die Schere geht immer weiter auseinander.
Einerseits steigt die Stromnachfrage stetig:
Aus Klimaschutzgründen wird der Verkehr auf Elektromobilität umgestellt und in den Gebäuden kommen immer mehr Wärmepumpen statt Öl- und Gasheizungen zum Einsatz.
Zudem laufen immer mehr elektronische Geräte.
Das braucht Strom in rauhen Mengen.
Andererseits legen die europäischen Staaten immer mehr Kraftwerke still:
insbesondere fossile Kraftwerke, die aus Kohle, Öl und Gas Elektrizität produzieren, weil sie klimaschädlich sind; teilweise auch, wie in Deutschland und eventuell in Belgien, Kernkraftwerke.
Neue Wasserkraftwerke kann die Schweiz kaum mehr bauen, weil sie dem Schutz der Landschaft entgegenstehen.
Europäische Staaten werden darum in 10, 20 oder 30 Jahren nach Strom lechzen - insbesondere nach Strom, der im Winter verlässlich fliesst.
Hier ist die Schweiz gefragt.
KKW liefern zuverlässig und klimafreundlich Strom
Die Schweiz sollte neue Kernkraftwerke bauen.
Damit könnte sie nicht nur die Stromlücken, die im eigenen Land drohen, beseitigen.
Sie könnte damit auch andere Staaten beliefern, wenn dort der Strom ausgeht.
Auf Kernkraftwerke zu setzen ist deshalb angesagt, weil diese die einzige klimafreundliche und zuverlässige Form der Erzeugung von Elektrizität darstellen.
Denn neue Wasserkraftwerke kann die Schweiz kaum mehr bauen, weil sie dem Schutz der Landschaft entgegenstehen.
Beim Bau von Gaskraftwerken wiederum könnte das Land seine günstige Klimabilanz vergessen.
Solar- und Windstrom fallen unzuverlässig an und sind für eine sichere Stromversorgung sowieso nicht zu gebrauchen.
Der Vorschlag besteht konkret darin, drei neue Kernkraftwerke zu bauen.
Eines in Mühleberg.
Eines in Beznau.
Und eines in Gösgen.
Damit kann die Schweiz genug Strom auch für künftige Exporte herstellen.
Das Neubauverbot müsste beseitigt werden
Natürlich: Es gibt Hindernisse.
Eines besteht darin, dass der Neubau von Kernkraftwerken per Gesetz verboten ist.
So hat es das Stimmvolk 2017 beschlossen, als ihm fälschlicherweise weisgemacht wurde, die Versorgung könne künftig mit Solar- und Windstrom gesichert werden.
Dieses Verbot müsste man aufheben, was wohl eine Volksabstimmung nötig machen würde.
Die Bewilligungsverfahren sollten beschleunigt werden, damit potentielle Geldgeber wieder ein Interesse haben, in Kernkraftwerke zu investieren.
Weiter müsste dafür gesorgt werden, dass die Bewilligungsverfahren für neue KKW zeitlich gestrafft werden.
Sonst dauert die Planung ewig.
Bundesrätin Simonetta Sommaruga macht es derzeit bei den Verfahren für Wasserkraft- und Windkraftanlagen vor:
Sie will das Bewilligungsprozedere bündeln, sodass die Gegner solcher Anlagen nicht mehrmals bis vor Bundesgericht gelangen können, sondern nur ein einziges Mal.
Damit sollen die Verfahren beschleunigt werden, damit potentielle Geldgeber wieder ein Interesse haben, in solche Kraftwerke zu investieren.
Dasselbe ist bei Atomkraftwerken notwendig.
Potenzielle Investoren wurden abgeschreckt
KKW-Gegner werden einwenden, dass Kernstrom viel zu teuer sei und sich kaum Investoren finden liessen.
In der Tat haben die grossen Schweizer Stromkonzerne der Kernenergiewirtschaft abgeschworen und bekunden derzeit kein Interesse an Neubauten.
Doch wer möchte ihnen das verübeln?
Die Kernkraft wurde jahrzehntelang schlecht geredet.
Die Auflagen an die Betreiber wurden immer weiter erhöht. Und die Bewilligungsverfahren wurden ins schier Unermessliche verkompliziert.
Es gilt, diese Entwicklungen rückgängig zu machen, wo es die Sicherheit zulässt:
Kernkraftwerke zu bauen, muss wieder eine realistische und lohnenswerte Option werden.
Gewiss: In Europa sind mehrere Neubau-Projekte zeitlich und finanziell aus dem Ruder gelaufen.
Die Stichworte dazu sind:
Flamanville in Frankreich, Olkiluoto in Finnland und Hinkley Point in Grossbritannien.
Die Gründe dafür sind Probleme mit einem neuen Kraftwerkstyp und Missmanagement.
Doch andere Neubauten zeigen, dass es noch immer möglich ist, neue KKW zügig und zu vernünftigen Kosten aufzustellen.
Südkorea baut in Abu Dhabi vier grosse Reaktoren
Zu erwähnen ist insbesondere die Grossanlage Barakah in Abu Dhabi.
Dort entstehen vier Reaktoren mit einer Leistung von je 1,45 Gigawatt, zu überschaubaren Kosten von insgesamt 20,4 Milliarden Dollar.
(Zum Vergleich: Das KKW Gösgen hat eine Leistung von 1,06 Gigawatt.)
Zwei Barakah-Reaktoren haben letztes Jahr den Betrieb aufgenommen.
Die anderen werden auch bald Strom liefern.
Erbaut werden die vier Reaktoren unter Leitung des südkoreanischen Stromversorgers Kepco.
Warum klopft die Schweiz nicht auch in Südkorea an?
Die EU-Kommission hat soeben entschieden, dass Investitionen in die Kernkraft als nachhaltig gelten (siehe hier).
Das dürfte neue Geldgeber anlocken.
Auch die Schweiz, obwohl nicht EU-Land, könnte von diesem Rückenwind für die Kerntechnologie profitieren.
Ein bürgerlicher Schulterschluss ist notwendig
In Europa plant mittlerweile eine ganze Reihe von Ländern neue Kernkraftwerke:
Frankreich,
Grossbritannien,
die Niederlande,
Finnland,
Polen,
Tschechien,
Ungarn.
In all diesen Ländern ist man offensichtlich optimistisch, Investoren zu finden.
Es ist nicht einzusehen, warum es nicht auch der Schweiz gelingen sollte, neue KKW zu verwirklichen.
Die Schweiz könnte sich mit Stromexporten aus Kernkraftwerken eine goldene Nase verdienen.
Voraussetzung für eine neue Zukunft der Schweizer Stromwirtschaft ist ein entsprechender politischer Wille.
Die Politiker des Landes sollten jetzt eingestehen, dass die Energiestrategie 2050 gescheitert ist und in eine Strommangellage führt.
Sie sollten stattdessen eine KKW-Offensive propagieren.
Die linken und grünen Parteien werden zwar nicht mitmachen.
Darum braucht es einen Schulterschluss der Bürgerlichen.
In spätestens 20 Jahren würden drei neue Schweizer KKW in Betrieb gehen.
Die Stromlücke wäre abgewendet.
Und das Land könnte sich mit Exporten eine goldene Nase verdienen.
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↑ 2021
Nebelspalter / Alex Reichmuth
2021-09-30 de
Zehn Jahre nach «Fukushima»: Atomkraft auf dem Vormarsch
Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen. Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
Italien
Der italienische Umweltminister Roberto Cingolani hat an einem Tabu gerüttelt.
Er hat durchblicken lassen, dass die Atomkraft für Italien eine Option sein könnte.
Das hat ihm einen Sturm der Entrüstung eingebracht - und Morddrohungen.
Nach dem Unglück von Tschernobyl 1986 hat Italien seine drei Atommeiler abgeschaltet.
In zwei Abstimmungen - 1987 und 2011 - haben sich die Italienerinnen und Italiener gegen Kernkraft ausgesprochen.
Doch jetzt hat sich Cingolani erlaubt, auf die Vorteile der vierten Generation von Atomkraftwerken hinzuweisen, die sich weltweit in Entwicklung befindet.
«Wenn sich irgendwann herausstellt, dass nur wenige Kilogramm radioaktiver Abfälle anfallen, die Sicherheit hoch und die Kosten niedrig sind, wäre es töricht, diese Technologie nicht in Betracht zu ziehen», sagte Roberto Cingolani.
Seine Leibwache musste daraufhin verstärkt werden.
Neue Reaktoren in Bangladesch und Ägypten
Ob Italien je wieder in die Atomkraft einsteigt, steht in den Sternen.
Tatsache ist aber, dass sich mehrere Länder neu für die Kernenergie entschieden haben - oder sogar schon an Reaktoren bauen.
Bangladesch und Türkei
So werden derzeit je zwei Reaktoren in Bangladesch und in der Türkei errichtet.
Ägypten und Usbekistan
Auch Ägypten und Usbekistan wälzen konkrete Pläne für einen Einstieg in die Kernkraft.
Es gibt zudem eine lange Liste von Ländern, die an der Atomtechnologie zumindest sehr interessiert sind.
Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Zu ihnen zählen Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda
Auch Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda klären ab, ob sie in die Technologie einsteigen wollen.
Keine Todesopfer wegen «Fukushima»
Vor zehn Jahren ereignete sich der Atomunfall im japanischen Fukushima.
Gleich bei mehreren Reaktoren kam es zu einer Kernschmelze.
Obwohl wegen «Fukushima» kein einziger Mensch ums Leben kam, war der Unfall für die Kernkraft weltweit ein herber Rückschlag.
Japan
Japan nahm seine ganze Flotte, die aus 54 Reaktoren bestand, vorübergehend vom Netz.
Deutschland
Deutschland schaltete mehrere Reaktoren definitiv ab und will bis Ende nächstes Jahr die letzten sechs Atommeiler stilllegen.
Schweiz
Die Schweiz beschloss, keine neuen AKW mehr zu bauen.
Hierzulande bezeichnen AKW-Gegner die Atomenergie regelmässig als «veraltete Technologie».
Doch die Kernenergie ist heute wieder auf dem Vormarsch.
Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA)
Zum ersten Mal seit dem Unglück von Fukushima hat die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) ihre Prognose zum weltweiten Ausbau nach oben revidiert.
Bis 2050 könnten sich demnach die Produktionskapazitäten für Atomstrom von heute 392 Gigawatt auf 792 Gigawatt verdoppeln.
Das entspricht zumindest dem Maximalszenario im jüngsten Jahresbericht der IAEA (siehe hier).
10 Prozent des Stroms kommen aus der Atomkraft
792 Gigawatt - das sind 10 Prozent mehr, als die Agentur letztes Jahr geschätzt hat.
In einem konservativen Szenario der IAEA würde die Produktionskapazität 2050 hingegen auf dem heutigen Niveau bleiben.
2020 stammten rund 10 Prozent des weltweit erzeugten Stroms aus der Kernkraft.
Reaktoren im Bau
Derzeit befinden sich 52 Reaktoren im Bau,
davon 13 in China,
7 in Indien
und 4 in Südkorea.
Reaktoren in Betrieb
Ende letzten Jahres waren
weltweit 442 Atomreaktoren
in 32 Länder in Betrieb.
Am meisten Reaktoren standen
in den USA (94),
gefolgt von Frankreich (56)
und China (50).
Allgemein wird erwartet, dass der Stromkonsum bis 2050 enorm zunimmt.
Eine Verdopplung der nuklearen Produktionskapazitäten würde den Anteil der Atomkraft an der Stromproduktion darum «nur» von 10 auf 12 Prozent steigern.
Bleibt die Kernenergieproduktion dagegen auf dem heutigen Niveau, würde ihr Anteil gar auf 6 Prozent fallen.
Polen
Polen will fünf Reaktoren bauen
Neu in die Kernkraft einsteigen will auch Polen.
Das osteuropäische Land ist heute zu über 70 Prozent von Kohlestrom abhängig und sucht wegen des Klimaschutzes nach Alternativen.
Im letzten Februar legte die polnische Regierung ein Strategiepapier vor, gemäss dem spätestens 2026 mit dem Bau eines ersten Reaktors begonnen werden soll.
Bis 2043 sollen dann nicht weniger als fünf Reaktoren in Betrieb sein.
Gemäss der polnischen Regierung sind AKW die «billigste Energiequelle unter Berücksichtigung der Gesamtkostenbilanz und der Betriebszeit» und könnten die «energetische Sicherheit des Landes» absichern.
Wie die IAEA schreibt, ist eine Verdopplung der Kernkraftkapazitäten bis 2050 nur möglich, wenn sich im Atomsektor neue Technologien durchsetzen.
Kleine und modulare Reaktoren
Eine Option sind kleine und modulare Reaktoren.
Solche Minireaktoren will etwa die amerikanische Firma TerraPower errichten, die vom IT-Unternehmer Bill Gates gegründet wurde.
Grossbritannien
Unter anderem sieht Grossbritannien den Bau von Minireaktoren vor, um seine ambitionierten Klimaziele zu erreichen.
USA
US-Präsident Joe Biden setzt ebenfalls auf die Vorteile solcher kleinen Reaktoren.
China
China testet einen Thorium-Reaktor
In Zukunft sollen Atomreaktoren auch sicherer werden und weniger Abfälle hinterlassen.
Einen entsprechenden Reaktortyp will China in der Stadt Wuwei im Nordwesten des Landes testen.
Wie das Fachmagazin «Nature» vor wenigen Tagen berichtete, soll der Testreaktor mit Thorium und Flüssigsalz statt Uran betrieben werden.
Wenn das Experiment gelingt, will China bis 2030 einen Reaktor dieses Typs bauen, der genug Strom für eine Kleinstadt liefert.
«Es gibt keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien.»
Europa
In Europa tobt derweil ein Kampf um die Atomkraft.
Deutschland und Österreich
Während Länder wie Deutschland und Österreich bremsen, haben
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn in einem Brief an die EU-Kommission ihre Unterstützung für die Förderung der Kernenergie betont.
EU-Kommission muss sich für oder gegen Kernkraft entscheiden
Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC)
Positiv zur Kernkraft geäussert hat sich auch die Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC).
In einem Bericht vom letzten März schrieb das JRC, es gebe «keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien» (siehe hier).
Die EU-Kommission muss nun entscheiden, ob sie die Atomenergie im Rahmen ihrer grünen Finanz-Taxonomie für Investitionen empfiehlt.
Offenbar tut sich die Kommission mit dem Entscheid schwer, denn dieser wird schon seit einigen Monaten erwartet.
Er ist nun aber für November angekündigt.
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Energy: Nuclear Nuclear Power Plants |
Energy: Nucléaire Centrales nucléaires |
Schweiz: Sachgebiete, Medien Echo, Web, Schweiz/ EU, Klimapolitik, Energie.
↑ 2019
Basler Zeitung / (amu/sda)
2019-03-27 de
Atomreaktor an Uni Basel darf stillgelegt werden
Der älteste Atomreaktor der Schweiz darf nach dem Abschalten 2013 nun auch formell stillgelegt werden:
Die Universität Basel hat für ihren Forschungsreaktor namens
«AGN-211-P» vom Bund das Stilllegungsgesuch bewilligt bekommen.
↑ 2016
Schweiz am Sonntag
Laurina Waltersperger
2016-11-19 de
Atomenergie «nicht vom Tisch»
Atombefürworter sehen für die Nuklearenergie eine Zukunft.
Das Stimmvolk hat die Atomausstiegsinitiative abgelehnt.
Damit folgt das nukleare Ende dem Fahrplan des Bundes.
Doch die Energiestrategie 2050 ist noch nicht in Stein gemeisselt.
Einerseits erhält das Referendum der SVP gegen die Energiestrategie 2050 steigenden Zuspruch aus Politik und Wirtschaft.
Andererseits ist nach der Abstimmungsniederlage der Grünen die Zeit für Atombefürworter gekommen, nochmals grundsätzlicher über die Nuklearenergie zu diskutieren.
«Die aktuelle Generation von Atomkraftwerken hat künftig in der Schweiz zu Recht keine Chance mehr», sagt der Ex-Alpiq-Chef Giovanni Leonardi.
«Aber langfristig sind neue Technologien, wie die sogenannte vierte Generation von Atomkraftwerken, alles andere als vom Tisch.»
Energiewende: Woran die Windkraft scheitern wird, Flächenbedarf, Dekarbonisierung, Deindustrialisierung & Arbeitsplatzvernichtung, Presse-Spiegel. |
|
Deutschland:
Energiewende ins Nichts Schweiz: Energiepolitik der Schweiz Wie in der Schweiz Stimmen für eine Energiewende gekauft werden Energie-Debatten England: Die Ökonomie der Energiepolitik Australien: Australien hat den Kipp-Punkt der Erneuerbaren überschritten |
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Photovoltaik-Solaranlagen:
Kosten der Solarenergie,
Einspeisevergütung, Deutschland, Schweiz. |
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Windenergie:
Gesundheit, Schallpegel, Infraschall,
Mindestabstand zu Wohngebiet, Gefahr für Landtiere, Gefahr für Meerestiere, Umwelt- und Landschaftsschutz, Wald & Naturschutzgebiete. |
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Grüne Energiewende,
Neue Instabile Energien (NIE Energien),
Utopien, Stromnetz-Stabilisierung: Dunkelflauten, Überstromproduktion & Blackouts. Gebäudesanierung: Wärmedämmung, Brandgefahr. |
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Energie-Pleiten: Deutschland, Schweiz, USA, China. |
Schweiz: Sachgebiete, Medien Echo, Web, Schweiz/ EU, Klimapolitik, Energie.
Deutschland: Übersicht, Allgemeine Politik, Klima, Energie Deutsche Energiewende.
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Helmut Kuntz
2016-11-28 de
Atomausstieg - Nein, danke: Die Schweizer Bürger stimmten überdeutlich
gegen die sofortige Abschaltung ihrer Kernkraftwerke
Wenn der Bürger wirklich wählen kann, fallen schnell unbezweifelbare "Wahrheiten" in sich zusammen.
So wie die auch die, dass "fast alle Bürger gegen die Atomkraft wären".
Spiegel Online: Umfragen Deutsche wenden sich radikal von der Atomkraft ab
Die japanische Atomkatastrophe hat die Einstellung der Deutschen zur Atompolitik dramatisch verändert.
Eine Mehrheit will nun den ganz schnellen Ausstieg.
70 Prozent halten einen Unfall wie in Fukushima auch hierzulande für möglich.
Um das wirklich prüfen zu können, muss man allerdings in ein Land sehen, in dem die Bürger überhaupt die Wahl haben, sich entsprechend zu artikulieren - wie die Schweiz.
Schweiz will keinen Atomausstieg bis 2029
Quelle:
Handelszeitung
2016-11-27 de
Schweiz will keinen Atomausstieg bis 2029
Die Initiative scheitert am Volks- und Ständemehr.
Das Ergebnis ist klar:
1'098'464 Stimmen für die Initiative «Ja zum geordneten Ausstieg aus der Atomenergie»
gegenüber 1'301'520 Nein-Stimmen.
Das ist eine Zustimmung von knapp 46 Prozent.
Bei den Ständen beträgt das Resultat 5 zu 18.
In der Deutschschweiz sagten einzig die beiden Basel Ja.
Nachdem die Schweizer Bürger jüngst schon "der Welt" gezeigt hatten, dass mit ihnen nicht jeder Klimaunsinn zu machen ist:
EIKE: Auch die Schweizer Bürger wählen falsch:
Volksbegehren für eine "Grüne Wirtschaft" in der Schweiz gescheitert,
haben sie das wiederholt und ihren Grünen gezeigt, dass sie diesen Protest auch zu Ende denken
2016 Volksbegehren für eine "Grüne Wirtschaft" in der Schweiz gescheitert
↑ 2015
Basler Zeitung
2015-04-10 de
Ältester Atomreaktor der Schweiz steht vor aufwändigem Rückbau
Der mit waffenfähigem Uran betriebene Atomreaktor der Universität Basel hat ausgedient:
Die Stadt hat für seinen Rückbau Rückstellungen von zehn Millionen Franken vorgenommen.
20 Minuten
2015-02-23 de
Ex-Spitzenbeamter warnt vor Atomausstieg
Eduard Kiener, Ex-Direktor des Bundesamts für Energie, kritisiert die Energiestrategie 2050 des Bundesrates.
Er fordert, den Atomausstieg abzubrechen.
Tages-Anzeiger
2015-02-23 de
«Ethisch bedenklich»
Eduard Kiener kritisiert die Energiestrategie des Bundesrats.
Der Atomausstieg befeuere den Verbrauch fossiler Energien - mit Folgen fürs Klima, warnt der ehemalige Chef des Bundesamts für Energie.
↑ 2014
Basler Zeitung
2014-11-30 de
Schweiz forscht an grünem Atomreaktor
Ein Atomreaktor, der wirtschaftlich und sicher ist sowie praktisch keinen atomaren Müll hinterlässt:
Daran arbeitet das aargauische Paul-Scherrer-Institut.
MSR - Molten Salt Reactor (Flüssigsalzreaktor)
Basler Zeitung
2014-11-19 de
Die Abschaffung der Kernenergie (Bankrotterklärung)
Die Energiestrategie 2050 ist das Ende des stolzen Stromlandes Schweiz und damit eine Bankrotterklärung.
Die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wird zunehmen.
↑ 2013
Basler Zeitung
2013-07-24 de
Der älteste Atomreaktor der Schweiz schaltet ab
Seit 1959 in Betrieb, wird die Anlage im Keller des physikalischen Instituts der Universität Basel stillgelegt.
Teuer ist der Transport des waffenfähigen Urans, es soll in die USA verschifft werden.
↑ 2012
Weltwoche 05/2012 - Dirk Maxeiner
2012-02-12 de
Wasserdicht seit Millionen von Jahren*
* (Ganzer Inhalt nur registrierten Abonnenten der Weltwoche zugänglich)
AKW-Gegner behaupten, die Entsorgung radiokativer Abfälle sei ein ungelöstes Problem.
Ein Besuch im jurassischen Felslabor Mont Terri zeigt das Gegenteil:
Die aufwendigen Experimente im Opalinuston geben Aufschluss, wie ein
sicheres Endlager aussehen könnte.
Zeit Online
2012-06-08 de
Atommüll-Debatte: Kein Fass aufmachen
Soll man Atommüll für immer vergraben oder einen Zugang in das Endlager offen lassen?
Die Schweizer haben einen Kompromiss gefunden.
Im Mont Terri testen die Experten den Ton:
Wie lässt sich Atommüll möglichst sicher in ihm lagern?
Und ließe sich der Abfall im Notfall wieder herausholen?
Mit folgendem Link wird von anderen Webseiten auf diese Seite verwiesen.
▶Frankreich: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Frankreich
⇧ de Verzeichnis en Contents fr Sommaire
Russlands Akademik Lomonosov ist das erste schwimmende Kernkraftwerk. |
|
Ausserhalb von Ländern wie der Schweiz oder Deutschland, die sich
kurzund mittelfristig aus der Kernenergie verabschieden wollen,
geht die Entwicklung der Nukleartechnik weiter.
Gerade die Erfahrungen nach dem Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi
haben zum
Beginn einer zweiten nuklearen Ära
geführt, die insbesondere die Klimaschutzmassnahmen einzelner
Länder unterstützen kann.
Macron geht in die Atom-Offensive:
Frankreich bestellt ein Dutzend neuer AKW - die Kritik kommt sofort
England
Als Folge der großen Flaute und des totalen Einbruchs der Windkraftleistung in Westeuropa und Großbritannien, haben die Briten nun Rolls Royce mit dem Bau einer Flotte kleiner modularer Reaktoren beauftragt.
Frankreich
Und die Franzosen haben schnell Pläne zum Bau von 14 Kernkraftwerke der nächsten Generation bekannt gegeben, die zu den derzeit 56 in Betrieb befindlichen Kraftwerken hinzukommen, welche über 70 % ihres Strombedarfs decken.
Und das zu einem Preis, zu etwa der Hälfte der Kosten, wie bei ihren von für Wind- und Solarenergie fanatisierten deutschen Nachbarn [Politikern].
Langjährige Pläne der französischen Regierung, ihre bestehenden Anlagen zu schließen, wurden stillschweigend eingestellt.
Für die Zukunft setzt Frankreich auf Atomkraft..
Zusammen mit erneuerbarer Energie soll das Land so seine CO₂ -Reduktionsziele erreichen können, erklärte Emmanuel Macron in einer Ansprache.
Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen.
Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
Es handelt sich um Nachrichten über die Energieform des Teufels, weshalb sie von allen Aufrechten auf deutscher Scholle bekämpft wird.
Es handelt sich um die Elektrizitätsgewinnung aus Kernbrennstoffen.
Brazil's state power company Centrais Eletricas Brasileiras SA and French peer Electricite de France SA (EDF) signed a three-year memorandum of understanding to look into cooperation on nuclear energy, the Brazilian company known as Eletrobras said on Tuesday.
Eletrobras said its Eletronuclear division had also signed the MOU, agreeing to study potential collaboration with the French on finishing the Angra 3 plant and developing new nuclear reactors in Brazil.
Bei seinem ersten Staatsbesuch vom 09.-11.03.2018 in Indien vereinbarten der französische Präsident Macron und der indische Premierminister Modi Kooperationen im Wert von über 13 Milliarden Euro und das Projekt, mit Frankreichs Hilfe in Jaitapur eine Kernkraftwerksanlage mit 6 Blöcken des Typs EPR mit einer Gesamtleistung von 9.600 MW zu bauen.
⇧ de Allgemein en General fr Générale
|
World Nuclear Association
en
Nuclear Power in France
Frankreich: Klimapolitik, Energiepolitik.
⇧ de Text en Text fr Texte
⇧ 2022
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Fred F. Mueller
2022-02-15 de
Kernenergie: Der Osten führt, Europa fährt vor die Wand
Russlands Akademik Lomonosov ist das erste schwimmende
Kernkraftwerk. Es verfügt über zwei "small modular reactors" (SMR) mit jeweils 40 MW Leistung |
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In den letzten Jahrzehnten hat sich ein wenig beachteter, dafür aber umso wichtigerer Unterschied zwischen Asien und Europa herausgebildet:
Die jeweilige Einstellung zum Klimawandel und zur Kernenergie.
In ihrem Kreuzzug gegen die drohende "Klimakatastrophe" konzentrieren sich die meisten europäischen Länder auf die Verringerung ihrer Kohlenstoffemissionen.
Deutschland geht dabei vorneweg.
Als erster Schritt werden hier die Kernkraftwerke vernichtet.
Noch bevor dies abgeschlossen ist, werden auch schon die Kohlekraftwerke nach und nach stillgelegt.
Das Endziel ist eine Netto-Null-Nation, die ausschließlich "erneuerbare" Energien, vor allem Sonne und Wind, verwenden soll.
Ein grüner Traum, der sich für die Bürger schon jetzt zunehmend in einen Albtraum verwandelt.
Östliche Länder
In krassem Gegensatz dazu haben es die weitaus pragmatischeren östlichen Länder vorgezogen, eher Lippenbekenntnisse abzugeben und sich um ihre Bevölkerung zu kümmern.
Anstatt ihre Energieinfrastruktur lahmzulegen, entscheiden sie sich zunehmend für die Kernenergie.
Immer mehr Länder verfügen bereits über Kernkraftwerke oder stehen kurz davor.
Auf diesem Gebiet hat Russland eindeutig die Führung übernommen, gefolgt von China, Südkorea und Japan.
Diese vier Länder haben jeweils eigene Nukleartechnologien entwickelt und damit begonnen, diese zu exportieren.
Unter ihnen stechen zwei Giganten hervor:
Russland als eindeutiger Weltmarktführer im Bereich des Exports von Kernkraftwerken
sowie China, das noch recht neu auf dem Markt ist, aber über das Potenzial verfügt, sich hier schnell zu einem weiteren wichtigen Akteur zu entwickeln.
Russland
Russland hat im Bereich der nuklearen Hochtechnologie drei entscheidende Vorteile:
Es fällt nicht auf den CO₂-Klimaschwindel der großen Bosse der US-Finanzgiganten herein
verfügt als einer der frühesten und größten Akteure im Bereich der Kernkraft und der Atomwaffenherstellung über eine große Nuklearindustrie.
Diese meistert alle Stufen des nuklearen Kreislaufs wie Bergbau, Anreicherung und Brennstoffaufbereitung, Engineering, Maschinenbau und Energieerzeugungsanlagen bis hin zu nuklearen Dienstleistungen, Wartung, Brennstoff-Wiederaufbereitung und einem geschlossenen Brennstoffkreislauf.
Dritter Pluspunkt ist, dass das riesige Land über einen unglaublichen Reichtum an Bodenschätzen und natürlichen Ressourcen aller Art verfügt, darunter einige der weltweit größten Reserven an fossilen Brennstoffen.
Russland ist ein Energie- und Rohstoffgigant ersten Ranges und hat diese Vorteile systematisch ausgebaut, um eine führende Rolle beim Energieexport - einschließlich des Exports von Kernkraftwerken - zu übernehmen.
Energiereichtum und technologischer Vorsprung
Hier zunächst ein Blick auf Russlands Energieressourcen, wie sie in einem 2021 aktualisierten Bericht der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO)3) aufgeführt sind:
IAEA International Atomic Energy Agency /
Country Nuclear Power Profiles
RUSSIAN FEDERATION
Kernkraftwerke in der Russischen Föderation
Kernkraftwerke in der Russischen Föderation.
In 11 KKW's laufen insgesamt 38 Reaktoren mit einer Gesamtkapazität
von 30.3 GW
Derzeit betreibt Russland 38 Reaktoren in 11 Kernkraftwerken, die 20,7 % zur Stromerzeugung beitragen.
Den größten Beitrag leistet Erdgas, welches das Land jedoch lieber ins Ausland verkaufen würde, wo wesentlich höhere Preise erzielbar wären.
Die aktuellen Planungen sehen daher bis 2030 einen Anteil der Kernenergie an der Stromversorgung von 25-30 % vor.
Dieser soll bis 2050 auf 45-50 % und bis zum Ende des Jahrhunderts auf 70-80 % steigen.
Die in Betrieb befindlichen Reaktoren reichen von älteren Modellen aus der Sowjetzeit über aktuelle Systeme der Generation III bis hin zu fortschrittlichen Konzepten wie "schnellen" Reaktoren der Serie BN 600-800-1200.
Eine weitere Generation "schneller" Modelle, die mit Natrium und Blei-Wismut gekühlt werden, ist bereits in Planung.
Ergänzt wird die Liste durch kleine modulare Reaktoren wie die im schwimmenden Kraftwerk "Akademik Lomonosov".
Die Lebensdauer der neuen Reaktormodelle beträgt in der Regel 60 Jahre.
Ein beständiger Nachschub an gut ausgebildeten Fachleuten wird durch Ausbildungszentren und technische Hochschulen sichergestellt, die jährlich etwa 18.000 Techniker und Akademiker hervorbringen.
Eine überzeugende Bandbreite an Technologien und Dienstleistungen
Die Nuklearindustrie des Landes bietet ein Niveau an Qualifikationen, Technologien und Dienstleistungen wie kaum ein anderes Land.
Dies gilt auch für das Preisniveau.
In einer von der World Nuclear Association 4) zusammengestellten Übersicht werden Inlandspreise von 2050-2450 US-$/kW und eine Bauzeit von 54 Monaten genannt.
World Nuclear Association
Nuclear Power in Russia
Für den schnellen Reaktor BN 1200
wird ein Inlands-Energiepreis von 2,23 ct/kWh angegeben,
(Rechne: 2,23 ct/kWh = 2'230 ct/MWh = 22,3 $/MWh)
während für Exportreaktoren vom Typ VVER länderabhängig meist
50-60 US-$ pro MWh genannt werden.
(Rechne: 5-6 ct/kWh = 5'000-6000 ct/MWh = 50-60 $/MWh)
Die von Russland angebotenen Komplettpakete "von der Wiege bis zur Bahre" sind vor allem für Länder der zweiten und dritten Welt sehr attraktiv, nicht zuletzt auch deshalb, weil zum Paket auch Rücknahme und Aufbereitung/Entsorgung abgebrannter Brennelemente gehören.
Da alle Konstruktionsprojekte aktuellen internationalen Anforderungen sowie den Empfehlungen der IAEO entsprechen, gehen die Abnehmer kaum Risiken ein.
Man vergleiche dies mit dem beklagenswerten Zustand der Nuklearbranchen in der westlichen Welt, wo Unternehmen wie Siemens, Areva oder Westinghouse mit erschreckenden Verzögerungen sowie Kostenüberschreitungen zu kämpfen haben.
Kein Wunder also, dass die russische Atomenergiegesellschaft Rosatom auf dem ersten Platz bei der Zahl der gleichzeitig durchgeführten Projekte zum Bau von Kernreaktoren im Ausland steht
(35 Blöcke in verschiedenen Realisierungsstadien).
Im Jahr 2020 belief sich der Gesamtwert der Auslandsaufträge von Rosatom auf über 138 Milliarden US-Dollar.
China
Chinas Aufholjagd
Am 1. Januar 2022 ging der dritte Reaktor des Typs Hualong
One (HPR 1000)
mit einer Kapazität von 1161 MW als Einheit 6 der Fuqing Nuclear
Power Plant der CNNC
(China National Nuclear Corporation) ans Netz
Als künftig wahrscheinlich zweitstärkster Anbieter zeichnet sich China ab
obwohl das Land mit der Entwicklung seiner Nukleartechnik viel später begonnen hat und weder über den gleichen Erfahrungsschatz noch die gleiche Technologiebandbreite verfügt.
Ungeachtet dieser Defizite hat das Land eine erstaunliche Lernkurve durchlaufen und in der Zwischenzeit eine Reihe moderner Reaktortypen wie den Hualong One, einen Druckwasserreaktor der III Generation, entwickelt und in Betrieb genommen.
Pakistan und Argentinien
Nach einem ersten Auftrag aus Pakistan ist es China kürzlich gelungen, auch Argentinien von diesem Modell zu überzeugen.
Weitere interessante Entwicklungen, darunter das erste kommerziell aktive gasgekühlte Hochtemperatur-Kernkraftwerk (Kugelhaufenreaktor PBR) 5) sowie ein kleiner modularer Reaktor, sind in der Pipeline.
Das erste kommerziell aktive gasgekühlte Hochtemperatur-Kernkraftwerk (Kugelhaufenreaktor PBR)
Reuters
2021-12-20 en
China puts pioneering 'pebble bed' nuclear reactor into operation
China has launched a new high-temperature gas-cooled nuclear plant in the eastern coastal province of Shandong, the first to make use of 'pebble bed reactor' (PBR) technology developed by state-run China National Nuclear Corporation (CNNC).
The first unit of the Shidaowan reactor project, built near the city of Rongcheng in collaboration with the energy group Huaneng and Beijing's Tsinghua University, has now been connected to the grid, CNNC said on Monday.
The unit has total generation capacity of around 200 megawatts, and a second unit is still under construction.
In PBR technology, the reactor core is formed from graphite pebbles that contain specially designed fuel particles.
The design allows reactors to be run safely at higher temperatures, CNNC said, describing it as "the reactor that won't melt down".
China is one of the few countries in the world with an active nuclear reactor programme, but it has struggled to meet its construction targets after a moratorium on new projects and a long safety probe following Japan's Fukushima disaster in 2011.
Total capacity hit 51 gigawatts (GW) by the end of last year, falling short of a 58 GW target.
CNNC has urged the government to approve at least six new projects a year over the next decade in order to bring total capacity up to 180 GW by 2035. read more
CNNC said the technology employed at the Shidaowan project was completely home-grown, with 93.4 % of all the equipment also sourced domestically.
In Anbetracht der beeindruckenden Erfolgsbilanz chinesischer Maschinenbau- und Bauprojekte in vielen Ländern rund um den Globus
werden die Chinesen auch in diesem Bereich wahrscheinlich bald fest Fuß fassen.
Ein weltweit riesiger Markt
Die westlichen Länder einschließlich der USA müssen dagegen feststellen, dass ihre Politik der Behinderung des Rohstoffsektors, wozu auch die Förderung fossiler Brennstoffe zählt, dabei ist zu scheitern.
Das "Liegenlassen im Boden" dürfte zum Bumerang werden.
Um ihre Wirtschaft anzukurbeln, Arbeitsplätze zu schaffen und ihre wachsende Bevölkerung zu ernähren, benötigen die Länder der Dritten Welt sowie die sich entwickelnden Nationen vor allem billige, zuverlässige Energie.
Die "Netto-Null"-Kampagne, mit der im Westen den Rohstoffproduzenten der Geldhahn zugedreht wurde, hat schon jetzt zu einem dramatischen Anstieg der Preise sowohl für Energie als auch für Rohstoffe geführt.
Die durch die Politik erzwungene künstliche Verknappung aufgrund der unterbliebenen Investitionen in die Erschließung neuer Vorkommen dürfte noch über Jahre anhalten.
Infolgedessen beginnen Politiker überall auf der Welt, ihre Energieversorgungsstrategien neu zu überdenken.
Für Länder, die eine zuverlässige Versorgung benötigen, sind "erneuerbare" Energiequellen wie Solar- und Windenergie einfach keine Alternative.
Deshalb zeichnet sich bereits jetzt bei der Kernenergie ein Nachfrageboom ab.
Und dank der Grünen und der Gretas unserer Zeit befinden sich Russland und China auf diesem Markt in einer hervorragenden Ausgangsposition.
Die Nachfrage wird so massiv sein, dass nur Länder mit einer großen, gut funktionierenden Industrie, ausreichender Finanzkraft und einem großen Potenzial an Fachkräften in der Lage sein werden, daran in vollem Umfang zu partizipieren.
Kleinere Anbieter dürften schon allein von den geforderten Kapazitäten her überfordert werden.
Allein schon Ausbildung und Training der benötigten Fachleute dauern mehr als ein Jahrzehnt.
Selbst Frankreich als letzter verbliebener europäischer KKW-Anbieter dürfte von der künftigen Nachfrage bei weitem überfordert werden.
Frankreich
Einen Dammbruch in Richtung dieses Zukunftsszenarios dürften die jüngsten Entscheidungen in Frankreich einleiten.
Obwohl das Land bereits über 56 Kernkraftwerke verfügt, hat Präsident Macron gerade beschlossen, den Bau von bis zu 14 weiteren Anlagen anzuordnen.
Mit rund 65 Millionen Einwohnern hat die "Grande Nation" etwas weniger als ein Prozent der Erdbevölkerung.
Rechnet man dieses Verhältnis auf die ganze Welt hoch, ergibt sich bis 2050 ein Marktpotenzial von möglicherweise 1.500 Kernkraftwerken.
Aktienkurse
Wechseln "smart money"-Investoren ins Uranlager?
Angesichts dieser Entwicklungen und unter Einbeziehung der aktuellen politischen Spannungen rund um Russland und die Ukraine muss man sich fragen, wieso sich Russland durch Sanktionsdrohungen gegen seine Europa-Pipelines einschließlich Nordstream 2 beeindrucken lassen sollte.
Am Öl- und Gasmarkt gibt es schließlich eine Menge Anbieter und damit Konkurrenten.
Im Gegensatz dazu könnte kein europäisches Land im aufkommenden weltweiten Nukleargeschäft mit Russland oder China mithalten.
Russland könnte möglicherweise sogar den Verlust seiner deutschen und selbst seiner europäischen Gaseinnahmen verschmerzen und sich künftig auf seine Nukleargeschäfte konzentrieren.
Für Europa wären die Folgen eines Lieferstopps dagegen äußerst schmerzhaft.
Die Potenziale dieser sich abzeichnenden Renaissance der Kernenergie scheinen inzwischen die Aufmerksamkeit des einen oder anderen "smart money"-Investors erregt zu haben.
Am Kapitalmarkt macht sich augenscheinlich eine gewisse Ernüchterung wegen der schlechten Wertentwicklung bei Technologiepapieren wie Tesla oder Facebook breit.
Dies könnte ein Grund für die kombinierte Wertentwicklung einer Auswahl kanadischer Uranminen-Gesellschaften sein.
Nach einem langjährigen Rückgang ist hier seit etwa März 2020 ein markanter Kursanstieg zu beobachten (Bild 6).
Nach langjährigem Rückgang sind die kombinierten Aktienkurse
einer Auswahl kanadischer Uranminenfirmen
seit etwa März 2020 deutlich im Aufwind
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Was wir unterstützen:
Fortführung und Weiterentwicklung der Kernenergietechnik.
Bestehende Kernkraftwerke sollen so lange betrieben werden, wie deren Sicherheitsstandard dies erlaubt.
Neue Kernkraftwerke.
Vorstösse auf kantonaler und eidgenössischer Ebene für die Kernenergie.
Was wir ablehnen:
Den Jahrhundert-Unsinn "Energiewende".
Das sture Kopieren des deutschen Weges zum "Atomausstieg".
Alle Zwangsmassnahmen zum Stromsparen und marktverzerrende, zusätzliche Stromabgaben wie die KEV.
Verfassungsänderungen und Gesetze, die den Ausstieg aus der Kernenergie zum Ziel haben.
Der Verein Kettenreaktion steht für
langfristige und damit nachhaltige Entscheide in der Energiepolitik.
Weil kurzfristige auf Personen-, Macht- und Parteipolitik basierende Entscheide, wie der Ausstieg aus der Kernenergie und die darauf fussende Energiestrategie 2050 dem langfristigen Charakter einer zukunftstauglichen Energieversorgung widersprechen.
Dr. Hans Rudolf Lutz / Ehem. Leiter des Kernkraftwerks Mühleberg
2022-02-11 de
Die zweite nukleare Ära
Ausserhalb von Ländern wie der Schweiz oder Deutschland, die sich
kurzund mittelfristig aus der Kernenergie verabschieden wollen,
geht die Entwicklung der Nukleartechnik weiter.
Gerade die Erfahrungen nach dem Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi
haben zum
Beginn einer zweiten nuklearen Ära
geführt, die insbesondere die Klimaschutzmassnahmen einzelner Länder unterstützen kann.
Kurzer Rückblick auf die erste nukleare Ära
In seinem im Jahr 1994 publiziertem Buch mit dem Titel «The First Nuclear Era» hat der amerikanische Nuklearpionier Alvin M. Weinberg die Rolle der USA beim Aufbau der ersten grossen Serie von Kernreaktoren beschrieben.
Es handelte sich dabei um die beiden Leichtwasserreaktortypen
Pressurized Water Reactor (PWR) und Boiling Water Reactor (BWR).
Zusammen mit den kanadischen Schwerwasserreaktoren und den englischen Graphitreaktoren
gehörten sie zur Klasse der Generation II-Typen, wie man sie heute nennt.
Die amerikanischen Leichtwasserreaktoren wurden in den Jahren 1960 bis 1990 erstellt.
Dazu gehören auch vier der fünf Schweizer Kernkraftwerkseinheiten:
Beznau-1 und -2, Mühleberg und Leibstadt.
Die Anlage Gösgen ist mit einem Reaktor deutscher Herkunft errichtet worden.
In den USA standen 1990 über 100 dieser Reaktoren, in Frankreich 58 (einer auf Lizenzen basierenden Eigenentwicklung) und in Japan 54.
Weinberg betrachtet den Beginn der Neunzigerjahre als Ende der ersten nuklearen Ära.
Danach wurden wegen der Reaktorunfälle Three Mile Island und Tschernobyl sowie wegen des steigenden öffentlichen Widerstands in den USA keine weiteren Reaktoren der Generation II mehr gebaut.
Man muss hier allerdings hinzufügen, dass die in den USA ursprünglich auf 40 Jahre beschränkte Betriebsdauer bei den noch verbleibenden Anlagen von der Bewilligungsbehörde NRC auf 60 und bei weiteren vier bereits auf 80 Jahre erhöht wurde.
Das bedeutet:
Es werden auch noch nach dem Jahre 2060 Kernkraftwerke mit Reaktoren der Generation II in Betrieb stehen!
Die Entwicklung der Reaktortypen der Generation III und III+
Basierend auf den Erfahrungen
des Reaktorunfalles in Three Mile Island und einer Reihe weiterer Störfälle begannen die Reaktorbauer in verschiedenen Ländern mit der Weiterentwicklung der Reaktortypen der Generation II zu neuen Typen
der sogenannten Generation III und Generation III+.
Sie haben alle die folgenden neuen Charakteristika:
Die Wahrscheinlichkeit eines Unfalles mit Kernschmelze wurde von 10-4 auf 10-7 reduziert.
Die Kernschmelze, auch Corium genannt, wird noch im Reaktor selbst so gekühlt, dass sie drinnen bleibt, oder sie wird mit Hilfe eines sogenannten Core Catchers nach dem Durchschmelzen des Druckgefässes aufgefangen und innerhalb des Sicherheitsbehälters gekühlt und festgehalten.
In beiden Fällen wird die Umgebung nicht oder nur in sehr beschränktem Masse tangiert.
Weitere Neuheiten betreffen vor allem die Wirtschaftlichkeit.
Diese umfassen den besseren thermischen Wirkungsgrad, die von Anfang an geplante längere Betriebsdauer (60 bis 80 Jahre), höheren Abbrand und billigere Anreicherungskosten für die Brennelemente und günstigere Herstellungskosten (modulare Bauweise).
Hauptinitiant und Hauptanwender dieser Neuheiten sind
China,
Frankreich,
Russland
und Südkorea.
Die USA
haben sich vor allem bei der Urananreicherung (Zentrifugen- statt Diffusionsanlagen) beteiligt.
Sie haben sich daneben auf die Entwicklung der neuen Kleinreaktoren - die Small Modular Reactors (SMR) - konzentriert.
Eine erste Serie eines SMR soll noch vor Ende der 2020er-Jahre im Idaho National Laboratory in Betrieb genommen werden.
Die zweite nukleare Ära
Man übertreibt nicht, wenn man feststellt, dass heute, nach Überwindung des Schocks vom Reaktorunfall in der japanischen Anlage Fukushima-Daiichi, die neue, zweite nukleare Ära begonnen hat.
Mit Ausnahme von Belgien, Deutschland und der Schweiz gibt es kein Land, das eine «Energiewende» weg von der Nuklearenergie in eine Zukunft mit ausschliesslich sogenannter erneuerbarer Elektrizitätserzeugung gewählt hat.
Ich sage sogenannt, weil ja bekanntlich das Gros der Solarzellen aus chinesischer Produktion mit viel grauer Kohlekraftwerk-Energie stammt.
Reaktoren der Generation III und III+
(Stand 15.9.2021)
Es gibt heute bereits 20 Länder mit Kernkraftwerksanlagen der Generation III/III+ die in Betrieb, in Bau oder geplant sind.
Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto-3 in Finnland und Flamanville‑3 in Frankreich
Flamanville‑3 in Frankreich Die beiden seit über 15 Jahre in Bau befindlichen Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto-3 in Finnland und Flamanville‑3 in Frankreich werden von den ideologisch grünen Politikern nimmermüde als Beispiele zitiert, wie lange man braucht, einen Reaktor der Generation III zu bauen und wie teuer sie heutzutage zu stehen kommen.
Grossanlage Barakah in Abu Dhabi (VAE) am Persischen Golf mit vier 1450‑MWReaktoren
Ignoriert wird dabei beispielsweise die Erfolgsstory bei der Grossanlage Barakah in Abu Dhabi (VAE) am Persischen Golf mit vier 1450‑MWReaktoren, die zum Preis von USD 20,4 Mrd. von einem Konsortium unter Leitung des südkoreanischen Stromversorgers Kepco errichtet werden.
Barakah-1 nahm den kommerziellen Betrieb am 6. April 2021 auf,
Barakah-2 wurde am 14. September 2021 mit dem Stromnetz synchronisiert
und die Bauarbeiten von Barakah-3 und -4 neigen sich dem Ende entgegen.
Die bereits erwähnten SMR gehören ganz klar auch zur zweiten nuklearen Ära.
Sie werden vermutlich vor allem in dünnbesiedelten, von Grossstädten weit entfernten Gebieten sowie in Entwicklungsländern zum Einsatz gelangen.
Ihr Hauptvorteil: Das Schmelzen des Kerns kann physikalisch ausgeschlossen werden!
Klimaschutz kann die zweite nukleare Ära beschleunigen
Für grüne Politiker gilt der allgemeine Konsens:
Stromerzeugung mit Wind, Fotovoltaik und eventuell Wasserkraft ist der einzig gangbare Weg zu deren Dekarbonisierung.
Kernenergie ist für sie nach wie vor inakzeptabel.
Deutschland
Das einzige Land, das dieser Philosophie streng Folge leistet, ist Deutschland.
So wird es von unseren Mainstream-Medien wenigstens kommuniziert.
Dass unser nördlicher Nachbar gegen Ende des Jahres mit der Leitung North Stream II in grossem Stil russisches Erdgas einführen wird, scheint niemanden zu stören.
Erdgas besteht zu 93% aus Methan (CH4).
Ein Gas, das zwischen 25- bis 80-mal treibhauswirksamer ist als CO₂!
Auch bei nur geringen Leckagen aus der mehrere tausend Kilometer langen Pipeline ist die Stromerzeugung mit Erdgas praktisch gleich klimaschädlich wie Erdöl (25% besser als Kohle).
Damit ist schon jetzt klar: Deutschland wird die CO₂-Ziele der Pariser Konvention nie einhalten können.
Polen
Gut ist, dass zum Beispiel Polen - nicht wie die Schweiz - den deutschen «Energiewende»-Schwindel nicht mitmacht und seine momentan auf 60‑70 % Kohlestrom fussende Elektrizitätserzeugung langfristig auf Kernenergie umrüsten will.
Tschechische Republik
Auch die Tschechische Republik plant, in Dukovany ein weiteres Kernkraftwerk zu errichten.
Sie hat kürzlich mit der südkoreanischen Kepco Kontakt aufgenommen.
Deren Erfolg mit der Generation-III-Kernkraftwerksanlage Barakah hat sie zu diesem Schritt ermuntert.
Weltweit
Weltweit mehren sich die Stimmen, die, wie Polen und die Tschechische Republik, der Kernenergie bei der Dekarbonisierung einen grossen Stellenwert beimessen.
Äusserungen aus den USA
Stellvertretend für alle Äusserungen sei der Gouverneur des amerikanischen Bundesstaats Wyoming, Mark Gordon, zitiert:
«Nuclear power is our fastest and clearest course of becoming carbon negative.»
Ein weiterer Beweis, dass sich die zweite nukleare Ära voll im Anlaufen befindet, sind die Meldungen der internationalen Kernenergie-Nachrichtenagentur NucNet über neue Anlagen im Monat Juli 2021:
In China beginnt der Bau des SMR Linglong-1.
Das erste polnische Kernkraftwerkprojekt in Polen soll beschleunigt werden.
Die Bewilligungsunterlagen für die beiden ägyptischen Reaktorprojekte El-Dabaa-1 und -2 sind bei den ägyptischen Sicherheitsbehörden eingereicht worden.
Ein von Tractebel geführtes Konsortium soll Brasilien helfen, die Fertigstellung von Angra-3 zu bewerkstelligen.
In Slowenien wird die Bewilligung für die zweite Einheit am Standort Krsko erteilt.
Die südkoreanische Sicherheitsbehörde erteilt eine bedingte Bewilligung für den Start der Einheit Shin-Hanui-1.
Mögliche Weiterentwicklung der zweiten nuklearen Ära
China
hat im Juni 2021 seinen nächsten Fünf-Jahres Plan veröffentlicht.
Darin ist festgehalten, die Kernenergiekapazität um 20'000 MW zu erhöhen.
Mit dieser Zielsetzung baut das Land der Mitte seine Führungsposition in der Zweiten nuklearen Ära weiter aus.
USA
Das amerikanische SMR-Entwicklungsprogramm liegt im Vergleich mit den chinesischen Plänen weit zurück, ist etwas kleinkariert und nichts, womit «America great again» gemacht werden kann.
An zweiter und dritter Stelle kann man Russland und Indien setzen.
Russland
Russland hat sich bereits stark gemacht im Export von Kernkraftwerken der Generation III
(Ägypten, China, Finnland, Indien, Iran, die Türkei, Weissrussland) und will diesen Sektor mit Erdgaseinkünften weiter ausbauen.
Indien
Indien beschreitet einen Sonderweg.
Es ist das Land mit den grössten Thorium Vorkommen.
Das Isotop Thorium-232 ist wie Uran-238 nicht spaltbar, kann aber beispielsweise in einem Brutreaktor der Generation IV in das spaltbare Uran-233 umgewandelt werden.
Es ist Indiens langfristiges Ziel, auf diese Weise seine Energieversorgung für tausende von Jahren sicherzustellen.
Frankreich
Als nächstes Zweite-Ära-Nuklearland muss Frankreich genannt werden.
Mit seinem EPR-Reaktorkonzept der Generation III spielt es trotz der grossen Anfangsschwierigkeiten beim Bau der Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto‑3 (Finnland) und Flamanville‑3 (Frankreich) ebenfalls in der ersten Liga mit.
Grossbritannien
Grossbritannien muss seinen in die Jahre gekommenen Kernkraftwerkspark ersetzen und baut derzeit zwei EPR-Einheiten am Standort Hinkley Point C.
China (Als Beispiel für England)
In China sind die beiden EPR Taishan‑1 und ‑2 innerhalb von acht beziehungsweise neun Jahren vollendet worden.
Man kann davon ausgehen, dass die Ersatzbauten für die in die Jahre gekommenen Kernkraftwerke der Generation II in Frankreich vom Typ EPR sein werden.
Auch weitere Exporte nach ersten gutverlaufenen Betriebsjahren sind wahrscheinlich.
Südkorea
Die gleichen Überlegungen gelten für Südkorea.
Die Barakah-Erfolgsstory wird neben der Tschechischen Republik sicher weitere Interessierte zu Offertenanfragen ermuntern.
Australien
Australien könnte einer davon sein, wenn eine neue Regierung einsieht, dass sie ihre eigenen (grossen) Uranvorkommen bei sich im Lande verwenden könnte und nicht nur, um mit Exporten Geld zu verdienen.
Australien könnte gleichzeitig ihre äusserst kohleabhängige Elektrizitätsversorgung dekarbonisieren und damit einen eigenen Beitrag zur Rettung des Great Barrier Reef leisten.
Umdenken in den USA ?
Natürlich kann man sich auch ein Umdenken in den USA vorstellen.
Ein(e) kluge(r) Präsident(in) könnte sich erinnern, dass die Amerikaner die Pioniere der ersten nuklearen Ära gewesen sind und dass ihre ingenieurmässigen und industriellen Kapazitäten hinreichend wären, den jetzt klar vorhandenen Rückstand aufzuholen.
Ein entsprechender parlamentarischer Vorstoss - der Nuclear Energy Leadership Act - wurde nach Behandlung in den beiden Kammern gutgeheissen, ist aber bis jetzt ohne Wirkung geblieben.
Und wo stehen wir in der Schweiz?
Mit dem Interview von Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher am 22. Juli im «Blick TV» hat die in verschiedenen Kreisen schon seit einiger Zeit kursierende positive Meinung zum Bau neuer Kernkraftwerke einen neuen Höhepunkt erreicht.
Aufhebung des Kernkraftwerkverbots
Mit der Aufhebung des Kernkraftwerkverbots könnte eines der Projekte (Beznau‑3, Gösgen‑2 oder Mühleberg‑2) wieder aus den Schubladen hervorgeholt und der zweiten nuklearen Ära auch in der Schweiz die Tore geöffnet werden.
Zwei Ziele
stehen dabei im Vordergrund: eine jederzeit genügende Stromversorgung und das Erreichen der Null-CO₂-Emissionen bis 2050.
Mit der «Energiewende»-Strategie wird dies nicht gelingen.
Es braucht die Kernenergie.
Vor allem auch für die Winterstromversorgung, wenn Fotovoltaik nirgends hin reicht.
Wir benötigen deshalb ein Kernenergiegesetz, das den Bau neuer Kernkraftwerke nicht verbietet, sondern fördert.
So wie es die 20 Länder, die in der obigen Tabelle aufgeführt sind, aufzeigen.
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▶USA: Kernenergie │ ▶Kernenergie: USA
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Zur Mahnung
▶Schweiz: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Schweiz
Tagblatt / Stefan Brändle
2022-02-10 de
Macron geht in die Atom-Offensive:
Frankreich bestellt ein Dutzend neuer AKW -
die Kritik kommt sofort
Macron geht in die Atom-Offensive:
Frankreich bestellt ein Dutzend neuer AKW - die Kritik kommt sofort
Macron machte die Ankündigung am Donnerstag am ostfranzösischen Industriestandort Belfort,
wo heute schon Turbinen des Typs Arabelle für Atomreaktoren gebaut werden.
Der Präsident will, wie er sagte, die energetische Unabhängigkeit seines Landes sichern und die Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen.
Als Hauptmittel sieht er die Kernkraft.
Sie produziert seit Jahrzehnten gut 70 Prozent des französischen Stromkonsums, unter anderem auch für die in Frankreich verbreiteten Elektroheizungen.
Bei seinem Amtsantritt von 2017 hatte Macron gelobt, diesen Anteil wie schon vorher geplant auf 50 Prozent herunterzufahren und dafür die erneuerbaren Energien zu fördern.
Zu diesem Zweck - und auch als Konzession an die Grünen - legte er das elsässische Doppel-AKW Fessenheim still.
Kehrtwende à la Macron
Nun vollzieht Macron eine Kehrtwende.
In Belfort kündigte er den Bau von sechs Druckwasserreaktoren zweiter Generation an.
Diese EPR2 sollen bis 2035 Strom liefern.
Jeweils paarweise gebaut, sollen sie in Penly (Normandie), Gravelines (Nordfrankreich) sowie entweder in Bugey oder Tricastin (Rhonetal) entstehen.
Nur 70 Kilometer von Genf entfernt, ist das bestehende AKW Bugey der Schweiz seit langem ein Dorn im Auge.
Der Preis für diese Meiler soll sich insgesamt zwischen 50 und 65 Milliarden Euro bewegen.
Macron bestellt zudem Studien für acht weitere EPR2, die bis 2050 ans Netz gehen sollen.
Die insgesamt vierzehn Reaktoren sollen die ältesten der 56 heutigen Atomkraftwerke Frankreichs ersetzen.
Dazu investiert Macron eine Milliarde Euro in den Bau von Mini-Reaktoren (SMR).
Das fehlende Know-how
Wegen technischer Pannen und Korrosion sind landesweit acht Reaktoren ausser Betrieb.
Frankreich, sonst ein europäischer Stromexporteur, führt deshalb im Winter zu Spitzenzeiten Strom aus Nachbarländern ein.
In den letzten Wochen musste Macron zudem Gas- und sogar Kohlewerke neu anwerfen.
Vermutlich wird die Regierung auch die AKW-Laufzeit generell verlängern.
Denn die ganze französische Atomindustrie steckt in der Krise:
Die Reaktoren kommen in die Jahre, doch die Atomingenieure haben ihr Know-how verloren, da sie seit zwanzig Jahren keinen Meiler gebaut haben.
Das rächt sich nun beim Neubau des ersten EPR-Reaktors in Flamanville am Ärmelkanal:
Er soll mit über zehnjähriger Verspätung 2023 ans Netz gehen; die Kosten haben sich auf 19 Milliarden versechsfacht.
Bald hinter China?
Die in Frankreich seit de Charles Gaulles Zeiten einflussreiche Nuklearindustrie hofft aus den Fehlern in Flamanville zu lernen.
Der Vorsteher von Electricité de France (EDF), Jean-Bernard Lévy, erklärte noch vor wenigen Tagen:
«Ohne Atomkraft haben wir keine Chance, die Klimaneutralität zu erreichen.»
Weiter argumentiert er, China sei daran, Frankreich als zweitgrösste Atomnation (hinter den USA) abzulösen.
Viele Länder würden in Zukunft chinesische und russische Reaktoren kaufen, die tieferen Sicherheitsstandards entsprächen.
Frankreich will auch seine schlecht organisierte Atomindustrie neu aufstellen.
EDF hat am Donnerstag angekündigt, sie werde die Turbinenproduktion in Belfort von General Electric übernehmen.
Der Kaufpreis dürfte bei 900 Millionen Euro liegen.
Dabei ist der staatliche Stromkonzern mit 42 Milliarden Euro bis über die Ohren verschuldet.
Die Regierung wird ihn mit Steuergeldern rekapitalisieren müssen.
Die Rede ist von 8 Milliarden Euro.
Grosse Kritik von vielen Seiten
Parallel zum Atomkurs will Macron auch die erneuerbaren Energien ausbauen.
Und zwar vor allem die Windkraft.
An den langen französischen Meeresküsten ist bisher kein einziger Offshore-Windpark in Betrieb.
Nach Macrons Vorstellung sollen es bis 2050 deren 50 sein.
Wie der Präsident die teils heftigen lokalen Widerstände in der Normandie, der Bretagne und am Atlantik brechen will, vermochte er nicht zu sagen.
Dafür will er im gleichen Zeitraum die Fläche der Sonnenkollektoren verzehnfachen, wie er erklärte.
In den ersten Reaktionen auf die Ankündigung drang viel Kritik durch.
Die Umweltorganisation Greenpeace wirft dem Staatschef vor, er handle vor der Präsidentenwahl im April «opportunistisch».
Auch der grüne Präsidentschaftskandidat Yannick Jadot fragte, warum Macron das AKW Fessenheim abgeschaltet habe, jetzt aber neue Meiler baue.
Und warum er sich 2015 für den Verkauf des französischen Industrieflaggschiffs Alstom an die amerikanische General Electric stark gemacht habe - um das Geschäft nun wieder für teures Geld zuhanden von EDF zurückzukaufen.
Auch die konservative Präsidentschaftskandidatin Valérie Pécresse geisselte Macrons Wankelmut:
«Er hat Fessenheim geschlossen und wirft nun wieder die Kohlenwerke an.»
Die nuklearfreundliche Rechtsextremistin Marine Le Pen erklärte ebenfalls, Macron verfolge den nationalen Atomkurs nur halbherzig.
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Energie: Kern Kernkraftwerke |
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EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Klaus-Dieter Humpich
2022-01-30 de
Olkiluoto - Das Ende einer fast endlosen Geschichte
Am 21. Dezember um 3:22 wurde der Reaktor Olkiluoto 3 endlich kritisch.
Dies ist international der Zeitpunkt, an dem (definitionsgemäß) ein Kernkraftwerk fertiggestellt ist.
Gleichwohl schließt sich noch eine stufenweise Leistungssteigerung an
(5%, 30%, 100%) mit entsprechenden Tests unter den Augen der STUK (Finland's Radiation and Nuclear Safety Authority) vor Ort an, bis das Kraftwerk endgültig an den Kunden übergeben wird.
Die Geschichte
Das finnische Parlament beschloss 2002 den Bau eines weiteren Reaktors neben den zwei Siedewasser-Reaktoren (2 x 880MWel, Inbetriebnahme 1982) in Olkiluoto.
Damit sollte der Anteil der Kernenergie von derzeit 14 % auf 40 % gesteigert werden.
Im Dezember 2003 wurde der Vertrag über den schlüsselfertigen Bau eines EPR (1600 MWel) mit der Arbeitsgemeinschaft aus Areva und Siemens abgeschlossen.
Baubeginn war 2005, geplante Fertigstellung 2009.
Damit nahm das Elend seinen Lauf.
Schon im Dezember 2008 hat diese Arbeitsgemeinschaft ein Schiedsverfahren vor der Internationalen Handelskammer (ICC) eingeleitet.
Ein ungewöhnlicher Schritt, der die Atmosphäre nicht gerade verbessert haben dürfte.
Bis Juni 2011 hat Areva/Siemens seine Forderungen gegenüber TVO auf 3,4 Milliarden hochgeschraubt.
Darin waren 1,4 Milliarden Strafzinsen bis 2015 enthalten und 140 Millionen entgangener Gewinn (?).
TVO hielt mit 2,6 Milliarden für Verluste und zusätzliche Kosten dagegen.
Die Arbeitsgemeinschaft sollte gesamtschuldnerisch haften, da Areva ausgegründet wurde und Siemens das Kernkraftgeschäft aufgab.
Zur Verteidigung behauptete Areva/Siemens, daß TVO für einige Verzögerungen verantwortlich sei.
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⇧ 2021
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
stopthesethings
2021-12-10 de
"Flauten" der Windkraft bedeuten Kernkraft, um den
Netto-Null-Wahnsinn zu neutralisieren
Europas hartnäckige und anhaltende Windflaute bedeutet das Ende der nie zuverlässigen Windkraft und der Renaissance der immer zuverlässigen Kernkraft.
Der Grund dafür, dass die Kernkraft mit aller Macht zurückkehrt, ist zweierlei: die offensichtliche Unmöglichkeit, sich auf Sonnenschein und Winde für zuverlässige Energie zu verlassen; und der politische Wunsch, die Kohlendioxidemissionen zu reduzieren.
England
Als Folge der großen Flaute und des totalen Einbruchs der Windkraftleistung in Westeuropa und Großbritannien, haben die Briten nun Rolls Royce mit dem Bau einer Flotte kleiner modularer Reaktoren beauftragt.
Frankreich
Und die Franzosen haben schnell Pläne zum Bau von 14 Kernkraftwerke der nächsten Generation bekannt gegeben, die zu den derzeit 56 in Betrieb befindlichen Kraftwerken hinzukommen, welche über 70 % ihres Strombedarfs decken.
Und das zu einem Preis, zu etwa der Hälfte der Kosten, wie bei ihren von für Wind- und Solarenergie fanatisierten deutschen Nachbarn [Politikern].
Langjährige Pläne der französischen Regierung, ihre bestehenden Anlagen zu schließen, wurden stillschweigend eingestellt.
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STOP THESE THINGS
2021-12-06 de
Wind Power 'Droughts' Mean Nuclear Power Key
To Neutralising Net-Zero Madness
Europe's persistent and ongoing wind drought spells the end for never-reliable wind power and the renaissance of ever-reliable nuclear.
Tages-Anzeiger
2021-11-091 de
Kehrt die EU zur «grünen» Atomkraft zurück?
Für die Zukunft setzt Frankreich auf Atomkraft..
Zusammen mit erneuerbarer Energie soll das Land so seine CO₂ -Reduktionsziele erreichen können, erklärte Emmanuel Macron in einer Ansprache.
Nebelspalter / Alex Reichmuth
2021-09-30 de
Zehn Jahre nach «Fukushima»: Atomkraft auf dem Vormarsch
Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen. Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
Italien
Der italienische Umweltminister Roberto Cingolani hat an einem Tabu gerüttelt.
Er hat durchblicken lassen, dass die Atomkraft für Italien eine Option sein könnte.
Das hat ihm einen Sturm der Entrüstung eingebracht - und Morddrohungen.
Nach dem Unglück von Tschernobyl 1986 hat Italien seine drei Atommeiler abgeschaltet.
In zwei Abstimmungen - 1987 und 2011 - haben sich die Italienerinnen und Italiener gegen Kernkraft ausgesprochen.
Doch jetzt hat sich Cingolani erlaubt, auf die Vorteile der vierten Generation von Atomkraftwerken hinzuweisen, die sich weltweit in Entwicklung befindet.
«Wenn sich irgendwann herausstellt, dass nur wenige Kilogramm radioaktiver Abfälle anfallen, die Sicherheit hoch und die Kosten niedrig sind, wäre es töricht, diese Technologie nicht in Betracht zu ziehen», sagte Roberto Cingolani.
Seine Leibwache musste daraufhin verstärkt werden.
Neue Reaktoren in Bangladesch und Ägypten
Ob Italien je wieder in die Atomkraft einsteigt, steht in den Sternen.
Tatsache ist aber, dass sich mehrere Länder neu für die Kernenergie entschieden haben - oder sogar schon an Reaktoren bauen.
Bangladesch und Türkei
So werden derzeit je zwei Reaktoren in Bangladesch und in der Türkei errichtet.
Ägypten und Usbekistan
Auch Ägypten und Usbekistan wälzen konkrete Pläne für einen Einstieg in die Kernkraft.
Es gibt zudem eine lange Liste von Ländern, die an der Atomtechnologie zumindest sehr interessiert sind.
Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Zu ihnen zählen Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda
Auch Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda klären ab, ob sie in die Technologie einsteigen wollen.
Keine Todesopfer wegen «Fukushima»
Vor zehn Jahren ereignete sich der Atomunfall im japanischen Fukushima.
Gleich bei mehreren Reaktoren kam es zu einer Kernschmelze.
Obwohl wegen «Fukushima» kein einziger Mensch ums Leben kam, war der Unfall für die Kernkraft weltweit ein herber Rückschlag.
Japan
Japan nahm seine ganze Flotte, die aus 54 Reaktoren bestand, vorübergehend vom Netz.
Deutschland
Deutschland schaltete mehrere Reaktoren definitiv ab und will bis Ende nächstes Jahr die letzten sechs Atommeiler stilllegen.
Schweiz
Die Schweiz beschloss, keine neuen AKW mehr zu bauen.
Hierzulande bezeichnen AKW-Gegner die Atomenergie regelmässig als «veraltete Technologie».
Doch die Kernenergie ist heute wieder auf dem Vormarsch.
Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA)
Zum ersten Mal seit dem Unglück von Fukushima hat die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) ihre Prognose zum weltweiten Ausbau nach oben revidiert.
Bis 2050 könnten sich demnach die Produktionskapazitäten für Atomstrom von heute 392 Gigawatt auf 792 Gigawatt verdoppeln.
Das entspricht zumindest dem Maximalszenario im jüngsten Jahresbericht der IAEA (siehe hier).
10 Prozent des Stroms kommen aus der Atomkraft
792 Gigawatt - das sind 10 Prozent mehr, als die Agentur letztes Jahr geschätzt hat.
In einem konservativen Szenario der IAEA würde die Produktionskapazität 2050 hingegen auf dem heutigen Niveau bleiben.
2020 stammten rund 10 Prozent des weltweit erzeugten Stroms aus der Kernkraft.
Reaktoren im Bau
Derzeit befinden sich 52 Reaktoren im Bau,
davon 13 in China,
7 in Indien
und 4 in Südkorea.
Reaktoren in Betrieb
Ende letzten Jahres waren
weltweit 442 Atomreaktoren
in 32 Länder in Betrieb.
Am meisten Reaktoren standen
in den USA (94),
gefolgt von Frankreich (56)
und China (50).
Allgemein wird erwartet, dass der Stromkonsum bis 2050 enorm zunimmt.
Eine Verdopplung der nuklearen Produktionskapazitäten würde den Anteil der Atomkraft an der Stromproduktion darum «nur» von 10 auf 12 Prozent steigern.
Bleibt die Kernenergieproduktion dagegen auf dem heutigen Niveau, würde ihr Anteil gar auf 6 Prozent fallen.
Polen
Polen will fünf Reaktoren bauen
Neu in die Kernkraft einsteigen will auch Polen.
Das osteuropäische Land ist heute zu über 70 Prozent von Kohlestrom abhängig und sucht wegen des Klimaschutzes nach Alternativen.
Im letzten Februar legte die polnische Regierung ein Strategiepapier vor, gemäss dem spätestens 2026 mit dem Bau eines ersten Reaktors begonnen werden soll.
Bis 2043 sollen dann nicht weniger als fünf Reaktoren in Betrieb sein.
Gemäss der polnischen Regierung sind AKW die «billigste Energiequelle unter Berücksichtigung der Gesamtkostenbilanz und der Betriebszeit» und könnten die «energetische Sicherheit des Landes» absichern.
Wie die IAEA schreibt, ist eine Verdopplung der Kernkraftkapazitäten bis 2050 nur möglich, wenn sich im Atomsektor neue Technologien durchsetzen.
Kleine und modulare Reaktoren
Eine Option sind kleine und modulare Reaktoren.
Solche Minireaktoren will etwa die amerikanische Firma TerraPower errichten, die vom IT-Unternehmer Bill Gates gegründet wurde.
Grossbritannien
Unter anderem sieht Grossbritannien den Bau von Minireaktoren vor, um seine ambitionierten Klimaziele zu erreichen.
USA
US-Präsident Joe Biden setzt ebenfalls auf die Vorteile solcher kleinen Reaktoren.
China
China testet einen Thorium-Reaktor
In Zukunft sollen Atomreaktoren auch sicherer werden und weniger Abfälle hinterlassen.
Einen entsprechenden Reaktortyp will China in der Stadt Wuwei im Nordwesten des Landes testen.
Wie das Fachmagazin «Nature» vor wenigen Tagen berichtete, soll der Testreaktor mit Thorium und Flüssigsalz statt Uran betrieben werden.
Wenn das Experiment gelingt, will China bis 2030 einen Reaktor dieses Typs bauen, der genug Strom für eine Kleinstadt liefert.
«Es gibt keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien.»
Europa
In Europa tobt derweil ein Kampf um die Atomkraft.
Deutschland und Österreich
Während Länder wie Deutschland und Österreich bremsen, haben
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn in einem Brief an die EU-Kommission ihre Unterstützung für die Förderung der Kernenergie betont.
EU-Kommission muss sich für oder gegen Kernkraft entscheiden
Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC)
Positiv zur Kernkraft geäussert hat sich auch die Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC).
In einem Bericht vom letzten März schrieb das JRC, es gebe «keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien» (siehe hier).
Die EU-Kommission muss nun entscheiden, ob sie die Atomenergie im Rahmen ihrer grünen Finanz-Taxonomie für Investitionen empfiehlt.
Offenbar tut sich die Kommission mit dem Entscheid schwer, denn dieser wird schon seit einigen Monaten erwartet.
Er ist nun aber für November angekündigt.
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⇧ 2018
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Rainer Küper
2018-08-07 de
Kernkraftwerke in aller Welt:
Totgesagte leben länger - EDVANCE - das Unternehmen Frankreichs, das
neue Kernkraftwerke bauen soll
Leider wurden diese Nachrichten über die EDF-Tochter EDVANCE erst heute gefunden, mehr als ein Jahr nach Veröffentlichung im Mai 2017 in Frankreich.
Die deutschen Medien hatten sie offenbar unterdrückt, mit unsichtbaren Lettern gedruckt oder sie stumm im Staatsfunk erzählt.
Es handelt sich um Nachrichten über die Energieform des Teufels, weshalb sie von allen Aufrechten auf deutscher Scholle bekämpft wird.
Es handelt sich um die Elektrizitätsgewinnung aus Kernbrennstoffen.
In Deutschland entschied Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU),
im Frühjahr 2011 nach dem Seebeben bei Japan, die friedliche Nutzung der Kernenergie sei zu gefährlich und müsse beendet werden.
Deutschland werde voranreiten, sprach sie, und alle werden fröhlich wiehernd folgen.
Das Wiehern stimmt.
Die Welt krümmt sich wiehernd ob der Entscheidungen hierzulande.
Der Nachbar Frankreich ist schlauer,
obwohl der Präsident sozialistischer Herkunft ist.
Frankreich lässt die praktisch staatliche Nuklearindustrie in mehreren Ländern Kernkraftwerke bauen.
Frankreich hat unter Präsident Macron erst vor Kurzem Indien sechs 1.650-MW-Kernkraftwerke verkauft, die gemeinsam mit GE, für den konventionellen Teil der Anlage zuständig, errichtet werden.
Frankreich hat mit Zustimmung des grünen Umweltministers Nicolas Hulot vor wenigen Monaten beschlossen, die vom Macron-Vorgänger Hollande und dessen Ex Ségolène Royal beschlossene Stilllegung von Kernkraftwerken um 5-10 Jahre hinauszuschieben.
Frankreich hat kurz zuvor beschlossen, die französische Nuklearindustrie neu zu ordnen und hat die Gründung der EDF-Tochtergesellschaft EDVANCE besiegelt, der Gesellschaft, die "will be in charge of the basic design and implementation (studies, procurement support, assembly and commissioning) for projects involving nuclear islands and control systems for new reactors being built, both in France and around the world."
Link, 17. Mai 2017: "EDF Board of Directors approves the creation of EDVANCE, a significant milestone in the reconstruction of the French nuclear industry"
EDF Electricité de France S.A.
2017-05-17 en
EDF Board of Directors approves the creation of EDVANCE, a
significant milestone in the reconstruction of the French nuclear
industry
Kommentar von Eike
Die EDVANCE soll, man lese und staune, zuständig sein für neue Reaktorprojekte, die in Frankreich und anderswo gebaut werden.
Neue Atomkraftwerke in Europa und anderswo!
Ein Horror für die Verbote-Parteien in deutschen Landen.
Die Bundesregierung schweigt.
Das Bundesumweltministerium und alle nachgeschalteten Administrationen im Bund, in den Ländern und in den Kommunen schweigen.
Die Medien schweigen.
Sie alle reiten weiter zurück in die Vergangenheit.
Stur und niemand folgt.
Sie täuschen das Volk, das seit Jahren 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr mit manipulierten Nachrichten an der Nase herumgeführt wird - und das es sich gefallen lässt.
Mögen die Wähler im Oktober 2018 in Bayern und in Hessen die Gelegenheit nutzen, Kandidaten der Altparteien den Einzug in die Parlamente zu verweigern.
Deutschland braucht die Techniken der Zukunft und nicht die der Vergangenheit.
Erwin Löwe: Kernkraftwerke in aller Welt | Totgesagte leben länger
2018-08-06 de
EDVANCE - Das Unternehmen Frankreichs,
das neue Kernkraftwerke bauen soll.
EDF Electricité de France S.A.
2018-08-06 en
Designer and supplier of nuclear steam supply system and nuclear
equipment, services and fuel for high levels of safety and
performance
Framatome is owned by EDF (75.5%),
Mitsubishi Heavy Industries (MHI - 19.5%)
and Assystem (5%).
Framatome
2018-06-29 en
China: Framatome welcomes Taishan 1 grid connection, the first EPR
reactor in the world
Taishan Nuclear Power Plant Unit 1 has been successfully connected to the Chinese grid at 5:59 pm on June 29, 2018 (local time).
After the first criticality reached on June 6, this is the first EPR reactor worldwide to be producing electricity.
Reuters
2017-06-18 en
Eletrobras and EDF to study French-Brazilian nuclear cooperation
Brazil's state power company Centrais Eletricas Brasileiras SA and French peer Electricite de France SA (EDF) signed a three-year memorandum of understanding to look into cooperation on nuclear energy, the Brazilian company known as Eletrobras said on Tuesday.
Eletrobras said its Eletronuclear division had also signed the MOU, agreeing to study potential collaboration with the French on finishing the Angra 3 plant and developing new nuclear reactors in Brazil.
Framatome
Bernard Fontana, Framatome-Vorstandsvorsitzender und CEO
2018-06-12 de
Framatome und der EPR:
Ein großer Erfolg hochmotivierter Teams
"Der chinesische EPR-Reaktor Taishan 1 wurde am 6. Juni in Betrieb gesetzt.
Diese erste Kettenreaktion ist das sichtbare Ergebnis intensiver Anstrengungen der Nuklearindustrie, in der Framatome, inzwischen Bestandteil der EDF-Gruppe, eine Schlüsselrolle spielt.
Framatome hat diesen Kernreaktor der Generation III+ entwickelt.
Wir von Framatome sind stolz darauf - ich bin stolz, dass wir diesen Kernreaktor nun erstmals angefahren haben, denn dieses Ereignis verdeutlicht und belohnt Jahre intensiver Arbeit an der Seite unseres Kunden TNPJVC.
Das Projekt Taishan 1 & 2 ist einer der bedeutendsten Aufträge nicht nur für die französische Nuklearindustrie, sondern im Bereich der zivilen Nutzung der Kernkraft überhaupt und es stärkt die Führungsposition von Framatome im Kerntechnikmarkt damit entscheidend.
Als Partner von TNPJVC übernimmt Framatome sämtliche Ingenieurleistungen, liefert die nuklearen Dampferzeugungssysteme sowie die Brennstoffkerne für beide Blöcke und gewährleistet den entsprechenden Technologietransfer.
Taishan 1 und 2 in China,
Olkiluoto 3 in Finnland,
Flamanville 3 in Frankreich und
Hinkley Point C im Vereinigten Königreich
sind die insgesamt sechs EPR-Reaktorprojekte. Weltweit: ist Framatome führend beteiligt.
Der für eine Betriebsdauer von 60 Jahren und eine Kapazität von 1.650 MWe ausgelegte EPR-Reaktor setzt als erster Druckwasserreaktor der Generation III+ neue Maßstäbe in puncto Betriebssicherheit, Laufzeit und Leistungsvermögen.
In die Entwicklung dieses Spitzenmodells sind sowohl die Projektleitungsexpertise von Framatome als auch ein breites Erfahrungswissen aus dem Bau zahlreicher Nuklearanlagen innerhalb und außerhalb Frankreichs eingeflossen.
Damit ist der EPR-Reaktor das Ergebnis jahrzehntelanger Forschungs- und Entwicklungserfahrung im Dienst eines gegen Risiken (Erdbeben, Überschwemmungen, etc.) bestens gesicherten und zuverlässigen Reaktorbetriebs.
Das EPR-Konzept ist auf höchstmögliche Umweltfreundlichkeit, und eine effiziente Entsorgung der radioaktiven Abfälle sowie minimale Strahlungsbelastung der Betriebs- und Wartungsmitarbeiter ausgerichtet.
Als Erbauer des EPR-Druckwasserreaktors konnte Framatome auch ihre Erfahrung mit der Zertifizierung dieses Modells in Frankreich, Finnland, China, dem Vereinigten Königreich und den USA erfolgreich einbringen.
Framatome
Bernard Fontana, Chairman of the Managing Board and Chief Executive
Officer of Framatome
2018-06-12 en
Framatome and the EPR reactor: a robust history and the passion it
takes to succeed
Taishan Nuclear Power Plant Unit 1 has been successfully connected to the Chinese grid at 5:59 pm on June 29, 2018 (local time).
After the first criticality reached on June 6, this is the first EPR reactor worldwide to be producing electricity.
EDF Electricité de France S.A.
2018-05-25 en
Instrumentation & control:
Framatome and Rusatom Automated Control Systems Sign Memorandum
of Understanding
Erwin Löwe: Kernkraftwerke in aller Welt | Totgesagte leben länger
2017-03-11 de
Indien wird mit Frankreichs Hilfe 6 Kernkraftwerke des Typs
EPR bauen.
Indien wird mit Frankreichs Hilfe 6 Kernkraftwerke des Typs EPR bauen.
10. März 2018, le Président Emmanuel Macron twittert aus Indien:
"L'expertise française d'EDF dépasse pour la première fois nos frontières :
une étape majeure pour la construction de six EPR (réacteurs nucléaires européens) à Jaitapur a été franchie hier avec la signature d'un accord cadre."
Die meisten Twitter-Folger sind nicht begeistert. Der schwarzrotgründeutsche Antikernkraft-Virus hat sich auch im Nachbarland vermehren können.
Bei seinem ersten Staatsbesuch vom 09.-11.03.2018 in Indien vereinbarten der französische Präsident Macron und der indische Premierminister Modi Kooperationen im Wert von über 13 Milliarden Euro und das Projekt, mit Frankreichs Hilfe in Jaitapur eine Kernkraftwerksanlage mit 6 Blöcken des Typs EPR mit einer Gesamtleistung von 9.600 MW zu bauen.
Die vor 9 Jahren begonnenen Verhandlungen sollen in den nächsten Monaten abgeschlossen werden, sodass die Arbeiten zum Jahreswechsel in Jaitapur beginnen könnten.
⇧ 2017
↑ Ausstieg verschoben
Basler Zeitung / Eugen Sorg
2017-11-09 de
Ausstieg verschoben
Frankreich erreicht das Ziel einer Reduktion der Atomenergie nicht.
Die Enttäuschung in Kreisen der Atomgegner ist gross.
Optimisten behaupten gerne, wo ein Wille sei, sei auch ein Weg.
Mit Sicherheit gilt auch das Gegenteil:
Wenn der Wille fehlt, fehlt der Weg, und die Versprechen tönen hohl.
Das gilt für Frankreichs angekündigten schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie.
François Hollande hatte bereits versprochen, bis 2015 werde der Anteil des Atomstroms von 75 auf 50 Prozent reduziert, und noch während seiner Amtszeit werde als Erstes das AKW in Fessenheim geschlossen.
Hollande hat sein Wort nicht gehalten:
Die älteste Anlage im Elsass läuft noch immer.
Emmanuel Macron hatte Hollandes Versprechen erneuert.
Nun aber hat der zuständige Minister mit betroffener Miene mitgeteilt, die Frist 2025 für die Verminderung des Anteils der mit AKW produzierten Elektrizität sei nicht realistisch.
Der Ausstieg wird «sine die», auf unbestimmte Zeit verschoben.
⇧ 2015
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2015-05-18 de
KKW-Konzern AREVA am Abgrund?
EPR Europäischer Druckwasserreaktor
Contrepoints
2015-01-07 fr
La France dort sur un immense gisement d'équivalent pétrole !
Il existe sur le carreau de Pierrelatte et à Bessines près de 300 000 tonnes d'uranium appauvri (uranium 238) issu des usines d'enrichissement en uranium 235, matériau nécessaire au fonctionnement des réacteurs actuels, et des EPR dans un futur proche.
Potentiel énergétique: deux fois les réserves mondiales actuelles
Cet uranium 238 « restant » peut être fissionné [1] dans un réacteur surgénérateur (dit aussi RNR pour « réacteur à neutrons rapides »).
Il a un potentiel énergétique équivalent à 500 milliards de tonnes de pétrole, soit plus de deux fois les réserves mondiales actuelles de pétrole [2]
Il manque « juste » la décision de lancer le processus financier et technique pour aboutir à la construction des réacteurs surgénérateurs et des usines de retraitement ad hoc...
Production d'électricité pendant plus de... 3000 ans
Moyennant cet effort industriel, déjà effectué par le passé dans le nucléaire, la France, qui dort sur un tel trésor, ne rencontrerait plus aucun problème de pénurie énergétique pour sa production d'électricité pendant plus de... 3000 ans.
Il y a 20 ans, Superphénix était déjà un surgénérateur qui a subi une attaque politique létale.
Il faisait pourtant naître en France un gisement d'énergie supérieur à toute la quantité de pétrole affichée dans le monde à cette époque... et encore aujourd'hui !
MT = million de tonnes
TWh = térawatt heure = milliards de kWh
T U = tonne d'uranium
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EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2010-04-05 de
Saubere Arbeitsplätze, teure Arbeitsplätze?
Warum Italien sich keine "Grüne Ökonomie" leisten kann
Die "Grüne Ökonomie" gilt als Gewinnsituation für alle, weil massive Förderung für Erneuerbare Energiequellen und andere "saubere" Technologien sowohl der Umwelt als auch dem wirtschaftlichem Aufschwung dienen würden.
Die Grundtatsachen sprechen aber eine andere Sprache.
Für Italien z. B. wurde berechnet, dass auf jeden "grünen" Job ein Verlust von 4,8 "schmutzigen" Jobs kommt.
Das ist eine schreckliche Verschwendung für eine Bewegung, die sich allein der Nachhaltigkeit verschrieben hat.
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▶Belgien: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Belgien
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Das nahe der deutschen Grenze gelegene Kernkraftwerk Tihange 3 und das Kernkraftwerk Doel 4 bei Antwerpen sollen bis mindestens Ende 2035 weiterlaufen können.
Das bestätigte der belgische Premierminister Alexander De Croo nach Beratungen der Regierung.
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|
World Nuclear Association
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Nuclear Power in Belgium
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⇧ 2022
DW
2022-03-18 de
Belgien verschiebt Atomausstieg um zehn Jahre
Das nahe der deutschen Grenze gelegene Kernkraftwerk Tihange 3 und das Kernkraftwerk Doel 4 bei Antwerpen sollen bis mindestens Ende 2035 weiterlaufen können.
Das bestätigte der belgische Premierminister Alexander De Croo nach Beratungen der Regierung.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶Belgien: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Belgien
Nuclear Engineering International
2022-01-20 en
Belgian regulator provisionally approves life extension
for two reactors
Belgium's Federal Agency for Nuclear Control (FANC) has provisionally approved life extension for Tihange 3 and Doel 4 if this is necessary to ensure energy security.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶Belgien: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Belgien
⇧ 2018
Handelsblatt / Eva Fischer
2018-09-29 de
Belgien droht der Strom-Blackout
Sechs belgische Atomkraftwerke werden im November gleichzeitig vom Netz genommen.
Diese Versorgungslücke ist kaum auszugleichen.
Dahinter stecken wohl Machtspiele.
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World Nuclear Association
en
Nuclear Power in the Netherlands
Niederlande: Klimapolitik, Energiepolitik.
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⇧ 2021
Blackout News
2021-12-26 de
Atomkraft in den Niederlanden feiert Comeback
Die Niederlanden wollen ab jetzt die Atomkraft wieder stärker fördern
Die neue Koalitionsregierung hat die Kernkraft wieder in den Mittelpunkt ihrer Klima- und Energiepolitik gestellt.
Bis 2025 sind deshalb rund 500 Millionen Euro für den Neubau von Kernkraftwerken vorgesehen.
Politik plant Verlängerungen und Neubauten von Atomkraftwerken
"Atomenergie kann sowohl Solar-, als auch Wind- und Geothermie im Energiemix ergänzen und man kann sie zur Wasserstofferzeugung nutzen",
heißt es in diesem Dokument.
"Das macht uns auch weniger abhängig von Gasimporten."
"Deshalb wird die Laufzeit des Kernkraftwerks Borssele, unter Berücksichtigung der Sicherheit, verlängert", teilte die Regierung mit.
Das 482 MWe Blockheizkraftwerk ist seit 1973 in Betrieb und deckt rund 3% des Strombedarfs der Niederlande.
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▶United Kingdom: Kernenergie │ ▶Kernenergie: United Kingdom
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In November, Rolls-Royce SMR Limited submitted a Notice of Intention to apply for GDA Entry to BEIS for its 470 MWe SMR design, which is based on a small pressurised water reactor.
England
Als Folge der großen Flaute und des totalen Einbruchs der Windkraftleistung in Westeuropa und Großbritannien, haben die Briten nun Rolls Royce mit dem Bau einer Flotte kleiner modularer Reaktoren beauftragt.
Frankreich
Und die Franzosen haben schnell Pläne zum Bau von 14 Kernkraftwerke der nächsten Generation bekannt gegeben, die zu den derzeit 56 in Betrieb befindlichen Kraftwerken hinzukommen, welche über 70 % ihres Strombedarfs decken.
Und das zu einem Preis, zu etwa der Hälfte der Kosten, wie bei ihren von für Wind- und Solarenergie fanatisierten deutschen Nachbarn [Politikern].
Langjährige Pläne der französischen Regierung, ihre bestehenden Anlagen zu schließen, wurden stillschweigend eingestellt.
Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen.
Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
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World Nuclear Association
en
Nuclear Power in the United Kingdom
United Kingdom: Allgemeine Politik, Klimapolitik, Energiepolitik.
⇧ de Text en Text fr Texte
↑ 2022
Heise Online
2022-04-08 de
UK will Atomkraft ausbauen und zum "Saudi-Arabien der
Windkraft" werden
Damit der Anteil der Atomkraft am britischen Strommix von derzeit 15 auf 25 Prozent im Jahr 2050 ansteigt,
sollen in Großbritannien acht neue Atomreaktoren entstehen.
Ausbau der Atomkraft
Johnson bezichtigt vorige britische Regierungen, den Ausbau der Atomkraft vernachlässigt zu haben.
So sei Großbritannien weit hinter Frankreich gefallen, das nun neunmal mehr Atomkraftkapazitäten habe.
Dabei werde mit Atomkraft 100-mal mehr Strom erzeugt als mit einem Solarstandort gleicher Größe,
nukleare Energie sei auch wichtig, um die Grundlast abzusichern.
Daher solle Großbritannien einer der "besten Orte der Welt werden, um in Kernenergie zu investieren".
Dazu zählt Johnson auch kleine modulare Reaktoren (SMR), in deren Entwicklung die Regierung 210 Millionen Pfund stecken will.
Insgesamt soll das Atomprojekt 1,7 Milliarden Pfund (2 Milliarden Euro) verschlingen.
Saudi-Arabien der Windkraft
Fördern will die britische Regierung auch den Ausbau der Solarkraft, die dort momentan 14 GW Strom aus privaten und anderen Anlagen ausmacht.
Auf 50 GW Kapazität will Johnson die Offshore-Windkraft bis zum Jahr 2030 ausbauen, bisher werden auf See vor den britischen Küsten 11 GW damit erzeugt.
In Deutschland sind es bisher knapp 8 GW, bis 2030 sollen es 20 GW werden.
An Land werden in Großbritannien momentan 14 GW Strom mit Windkraft produziert, besonders in Schottland sollen neue Projekte entstehen.
Johnson fasst den Punkt so zusammen:
"Wir werden zum Saudi-Arabien der Windkraft werden."
Wasserstoff
Wenn eine möglichst CO₂-freie Erzeugung größerer Mengen Wasserstoffs gewährleistet ist,
sollen in Großbritannien bis zu 20 Prozent Wasserstoff in das Erdgasnetz gemischt werden.
Daher soll die Produktion grünen Wasserstoffs bis 2030 auf 10 GW verdoppelt werden.
Momentan wird noch die Hälfte des britischen Gasbedarfs durch inländische Lieferungen gedeckt.
Reserven in der Nordsee
Um kurzfristig unabhängiger von Importen zu werden,
sollen die Reserven in der Nordsee voll ausgeschöpft
und die dann leeren Kavernen für die Speicherung von CO₂ genutzt werden.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶United Kingdom: Kernenergie │ ▶Kernenergie: United Kingdom
Reuters
2022-04-02 de
Britain could build seven nuclear power stations, minister says
Britain could build up to seven new nuclear power stations as part of a radical expansion of homegrown energy following Russia's invasion of Ukraine
"There is a world where we have six or seven sites in the UK" by 2050,
Kwarteng told the newspaper.
The Sunday Telegraph said ministers have agreed to set up a new development vehicle, called Great British Nuclear, to identify sites, cut through red tape to speed up the planning process, and bring together private firms to run each site.
It said Britain's new energy security strategy, set to be unveiled on Thursday, is expected to commit the government to supporting the
construction of at least two new large-scale nuclear plants by 2030
in addition to small modular reactors.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶United Kingdom: Kernenergie │ ▶Kernenergie: United Kingdom
WNN World Nuclear News
2022-03-07 de
Rolls-Royce SMR design accepted for review
In November, Rolls-Royce SMR Limited submitted a Notice of Intention to apply for GDA Entry to BEIS for its 470 MWe SMR design, which is based on a small pressurised water reactor.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
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Energie: Kern Kernkraftwerke |
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↑ 2021
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
stopthesethings
2021-12-10 de
"Flauten" der Windkraft bedeuten Kernkraft, um den
Netto-Null-Wahnsinn zu neutralisieren
Europas hartnäckige und anhaltende Windflaute bedeutet das Ende der nie zuverlässigen Windkraft und der Renaissance der immer zuverlässigen Kernkraft.
Der Grund dafür, dass die Kernkraft mit aller Macht zurückkehrt, ist zweierlei: die offensichtliche Unmöglichkeit, sich auf Sonnenschein und Winde für zuverlässige Energie zu verlassen; und der politische Wunsch, die Kohlendioxidemissionen zu reduzieren.
England
Als Folge der großen Flaute und des totalen Einbruchs der Windkraftleistung in Westeuropa und Großbritannien, haben die Briten nun Rolls Royce mit dem Bau einer Flotte kleiner modularer Reaktoren beauftragt.
Frankreich
Und die Franzosen haben schnell Pläne zum Bau von 14 Kernkraftwerke der nächsten Generation bekannt gegeben, die zu den derzeit 56 in Betrieb befindlichen Kraftwerken hinzukommen, welche über 70 % ihres Strombedarfs decken.
Und das zu einem Preis, zu etwa der Hälfte der Kosten, wie bei ihren von für Wind- und Solarenergie fanatisierten deutschen Nachbarn [Politikern].
Langjährige Pläne der französischen Regierung, ihre bestehenden Anlagen zu schließen, wurden stillschweigend eingestellt.
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STOP THESE THINGS
2021-12-06 de
Wind Power 'Droughts' Mean Nuclear Power Key
To Neutralising Net-Zero Madness
Europe's persistent and ongoing wind drought spells the end for never-reliable wind power and the renaissance of ever-reliable nuclear.
Nebelspalter / Alex Reichmuth
2021-09-30 de
Zehn Jahre nach «Fukushima»: Atomkraft auf dem Vormarsch
Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen. Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
Italien
Der italienische Umweltminister Roberto Cingolani hat an einem Tabu gerüttelt.
Er hat durchblicken lassen, dass die Atomkraft für Italien eine Option sein könnte.
Das hat ihm einen Sturm der Entrüstung eingebracht - und Morddrohungen.
Nach dem Unglück von Tschernobyl 1986 hat Italien seine drei Atommeiler abgeschaltet.
In zwei Abstimmungen - 1987 und 2011 - haben sich die Italienerinnen und Italiener gegen Kernkraft ausgesprochen.
Doch jetzt hat sich Cingolani erlaubt, auf die Vorteile der vierten Generation von Atomkraftwerken hinzuweisen, die sich weltweit in Entwicklung befindet.
«Wenn sich irgendwann herausstellt, dass nur wenige Kilogramm radioaktiver Abfälle anfallen, die Sicherheit hoch und die Kosten niedrig sind, wäre es töricht, diese Technologie nicht in Betracht zu ziehen», sagte Roberto Cingolani.
Seine Leibwache musste daraufhin verstärkt werden.
Neue Reaktoren in Bangladesch und Ägypten
Ob Italien je wieder in die Atomkraft einsteigt, steht in den Sternen.
Tatsache ist aber, dass sich mehrere Länder neu für die Kernenergie entschieden haben - oder sogar schon an Reaktoren bauen.
Bangladesch und Türkei
So werden derzeit je zwei Reaktoren in Bangladesch und in der Türkei errichtet.
Ägypten und Usbekistan
Auch Ägypten und Usbekistan wälzen konkrete Pläne für einen Einstieg in die Kernkraft.
Es gibt zudem eine lange Liste von Ländern, die an der Atomtechnologie zumindest sehr interessiert sind.
Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Zu ihnen zählen Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda
Auch Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda klären ab, ob sie in die Technologie einsteigen wollen.
Keine Todesopfer wegen «Fukushima»
Vor zehn Jahren ereignete sich der Atomunfall im japanischen Fukushima.
Gleich bei mehreren Reaktoren kam es zu einer Kernschmelze.
Obwohl wegen «Fukushima» kein einziger Mensch ums Leben kam, war der Unfall für die Kernkraft weltweit ein herber Rückschlag.
Japan
Japan nahm seine ganze Flotte, die aus 54 Reaktoren bestand, vorübergehend vom Netz.
Deutschland
Deutschland schaltete mehrere Reaktoren definitiv ab und will bis Ende nächstes Jahr die letzten sechs Atommeiler stilllegen.
Schweiz
Die Schweiz beschloss, keine neuen AKW mehr zu bauen.
Hierzulande bezeichnen AKW-Gegner die Atomenergie regelmässig als «veraltete Technologie».
Doch die Kernenergie ist heute wieder auf dem Vormarsch.
Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA)
Zum ersten Mal seit dem Unglück von Fukushima hat die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) ihre Prognose zum weltweiten Ausbau nach oben revidiert.
Bis 2050 könnten sich demnach die Produktionskapazitäten für Atomstrom von heute 392 Gigawatt auf 792 Gigawatt verdoppeln.
Das entspricht zumindest dem Maximalszenario im jüngsten Jahresbericht der IAEA (siehe hier).
10 Prozent des Stroms kommen aus der Atomkraft
792 Gigawatt - das sind 10 Prozent mehr, als die Agentur letztes Jahr geschätzt hat.
In einem konservativen Szenario der IAEA würde die Produktionskapazität 2050 hingegen auf dem heutigen Niveau bleiben.
2020 stammten rund 10 Prozent des weltweit erzeugten Stroms aus der Kernkraft.
Reaktoren im Bau
Derzeit befinden sich 52 Reaktoren im Bau,
davon 13 in China,
7 in Indien
und 4 in Südkorea.
Reaktoren in Betrieb
Ende letzten Jahres waren
weltweit 442 Atomreaktoren
in 32 Länder in Betrieb.
Am meisten Reaktoren standen
in den USA (94),
gefolgt von Frankreich (56)
und China (50).
Allgemein wird erwartet, dass der Stromkonsum bis 2050 enorm zunimmt.
Eine Verdopplung der nuklearen Produktionskapazitäten würde den Anteil der Atomkraft an der Stromproduktion darum «nur» von 10 auf 12 Prozent steigern.
Bleibt die Kernenergieproduktion dagegen auf dem heutigen Niveau, würde ihr Anteil gar auf 6 Prozent fallen.
Polen
Polen will fünf Reaktoren bauen
Neu in die Kernkraft einsteigen will auch Polen.
Das osteuropäische Land ist heute zu über 70 Prozent von Kohlestrom abhängig und sucht wegen des Klimaschutzes nach Alternativen.
Im letzten Februar legte die polnische Regierung ein Strategiepapier vor, gemäss dem spätestens 2026 mit dem Bau eines ersten Reaktors begonnen werden soll.
Bis 2043 sollen dann nicht weniger als fünf Reaktoren in Betrieb sein.
Gemäss der polnischen Regierung sind AKW die «billigste Energiequelle unter Berücksichtigung der Gesamtkostenbilanz und der Betriebszeit» und könnten die «energetische Sicherheit des Landes» absichern.
Wie die IAEA schreibt, ist eine Verdopplung der Kernkraftkapazitäten bis 2050 nur möglich, wenn sich im Atomsektor neue Technologien durchsetzen.
Kleine und modulare Reaktoren
Eine Option sind kleine und modulare Reaktoren.
Solche Minireaktoren will etwa die amerikanische Firma TerraPower errichten, die vom IT-Unternehmer Bill Gates gegründet wurde.
Grossbritannien
Unter anderem sieht Grossbritannien den Bau von Minireaktoren vor, um seine ambitionierten Klimaziele zu erreichen.
USA
US-Präsident Joe Biden setzt ebenfalls auf die Vorteile solcher kleinen Reaktoren.
China
China testet einen Thorium-Reaktor
In Zukunft sollen Atomreaktoren auch sicherer werden und weniger Abfälle hinterlassen.
Einen entsprechenden Reaktortyp will China in der Stadt Wuwei im Nordwesten des Landes testen.
Wie das Fachmagazin «Nature» vor wenigen Tagen berichtete, soll der Testreaktor mit Thorium und Flüssigsalz statt Uran betrieben werden.
Wenn das Experiment gelingt, will China bis 2030 einen Reaktor dieses Typs bauen, der genug Strom für eine Kleinstadt liefert.
«Es gibt keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien.»
Europa
In Europa tobt derweil ein Kampf um die Atomkraft.
Deutschland und Österreich
Während Länder wie Deutschland und Österreich bremsen, haben
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn in einem Brief an die EU-Kommission ihre Unterstützung für die Förderung der Kernenergie betont.
EU-Kommission muss sich für oder gegen Kernkraft entscheiden
Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC)
Positiv zur Kernkraft geäussert hat sich auch die Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC).
In einem Bericht vom letzten März schrieb das JRC, es gebe «keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien» (siehe hier).
Die EU-Kommission muss nun entscheiden, ob sie die Atomenergie im Rahmen ihrer grünen Finanz-Taxonomie für Investitionen empfiehlt.
Offenbar tut sich die Kommission mit dem Entscheid schwer, denn dieser wird schon seit einigen Monaten erwartet.
Er ist nun aber für November angekündigt.
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↑ 2018
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Klaus Dieter Humpich
2019-01-02 de
UK zeigt wie es geht: Baubeginn von Hinkley Point C
In Deutschland weitgehend unbeachtet, startete kurz vor Weihnachten die Betonierung der Grundplatte des Reaktors.
Abschnitt eins umfasste 2000 m3 Nuklearbeton.
Es sind vier weitere Abschnitte nötig um die 3,2 m dicke Grundplatte herzustellen.
Beim Bau eines Kernkraftwerks ist dies nach internationaler Definition der offizielle Baubeginn.
Ab jetzt tickt die Uhr.
Das Kraftwerk soll 2025 in Betrieb gehen.
Es wäre dann der erste Neubau seit 30 Jahren in Großbritannien.
Das ist fast ein gesamtes Berufsleben. Genau darin steckt eine Schwierigkeit dieses Projektes:
Für die meisten am Bau Mitwirkenden ist es das erste Kernkraftwerk überhaupt.
Aber auch das ist eine ganz bewußte Entscheidung der Regierung.
Völlig anders als in Deutschland, hat man längst die Bedeutung einer kerntechnischen Industrie für eine moderne Volkswirtschaft erkannt und hat deshalb richtig Geld in die Hand genommen, um neue Ausbildungsplätze vom Facharbeiter bis zum Ingenieur zu schaffen.
Es ist übrigens längst die Überzeugung beider britischen Parteien - Labour und Conservative Party - daß eine ganze Volkswirtschaft nicht von Dienstleistung (Finanzzentrum London) leben kann.
Nur so war es möglich - gegen alle Widerstände aus dem In- und Ausland - über mehrere Wahlperioden hinweg, den Neueinstieg zu schaffen.
In Hinkley Point sollen zwei Reaktoren des französischen Typs EPR in seiner "britischen Version" mit zusammen 3200 MWel gebaut werden.
↑ 2016
Tages-Anzeiger
2016-09-15 de
Comeback der Atommeiler
Grossbritannien hat grünes Licht für den ersten Atomkraftwerk-Bau in der EU seit der Katastrophe im japanischen Fukushima vor fünf Jahren gegeben.
Nach einem Rückzieher im Juli genehmigte die Regierung am Donnerstag das gut 21 Milliarden Euro teure Projekt Hinkley Point C.
Bauen soll es der französische Versorger EDF zusammen mit dem chinesischem Staatskonzern CGN.
Das schon lange geplante Vorhaben war zunächst auch bei der neuen britischen Premierministerin Theresa May auf Kritik gestossen - aber nicht wegen möglicher Sicherheitsbedenken bei der Atomkraft, sondern wegen der Beteiligung der Chinesen.
Nun sollen aber ausländische Investitionen in strategische Infrastruktur besonders scharf kontrolliert werden.
Der beiden neuen Meiler sollen 2019 in Bau gehen und rund sieben Prozent der britischen Stromversorgung übernehmen.
Bis 2025 will Grossbritannien seine Kohlekraftwerke stilllegen und muss den Wegfall der dort produzierten Energie kompensieren.
Weitere Investitionen in Aussicht gestellt
Der chinesische Atomkonzern begrüsste die Entscheidung und erklärte, die neuen Eigentumsregeln stellten kein Problem für die eigenen Expansionspläne dar.
Die Investition von acht Milliarden Dollar in Hinkley Point soll für die Chinesen nämlich nur der Start für einen breiteren Einstieg in den britischen Atommarkt sein.
So will das Unternehmen mit EDF weitere Meiler bauen und bei einem Projekt auch die Führung übernehmen.
EDF-Chef Jean Bernard Levy betonte, sein Konzern wolle seine Kontrollmehrheit bei Hinkley Point behalten.
Derzeit liege der Anteil bei 66 Prozent, er werde in jedem Fall über 50 Prozent bleiben.
Er würdigte die Entscheidung der Briten als Wendepunkt für die Atomindustrie in Europa, wo Sicherheitsbedenken nach der Fukushima-Katastrophe im März 2011 die Nuklearenergie in den Hintergrund gedrängt hatten.
↑ 2009
Tages-Anzeiger
2009-11-09 de
London treibt Atomenergie-Ausbau voran
Wayback-Archiv: Suche gelöschter Webseiten
Die britische Regierung hat den Bau von Atomkraftwerken an zehn Standorten genehmigt und den Schritt mit dem Klimaschutz begründet.
In Grossbritannien stammten im zweiten Quartal 2009 rund 20 Prozent des Stroms aus Atomkraft.
Die Londoner Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, den Ausstoss an klimaschädlichen Treibhausgasen bis 2050 auf mindestens 80 Prozent unter dem Stand von 1990 zu drosseln.
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Was geschieht im schönen Dänemark, daß sich gleich zwei junge Unternehmen (Seaborg Technologies und Copenhagen Atomics) mit der Entwicklung von Kernreaktoren der Generation IV beschäftigen?
War doch bisher für alle "Ökos" Dänemark das Paradies für Windkraft und Bioenergie.
Es ist kein Zufall, daß sich gerade die dünner besiedelten Staaten für kleine und "moderne" Reaktoren interessieren:
Ihre (lokalen) Netze sind meist zu klein, um konventionelle Reaktoren wirtschaftlich betreiben zu können.
Sie verfügen über keine Schwerindustrie, die die erforderlichen großen Bauteile (z. B. Reaktordruckbehälter) herstellen kann. Es sind deshalb besonders "drucklose" Konzepte von Interesse.
Sie verfügen über zahlreiche kleine fossile Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung (Fernwärme, Industriebetriebe) die ersetzt werden müssen.
Dänemark verfügt über eine beachtliche Flotte großer Containerschiffe (Maersk) für die neue Antriebskonzepte gefunden werden müssen (synthetische Brennstoffe und/oder nuklear).
Die skandinavischen Länder betreiben seit Jahrzehnten Leichtwasserreaktoren, die bereits eine Menge abgebrannter Brennelemente angehäuft haben - aber zu wenig für eine konventionelle Wiederaufbereitung.
Die derzeitige Lösung, der dauerhaften unterirdischer Zwischenlagerung in Bergwerken, schreit förmlich nach neuen Ansätzen.
The Memorandum of Understanding is
to manufacture and sell turnkey power plants combining Samsung Heavy Industry's ship-building expertise
and the Danish company's Compact Molten Salt Reactor.
It also covers development of hydrogen production plants and ammonia plants.
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World Nuclear Association
en
Nuclear Energy in Denmark
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↑ 2022
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Klaus Dieter Humpich
2022-06-22 de
Was ist los in Dänemark?
Was geschieht im schönen Dänemark, daß sich gleich zwei junge Unternehmen (Seaborg Technologies und Copenhagen Atomics) mit der Entwicklung von Kernreaktoren der Generation IV beschäftigen?
War doch bisher für alle "Ökos" Dänemark das Paradies für Windkraft und Bioenergie.
Konnte man sich doch bisher einen schlanken ökologischen Fuß machen,
da die Bevölkerung nicht einmal doppelt so groß ist wie die von Berlin
und 76 % der Arbeitnehmer in der Dienstleistung tätig sind
und damit 79 % des BIP erwirtschaften.
Das bisschen Stahl für die Windmühlen, den Dünger für die intensive Landwirtschaft und die paar Autos konnte man sich bequem auf dem Weltmarkt zusammen kaufen.
Die damit verbundenen Umweltbelastungen und der Energieverbrauch gehen halt auf das Konto der Erzeuger.
Apropos Autos: Unsere grüne Verkehrssenatorin in Berlin bekommt immer leuchtende Augen, wenn sie von der "Fahrradstadt" Kopenhagen schwärmt.
Warum sollte man auch nicht in Kopenhagen Fahrrad fahren, ist doch annähernd so groß wie Bremen und genauso flach.
Allerdings gibt es dort in der Innenstadt Hauptverkehrsachsen mit 3 Fahrspuren + 1 Busspur + 1 Fahrradspur.
Nur die Fußgänger müssen sich etwas anpassen, da diese Magistralen nur mit zweimal grün zu überqueren sind.
Schön sind auch die Nahverkehrszüge mit großen Fahrradabteilen.
Trotzdem stehen die Pendler von und nach Kopenhagen (Großraum über 1,5 Millionen) täglich im Stau.
Man kann eben nicht alles haben:
Billige Wohnung und gut bezahlter Arbeitsplatz in Bullerbü geht nirgends auf der Welt.
In Dänemark ist aber ein weiteres dickes Ende abzusehen:
Bereits heute wird schon oder erst - je nach Blickwinkel -
die Hälfte der elektrischen Energie durch Windkraft erzeugt.
Ein Netz mit so hohem fluktuierenden Anteil überhaupt am Laufen zu halten, geht nur
mit der Wasserkraft in Norwegen,
der Kernenergie in Schweden
und der Kohle in Deutschland.
Da aber alle "Ökos" in Europa glauben, sie könnten ihre Stromlücken problemlos beim Nachbarn auffüllen, ist damit bald Schluß.
Was bleibt, sind die hohen Stromkosten und wahrscheinliche Zwangsabschaltungen.
Absehbar zeichnen sich die Grenzen des Wachstums der Windindustrie ab.
Die immer größer werdenden Konflikte mit Umweltschützern und den belästigten Anwohnern haben die Schlangenölverkäufer bereits auf die Nord- und Ostsee hinausgetrieben.
In einem in der Menschheitsgeschichte bisher nie da gewesenen Ausmaß und Tempo wird das Meer industrialisiert.
Es ist halt wie mit den Schornsteinen der frühen Industrialisierung:
Einige wenige waren ein willkommenes Fortschrittssymbol, aber ab einem gewissen Ausmaß zeichnete sich der Fluch der Luftverschmutzung ab.
Einige wenige "Vogelschredder" steckt die Natur locker weg, aber eine voll gepflasterte Nordsee wird zur ökologischen Katastrophe für Fauna und Flora.
Wer gegenteiliges behauptet, ist ein Ignorant und hat nichts aus der Technikgeschichte gelernt.
Klein und smart passt gut zusammen
Es ist kein Zufall, daß sich gerade die dünner besiedelten Staaten für kleine und "moderne" Reaktoren interessieren:
Ihre (lokalen) Netze sind meist zu klein, um konventionelle Reaktoren wirtschaftlich betreiben zu können.
Sie verfügen über keine Schwerindustrie, die die erforderlichen großen Bauteile (z. B. Reaktordruckbehälter) herstellen kann. Es sind deshalb besonders "drucklose" Konzepte von Interesse.
Sie verfügen über zahlreiche kleine fossile Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung (Fernwärme, Industriebetriebe) die ersetzt werden müssen.
Dänemark verfügt über eine beachtliche Flotte großer Containerschiffe (Maersk) für die neue Antriebskonzepte gefunden werden müssen (synthetische Brennstoffe und/oder nuklear).
Die skandinavischen Länder betreiben seit Jahrzehnten Leichtwasserreaktoren, die bereits eine Menge abgebrannter Brennelemente angehäuft haben - aber zu wenig für eine konventionelle Wiederaufbereitung.
Die derzeitige Lösung, der dauerhaften unterirdischer Zwischenlagerung in Bergwerken, schreit förmlich nach neuen Ansätzen.
Geht man von diesen Rahmenbedingungen aus, ist es nicht verwunderlich, daß sich gleich zwei Unternehmen mit der Entwicklung von Reaktoren mit Salzschmelzen beschäftigen.
Salzschmelze-Reaktoren
Wenn man geeignete Salze auf einige hundert Grad erhitzt, werden sie flüssig wie Wasser.
Andererseits sind sie dann noch weit entfernt zu verdampfen und damit Druck aufzubauen.
Mit einfachen Worten:
Man kann einen Reaktor bauen, der beachtliche Temperaturen (bis etwa 700 °C) bereitstellt und trotzdem nahezu drucklos bleibt.
Wenn man nun Salze aus Uran, Thorium, Plutonium und Minoren Aktinoiden (das sind die, die eine so langfristige Lagerung des Atommülls erforderlich machen) bildet und unter die Salzlösung mischt, erhält man einen Brennstoff, der gleichzeitig der Wärmeträger ist.
Also anders als bei konventionellen Reaktoren, wo fester Brennstoff in Hüllrohre verpackt, mit Wasser, Natrium etc. zur Kühlung umgeben wird.
Beide Konstruktionsweisen haben spezifische Vor- und Nachteile, die hier nicht näher diskutiert werden - wie immer in der Technik, wo es grundsätzlich nur Optima gibt und nicht (nur) das Gute oder Schlechte.
Selbst wenn man die Reaktortechnik auf Salzschmelzen einengt, ergeben sich noch dutzende verschiedene Konstruktionen.
Es empfiehlt sich daher, vorab Gedanken zu machen, welche Anwendungen man anstrebt.
Die Gemeinsamkeiten der Dänen
Sowohl Seaborg, wie auch Copenhagen Atomics streben langfristig eine Serienproduktion an.
Dafür müssen die Reaktoren so klein (Gewicht und Abmessungen) sein, daß sie sich komplett fertigen und transportieren lassen.
Seaborg will sie auf Bargen in Werften installieren und anschließend betriebsbereit über den Wasserweg zum Verbraucher schleppen.
Copenhagen Atomics geht noch einen Schritt weiter und will die komplette Anlage mit Pumpen, Wärmeübertragern und allem notwendigen Zubehör in einen handelsüblichen 40-Fuß-Container einbauen.
Es geht also in die Richtung "Autofabrik" und weit weg von der verfahrenstechnischen Großbaustelle heutiger Kernkraftwerke.
Das kann die Kosten senken und vor allem ganz neue Märkte erschließen:
Seit dem Krieg gegen die Ukraine wird auch hier breiten Schichten die Bedeutung von "Wärme" und nicht nur elektrischer Energie für eine Industriegesellschaft bewußt.
Es gibt einen riesigen Bedarf für Wärme mit "ein paar hundert Grad" z. B. in der chemischen und verarbeitenden Industrie.
Man stelle sich einmal vor, man könnte die tausende Kessel (< 100 MWth), die überwiegend aus teurem Erdgas und Heizöl nur Warmwasser und Dampf für die Produktion herstellen, durch "Nukleare Container" ersetzen.
Angeliefert und aufgestellt in wenigen Tagen, gemietet und betreut (die Reaktoren laufen voll automatisch) von Service Unternehmen, die für ein paar Cent die erforderliche Wärme bereitstellen.
Welch verlockende Perspektive gegenüber dem irren Umweg aus "Grünem Wasserstoff" Niedertemperaturwärme machen zu wollen.
Es gibt aber noch ein weiteres Anwendungsfeld, das sich Laien nicht so ohne weiteres erschließt, aber Reedern unter den Nägeln brennt:
Seeschiffe geraten durch strengere Umweltschutzvorschriften und explodierende Treibstoffpreise immer mehr unter Druck.
Langfristig bleibt nur der nukleare Antrieb als Ausweg, wenn man "fossil" nicht mehr will.
Egal ob bei großen Schiffen durch Reaktoren an Bord oder durch voll elektrischen Antrieb bei kleineren Schiffen mit "nuklearen Tankstellen" auf dem Meer.
Viele Reeder setzen auch auf Ammoniak als Treibstoff.
Diesen Sektor hat auch Copenhagen Atomics in seinen Überlegungen.
Salzschmelze, zwei Fliegen mit einer Klappe?
Wenn man auf der Basis von Thorium arbeitet, erschließt man sich einen neuen Brennstoff, der noch viel häufiger als Uran vorkommt und zur Zeit schlicht weg Abfall (z. B. bei der Gewinnung seltener Erden) ist.
Thorium erzeugt im Gegensatz zum Uranzyklus heutiger Leichtwasserreaktoren praktisch keinen langlebigen Atommüll (Plutonium-Isotopen, Minore Aktinoide).
Im Gegenteil, man kann mit ihnen den Reaktor starten und sie so gewinnbringend vernichten.
Copenhagen Atomics bezeichnet ihren Reaktor deshalb auch als "Waste Burner".
Gestartet wird der Reaktor mit einem Gemisch aus Thoriumfluorid und Plutoniumfluorid.
So wie sich das Plutonium aufbraucht, wird gleichzeitig aus dem Thorium spaltbares Uran-233 "erbrütet".
Wichtig dabei ist, daß man - anders als für Mischoxid-Brennelemente für Leichtwasserreaktoren - kein möglichst reines Plutonium benötigt, sondern es kann durchaus mit Spaltprodukten verunreinigt sein (Proliferation) und soll sogar alle Minoren Aktinoide mit umfassen.
Man kommt so zu wesentlich einfacheren Aufbereitungsverfahren für den zwischengelagerten "Atommüll".
Angestrebt sind hier eher reine (kurzlebige) Spaltprodukte, die einfach endgelagert werden können - kleine Menge (< 5 %) und kurze Zerfallszeiten, die schnell zu schwach strahlendem "Restmüll" führen.
Ist der Gleichgewichtszustand erreicht, wird nur noch Thorium verbraucht.
Arbeiten wie bei Rickover
Man kann es sich heute gar nicht mehr vorstellen:
Das erste Atom-U-Boot überhaupt, die USS Nautilus, wurde in nur fünf Jahren "erfunden" und gebaut - und das mit den Hilfsmitteln der frühen 1950er Jahre.
Dies war nur durch einen ingenieurtechnisch streng pragmatischen Ansatz möglich.
An diese Vorgehensweise fühlt man sich bei Copenhagen Atomics erinnert.
Werkstoffprobleme (Korrosion in heißem Salz) werden durch Tests gelöst.
Zu diesem Zweck hat man sich eigene Prüfstände entwickelt, in denen vollautomatisch verschiedene Salzmischungen und (handelsübliche) Werkstoffe unter Betriebsbedingungen untersucht werden.
Nicht "kaufbare" Komponenten, wie z. B. die Umwälzpumpen sind selbst entwickelt und getestet worden.
Das Gleiche betrifft die gesamte Instrumentierung und die notwendige Regelung.
Salzmischungen in der erforderlichen Reinheit sind zumindest nicht in den erforderlichen Mengen zu kaufen.
Deshalb wurde eine eigene Salzproduktion aufgebaut.
Man ist jetzt an dem Punkt angekommen, einen "nicht nuklearen" Reaktor in Originalgröße in Betrieb zu nehmen und damit Dauertests durchzuführen zu können.
Die Philosophie dahinter ist, nicht Unmengen von Papier und Berechnungen zu produzieren, mit denen man zu einer Genehmigungsbehörde geht und jahrelange theoretische Diskussionen führt, bis endlich mal etwas gebaut wird.
Sondern ein konkretes Objekt vorzuzeigen und damit in den Genehmigungsprozess einzusteigen - quasi den Spieß umzudrehen.
Was augenscheinlich funktioniert, muß mit starken Argumenten sicherheitstechnisch entkräftet oder eben zugelassen werden.
Heute ist es eher üblich, bei theoretischen Diskussionen für jedes gelöste Problem drei neue aufzuwerfen.
So kommt es, daß bei allen SMR-Projekten dreistellige Millionenbeträge der Investoren verbrannt sind, bevor der erste Spatenstich erfolgt.
Das ist auch nicht verwunderlich, wenn man Genehmigungsverfahren als Stundenlohnarbeiten durchführt.
Bauen, statt nur Papier zu produzieren, hat noch einen weiteren Vorteil.
So ist es Copenhagen Atomics gelungen, Gerätschaften die sie für den eigenen Reaktor entwickelt haben, bereits an andere Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu verkaufen.
Dies generiert nicht nur Umsatz während der Entwicklungsphase, sondern ermöglich ganz natürlich die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen und Forschungseinrichtungen.
Darüberhinaus wird so sehr schnell aus einem Startup eine Marke.
Der schwierige Übergang in die nukleare Phase
An diesem Beispiel zeigt sich, in welch fatale Lage sich Europa selbst gebracht hat.
Es mangelt nicht an klugen Köpfen, die sich für Kerntechnik begeistern.
Immer mehr junge Leute gehen wieder den anspruchsvollen Weg eines Studiums der Kerntechnik.
Das Bild von einer Jugend der "Freitagshüpfer", die irgendwas aus den Weiten der "Genderwissenschaften", dem "Klimaschutz" oder sonstigen "Geschwätzwissenschaften" studieren, um möglichst schnell eine Stellung im Staatsdienst zu ergattern, ist eine Erfindung der (meisten) Medien.
Es wäre auch genug privates Kapital vorhanden, trotz aller Subventionen für "Grüne Technik".
Es klemmt heute an ganz anderen Dingen.
Ein Extrembeispiel ist Deutschland.
Hier wäre ein Genehmigungsverfahren neuer Reaktoren gar nicht mehr möglich.
Was ist, wenn Plan A, wir machen alles mit Wind, Sonne und Erdgas einfach nicht funktionirt?
Wie lange glaubt man die Bevölkerung noch auf Kurs halten zu können, wenn die Energiepreise weiter steigen und Massenarbeitslosigkeit die Folge wird?
Seit Minister Trittin hat man die deutschen Fachbehörden systematisch ruiniert, indem man frei werdende Stellen stets nach ideologischer Grundhaltung besetzt hat.
Man hat sogar - im Gegensatz zu unseren Nachbarn - alles, was irgendwie nach Kerntechnik aussieht, an den Universitäten "auslaufen" lassen.
Was nicht sein darf, kann auch nicht sein.
Wie wird man in Dänemark reagieren, wenn im nächsten Schritt mit radioaktiven Stoffen gearbeitet werden müßte?
Welche Behörden haben den Willen und die Fähigkeiten den Bau eines "Forschungsreaktors" zu genehmigen und zu begleiten?
Wahrscheinlich wird dieses Projekt, wie viele andere, Europa Richtung USA oder Asien verlassen müssen.
Europa ist in Fragen von Wissenschaft und Technik zu einem mittelalterlichen Kirchenstaat verkommen.
Erforscht oder gar gebaut werden darf nur noch, was das Wohlgefallen der "geistigen Obrigkeit" findet.
▶Dänemark: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Dänemark
▶MSR: Molten Salt Reactor (Flüssigsalzreaktor)
WNN World Nuclear News
2022-04-0812 en
Samsung, Seaborg partnership on floating nuclear reactors
The Memorandum of Understanding is
to manufacture and sell turnkey power plants combining Samsung Heavy Industry's ship-building expertise
and the Danish company's Compact Molten Salt Reactor.
It also covers development of hydrogen production plants and ammonia plants.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶Dänemark: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Dänemark
▶MSR: Molten Salt Reactor (Flüssigsalzreaktor)
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Nuclear Power in Sweden
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↑ 2010
Spiegel Online
2010-06-17 de
Schweden steigt aus Atom-Ausstieg aus
In Schweden dürfen wieder neue Atomreaktoren gebaut werden.
Eine knappe Mehrheit im Reichstag stimmte für den Ausstieg aus dem Atom-Ausstieg, den die Skandinavier vor 30 Jahre beschlossen hatten.
↑ 2009
Tages-Anzeiger
2009-02-07 de
Schweden will wieder AKW bauen
Wayback-Archiv: Suche gelöschter Webseiten
Vor fast 30 Jahren entschied sich Schweden als erstes Land der Welt für den Ausstieg aus der Atomenergie - jetzt sieht sich die Stockholmer Regierung mit der genau gegenteiligen Entscheidung erneut als internationale Speerspitze.
«Wir gehen einen Schritt weiter als andere, zeigen mehr Tatkraft und bringen endlich die Klimapolitik und die Energiepolitik unter einen Hut», meinte Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt am Donnerstag,
als seine Koalition grünes Licht für den Bau von bis zu zehn neuen Atomreaktoren als Ersatz für alte Meiler gab.
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▶Finnland: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Finnland
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EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Klaus-Dieter Humpich
2022-01-30 de
Olkiluoto - Das Ende einer fast endlosen Geschichte
Am 21. Dezember um 3:22 wurde der Reaktor Olkiluoto 3 endlich kritisch.
Dies ist international der Zeitpunkt, an dem (definitionsgemäß) ein Kernkraftwerk fertiggestellt ist.
Gleichwohl schließt sich noch eine stufenweise Leistungssteigerung an
(5%, 30%, 100%) mit entsprechenden Tests unter den Augen der STUK (Finland's Radiation and Nuclear Safety Authority) vor Ort an, bis das Kraftwerk endgültig an den Kunden übergeben wird.
Die Geschichte
Das finnische Parlament beschloss 2002 den Bau eines weiteren Reaktors neben den zwei Siedewasser-Reaktoren (2 x 880MWel, Inbetriebnahme 1982) in Olkiluoto.
Damit sollte der Anteil der Kernenergie von derzeit 14 % auf 40 % gesteigert werden.
Im Dezember 2003 wurde der Vertrag über den schlüsselfertigen Bau eines EPR (1600 MWel) mit der Arbeitsgemeinschaft aus Areva und Siemens abgeschlossen.
Baubeginn war 2005, geplante Fertigstellung 2009.
Damit nahm das Elend seinen Lauf.
Schon im Dezember 2008 hat diese Arbeitsgemeinschaft ein Schiedsverfahren vor der Internationalen Handelskammer (ICC) eingeleitet.
Ein ungewöhnlicher Schritt, der die Atmosphäre nicht gerade verbessert haben dürfte.
Bis Juni 2011 hat Areva/Siemens seine Forderungen gegenüber TVO auf 3,4 Milliarden hochgeschraubt.
Darin waren 1,4 Milliarden Strafzinsen bis 2015 enthalten und 140 Millionen entgangener Gewinn (?).
TVO hielt mit 2,6 Milliarden für Verluste und zusätzliche Kosten dagegen.
Die Arbeitsgemeinschaft sollte gesamtschuldnerisch haften, da Areva ausgegründet wurde und Siemens das Kernkraftgeschäft aufgab.
Zur Verteidigung behauptete Areva/Siemens, daß TVO für einige Verzögerungen verantwortlich sei.
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Tagesschau / Sofie Donges, ARD-Studio Stockholm
2022-01-26 de
Finnland: Jung, grün - und für Atomkraft
Grün und für Atomkraft:
In Finnland ist das kein Widerspruch, auch nicht im Jugendverband der Partei.
Dort lobt man Atomstrom als klimaneutral - und wundert sich über die deutsche Haltung zu den fossilen Brennstoffen.
Klimaneutral bis 2035 - mit Atomkraft
Die Grünen sind in Finnland Teil einer Fünf-Parteien-Koalition um Ministerpräsidentin Sanna Marin.
Für die Regierung gehört Atomkraft zum Energiemix dazu.
Zumindest so lange, bis sie vollständig von erneuerbaren Energiequellen abgelöst werden kann.
Nur so könne das ehrgeizige Ziel - Klimaneutralität bis 2035 - erreicht werden.
Während Deutschland abschaltet, schaltet Finnland ein.
Der neue Atommeiler Olkiluoto 3 ist gerade ans Netz gegangen, nur wenige Autostunden von Helsinki entfernt.
Die Bevölkerung will noch mehr
Rückhalt gibt es auch in der finnischen Bevölkerung:
Noch nie sei die Zustimmung in Bezug auf Atomenergie höher gewesen, stellte kürzlich eine Studie des Wirtschaftsverbands für Energie fest.
Demnach wünschen sich rund die Hälfte der Finninnen und Finnen sogar mehr davon.
Vor einigen Jahrzehnten sah das noch ganz anders aus.
Auch bei den Grünen war die Meinung damals eine andere:
Sie verließen wegen Meinungsverschiedenheiten über Atomenergie schon zwei Mal eine Regierungskoalition, zuletzt erst 2014.
Jetzt, acht Jahre später, findet Jugendorganisationschefin Seppäla lobende Worte für das finnische Endlager, das in zwei Jahren in Betrieb gehen soll:
In Finnland ist das Atommüll-Problem gelöst.
Wir haben nun das Endlager, wo wir ihn lagern können.
Die Sicherheitsklassifizierung ist dort sehr streng.
Ich habe das Endlager besucht.
Es befindet sich in einem Felsen und der Atommüll kann dort für Tausende Jahren liegen , ohne dass er sich irgendwohin bewegt.
Das Wichtigste derzeit sei, von fossilen Brennstoffen Abstand zu nehmen.
Über alles andere könne man sich dann Gedanken machen.
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▶Türkei: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Türkei
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Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen.
Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
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World Nuclear Association
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Nuclear Power in Turkey
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⇧ 2021
Nebelspalter / Alex Reichmuth
2021-09-30 de
Zehn Jahre nach «Fukushima»: Atomkraft auf dem Vormarsch
Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen. Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
Italien
Der italienische Umweltminister Roberto Cingolani hat an einem Tabu gerüttelt.
Er hat durchblicken lassen, dass die Atomkraft für Italien eine Option sein könnte.
Das hat ihm einen Sturm der Entrüstung eingebracht - und Morddrohungen.
Nach dem Unglück von Tschernobyl 1986 hat Italien seine drei Atommeiler abgeschaltet.
In zwei Abstimmungen - 1987 und 2011 - haben sich die Italienerinnen und Italiener gegen Kernkraft ausgesprochen.
Doch jetzt hat sich Cingolani erlaubt, auf die Vorteile der vierten Generation von Atomkraftwerken hinzuweisen, die sich weltweit in Entwicklung befindet.
«Wenn sich irgendwann herausstellt, dass nur wenige Kilogramm radioaktiver Abfälle anfallen, die Sicherheit hoch und die Kosten niedrig sind, wäre es töricht, diese Technologie nicht in Betracht zu ziehen», sagte Roberto Cingolani.
Seine Leibwache musste daraufhin verstärkt werden.
Neue Reaktoren in Bangladesch und Ägypten
Ob Italien je wieder in die Atomkraft einsteigt, steht in den Sternen.
Tatsache ist aber, dass sich mehrere Länder neu für die Kernenergie entschieden haben - oder sogar schon an Reaktoren bauen.
Bangladesch und Türkei
So werden derzeit je zwei Reaktoren in Bangladesch und in der Türkei errichtet.
Ägypten und Usbekistan
Auch Ägypten und Usbekistan wälzen konkrete Pläne für einen Einstieg in die Kernkraft.
Es gibt zudem eine lange Liste von Ländern, die an der Atomtechnologie zumindest sehr interessiert sind.
Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Zu ihnen zählen Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda
Auch Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda klären ab, ob sie in die Technologie einsteigen wollen.
Keine Todesopfer wegen «Fukushima»
Vor zehn Jahren ereignete sich der Atomunfall im japanischen Fukushima.
Gleich bei mehreren Reaktoren kam es zu einer Kernschmelze.
Obwohl wegen «Fukushima» kein einziger Mensch ums Leben kam, war der Unfall für die Kernkraft weltweit ein herber Rückschlag.
Japan
Japan nahm seine ganze Flotte, die aus 54 Reaktoren bestand, vorübergehend vom Netz.
Deutschland
Deutschland schaltete mehrere Reaktoren definitiv ab und will bis Ende nächstes Jahr die letzten sechs Atommeiler stilllegen.
Schweiz
Die Schweiz beschloss, keine neuen AKW mehr zu bauen.
Hierzulande bezeichnen AKW-Gegner die Atomenergie regelmässig als «veraltete Technologie».
Doch die Kernenergie ist heute wieder auf dem Vormarsch.
Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA)
Zum ersten Mal seit dem Unglück von Fukushima hat die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) ihre Prognose zum weltweiten Ausbau nach oben revidiert.
Bis 2050 könnten sich demnach die Produktionskapazitäten für Atomstrom von heute 392 Gigawatt auf 792 Gigawatt verdoppeln.
Das entspricht zumindest dem Maximalszenario im jüngsten Jahresbericht der IAEA (siehe hier).
10 Prozent des Stroms kommen aus der Atomkraft
792 Gigawatt - das sind 10 Prozent mehr, als die Agentur letztes Jahr geschätzt hat.
In einem konservativen Szenario der IAEA würde die Produktionskapazität 2050 hingegen auf dem heutigen Niveau bleiben.
2020 stammten rund 10 Prozent des weltweit erzeugten Stroms aus der Kernkraft.
Reaktoren im Bau
Derzeit befinden sich 52 Reaktoren im Bau,
davon 13 in China,
7 in Indien
und 4 in Südkorea.
Reaktoren in Betrieb
Ende letzten Jahres waren
weltweit 442 Atomreaktoren
in 32 Länder in Betrieb.
Am meisten Reaktoren standen
in den USA (94),
gefolgt von Frankreich (56)
und China (50).
Allgemein wird erwartet, dass der Stromkonsum bis 2050 enorm zunimmt.
Eine Verdopplung der nuklearen Produktionskapazitäten würde den Anteil der Atomkraft an der Stromproduktion darum «nur» von 10 auf 12 Prozent steigern.
Bleibt die Kernenergieproduktion dagegen auf dem heutigen Niveau, würde ihr Anteil gar auf 6 Prozent fallen.
Polen
Polen will fünf Reaktoren bauen
Neu in die Kernkraft einsteigen will auch Polen.
Das osteuropäische Land ist heute zu über 70 Prozent von Kohlestrom abhängig und sucht wegen des Klimaschutzes nach Alternativen.
Im letzten Februar legte die polnische Regierung ein Strategiepapier vor, gemäss dem spätestens 2026 mit dem Bau eines ersten Reaktors begonnen werden soll.
Bis 2043 sollen dann nicht weniger als fünf Reaktoren in Betrieb sein.
Gemäss der polnischen Regierung sind AKW die «billigste Energiequelle unter Berücksichtigung der Gesamtkostenbilanz und der Betriebszeit» und könnten die «energetische Sicherheit des Landes» absichern.
Wie die IAEA schreibt, ist eine Verdopplung der Kernkraftkapazitäten bis 2050 nur möglich, wenn sich im Atomsektor neue Technologien durchsetzen.
Kleine und modulare Reaktoren
Eine Option sind kleine und modulare Reaktoren.
Solche Minireaktoren will etwa die amerikanische Firma TerraPower errichten, die vom IT-Unternehmer Bill Gates gegründet wurde.
Grossbritannien
Unter anderem sieht Grossbritannien den Bau von Minireaktoren vor, um seine ambitionierten Klimaziele zu erreichen.
USA
US-Präsident Joe Biden setzt ebenfalls auf die Vorteile solcher kleinen Reaktoren.
China
China testet einen Thorium-Reaktor
In Zukunft sollen Atomreaktoren auch sicherer werden und weniger Abfälle hinterlassen.
Einen entsprechenden Reaktortyp will China in der Stadt Wuwei im Nordwesten des Landes testen.
Wie das Fachmagazin «Nature» vor wenigen Tagen berichtete, soll der Testreaktor mit Thorium und Flüssigsalz statt Uran betrieben werden.
Wenn das Experiment gelingt, will China bis 2030 einen Reaktor dieses Typs bauen, der genug Strom für eine Kleinstadt liefert.
«Es gibt keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien.»
Europa
In Europa tobt derweil ein Kampf um die Atomkraft.
Deutschland und Österreich
Während Länder wie Deutschland und Österreich bremsen, haben
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn in einem Brief an die EU-Kommission ihre Unterstützung für die Förderung der Kernenergie betont.
EU-Kommission muss sich für oder gegen Kernkraft entscheiden
Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC)
Positiv zur Kernkraft geäussert hat sich auch die Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC).
In einem Bericht vom letzten März schrieb das JRC, es gebe «keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien» (siehe hier).
Die EU-Kommission muss nun entscheiden, ob sie die Atomenergie im Rahmen ihrer grünen Finanz-Taxonomie für Investitionen empfiehlt.
Offenbar tut sich die Kommission mit dem Entscheid schwer, denn dieser wird schon seit einigen Monaten erwartet.
Er ist nun aber für November angekündigt.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶Europa: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Europa
▶Deutschland: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Deutschland
▶Schweiz: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Schweiz
▶Frankreich: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Frankreich
▶United Kingdom: Kernenergie │ ▶Kernenergie: United Kingdom
▶Polen: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Polen
▶Kenia: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Kenia
▶Japan: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Japan
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Energie: Kern Kernkraftwerke |
Energy: Nuclear Nuclear Power Plants |
Energy: Nucléaire Centrales nucléaires |
Schweiz: Sachgebiete, Medien Echo, Web, Schweiz/ EU, Klimapolitik, Energie.
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▶Ungarn: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Ungarn
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Nuclear Power in Hungary
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Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen.
Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
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Nuclear Power in Poland
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Business Wire
2022-01-21 en
Westinghouse Signs Strategic Partnerships in Poland
to Build Country's First AP1000 Nuclear Plan
Westinghouse Electric Company signed memorandums of understanding (MOUs) with ten companies in Poland.
The MOUs, signed in both Gdansk and the Westinghouse office in Warsaw, cover cooperation on the potential deployment of six AP1000® plants for the Polish Nuclear Power Plant program and other potential AP1000® reactor projects in Central and Eastern Europe.
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Nebelspalter / Alex Reichmuth
2021-09-30 de
Zehn Jahre nach «Fukushima»: Atomkraft auf dem Vormarsch
Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen. Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
Italien
Der italienische Umweltminister Roberto Cingolani hat an einem Tabu gerüttelt.
Er hat durchblicken lassen, dass die Atomkraft für Italien eine Option sein könnte.
Das hat ihm einen Sturm der Entrüstung eingebracht - und Morddrohungen.
Nach dem Unglück von Tschernobyl 1986 hat Italien seine drei Atommeiler abgeschaltet.
In zwei Abstimmungen - 1987 und 2011 - haben sich die Italienerinnen und Italiener gegen Kernkraft ausgesprochen.
Doch jetzt hat sich Cingolani erlaubt, auf die Vorteile der vierten Generation von Atomkraftwerken hinzuweisen, die sich weltweit in Entwicklung befindet.
«Wenn sich irgendwann herausstellt, dass nur wenige Kilogramm radioaktiver Abfälle anfallen, die Sicherheit hoch und die Kosten niedrig sind, wäre es töricht, diese Technologie nicht in Betracht zu ziehen», sagte Roberto Cingolani.
Seine Leibwache musste daraufhin verstärkt werden.
Neue Reaktoren in Bangladesch und Ägypten
Ob Italien je wieder in die Atomkraft einsteigt, steht in den Sternen.
Tatsache ist aber, dass sich mehrere Länder neu für die Kernenergie entschieden haben - oder sogar schon an Reaktoren bauen.
Bangladesch und Türkei
So werden derzeit je zwei Reaktoren in Bangladesch und in der Türkei errichtet.
Ägypten und Usbekistan
Auch Ägypten und Usbekistan wälzen konkrete Pläne für einen Einstieg in die Kernkraft.
Es gibt zudem eine lange Liste von Ländern, die an der Atomtechnologie zumindest sehr interessiert sind.
Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Zu ihnen zählen Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda
Auch Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda klären ab, ob sie in die Technologie einsteigen wollen.
Keine Todesopfer wegen «Fukushima»
Vor zehn Jahren ereignete sich der Atomunfall im japanischen Fukushima.
Gleich bei mehreren Reaktoren kam es zu einer Kernschmelze.
Obwohl wegen «Fukushima» kein einziger Mensch ums Leben kam, war der Unfall für die Kernkraft weltweit ein herber Rückschlag.
Japan
Japan nahm seine ganze Flotte, die aus 54 Reaktoren bestand, vorübergehend vom Netz.
Deutschland
Deutschland schaltete mehrere Reaktoren definitiv ab und will bis Ende nächstes Jahr die letzten sechs Atommeiler stilllegen.
Schweiz
Die Schweiz beschloss, keine neuen AKW mehr zu bauen.
Hierzulande bezeichnen AKW-Gegner die Atomenergie regelmässig als «veraltete Technologie».
Doch die Kernenergie ist heute wieder auf dem Vormarsch.
Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA)
Zum ersten Mal seit dem Unglück von Fukushima hat die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) ihre Prognose zum weltweiten Ausbau nach oben revidiert.
Bis 2050 könnten sich demnach die Produktionskapazitäten für Atomstrom von heute 392 Gigawatt auf 792 Gigawatt verdoppeln.
Das entspricht zumindest dem Maximalszenario im jüngsten Jahresbericht der IAEA (siehe hier).
10 Prozent des Stroms kommen aus der Atomkraft
792 Gigawatt - das sind 10 Prozent mehr, als die Agentur letztes Jahr geschätzt hat.
In einem konservativen Szenario der IAEA würde die Produktionskapazität 2050 hingegen auf dem heutigen Niveau bleiben.
2020 stammten rund 10 Prozent des weltweit erzeugten Stroms aus der Kernkraft.
Reaktoren im Bau
Derzeit befinden sich 52 Reaktoren im Bau,
davon 13 in China,
7 in Indien
und 4 in Südkorea.
Reaktoren in Betrieb
Ende letzten Jahres waren
weltweit 442 Atomreaktoren
in 32 Länder in Betrieb.
Am meisten Reaktoren standen
in den USA (94),
gefolgt von Frankreich (56)
und China (50).
Allgemein wird erwartet, dass der Stromkonsum bis 2050 enorm zunimmt.
Eine Verdopplung der nuklearen Produktionskapazitäten würde den Anteil der Atomkraft an der Stromproduktion darum «nur» von 10 auf 12 Prozent steigern.
Bleibt die Kernenergieproduktion dagegen auf dem heutigen Niveau, würde ihr Anteil gar auf 6 Prozent fallen.
Polen
Polen will fünf Reaktoren bauen
Neu in die Kernkraft einsteigen will auch Polen.
Das osteuropäische Land ist heute zu über 70 Prozent von Kohlestrom abhängig und sucht wegen des Klimaschutzes nach Alternativen.
Im letzten Februar legte die polnische Regierung ein Strategiepapier vor, gemäss dem spätestens 2026 mit dem Bau eines ersten Reaktors begonnen werden soll.
Bis 2043 sollen dann nicht weniger als fünf Reaktoren in Betrieb sein.
Gemäss der polnischen Regierung sind AKW die «billigste Energiequelle unter Berücksichtigung der Gesamtkostenbilanz und der Betriebszeit» und könnten die «energetische Sicherheit des Landes» absichern.
Wie die IAEA schreibt, ist eine Verdopplung der Kernkraftkapazitäten bis 2050 nur möglich, wenn sich im Atomsektor neue Technologien durchsetzen.
Kleine und modulare Reaktoren
Eine Option sind kleine und modulare Reaktoren.
Solche Minireaktoren will etwa die amerikanische Firma TerraPower errichten, die vom IT-Unternehmer Bill Gates gegründet wurde.
Grossbritannien
Unter anderem sieht Grossbritannien den Bau von Minireaktoren vor, um seine ambitionierten Klimaziele zu erreichen.
USA
US-Präsident Joe Biden setzt ebenfalls auf die Vorteile solcher kleinen Reaktoren.
China
China testet einen Thorium-Reaktor
In Zukunft sollen Atomreaktoren auch sicherer werden und weniger Abfälle hinterlassen.
Einen entsprechenden Reaktortyp will China in der Stadt Wuwei im Nordwesten des Landes testen.
Wie das Fachmagazin «Nature» vor wenigen Tagen berichtete, soll der Testreaktor mit Thorium und Flüssigsalz statt Uran betrieben werden.
Wenn das Experiment gelingt, will China bis 2030 einen Reaktor dieses Typs bauen, der genug Strom für eine Kleinstadt liefert.
«Es gibt keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien.»
Europa
In Europa tobt derweil ein Kampf um die Atomkraft.
Deutschland und Österreich
Während Länder wie Deutschland und Österreich bremsen, haben
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn in einem Brief an die EU-Kommission ihre Unterstützung für die Förderung der Kernenergie betont.
EU-Kommission muss sich für oder gegen Kernkraft entscheiden
Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC)
Positiv zur Kernkraft geäussert hat sich auch die Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC).
In einem Bericht vom letzten März schrieb das JRC, es gebe «keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien» (siehe hier).
Die EU-Kommission muss nun entscheiden, ob sie die Atomenergie im Rahmen ihrer grünen Finanz-Taxonomie für Investitionen empfiehlt.
Offenbar tut sich die Kommission mit dem Entscheid schwer, denn dieser wird schon seit einigen Monaten erwartet.
Er ist nun aber für November angekündigt.
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▶Ukraine: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Ukraine
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Der staatliche ukrainische Betreiber NNEGC Energoatom und die amerikanische Westinghouse Electric Company haben eine Vereinbarung unterzeichnet, um die Anzahl der geplanten AP1000-Einheiten in der Ukraine von fünf auf neun zu erhöhen.
Zudem wird Westinghouse den gesamten Kernbrennstoff für den Kernkraftwerkspark des Landes liefern.
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Nuklearformum Schweiz
2022-06-14 de
Ukraine: Pläne für neun statt fünf AP1000-Einheiten
Der staatliche ukrainische Betreiber NNEGC Energoatom und die amerikanische Westinghouse Electric Company haben eine Vereinbarung unterzeichnet, um die Anzahl der geplanten AP1000-Einheiten in der Ukraine von fünf auf neun zu erhöhen.
Zudem wird Westinghouse den gesamten Kernbrennstoff für den Kernkraftwerkspark des Landes liefern.
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▶Tschechien: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Tschechien
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In Tschechien entsteht der erste Small Modular Reactor (SMR) Europas
Das Mini-Atomkraftkwerk soll Tschechien unabhängiger von Stromimporten machen und einige Kohle- und Heizkraftwerke ersetzen
Im neu gegründeten Nuklearpark Südböhmen soll außerdem ein Service-Zentrum für europäische Partner entstehen, die ebenfalls Atomkraftwerke auf Basis der SMR-Technik errichten wollen
Forschung und Wissen (2022-09-25)
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Forschung und Wissen
2022-09-25 de
Tschechien baut erstes Mini-Atomkraftwerk in Europa
In Tschechien entsteht der erste Small Modular Reactor (SMR) Europas
Das Mini-Atomkraftkwerk soll Tschechien unabhängiger von Stromimporten machen und einige Kohle- und Heizkraftwerke ersetzen
Im neu gegründeten Nuklearpark Südböhmen soll außerdem ein Service-Zentrum für europäische Partner entstehen, die ebenfalls Atomkraftwerke auf Basis der SMR-Technik errichten wollen
Estland: Small Modular Reactor (SMR) auch in Estland
Neben Tschechien hat auch Estland den Bau eines Small Modular Reactor (SMR) angekündigt.
Laut der bereits 2021 veröffentlichten Details soll das Mini-Atomkraftwerk in Estland eine Leistung von unter 300 Megawatt (MW) erbringen.
Außerdem werden aktuell Mini-Atomkraftwerke in China und Argentinien gebaut.
In Betrieb befindet sich weltweit jedoch noch keine SMR.
Tschechien baut mehr Atomkraftwerke
Laut Tschechiens Ministerpräsident Petr Fiala wird das Land in Zukunft mehr auf Atomkraft setzen.
Im Nuklearpark Südböhmen werden neben dem SMR deshalb noch zwei herkömmliche Reaktoren errichtet.
Zudem arbeitet CEZ an einem weiteren Reaktor in CEZ. Wie Daniel Beneš, CEO von CEZ erklärt, soll der Nuklearpark Südböhmen sich in Zukunft zu einem Service-Zentrum für europäische Partner entwickeln, die ebenfalls Atomkraftwerke auf Basis der SMR-Technik errichten wollen.
Laut Tomáš Pleskac, Chef der CEZ-Abteilung für Atomkraft, sollen die ersten SMR bis 2030 in den kommerziellen Betrieb gehen.
Das Ziel der kleinen Atomkrafte ist eine möglichst hohe Unabhängigkeit von Stromimporten und das Ersetzen von einigen Kohle- und Heizkraftwerken.
Deutschland: Zehntausende Atomkraftwerke nötig Das deutsche Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) kritisiert die SMR-Technik hingegen, weil tausende bis zehntausende Atomkraftwerke dieses Typs nötig wären, um die elektrische Leistung bereitzustellen, zu können.
Zudem sind Fragen zur Sicherheit, zum Rückbau und zur Zwischen- und Endlagerung bisher offen. Auch eine Studie der Stanford University sieht die kleinen Atomreaktoren kritisch, weil diese deutlich mehr Atommüll im Verhältnis zur Wärmeerzeugung produzieren.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶Tschechien: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Tschechien
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▶Slowakei: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Slowakei
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Block soll ein Zehntel des Stromverbrauchs decken
Die Entscheidung wird nach einer Frist von 15 Tagen rechtskräftig, erst danach wird eine Beladung mit Brennstäben möglich sein.
Der neue 471-Megawatt-Block soll, wenn er vollständig in Betrieb ist, mehr als ein Zehntel des slowakischen Stromverbrauchs decken.
Dies ist voraussichtlich im kommenden Jahr der Fall.
Das Land will bei der Stromerzeugung autark werden.
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World Nuclear Association
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Nuclear Power in Slovakia
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⇧ 2022
Wiener Zeitung
2022-08-25 de
Slowakei bestätigt Betrieb für Mochovce 3
Block soll ein Zehntel des Stromverbrauchs decken
Die Entscheidung wird nach einer Frist von 15 Tagen rechtskräftig, erst danach wird eine Beladung mit Brennstäben möglich sein.
Der neue 471-Megawatt-Block soll, wenn er vollständig in Betrieb ist, mehr als ein Zehntel des slowakischen Stromverbrauchs decken.
Dies ist voraussichtlich im kommenden Jahr der Fall.
Das Land will bei der Stromerzeugung autark werden.
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Nuclear Power in Slovenia
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⇧ 2022
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▶Estland: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Estland
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Die Stromversorgung von Estland ist noch immer von Russland abhängig.
Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sind trotz des Zerfalls der Sowjetunion (UdSSR) vor etwa 30 Jahren noch immer von der Stromversorgung durch Russland abhängig.
Dies soll sich laut einer Mitteilung des Unternehmens Tractebel Engineering bis zum Jahr 2025 ändern.
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⇧ 2021
Forschung und Wissen / Robert Klatt
2021-02-13 de
Small Modular Reactor:
Estland soll Europas erstes Mini-Atomkraftwerk erhalten
Die Stromversorgung von Estland ist noch immer von Russland abhängig.
Die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sind trotz des Zerfalls der Sowjetunion (UdSSR) vor etwa 30 Jahren noch immer von der Stromversorgung durch Russland abhängig.
Dies soll sich laut einer Mitteilung des Unternehmens Tractebel Engineering bis zum Jahr 2025 ändern.
Entwicklung und der Bau eines Small Modular Reactor (SMR).
Ein Small Modular Reactor (SMR) soll dies bis 2025 ändern.
Laut dem estnischen Rundfunk ERR hat das estnische Energieunternehmen Fermi Energia dazu gemeinsam mit dem finnischen Energieunternehmen Fortum und Tractebel Engineering eine Kooperation geschlossen.
Das Ziel der Zusammenarbeit ist die Entwicklung und der Bau eines Small Modular Reactor (SMR).
Es handelt sich dabei um ein Mini-Atomkraftwerk mit bis zu 300 MW Leistung, dass die Länder ohne CO₂-Emissionen mit Strom versorgen könnte.
Standardisierte Module beim Mini-Atomkraftwerk
Herkömmliche Atomkraftwerke der dritten Generation erfordern sehr hohe Investition und eine lange Bauzeit.
Der kleine Staat Estland verfügt deshalb noch über kein Kernkraftwerk.
Das geplante Mini-Atomkraftwerk soll hingegen deutlich günstiger sein, weil aus standardisierten Modulen besteht, die in einer Fabrik gebaut werden können.
Neben den geringeren Kosten spricht auch die höhere Sicherheit für die Nutzung von Small Modular Reactors.
Eine Studie des Beratungsunternehmens Deep Isolation, die im Auftrag von Fermi Energia durchgeführt wurde, zeigt überdies, dass Estlands Geologie geeignete Orte für die Endlagerung von Atommüll bietet.
Laut Fermi Energia ist die Entsorgung des strahlenden Mülls ein zentrales Problem, das erst gelöst werden muss, bevor in Estland ein Mini-Atomkraftwerk errichtet werden kann.
Small Modular Reactors in Argentinien und Russland
Derzeit forschen noch weitere Unternehmen und Staaten an Small Modular Reactors.
Bekannte Projekte sind unter anderem Carem-25 (Leistung 27 MW) in Argentinien,
ein von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) als Forschungsreaktor bezeichneter SMR-Prototyp
und das schwimmende Kernkraftwerk Akademik Lomonossow (Leistung 70 MW), das eine Stadt und Bergwerke in Sibirien mit Strom versorgen soll.
Außerdem soll das US-Militär mobile Atomkraftwerke (bis zu 10 MW) zur Versorgung kleiner Basen, die keinen Anschluss an das normale Stromnetz haben, erhalten.
Atomkraft als Lösung des Klimaproblems?
Ob das geplante Projekt in Estland tatsächlich Strom ohne CO₂-Emissionen produziert ist allerdings umstritten.
Eine Metastudie der Umweltökonomin Professorin Sigrid Stagl im Auftrag der österreichischen Regierung zeigte kürzlich, dass auch der Betrieb von Atomkraftwerken abseits des Atommülls starke Umweltfolgen auslöst und die weitere Verbreitung erneuerbarer Energien verlangsamt.
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▶Russland: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Russland
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Russlands Akademik Lomonosov ist das erste schwimmende Kernkraftwerk. |
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Ausserhalb von Ländern wie der Schweiz oder Deutschland, die sich
kurzund mittelfristig aus der Kernenergie verabschieden wollen,
geht die Entwicklung der Nukleartechnik weiter.
Gerade die Erfahrungen nach dem Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi
haben zum
Beginn einer zweiten nuklearen Ära
geführt, die insbesondere die Klimaschutzmassnahmen einzelner
Länder unterstützen kann.
Das russische zivile Nuklearprogramm ist beeindruckend.
Neben 36 "konventionellen" Kernkraftwerken (zumeist auf Druckwasserbasis) leistet sich Russland auch eine stattliche Flotte an sogenannten "fortgeschrittenen" Kernkraftwerken, welche zum Typus der "Schnellen Brüter" gehören.
Plutonium-Brenner
Der BN-800 im KKW Beloyarsk ist als Schneller Brenner ausgeführt.
Anders als ein Schneller Brüter verbraucht er mehr Plutonium, als er erzeugt.
Dieses Mehr an Plutonium stammt in diesem Fall aus russischen Militärbeständen, ist waffenfähig und wird in Form von MOX-Brennelementen in den BN-800 eingebracht.
Der neue Reaktor wird also nicht nur Strom erzeugen, sondern durch die Nutzung des Plutoniums als Brennstoff auch zur nuklearen Abrüstung beitragen.
Bis zu drei Tonnen waffenfähiges Plutonium kann der BN-800 pro Jahr auf das Niveau üblicher gebrauchter Brennelemente abbauen.
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Rosatom
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Russland: Politik, Industrie, Klimapolitik, Energiepolitik.
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⇧ 2022
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Fred F. Mueller
2022-02-15 de
Kernenergie: Der Osten führt, Europa fährt vor die Wand
Russlands Akademik Lomonosov ist das erste schwimmende
Kernkraftwerk. Es verfügt über zwei "small modular reactors" (SMR) mit jeweils 40 MW Leistung |
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In den letzten Jahrzehnten hat sich ein wenig beachteter, dafür aber umso wichtigerer Unterschied zwischen Asien und Europa herausgebildet:
Die jeweilige Einstellung zum Klimawandel und zur Kernenergie.
In ihrem Kreuzzug gegen die drohende "Klimakatastrophe" konzentrieren sich die meisten europäischen Länder auf die Verringerung ihrer Kohlenstoffemissionen.
Deutschland geht dabei vorneweg.
Als erster Schritt werden hier die Kernkraftwerke vernichtet.
Noch bevor dies abgeschlossen ist, werden auch schon die Kohlekraftwerke nach und nach stillgelegt.
Das Endziel ist eine Netto-Null-Nation, die ausschließlich "erneuerbare" Energien, vor allem Sonne und Wind, verwenden soll.
Ein grüner Traum, der sich für die Bürger schon jetzt zunehmend in einen Albtraum verwandelt.
Östliche Länder
In krassem Gegensatz dazu haben es die weitaus pragmatischeren östlichen Länder vorgezogen, eher Lippenbekenntnisse abzugeben und sich um ihre Bevölkerung zu kümmern.
Anstatt ihre Energieinfrastruktur lahmzulegen, entscheiden sie sich zunehmend für die Kernenergie.
Immer mehr Länder verfügen bereits über Kernkraftwerke oder stehen kurz davor.
Auf diesem Gebiet hat Russland eindeutig die Führung übernommen, gefolgt von China, Südkorea und Japan.
Diese vier Länder haben jeweils eigene Nukleartechnologien entwickelt und damit begonnen, diese zu exportieren.
Unter ihnen stechen zwei Giganten hervor:
Russland als eindeutiger Weltmarktführer im Bereich des Exports von Kernkraftwerken
sowie China, das noch recht neu auf dem Markt ist, aber über das Potenzial verfügt, sich hier schnell zu einem weiteren wichtigen Akteur zu entwickeln.
Russland
Russland hat im Bereich der nuklearen Hochtechnologie drei entscheidende Vorteile:
Es fällt nicht auf den CO₂-Klimaschwindel der großen Bosse der US-Finanzgiganten herein
verfügt als einer der frühesten und größten Akteure im Bereich der Kernkraft und der Atomwaffenherstellung über eine große Nuklearindustrie.
Diese meistert alle Stufen des nuklearen Kreislaufs wie Bergbau, Anreicherung und Brennstoffaufbereitung, Engineering, Maschinenbau und Energieerzeugungsanlagen bis hin zu nuklearen Dienstleistungen, Wartung, Brennstoff-Wiederaufbereitung und einem geschlossenen Brennstoffkreislauf.
Dritter Pluspunkt ist, dass das riesige Land über einen unglaublichen Reichtum an Bodenschätzen und natürlichen Ressourcen aller Art verfügt, darunter einige der weltweit größten Reserven an fossilen Brennstoffen.
Russland ist ein Energie- und Rohstoffgigant ersten Ranges und hat diese Vorteile systematisch ausgebaut, um eine führende Rolle beim Energieexport - einschließlich des Exports von Kernkraftwerken - zu übernehmen.
Energiereichtum und technologischer Vorsprung
Hier zunächst ein Blick auf Russlands Energieressourcen, wie sie in einem 2021 aktualisierten Bericht der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO)3) aufgeführt sind:
IAEA International Atomic Energy Agency /
Country Nuclear Power Profiles
RUSSIAN FEDERATION
Kernkraftwerke in der Russischen Föderation
Kernkraftwerke in der Russischen Föderation.
In 11 KKW's laufen insgesamt 38 Reaktoren mit einer Gesamtkapazität
von 30.3 GW
Derzeit betreibt Russland 38 Reaktoren in 11 Kernkraftwerken, die 20,7 % zur Stromerzeugung beitragen.
Den größten Beitrag leistet Erdgas, welches das Land jedoch lieber ins Ausland verkaufen würde, wo wesentlich höhere Preise erzielbar wären.
Die aktuellen Planungen sehen daher bis 2030 einen Anteil der Kernenergie an der Stromversorgung von 25-30 % vor.
Dieser soll bis 2050 auf 45-50 % und bis zum Ende des Jahrhunderts auf 70-80 % steigen.
Die in Betrieb befindlichen Reaktoren reichen von älteren Modellen aus der Sowjetzeit über aktuelle Systeme der Generation III bis hin zu fortschrittlichen Konzepten wie "schnellen" Reaktoren der Serie BN 600-800-1200.
Eine weitere Generation "schneller" Modelle, die mit Natrium und Blei-Wismut gekühlt werden, ist bereits in Planung.
Ergänzt wird die Liste durch kleine modulare Reaktoren wie die im schwimmenden Kraftwerk "Akademik Lomonosov".
Die Lebensdauer der neuen Reaktormodelle beträgt in der Regel 60 Jahre.
Ein beständiger Nachschub an gut ausgebildeten Fachleuten wird durch Ausbildungszentren und technische Hochschulen sichergestellt, die jährlich etwa 18.000 Techniker und Akademiker hervorbringen.
Eine überzeugende Bandbreite an Technologien und Dienstleistungen
Die Nuklearindustrie des Landes bietet ein Niveau an Qualifikationen, Technologien und Dienstleistungen wie kaum ein anderes Land.
Dies gilt auch für das Preisniveau.
In einer von der World Nuclear Association 4) zusammengestellten Übersicht werden Inlandspreise von 2050-2450 US-$/kW und eine Bauzeit von 54 Monaten genannt.
World Nuclear Association
Nuclear Power in Russia
Für den schnellen Reaktor BN 1200
wird ein Inlands-Energiepreis von 2,23 ct/kWh angegeben,
(Rechne: 2,23 ct/kWh = 2'230 ct/MWh = 22,3 $/MWh)
während für Exportreaktoren vom Typ VVER länderabhängig meist
50-60 US-$ pro MWh genannt werden.
(Rechne: 5-6 ct/kWh = 5'000-6000 ct/MWh = 50-60 $/MWh)
Die von Russland angebotenen Komplettpakete "von der Wiege bis zur Bahre" sind vor allem für Länder der zweiten und dritten Welt sehr attraktiv, nicht zuletzt auch deshalb, weil zum Paket auch Rücknahme und Aufbereitung/Entsorgung abgebrannter Brennelemente gehören.
Da alle Konstruktionsprojekte aktuellen internationalen Anforderungen sowie den Empfehlungen der IAEO entsprechen, gehen die Abnehmer kaum Risiken ein.
Man vergleiche dies mit dem beklagenswerten Zustand der Nuklearbranchen in der westlichen Welt, wo Unternehmen wie Siemens, Areva oder Westinghouse mit erschreckenden Verzögerungen sowie Kostenüberschreitungen zu kämpfen haben.
Kein Wunder also, dass die russische Atomenergiegesellschaft Rosatom auf dem ersten Platz bei der Zahl der gleichzeitig durchgeführten Projekte zum Bau von Kernreaktoren im Ausland steht
(35 Blöcke in verschiedenen Realisierungsstadien).
Im Jahr 2020 belief sich der Gesamtwert der Auslandsaufträge von Rosatom auf über 138 Milliarden US-Dollar.
China
Chinas Aufholjagd
Am 1. Januar 2022 ging der dritte Reaktor des Typs Hualong
One (HPR 1000)
mit einer Kapazität von 1161 MW als Einheit 6 der Fuqing Nuclear
Power Plant der CNNC
(China National Nuclear Corporation) ans Netz
Als künftig wahrscheinlich zweitstärkster Anbieter zeichnet sich China ab
obwohl das Land mit der Entwicklung seiner Nukleartechnik viel später begonnen hat und weder über den gleichen Erfahrungsschatz noch die gleiche Technologiebandbreite verfügt.
Ungeachtet dieser Defizite hat das Land eine erstaunliche Lernkurve durchlaufen und in der Zwischenzeit eine Reihe moderner Reaktortypen wie den Hualong One, einen Druckwasserreaktor der III Generation, entwickelt und in Betrieb genommen.
Pakistan und Argentinien
Nach einem ersten Auftrag aus Pakistan ist es China kürzlich gelungen, auch Argentinien von diesem Modell zu überzeugen.
Weitere interessante Entwicklungen, darunter das erste kommerziell aktive gasgekühlte Hochtemperatur-Kernkraftwerk (Kugelhaufenreaktor PBR) 5) sowie ein kleiner modularer Reaktor, sind in der Pipeline.
Das erste kommerziell aktive gasgekühlte Hochtemperatur-Kernkraftwerk (Kugelhaufenreaktor PBR)
Reuters
2021-12-20 en
China puts pioneering 'pebble bed' nuclear reactor into operation
China has launched a new high-temperature gas-cooled nuclear plant in the eastern coastal province of Shandong, the first to make use of 'pebble bed reactor' (PBR) technology developed by state-run China National Nuclear Corporation (CNNC).
The first unit of the Shidaowan reactor project, built near the city of Rongcheng in collaboration with the energy group Huaneng and Beijing's Tsinghua University, has now been connected to the grid, CNNC said on Monday.
The unit has total generation capacity of around 200 megawatts, and a second unit is still under construction.
In PBR technology, the reactor core is formed from graphite pebbles that contain specially designed fuel particles.
The design allows reactors to be run safely at higher temperatures, CNNC said, describing it as "the reactor that won't melt down".
China is one of the few countries in the world with an active nuclear reactor programme, but it has struggled to meet its construction targets after a moratorium on new projects and a long safety probe following Japan's Fukushima disaster in 2011.
Total capacity hit 51 gigawatts (GW) by the end of last year, falling short of a 58 GW target.
CNNC has urged the government to approve at least six new projects a year over the next decade in order to bring total capacity up to 180 GW by 2035. read more
CNNC said the technology employed at the Shidaowan project was completely home-grown, with 93.4 % of all the equipment also sourced domestically.
In Anbetracht der beeindruckenden Erfolgsbilanz chinesischer Maschinenbau- und Bauprojekte in vielen Ländern rund um den Globus
werden die Chinesen auch in diesem Bereich wahrscheinlich bald fest Fuß fassen.
Ein weltweit riesiger Markt
Die westlichen Länder einschließlich der USA müssen dagegen feststellen, dass ihre Politik der Behinderung des Rohstoffsektors, wozu auch die Förderung fossiler Brennstoffe zählt, dabei ist zu scheitern.
Das "Liegenlassen im Boden" dürfte zum Bumerang werden.
Um ihre Wirtschaft anzukurbeln, Arbeitsplätze zu schaffen und ihre wachsende Bevölkerung zu ernähren, benötigen die Länder der Dritten Welt sowie die sich entwickelnden Nationen vor allem billige, zuverlässige Energie.
Die "Netto-Null"-Kampagne, mit der im Westen den Rohstoffproduzenten der Geldhahn zugedreht wurde, hat schon jetzt zu einem dramatischen Anstieg der Preise sowohl für Energie als auch für Rohstoffe geführt.
Die durch die Politik erzwungene künstliche Verknappung aufgrund der unterbliebenen Investitionen in die Erschließung neuer Vorkommen dürfte noch über Jahre anhalten.
Infolgedessen beginnen Politiker überall auf der Welt, ihre Energieversorgungsstrategien neu zu überdenken.
Für Länder, die eine zuverlässige Versorgung benötigen, sind "erneuerbare" Energiequellen wie Solar- und Windenergie einfach keine Alternative.
Deshalb zeichnet sich bereits jetzt bei der Kernenergie ein Nachfrageboom ab.
Und dank der Grünen und der Gretas unserer Zeit befinden sich Russland und China auf diesem Markt in einer hervorragenden Ausgangsposition.
Die Nachfrage wird so massiv sein, dass nur Länder mit einer großen, gut funktionierenden Industrie, ausreichender Finanzkraft und einem großen Potenzial an Fachkräften in der Lage sein werden, daran in vollem Umfang zu partizipieren.
Kleinere Anbieter dürften schon allein von den geforderten Kapazitäten her überfordert werden.
Allein schon Ausbildung und Training der benötigten Fachleute dauern mehr als ein Jahrzehnt.
Selbst Frankreich als letzter verbliebener europäischer KKW-Anbieter dürfte von der künftigen Nachfrage bei weitem überfordert werden.
Frankreich
Einen Dammbruch in Richtung dieses Zukunftsszenarios dürften die jüngsten Entscheidungen in Frankreich einleiten.
Obwohl das Land bereits über 56 Kernkraftwerke verfügt, hat Präsident Macron gerade beschlossen, den Bau von bis zu 14 weiteren Anlagen anzuordnen.
Mit rund 65 Millionen Einwohnern hat die "Grande Nation" etwas weniger als ein Prozent der Erdbevölkerung.
Rechnet man dieses Verhältnis auf die ganze Welt hoch, ergibt sich bis 2050 ein Marktpotenzial von möglicherweise 1.500 Kernkraftwerken.
Aktienkurse
Wechseln "smart money"-Investoren ins Uranlager?
Angesichts dieser Entwicklungen und unter Einbeziehung der aktuellen politischen Spannungen rund um Russland und die Ukraine muss man sich fragen, wieso sich Russland durch Sanktionsdrohungen gegen seine Europa-Pipelines einschließlich Nordstream 2 beeindrucken lassen sollte.
Am Öl- und Gasmarkt gibt es schließlich eine Menge Anbieter und damit Konkurrenten.
Im Gegensatz dazu könnte kein europäisches Land im aufkommenden weltweiten Nukleargeschäft mit Russland oder China mithalten.
Russland könnte möglicherweise sogar den Verlust seiner deutschen und selbst seiner europäischen Gaseinnahmen verschmerzen und sich künftig auf seine Nukleargeschäfte konzentrieren.
Für Europa wären die Folgen eines Lieferstopps dagegen äußerst schmerzhaft.
Die Potenziale dieser sich abzeichnenden Renaissance der Kernenergie scheinen inzwischen die Aufmerksamkeit des einen oder anderen "smart money"-Investors erregt zu haben.
Am Kapitalmarkt macht sich augenscheinlich eine gewisse Ernüchterung wegen der schlechten Wertentwicklung bei Technologiepapieren wie Tesla oder Facebook breit.
Dies könnte ein Grund für die kombinierte Wertentwicklung einer Auswahl kanadischer Uranminen-Gesellschaften sein.
Nach einem langjährigen Rückgang ist hier seit etwa März 2020 ein markanter Kursanstieg zu beobachten (Bild 6).
Nach langjährigem Rückgang sind die kombinierten Aktienkurse
einer Auswahl kanadischer Uranminenfirmen
seit etwa März 2020 deutlich im Aufwind
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
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Was wir unterstützen:
Fortführung und Weiterentwicklung der Kernenergietechnik.
Bestehende Kernkraftwerke sollen so lange betrieben werden, wie deren Sicherheitsstandard dies erlaubt.
Neue Kernkraftwerke.
Vorstösse auf kantonaler und eidgenössischer Ebene für die Kernenergie.
Was wir ablehnen:
Den Jahrhundert-Unsinn "Energiewende".
Das sture Kopieren des deutschen Weges zum "Atomausstieg".
Alle Zwangsmassnahmen zum Stromsparen und marktverzerrende, zusätzliche Stromabgaben wie die KEV.
Verfassungsänderungen und Gesetze, die den Ausstieg aus der Kernenergie zum Ziel haben.
Der Verein Kettenreaktion steht für
langfristige und damit nachhaltige Entscheide in der Energiepolitik.
Weil kurzfristige auf Personen-, Macht- und Parteipolitik basierende Entscheide, wie der Ausstieg aus der Kernenergie und die darauf fussende Energiestrategie 2050 dem langfristigen Charakter einer zukunftstauglichen Energieversorgung widersprechen.
Dr. Hans Rudolf Lutz / Ehem. Leiter des Kernkraftwerks Mühleberg
2022-02-11 de
Die zweite nukleare Ära
Ausserhalb von Ländern wie der Schweiz oder Deutschland, die sich
kurzund mittelfristig aus der Kernenergie verabschieden wollen,
geht die Entwicklung der Nukleartechnik weiter.
Gerade die Erfahrungen nach dem Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi
haben zum
Beginn einer zweiten nuklearen Ära
geführt, die insbesondere die Klimaschutzmassnahmen einzelner Länder unterstützen kann.
Kurzer Rückblick auf die erste nukleare Ära
In seinem im Jahr 1994 publiziertem Buch mit dem Titel «The First Nuclear Era» hat der amerikanische Nuklearpionier Alvin M. Weinberg die Rolle der USA beim Aufbau der ersten grossen Serie von Kernreaktoren beschrieben.
Es handelte sich dabei um die beiden Leichtwasserreaktortypen
Pressurized Water Reactor (PWR) und Boiling Water Reactor (BWR).
Zusammen mit den kanadischen Schwerwasserreaktoren und den englischen Graphitreaktoren
gehörten sie zur Klasse der Generation II-Typen, wie man sie heute nennt.
Die amerikanischen Leichtwasserreaktoren wurden in den Jahren 1960 bis 1990 erstellt.
Dazu gehören auch vier der fünf Schweizer Kernkraftwerkseinheiten:
Beznau-1 und -2, Mühleberg und Leibstadt.
Die Anlage Gösgen ist mit einem Reaktor deutscher Herkunft errichtet worden.
In den USA standen 1990 über 100 dieser Reaktoren, in Frankreich 58 (einer auf Lizenzen basierenden Eigenentwicklung) und in Japan 54.
Weinberg betrachtet den Beginn der Neunzigerjahre als Ende der ersten nuklearen Ära.
Danach wurden wegen der Reaktorunfälle Three Mile Island und Tschernobyl sowie wegen des steigenden öffentlichen Widerstands in den USA keine weiteren Reaktoren der Generation II mehr gebaut.
Man muss hier allerdings hinzufügen, dass die in den USA ursprünglich auf 40 Jahre beschränkte Betriebsdauer bei den noch verbleibenden Anlagen von der Bewilligungsbehörde NRC auf 60 und bei weiteren vier bereits auf 80 Jahre erhöht wurde.
Das bedeutet:
Es werden auch noch nach dem Jahre 2060 Kernkraftwerke mit Reaktoren der Generation II in Betrieb stehen!
Die Entwicklung der Reaktortypen der Generation III und III+
Basierend auf den Erfahrungen
des Reaktorunfalles in Three Mile Island und einer Reihe weiterer Störfälle begannen die Reaktorbauer in verschiedenen Ländern mit der Weiterentwicklung der Reaktortypen der Generation II zu neuen Typen
der sogenannten Generation III und Generation III+.
Sie haben alle die folgenden neuen Charakteristika:
Die Wahrscheinlichkeit eines Unfalles mit Kernschmelze wurde von 10-4 auf 10-7 reduziert.
Die Kernschmelze, auch Corium genannt, wird noch im Reaktor selbst so gekühlt, dass sie drinnen bleibt, oder sie wird mit Hilfe eines sogenannten Core Catchers nach dem Durchschmelzen des Druckgefässes aufgefangen und innerhalb des Sicherheitsbehälters gekühlt und festgehalten.
In beiden Fällen wird die Umgebung nicht oder nur in sehr beschränktem Masse tangiert.
Weitere Neuheiten betreffen vor allem die Wirtschaftlichkeit.
Diese umfassen den besseren thermischen Wirkungsgrad, die von Anfang an geplante längere Betriebsdauer (60 bis 80 Jahre), höheren Abbrand und billigere Anreicherungskosten für die Brennelemente und günstigere Herstellungskosten (modulare Bauweise).
Hauptinitiant und Hauptanwender dieser Neuheiten sind
China,
Frankreich,
Russland
und Südkorea.
Die USA
haben sich vor allem bei der Urananreicherung (Zentrifugen- statt Diffusionsanlagen) beteiligt.
Sie haben sich daneben auf die Entwicklung der neuen Kleinreaktoren - die Small Modular Reactors (SMR) - konzentriert.
Eine erste Serie eines SMR soll noch vor Ende der 2020er-Jahre im Idaho National Laboratory in Betrieb genommen werden.
Die zweite nukleare Ära
Man übertreibt nicht, wenn man feststellt, dass heute, nach Überwindung des Schocks vom Reaktorunfall in der japanischen Anlage Fukushima-Daiichi, die neue, zweite nukleare Ära begonnen hat.
Mit Ausnahme von Belgien, Deutschland und der Schweiz gibt es kein Land, das eine «Energiewende» weg von der Nuklearenergie in eine Zukunft mit ausschliesslich sogenannter erneuerbarer Elektrizitätserzeugung gewählt hat.
Ich sage sogenannt, weil ja bekanntlich das Gros der Solarzellen aus chinesischer Produktion mit viel grauer Kohlekraftwerk-Energie stammt.
Reaktoren der Generation III und III+
(Stand 15.9.2021)
Es gibt heute bereits 20 Länder mit Kernkraftwerksanlagen der Generation III/III+ die in Betrieb, in Bau oder geplant sind.
Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto-3 in Finnland und Flamanville‑3 in Frankreich
Flamanville‑3 in Frankreich Die beiden seit über 15 Jahre in Bau befindlichen Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto-3 in Finnland und Flamanville‑3 in Frankreich werden von den ideologisch grünen Politikern nimmermüde als Beispiele zitiert, wie lange man braucht, einen Reaktor der Generation III zu bauen und wie teuer sie heutzutage zu stehen kommen.
Grossanlage Barakah in Abu Dhabi (VAE) am Persischen Golf mit vier 1450‑MWReaktoren
Ignoriert wird dabei beispielsweise die Erfolgsstory bei der Grossanlage Barakah in Abu Dhabi (VAE) am Persischen Golf mit vier 1450‑MWReaktoren, die zum Preis von USD 20,4 Mrd. von einem Konsortium unter Leitung des südkoreanischen Stromversorgers Kepco errichtet werden.
Barakah-1 nahm den kommerziellen Betrieb am 6. April 2021 auf,
Barakah-2 wurde am 14. September 2021 mit dem Stromnetz synchronisiert
und die Bauarbeiten von Barakah-3 und -4 neigen sich dem Ende entgegen.
Die bereits erwähnten SMR gehören ganz klar auch zur zweiten nuklearen Ära.
Sie werden vermutlich vor allem in dünnbesiedelten, von Grossstädten weit entfernten Gebieten sowie in Entwicklungsländern zum Einsatz gelangen.
Ihr Hauptvorteil: Das Schmelzen des Kerns kann physikalisch ausgeschlossen werden!
Klimaschutz kann die zweite nukleare Ära beschleunigen
Für grüne Politiker gilt der allgemeine Konsens:
Stromerzeugung mit Wind, Fotovoltaik und eventuell Wasserkraft ist der einzig gangbare Weg zu deren Dekarbonisierung.
Kernenergie ist für sie nach wie vor inakzeptabel.
Deutschland
Das einzige Land, das dieser Philosophie streng Folge leistet, ist Deutschland.
So wird es von unseren Mainstream-Medien wenigstens kommuniziert.
Dass unser nördlicher Nachbar gegen Ende des Jahres mit der Leitung North Stream II in grossem Stil russisches Erdgas einführen wird, scheint niemanden zu stören.
Erdgas besteht zu 93% aus Methan (CH4).
Ein Gas, das zwischen 25- bis 80-mal treibhauswirksamer ist als CO₂!
Auch bei nur geringen Leckagen aus der mehrere tausend Kilometer langen Pipeline ist die Stromerzeugung mit Erdgas praktisch gleich klimaschädlich wie Erdöl (25% besser als Kohle).
Damit ist schon jetzt klar: Deutschland wird die CO₂-Ziele der Pariser Konvention nie einhalten können.
Polen
Gut ist, dass zum Beispiel Polen - nicht wie die Schweiz - den deutschen «Energiewende»-Schwindel nicht mitmacht und seine momentan auf 60‑70 % Kohlestrom fussende Elektrizitätserzeugung langfristig auf Kernenergie umrüsten will.
Tschechische Republik
Auch die Tschechische Republik plant, in Dukovany ein weiteres Kernkraftwerk zu errichten.
Sie hat kürzlich mit der südkoreanischen Kepco Kontakt aufgenommen.
Deren Erfolg mit der Generation-III-Kernkraftwerksanlage Barakah hat sie zu diesem Schritt ermuntert.
Weltweit
Weltweit mehren sich die Stimmen, die, wie Polen und die Tschechische Republik, der Kernenergie bei der Dekarbonisierung einen grossen Stellenwert beimessen.
Äusserungen aus den USA
Stellvertretend für alle Äusserungen sei der Gouverneur des amerikanischen Bundesstaats Wyoming, Mark Gordon, zitiert:
«Nuclear power is our fastest and clearest course of becoming carbon negative.»
Ein weiterer Beweis, dass sich die zweite nukleare Ära voll im Anlaufen befindet, sind die Meldungen der internationalen Kernenergie-Nachrichtenagentur NucNet über neue Anlagen im Monat Juli 2021:
In China beginnt der Bau des SMR Linglong-1.
Das erste polnische Kernkraftwerkprojekt in Polen soll beschleunigt werden.
Die Bewilligungsunterlagen für die beiden ägyptischen Reaktorprojekte El-Dabaa-1 und -2 sind bei den ägyptischen Sicherheitsbehörden eingereicht worden.
Ein von Tractebel geführtes Konsortium soll Brasilien helfen, die Fertigstellung von Angra-3 zu bewerkstelligen.
In Slowenien wird die Bewilligung für die zweite Einheit am Standort Krsko erteilt.
Die südkoreanische Sicherheitsbehörde erteilt eine bedingte Bewilligung für den Start der Einheit Shin-Hanui-1.
Mögliche Weiterentwicklung der zweiten nuklearen Ära
China
hat im Juni 2021 seinen nächsten Fünf-Jahres Plan veröffentlicht.
Darin ist festgehalten, die Kernenergiekapazität um 20'000 MW zu erhöhen.
Mit dieser Zielsetzung baut das Land der Mitte seine Führungsposition in der Zweiten nuklearen Ära weiter aus.
USA
Das amerikanische SMR-Entwicklungsprogramm liegt im Vergleich mit den chinesischen Plänen weit zurück, ist etwas kleinkariert und nichts, womit «America great again» gemacht werden kann.
An zweiter und dritter Stelle kann man Russland und Indien setzen.
Russland
Russland hat sich bereits stark gemacht im Export von Kernkraftwerken der Generation III
(Ägypten, China, Finnland, Indien, Iran, die Türkei, Weissrussland) und will diesen Sektor mit Erdgaseinkünften weiter ausbauen.
Indien
Indien beschreitet einen Sonderweg.
Es ist das Land mit den grössten Thorium Vorkommen.
Das Isotop Thorium-232 ist wie Uran-238 nicht spaltbar, kann aber beispielsweise in einem Brutreaktor der Generation IV in das spaltbare Uran-233 umgewandelt werden.
Es ist Indiens langfristiges Ziel, auf diese Weise seine Energieversorgung für tausende von Jahren sicherzustellen.
Frankreich
Als nächstes Zweite-Ära-Nuklearland muss Frankreich genannt werden.
Mit seinem EPR-Reaktorkonzept der Generation III spielt es trotz der grossen Anfangsschwierigkeiten beim Bau der Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto‑3 (Finnland) und Flamanville‑3 (Frankreich) ebenfalls in der ersten Liga mit.
Grossbritannien
Grossbritannien muss seinen in die Jahre gekommenen Kernkraftwerkspark ersetzen und baut derzeit zwei EPR-Einheiten am Standort Hinkley Point C.
China (Als Beispiel für England)
In China sind die beiden EPR Taishan‑1 und ‑2 innerhalb von acht beziehungsweise neun Jahren vollendet worden.
Man kann davon ausgehen, dass die Ersatzbauten für die in die Jahre gekommenen Kernkraftwerke der Generation II in Frankreich vom Typ EPR sein werden.
Auch weitere Exporte nach ersten gutverlaufenen Betriebsjahren sind wahrscheinlich.
Südkorea
Die gleichen Überlegungen gelten für Südkorea.
Die Barakah-Erfolgsstory wird neben der Tschechischen Republik sicher weitere Interessierte zu Offertenanfragen ermuntern.
Australien
Australien könnte einer davon sein, wenn eine neue Regierung einsieht, dass sie ihre eigenen (grossen) Uranvorkommen bei sich im Lande verwenden könnte und nicht nur, um mit Exporten Geld zu verdienen.
Australien könnte gleichzeitig ihre äusserst kohleabhängige Elektrizitätsversorgung dekarbonisieren und damit einen eigenen Beitrag zur Rettung des Great Barrier Reef leisten.
Umdenken in den USA ?
Natürlich kann man sich auch ein Umdenken in den USA vorstellen.
Ein(e) kluge(r) Präsident(in) könnte sich erinnern, dass die Amerikaner die Pioniere der ersten nuklearen Ära gewesen sind und dass ihre ingenieurmässigen und industriellen Kapazitäten hinreichend wären, den jetzt klar vorhandenen Rückstand aufzuholen.
Ein entsprechender parlamentarischer Vorstoss - der Nuclear Energy Leadership Act - wurde nach Behandlung in den beiden Kammern gutgeheissen, ist aber bis jetzt ohne Wirkung geblieben.
Und wo stehen wir in der Schweiz?
Mit dem Interview von Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher am 22. Juli im «Blick TV» hat die in verschiedenen Kreisen schon seit einiger Zeit kursierende positive Meinung zum Bau neuer Kernkraftwerke einen neuen Höhepunkt erreicht.
Aufhebung des Kernkraftwerkverbots
Mit der Aufhebung des Kernkraftwerkverbots könnte eines der Projekte (Beznau‑3, Gösgen‑2 oder Mühleberg‑2) wieder aus den Schubladen hervorgeholt und der zweiten nuklearen Ära auch in der Schweiz die Tore geöffnet werden.
Zwei Ziele
stehen dabei im Vordergrund: eine jederzeit genügende Stromversorgung und das Erreichen der Null-CO₂-Emissionen bis 2050.
Mit der «Energiewende»-Strategie wird dies nicht gelingen.
Es braucht die Kernenergie.
Vor allem auch für die Winterstromversorgung, wenn Fotovoltaik nirgends hin reicht.
Wir benötigen deshalb ein Kernenergiegesetz, das den Bau neuer Kernkraftwerke nicht verbietet, sondern fördert.
So wie es die 20 Länder, die in der obigen Tabelle aufgeführt sind, aufzeigen.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶China: Kernenergie │ ▶Kernenergie: China
▶Russland: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Russland
▶Südkorea: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Südkorea
▶USA: Kernenergie │ ▶Kernenergie: USA
▶Frankreich: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Frankreich
Zur Mahnung
▶Schweiz: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Schweiz
⇧ 2017
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Dr. Willy Marth
2017-07-08 de
Die Schnellen Brüter im Kommen?
Das russische zivile Nuklearprogramm ist beeindruckend.
Neben 36 "konventionellen" Kernkraftwerken (zumeist auf Druckwasserbasis) leistet sich Russland auch eine stattliche Flotte an sogenannten "fortgeschrittenen" Kernkraftwerken, welche zum Typus der "Schnellen Brüter" gehören.
Aufbauend auf einem halben Dutzend kleinerer Versuchskraftwerke bis zu 350 MW Leistung betreibt man im Ural, nahe der Stadt Beloyarsk, seit nunmehr 30 Jahren das Brüterkraftwerk BN-600 mit einer Leistung von 600 Megawatt elektrisch - durchaus erfolgreich und ohne besondere Störungen.
Seit August 2016 ist an benachbarter Stelle der noch leistungsstärkere Brüter BN-800 (entspr. 800 MWe) hinzu gekommen, der inzwischen unter Volllast betrieben wird.
Aber das ist noch nicht das Ende der russischen Brüterambitionen.
Ein weiteres Kraftwerk, der BN-1200 (also 1200 MWe) ist in der Planung
und der BN-1600 soll demnächst folgen und mit 1600 MWe zu den leistungsstärksten Kernkraftwerken der Welt zählen.
Vor dem Hintergrund, dass im Westen (und insbesondere in Deutschland) die Brüterentwicklung, zumeist aus politischen Gründen, beendet wurde, ist das russische Voranschreiten durchaus erstaunlich. Vor allem auch deswegen, weil ein Brüterkraftwerk etwa 10 bis 20 Prozent höhere Baukosten verursacht als ein Leichtwasserkraftwerk vergleichbarer Größe.
Der Brüter: Alleskönner und Allesfresser
Die besagten Mehrkosten rentieren sich letztlich, weil der Schnelle Brüter vielfältiger einsetzbar ist als konventionelle Kernkraftwerke.
Stromerzeugung:
Beim Brüter wird der elektrische Strom in gleicher Weise erzeugt
wie bei den konventionellen Leichtwasserkernkraftwerken:
eine Turbine wird mit ca. 500 Grad heißem Wasserdampf angetrieben
und der damit gekoppelte Generator erzeugt den Strom.
Nutzung des abgereicherten Urans:
Da der Brüter mit schnellen Neutronen betrieben wird, kann er
(aus kernphysikalischen Gründen) abgereichertes Natururan des
Isotops 238 zur Umwandlung in spaltbares Plutonium nutzen.
Dieses Uran 238 gibt es auf Abraumhalden zuhauf und fast kostenlos.
Es ist ein Abfallprodukt bei der Urananreicherung für die konventionellen Reaktoren.
Damit erhöhen sich die strategischen nuklearen Uranvorräte fast um einen Faktor von 100 und die bergmännische Gewinnung von Natururan unter Strahlenbelastung entfällt.
Verbrennung von Bombenplutonium:
Im Zuge der West-Ost-Abrüstungsverhandlungen wurden beidseitig eine
Vielzahl von Atombomben "ausgemustert".
Der Schnelle Brüter ist in der Lage, dieses "Altplutonium", dessen Isotopenvektor sich durch interne Bestrahlung erheblich verändert hat, im Reaktorkern zu "knacken" und daraus Energie zu erzeugen.
Somit entsteht letztlich das Edelprodukt Strom, während bei Nichtnutzung der Brütertechnologie nur erhebliche Bewachungskosten für das Pu anfallen würden.
Verbrennung langlebiger Transuran-Abfälle:
Beim Betrieb konventioneller Reaktoren entstehen bekanntlich
radioaktive Alphastrahler mit der Ordnungszahl über 92.
Die Abfälle - i. w. Neptunium, Americium, Curium, Berkelium und
Californinum - sind für den Großteil der Hitze- und Strahlenentwicklung
im abgebrannten Kernbrennstoff über einen Zeitraum von bis zu
100.000 Jahren verantwortlich.
Auch diese Aktiniden können in Spezialbrennelementen im Schnellen Brüter gespalten werden.
Die entstehenden Spalttrümmer haben in der Regel nur noch eine Halbwertszeit von einigen hundert Jahren und erleichtern damit die Entsorgung dieser Abfallkategorie enorm.
Forschungen zu diesem Thema werden überall auf der Welt betrieben; in Deutschland wurden sie allerdings seit der Energiewende drastisch zuück gefahren.
Russland beabsichtigt mit seinen beschriebenen Brütern der BN-Klasse alle seine bislang generierten Aktinidenabfälle zu verbrennen und diese Technologie später auch im Westen zu verkaufen.
Einige technische Merkmale des Brüters
Charakteristisch für den Brutreaktor ist die Verwendung schneller Neutronen.
Nur sie ermöglichen den Prozess des Brennstoffbrütens vom Uran 238 zum Plutonium.
Damit verbietet sich auch die Verwendung von Wasser als Kühlmittel, denn die Wasserstoffatome würden die schnell fliegenden Neutronen schon nach wenigen Stößen abbremsen, also moderieren.
Das Kühlmittel der Wahl ist deshalb beim Schnellen Brüter das (atomar leichte) Flüssigmetall Natrium. Es ist allerdings mit Vorsicht zu handhaben, denn beim Zutritt von Luft oder Wasser - im Falle eines Lecks an den Rohrleitungen - fängt Natrium an zu brennen.
Aber die Vorteile von Natrium überwiegen seine Nachteile bei weitem.
So behält dieses Metall seinen flüssigen Aggregatszustand in dem weiten Bereich zwischen 100 und 1000 Grad Celsius bei und kann bei 500 Grad sicher betrieben werden.
Des weiteren leitet es die Wärme hervorragend ab - viel besser als Wasser bzw. Dampf - sodass sich Temperaturspitzen im Kühlsystem kaum aufbauen können.
Und es muss nicht (wie das Wasserdampfsystem beim LWR) unter mehr als hundert Atmosphärendruck gesetzt werden. Der Reaktortank beim Brüter ist kein dicker Stahlbehälter, sondern gleicht eher einem "Fass", in dem sich das Natrium nahezu drucklos bewegt.
Sicherheitstechnisch besonders vorteilhaft ist der Umstand, dass man mit Natrium (z. B. beim Ausfall der Pumpen) die Wärme passiv, via Naturumlauf, abführen kann.
Bei gewissen Notsituationen ist also der Eingriff des Betriebspersonals überhaupt nicht erforderlich, sondern der Reaktor geht selbsttätig in den sicheren Zustand über.
Historisches zum SNR 300
Das deutsche Brüterkraftwerk SNR 300 wurde 1972 vom damaligen Bundeskanzler Willy Brandt auf den Weg gebracht.
Seine Begründung dafür ist heute noch gültig:
Der Schnelle Brüter soll das in den Leichtwasserreaktoren erzeugte
Abfallprodukt Plutonium sinnvoll wiederverwenden.
Zudem soll der Brüter die knappen Uranvorräte wirtschaftlich nutzen.
Zur Realisierung wurde das damalige Kernforschungszentrum Karlsruhe mit der Beistellung der F+E-Leistungen beauftragt. Interatom/Siemens sollte die Anlage in Kalkar errichten, Alkem die Pu-Brennstäbe beistellen und RWE den Brüter betreiben.
In Holland und Belgien konnten dafür Kooperationspartner gewonnen werden.
Nach vielen Widerständen (zumeist politischer Art) war die Anlage unter der Kanzlerschaft Helmut Kohl im Jahr 1985 fertiggestellt.
Just zu diesem Zeitpunkt wurde der SPD-Genosse Johannes Rau zum Ministerpräsidenten des Sitzlandes Nordrhein-Westfalen gewählt.
Er beschloss die "Kohle-Vorrang-Politik" und verkündete offen, dass NRW notfalls so lange gegen den Brüter prozessieren wird, bis dessen sanfter Tod eingetreten ist.
Da NRW für die Genehmigung de SNR 300 zuständig war, konnte er dies in die Tat umsetzen.
Die anschließenden Prozesse gingen bis vor das Bundesverfassungsgericht; die für den Betreiber positiven Urteile konnten allerdings nicht realisiert werden.
Mittlerweile eröffnete Rau den 50 Quadratkilometer großen Braunkohletagebau Garzweiler II.
Für die Subventionierung der Steinkohle wurden (via "Kohlepfennig") insgesamt mehr als - umgerechnet - 150 Milliarden Euro aufgebracht.
Demgegenüber hat der SNR 300 dem deutschen Steuerzahler insgesamt 2 Milliarden Euro gekostet.
Als absehbar war, dass Rau und seine Genossen der Inbetriebnahme des SNR 300 nicht mehr zustimmen würden, beschloss die Bundesregierung das Projekt zu beenden.
In der Presserklärung des Forschungsministers Heinz Riesenhuber vom 21. März 1991 wird knapp vermerkt: "Die Verantwortung für das Ende von Kalkar liegt eindeutig beim Land Nordrhein-Westfalen".
Vier Jahre später wurde das Brüterkernkraftwerk Kalkar samt Gelände für 5 Millionen DM an einen holländischen Unternehmer verkauft, der es zu einem Rummelplatz á la Disneyland umbaute.
Der Kühlturm wird seitdem für Kletterübungen benutzt.
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Günter Keil
2017-04-14 de
Russland schenkt der Welt die ungefährliche Kernkraft
Russische Forschungen und ihre Früchte
In zahlreichen Meldungen konnte man in den letzten Jahren lesen, dass Russland sehr stark in seine kerntechnische Forschung und Entwicklung investiert und inzwischen eine eindrucksvolle Palette von Kernkraftanlagen der unterschiedlichsten Technologien besitzt.
Die Früchte dieser langfristigen Strategie, die Nutzung der Kernkraft zu einem Schwerpunktbereich der russischen Industrie zu machen, führten letztlich auch zu Exporterfolgen, da ihre Kernkraftwerke zu den modernsten und sichersten im weltweiten Angebot gehören - und nicht zuletzt weil diese Exportoffensive auch durch attraktive Finanzierungsangebote begleitet wird.
Absturz der größten deutschen Energiekonzerne
Der wohl größte Unterschied in der Bewertung der Kerntechnik zwischen Russland - und inzwischen auch China - gegenüber den westlichen Industrieländern zeigte sich bereits nach dem schweren Unfall von Tschernobyl.
In den westlichen Ländern und besonders in Deutschland, wo die Anti-Kernkraft-Bewegung mächtigen Auftrieb erfuhr, reagierte die Elektrizitätswirtschaft fast schuldbewusst und weinerlich.
Man hoffte wohl in den Vorstandsetagen, dass die unbestreitbaren Vorteile ihrer Kernkraftwerke der Politik wohl bewusst waren und man nach einer gewissen Zeit der Kritik und der Angstmacherei wieder zum ruhigen Tagesgeschäft zurückkehren würde.
Diese Haltung hatte sich bereits vor dem Unfall in Fukushima als völlige Fehleinschätzung herausgestellt - und das Ergebnis ist heute ein Absturz der größten Energiekonzerne mit realer Aussicht auf den vollständigen Bankrott.
Japan
Auch in den anderen westlichen Industrieländern - insbesondere in Japan - hat Fukushima zu einer Zurückhaltung beim weiteren Ausbau der Kernkraft geführt.
Osteuropa
In den Ländern Osteuropas hingegen überhaupt nicht:
Dort hofft man mit Hilfe neuer Kernkraftwerke weniger vom russischen Erdgas abhängig zu werden - aber diese neuen Reaktoren kommen auch aus Russland...
Betrachtet man die russische Energiepolitik, so gibt es offenbar eine doppelte Strategie:
Mit dem Erdgas werden harte Devisen in Europa verdient.
Besonders die Deutschen mit ihrem Atomausstieg brauchen immer mehr davon.
Sie sind Putins beste Verbündete - und daran ändern auch gelegentliche, für die Medien gedachte Mahnungen in Bezug auf die Menschenrechte nichts.
Russlands Energiezukunft ist die Kernenergie.
Dafür will man technologisch führend sein und investiert massiv in Forschung und Entwicklung.
Die fortschrittliche Kerntechnik deckt den eigenen Energiebedarf und erobert zugleich einen beachtlichen Teil des Weltmarktes für den Neubau von Kernreaktoren.
Russlands Einstieg in die Suche nach der besten Lösung
"Wie muss eine zivil nutzbare neue Kerntechnologie konzipiert sein, die kein einziges hohes und unakzeptables Risiko mehr aufweist - und damit unstrittig als sicher und ungefährlich gelten darf, was dann ihre Akzeptanz in der Gesellschaft ermöglicht und rechtfertigt ?"
Risiken und Bedrohungen der bisherigen Kerntechnologien
Die in der Vergangenheit entwickelten Nukleartechnologien enthalten Risiken, die vermutlich niemals eliminiert werden können.
Tschernobyl:
Dieser ursprünglich für die Kernwaffenproduktion gebaute Reaktor -
der nur im Bereich der ehemaligen Sowjetunion und dort nur in wenigen
Anlagen existierte - war durch einen geradezu "kriminellen"
Reaktivitätsverlauf gekennzeichnet, denn seine Leistung stieg mit
steigender Kerntemperatur weiter an.
Schwere Bedienungsfehler der Betreibermannschaft führten dadurch zur Katastrophe.
Die Leichtwasserreaktoren in den westlichen Ländern weisen hingegen eine fallende Reaktivität bei steigender Kerntemperatur auf.
Selbst für den heutigen relativ bescheidenen Gesamtbestand an thermischen Reaktoren rechnet man damit, dass die Reserven des billigen U-235 nur ca. 50 Jahre reichen.
(Anm.: So bleibt in den "abgebrannten" Brennstäben der üblichen Leichtwasserreaktoren (LWR) der weitaus größte Teil des eingesetzten Natururans U-235 im "Abfall", der tatsächlich ein wertvoller Brennstoff ist - allerdings nicht für die LWR.)
Dieses Risiko der Erschöpfung der Brennstoffressourcen kann nur durch den raschen Übergang zu schnellen Reaktoren mit geschlossenem Brennstoffkreislauf überwunden werden.
Schließlich besteht ein weiteres ökonomisches Risiko durch zu erwartende Versicherungskosten wegen realer aber recht ungewisser Bedrohungen durch schwere und katastrophale Unfälle.
Um diese Risiken zu eliminieren (im Sinne von "ausreichend unterdrücken") reicht es nicht, mit Wahrscheinlichkeits-Analysen zu arbeiten.
Wegen des katastrophalen Ausmaßes der Schäden für den Fall, dass der Unfall eintritt; und wegen der beträchtlichen Unsicherheiten, die durch eine sehr karge Statistik derartiger Ereignisse bestehen.
Deshalb schafft allein eine wissenschaftliche und technische Bestimmung im Sinne des Determinismus, die für eine gerechtfertigte Beschreibung und Eliminierung der Gründe für die Risiken und Bedrohungen benutzt wird, eine notwendige Garantie, "um uns aus diesem Schlamassel herauszuholen".
Es gilt daher, eine "Inhärente Sicherheit für Kernenergie" (NP-IS) zu erreichen, wobei man die direkte Anwendung der Naturgesetze, eine von Anfang an zweckmäßige Wahl spezieller Technologien und Strukturmaterialien, Gestaltung der Reaktorstruktur und des Fabrik-Designs für den Reaktor sowie für den Brennstoffkreislauf.
Das NP-IS-Prinzip schließt "Selbstschutz"-Eigenschaften der Reaktoren wie auch passive Sicherheits-Hilfsmittel ein, wie sie schon jetzt teilweise eingesetzt werden.
Bei einigen Kernreaktortypen kann NP-IS derart auf Effizienz "designed" werden, dass alle oder der Hauptteil der technisch möglichen Unfallauslöser - einschließlich des menschlichen Faktors - durch einen Selbstschutz blockiert werden kann, und das ohne die Aktionen von aktiven Sicherheitsmaßnahmen und ohne das Eingreifen des Personals.
Das Ergebnis der Arbeiten: Ein sicherer Reaktortyp
Die Forderung nach einem Selbstschutz-Verhalten führte zur Wahl eines schnellen Reaktors mit einem besonders harten Neutronenspektrum und einem geschlossenen, im Gleichgewicht befindlichen Brennstoffkreislauf als das o.g. "Basiselement".
Die "klassischen" schnellen Reaktor-Brüter vom französischen Superphenix-Typ (Anm.: ...und ebenso der deutsche schnelle Brüter in Kalkar) kamen nicht in Frage, weil sie nur für die Eliminierung einer der besonderen Bedrohungen - die rasche Erschöpfung der Brennstoffressourcen - konzipiert wurden und kein ausreichendes Selbstschutz-Potenzial besitzen.
Die Realisierung
Somit wurde der schnelle, bleigekühlte Reaktor als die beste Lösung gewählt.
Im Jahre 2010 startete die russische Regierung ihr Forschungsprogramm "Entwicklungsstrategie der Kernkraft in Russland in der ersten Hälfte des 21-ten Jahrhunderts" als innovative Plattform.
Es enthielt das Zielprogramm "Nukleartechnologien der neuen Generation von 2010-2015-2020".
Es wurde weiterhin unterstützt im Projekt der Präsidenten-Kommission für die Modernisierung und die technische Entwicklung der russischen Wirtschaft - "Neue technologische Plattform: Geschlossener Brennstoffkreislauf und schnelle Reaktoren".
Das Projekt zielt insbesondere auf die Konstruktion des bleigekühlten Demonstrationsreaktors BREST-300 und die Unternehmung für die Schließung des Gleichgewichts-Brennstoffkreislaufs.
Zusätzliche Anmerkungen:
Entwicklung des BREST-300
Russland ist Mitglied beim Internationalen Forum IV. Generation und der bleigekühlte schnelle Reaktor ist einer der 6 technologischen Schwerpunkte dieser Arbeitsgemeinschaft, den selbstverständlich Russland mit seiner Entwicklung des BREST-300 weitgehend ausfüllt.
Dieser Prototyp-Reaktor, der 300 MW elektrische Leistung besitzt, soll bis 2020 fertiggestellt sein.
Damit steht das Land m.E. an der Spitze der kerntechnischen Entwicklungen in der Welt, denn mit seiner eindrucksvollen und konsequenten Sicherheitsphilosophie kann die zivile Nutzung der Kernkraft eine sehr viel größere gesellschaftliche Akzeptanz erhalten.
Eben das war von vornherein das Ziel der russischen Ingenieure und ihre gründliche Problemanalyse, ihr sich daraus ergebender Anforderungskatalog und schließlich die Auswahl der geeignetsten Technologie mit anschließender Entwicklung und dem Bau eines Demonstrationskraftwerks lässt alle westlichen, durchweg auf einzelne Verbesserungen abzielenden Aktivitäten nicht gerade im besten Licht dastehen.
Ein Grund für diesen Vorsprung könnte sein, dass schon seit vielen Jahren in allen russischen - und früher sowjetischen - Regierungen der technische Sachverstand auf der höchsten politischen Ebene auffallend stark war.
Das war eine gute Voraussetzung dafür, dass vorausschauende Planwirtschaft bestens funktionierte.
In Deutschland haben wir inzwischen auch eine Planwirtschaft im Energiesektor; nur ist sie leider eine Katastrophe, weil niemand in der Regierung auch nur eine schwache Ahnung von Wirtschaft und Technik hat.
Ist das Votum der Ethik-Kommission am Ende eine Zustimmung zur Kernkraft?
"Besagte Ethikkommission berief sich mit ihren Empfehlungen vor allem auf ein "absolutes und nicht abwägbares Risiko", das mit der Kernenergienutzung verbunden ist, und das nicht zu verantworten sei, wenn es zugleich risikoärmere (und gesellschaftlich weniger umstrittene) Methoden der Energieerzeugung gibt.
Das trifft den Nagel auf den Kopf.
Spätestens wenn BREST-300 am Netz ist, hat sich das Verdikt der Ethikkommission in ein Votum für die Kernenergie verwandelt.
So führen russische Ingenieure die Mitglieder der Ethikkommission vor.
Deren Gesichter - und auch das der Kanzlerin - möchte man sehen, wenn sie diese Botschaft erhalten - und sie verstehen.
⇧ 2016
⇧ 2015
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Bluenews-org
2015-07-25 de
Atommüll verwertender Brutreaktor BN-800 ging in Betrieb.
Die Inbetriebnahme eines neuen Kernreaktors ist für die deutschen Medien kein Thema.
Insofern ging die Inbetriebnahme des Reaktors BN-800 im russischen Kernkraftwerk Beloyarsk am 27.Juni 2014 nicht in den Medien unter - sie wurde einfach nicht erwähnt.
Russland, Indien und China forschen - Deutschland schaltet ab.
Der BN-800 Reaktor im russischen Kernkraftwerk Belojarsk (bei Jekaterinburg) ist ein sogenannter natriumgekühlter "Schneller Reaktor"
und wurde vor einem Jahr erstmals "kritisch", was nichts anderes bedeutet, als das der Reaktor eine sich selbst erhaltende Kettenreaktion erreicht hatte.
Kontinuierlich wurde dann der "Schnelle Brüter" in weiteren Test auf seine elektrische Nennleistung von knapp 800 MW hochgefahren und ist somit momentan weltweit der größte in Betrieb befindliche Brutreaktor.
Keine Endlagerung des Atommülls mehr notwendig
Brutreaktoren weisen im Vergleich zu den üblichen Leichtwasserreaktoren einen hohen Wirkungsgrad auf.
Leichtwasserreaktoren nutzen nur ein bis zwei Prozent ihres Kernbrennstoffes.
BN-Reaktoren hingegen rund 50 mal soviel.
Das Besondere des BN-800
Das, was bei Leichtwasserreaktoren zu "Atommüll" wird, ist für den BN-800 Brennstoff.
Schnelle Brüter können den weltweit angefallenen "Atommüll" aus den konventionellen Druckwasserreaktoren der letzten 60 Jahre nahezu vollständig verwerten und in wertvolle Energie verwandeln ...
Freiraum
2015-07-17 de
BN-800 - läuft. Endlager werden überflüssig!
Am 24. Juni erreichte im russischen Kernkraftwerk Belojarsk (bei Jekaterinburg) der vierte Reaktorblock mit dem Namen BN-800 eine selbsterhaltende Kettenreaktion und wird nun nach weiteren Tests kontinuierlich bis zum Jahresende auf seine elektrische Nennleistung von knapp 800 MW hochgefahren.
Er ist momentan der größte in Betrieb befindliche Brutreaktor weltweit.
Das Konzept der schnellen Brüter ist besonders interessant, da sie den "Atommüll" aus den konventionellen Druckwasserreaktoren nahezu vollständig verwerten können.
Neben Russland forschen und forschten auch andere Länder an der Brütertechnologie.
Jedoch nur Russland, China und Indien betreiben aktuell ernsthaft die Kommerzialisierung dieser Reaktoren.
Neben wenigen Nachteilen und recht geringen Risiken haben diese Reaktoren den unschätzbaren Vorteil, den weltweit angefallenen Atommüll der letzten 60 Jahre in kostbare Energie zu verwandeln.
Neben dem Wegfall des Endlagerproblems wurde mit dieser Technologie faktisch ein neuer "Rohstoff" erschlossen, der die Stromversorgung für die nächsten Jahrzehnte in den AKW-betreibenden Ländern versorgungsunkritisch sicherstellen könnte.
Denn der Rohstoff "Atommüll" lagert ja bereits in diesen Ländern, die ihn mittels solcher Reaktoren verbrauchen könnten.
Neben den Generation IV-Reaktorkonzepten und dem Laufwellen-Reaktor (und im letzten Schritt dem Fusionsreaktor), welche alle noch mehr oder weniger theoretische Konzepte sind, ist die Brutreaktortechnologie damit die momentan einzige praktisch realisierte Technologie, die die Vorteile der Energiegewinnung durch physikalische Umwandlungsprozesse mit der endgültigen Lösung des Endlagerproblems kombiniert.
Bis ca. 2020 soll in Belojarsk mit dem größeren BN-1200 ein weiterer Brutreaktor ans Netz gehen, während in Deutschland in etwa zur selben Zeit das letzte AKW stillgelegt werden soll.
Weltweit sind in 31 Ländern 440 Kernkraftwerke in Betrieb und in 15 Ländern 67 Kernkraftwerke im Bau.
In Planung befinden sich derzeit 167 Kernkraftwerke (jeweils Stand 2014).
⇧ 2014
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2014-09-05 de
Atom-Müll als Energiequelle: Russland baut ökologische Atomreaktoren
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Rainer Klute und Dominik Wipplinger
2014-01-16 de
Schneller Reaktor BN-800 wird erstmals angefahren
Im Kernkraftwerk Beloyarsk hat der erste Anfahrvorgang des neuen Blocks 4 begonnen.
Das Spannende daran:
Beloyarsk 4 ist das erste Exemplar eines natriumgekühlten Schnellen Reaktors vom Typ BN-800.
Zwei weitere Reaktoren dieses Typs sind für das KKW Sanming in China geplant.
In Russland selbst wird es wohl bei diesem einen BN-800 bleiben.
Dort setzt man bereits auf den Nachfolger, den weiterentwickelten BN-1200.
Plutonium-Brenner
Der BN-800 im KKW Beloyarsk ist als Schneller Brenner ausgeführt.
Anders als ein Schneller Brüter verbraucht er mehr Plutonium, als er erzeugt.
Dieses Mehr an Plutonium stammt in diesem Fall aus russischen Militärbeständen, ist waffenfähig und wird in Form von MOX-Brennelementen in den BN-800 eingebracht.
Der neue Reaktor wird also nicht nur Strom erzeugen, sondern durch die Nutzung des Plutoniums als Brennstoff auch zur nuklearen Abrüstung beitragen.
Bis zu drei Tonnen waffenfähiges Plutonium kann der BN-800 pro Jahr auf das Niveau üblicher gebrauchter Brennelemente abbauen.
⇧ 2013
Nuklearia / Rainer Klute
2013-11-23 de
Neue russische Kernreaktoren sollen Atommüll vernichten
Wie der Informationsdienst Nucnet berichtet, hat die russische Regierung den Bau von 21 neuen Kernreaktorblöcken bis zum Jahr 2030 beschlossen.
Russland setzt damit auf eine Technik, die anders als Sonne und Wind stabil, planbar, kostengünstig und bedarfsgerecht Strom liefert.
Im Unterschied zu Kohle und Gas ist Kernenergie praktisch emissionsfrei.
Die neue Reaktoren sollen zum Teil Alt-Kernkraftwerke ablösen, die in den nächsten Jahren das Ende ihrer Lebensdauer erreichen.
Russland baut aber auch zusätzlich neue Kernkraftkapazitäten auf.
18 der neuen russischen Kraftwerkseinheiten sind Leichtwasserreaktoren des Typs WWER-1200.
Dieser aktuelle russische Standardtyp zählt zur Reaktorgeneration III+ und kann seinen Kern auch ohne Strom und Personal mindestens 72 Stunden lang kühlen und ist gegen die sogenannte Kernschmelze ausgelegt.
Die Nuklearia begrüßt jedoch besonders den Bau von drei BN-1200-Reaktoren.
Der BN-1200 ist ein sogenannter Schneller Reaktor der Generation IV.
Er zeichnet sich aus durch höhere Betriebssicherheit, höhere Brennstoffnutzung und die Möglichkeit, Atommüll abzubauen.
Die höhere Betriebssicherheit erreicht der BN-1200 durch flüssiges Natrium als Kühlmittel.
Es ermöglicht einen Betrieb unter Normaldruck.
Ein WWER-1200 und auch andere Leichtwasserreaktoren benutzen als Kühlmittel Wasser unter hohem Druck.
Dies bedingt in einem Schadensfall immer die Notwendigkeit des aktiven Personaleingriffs und das Problem der Wasserstofffreisetzung wie in Fukushima-Daiichi.
Anders der BN-1200:
Er verbleibt im Schadensfall auch ohne aktive Gegenmaßnahmen sehr lange Zeit im sicheren Zustand.
Ein Leichtwasserreaktor nutzt heute hauptsächlich das Uran-Isotop 235.
Das kommt im natürlichen Uran allerdings nur zu 0,7 Prozent vor und muss deshalb angereichert werden.
Die übrigen 99,3 Prozent des Natururans bestehen aus Uran-238, das der Leichtwasserreaktor nicht verwenden kann.
Dieses Uran-238 bleibt daher als Atommüll übrig - zusammen mit Resten des Urans-235, den Spaltprodukten und den sogenannten Transuranen wie zum Beispiel Plutonium.
Der BN-1200 verwertet sowohl Uran-235 wie auch Uran-238 vollständig.
Das erreicht er ebenfalls durch das Kühlmittel Natrium.
Es bremst die Neutronen nicht ab, und die schnellen Neutronen sind in der Lage, auch die Uran-238-Kerne zu spalten.
Dank seiner hohen Effizienz kommt der BN-1200 mit einem Bruchteil des Brennstoffs aus
und hinterlässt weit weniger langlebigen Atommüll.
Schnelle Neutronen spalten aber nicht nur Uran-238-Kerne.
Der BN-1200 verwertet auch das in Leichtwasserreaktoren anfallende Plutonium,
schließt den Brennstoffzyklus
und leistet so seinen Beitrag zur Lösung des Atommüllproblems.
Russland verfügt über erhebliche Erfahrungen mit natriumgekühlten Schnellen Reaktoren.
Bereits seit 33 Jahren läuft im Kernkraftwerk Belojarsk mit dem BN-600 ein Vorläufer des BN-1200.
Im nächsten Jahr soll dort der BN-800 als weiterer Vertreter der BN-Baureihe den Betrieb aufnehmen.
Er nutzt Plutonium aus russischen Kernwaffen als Brennstoff und vernichtet es dadurch.
Die ersten drei BN-1200-Einheiten markieren den Einstieg in Russlands neue Kernenergiestrategie, die den langfristigen Umstieg auf Schnelle Reaktoren vorsieht.
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Nuclear Power in Egypt
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↑ 2015
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Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen.
Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
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Emerging Nuclear Energy Countries
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PEi Power Engineering International
2022-03-28 en
Kenya selects two sites for nuclear power production
The government plans to follow in South Korea's footsteps by targeting 95% of its construction vendors from foreign sources.
"That arrangement means the vendor comes with expertise.
They provide everything.
They come, build, operate then transfer.
Just a normal arrangement that is happening in the Express Way,"
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Nebelspalter / Alex Reichmuth
2021-09-30 de
Zehn Jahre nach «Fukushima»: Atomkraft auf dem Vormarsch
Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen. Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
Italien
Der italienische Umweltminister Roberto Cingolani hat an einem Tabu gerüttelt.
Er hat durchblicken lassen, dass die Atomkraft für Italien eine Option sein könnte.
Das hat ihm einen Sturm der Entrüstung eingebracht - und Morddrohungen.
Nach dem Unglück von Tschernobyl 1986 hat Italien seine drei Atommeiler abgeschaltet.
In zwei Abstimmungen - 1987 und 2011 - haben sich die Italienerinnen und Italiener gegen Kernkraft ausgesprochen.
Doch jetzt hat sich Cingolani erlaubt, auf die Vorteile der vierten Generation von Atomkraftwerken hinzuweisen, die sich weltweit in Entwicklung befindet.
«Wenn sich irgendwann herausstellt, dass nur wenige Kilogramm radioaktiver Abfälle anfallen, die Sicherheit hoch und die Kosten niedrig sind, wäre es töricht, diese Technologie nicht in Betracht zu ziehen», sagte Roberto Cingolani.
Seine Leibwache musste daraufhin verstärkt werden.
Neue Reaktoren in Bangladesch und Ägypten
Ob Italien je wieder in die Atomkraft einsteigt, steht in den Sternen.
Tatsache ist aber, dass sich mehrere Länder neu für die Kernenergie entschieden haben - oder sogar schon an Reaktoren bauen.
Bangladesch und Türkei
So werden derzeit je zwei Reaktoren in Bangladesch und in der Türkei errichtet.
Ägypten und Usbekistan
Auch Ägypten und Usbekistan wälzen konkrete Pläne für einen Einstieg in die Kernkraft.
Es gibt zudem eine lange Liste von Ländern, die an der Atomtechnologie zumindest sehr interessiert sind.
Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Zu ihnen zählen Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda
Auch Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda klären ab, ob sie in die Technologie einsteigen wollen.
Keine Todesopfer wegen «Fukushima»
Vor zehn Jahren ereignete sich der Atomunfall im japanischen Fukushima.
Gleich bei mehreren Reaktoren kam es zu einer Kernschmelze.
Obwohl wegen «Fukushima» kein einziger Mensch ums Leben kam, war der Unfall für die Kernkraft weltweit ein herber Rückschlag.
Japan
Japan nahm seine ganze Flotte, die aus 54 Reaktoren bestand, vorübergehend vom Netz.
Deutschland
Deutschland schaltete mehrere Reaktoren definitiv ab und will bis Ende nächstes Jahr die letzten sechs Atommeiler stilllegen.
Schweiz
Die Schweiz beschloss, keine neuen AKW mehr zu bauen.
Hierzulande bezeichnen AKW-Gegner die Atomenergie regelmässig als «veraltete Technologie».
Doch die Kernenergie ist heute wieder auf dem Vormarsch.
Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA)
Zum ersten Mal seit dem Unglück von Fukushima hat die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) ihre Prognose zum weltweiten Ausbau nach oben revidiert.
Bis 2050 könnten sich demnach die Produktionskapazitäten für Atomstrom von heute 392 Gigawatt auf 792 Gigawatt verdoppeln.
Das entspricht zumindest dem Maximalszenario im jüngsten Jahresbericht der IAEA (siehe hier).
10 Prozent des Stroms kommen aus der Atomkraft
792 Gigawatt - das sind 10 Prozent mehr, als die Agentur letztes Jahr geschätzt hat.
In einem konservativen Szenario der IAEA würde die Produktionskapazität 2050 hingegen auf dem heutigen Niveau bleiben.
2020 stammten rund 10 Prozent des weltweit erzeugten Stroms aus der Kernkraft.
Reaktoren im Bau
Derzeit befinden sich 52 Reaktoren im Bau,
davon 13 in China,
7 in Indien
und 4 in Südkorea.
Reaktoren in Betrieb
Ende letzten Jahres waren
weltweit 442 Atomreaktoren
in 32 Länder in Betrieb.
Am meisten Reaktoren standen
in den USA (94),
gefolgt von Frankreich (56)
und China (50).
Allgemein wird erwartet, dass der Stromkonsum bis 2050 enorm zunimmt.
Eine Verdopplung der nuklearen Produktionskapazitäten würde den Anteil der Atomkraft an der Stromproduktion darum «nur» von 10 auf 12 Prozent steigern.
Bleibt die Kernenergieproduktion dagegen auf dem heutigen Niveau, würde ihr Anteil gar auf 6 Prozent fallen.
Polen
Polen will fünf Reaktoren bauen
Neu in die Kernkraft einsteigen will auch Polen.
Das osteuropäische Land ist heute zu über 70 Prozent von Kohlestrom abhängig und sucht wegen des Klimaschutzes nach Alternativen.
Im letzten Februar legte die polnische Regierung ein Strategiepapier vor, gemäss dem spätestens 2026 mit dem Bau eines ersten Reaktors begonnen werden soll.
Bis 2043 sollen dann nicht weniger als fünf Reaktoren in Betrieb sein.
Gemäss der polnischen Regierung sind AKW die «billigste Energiequelle unter Berücksichtigung der Gesamtkostenbilanz und der Betriebszeit» und könnten die «energetische Sicherheit des Landes» absichern.
Wie die IAEA schreibt, ist eine Verdopplung der Kernkraftkapazitäten bis 2050 nur möglich, wenn sich im Atomsektor neue Technologien durchsetzen.
Kleine und modulare Reaktoren
Eine Option sind kleine und modulare Reaktoren.
Solche Minireaktoren will etwa die amerikanische Firma TerraPower errichten, die vom IT-Unternehmer Bill Gates gegründet wurde.
Grossbritannien
Unter anderem sieht Grossbritannien den Bau von Minireaktoren vor, um seine ambitionierten Klimaziele zu erreichen.
USA
US-Präsident Joe Biden setzt ebenfalls auf die Vorteile solcher kleinen Reaktoren.
China
China testet einen Thorium-Reaktor
In Zukunft sollen Atomreaktoren auch sicherer werden und weniger Abfälle hinterlassen.
Einen entsprechenden Reaktortyp will China in der Stadt Wuwei im Nordwesten des Landes testen.
Wie das Fachmagazin «Nature» vor wenigen Tagen berichtete, soll der Testreaktor mit Thorium und Flüssigsalz statt Uran betrieben werden.
Wenn das Experiment gelingt, will China bis 2030 einen Reaktor dieses Typs bauen, der genug Strom für eine Kleinstadt liefert.
«Es gibt keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien.»
Europa
In Europa tobt derweil ein Kampf um die Atomkraft.
Deutschland und Österreich
Während Länder wie Deutschland und Österreich bremsen, haben
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn in einem Brief an die EU-Kommission ihre Unterstützung für die Förderung der Kernenergie betont.
EU-Kommission muss sich für oder gegen Kernkraft entscheiden
Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC)
Positiv zur Kernkraft geäussert hat sich auch die Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC).
In einem Bericht vom letzten März schrieb das JRC, es gebe «keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien» (siehe hier).
Die EU-Kommission muss nun entscheiden, ob sie die Atomenergie im Rahmen ihrer grünen Finanz-Taxonomie für Investitionen empfiehlt.
Offenbar tut sich die Kommission mit dem Entscheid schwer, denn dieser wird schon seit einigen Monaten erwartet.
Er ist nun aber für November angekündigt.
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⇧ 2022
NZZ
2022-09-02 de
Kalifornien hält nun doch länger an der Kernenergie fest
Mit einem Bündel an Massnahmen treibt Sacramento den Kampf gegen den Klimawandel voran.
Dazu gehört auch der kontroverse Entscheid, das letzte Kernkraftwerk des Gliedstaats
länger als geplant laufen zu lassen.
▶USA: Kernenergie │ ▶Kernenergie: USA
Was wir unterstützen:
Fortführung und Weiterentwicklung der Kernenergietechnik.
Bestehende Kernkraftwerke sollen so lange betrieben werden, wie deren Sicherheitsstandard dies erlaubt.
Neue Kernkraftwerke.
Vorstösse auf kantonaler und eidgenössischer Ebene für die Kernenergie.
Was wir ablehnen:
Den Jahrhundert-Unsinn "Energiewende".
Das sture Kopieren des deutschen Weges zum "Atomausstieg".
Alle Zwangsmassnahmen zum Stromsparen und marktverzerrende, zusätzliche Stromabgaben wie die KEV.
Verfassungsänderungen und Gesetze, die den Ausstieg aus der Kernenergie zum Ziel haben.
Der Verein Kettenreaktion steht für
langfristige und damit nachhaltige Entscheide in der Energiepolitik.
Weil kurzfristige auf Personen-, Macht- und Parteipolitik basierende Entscheide, wie der Ausstieg aus der Kernenergie und die darauf fussende Energiestrategie 2050 dem langfristigen Charakter einer zukunftstauglichen Energieversorgung widersprechen.
Dr. Hans Rudolf Lutz / Ehem. Leiter des Kernkraftwerks Mühleberg
2022-02-11 de
Die zweite nukleare Ära
Ausserhalb von Ländern wie der Schweiz oder Deutschland, die sich
kurzund mittelfristig aus der Kernenergie verabschieden wollen,
geht die Entwicklung der Nukleartechnik weiter.
Gerade die Erfahrungen nach dem Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi
haben zum
Beginn einer zweiten nuklearen Ära
geführt, die insbesondere die Klimaschutzmassnahmen einzelner Länder unterstützen kann.
Kurzer Rückblick auf die erste nukleare Ära
In seinem im Jahr 1994 publiziertem Buch mit dem Titel «The First Nuclear Era» hat der amerikanische Nuklearpionier Alvin M. Weinberg die Rolle der USA beim Aufbau der ersten grossen Serie von Kernreaktoren beschrieben.
Es handelte sich dabei um die beiden Leichtwasserreaktortypen
Pressurized Water Reactor (PWR) und Boiling Water Reactor (BWR).
Zusammen mit den kanadischen Schwerwasserreaktoren und den englischen Graphitreaktoren
gehörten sie zur Klasse der Generation II-Typen, wie man sie heute nennt.
Die amerikanischen Leichtwasserreaktoren wurden in den Jahren 1960 bis 1990 erstellt.
Dazu gehören auch vier der fünf Schweizer Kernkraftwerkseinheiten:
Beznau-1 und -2, Mühleberg und Leibstadt.
Die Anlage Gösgen ist mit einem Reaktor deutscher Herkunft errichtet worden.
In den USA standen 1990 über 100 dieser Reaktoren, in Frankreich 58 (einer auf Lizenzen basierenden Eigenentwicklung) und in Japan 54.
Weinberg betrachtet den Beginn der Neunzigerjahre als Ende der ersten nuklearen Ära.
Danach wurden wegen der Reaktorunfälle Three Mile Island und Tschernobyl sowie wegen des steigenden öffentlichen Widerstands in den USA keine weiteren Reaktoren der Generation II mehr gebaut.
Man muss hier allerdings hinzufügen, dass die in den USA ursprünglich auf 40 Jahre beschränkte Betriebsdauer bei den noch verbleibenden Anlagen von der Bewilligungsbehörde NRC auf 60 und bei weiteren vier bereits auf 80 Jahre erhöht wurde.
Das bedeutet:
Es werden auch noch nach dem Jahre 2060 Kernkraftwerke mit Reaktoren der Generation II in Betrieb stehen!
Die Entwicklung der Reaktortypen der Generation III und III+
Basierend auf den Erfahrungen
des Reaktorunfalles in Three Mile Island und einer Reihe weiterer Störfälle begannen die Reaktorbauer in verschiedenen Ländern mit der Weiterentwicklung der Reaktortypen der Generation II zu neuen Typen
der sogenannten Generation III und Generation III+.
Sie haben alle die folgenden neuen Charakteristika:
Die Wahrscheinlichkeit eines Unfalles mit Kernschmelze wurde von 10-4 auf 10-7 reduziert.
Die Kernschmelze, auch Corium genannt, wird noch im Reaktor selbst so gekühlt, dass sie drinnen bleibt, oder sie wird mit Hilfe eines sogenannten Core Catchers nach dem Durchschmelzen des Druckgefässes aufgefangen und innerhalb des Sicherheitsbehälters gekühlt und festgehalten.
In beiden Fällen wird die Umgebung nicht oder nur in sehr beschränktem Masse tangiert.
Weitere Neuheiten betreffen vor allem die Wirtschaftlichkeit.
Diese umfassen den besseren thermischen Wirkungsgrad, die von Anfang an geplante längere Betriebsdauer (60 bis 80 Jahre), höheren Abbrand und billigere Anreicherungskosten für die Brennelemente und günstigere Herstellungskosten (modulare Bauweise).
Hauptinitiant und Hauptanwender dieser Neuheiten sind
China,
Frankreich,
Russland
und Südkorea.
Die USA
haben sich vor allem bei der Urananreicherung (Zentrifugen- statt Diffusionsanlagen) beteiligt.
Sie haben sich daneben auf die Entwicklung der neuen Kleinreaktoren - die Small Modular Reactors (SMR) - konzentriert.
Eine erste Serie eines SMR soll noch vor Ende der 2020er-Jahre im Idaho National Laboratory in Betrieb genommen werden.
Die zweite nukleare Ära
Man übertreibt nicht, wenn man feststellt, dass heute, nach Überwindung des Schocks vom Reaktorunfall in der japanischen Anlage Fukushima-Daiichi, die neue, zweite nukleare Ära begonnen hat.
Mit Ausnahme von Belgien, Deutschland und der Schweiz gibt es kein Land, das eine «Energiewende» weg von der Nuklearenergie in eine Zukunft mit ausschliesslich sogenannter erneuerbarer Elektrizitätserzeugung gewählt hat.
Ich sage sogenannt, weil ja bekanntlich das Gros der Solarzellen aus chinesischer Produktion mit viel grauer Kohlekraftwerk-Energie stammt.
Reaktoren der Generation III und III+
(Stand 15.9.2021)
Es gibt heute bereits 20 Länder mit Kernkraftwerksanlagen der Generation III/III+ die in Betrieb, in Bau oder geplant sind.
Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto-3 in Finnland und Flamanville‑3 in Frankreich
Flamanville‑3 in Frankreich Die beiden seit über 15 Jahre in Bau befindlichen Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto-3 in Finnland und Flamanville‑3 in Frankreich werden von den ideologisch grünen Politikern nimmermüde als Beispiele zitiert, wie lange man braucht, einen Reaktor der Generation III zu bauen und wie teuer sie heutzutage zu stehen kommen.
Grossanlage Barakah in Abu Dhabi (VAE) am Persischen Golf mit vier 1450‑MWReaktoren
Ignoriert wird dabei beispielsweise die Erfolgsstory bei der Grossanlage Barakah in Abu Dhabi (VAE) am Persischen Golf mit vier 1450‑MWReaktoren, die zum Preis von USD 20,4 Mrd. von einem Konsortium unter Leitung des südkoreanischen Stromversorgers Kepco errichtet werden.
Barakah-1 nahm den kommerziellen Betrieb am 6. April 2021 auf,
Barakah-2 wurde am 14. September 2021 mit dem Stromnetz synchronisiert
und die Bauarbeiten von Barakah-3 und -4 neigen sich dem Ende entgegen.
Die bereits erwähnten SMR gehören ganz klar auch zur zweiten nuklearen Ära.
Sie werden vermutlich vor allem in dünnbesiedelten, von Grossstädten weit entfernten Gebieten sowie in Entwicklungsländern zum Einsatz gelangen.
Ihr Hauptvorteil: Das Schmelzen des Kerns kann physikalisch ausgeschlossen werden!
Klimaschutz kann die zweite nukleare Ära beschleunigen
Für grüne Politiker gilt der allgemeine Konsens:
Stromerzeugung mit Wind, Fotovoltaik und eventuell Wasserkraft ist der einzig gangbare Weg zu deren Dekarbonisierung.
Kernenergie ist für sie nach wie vor inakzeptabel.
Deutschland
Das einzige Land, das dieser Philosophie streng Folge leistet, ist Deutschland.
So wird es von unseren Mainstream-Medien wenigstens kommuniziert.
Dass unser nördlicher Nachbar gegen Ende des Jahres mit der Leitung North Stream II in grossem Stil russisches Erdgas einführen wird, scheint niemanden zu stören.
Erdgas besteht zu 93% aus Methan (CH4).
Ein Gas, das zwischen 25- bis 80-mal treibhauswirksamer ist als CO₂!
Auch bei nur geringen Leckagen aus der mehrere tausend Kilometer langen Pipeline ist die Stromerzeugung mit Erdgas praktisch gleich klimaschädlich wie Erdöl (25% besser als Kohle).
Damit ist schon jetzt klar: Deutschland wird die CO₂-Ziele der Pariser Konvention nie einhalten können.
Polen
Gut ist, dass zum Beispiel Polen - nicht wie die Schweiz - den deutschen «Energiewende»-Schwindel nicht mitmacht und seine momentan auf 60‑70 % Kohlestrom fussende Elektrizitätserzeugung langfristig auf Kernenergie umrüsten will.
Tschechische Republik
Auch die Tschechische Republik plant, in Dukovany ein weiteres Kernkraftwerk zu errichten.
Sie hat kürzlich mit der südkoreanischen Kepco Kontakt aufgenommen.
Deren Erfolg mit der Generation-III-Kernkraftwerksanlage Barakah hat sie zu diesem Schritt ermuntert.
Weltweit
Weltweit mehren sich die Stimmen, die, wie Polen und die Tschechische Republik, der Kernenergie bei der Dekarbonisierung einen grossen Stellenwert beimessen.
Äusserungen aus den USA
Stellvertretend für alle Äusserungen sei der Gouverneur des amerikanischen Bundesstaats Wyoming, Mark Gordon, zitiert:
«Nuclear power is our fastest and clearest course of becoming carbon negative.»
Ein weiterer Beweis, dass sich die zweite nukleare Ära voll im Anlaufen befindet, sind die Meldungen der internationalen Kernenergie-Nachrichtenagentur NucNet über neue Anlagen im Monat Juli 2021:
In China beginnt der Bau des SMR Linglong-1.
Das erste polnische Kernkraftwerkprojekt in Polen soll beschleunigt werden.
Die Bewilligungsunterlagen für die beiden ägyptischen Reaktorprojekte El-Dabaa-1 und -2 sind bei den ägyptischen Sicherheitsbehörden eingereicht worden.
Ein von Tractebel geführtes Konsortium soll Brasilien helfen, die Fertigstellung von Angra-3 zu bewerkstelligen.
In Slowenien wird die Bewilligung für die zweite Einheit am Standort Krsko erteilt.
Die südkoreanische Sicherheitsbehörde erteilt eine bedingte Bewilligung für den Start der Einheit Shin-Hanui-1.
Mögliche Weiterentwicklung der zweiten nuklearen Ära
China
hat im Juni 2021 seinen nächsten Fünf-Jahres Plan veröffentlicht.
Darin ist festgehalten, die Kernenergiekapazität um 20'000 MW zu erhöhen.
Mit dieser Zielsetzung baut das Land der Mitte seine Führungsposition in der Zweiten nuklearen Ära weiter aus.
USA
Das amerikanische SMR-Entwicklungsprogramm liegt im Vergleich mit den chinesischen Plänen weit zurück, ist etwas kleinkariert und nichts, womit «America great again» gemacht werden kann.
An zweiter und dritter Stelle kann man Russland und Indien setzen.
Russland
Russland hat sich bereits stark gemacht im Export von Kernkraftwerken der Generation III
(Ägypten, China, Finnland, Indien, Iran, die Türkei, Weissrussland) und will diesen Sektor mit Erdgaseinkünften weiter ausbauen.
Indien
Indien beschreitet einen Sonderweg.
Es ist das Land mit den grössten Thorium Vorkommen.
Das Isotop Thorium-232 ist wie Uran-238 nicht spaltbar, kann aber beispielsweise in einem Brutreaktor der Generation IV in das spaltbare Uran-233 umgewandelt werden.
Es ist Indiens langfristiges Ziel, auf diese Weise seine Energieversorgung für tausende von Jahren sicherzustellen.
Frankreich
Als nächstes Zweite-Ära-Nuklearland muss Frankreich genannt werden.
Mit seinem EPR-Reaktorkonzept der Generation III spielt es trotz der grossen Anfangsschwierigkeiten beim Bau der Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto‑3 (Finnland) und Flamanville‑3 (Frankreich) ebenfalls in der ersten Liga mit.
Grossbritannien
Grossbritannien muss seinen in die Jahre gekommenen Kernkraftwerkspark ersetzen und baut derzeit zwei EPR-Einheiten am Standort Hinkley Point C.
China (Als Beispiel für England)
In China sind die beiden EPR Taishan‑1 und ‑2 innerhalb von acht beziehungsweise neun Jahren vollendet worden.
Man kann davon ausgehen, dass die Ersatzbauten für die in die Jahre gekommenen Kernkraftwerke der Generation II in Frankreich vom Typ EPR sein werden.
Auch weitere Exporte nach ersten gutverlaufenen Betriebsjahren sind wahrscheinlich.
Südkorea
Die gleichen Überlegungen gelten für Südkorea.
Die Barakah-Erfolgsstory wird neben der Tschechischen Republik sicher weitere Interessierte zu Offertenanfragen ermuntern.
Australien
Australien könnte einer davon sein, wenn eine neue Regierung einsieht, dass sie ihre eigenen (grossen) Uranvorkommen bei sich im Lande verwenden könnte und nicht nur, um mit Exporten Geld zu verdienen.
Australien könnte gleichzeitig ihre äusserst kohleabhängige Elektrizitätsversorgung dekarbonisieren und damit einen eigenen Beitrag zur Rettung des Great Barrier Reef leisten.
Umdenken in den USA ?
Natürlich kann man sich auch ein Umdenken in den USA vorstellen.
Ein(e) kluge(r) Präsident(in) könnte sich erinnern, dass die Amerikaner die Pioniere der ersten nuklearen Ära gewesen sind und dass ihre ingenieurmässigen und industriellen Kapazitäten hinreichend wären, den jetzt klar vorhandenen Rückstand aufzuholen.
Ein entsprechender parlamentarischer Vorstoss - der Nuclear Energy Leadership Act - wurde nach Behandlung in den beiden Kammern gutgeheissen, ist aber bis jetzt ohne Wirkung geblieben.
Und wo stehen wir in der Schweiz?
Mit dem Interview von Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher am 22. Juli im «Blick TV» hat die in verschiedenen Kreisen schon seit einiger Zeit kursierende positive Meinung zum Bau neuer Kernkraftwerke einen neuen Höhepunkt erreicht.
Aufhebung des Kernkraftwerkverbots
Mit der Aufhebung des Kernkraftwerkverbots könnte eines der Projekte (Beznau‑3, Gösgen‑2 oder Mühleberg‑2) wieder aus den Schubladen hervorgeholt und der zweiten nuklearen Ära auch in der Schweiz die Tore geöffnet werden.
Zwei Ziele
stehen dabei im Vordergrund: eine jederzeit genügende Stromversorgung und das Erreichen der Null-CO₂-Emissionen bis 2050.
Mit der «Energiewende»-Strategie wird dies nicht gelingen.
Es braucht die Kernenergie.
Vor allem auch für die Winterstromversorgung, wenn Fotovoltaik nirgends hin reicht.
Wir benötigen deshalb ein Kernenergiegesetz, das den Bau neuer Kernkraftwerke nicht verbietet, sondern fördert.
So wie es die 20 Länder, die in der obigen Tabelle aufgeführt sind, aufzeigen.
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Zur Mahnung
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⇧ 2021
Nebelspalter / Alex Reichmuth
2021-09-30 de
Zehn Jahre nach «Fukushima»: Atomkraft auf dem Vormarsch
Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen. Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
Italien
Der italienische Umweltminister Roberto Cingolani hat an einem Tabu gerüttelt.
Er hat durchblicken lassen, dass die Atomkraft für Italien eine Option sein könnte.
Das hat ihm einen Sturm der Entrüstung eingebracht - und Morddrohungen.
Nach dem Unglück von Tschernobyl 1986 hat Italien seine drei Atommeiler abgeschaltet.
In zwei Abstimmungen - 1987 und 2011 - haben sich die Italienerinnen und Italiener gegen Kernkraft ausgesprochen.
Doch jetzt hat sich Cingolani erlaubt, auf die Vorteile der vierten Generation von Atomkraftwerken hinzuweisen, die sich weltweit in Entwicklung befindet.
«Wenn sich irgendwann herausstellt, dass nur wenige Kilogramm radioaktiver Abfälle anfallen, die Sicherheit hoch und die Kosten niedrig sind, wäre es töricht, diese Technologie nicht in Betracht zu ziehen», sagte Roberto Cingolani.
Seine Leibwache musste daraufhin verstärkt werden.
Neue Reaktoren in Bangladesch und Ägypten
Ob Italien je wieder in die Atomkraft einsteigt, steht in den Sternen.
Tatsache ist aber, dass sich mehrere Länder neu für die Kernenergie entschieden haben - oder sogar schon an Reaktoren bauen.
Bangladesch und Türkei
So werden derzeit je zwei Reaktoren in Bangladesch und in der Türkei errichtet.
Ägypten und Usbekistan
Auch Ägypten und Usbekistan wälzen konkrete Pläne für einen Einstieg in die Kernkraft.
Es gibt zudem eine lange Liste von Ländern, die an der Atomtechnologie zumindest sehr interessiert sind.
Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Zu ihnen zählen Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda
Auch Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda klären ab, ob sie in die Technologie einsteigen wollen.
Keine Todesopfer wegen «Fukushima»
Vor zehn Jahren ereignete sich der Atomunfall im japanischen Fukushima.
Gleich bei mehreren Reaktoren kam es zu einer Kernschmelze.
Obwohl wegen «Fukushima» kein einziger Mensch ums Leben kam, war der Unfall für die Kernkraft weltweit ein herber Rückschlag.
Japan
Japan nahm seine ganze Flotte, die aus 54 Reaktoren bestand, vorübergehend vom Netz.
Deutschland
Deutschland schaltete mehrere Reaktoren definitiv ab und will bis Ende nächstes Jahr die letzten sechs Atommeiler stilllegen.
Schweiz
Die Schweiz beschloss, keine neuen AKW mehr zu bauen.
Hierzulande bezeichnen AKW-Gegner die Atomenergie regelmässig als «veraltete Technologie».
Doch die Kernenergie ist heute wieder auf dem Vormarsch.
Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA)
Zum ersten Mal seit dem Unglück von Fukushima hat die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) ihre Prognose zum weltweiten Ausbau nach oben revidiert.
Bis 2050 könnten sich demnach die Produktionskapazitäten für Atomstrom von heute 392 Gigawatt auf 792 Gigawatt verdoppeln.
Das entspricht zumindest dem Maximalszenario im jüngsten Jahresbericht der IAEA (siehe hier).
10 Prozent des Stroms kommen aus der Atomkraft
792 Gigawatt - das sind 10 Prozent mehr, als die Agentur letztes Jahr geschätzt hat.
In einem konservativen Szenario der IAEA würde die Produktionskapazität 2050 hingegen auf dem heutigen Niveau bleiben.
2020 stammten rund 10 Prozent des weltweit erzeugten Stroms aus der Kernkraft.
Reaktoren im Bau
Derzeit befinden sich 52 Reaktoren im Bau,
davon 13 in China,
7 in Indien
und 4 in Südkorea.
Reaktoren in Betrieb
Ende letzten Jahres waren
weltweit 442 Atomreaktoren
in 32 Länder in Betrieb.
Am meisten Reaktoren standen
in den USA (94),
gefolgt von Frankreich (56)
und China (50).
Allgemein wird erwartet, dass der Stromkonsum bis 2050 enorm zunimmt.
Eine Verdopplung der nuklearen Produktionskapazitäten würde den Anteil der Atomkraft an der Stromproduktion darum «nur» von 10 auf 12 Prozent steigern.
Bleibt die Kernenergieproduktion dagegen auf dem heutigen Niveau, würde ihr Anteil gar auf 6 Prozent fallen.
Polen
Polen will fünf Reaktoren bauen
Neu in die Kernkraft einsteigen will auch Polen.
Das osteuropäische Land ist heute zu über 70 Prozent von Kohlestrom abhängig und sucht wegen des Klimaschutzes nach Alternativen.
Im letzten Februar legte die polnische Regierung ein Strategiepapier vor, gemäss dem spätestens 2026 mit dem Bau eines ersten Reaktors begonnen werden soll.
Bis 2043 sollen dann nicht weniger als fünf Reaktoren in Betrieb sein.
Gemäss der polnischen Regierung sind AKW die «billigste Energiequelle unter Berücksichtigung der Gesamtkostenbilanz und der Betriebszeit» und könnten die «energetische Sicherheit des Landes» absichern.
Wie die IAEA schreibt, ist eine Verdopplung der Kernkraftkapazitäten bis 2050 nur möglich, wenn sich im Atomsektor neue Technologien durchsetzen.
Kleine und modulare Reaktoren
Eine Option sind kleine und modulare Reaktoren.
Solche Minireaktoren will etwa die amerikanische Firma TerraPower errichten, die vom IT-Unternehmer Bill Gates gegründet wurde.
Grossbritannien
Unter anderem sieht Grossbritannien den Bau von Minireaktoren vor, um seine ambitionierten Klimaziele zu erreichen.
USA
US-Präsident Joe Biden setzt ebenfalls auf die Vorteile solcher kleinen Reaktoren.
China
China testet einen Thorium-Reaktor
In Zukunft sollen Atomreaktoren auch sicherer werden und weniger Abfälle hinterlassen.
Einen entsprechenden Reaktortyp will China in der Stadt Wuwei im Nordwesten des Landes testen.
Wie das Fachmagazin «Nature» vor wenigen Tagen berichtete, soll der Testreaktor mit Thorium und Flüssigsalz statt Uran betrieben werden.
Wenn das Experiment gelingt, will China bis 2030 einen Reaktor dieses Typs bauen, der genug Strom für eine Kleinstadt liefert.
«Es gibt keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien.»
Europa
In Europa tobt derweil ein Kampf um die Atomkraft.
Deutschland und Österreich
Während Länder wie Deutschland und Österreich bremsen, haben
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn in einem Brief an die EU-Kommission ihre Unterstützung für die Förderung der Kernenergie betont.
EU-Kommission muss sich für oder gegen Kernkraft entscheiden
Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC)
Positiv zur Kernkraft geäussert hat sich auch die Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC).
In einem Bericht vom letzten März schrieb das JRC, es gebe «keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien» (siehe hier).
Die EU-Kommission muss nun entscheiden, ob sie die Atomenergie im Rahmen ihrer grünen Finanz-Taxonomie für Investitionen empfiehlt.
Offenbar tut sich die Kommission mit dem Entscheid schwer, denn dieser wird schon seit einigen Monaten erwartet.
Er ist nun aber für November angekündigt.
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Energie: Kern Kernkraftwerke |
Energy: Nuclear Nuclear Power Plants |
Energy: Nucléaire Centrales nucléaires |
Schweiz: Sachgebiete, Medien Echo, Web, Schweiz/ EU, Klimapolitik, Energie.
Stern / Gernot Kramper
2021-03-16 de
Bill Gates will das Klima retten und Hunderte von
Mini-Atomkraftwerken bauen
In Europa haben Kernkraftwerke ein Image-Problem.
Unbestritten ist, dass sie Energie ohne CO₂-Emissionen bereitstellen.
Bill Gates neuer Reaktor "Natrium" ist als Ergänzungsmodul im Verbund mit Solar- und Windenergieanlagen gedacht.
Bis 2050 sollen Hunderte davon gebaut werden.
Klimawandel und Kernkraft an dieser Frage scheiden sich die Geister.
Deutschland unter Kanzlerin Merkel probiert in der Energiewende einen doppelten Salto - weg von fossilen Brennstoffen und noch schneller weg vom Atomstrom.
Andere Länder halten es für aussichtsreicher auf einen Mix von Kernkraft und regenerativen Energien zu setzen, um den CO₂-Ausstoß auf null zu senken.
Aber nicht nur Großbritannien, Russland, Frankreich und China gehören der Pro-Krenkraftfraktion an.
Auch Super-Milliardär Bill Gates will die umstrittene Energie rehabilitieren.
Er entwickelt einen Mini-Reaktor namens Natrium.
Tatsächlich gibt es in Atomkraftwerken gemessen an pro Terawatt gelieferter Energie weit weniger Störfälle als in anderen Kraftwerken, dafür können die Folgen auch schwerwiegender sein
("Wie neue Atomkraftwerke den Klimawandel stoppen wollen").
In wenigen Jahren in Betrieb
Bill Gates Firma TerraPower und GE Hitachi Nuclear Energy, wollen einen "kostengünstigen, schnellen Natriumreaktor mit einem Salzschmelzen-Energiespeichersystem" bauen.
Dafür gab es einen Zuschuss des US-Energieministeriums in Höhe von 80 Millionen US-Dollar.
Geplant ist, die "Natrium" genannten Kraftwerke noch in diesem Jahrzehnt in den USA auf den Markt zu bringen, so Chris Levesque, Präsident und CEO von TerraPower.
Die erste Anlage ist ein Demonstrator und soll Mitte bis Ende der 2020er-Jahre betriebsbereit und an das Stromnetz angeschlossen sein.
Wenn das Projekt erfolgreich ist, sollen die Anlagen in den Vereinigten Staaten und im Ausland gebaut werden, sagte Levesque.
Bis 2050 "würden wir Hunderte dieser Reaktoren auf der ganzen Welt sehen, die verschiedene Energiebedürfnisse lösen", so Levesque.
Die 345-Megawatt-Anlagen werden mit flüssigem Natrium gekühlt werden und jeweils etwa eine Milliarde Dollar kosten.
Die Besonderheit: Der Neutronenreaktor wird nicht mit Wasser, sondern mit Natrium gekühlt.
Das ist keine neue Idee.
Natrium eignet sich als Kühl- bzw. Transportmittel, weil es in einem Temperaturbereich von fast 800 Grad flüssig bleibt.
Weiterer Vorteile des Natriums sind die Wärmeleitfähigkeit, und dass es nicht die Leitungen korrodiert.
Weniger schön ist, dass Natrium auf keinen Fall mit Wasser in Kontakt kommen darf.
Relativ hoch angereichertes Uran
Der Reaktor wird HALEU-Uran als Brennstoff verwenden.
Es wird auf einen U-235-Gehalt zwischen 5 und 20 Prozent angereichert. Der Brennstoff wird aus der Wiederaufbereitung von Brennelementen hergestellt.
Der hohe Grad der Anreicherung macht es möglich, sehr viele kleinere Reaktoren zu bauen.
Die Anlage ist so aufgebaut, dass Steuerstäbe des Reaktors bei einem Stromausfall nur von der Schwerkraft in Position gebracht werden und dann die Reaktion herunterfahren.
Aus dem Reaktor wird die Wärme mit dem Natrium abgeleitet und ein thermisches Salzschmelzen-Speichersystem betrieben.
Dies wiederum erhitzt Wasser.
Am Ende erzeugen dann Dampfturbinen den Strom.
Die Demonstrationsanlage soll eine Stadt mit etwa 225.000 Haushalte versorgen können.
Reaktor mit Mega-Batterie
Durch den Salzschmelzen-Energiespeicher besitzt der Reaktor eine ungeheure große "Batterie", in der Strom zwischengespeichert wird.
So soll eine wirtschaftliche vertretbare Lösung für die Schwankungen bei den natürlichen Energiequellen gefunden werden.
Natrium ist als Ergänzung zu natürlichen Energiequellen geplant.
Natrium speichert die Reaktorleistung in Tanks mit geschmolzenem Salz an den Tagen, an denen das Netz gut mit Sonnen- und Windenergie versorgt ist.
Der Atomstrom kann dann genutzt werden, wenn der natürliche Strom schwächer fließt.
Durch die Speicherkapazität kann der Reaktor selbst ohne Schwankungen arbeiten.
Die Salztanks sollen fast eine Gigawattstunde zusätzlicher Energie auf Abruf halten.
Heute werden Reaktoren noch immer nach den modernisierten Designs der 1960er und 1970er-Jahre gebaut.
Auch der chinesische CAP 1400 ("Dieser Atomreaktor soll China klimaneutral machen)" ist so eine Weiterentwicklung.
Dieser Reaktor gehört zu einer neuen Generation.
Die Anlagen sollen sehr viel kleiner und sicherer werden.
Und billiger Strom herstellen können.
In Großbritannien werden einen ganz Reihe von Mini-Kernkraftwerken errichtet.
Sie sollen am Band zusammengebaut werden und basieren auf den Kenntnissen des Baus von Atomreaktoren für die Marine.
Und auch Rosatom aus Russland arbeitet an solchen Mini-Anlagen.
Auch große Teile des Natrium-Reaktors sollen nach Industriestandards gebaut werden.
Die Konzeption wurde nach Kostengesichtspunkten optimiert.
Bill Gates hatte ursprünglich gehofft, mit der staatlichen China National Nuclear Corp. eine experimentelle Nuklearanlage in der Nähe von Peking zu bauen.
Aber letztes Jahr war TerraPower gezwungen, neue Partner zu suchen, nachdem die Trump-Regierung Atomgeschäfte mit China eingeschränkt hatte.
⇧ 2019
nukeKlaus.net / Dr.Ing. Humpich
2019-04-11 de
NELA - Nuclear Energy Leadership Act
NELA - Nuclear Energy Leadership Act
Das Kunstwort NELA ist eine Abkürzung für den Nuclear Energy Leadership Act.
Eine Anweisung des US-Senats ("Länderkammer der USA") an den Secretary of Energy ("Energieminister" ), die Ziele für die zukünftige friedliche Nutzung der Kernenergie in den USA aufzustellen, eine vielseitig verwendbare Quelle für schnelle Neutronen auf der Basis eines Kernreaktors zu bauen (VTR) und High-Assay-Uran (Anmerkung: Uran mit knapp unter 20% Anreicherung, HALEU) für Forschung, Entwicklung und den Bau eines fortschrittlichen Reaktors etc. bereit zu stellen.
Die Reaktion auf dieses Gesetz - z. B. durch den Milliardär Bill Gates - war geradezu euphorisch.
Der ehemalige Mitbegründer von Microsoft hält Kernenergie für eine der wichtigsten Zukunftstechnologien und ist auch aktiv und mit eigenem Geld an der Förderung beteiligt.
So soll in seine Gründung TerraPower LLC Nuclear Energy bereits über eine Milliarde US-Dollar Risikokapital geflossen sein.
Er war auch nicht ganz unschuldig an dieser Gesetzgebung, da seine Ankündigung mit seinem Reaktortyp nach China abzuwandern, mächtig Staub aufgewirbelt hat - man muß nicht extra erwähnen, daß dieser Schachzug bei Donald Trump voll ins Schwarze getroffen hat.
Politische Auswirkungen
Mag auch im deutschen Staatsfernsehen immer wieder der Eindruck geschürt werden, die USA seinen vollkommen gespalten und stünden kurz vor einem Bürgerkrieg,
so ist dieses Gesetz ausdrücklich von Demokraten und Republikanern gemeinsam eingebracht worden.
Es gibt aber noch einen weiteren Hinweis für eine in der Bevölkerung breit vorhandene Zustimmung.
Im Senat ist jeder Bundesstaat - unabhängig von Größe und Bevölkerung - durch zwei Senatoren vertreten.
Jeder Senator ist für sechs Jahre gewählt und die Wahlen finden zeitversetzt alle zwei Jahre statt.
Anders als in Deutschland ("Parteiendemokratie"), werden die Senatoren direkt durch die Einwohner ihres Bundesstaates gewählt.
Sie besitzen daher einen hohen Bekanntheitsgrad und entsprechendes Ansehen - deshalb wird keiner ein Gesetz einbringen, das seine Wiederwahl gefährdet.
Insofern wird die Standortsuche nur eine Formsache sein.
Verzögerungen durch "Bürgerproteste" sind nicht zu erwarten.
Inhalt der Anweisung
NELA beinhaltet eine Menge tiefgreifender Veränderungen für die zukünftige Entwicklung der friedlichen Nutzung der Kernenergie:
Endlich scheint der Gegensatz von hohen Investitionen - bei später extrem geringen Betriebskosten - verstanden und als Besonderheit der Kerntechnik akzeptiert zu sein.
Es soll eine Wiederbelebung der sog. "schnellen Reaktoren" erfolgen, diesmal jedoch nicht wegen (falsch eingeschätzter) kleiner Uranreserven, sondern zur "Entschärfung" der Atommüll-Problematik.
Die Zeit ist dafür reif.
Gibt es doch auch in den USA mehrere tausend Tonnen abgebrannter Brennelemente, die durch jahrzehntelange Lagerung bereits so stark abgeklungen sind, daß sie förmlich nach einer Wiederaufbereitung schreien.
(SECTION 2) GENEHMIGUNG VON LANGFRISTIGEN ENERGIELIEFERUNGSVERTRÄGEN
In den USA sind Verträge zwischen Energieerzeugern und öffentlichen Versorgern über die PPA (Power Purchase Agreement) reglementiert. Zukünftig dürfen Verträge über eine Laufzeit von 40 Jahren (bisher 10 Jahre) für Kernkraftwerke abgeschlossen werden. Die Zahlungsströme über die Vertragslaufzeit sind eine wichtige Grundlage für eine Finanzierung durch Kreditgeber.
(SECTION 3) LANGFRISTIGE PILOTVERTRÄGE
Der Energieminister soll insbesondere mit dem Verteidigungsminister und dem Minister für die Heimatverteidigung langfristige Verträge zur Versorgung mit Kernenergie ausarbeiten.
Ziel ist mindestens ein Vertrag mit einem kommerziellen Kernkraftwerk bis zum 31.12.2023.
Der Minister soll neuartige Reaktoren (first-of-a-kind ) und neue kerntechnische Verfahren besonders berücksichtigen, die eine zuverlässige und belastbare (Anmerkung: also ausdrücklich keine wetterabhängigen und an Rohrleitungen gebundene Systeme) Energieversorgung von besonders wichtigen Einrichtungen ermöglichen.
Insbesondere für abgelegene Regionen (Anmerkung: Militärstützpunkte etc.) und bei Inselbetrieb geeignete Systeme.
Es sind unter diesen Umständen ausdrücklich höhere, als Marktpreise erlaubt.
(SECTION 4) ENTWICKLUNGSZIELE FÜR FORTSCHRITTLICHE KERNREAKTOREN
Unter fortschrittliche Reaktoren werden auch Prototypen verstanden, die besondere Fortschritte zur jeweils neusten Generation aufweisen:
Zusätzliche inhärente Sicherheiten,
geringerwertige Abfälle (Anmerkung: Im Sinne von Menge und Aktivität)
bessere Brennstoffausnutzung (Anmerkung: Weniger Natur-Uran),
größere Toleranz gegenüber Ausfall der Kühlung,
höhere Verfügbarkeit (Anmerkung: Brennelementewechsel etc.),
besserer Wirkungsgrad,
geringerer Verbrauch an Kühlwasser,
die Fähigkeit zur Erzeugung elektrischer Energie und Heizwärme,
Anpassung an wachsende Verbräuche durch einen modularen Aufbau, flexible Leistungsbereitstellung zum Ausgleich zwischen dem Angebot an wetterabhängigen Energien und der Verbrauchernachfrage und Fusionsreaktoren.
Es soll ein Projekt zur Demonstration durchgeführt werden.
Darunter wird ein fortschrittlicher Reaktor verstanden, der innerhalb eines Versorgungsgebietes als Kraftwerk eingesetzt wird, oder in irgendeinem anderen Zusammenhang, der den kommerziellen Einsatz eines solchen Reaktors erlaubt, eingesetzt wird.
Zu diesem Zweck soll der Minister möglichst bald nach dem Inkrafttreten, die Forschung und Entwicklung von fortschrittlicher, bezahlbarer und sauberer Kernenergie im eigenen Land vorantreiben.
Zu diesem Zweck soll die Eignung verschiedener fortschrittlicher Reaktortechnologien für eine Anwendung durch private Unternehmen nachgewiesen werden:
zur Gewinnung von emissionsfreier elektrischer Leistung bei einem Energiepreis von bis zu 60 $ pro Megawattstunde, gemittelt über die geplante Lebensdauer des Kraftwerks,
zur Versorgung durch Fernwärme, Wärme in industriellen Prozessen und zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe,
als Backup (Anmerkung: Für "Flatterstrom") oder beim Einsatz von betriebsnotwendigen Strom-Versorgungsanlagen (Anmerkung: Rechenzentren, militärische Anlagen etc.).
Entwicklungsziele für die (staatliche) Kernforschung sind in diesem Sinne Demonstrationsprojekte, die nicht durch private Unternehmen durchgeführt werden können, da diese nicht in der Lage oder willens sind, das erhebliche finanzielle Risiko der Forschung zu tragen.
Es soll der Zugang von Privatunternehmen zu staatlichen Forschungseinrichtungen oder die Nutzung staatlicher Forschungsergebnisse erleichtert werden.
Der Minister soll bis zum 30.9.2028 mindestens in ein Abkommen mit mindestens vier verschiedenen fortschrittlichen Reaktoren eintreten.
Der Minister soll in diesem Sinne verschiedene Verfahren zur primären Kühlung (Anmerkung: Metalle, Gas, Salzschmelzen etc.) aussuchen.
Er sollte dabei anstreben, daß die Langzeitkosten für elektrische Energie und Wärme konkurrenzfähig sind.
Die in die Auswahl einbezogenen Reaktortypen sind durch externe Gutachten zu überprüfen.
Es sollen in Zusammenarbeit mit privaten Unternehmen geeignete Liegenschaften ermittelt werden.
Es sind staatliche Stellen, die National Laboratories und "höhere Bildungseinrichtungen" direkt anzusprechen.
Neben traditionellen Abnehmern, wie z. B. Stromversorger, sind auch potentielle Anwender neuer Technologien, wie z. B die petrochemische Industrie, sowie die Entwickler fortschrittlicher Reaktoren einzubeziehen.
Abschließende Bemerkungen
Es scheint, der Riese USA ist erwacht.
Inzwischen kommen rund zwei Drittel aller neuen Kernkraftwerke aus China und Rußland.
Die USA sind nicht mehr lange der größte Produzent elektrischer Energie aus Kernenergie.
Das bedeutet, die Führungsrolle geht verloren.
Die Druckwasser-Technologie ist ausgereizt.
Es ist absehbar, wann China und Rußland vollständig aus eigener Kraft Kernkraftwerke auf internationalem Niveau bauen können.
China wegen seiner breiteren industriellen Basis sicherlich früher.
Beide Länder drängen massiv auf die Märkte in Schwellenländern.
Was sie technisch noch nicht leisten können, machen sie über den Preis wett.
Hinzu kommt der Schock über die beiden aus dem Ruder gelaufenen Baustellen Vogtle und Summers:
Man kriegt einen selbst entwickelten Reaktor im eigenen Land nicht mehr termingerecht und zu den geplanten Kosten fertig.
Für die kerntechnische Industrie hat das wie die Unglücke mit der Raumfähre auf die Raumfahrtindustrie gewirkt.
Es war höchste Zeit sich neu zu erfinden.
Aus dem "Raumgleiter" wurde ein privat entwickelter "Bleistift", der senkrecht auf einem Ponton im Meer zur Wiederverwendung landet.
Inzwischen plant man die Reise zum Mars.
In der Kerntechnik kommt die Abkehr vom immer größer werden (Kostendegression), zum genauen Gegenteil hin.
Anstatt immer mehr (erforderliche) Sicherheitssysteme, hin zu "inhärenter Sicherheit".
Zur Kostensenkung Serienfertigung in der Fabrik.
Ganz nebenbei die Erschließung neuer Märkte durch diese Maßnahmen:
Kleinere Stromnetze, Länder die gar nicht so viel Kapital für ein konventionelles Kernkraftwerk aufbringen können, Länder die nicht über die Infrastruktur für Betrieb und Wartung verfügen usw.
Hinzu kommt die größer werdende - oder zumindest so empfundene - Problematik des "Atommülls".
Ein Leichtwasserreaktor produziert zwar - gemessen an einem fossilen Kraftwerk - verschwindend geringe Mengen an Abfall, aber mit steigender Anzahl werden auch die abgebrannten Brennelemente spürbar.
Die naßchemische Wiederaufbereitung mit anschließender erneuter Verwendung des Plutoniums in Leichtwasserreaktoren (Mischoxid) hat sich auch nicht als der Hit erwiesen.
Will man das "Atommüllproblem" besser in den Griff kriegen, ist der Übergang zu Reaktoren mit schnellem Neutronenspektrum nötig.
Nur mit schnellen Neutronen kann man alle Uran- und Plutoniumkerne erfolgreich spalten.
So wird aus abgebrannten Brennelementen wieder neuer Brennstoff.
Das verringert den Einsatz des Brennstoffs für eine vorgegebene Menge elektrischer Energie mindestens um den Faktor 60.
Weniger Brennstoff, weniger Abfall. Hinzu kommt aber noch ein zweiter Vorteil:
Nicht nur weniger, sondern auch weniger langlebiger Abfall.
Die übrig bleibenden Spaltprodukte stellen nur eine Strahlenquelle für Jahrzehnte oder wenige Jahrhunderte dar.
Früher stand das "Brüten", heute das "vollständig aufbrauchen" im Vordergrund.
Brütertechnologie wird auf absehbare Zeit - wenn überhaupt jemals - nicht gebraucht.
Schon heute haben wir Plutonium im Überfluß und Uran und Thorium sowieso.
Deshalb kann man auch bei dieser Reaktortechnologie von den "Gigawattmaschinen" abschied nehmen und auf kleinere, inhärent sichere Einheiten übergehen.
Diese sind "walk-away-safe".
Man kann einfach die Turbine abstellen und nach Hause gehen.
Keine Science Fiction, sondern zig mal beim EBER II praktiziert.
Das Kernkraftwerk zur Strom- und Wärmeversorgung mitten in der Stadt, alles andere als Utopie.
Natürlich für das Zeitalter nach dem Zusammenbruch des Öko-Sozialismus, versteht sich.
Einige Kommentare:
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Klaus Dieter Humpich
2019-04-12 de
NELA - Nuclear Energy Leadership Act
Stanford Energy / Mark Golden
2018-11-30 de
Cheap renewables wont stop global warming, says Bill Gates
"Electricity is just 25 percent of greenhouse gas emissions," said Gates.
"There is no substitute for how the industrial economy runs today."
↑ 2017
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2017-02-01 de
Immer wieder der Trump: Nun auch noch neue Kernenergie-Konzepte!
Ziemlich unbeachtet, passierte am 24.01.2017 das Gesetz den Congress der USA.
en AN ACT To foster civilian research and development of advanced nuclear energy technologies and enhance the licensing and commercial deployment of such technologies.
This Act may be cited as the
'Advanced Nuclear Technology Development Act of 2017'
Gesetz zur Förderung der zivilen Forschung und Entwicklung einer fortgeschrittenen Kerntechnik zur Energieerzeugung und zur Unterstützung der Genehmigungsverfahren und dem gewerblichen Einsatz solcher Technologien.
Das Gesetz nennt sich in der Kurzform:
"Gesetz zur Entwicklung fortschrittlicher Kerntechnik aus dem Jahr 2017".
Quelle / Source:
nukeKlaus
2017-02-01 de
H. R. 590 der Startschuss?
↑ 2010
Tages-Anzeiger
2010-02-17 de
Obama baut für acht Milliarden neue AKW
Wayback-Archiv: Suche gelöschter Webseiten
Nach 30 Jahren Pause sollen in den USA erstmals wieder neue Atomreaktoren gebaut werden. US-Präsident Barack Obama will die Abhängigkeit vom Öl verringern.
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de | laufwellen reaktor | de | laufwellen reaktor | de | Laufwellen-Reaktor |
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en | molten salt reactor | en | molten salt reactor | en | Molten salt reactor |
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en | liquid fluoride thorium reactor | en | liquid fluoride thorium reactor | en | Liquid fluoride thorium reactor |
2014
Right now, North america is essentially doing dick all in regards to developing thorium reactors.
Mean while, China is so absolutely confident with the technology that they have set Thorium reactors as being a high priority project; even recently pushing ahead the project by 15 years.
When China Succeeds, The economies of North America will be completely fucked.
This is something that everyone needs to push for, regardless of if your an environmental nutcase or an average joe who just wants to survive in todays economy.
2012
Watts Up With That? (Antony Watts)
2012-06-07 en
Book Review of "Super Fuel"
Comments by John Coleman:
There are two new generation nuclear reactors currently competing to become the next generation of nuclear technology.
Bill Gates company is promoting the Traveling Wave Reactor and
Dirk Sorrenson is promoting the Liquid Fluoride Thorium Reactor (LFTR).
In any case, it will take at least ten years for either of these technologies to be accepted, built, tested and make operational.
In the meantime, hopefully the global warming scare campaign can step aside and let us continue to power our civilization with fossil fuels.
2011
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▶Kanada: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Kanada
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World Nuclear Association
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Nuclear Power in Canada
en
Uranium in Canada
Kanada: Klimapolitik, Energiepolitik.
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▶Brasilien: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Brasilien
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Brazil's state power company Centrais Eletricas Brasileiras SA and French peer Electricite de France SA (EDF) signed a three-year memorandum of understanding to look into cooperation on nuclear energy, the Brazilian company known as Eletrobras said on Tuesday.
Eletrobras said its Eletronuclear division had also signed the MOU, agreeing to study potential collaboration with the French on finishing the Angra 3 plant and developing new nuclear reactors in Brazil.
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World Nuclear Association
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Nuclear Power in Brazil
Brasilien: Klimapolitik, Energiepolitik.
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⇧ 2018
Reuters
2017-06-18 en
Eletrobras and EDF to study French-Brazilian nuclear cooperation
Brazil's state power company Centrais Eletricas Brasileiras SA and French peer Electricite de France SA (EDF) signed a three-year memorandum of understanding to look into cooperation on nuclear energy, the Brazilian company known as Eletrobras said on Tuesday.
Eletrobras said its Eletronuclear division had also signed the MOU, agreeing to study potential collaboration with the French on finishing the Angra 3 plant and developing new nuclear reactors in Brazil.
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▶Argentinien: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Argentinien │
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Russlands Akademik Lomonosov ist das erste schwimmende Kernkraftwerk. |
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World Nuclear Association
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Nuclear Power in Argentina
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⇧ 2022
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Fred F. Mueller
2022-02-15 de
Kernenergie: Der Osten führt, Europa fährt vor die Wand
Russlands Akademik Lomonosov ist das erste schwimmende
Kernkraftwerk. Es verfügt über zwei "small modular reactors" (SMR) mit jeweils 40 MW Leistung |
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In den letzten Jahrzehnten hat sich ein wenig beachteter, dafür aber umso wichtigerer Unterschied zwischen Asien und Europa herausgebildet:
Die jeweilige Einstellung zum Klimawandel und zur Kernenergie.
In ihrem Kreuzzug gegen die drohende "Klimakatastrophe" konzentrieren sich die meisten europäischen Länder auf die Verringerung ihrer Kohlenstoffemissionen.
Deutschland geht dabei vorneweg.
Als erster Schritt werden hier die Kernkraftwerke vernichtet.
Noch bevor dies abgeschlossen ist, werden auch schon die Kohlekraftwerke nach und nach stillgelegt.
Das Endziel ist eine Netto-Null-Nation, die ausschließlich "erneuerbare" Energien, vor allem Sonne und Wind, verwenden soll.
Ein grüner Traum, der sich für die Bürger schon jetzt zunehmend in einen Albtraum verwandelt.
Östliche Länder
In krassem Gegensatz dazu haben es die weitaus pragmatischeren östlichen Länder vorgezogen, eher Lippenbekenntnisse abzugeben und sich um ihre Bevölkerung zu kümmern.
Anstatt ihre Energieinfrastruktur lahmzulegen, entscheiden sie sich zunehmend für die Kernenergie.
Immer mehr Länder verfügen bereits über Kernkraftwerke oder stehen kurz davor.
Auf diesem Gebiet hat Russland eindeutig die Führung übernommen, gefolgt von China, Südkorea und Japan.
Diese vier Länder haben jeweils eigene Nukleartechnologien entwickelt und damit begonnen, diese zu exportieren.
Unter ihnen stechen zwei Giganten hervor:
Russland als eindeutiger Weltmarktführer im Bereich des Exports von Kernkraftwerken
sowie China, das noch recht neu auf dem Markt ist, aber über das Potenzial verfügt, sich hier schnell zu einem weiteren wichtigen Akteur zu entwickeln.
Russland
Russland hat im Bereich der nuklearen Hochtechnologie drei entscheidende Vorteile:
Es fällt nicht auf den CO₂-Klimaschwindel der großen Bosse der US-Finanzgiganten herein
verfügt als einer der frühesten und größten Akteure im Bereich der Kernkraft und der Atomwaffenherstellung über eine große Nuklearindustrie.
Diese meistert alle Stufen des nuklearen Kreislaufs wie Bergbau, Anreicherung und Brennstoffaufbereitung, Engineering, Maschinenbau und Energieerzeugungsanlagen bis hin zu nuklearen Dienstleistungen, Wartung, Brennstoff-Wiederaufbereitung und einem geschlossenen Brennstoffkreislauf.
Dritter Pluspunkt ist, dass das riesige Land über einen unglaublichen Reichtum an Bodenschätzen und natürlichen Ressourcen aller Art verfügt, darunter einige der weltweit größten Reserven an fossilen Brennstoffen.
Russland ist ein Energie- und Rohstoffgigant ersten Ranges und hat diese Vorteile systematisch ausgebaut, um eine führende Rolle beim Energieexport - einschließlich des Exports von Kernkraftwerken - zu übernehmen.
Energiereichtum und technologischer Vorsprung
Hier zunächst ein Blick auf Russlands Energieressourcen, wie sie in einem 2021 aktualisierten Bericht der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO)3) aufgeführt sind:
IAEA International Atomic Energy Agency /
Country Nuclear Power Profiles
RUSSIAN FEDERATION
Kernkraftwerke in der Russischen Föderation
Kernkraftwerke in der Russischen Föderation.
In 11 KKW's laufen insgesamt 38 Reaktoren mit einer Gesamtkapazität
von 30.3 GW
Derzeit betreibt Russland 38 Reaktoren in 11 Kernkraftwerken, die 20,7 % zur Stromerzeugung beitragen.
Den größten Beitrag leistet Erdgas, welches das Land jedoch lieber ins Ausland verkaufen würde, wo wesentlich höhere Preise erzielbar wären.
Die aktuellen Planungen sehen daher bis 2030 einen Anteil der Kernenergie an der Stromversorgung von 25-30 % vor.
Dieser soll bis 2050 auf 45-50 % und bis zum Ende des Jahrhunderts auf 70-80 % steigen.
Die in Betrieb befindlichen Reaktoren reichen von älteren Modellen aus der Sowjetzeit über aktuelle Systeme der Generation III bis hin zu fortschrittlichen Konzepten wie "schnellen" Reaktoren der Serie BN 600-800-1200.
Eine weitere Generation "schneller" Modelle, die mit Natrium und Blei-Wismut gekühlt werden, ist bereits in Planung.
Ergänzt wird die Liste durch kleine modulare Reaktoren wie die im schwimmenden Kraftwerk "Akademik Lomonosov".
Die Lebensdauer der neuen Reaktormodelle beträgt in der Regel 60 Jahre.
Ein beständiger Nachschub an gut ausgebildeten Fachleuten wird durch Ausbildungszentren und technische Hochschulen sichergestellt, die jährlich etwa 18.000 Techniker und Akademiker hervorbringen.
Eine überzeugende Bandbreite an Technologien und Dienstleistungen
Die Nuklearindustrie des Landes bietet ein Niveau an Qualifikationen, Technologien und Dienstleistungen wie kaum ein anderes Land.
Dies gilt auch für das Preisniveau.
In einer von der World Nuclear Association 4) zusammengestellten Übersicht werden Inlandspreise von 2050-2450 US-$/kW und eine Bauzeit von 54 Monaten genannt.
World Nuclear Association
Nuclear Power in Russia
Für den schnellen Reaktor BN 1200
wird ein Inlands-Energiepreis von 2,23 ct/kWh angegeben,
(Rechne: 2,23 ct/kWh = 2'230 ct/MWh = 22,3 $/MWh)
während für Exportreaktoren vom Typ VVER länderabhängig meist
50-60 US-$ pro MWh genannt werden.
(Rechne: 5-6 ct/kWh = 5'000-6000 ct/MWh = 50-60 $/MWh)
Die von Russland angebotenen Komplettpakete "von der Wiege bis zur Bahre" sind vor allem für Länder der zweiten und dritten Welt sehr attraktiv, nicht zuletzt auch deshalb, weil zum Paket auch Rücknahme und Aufbereitung/Entsorgung abgebrannter Brennelemente gehören.
Da alle Konstruktionsprojekte aktuellen internationalen Anforderungen sowie den Empfehlungen der IAEO entsprechen, gehen die Abnehmer kaum Risiken ein.
Man vergleiche dies mit dem beklagenswerten Zustand der Nuklearbranchen in der westlichen Welt, wo Unternehmen wie Siemens, Areva oder Westinghouse mit erschreckenden Verzögerungen sowie Kostenüberschreitungen zu kämpfen haben.
Kein Wunder also, dass die russische Atomenergiegesellschaft Rosatom auf dem ersten Platz bei der Zahl der gleichzeitig durchgeführten Projekte zum Bau von Kernreaktoren im Ausland steht
(35 Blöcke in verschiedenen Realisierungsstadien).
Im Jahr 2020 belief sich der Gesamtwert der Auslandsaufträge von Rosatom auf über 138 Milliarden US-Dollar.
China
Chinas Aufholjagd
Am 1. Januar 2022 ging der dritte Reaktor des Typs Hualong
One (HPR 1000)
mit einer Kapazität von 1161 MW als Einheit 6 der Fuqing Nuclear
Power Plant der CNNC
(China National Nuclear Corporation) ans Netz
Als künftig wahrscheinlich zweitstärkster Anbieter zeichnet sich China ab
obwohl das Land mit der Entwicklung seiner Nukleartechnik viel später begonnen hat und weder über den gleichen Erfahrungsschatz noch die gleiche Technologiebandbreite verfügt.
Ungeachtet dieser Defizite hat das Land eine erstaunliche Lernkurve durchlaufen und in der Zwischenzeit eine Reihe moderner Reaktortypen wie den Hualong One, einen Druckwasserreaktor der III Generation, entwickelt und in Betrieb genommen.
Pakistan und Argentinien
Nach einem ersten Auftrag aus Pakistan ist es China kürzlich gelungen, auch Argentinien von diesem Modell zu überzeugen.
Weitere interessante Entwicklungen, darunter das erste kommerziell aktive gasgekühlte Hochtemperatur-Kernkraftwerk (Kugelhaufenreaktor PBR) 5) sowie ein kleiner modularer Reaktor, sind in der Pipeline.
Das erste kommerziell aktive gasgekühlte Hochtemperatur-Kernkraftwerk (Kugelhaufenreaktor PBR)
Reuters
2021-12-20 en
China puts pioneering 'pebble bed' nuclear reactor into operation
China has launched a new high-temperature gas-cooled nuclear plant in the eastern coastal province of Shandong, the first to make use of 'pebble bed reactor' (PBR) technology developed by state-run China National Nuclear Corporation (CNNC).
The first unit of the Shidaowan reactor project, built near the city of Rongcheng in collaboration with the energy group Huaneng and Beijing's Tsinghua University, has now been connected to the grid, CNNC said on Monday.
The unit has total generation capacity of around 200 megawatts, and a second unit is still under construction.
In PBR technology, the reactor core is formed from graphite pebbles that contain specially designed fuel particles.
The design allows reactors to be run safely at higher temperatures, CNNC said, describing it as "the reactor that won't melt down".
China is one of the few countries in the world with an active nuclear reactor programme, but it has struggled to meet its construction targets after a moratorium on new projects and a long safety probe following Japan's Fukushima disaster in 2011.
Total capacity hit 51 gigawatts (GW) by the end of last year, falling short of a 58 GW target.
CNNC has urged the government to approve at least six new projects a year over the next decade in order to bring total capacity up to 180 GW by 2035. read more
CNNC said the technology employed at the Shidaowan project was completely home-grown, with 93.4 % of all the equipment also sourced domestically.
In Anbetracht der beeindruckenden Erfolgsbilanz chinesischer Maschinenbau- und Bauprojekte in vielen Ländern rund um den Globus
werden die Chinesen auch in diesem Bereich wahrscheinlich bald fest Fuß fassen.
Ein weltweit riesiger Markt
Die westlichen Länder einschließlich der USA müssen dagegen feststellen, dass ihre Politik der Behinderung des Rohstoffsektors, wozu auch die Förderung fossiler Brennstoffe zählt, dabei ist zu scheitern.
Das "Liegenlassen im Boden" dürfte zum Bumerang werden.
Um ihre Wirtschaft anzukurbeln, Arbeitsplätze zu schaffen und ihre wachsende Bevölkerung zu ernähren, benötigen die Länder der Dritten Welt sowie die sich entwickelnden Nationen vor allem billige, zuverlässige Energie.
Die "Netto-Null"-Kampagne, mit der im Westen den Rohstoffproduzenten der Geldhahn zugedreht wurde, hat schon jetzt zu einem dramatischen Anstieg der Preise sowohl für Energie als auch für Rohstoffe geführt.
Die durch die Politik erzwungene künstliche Verknappung aufgrund der unterbliebenen Investitionen in die Erschließung neuer Vorkommen dürfte noch über Jahre anhalten.
Infolgedessen beginnen Politiker überall auf der Welt, ihre Energieversorgungsstrategien neu zu überdenken.
Für Länder, die eine zuverlässige Versorgung benötigen, sind "erneuerbare" Energiequellen wie Solar- und Windenergie einfach keine Alternative.
Deshalb zeichnet sich bereits jetzt bei der Kernenergie ein Nachfrageboom ab.
Und dank der Grünen und der Gretas unserer Zeit befinden sich Russland und China auf diesem Markt in einer hervorragenden Ausgangsposition.
Die Nachfrage wird so massiv sein, dass nur Länder mit einer großen, gut funktionierenden Industrie, ausreichender Finanzkraft und einem großen Potenzial an Fachkräften in der Lage sein werden, daran in vollem Umfang zu partizipieren.
Kleinere Anbieter dürften schon allein von den geforderten Kapazitäten her überfordert werden.
Allein schon Ausbildung und Training der benötigten Fachleute dauern mehr als ein Jahrzehnt.
Selbst Frankreich als letzter verbliebener europäischer KKW-Anbieter dürfte von der künftigen Nachfrage bei weitem überfordert werden.
Frankreich
Einen Dammbruch in Richtung dieses Zukunftsszenarios dürften die jüngsten Entscheidungen in Frankreich einleiten.
Obwohl das Land bereits über 56 Kernkraftwerke verfügt, hat Präsident Macron gerade beschlossen, den Bau von bis zu 14 weiteren Anlagen anzuordnen.
Mit rund 65 Millionen Einwohnern hat die "Grande Nation" etwas weniger als ein Prozent der Erdbevölkerung.
Rechnet man dieses Verhältnis auf die ganze Welt hoch, ergibt sich bis 2050 ein Marktpotenzial von möglicherweise 1.500 Kernkraftwerken.
Aktienkurse
Wechseln "smart money"-Investoren ins Uranlager?
Angesichts dieser Entwicklungen und unter Einbeziehung der aktuellen politischen Spannungen rund um Russland und die Ukraine muss man sich fragen, wieso sich Russland durch Sanktionsdrohungen gegen seine Europa-Pipelines einschließlich Nordstream 2 beeindrucken lassen sollte.
Am Öl- und Gasmarkt gibt es schließlich eine Menge Anbieter und damit Konkurrenten.
Im Gegensatz dazu könnte kein europäisches Land im aufkommenden weltweiten Nukleargeschäft mit Russland oder China mithalten.
Russland könnte möglicherweise sogar den Verlust seiner deutschen und selbst seiner europäischen Gaseinnahmen verschmerzen und sich künftig auf seine Nukleargeschäfte konzentrieren.
Für Europa wären die Folgen eines Lieferstopps dagegen äußerst schmerzhaft.
Die Potenziale dieser sich abzeichnenden Renaissance der Kernenergie scheinen inzwischen die Aufmerksamkeit des einen oder anderen "smart money"-Investors erregt zu haben.
Am Kapitalmarkt macht sich augenscheinlich eine gewisse Ernüchterung wegen der schlechten Wertentwicklung bei Technologiepapieren wie Tesla oder Facebook breit.
Dies könnte ein Grund für die kombinierte Wertentwicklung einer Auswahl kanadischer Uranminen-Gesellschaften sein.
Nach einem langjährigen Rückgang ist hier seit etwa März 2020 ein markanter Kursanstieg zu beobachten (Bild 6).
Nach langjährigem Rückgang sind die kombinierten Aktienkurse
einer Auswahl kanadischer Uranminenfirmen
seit etwa März 2020 deutlich im Aufwind
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
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▶China: Kernenergie │ ▶Kernenergie: China
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⇧ 2014
Frankfurter Allgemeine Zeitung
2014-07-13 de
Russisches Atomabkommen mit Argentinien
Argentinien und Russland wollen bei der Energieversorgung enger zusammenarbeiten.
Die argentinische Präsidentin Cristina Kirchner und der russische Staatschef Wladimir Putin unterzeichneten am Samstag in Buenos Aires eine Reihe von Vereinbarungen, darunter auch über eine Kooperation bei der Atomenergie.
Argentinien plant für umgerechnet 2,2 Milliarden Dollar ein viertes Atomkraftwerk.
Russlands staatliche Atomenergie-Agentur Rosatom soll sich am Bau des Reaktors "Atucha 3" beteiligen.
Schiefergas-Vorkommen im Visier
Zudem ist das klamme Land für die Nutzung des Öl- und Gasvorkommens Vaca Muerta dringend auf ausländische Investitionen angewiesen.
Nach Angaben Kirchners werden Mitglieder der russischen Delegation das vermutlich gigantische Schiefergasvorkommen in Patagonien besichtigen.
Nach Kuba und einem überraschenden Zwischenstopp in Nicaragua ist Argentinien die dritte Station von Putins sechstägiger Lateinamerikareise.
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▶China: Kernenergie │ ▶Kernenergie: China
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Russlands Akademik Lomonosov ist das erste schwimmende Kernkraftwerk. |
|
Ausserhalb von Ländern wie der Schweiz oder Deutschland, die sich
kurzund mittelfristig aus der Kernenergie verabschieden wollen,
geht die Entwicklung der Nukleartechnik weiter.
Gerade die Erfahrungen nach dem Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi
haben zum
Beginn einer zweiten nuklearen Ära
geführt, die insbesondere die Klimaschutzmassnahmen einzelner
Länder unterstützen kann.
Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen.
Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
⇧ de Allgemein en General fr Générale
World Nuclear Association
en
Nuclear Power in China
en
China's Nuclear Fuel Cycle
China: Allgemein, Bevölkerung, Wirtschaft, Umweltpolitik, Klimapolitik, Energiepolitik, Geldpolitik.
⇧ de Text en Text fr Texte
⇧ 2022
WNN
2022-04-04 de
World's fourth Hualong One unit attains full power
Unit 3 of the Karachi nuclear power plant in Pakistan - a Chinese-supplied Hualong One reactor - reached 100% capacity for the first time on 31 March. The 1100 MWe pressurised water reactor is currently undergoing power ascension testing prior to entering commercial operation..
Nuclear energy currently provides around 8% of Pakistan's energy mix from five reactors:
four CNNC-supplied CNP-300 pressurised water reactors at Chashma in Punjab, and Karachi 2.
CNNC in 2017 signed a cooperation agreement with the Pakistan Atomic Energy Commission on the construction of a Hualong One as a fifth unit at Chashma.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
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WNN
2022-03-25 de
Second Fuqing Hualong One enters commercial operation
Unit 6 of the Fuqing nuclear power plant in China's Fujian province - the second of two demonstration Hualong One (HPR1000) reactors at the site - has been put into commercial operation, China National Nuclear Corporation (CNNC) has announced.
Unit 5 became the first Hualong One to enter commercial operation last year.
Weitere Hualong One in China
Construction of two demonstration Hualong One (HPR1000) units is also under way at China General Nuclear's Fangchenggang plant in the Guangxi Autonomous Region.
Those units are expected to start up in 2022 and 2024, respectively.
CNNC has also started construction of two Hualong units at the Zhangzhou plant in Fujian province, plus the first of two units at Changjiang in Hainan.
Pakistan
Two HPR1000 units are under construction at Pakistan's Karachi nuclear power plant.
Construction began on Karachi unit 2 in 2015 and unit 3 in 2016.
Karachi 2 entered commercial operation in May last year, with unit 3 scheduled to follow later this year.
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Fred F. Mueller
2022-02-15 de
Kernenergie: Der Osten führt, Europa fährt vor die Wand
Russlands Akademik Lomonosov ist das erste schwimmende
Kernkraftwerk. Es verfügt über zwei "small modular reactors" (SMR) mit jeweils 40 MW Leistung |
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In den letzten Jahrzehnten hat sich ein wenig beachteter, dafür aber umso wichtigerer Unterschied zwischen Asien und Europa herausgebildet:
Die jeweilige Einstellung zum Klimawandel und zur Kernenergie.
In ihrem Kreuzzug gegen die drohende "Klimakatastrophe" konzentrieren sich die meisten europäischen Länder auf die Verringerung ihrer Kohlenstoffemissionen.
Deutschland geht dabei vorneweg.
Als erster Schritt werden hier die Kernkraftwerke vernichtet.
Noch bevor dies abgeschlossen ist, werden auch schon die Kohlekraftwerke nach und nach stillgelegt.
Das Endziel ist eine Netto-Null-Nation, die ausschließlich "erneuerbare" Energien, vor allem Sonne und Wind, verwenden soll.
Ein grüner Traum, der sich für die Bürger schon jetzt zunehmend in einen Albtraum verwandelt.
Östliche Länder
In krassem Gegensatz dazu haben es die weitaus pragmatischeren östlichen Länder vorgezogen, eher Lippenbekenntnisse abzugeben und sich um ihre Bevölkerung zu kümmern.
Anstatt ihre Energieinfrastruktur lahmzulegen, entscheiden sie sich zunehmend für die Kernenergie.
Immer mehr Länder verfügen bereits über Kernkraftwerke oder stehen kurz davor.
Auf diesem Gebiet hat Russland eindeutig die Führung übernommen, gefolgt von China, Südkorea und Japan.
Diese vier Länder haben jeweils eigene Nukleartechnologien entwickelt und damit begonnen, diese zu exportieren.
Unter ihnen stechen zwei Giganten hervor:
Russland als eindeutiger Weltmarktführer im Bereich des Exports von Kernkraftwerken
sowie China, das noch recht neu auf dem Markt ist, aber über das Potenzial verfügt, sich hier schnell zu einem weiteren wichtigen Akteur zu entwickeln.
Russland
Russland hat im Bereich der nuklearen Hochtechnologie drei entscheidende Vorteile:
Es fällt nicht auf den CO₂-Klimaschwindel der großen Bosse der US-Finanzgiganten herein
verfügt als einer der frühesten und größten Akteure im Bereich der Kernkraft und der Atomwaffenherstellung über eine große Nuklearindustrie.
Diese meistert alle Stufen des nuklearen Kreislaufs wie Bergbau, Anreicherung und Brennstoffaufbereitung, Engineering, Maschinenbau und Energieerzeugungsanlagen bis hin zu nuklearen Dienstleistungen, Wartung, Brennstoff-Wiederaufbereitung und einem geschlossenen Brennstoffkreislauf.
Dritter Pluspunkt ist, dass das riesige Land über einen unglaublichen Reichtum an Bodenschätzen und natürlichen Ressourcen aller Art verfügt, darunter einige der weltweit größten Reserven an fossilen Brennstoffen.
Russland ist ein Energie- und Rohstoffgigant ersten Ranges und hat diese Vorteile systematisch ausgebaut, um eine führende Rolle beim Energieexport - einschließlich des Exports von Kernkraftwerken - zu übernehmen.
Energiereichtum und technologischer Vorsprung
Hier zunächst ein Blick auf Russlands Energieressourcen, wie sie in einem 2021 aktualisierten Bericht der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO)3) aufgeführt sind:
IAEA International Atomic Energy Agency /
Country Nuclear Power Profiles
RUSSIAN FEDERATION
Kernkraftwerke in der Russischen Föderation
Kernkraftwerke in der Russischen Föderation.
In 11 KKW's laufen insgesamt 38 Reaktoren mit einer Gesamtkapazität
von 30.3 GW
Derzeit betreibt Russland 38 Reaktoren in 11 Kernkraftwerken, die 20,7 % zur Stromerzeugung beitragen.
Den größten Beitrag leistet Erdgas, welches das Land jedoch lieber ins Ausland verkaufen würde, wo wesentlich höhere Preise erzielbar wären.
Die aktuellen Planungen sehen daher bis 2030 einen Anteil der Kernenergie an der Stromversorgung von 25-30 % vor.
Dieser soll bis 2050 auf 45-50 % und bis zum Ende des Jahrhunderts auf 70-80 % steigen.
Die in Betrieb befindlichen Reaktoren reichen von älteren Modellen aus der Sowjetzeit über aktuelle Systeme der Generation III bis hin zu fortschrittlichen Konzepten wie "schnellen" Reaktoren der Serie BN 600-800-1200.
Eine weitere Generation "schneller" Modelle, die mit Natrium und Blei-Wismut gekühlt werden, ist bereits in Planung.
Ergänzt wird die Liste durch kleine modulare Reaktoren wie die im schwimmenden Kraftwerk "Akademik Lomonosov".
Die Lebensdauer der neuen Reaktormodelle beträgt in der Regel 60 Jahre.
Ein beständiger Nachschub an gut ausgebildeten Fachleuten wird durch Ausbildungszentren und technische Hochschulen sichergestellt, die jährlich etwa 18.000 Techniker und Akademiker hervorbringen.
Eine überzeugende Bandbreite an Technologien und Dienstleistungen
Die Nuklearindustrie des Landes bietet ein Niveau an Qualifikationen, Technologien und Dienstleistungen wie kaum ein anderes Land.
Dies gilt auch für das Preisniveau.
In einer von der World Nuclear Association 4) zusammengestellten Übersicht werden Inlandspreise von 2050-2450 US-$/kW und eine Bauzeit von 54 Monaten genannt.
World Nuclear Association
Nuclear Power in Russia
Für den schnellen Reaktor BN 1200
wird ein Inlands-Energiepreis von 2,23 ct/kWh angegeben,
(Rechne: 2,23 ct/kWh = 2'230 ct/MWh = 22,3 $/MWh)
während für Exportreaktoren vom Typ VVER länderabhängig meist
50-60 US-$ pro MWh genannt werden.
(Rechne: 5-6 ct/kWh = 5'000-6000 ct/MWh = 50-60 $/MWh)
Die von Russland angebotenen Komplettpakete "von der Wiege bis zur Bahre" sind vor allem für Länder der zweiten und dritten Welt sehr attraktiv, nicht zuletzt auch deshalb, weil zum Paket auch Rücknahme und Aufbereitung/Entsorgung abgebrannter Brennelemente gehören.
Da alle Konstruktionsprojekte aktuellen internationalen Anforderungen sowie den Empfehlungen der IAEO entsprechen, gehen die Abnehmer kaum Risiken ein.
Man vergleiche dies mit dem beklagenswerten Zustand der Nuklearbranchen in der westlichen Welt, wo Unternehmen wie Siemens, Areva oder Westinghouse mit erschreckenden Verzögerungen sowie Kostenüberschreitungen zu kämpfen haben.
Kein Wunder also, dass die russische Atomenergiegesellschaft Rosatom auf dem ersten Platz bei der Zahl der gleichzeitig durchgeführten Projekte zum Bau von Kernreaktoren im Ausland steht
(35 Blöcke in verschiedenen Realisierungsstadien).
Im Jahr 2020 belief sich der Gesamtwert der Auslandsaufträge von Rosatom auf über 138 Milliarden US-Dollar.
China
Chinas Aufholjagd
Am 1. Januar 2022 ging der dritte Reaktor des Typs Hualong
One (HPR 1000)
mit einer Kapazität von 1161 MW als Einheit 6 der Fuqing Nuclear
Power Plant der CNNC
(China National Nuclear Corporation) ans Netz
Als künftig wahrscheinlich zweitstärkster Anbieter zeichnet sich China ab
obwohl das Land mit der Entwicklung seiner Nukleartechnik viel später begonnen hat und weder über den gleichen Erfahrungsschatz noch die gleiche Technologiebandbreite verfügt.
Ungeachtet dieser Defizite hat das Land eine erstaunliche Lernkurve durchlaufen und in der Zwischenzeit eine Reihe moderner Reaktortypen wie den Hualong One, einen Druckwasserreaktor der III Generation, entwickelt und in Betrieb genommen.
Pakistan und Argentinien
Nach einem ersten Auftrag aus Pakistan ist es China kürzlich gelungen, auch Argentinien von diesem Modell zu überzeugen.
Weitere interessante Entwicklungen, darunter das erste kommerziell aktive gasgekühlte Hochtemperatur-Kernkraftwerk (Kugelhaufenreaktor PBR) 5) sowie ein kleiner modularer Reaktor, sind in der Pipeline.
Das erste kommerziell aktive gasgekühlte Hochtemperatur-Kernkraftwerk (Kugelhaufenreaktor PBR)
Reuters
2021-12-20 en
China puts pioneering 'pebble bed' nuclear reactor into operation
China has launched a new high-temperature gas-cooled nuclear plant in the eastern coastal province of Shandong, the first to make use of 'pebble bed reactor' (PBR) technology developed by state-run China National Nuclear Corporation (CNNC).
The first unit of the Shidaowan reactor project, built near the city of Rongcheng in collaboration with the energy group Huaneng and Beijing's Tsinghua University, has now been connected to the grid, CNNC said on Monday.
The unit has total generation capacity of around 200 megawatts, and a second unit is still under construction.
In PBR technology, the reactor core is formed from graphite pebbles that contain specially designed fuel particles.
The design allows reactors to be run safely at higher temperatures, CNNC said, describing it as "the reactor that won't melt down".
China is one of the few countries in the world with an active nuclear reactor programme, but it has struggled to meet its construction targets after a moratorium on new projects and a long safety probe following Japan's Fukushima disaster in 2011.
Total capacity hit 51 gigawatts (GW) by the end of last year, falling short of a 58 GW target.
CNNC has urged the government to approve at least six new projects a year over the next decade in order to bring total capacity up to 180 GW by 2035. read more
CNNC said the technology employed at the Shidaowan project was completely home-grown, with 93.4 % of all the equipment also sourced domestically.
In Anbetracht der beeindruckenden Erfolgsbilanz chinesischer Maschinenbau- und Bauprojekte in vielen Ländern rund um den Globus
werden die Chinesen auch in diesem Bereich wahrscheinlich bald fest Fuß fassen.
Ein weltweit riesiger Markt
Die westlichen Länder einschließlich der USA müssen dagegen feststellen, dass ihre Politik der Behinderung des Rohstoffsektors, wozu auch die Förderung fossiler Brennstoffe zählt, dabei ist zu scheitern.
Das "Liegenlassen im Boden" dürfte zum Bumerang werden.
Um ihre Wirtschaft anzukurbeln, Arbeitsplätze zu schaffen und ihre wachsende Bevölkerung zu ernähren, benötigen die Länder der Dritten Welt sowie die sich entwickelnden Nationen vor allem billige, zuverlässige Energie.
Die "Netto-Null"-Kampagne, mit der im Westen den Rohstoffproduzenten der Geldhahn zugedreht wurde, hat schon jetzt zu einem dramatischen Anstieg der Preise sowohl für Energie als auch für Rohstoffe geführt.
Die durch die Politik erzwungene künstliche Verknappung aufgrund der unterbliebenen Investitionen in die Erschließung neuer Vorkommen dürfte noch über Jahre anhalten.
Infolgedessen beginnen Politiker überall auf der Welt, ihre Energieversorgungsstrategien neu zu überdenken.
Für Länder, die eine zuverlässige Versorgung benötigen, sind "erneuerbare" Energiequellen wie Solar- und Windenergie einfach keine Alternative.
Deshalb zeichnet sich bereits jetzt bei der Kernenergie ein Nachfrageboom ab.
Und dank der Grünen und der Gretas unserer Zeit befinden sich Russland und China auf diesem Markt in einer hervorragenden Ausgangsposition.
Die Nachfrage wird so massiv sein, dass nur Länder mit einer großen, gut funktionierenden Industrie, ausreichender Finanzkraft und einem großen Potenzial an Fachkräften in der Lage sein werden, daran in vollem Umfang zu partizipieren.
Kleinere Anbieter dürften schon allein von den geforderten Kapazitäten her überfordert werden.
Allein schon Ausbildung und Training der benötigten Fachleute dauern mehr als ein Jahrzehnt.
Selbst Frankreich als letzter verbliebener europäischer KKW-Anbieter dürfte von der künftigen Nachfrage bei weitem überfordert werden.
Frankreich
Einen Dammbruch in Richtung dieses Zukunftsszenarios dürften die jüngsten Entscheidungen in Frankreich einleiten.
Obwohl das Land bereits über 56 Kernkraftwerke verfügt, hat Präsident Macron gerade beschlossen, den Bau von bis zu 14 weiteren Anlagen anzuordnen.
Mit rund 65 Millionen Einwohnern hat die "Grande Nation" etwas weniger als ein Prozent der Erdbevölkerung.
Rechnet man dieses Verhältnis auf die ganze Welt hoch, ergibt sich bis 2050 ein Marktpotenzial von möglicherweise 1.500 Kernkraftwerken.
Aktienkurse
Wechseln "smart money"-Investoren ins Uranlager?
Angesichts dieser Entwicklungen und unter Einbeziehung der aktuellen politischen Spannungen rund um Russland und die Ukraine muss man sich fragen, wieso sich Russland durch Sanktionsdrohungen gegen seine Europa-Pipelines einschließlich Nordstream 2 beeindrucken lassen sollte.
Am Öl- und Gasmarkt gibt es schließlich eine Menge Anbieter und damit Konkurrenten.
Im Gegensatz dazu könnte kein europäisches Land im aufkommenden weltweiten Nukleargeschäft mit Russland oder China mithalten.
Russland könnte möglicherweise sogar den Verlust seiner deutschen und selbst seiner europäischen Gaseinnahmen verschmerzen und sich künftig auf seine Nukleargeschäfte konzentrieren.
Für Europa wären die Folgen eines Lieferstopps dagegen äußerst schmerzhaft.
Die Potenziale dieser sich abzeichnenden Renaissance der Kernenergie scheinen inzwischen die Aufmerksamkeit des einen oder anderen "smart money"-Investors erregt zu haben.
Am Kapitalmarkt macht sich augenscheinlich eine gewisse Ernüchterung wegen der schlechten Wertentwicklung bei Technologiepapieren wie Tesla oder Facebook breit.
Dies könnte ein Grund für die kombinierte Wertentwicklung einer Auswahl kanadischer Uranminen-Gesellschaften sein.
Nach einem langjährigen Rückgang ist hier seit etwa März 2020 ein markanter Kursanstieg zu beobachten (Bild 6).
Nach langjährigem Rückgang sind die kombinierten Aktienkurse
einer Auswahl kanadischer Uranminenfirmen
seit etwa März 2020 deutlich im Aufwind
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Was wir unterstützen:
Fortführung und Weiterentwicklung der Kernenergietechnik.
Bestehende Kernkraftwerke sollen so lange betrieben werden, wie deren Sicherheitsstandard dies erlaubt.
Neue Kernkraftwerke.
Vorstösse auf kantonaler und eidgenössischer Ebene für die Kernenergie.
Was wir ablehnen:
Den Jahrhundert-Unsinn "Energiewende".
Das sture Kopieren des deutschen Weges zum "Atomausstieg".
Alle Zwangsmassnahmen zum Stromsparen und marktverzerrende, zusätzliche Stromabgaben wie die KEV.
Verfassungsänderungen und Gesetze, die den Ausstieg aus der Kernenergie zum Ziel haben.
Der Verein Kettenreaktion steht für
langfristige und damit nachhaltige Entscheide in der Energiepolitik.
Weil kurzfristige auf Personen-, Macht- und Parteipolitik basierende Entscheide, wie der Ausstieg aus der Kernenergie und die darauf fussende Energiestrategie 2050 dem langfristigen Charakter einer zukunftstauglichen Energieversorgung widersprechen.
Dr. Hans Rudolf Lutz / Ehem. Leiter des Kernkraftwerks Mühleberg
2022-02-11 de
Die zweite nukleare Ära
Ausserhalb von Ländern wie der Schweiz oder Deutschland, die sich
kurzund mittelfristig aus der Kernenergie verabschieden wollen,
geht die Entwicklung der Nukleartechnik weiter.
Gerade die Erfahrungen nach dem Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi
haben zum
Beginn einer zweiten nuklearen Ära
geführt, die insbesondere die Klimaschutzmassnahmen einzelner Länder unterstützen kann.
Kurzer Rückblick auf die erste nukleare Ära
In seinem im Jahr 1994 publiziertem Buch mit dem Titel «The First Nuclear Era» hat der amerikanische Nuklearpionier Alvin M. Weinberg die Rolle der USA beim Aufbau der ersten grossen Serie von Kernreaktoren beschrieben.
Es handelte sich dabei um die beiden Leichtwasserreaktortypen
Pressurized Water Reactor (PWR) und Boiling Water Reactor (BWR).
Zusammen mit den kanadischen Schwerwasserreaktoren und den englischen Graphitreaktoren
gehörten sie zur Klasse der Generation II-Typen, wie man sie heute nennt.
Die amerikanischen Leichtwasserreaktoren wurden in den Jahren 1960 bis 1990 erstellt.
Dazu gehören auch vier der fünf Schweizer Kernkraftwerkseinheiten:
Beznau-1 und -2, Mühleberg und Leibstadt.
Die Anlage Gösgen ist mit einem Reaktor deutscher Herkunft errichtet worden.
In den USA standen 1990 über 100 dieser Reaktoren, in Frankreich 58 (einer auf Lizenzen basierenden Eigenentwicklung) und in Japan 54.
Weinberg betrachtet den Beginn der Neunzigerjahre als Ende der ersten nuklearen Ära.
Danach wurden wegen der Reaktorunfälle Three Mile Island und Tschernobyl sowie wegen des steigenden öffentlichen Widerstands in den USA keine weiteren Reaktoren der Generation II mehr gebaut.
Man muss hier allerdings hinzufügen, dass die in den USA ursprünglich auf 40 Jahre beschränkte Betriebsdauer bei den noch verbleibenden Anlagen von der Bewilligungsbehörde NRC auf 60 und bei weiteren vier bereits auf 80 Jahre erhöht wurde.
Das bedeutet:
Es werden auch noch nach dem Jahre 2060 Kernkraftwerke mit Reaktoren der Generation II in Betrieb stehen!
Die Entwicklung der Reaktortypen der Generation III und III+
Basierend auf den Erfahrungen
des Reaktorunfalles in Three Mile Island und einer Reihe weiterer Störfälle begannen die Reaktorbauer in verschiedenen Ländern mit der Weiterentwicklung der Reaktortypen der Generation II zu neuen Typen
der sogenannten Generation III und Generation III+.
Sie haben alle die folgenden neuen Charakteristika:
Die Wahrscheinlichkeit eines Unfalles mit Kernschmelze wurde von 10-4 auf 10-7 reduziert.
Die Kernschmelze, auch Corium genannt, wird noch im Reaktor selbst so gekühlt, dass sie drinnen bleibt, oder sie wird mit Hilfe eines sogenannten Core Catchers nach dem Durchschmelzen des Druckgefässes aufgefangen und innerhalb des Sicherheitsbehälters gekühlt und festgehalten.
In beiden Fällen wird die Umgebung nicht oder nur in sehr beschränktem Masse tangiert.
Weitere Neuheiten betreffen vor allem die Wirtschaftlichkeit.
Diese umfassen den besseren thermischen Wirkungsgrad, die von Anfang an geplante längere Betriebsdauer (60 bis 80 Jahre), höheren Abbrand und billigere Anreicherungskosten für die Brennelemente und günstigere Herstellungskosten (modulare Bauweise).
Hauptinitiant und Hauptanwender dieser Neuheiten sind
China,
Frankreich,
Russland
und Südkorea.
Die USA
haben sich vor allem bei der Urananreicherung (Zentrifugen- statt Diffusionsanlagen) beteiligt.
Sie haben sich daneben auf die Entwicklung der neuen Kleinreaktoren - die Small Modular Reactors (SMR) - konzentriert.
Eine erste Serie eines SMR soll noch vor Ende der 2020er-Jahre im Idaho National Laboratory in Betrieb genommen werden.
Die zweite nukleare Ära
Man übertreibt nicht, wenn man feststellt, dass heute, nach Überwindung des Schocks vom Reaktorunfall in der japanischen Anlage Fukushima-Daiichi, die neue, zweite nukleare Ära begonnen hat.
Mit Ausnahme von Belgien, Deutschland und der Schweiz gibt es kein Land, das eine «Energiewende» weg von der Nuklearenergie in eine Zukunft mit ausschliesslich sogenannter erneuerbarer Elektrizitätserzeugung gewählt hat.
Ich sage sogenannt, weil ja bekanntlich das Gros der Solarzellen aus chinesischer Produktion mit viel grauer Kohlekraftwerk-Energie stammt.
Reaktoren der Generation III und III+
(Stand 15.9.2021)
Es gibt heute bereits 20 Länder mit Kernkraftwerksanlagen der Generation III/III+ die in Betrieb, in Bau oder geplant sind.
Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto-3 in Finnland und Flamanville‑3 in Frankreich
Flamanville‑3 in Frankreich Die beiden seit über 15 Jahre in Bau befindlichen Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto-3 in Finnland und Flamanville‑3 in Frankreich werden von den ideologisch grünen Politikern nimmermüde als Beispiele zitiert, wie lange man braucht, einen Reaktor der Generation III zu bauen und wie teuer sie heutzutage zu stehen kommen.
Grossanlage Barakah in Abu Dhabi (VAE) am Persischen Golf mit vier 1450‑MWReaktoren
Ignoriert wird dabei beispielsweise die Erfolgsstory bei der Grossanlage Barakah in Abu Dhabi (VAE) am Persischen Golf mit vier 1450‑MWReaktoren, die zum Preis von USD 20,4 Mrd. von einem Konsortium unter Leitung des südkoreanischen Stromversorgers Kepco errichtet werden.
Barakah-1 nahm den kommerziellen Betrieb am 6. April 2021 auf,
Barakah-2 wurde am 14. September 2021 mit dem Stromnetz synchronisiert
und die Bauarbeiten von Barakah-3 und -4 neigen sich dem Ende entgegen.
Die bereits erwähnten SMR gehören ganz klar auch zur zweiten nuklearen Ära.
Sie werden vermutlich vor allem in dünnbesiedelten, von Grossstädten weit entfernten Gebieten sowie in Entwicklungsländern zum Einsatz gelangen.
Ihr Hauptvorteil: Das Schmelzen des Kerns kann physikalisch ausgeschlossen werden!
Klimaschutz kann die zweite nukleare Ära beschleunigen
Für grüne Politiker gilt der allgemeine Konsens:
Stromerzeugung mit Wind, Fotovoltaik und eventuell Wasserkraft ist der einzig gangbare Weg zu deren Dekarbonisierung.
Kernenergie ist für sie nach wie vor inakzeptabel.
Deutschland
Das einzige Land, das dieser Philosophie streng Folge leistet, ist Deutschland.
So wird es von unseren Mainstream-Medien wenigstens kommuniziert.
Dass unser nördlicher Nachbar gegen Ende des Jahres mit der Leitung North Stream II in grossem Stil russisches Erdgas einführen wird, scheint niemanden zu stören.
Erdgas besteht zu 93% aus Methan (CH4).
Ein Gas, das zwischen 25- bis 80-mal treibhauswirksamer ist als CO₂!
Auch bei nur geringen Leckagen aus der mehrere tausend Kilometer langen Pipeline ist die Stromerzeugung mit Erdgas praktisch gleich klimaschädlich wie Erdöl (25% besser als Kohle).
Damit ist schon jetzt klar: Deutschland wird die CO₂-Ziele der Pariser Konvention nie einhalten können.
Polen
Gut ist, dass zum Beispiel Polen - nicht wie die Schweiz - den deutschen «Energiewende»-Schwindel nicht mitmacht und seine momentan auf 60‑70 % Kohlestrom fussende Elektrizitätserzeugung langfristig auf Kernenergie umrüsten will.
Tschechische Republik
Auch die Tschechische Republik plant, in Dukovany ein weiteres Kernkraftwerk zu errichten.
Sie hat kürzlich mit der südkoreanischen Kepco Kontakt aufgenommen.
Deren Erfolg mit der Generation-III-Kernkraftwerksanlage Barakah hat sie zu diesem Schritt ermuntert.
Weltweit
Weltweit mehren sich die Stimmen, die, wie Polen und die Tschechische Republik, der Kernenergie bei der Dekarbonisierung einen grossen Stellenwert beimessen.
Äusserungen aus den USA
Stellvertretend für alle Äusserungen sei der Gouverneur des amerikanischen Bundesstaats Wyoming, Mark Gordon, zitiert:
«Nuclear power is our fastest and clearest course of becoming carbon negative.»
Ein weiterer Beweis, dass sich die zweite nukleare Ära voll im Anlaufen befindet, sind die Meldungen der internationalen Kernenergie-Nachrichtenagentur NucNet über neue Anlagen im Monat Juli 2021:
In China beginnt der Bau des SMR Linglong-1.
Das erste polnische Kernkraftwerkprojekt in Polen soll beschleunigt werden.
Die Bewilligungsunterlagen für die beiden ägyptischen Reaktorprojekte El-Dabaa-1 und -2 sind bei den ägyptischen Sicherheitsbehörden eingereicht worden.
Ein von Tractebel geführtes Konsortium soll Brasilien helfen, die Fertigstellung von Angra-3 zu bewerkstelligen.
In Slowenien wird die Bewilligung für die zweite Einheit am Standort Krsko erteilt.
Die südkoreanische Sicherheitsbehörde erteilt eine bedingte Bewilligung für den Start der Einheit Shin-Hanui-1.
Mögliche Weiterentwicklung der zweiten nuklearen Ära
China
hat im Juni 2021 seinen nächsten Fünf-Jahres Plan veröffentlicht.
Darin ist festgehalten, die Kernenergiekapazität um 20'000 MW zu erhöhen.
Mit dieser Zielsetzung baut das Land der Mitte seine Führungsposition in der Zweiten nuklearen Ära weiter aus.
USA
Das amerikanische SMR-Entwicklungsprogramm liegt im Vergleich mit den chinesischen Plänen weit zurück, ist etwas kleinkariert und nichts, womit «America great again» gemacht werden kann.
An zweiter und dritter Stelle kann man Russland und Indien setzen.
Russland
Russland hat sich bereits stark gemacht im Export von Kernkraftwerken der Generation III
(Ägypten, China, Finnland, Indien, Iran, die Türkei, Weissrussland) und will diesen Sektor mit Erdgaseinkünften weiter ausbauen.
Indien
Indien beschreitet einen Sonderweg.
Es ist das Land mit den grössten Thorium Vorkommen.
Das Isotop Thorium-232 ist wie Uran-238 nicht spaltbar, kann aber beispielsweise in einem Brutreaktor der Generation IV in das spaltbare Uran-233 umgewandelt werden.
Es ist Indiens langfristiges Ziel, auf diese Weise seine Energieversorgung für tausende von Jahren sicherzustellen.
Frankreich
Als nächstes Zweite-Ära-Nuklearland muss Frankreich genannt werden.
Mit seinem EPR-Reaktorkonzept der Generation III spielt es trotz der grossen Anfangsschwierigkeiten beim Bau der Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto‑3 (Finnland) und Flamanville‑3 (Frankreich) ebenfalls in der ersten Liga mit.
Grossbritannien
Grossbritannien muss seinen in die Jahre gekommenen Kernkraftwerkspark ersetzen und baut derzeit zwei EPR-Einheiten am Standort Hinkley Point C.
China (Als Beispiel für England)
In China sind die beiden EPR Taishan‑1 und ‑2 innerhalb von acht beziehungsweise neun Jahren vollendet worden.
Man kann davon ausgehen, dass die Ersatzbauten für die in die Jahre gekommenen Kernkraftwerke der Generation II in Frankreich vom Typ EPR sein werden.
Auch weitere Exporte nach ersten gutverlaufenen Betriebsjahren sind wahrscheinlich.
Südkorea
Die gleichen Überlegungen gelten für Südkorea.
Die Barakah-Erfolgsstory wird neben der Tschechischen Republik sicher weitere Interessierte zu Offertenanfragen ermuntern.
Australien
Australien könnte einer davon sein, wenn eine neue Regierung einsieht, dass sie ihre eigenen (grossen) Uranvorkommen bei sich im Lande verwenden könnte und nicht nur, um mit Exporten Geld zu verdienen.
Australien könnte gleichzeitig ihre äusserst kohleabhängige Elektrizitätsversorgung dekarbonisieren und damit einen eigenen Beitrag zur Rettung des Great Barrier Reef leisten.
Umdenken in den USA ?
Natürlich kann man sich auch ein Umdenken in den USA vorstellen.
Ein(e) kluge(r) Präsident(in) könnte sich erinnern, dass die Amerikaner die Pioniere der ersten nuklearen Ära gewesen sind und dass ihre ingenieurmässigen und industriellen Kapazitäten hinreichend wären, den jetzt klar vorhandenen Rückstand aufzuholen.
Ein entsprechender parlamentarischer Vorstoss - der Nuclear Energy Leadership Act - wurde nach Behandlung in den beiden Kammern gutgeheissen, ist aber bis jetzt ohne Wirkung geblieben.
Und wo stehen wir in der Schweiz?
Mit dem Interview von Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher am 22. Juli im «Blick TV» hat die in verschiedenen Kreisen schon seit einiger Zeit kursierende positive Meinung zum Bau neuer Kernkraftwerke einen neuen Höhepunkt erreicht.
Aufhebung des Kernkraftwerkverbots
Mit der Aufhebung des Kernkraftwerkverbots könnte eines der Projekte (Beznau‑3, Gösgen‑2 oder Mühleberg‑2) wieder aus den Schubladen hervorgeholt und der zweiten nuklearen Ära auch in der Schweiz die Tore geöffnet werden.
Zwei Ziele
stehen dabei im Vordergrund: eine jederzeit genügende Stromversorgung und das Erreichen der Null-CO₂-Emissionen bis 2050.
Mit der «Energiewende»-Strategie wird dies nicht gelingen.
Es braucht die Kernenergie.
Vor allem auch für die Winterstromversorgung, wenn Fotovoltaik nirgends hin reicht.
Wir benötigen deshalb ein Kernenergiegesetz, das den Bau neuer Kernkraftwerke nicht verbietet, sondern fördert.
So wie es die 20 Länder, die in der obigen Tabelle aufgeführt sind, aufzeigen.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶China: Kernenergie │ ▶Kernenergie: China
▶Russland: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Russland
▶Südkorea: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Südkorea
▶USA: Kernenergie │ ▶Kernenergie: USA
▶Frankreich: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Frankreich
Zur Mahnung
▶Schweiz: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Schweiz
↑ 2021
Nebelspalter / Alex Reichmuth
2021-09-30 de
Zehn Jahre nach «Fukushima»: Atomkraft auf dem Vormarsch
Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen. Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
Italien
Der italienische Umweltminister Roberto Cingolani hat an einem Tabu gerüttelt.
Er hat durchblicken lassen, dass die Atomkraft für Italien eine Option sein könnte.
Das hat ihm einen Sturm der Entrüstung eingebracht - und Morddrohungen.
Nach dem Unglück von Tschernobyl 1986 hat Italien seine drei Atommeiler abgeschaltet.
In zwei Abstimmungen - 1987 und 2011 - haben sich die Italienerinnen und Italiener gegen Kernkraft ausgesprochen.
Doch jetzt hat sich Cingolani erlaubt, auf die Vorteile der vierten Generation von Atomkraftwerken hinzuweisen, die sich weltweit in Entwicklung befindet.
«Wenn sich irgendwann herausstellt, dass nur wenige Kilogramm radioaktiver Abfälle anfallen, die Sicherheit hoch und die Kosten niedrig sind, wäre es töricht, diese Technologie nicht in Betracht zu ziehen», sagte Roberto Cingolani.
Seine Leibwache musste daraufhin verstärkt werden.
Neue Reaktoren in Bangladesch und Ägypten
Ob Italien je wieder in die Atomkraft einsteigt, steht in den Sternen.
Tatsache ist aber, dass sich mehrere Länder neu für die Kernenergie entschieden haben - oder sogar schon an Reaktoren bauen.
Bangladesch und Türkei
So werden derzeit je zwei Reaktoren in Bangladesch und in der Türkei errichtet.
Ägypten und Usbekistan
Auch Ägypten und Usbekistan wälzen konkrete Pläne für einen Einstieg in die Kernkraft.
Es gibt zudem eine lange Liste von Ländern, die an der Atomtechnologie zumindest sehr interessiert sind.
Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Zu ihnen zählen Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda
Auch Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda klären ab, ob sie in die Technologie einsteigen wollen.
Keine Todesopfer wegen «Fukushima»
Vor zehn Jahren ereignete sich der Atomunfall im japanischen Fukushima.
Gleich bei mehreren Reaktoren kam es zu einer Kernschmelze.
Obwohl wegen «Fukushima» kein einziger Mensch ums Leben kam, war der Unfall für die Kernkraft weltweit ein herber Rückschlag.
Japan
Japan nahm seine ganze Flotte, die aus 54 Reaktoren bestand, vorübergehend vom Netz.
Deutschland
Deutschland schaltete mehrere Reaktoren definitiv ab und will bis Ende nächstes Jahr die letzten sechs Atommeiler stilllegen.
Schweiz
Die Schweiz beschloss, keine neuen AKW mehr zu bauen.
Hierzulande bezeichnen AKW-Gegner die Atomenergie regelmässig als «veraltete Technologie».
Doch die Kernenergie ist heute wieder auf dem Vormarsch.
Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA)
Zum ersten Mal seit dem Unglück von Fukushima hat die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) ihre Prognose zum weltweiten Ausbau nach oben revidiert.
Bis 2050 könnten sich demnach die Produktionskapazitäten für Atomstrom von heute 392 Gigawatt auf 792 Gigawatt verdoppeln.
Das entspricht zumindest dem Maximalszenario im jüngsten Jahresbericht der IAEA (siehe hier).
10 Prozent des Stroms kommen aus der Atomkraft
792 Gigawatt - das sind 10 Prozent mehr, als die Agentur letztes Jahr geschätzt hat.
In einem konservativen Szenario der IAEA würde die Produktionskapazität 2050 hingegen auf dem heutigen Niveau bleiben.
2020 stammten rund 10 Prozent des weltweit erzeugten Stroms aus der Kernkraft.
Reaktoren im Bau
Derzeit befinden sich 52 Reaktoren im Bau,
davon 13 in China,
7 in Indien
und 4 in Südkorea.
Reaktoren in Betrieb
Ende letzten Jahres waren
weltweit 442 Atomreaktoren
in 32 Länder in Betrieb.
Am meisten Reaktoren standen
in den USA (94),
gefolgt von Frankreich (56)
und China (50).
Allgemein wird erwartet, dass der Stromkonsum bis 2050 enorm zunimmt.
Eine Verdopplung der nuklearen Produktionskapazitäten würde den Anteil der Atomkraft an der Stromproduktion darum «nur» von 10 auf 12 Prozent steigern.
Bleibt die Kernenergieproduktion dagegen auf dem heutigen Niveau, würde ihr Anteil gar auf 6 Prozent fallen.
Polen
Polen will fünf Reaktoren bauen
Neu in die Kernkraft einsteigen will auch Polen.
Das osteuropäische Land ist heute zu über 70 Prozent von Kohlestrom abhängig und sucht wegen des Klimaschutzes nach Alternativen.
Im letzten Februar legte die polnische Regierung ein Strategiepapier vor, gemäss dem spätestens 2026 mit dem Bau eines ersten Reaktors begonnen werden soll.
Bis 2043 sollen dann nicht weniger als fünf Reaktoren in Betrieb sein.
Gemäss der polnischen Regierung sind AKW die «billigste Energiequelle unter Berücksichtigung der Gesamtkostenbilanz und der Betriebszeit» und könnten die «energetische Sicherheit des Landes» absichern.
Wie die IAEA schreibt, ist eine Verdopplung der Kernkraftkapazitäten bis 2050 nur möglich, wenn sich im Atomsektor neue Technologien durchsetzen.
Kleine und modulare Reaktoren
Eine Option sind kleine und modulare Reaktoren.
Solche Minireaktoren will etwa die amerikanische Firma TerraPower errichten, die vom IT-Unternehmer Bill Gates gegründet wurde.
Grossbritannien
Unter anderem sieht Grossbritannien den Bau von Minireaktoren vor, um seine ambitionierten Klimaziele zu erreichen.
USA
US-Präsident Joe Biden setzt ebenfalls auf die Vorteile solcher kleinen Reaktoren.
China
China testet einen Thorium-Reaktor
In Zukunft sollen Atomreaktoren auch sicherer werden und weniger Abfälle hinterlassen.
Einen entsprechenden Reaktortyp will China in der Stadt Wuwei im Nordwesten des Landes testen.
Wie das Fachmagazin «Nature» vor wenigen Tagen berichtete, soll der Testreaktor mit Thorium und Flüssigsalz statt Uran betrieben werden.
Wenn das Experiment gelingt, will China bis 2030 einen Reaktor dieses Typs bauen, der genug Strom für eine Kleinstadt liefert.
«Es gibt keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien.»
Europa
In Europa tobt derweil ein Kampf um die Atomkraft.
Deutschland und Österreich
Während Länder wie Deutschland und Österreich bremsen, haben
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn in einem Brief an die EU-Kommission ihre Unterstützung für die Förderung der Kernenergie betont.
EU-Kommission muss sich für oder gegen Kernkraft entscheiden
Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC)
Positiv zur Kernkraft geäussert hat sich auch die Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC).
In einem Bericht vom letzten März schrieb das JRC, es gebe «keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien» (siehe hier).
Die EU-Kommission muss nun entscheiden, ob sie die Atomenergie im Rahmen ihrer grünen Finanz-Taxonomie für Investitionen empfiehlt.
Offenbar tut sich die Kommission mit dem Entscheid schwer, denn dieser wird schon seit einigen Monaten erwartet.
Er ist nun aber für November angekündigt.
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▶Schweiz: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Schweiz
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Energie: Kern Kernkraftwerke |
Energy: Nuclear Nuclear Power Plants |
Energy: Nucléaire Centrales nucléaires |
Schweiz: Sachgebiete, Medien Echo, Web, Schweiz/ EU, Klimapolitik, Energie.
Stern / Gernot Kramper
2021-09-20 de
Sicher, klein und billig - China baut den ersten Thorium-Reaktor
Er ist nicht größer als ein Badezimmer.
In China wird ein Thorium-Reaktor in Betrieb genommen.
2030 soll es zur Serienproduktion kommen - die Mini-Reaktoren versprechen CO₂-freien Strom ohne die Gefahr eines Gaus.
Deutschland steigt aus der Kernkraft aus,
andere Länder setzen große Hoffnungen in die CO₂-freie Methode, Energie zu erzeugen.
Neben dem Bau von Kraftwerken, die letztlich verbesserte Versionen alter Designs sind, wird an Zukunftslösungen wie der Kernfusion gearbeitet.
Sehr viel schneller als die Fusionsreaktoren, die nach dem gleichen Prinzip wie die Sonne arbeiten, könnten kleine ungleich sicherere Reaktoren gebaut werden.
China hat angekündigt, in nur einem Monat einen ersten Thoriumreaktor fertig zu stellen.
Der chinesische Zeitplan ist ehrgeizig.
Der Prototyp soll im nächsten Monat fertiggestellt werden, erste Tests beginnen im September, der Bau der ersten kommerziellen Reaktoren soll bis 2030 erfolgen.
Das Besondere an diesem Reaktortyp:
Er benötigt kein Wasser zur Kühlung der Atombrennstäbe und wird mit flüssigem Thorium statt mit Uran betrieben.
In ihm zirkuliert ein Salz, das sich bei hohen Temperaturen verflüssigt.
Diese Technik kennt keinen Atom-Gau.
Unfälle oder Lecks würden nur zu kleinen Schäden führen, weil hier kein radioaktiver Dampf in die Atmosphäre gelangt.
Das flüssige Salz würde bei einer Störung oder einem Leck schnell abkühlen und kristallisieren.
Das Material wäre immer noch radioaktiv, ließe sich aber in Brocken einsammeln.
Dazu ist der Reaktor sehr klein:
Er soll nur 3 Meter hoch und 2,50 Meter breit sein.
Das sind allerdings die Maße des reinen Reaktors.
Um Strom zu erzeugen, muss er an Turbinen und ans Stromnetz angeschlossen werden.
Doch die Minigröße des nuklearen Teils macht es möglich, den Reaktor unter Reinraumbedingungen zu bauen, man muss ihn nicht auf einer Baustelle zusammensetzen.
Letztlich wäre eine Serienfertigung wie in der Autoindustrie möglich.
Bei Wartungen könnte das Reaktormodul einfach ausgetauscht werden und von einem normalen Lkw zurück zum Hersteller gebracht werden.
Der kommerzielle Reaktor wird 100 Megawatt Strom erzeugen - genug, um 100.000 Menschen mit Strom zu versorgen.
Weil die Anlage nur wenig Wasser verbraucht, wird China den ersten kommerziellen Reaktor in Wuwei, einer Wüstenstadt in der Provinz Gansu des Landes bauen.
Wie arbeitet ein Thorium-Reaktor?
Es gibt keine Brennstäbe, das Thorium wird in 600 Grad heißem, flüssigen Fluoridsalz gelöst.
Dieses Salz zirkuliert in dem Reaktor, außer dem Brennmaterial muss kein weiteres Kühlmittel radioaktiv verseucht werden.
Das Salz wird zum Start mit Neutronen beschossen, so dass sich die Thorium-Atome in Uran-233 verwandeln.
Dieses Isotop zerfällt und setzt Energie und weitere Neutronen frei.
Das Salzgemisch heizt sich weiter auf, gelangt in eine zweite Kammer, in der die Wärme zur Stromerzeugung genutzt wird.
Anders als spaltbares Uran kommt Thorium-232 häufig vor und lässt sich leicht in großer Menge gewinnen.
Die Halbwertzeit der radioaktiven Abfallprodukte beträgt nur 500 Jahre anstatt der 10.000 Jahre von Uranreaktoren.
Das Material des Reaktors kann zudem nicht zum Bau von Atomwaffen verwendet werden.
Das Konzept ist alt.
Schon 1946 arbeiteten IUS-Wissenschaftler daran, mit dem Ziel einen mobilen Reaktor zu erschaffen.
Obwohl das Prinzip ganz einfach ist, gelang es nie, die technischen Probleme, die das aggressive heiße Flüssigsalz mit sich bringt, zu bändigen.
Und noch ist unklar, welche Lösung die chinesischen Wissenschaftler gefunden haben, damit das Salz nicht die Anlage zerfrisst.
Export geplant
Derzeit ist China der globale Hauptemittent von Kohlenstoff und bläst mehr als alle anderen Industrieländer in die Atmosphäre - bei so einem Vergleich muss natürlich auch die Bevölkerungszahl berücksichtigt werden.
Rechnet man pro Kopf, befindet sich China auf Platz 16 und hinter Deutschland.
Doch bis 2060 soll das Land komplett kohlenstoffneutral werden, in diesem Zusammenhang kommt den Mini-Reaktoren eine Schlüsselrolle zu.
"Kleinreaktoren haben große Vorteile in Bezug auf Effizienz, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit", schrieb Yan Rui, Physikprofessor am Shanghai Institute of Applied Physics in der Zeitschrift "Nuclear Techniques".
"Sie können eine Schlüsselrolle beim zukünftigen Übergang zu sauberer Energie spielen.
Es ist zu erwarten, dass Kleinreaktoren in den nächsten Jahren weit verbreitet sein werden."
Offenbar ist auch ein Export in Länder der "Belt and Road"-Initiative geplant.
Mit den Thorium-Reaktoren könnte Peking eine sehr niedrigschwellige Nukleartechnik exportieren.
Weil der Reaktor selbst mobil ist, kann ein Land solche klimaneutralen Reaktoren nutzen, ohne zunächst eine eigene Atom-Infrastruktur aufzubauen.
Zudem kann Peking bedenkenlos auch an Länder liefern, die keine Uran-Reaktoren erhalten würden, da die Thorium-Reaktoren kein waffenfähiges Material ausbrüten können.
Ein dänisches Start-up will ebenfalls "kompakt Molten Salt Reactors" entwickeln, ist aber nicht soweit, einen Prototyp in Betrieb nehmen zu können.
In eine ähnliche Richtung geht auch Bill Gates mit seinem Projekt von natriumgekühlten Mini-Reaktoren.
↑ 2020
Stern / Gernot Kramper
2020-10-05 de
CAP 1400 - dieser Atomreaktor soll China klimaneutral machen
2060 will Peking klimaneutral sein.
Dazu ist auch ein Ausbau der Kernenergie geplant.
Mit dem CAP 1400 wird China komplett unabhängig vom Westen.
Viele westliche Staaten steigen aus der Kernenergie aus.
Anders China.
Die extrem ehrgeizigen Klimaziele des Landes beinhalten sowohl den breiten Einsatz von regenerativer Energie wie auch den Bau von neuen Kernkraftwerken.
Chinas State Power Investment Corp (SPIC) hat nun offiziell das Reaktordesign CAP1400 vorgestellt.
Hier handelt es sich nicht um eine unsichere Zukunftstechnologie wie die der Fusionsreaktoren.
Der CAP 1400 ist ein klassischer Druckwasserreaktor und eine vergrößerte Weiterentwicklung des AP1000-Reaktors der US-Firma Westinghouse.
Es ist kein Zufall, dass das Reaktordesign vorgestellt wurde, nachdem der chinesische Premierminister Präsident Xi Jinping angekündigt hatte, dass China im Jahr 2060 klimaneutral sein wolle.
Die CAP 1400-Reaktoren werden etwa 1.500 MW Elektrizität erzeugen.
Jeder Reaktor ist auf eine Einsatzdauer von 60 Jahren ausgelegt.
Reaktor der dritten Generation
CAP 1400 gilt als Reaktor der dritten Generation.
Die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls soll 100-mal geringer als bei Modellen der zweiten Generation sein.
Die größte Herausforderung bei der Entwicklung des CAP 1400 war, die ausländische Technologie so zu adaptieren, dass die Bauteile des Reaktors in China hergestellt werden können.
Und zwar nicht als Kopie der Originale, sondern als eigenständige Entwicklung.
Insgesamt sollen 1052 Patente und 6513 Anmeldungen für geistiges Eigentum bei der Entwicklung des Reaktors angemeldet worden sein.
Zheng Mingguang, der Hauptkonstrukteur des CAP1400, sagte, dass die Entwicklung des Reaktors eine Reihe "technologischer Monopole" gebrochen habe, etwa bei den Hauptpumpen, Ventilen, Druckbehältern, Dampferzeugern, Reaktoreinbauten, Steuerstabantriebsmechanismen, großen Schmiedeteilen, Schweißmaterialien in Nuklearqualität und anderen Schlüsselausrüstungen.
Es wurde eine "unabhängige Konstruktion und eine in China lokalisierte Fertigung" erreicht.
Derzeit werden mehr als 90 Prozent der Komponenten in China hergestellt.
Daher können die Reaktoren, auch wenn sie auf einem US-Entwurf basieren, an andere Länder ohne die Zustimmung des amerikanischen Herstellers verkauft werden.
Außerdem macht sich Peking so unabhängig von Restriktionen des US-Präsidenten.
Kostenvorteil durch Fernwärme
In der Provinz Shandong wird bereits an zwei CAP-1400-Demonstrationseinheiten gebaut.
Parallel läuft der Genehmigungsprozess für den Reaktor auf chinesischer und internationaler Ebene.
Die Reaktoren sind auch für den Export vorgesehen.
Hao Hongsheng, Generaldirektor der Kernenergieabteilung von SPIC, sagte, die Technologie werde auf dem globalen Markt mit einem relativ hohen Maß an Sicherheit und niedrigen Kosten wettbewerbsfähig sein.
In Peking wird mit einem spitzen Bleistift gerechnet.
Die Stromerzeugungskosten der CAP1400 betragen geschätzte 6 US-Cent pro Kilowattstunde.
Ein Wert, der in China von Solar-Anlagen unterboten wird.
Warum also Kernkraftwerke?
Da Solar- und Windenenergieanlagen keine bedarfsgerechte Stromversorgung sicherstellen können, muss zu den Erstellungskosten noch der Aufwand für eine Back-up-Lösung etwa in Form von Gaskraftwerken hinzuaddiert werden.
Der CAP1400 rechnet sich aber vor allem, weil er neben dem Strom auch Fernwärme produziert und das zu einem Bruchteil der Preise anderer Energieträger.
Die Kombination von Strom und Wärmeerzeugung macht den Cap 1400 finanziell so interessant.
Sollte der CAP 1400 in Serie hergestellt werden, erwarten die Konstrukteure eine 20-prozentige Reduktion der Energiekosten.
Zugang zur Nukleartechnologie
Die Entwicklung der Kernenergie wurde in China nach dem Unglück von Fukushima zunächst auf Eis gelegt.
Nun meldet sich die Atomkraft machtvoll zurück.
China will das Kunststück hinbekommen bei weiter wachsendem Energieverbrauch bis 2060 klimaneutral zu werden.
Gleichzeitig will das Land weiter Produktionsstandort bleiben, und das Klimaproblem nicht durch eine Deindustrialisierung lösen.
Dafür ist es unumgänglich, dass Peking Alternativen zur Kohle schafft.
Hinzu kommt die außenpolitische Dimension.
Ein Atomkraftwerk ist kein Exportprodukt wie jedes andere.
Wer Kernkraftwerke exportieren kann, bildet nukleare Allianzen.
Mit Reaktoren wie dem CAP 1400 entscheidet Peking unabhängig vom Westen welche Länder Zugang zu der Nukleartechnologie bekommen.
↑ 2018
China Morning Post
2018-07-09 de
Why nuclear energy will fuel power-hungry China's dreams
of national rejuvenation
Wenyuan Wu says given China's pressing energy needs and its drive to reduce carbon emissions, the country has no choice but to invest heavily in nuclear power.
China is well on its way to reaching its carbon reduction goals ahead of time after years of structural economic change that emphasised shifting to low-carbon hi-tech sectors.
A recent study suggested that China's carbon dioxide emissions may have peaked in 2013 and have seen a steady decline since.
As Beijing aims to wean its economy off coal, other energy sources have been expanded, most prominently nuclear power.
Deals with its Russian counterpart Rosatom
In early June, China National Nuclear Corporation reached two deals with its Russian counterpart Rosatom for four nuclear power units at the Xudabao and Tianwan plants.
The deals, which feature cutting-edge reactors, showcase China's determination to achieve its goal of doubling nuclear capacity by 2040, even if this requires importing technology.
Beijing's decision to sign the US$3.1-billion Rosatom deal signals a strategic shift away from traditional Western nuclear suppliers.
In so doing, China follows in the footsteps of many other countries hoping to build nuclear capacity.
The Russian VVER 1200 reactors are the most exported model globally and sport a greater capacity than the next most popular design.
The agreement also effectively ended a multi-year freeze on new plants, indicating that China considers its energy transition to be more likely to succeed with new partners.
This investment isn't only geared towards the domestic market;
Beijing is aiming to export its nuclear technology.
As of November 2017, China had agreements
with Pakistan,
Argentina
and Sudan
to export its technology, while being in talks with
South Africa
and Turkey
on building reactors. This represents an important aspect of China's Belt and Road Initiative.
There is tremendous room for the Chinese nuclear energy sector to grow.
Nuclear power provides a mere 4.4 per cent of electricity in China.
In 2016, the US' nuclear energy consumption was 191.8 million tons of oil equivalent, while China's was 48.2 million tons.
Framatome
2018-06-29 en
China: Framatome welcomes Taishan 1 grid connection, the first EPR
reactor in the world
Taishan Nuclear Power Plant Unit 1 has been successfully connected to the Chinese grid at 5:59 pm on June 29, 2018 (local time).
After the first criticality reached on June 6, this is the first EPR reactor worldwide to be producing electricity.
↑ 2015
ntv
2015-12-06 de
80 neue Atommeiler bis 2030: China will Atomenergie massiv ausbauen
China plant einen massiven Ausbau der Kernenergie.
Nach dem neuen Fünf- Jahres-Plan sollen bis 2030 rund 110 Atomkraftwerke im Betrieb sein, berichtete die Tageszeitung "China Daily" und berief sich auf die Power Construction Corporation of China.
Der Fünf-Jahresplan soll im März vom Volkskongress angenommen werden.
Das Land hat gegenwärtig 30 Atommeiler im Einsatz und weitere 21 im Bau.
Nach dem Entwurf werden demnach 500 Milliarden Yuan, umgerechnet 71 Milliarden Euro, bis 2020 eingeplant.
Damit will China über fünf Jahre jährlich sechs bis acht neue Reaktoren bauen.
Ziel ist es, bis 2030 zehn Prozent der Energie aus der Kernkraft zu gewinnen.
|
↑ 2013
2013-08-14 en
China's Nuclear Future
Transcript: en / de
China's Nuclear Future
This clip from the ABC science program 'Catalyst' contains an exclusive look at recent developments in nuclear reactor technology in China.
The pebble-bed test reactor is claimed by Chinese scientists to be a safe alternative to more traditional water-cooled reactors and the clip contains a test sequence showing the pebble-bed test reactor avoiding a 'meltdown' test scenario.
Reporter Mark Horstman interviews scientist Professor Wu Zongxin, who explains how pebble-bed reactors operate.
↑ 2012
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↑ 2021
Stern / Gernot Kramper
2021-09-20 de
Sicher, klein und billig - China baut den ersten Thorium-Reaktor
Er ist nicht größer als ein Badezimmer.
In China wird ein Thorium-Reaktor in Betrieb genommen.
2030 soll es zur Serienproduktion kommen - die Mini-Reaktoren versprechen CO₂-freien Strom ohne die Gefahr eines Gaus.
Deutschland steigt aus der Kernkraft aus,
andere Länder setzen große Hoffnungen in die CO₂-freie Methode, Energie zu erzeugen.
Neben dem Bau von Kraftwerken, die letztlich verbesserte Versionen alter Designs sind, wird an Zukunftslösungen wie der Kernfusion gearbeitet.
Sehr viel schneller als die Fusionsreaktoren, die nach dem gleichen Prinzip wie die Sonne arbeiten, könnten kleine ungleich sicherere Reaktoren gebaut werden.
China hat angekündigt, in nur einem Monat einen ersten Thoriumreaktor fertig zu stellen.
Der chinesische Zeitplan ist ehrgeizig.
Der Prototyp soll im nächsten Monat fertiggestellt werden, erste Tests beginnen im September, der Bau der ersten kommerziellen Reaktoren soll bis 2030 erfolgen.
Das Besondere an diesem Reaktortyp:
Er benötigt kein Wasser zur Kühlung der Atombrennstäbe und wird mit flüssigem Thorium statt mit Uran betrieben.
In ihm zirkuliert ein Salz, das sich bei hohen Temperaturen verflüssigt.
Diese Technik kennt keinen Atom-Gau.
Unfälle oder Lecks würden nur zu kleinen Schäden führen, weil hier kein radioaktiver Dampf in die Atmosphäre gelangt.
Das flüssige Salz würde bei einer Störung oder einem Leck schnell abkühlen und kristallisieren.
Das Material wäre immer noch radioaktiv, ließe sich aber in Brocken einsammeln.
Dazu ist der Reaktor sehr klein:
Er soll nur 3 Meter hoch und 2,50 Meter breit sein.
Das sind allerdings die Maße des reinen Reaktors.
Um Strom zu erzeugen, muss er an Turbinen und ans Stromnetz angeschlossen werden.
Doch die Minigröße des nuklearen Teils macht es möglich, den Reaktor unter Reinraumbedingungen zu bauen, man muss ihn nicht auf einer Baustelle zusammensetzen.
Letztlich wäre eine Serienfertigung wie in der Autoindustrie möglich.
Bei Wartungen könnte das Reaktormodul einfach ausgetauscht werden und von einem normalen Lkw zurück zum Hersteller gebracht werden.
Der kommerzielle Reaktor wird 100 Megawatt Strom erzeugen - genug, um 100.000 Menschen mit Strom zu versorgen.
Weil die Anlage nur wenig Wasser verbraucht, wird China den ersten kommerziellen Reaktor in Wuwei, einer Wüstenstadt in der Provinz Gansu des Landes bauen.
Wie arbeitet ein Thorium-Reaktor?
Es gibt keine Brennstäbe, das Thorium wird in 600 Grad heißem, flüssigen Fluoridsalz gelöst.
Dieses Salz zirkuliert in dem Reaktor, außer dem Brennmaterial muss kein weiteres Kühlmittel radioaktiv verseucht werden.
Das Salz wird zum Start mit Neutronen beschossen, so dass sich die Thorium-Atome in Uran-233 verwandeln.
Dieses Isotop zerfällt und setzt Energie und weitere Neutronen frei.
Das Salzgemisch heizt sich weiter auf, gelangt in eine zweite Kammer, in der die Wärme zur Stromerzeugung genutzt wird.
Anders als spaltbares Uran kommt Thorium-232 häufig vor und lässt sich leicht in großer Menge gewinnen.
Die Halbwertzeit der radioaktiven Abfallprodukte beträgt nur 500 Jahre anstatt der 10.000 Jahre von Uranreaktoren.
Das Material des Reaktors kann zudem nicht zum Bau von Atomwaffen verwendet werden.
Das Konzept ist alt.
Schon 1946 arbeiteten IUS-Wissenschaftler daran, mit dem Ziel einen mobilen Reaktor zu erschaffen.
Obwohl das Prinzip ganz einfach ist, gelang es nie, die technischen Probleme, die das aggressive heiße Flüssigsalz mit sich bringt, zu bändigen.
Und noch ist unklar, welche Lösung die chinesischen Wissenschaftler gefunden haben, damit das Salz nicht die Anlage zerfrisst.
Export geplant
Derzeit ist China der globale Hauptemittent von Kohlenstoff und bläst mehr als alle anderen Industrieländer in die Atmosphäre - bei so einem Vergleich muss natürlich auch die Bevölkerungszahl berücksichtigt werden.
Rechnet man pro Kopf, befindet sich China auf Platz 16 und hinter Deutschland.
Doch bis 2060 soll das Land komplett kohlenstoffneutral werden, in diesem Zusammenhang kommt den Mini-Reaktoren eine Schlüsselrolle zu.
"Kleinreaktoren haben große Vorteile in Bezug auf Effizienz, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit", schrieb Yan Rui, Physikprofessor am Shanghai Institute of Applied Physics in der Zeitschrift "Nuclear Techniques".
"Sie können eine Schlüsselrolle beim zukünftigen Übergang zu sauberer Energie spielen.
Es ist zu erwarten, dass Kleinreaktoren in den nächsten Jahren weit verbreitet sein werden."
Offenbar ist auch ein Export in Länder der "Belt and Road"-Initiative geplant.
Mit den Thorium-Reaktoren könnte Peking eine sehr niedrigschwellige Nukleartechnik exportieren.
Weil der Reaktor selbst mobil ist, kann ein Land solche klimaneutralen Reaktoren nutzen, ohne zunächst eine eigene Atom-Infrastruktur aufzubauen.
Zudem kann Peking bedenkenlos auch an Länder liefern, die keine Uran-Reaktoren erhalten würden, da die Thorium-Reaktoren kein waffenfähiges Material ausbrüten können.
Ein dänisches Start-up will ebenfalls "kompakt Molten Salt Reactors" entwickeln, ist aber nicht soweit, einen Prototyp in Betrieb nehmen zu können.
In eine ähnliche Richtung geht auch Bill Gates mit seinem Projekt von natriumgekühlten Mini-Reaktoren.
↑ 2012
↑ 2011
Derzeit seien in China 13 Reaktoren am Netz, weitere 28 im Bau.
Das sind 46 Prozent der Projekte in aller Welt.
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2011-01-11 de
China meldet Durchbruch in nuklearer Wiederaufbereitung!
"Unser Uran reicht jetzt für dreitausend Jahre"
Chinesische Wissenschaftler haben nach Angaben der staatlichen Presse einen Durchbruch bei der Wiederaufbereitung abgebrannter nuklearer Brennelemente erzielt.
Durch die Gewinnung von Uran und Plutonium aus abgebrannten Brennstäben könnten die Uranbestände in China um ein Vielfaches länger genutzt werden können als bisher angenommen.
Statt bislang lediglich 50 bis 70 Jahre würden diese nun bis zu 3000 Jahre lang halten.
Die Nutzung des Nuklearmaterials werde durch die neue Technologie sechzigmal effizienter.
Bislang seien nur drei bis vier Prozent des Brennstoffs genutzt worden.
Hannoversche Allgemeine
2011-01-03 de
China meldet "Durchbruch" bei Atomtechnologie
China verfolgt einen massiven Ausbau der Kernenergie. Nirgendwo sonst sind so viele Atommeiler im Bau.
Bei der Wiederaufarbeitung von Brennelementen verkündet China nun bahnbrechende Fortschritte, die eine lange Atom-Zukunft sichern sollen.
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▶Länder: Energiepolitik von Taiwan │ ▶Energiepolitik: Taiwan │ ▶Kernkraftwerke: Taiwan
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↑ 2018
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
2018-12-24 de
Taiwanesen entscheiden sich gegen ihre Regierung und für
zuverlässige Kernkrafte
Ein Mythos ist es, dass die "normalen" Bürger niemals für die Kernkraft stimmen werden.
Die Taiwaner haben das gerade gezeigt, mit einer überwältigenden Zustimmung für den gesunden Menschenverstand und die Vernunft.
Auch in Taiwan haben die Profiteure der Windindustrie in den letzten Dekaden versucht, ihre nutzlosen Industrieanlagen mit Gewinn aufzustellen, jedoch mit gemischten Ergebnis.
Im Juni musste Taiwans Anti-Atom-Regierung einen heruntergefahrenen Atomreaktor neu starten, um die Stromnachfrage zu befriedigen.
Im vergangenen Jahr erlitt der Inselstaat den jemals schlimmsten Stromausfall, der sieben Millionen Häuser betraf.
Die Regierung war jedoch noch immer entschlossen, die Kernkraft aufzugeben.
Eine entschlossene Unterschriftensammlung forderte darüber ein Referendum und gewann es im großen Stil.
Quellen / Sources:
Nukleria / Michael Shellenberger
2018-11-25 de
Taiwan: Erdrutsch-Sieg für Kernenergie
In Taiwan konnten Kernkraft-Aktivisten am 24. November einen großen Erfolg feiern:
Per Volksabstimmung lehnten die Bürger den Atomausstieg bis 2025 mit klarer Mehrheit ab.
stopthesethings
2018-12-17 en
People Power: Taiwanese Trump Renewables With Landslide Vote
For Nuclear Power
Forbes / Michael Shellenberger
2018-11-24 en
Pro-Nuclear Activists Win Landslide Electoral Victory In Taiwan
↑ 2017
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Josh Horwitz / Andreas Demmig
2017-08-25 de
Taiwan hat ein ernstes Stromproblem - zu wenig Energie
Einleitung
Taiwan, ein Land voller Gegensätze, ist den Meisten sicherlich als High-Tech-Standort für die Halbleiterfertigung bekannt.
Glitzernde Metropole wie Taipeh sind sehr westlich, für mich ähnlich wie Hongkong oder Shanghai. Es ist aber nicht überall so im Land.
Die Probleme mit der Stromversorgung bei Entdeckung von Leidenschaft (der Elite) für Erneuerbare haben gerade erst angefangen, da erleben die Menschen bereits was es heißt, keinen Strom zu bekommen.
Am Dienstag (15. August 2017) abends um 17 Uhr Ortszeit wurde es für Millionen von Haushalte und Geschäfte in ganz Taiwan plötzlich dunkel.
Für einige waren nur die Telefonleitungen und TVs für ein paar Stunden tot, für andere kamen ganze Produktionslinien zum Stillstand .
Quartz / Josh Horwitz
2017-08-17 de
Taiwan, at the heart of the world's tech supply chain, has a serious
electricity problem
On Tuesday (Aug. 15) evening at 5pm local time, millions of households and businesses across Taiwan suddenly went dark.
For some, phone lines and TVs went dead for a few hours.
For others, entire production lines came to a halt.
Mit folgendem Link wird von anderen Webseiten auf diese Seite verwiesen.
▶Japan: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Japan
⇧ de Verzeichnis en Contents fr Sommaire
Japan will 20 Prozent seiner Stromversorgung durch Atomenergie erzeugen.
Dafür will die Regierung die Kraftwerke länger laufen lassen
- trotz der Katastrophe in Fukushima.
Am Mittwoch ordnete Regierungschef Fumio Kishida seine Behörden an,
Pläne für die Entwicklung und den eventuellen Bau von Kernkraftwerken der nächsten Generation zu erstellen.
Handelsblatt (2022-08-24)
Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen.
Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
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|
World Nuclear Association
en
Nuclear Power in Japan
en
Japan's Nuclear Fuel Cycle
en
Fukushima Daiichi Accident
en
Earthquakes and Seismic Protection for Japanese Nuclear Power Plants
en
Fukushima: Background on Reactors
Japan: Klimapolitik, Energiepolitik.
⇧ de Text en Text fr Texte
↑ 2022
Handelsblatt
2022-08-24 de
Japan plant Bau weiterer Atomkraftwerke
Japan will 20 Prozent seiner Stromversorgung durch Atomenergie erzeugen.
Dafür will die Regierung die Kraftwerke länger laufen lassen
- trotz der Katastrophe in Fukushima.
Am Mittwoch ordnete Regierungschef Fumio Kishida seine Behörden an,
Pläne für die Entwicklung und den eventuellen Bau von Kernkraftwerken der nächsten Generation zu erstellen.
Außerdem will er die Laufzeit von bestehenden Reaktoren verlängern
und derzeit abgeschaltete Anlagen schneller wieder ans Netz bringen.
Der mögliche Neubau von Atomreaktoren
stellt eine deutliche Abkehr von der Politik des Landes nach der Atomkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011 dar.
Mit der Zeit schaltete Japan damals
alle 54 Atomreaktoren ab,
21 davon auf Dauer.
Von den restlichen 33 Reaktoren haben die Stromkonzerne
für 25 eine neue Betriebsgenehmigung beantragt,
für 17 Meiler haben sie bereits eine erhalten.
▶Japan: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Japan
↑ 2021
Nebelspalter / Alex Reichmuth
2021-09-30 de
Zehn Jahre nach «Fukushima»: Atomkraft auf dem Vormarsch
Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen. Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
Italien
Der italienische Umweltminister Roberto Cingolani hat an einem Tabu gerüttelt.
Er hat durchblicken lassen, dass die Atomkraft für Italien eine Option sein könnte.
Das hat ihm einen Sturm der Entrüstung eingebracht - und Morddrohungen.
Nach dem Unglück von Tschernobyl 1986 hat Italien seine drei Atommeiler abgeschaltet.
In zwei Abstimmungen - 1987 und 2011 - haben sich die Italienerinnen und Italiener gegen Kernkraft ausgesprochen.
Doch jetzt hat sich Cingolani erlaubt, auf die Vorteile der vierten Generation von Atomkraftwerken hinzuweisen, die sich weltweit in Entwicklung befindet.
«Wenn sich irgendwann herausstellt, dass nur wenige Kilogramm radioaktiver Abfälle anfallen, die Sicherheit hoch und die Kosten niedrig sind, wäre es töricht, diese Technologie nicht in Betracht zu ziehen», sagte Roberto Cingolani.
Seine Leibwache musste daraufhin verstärkt werden.
Neue Reaktoren in Bangladesch und Ägypten
Ob Italien je wieder in die Atomkraft einsteigt, steht in den Sternen.
Tatsache ist aber, dass sich mehrere Länder neu für die Kernenergie entschieden haben - oder sogar schon an Reaktoren bauen.
Bangladesch und Türkei
So werden derzeit je zwei Reaktoren in Bangladesch und in der Türkei errichtet.
Ägypten und Usbekistan
Auch Ägypten und Usbekistan wälzen konkrete Pläne für einen Einstieg in die Kernkraft.
Es gibt zudem eine lange Liste von Ländern, die an der Atomtechnologie zumindest sehr interessiert sind.
Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Zu ihnen zählen Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda
Auch Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda klären ab, ob sie in die Technologie einsteigen wollen.
Keine Todesopfer wegen «Fukushima»
Vor zehn Jahren ereignete sich der Atomunfall im japanischen Fukushima.
Gleich bei mehreren Reaktoren kam es zu einer Kernschmelze.
Obwohl wegen «Fukushima» kein einziger Mensch ums Leben kam, war der Unfall für die Kernkraft weltweit ein herber Rückschlag.
Japan
Japan nahm seine ganze Flotte, die aus 54 Reaktoren bestand, vorübergehend vom Netz.
Deutschland
Deutschland schaltete mehrere Reaktoren definitiv ab und will bis Ende nächstes Jahr die letzten sechs Atommeiler stilllegen.
Schweiz
Die Schweiz beschloss, keine neuen AKW mehr zu bauen.
Hierzulande bezeichnen AKW-Gegner die Atomenergie regelmässig als «veraltete Technologie».
Doch die Kernenergie ist heute wieder auf dem Vormarsch.
Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA)
Zum ersten Mal seit dem Unglück von Fukushima hat die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) ihre Prognose zum weltweiten Ausbau nach oben revidiert.
Bis 2050 könnten sich demnach die Produktionskapazitäten für Atomstrom von heute 392 Gigawatt auf 792 Gigawatt verdoppeln.
Das entspricht zumindest dem Maximalszenario im jüngsten Jahresbericht der IAEA (siehe hier).
10 Prozent des Stroms kommen aus der Atomkraft
792 Gigawatt - das sind 10 Prozent mehr, als die Agentur letztes Jahr geschätzt hat.
In einem konservativen Szenario der IAEA würde die Produktionskapazität 2050 hingegen auf dem heutigen Niveau bleiben.
2020 stammten rund 10 Prozent des weltweit erzeugten Stroms aus der Kernkraft.
Reaktoren im Bau
Derzeit befinden sich 52 Reaktoren im Bau,
davon 13 in China,
7 in Indien
und 4 in Südkorea.
Reaktoren in Betrieb
Ende letzten Jahres waren
weltweit 442 Atomreaktoren
in 32 Länder in Betrieb.
Am meisten Reaktoren standen
in den USA (94),
gefolgt von Frankreich (56)
und China (50).
Allgemein wird erwartet, dass der Stromkonsum bis 2050 enorm zunimmt.
Eine Verdopplung der nuklearen Produktionskapazitäten würde den Anteil der Atomkraft an der Stromproduktion darum «nur» von 10 auf 12 Prozent steigern.
Bleibt die Kernenergieproduktion dagegen auf dem heutigen Niveau, würde ihr Anteil gar auf 6 Prozent fallen.
Polen
Polen will fünf Reaktoren bauen
Neu in die Kernkraft einsteigen will auch Polen.
Das osteuropäische Land ist heute zu über 70 Prozent von Kohlestrom abhängig und sucht wegen des Klimaschutzes nach Alternativen.
Im letzten Februar legte die polnische Regierung ein Strategiepapier vor, gemäss dem spätestens 2026 mit dem Bau eines ersten Reaktors begonnen werden soll.
Bis 2043 sollen dann nicht weniger als fünf Reaktoren in Betrieb sein.
Gemäss der polnischen Regierung sind AKW die «billigste Energiequelle unter Berücksichtigung der Gesamtkostenbilanz und der Betriebszeit» und könnten die «energetische Sicherheit des Landes» absichern.
Wie die IAEA schreibt, ist eine Verdopplung der Kernkraftkapazitäten bis 2050 nur möglich, wenn sich im Atomsektor neue Technologien durchsetzen.
Kleine und modulare Reaktoren
Eine Option sind kleine und modulare Reaktoren.
Solche Minireaktoren will etwa die amerikanische Firma TerraPower errichten, die vom IT-Unternehmer Bill Gates gegründet wurde.
Grossbritannien
Unter anderem sieht Grossbritannien den Bau von Minireaktoren vor, um seine ambitionierten Klimaziele zu erreichen.
USA
US-Präsident Joe Biden setzt ebenfalls auf die Vorteile solcher kleinen Reaktoren.
China
China testet einen Thorium-Reaktor
In Zukunft sollen Atomreaktoren auch sicherer werden und weniger Abfälle hinterlassen.
Einen entsprechenden Reaktortyp will China in der Stadt Wuwei im Nordwesten des Landes testen.
Wie das Fachmagazin «Nature» vor wenigen Tagen berichtete, soll der Testreaktor mit Thorium und Flüssigsalz statt Uran betrieben werden.
Wenn das Experiment gelingt, will China bis 2030 einen Reaktor dieses Typs bauen, der genug Strom für eine Kleinstadt liefert.
«Es gibt keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien.»
Europa
In Europa tobt derweil ein Kampf um die Atomkraft.
Deutschland und Österreich
Während Länder wie Deutschland und Österreich bremsen, haben
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn in einem Brief an die EU-Kommission ihre Unterstützung für die Förderung der Kernenergie betont.
EU-Kommission muss sich für oder gegen Kernkraft entscheiden
Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC)
Positiv zur Kernkraft geäussert hat sich auch die Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC).
In einem Bericht vom letzten März schrieb das JRC, es gebe «keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien» (siehe hier).
Die EU-Kommission muss nun entscheiden, ob sie die Atomenergie im Rahmen ihrer grünen Finanz-Taxonomie für Investitionen empfiehlt.
Offenbar tut sich die Kommission mit dem Entscheid schwer, denn dieser wird schon seit einigen Monaten erwartet.
Er ist nun aber für November angekündigt.
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Energie: Kern Kernkraftwerke |
Energy: Nuclear Nuclear Power Plants |
Energy: Nucléaire Centrales nucléaires |
Schweiz: Sachgebiete, Medien Echo, Web, Schweiz/ EU, Klimapolitik, Energie.
↑ 2015
Tages-Anzeiger
2015-10-15 de
Japan fährt zweiten Atomreaktor wieder hoch
Nach zwei Jahren Stillstand wird ein weiterer Reaktor in Japan in Betrieb genommen - gegen Proteste in der Bevölkerung.
Der Betreiberkonzern Kyushu Electric Power schaltete am Donnerstag den Block 2 des Atomkraftwerks Sendai wieder ein.
Im August war bereits der erste der beiden Blöcke im Südwesten hochgefahren worden.
Als Konsequenz aus der Katastrophe in Fukushima vom 11. März 2011 hatten rund zwei Jahre lang alle 48 Reaktoren in Japan still gestanden.
↑ 2012
Basler Zeitung
2012-06-10 de
Japan kehrt zur Atomenergie zurück
Im Mai hatte das Land sein letztes AKW für Wartungsarbeiten vom Netz genommen.
Nun will die Regierung zwei Reaktoren des Werks Oi wieder hochfahren.
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South Korea plans to scale down its reliance on renewable energy sources and boost nuclear generation to meet its tougher climate goal.
Renewable energy should account for 21.5% of generation capacity by the end of the decade,
according to a draft of the nation's long-term power supply plan,
down from 30.2% under the previous version, the energy ministry said Tuesday in a statement, citing a government advisory group.
Most of the gap would be met by nuclear while coal and gas are little changed from the prior proposal.
Ausserhalb von Ländern wie der Schweiz oder Deutschland, die sich
kurzund mittelfristig aus der Kernenergie verabschieden wollen,
geht die Entwicklung der Nukleartechnik weiter.
Gerade die Erfahrungen nach dem Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi
haben zum
Beginn einer zweiten nuklearen Ära
geführt, die insbesondere die Klimaschutzmassnahmen einzelner
Länder unterstützen kann.
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Nuclear Power in South Korea
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↑ 2022
Bloomberg
2022-08-30 en
Korea Pares Back Renewables as It Taps Nuclear for Climate Goal
South Korea plans to scale down its reliance on renewable energy sources and boost nuclear generation to meet its tougher climate goal.
Renewable energy should account for 21.5% of generation capacity by the end of the decade,
according to a draft of the nation's long-term power supply plan,
down from 30.2% under the previous version, the energy ministry said Tuesday in a statement, citing a government advisory group.
Most of the gap would be met by nuclear while coal and gas are little changed from the prior proposal.
▶Südkorea: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Südkorea
Was wir unterstützen:
Fortführung und Weiterentwicklung der Kernenergietechnik.
Bestehende Kernkraftwerke sollen so lange betrieben werden, wie deren Sicherheitsstandard dies erlaubt.
Neue Kernkraftwerke.
Vorstösse auf kantonaler und eidgenössischer Ebene für die Kernenergie.
Was wir ablehnen:
Den Jahrhundert-Unsinn "Energiewende".
Das sture Kopieren des deutschen Weges zum "Atomausstieg".
Alle Zwangsmassnahmen zum Stromsparen und marktverzerrende, zusätzliche Stromabgaben wie die KEV.
Verfassungsänderungen und Gesetze, die den Ausstieg aus der Kernenergie zum Ziel haben.
Der Verein Kettenreaktion steht für
langfristige und damit nachhaltige Entscheide in der Energiepolitik.
Weil kurzfristige auf Personen-, Macht- und Parteipolitik basierende Entscheide, wie der Ausstieg aus der Kernenergie und die darauf fussende Energiestrategie 2050 dem langfristigen Charakter einer zukunftstauglichen Energieversorgung widersprechen.
Dr. Hans Rudolf Lutz / Ehem. Leiter des Kernkraftwerks Mühleberg
2022-02-11 de
Die zweite nukleare Ära
Ausserhalb von Ländern wie der Schweiz oder Deutschland, die sich
kurzund mittelfristig aus der Kernenergie verabschieden wollen,
geht die Entwicklung der Nukleartechnik weiter.
Gerade die Erfahrungen nach dem Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi
haben zum
Beginn einer zweiten nuklearen Ära
geführt, die insbesondere die Klimaschutzmassnahmen einzelner Länder unterstützen kann.
Kurzer Rückblick auf die erste nukleare Ära
In seinem im Jahr 1994 publiziertem Buch mit dem Titel «The First Nuclear Era» hat der amerikanische Nuklearpionier Alvin M. Weinberg die Rolle der USA beim Aufbau der ersten grossen Serie von Kernreaktoren beschrieben.
Es handelte sich dabei um die beiden Leichtwasserreaktortypen
Pressurized Water Reactor (PWR) und Boiling Water Reactor (BWR).
Zusammen mit den kanadischen Schwerwasserreaktoren und den englischen Graphitreaktoren
gehörten sie zur Klasse der Generation II-Typen, wie man sie heute nennt.
Die amerikanischen Leichtwasserreaktoren wurden in den Jahren 1960 bis 1990 erstellt.
Dazu gehören auch vier der fünf Schweizer Kernkraftwerkseinheiten:
Beznau-1 und -2, Mühleberg und Leibstadt.
Die Anlage Gösgen ist mit einem Reaktor deutscher Herkunft errichtet worden.
In den USA standen 1990 über 100 dieser Reaktoren, in Frankreich 58 (einer auf Lizenzen basierenden Eigenentwicklung) und in Japan 54.
Weinberg betrachtet den Beginn der Neunzigerjahre als Ende der ersten nuklearen Ära.
Danach wurden wegen der Reaktorunfälle Three Mile Island und Tschernobyl sowie wegen des steigenden öffentlichen Widerstands in den USA keine weiteren Reaktoren der Generation II mehr gebaut.
Man muss hier allerdings hinzufügen, dass die in den USA ursprünglich auf 40 Jahre beschränkte Betriebsdauer bei den noch verbleibenden Anlagen von der Bewilligungsbehörde NRC auf 60 und bei weiteren vier bereits auf 80 Jahre erhöht wurde.
Das bedeutet:
Es werden auch noch nach dem Jahre 2060 Kernkraftwerke mit Reaktoren der Generation II in Betrieb stehen!
Die Entwicklung der Reaktortypen der Generation III und III+
Basierend auf den Erfahrungen
des Reaktorunfalles in Three Mile Island und einer Reihe weiterer Störfälle begannen die Reaktorbauer in verschiedenen Ländern mit der Weiterentwicklung der Reaktortypen der Generation II zu neuen Typen
der sogenannten Generation III und Generation III+.
Sie haben alle die folgenden neuen Charakteristika:
Die Wahrscheinlichkeit eines Unfalles mit Kernschmelze wurde von 10-4 auf 10-7 reduziert.
Die Kernschmelze, auch Corium genannt, wird noch im Reaktor selbst so gekühlt, dass sie drinnen bleibt, oder sie wird mit Hilfe eines sogenannten Core Catchers nach dem Durchschmelzen des Druckgefässes aufgefangen und innerhalb des Sicherheitsbehälters gekühlt und festgehalten.
In beiden Fällen wird die Umgebung nicht oder nur in sehr beschränktem Masse tangiert.
Weitere Neuheiten betreffen vor allem die Wirtschaftlichkeit.
Diese umfassen den besseren thermischen Wirkungsgrad, die von Anfang an geplante längere Betriebsdauer (60 bis 80 Jahre), höheren Abbrand und billigere Anreicherungskosten für die Brennelemente und günstigere Herstellungskosten (modulare Bauweise).
Hauptinitiant und Hauptanwender dieser Neuheiten sind
China,
Frankreich,
Russland
und Südkorea.
Die USA
haben sich vor allem bei der Urananreicherung (Zentrifugen- statt Diffusionsanlagen) beteiligt.
Sie haben sich daneben auf die Entwicklung der neuen Kleinreaktoren - die Small Modular Reactors (SMR) - konzentriert.
Eine erste Serie eines SMR soll noch vor Ende der 2020er-Jahre im Idaho National Laboratory in Betrieb genommen werden.
Die zweite nukleare Ära
Man übertreibt nicht, wenn man feststellt, dass heute, nach Überwindung des Schocks vom Reaktorunfall in der japanischen Anlage Fukushima-Daiichi, die neue, zweite nukleare Ära begonnen hat.
Mit Ausnahme von Belgien, Deutschland und der Schweiz gibt es kein Land, das eine «Energiewende» weg von der Nuklearenergie in eine Zukunft mit ausschliesslich sogenannter erneuerbarer Elektrizitätserzeugung gewählt hat.
Ich sage sogenannt, weil ja bekanntlich das Gros der Solarzellen aus chinesischer Produktion mit viel grauer Kohlekraftwerk-Energie stammt.
Reaktoren der Generation III und III+
(Stand 15.9.2021)
Es gibt heute bereits 20 Länder mit Kernkraftwerksanlagen der Generation III/III+ die in Betrieb, in Bau oder geplant sind.
Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto-3 in Finnland und Flamanville‑3 in Frankreich
Flamanville‑3 in Frankreich Die beiden seit über 15 Jahre in Bau befindlichen Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto-3 in Finnland und Flamanville‑3 in Frankreich werden von den ideologisch grünen Politikern nimmermüde als Beispiele zitiert, wie lange man braucht, einen Reaktor der Generation III zu bauen und wie teuer sie heutzutage zu stehen kommen.
Grossanlage Barakah in Abu Dhabi (VAE) am Persischen Golf mit vier 1450‑MWReaktoren
Ignoriert wird dabei beispielsweise die Erfolgsstory bei der Grossanlage Barakah in Abu Dhabi (VAE) am Persischen Golf mit vier 1450‑MWReaktoren, die zum Preis von USD 20,4 Mrd. von einem Konsortium unter Leitung des südkoreanischen Stromversorgers Kepco errichtet werden.
Barakah-1 nahm den kommerziellen Betrieb am 6. April 2021 auf,
Barakah-2 wurde am 14. September 2021 mit dem Stromnetz synchronisiert
und die Bauarbeiten von Barakah-3 und -4 neigen sich dem Ende entgegen.
Die bereits erwähnten SMR gehören ganz klar auch zur zweiten nuklearen Ära.
Sie werden vermutlich vor allem in dünnbesiedelten, von Grossstädten weit entfernten Gebieten sowie in Entwicklungsländern zum Einsatz gelangen.
Ihr Hauptvorteil: Das Schmelzen des Kerns kann physikalisch ausgeschlossen werden!
Klimaschutz kann die zweite nukleare Ära beschleunigen
Für grüne Politiker gilt der allgemeine Konsens:
Stromerzeugung mit Wind, Fotovoltaik und eventuell Wasserkraft ist der einzig gangbare Weg zu deren Dekarbonisierung.
Kernenergie ist für sie nach wie vor inakzeptabel.
Deutschland
Das einzige Land, das dieser Philosophie streng Folge leistet, ist Deutschland.
So wird es von unseren Mainstream-Medien wenigstens kommuniziert.
Dass unser nördlicher Nachbar gegen Ende des Jahres mit der Leitung North Stream II in grossem Stil russisches Erdgas einführen wird, scheint niemanden zu stören.
Erdgas besteht zu 93% aus Methan (CH4).
Ein Gas, das zwischen 25- bis 80-mal treibhauswirksamer ist als CO₂!
Auch bei nur geringen Leckagen aus der mehrere tausend Kilometer langen Pipeline ist die Stromerzeugung mit Erdgas praktisch gleich klimaschädlich wie Erdöl (25% besser als Kohle).
Damit ist schon jetzt klar: Deutschland wird die CO₂-Ziele der Pariser Konvention nie einhalten können.
Polen
Gut ist, dass zum Beispiel Polen - nicht wie die Schweiz - den deutschen «Energiewende»-Schwindel nicht mitmacht und seine momentan auf 60‑70 % Kohlestrom fussende Elektrizitätserzeugung langfristig auf Kernenergie umrüsten will.
Tschechische Republik
Auch die Tschechische Republik plant, in Dukovany ein weiteres Kernkraftwerk zu errichten.
Sie hat kürzlich mit der südkoreanischen Kepco Kontakt aufgenommen.
Deren Erfolg mit der Generation-III-Kernkraftwerksanlage Barakah hat sie zu diesem Schritt ermuntert.
Weltweit
Weltweit mehren sich die Stimmen, die, wie Polen und die Tschechische Republik, der Kernenergie bei der Dekarbonisierung einen grossen Stellenwert beimessen.
Äusserungen aus den USA
Stellvertretend für alle Äusserungen sei der Gouverneur des amerikanischen Bundesstaats Wyoming, Mark Gordon, zitiert:
«Nuclear power is our fastest and clearest course of becoming carbon negative.»
Ein weiterer Beweis, dass sich die zweite nukleare Ära voll im Anlaufen befindet, sind die Meldungen der internationalen Kernenergie-Nachrichtenagentur NucNet über neue Anlagen im Monat Juli 2021:
In China beginnt der Bau des SMR Linglong-1.
Das erste polnische Kernkraftwerkprojekt in Polen soll beschleunigt werden.
Die Bewilligungsunterlagen für die beiden ägyptischen Reaktorprojekte El-Dabaa-1 und -2 sind bei den ägyptischen Sicherheitsbehörden eingereicht worden.
Ein von Tractebel geführtes Konsortium soll Brasilien helfen, die Fertigstellung von Angra-3 zu bewerkstelligen.
In Slowenien wird die Bewilligung für die zweite Einheit am Standort Krsko erteilt.
Die südkoreanische Sicherheitsbehörde erteilt eine bedingte Bewilligung für den Start der Einheit Shin-Hanui-1.
Mögliche Weiterentwicklung der zweiten nuklearen Ära
China
hat im Juni 2021 seinen nächsten Fünf-Jahres Plan veröffentlicht.
Darin ist festgehalten, die Kernenergiekapazität um 20'000 MW zu erhöhen.
Mit dieser Zielsetzung baut das Land der Mitte seine Führungsposition in der Zweiten nuklearen Ära weiter aus.
USA
Das amerikanische SMR-Entwicklungsprogramm liegt im Vergleich mit den chinesischen Plänen weit zurück, ist etwas kleinkariert und nichts, womit «America great again» gemacht werden kann.
An zweiter und dritter Stelle kann man Russland und Indien setzen.
Russland
Russland hat sich bereits stark gemacht im Export von Kernkraftwerken der Generation III
(Ägypten, China, Finnland, Indien, Iran, die Türkei, Weissrussland) und will diesen Sektor mit Erdgaseinkünften weiter ausbauen.
Indien
Indien beschreitet einen Sonderweg.
Es ist das Land mit den grössten Thorium Vorkommen.
Das Isotop Thorium-232 ist wie Uran-238 nicht spaltbar, kann aber beispielsweise in einem Brutreaktor der Generation IV in das spaltbare Uran-233 umgewandelt werden.
Es ist Indiens langfristiges Ziel, auf diese Weise seine Energieversorgung für tausende von Jahren sicherzustellen.
Frankreich
Als nächstes Zweite-Ära-Nuklearland muss Frankreich genannt werden.
Mit seinem EPR-Reaktorkonzept der Generation III spielt es trotz der grossen Anfangsschwierigkeiten beim Bau der Kernkraftwerkseinheiten Olkiluoto‑3 (Finnland) und Flamanville‑3 (Frankreich) ebenfalls in der ersten Liga mit.
Grossbritannien
Grossbritannien muss seinen in die Jahre gekommenen Kernkraftwerkspark ersetzen und baut derzeit zwei EPR-Einheiten am Standort Hinkley Point C.
China (Als Beispiel für England)
In China sind die beiden EPR Taishan‑1 und ‑2 innerhalb von acht beziehungsweise neun Jahren vollendet worden.
Man kann davon ausgehen, dass die Ersatzbauten für die in die Jahre gekommenen Kernkraftwerke der Generation II in Frankreich vom Typ EPR sein werden.
Auch weitere Exporte nach ersten gutverlaufenen Betriebsjahren sind wahrscheinlich.
Südkorea
Die gleichen Überlegungen gelten für Südkorea.
Die Barakah-Erfolgsstory wird neben der Tschechischen Republik sicher weitere Interessierte zu Offertenanfragen ermuntern.
Australien
Australien könnte einer davon sein, wenn eine neue Regierung einsieht, dass sie ihre eigenen (grossen) Uranvorkommen bei sich im Lande verwenden könnte und nicht nur, um mit Exporten Geld zu verdienen.
Australien könnte gleichzeitig ihre äusserst kohleabhängige Elektrizitätsversorgung dekarbonisieren und damit einen eigenen Beitrag zur Rettung des Great Barrier Reef leisten.
Umdenken in den USA ?
Natürlich kann man sich auch ein Umdenken in den USA vorstellen.
Ein(e) kluge(r) Präsident(in) könnte sich erinnern, dass die Amerikaner die Pioniere der ersten nuklearen Ära gewesen sind und dass ihre ingenieurmässigen und industriellen Kapazitäten hinreichend wären, den jetzt klar vorhandenen Rückstand aufzuholen.
Ein entsprechender parlamentarischer Vorstoss - der Nuclear Energy Leadership Act - wurde nach Behandlung in den beiden Kammern gutgeheissen, ist aber bis jetzt ohne Wirkung geblieben.
Und wo stehen wir in der Schweiz?
Mit dem Interview von Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher am 22. Juli im «Blick TV» hat die in verschiedenen Kreisen schon seit einiger Zeit kursierende positive Meinung zum Bau neuer Kernkraftwerke einen neuen Höhepunkt erreicht.
Aufhebung des Kernkraftwerkverbots
Mit der Aufhebung des Kernkraftwerkverbots könnte eines der Projekte (Beznau‑3, Gösgen‑2 oder Mühleberg‑2) wieder aus den Schubladen hervorgeholt und der zweiten nuklearen Ära auch in der Schweiz die Tore geöffnet werden.
Zwei Ziele
stehen dabei im Vordergrund: eine jederzeit genügende Stromversorgung und das Erreichen der Null-CO₂-Emissionen bis 2050.
Mit der «Energiewende»-Strategie wird dies nicht gelingen.
Es braucht die Kernenergie.
Vor allem auch für die Winterstromversorgung, wenn Fotovoltaik nirgends hin reicht.
Wir benötigen deshalb ein Kernenergiegesetz, das den Bau neuer Kernkraftwerke nicht verbietet, sondern fördert.
So wie es die 20 Länder, die in der obigen Tabelle aufgeführt sind, aufzeigen.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶China: Kernenergie │ ▶Kernenergie: China
▶Russland: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Russland
▶Südkorea: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Südkorea
▶USA: Kernenergie │ ▶Kernenergie: USA
▶Frankreich: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Frankreich
Zur Mahnung
▶Schweiz: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Schweiz
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▶Bangladesch: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Bangladesch
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Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen.
Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
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Nuclear Power in Bangladesh
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⇧ 2021
Nebelspalter / Alex Reichmuth
2021-09-30 de
Zehn Jahre nach «Fukushima»: Atomkraft auf dem Vormarsch
Die Kernenergie ist hierzulande als angeblich veraltete Technologie verschrien.
International aber setzen immer mehr Länder auf AKW, auch um das Klima zu schonen. Bis 2050 könnten sich die nuklearen Produktionskapazitäten verdoppeln.
Italien
Der italienische Umweltminister Roberto Cingolani hat an einem Tabu gerüttelt.
Er hat durchblicken lassen, dass die Atomkraft für Italien eine Option sein könnte.
Das hat ihm einen Sturm der Entrüstung eingebracht - und Morddrohungen.
Nach dem Unglück von Tschernobyl 1986 hat Italien seine drei Atommeiler abgeschaltet.
In zwei Abstimmungen - 1987 und 2011 - haben sich die Italienerinnen und Italiener gegen Kernkraft ausgesprochen.
Doch jetzt hat sich Cingolani erlaubt, auf die Vorteile der vierten Generation von Atomkraftwerken hinzuweisen, die sich weltweit in Entwicklung befindet.
«Wenn sich irgendwann herausstellt, dass nur wenige Kilogramm radioaktiver Abfälle anfallen, die Sicherheit hoch und die Kosten niedrig sind, wäre es töricht, diese Technologie nicht in Betracht zu ziehen», sagte Roberto Cingolani.
Seine Leibwache musste daraufhin verstärkt werden.
Neue Reaktoren in Bangladesch und Ägypten
Ob Italien je wieder in die Atomkraft einsteigt, steht in den Sternen.
Tatsache ist aber, dass sich mehrere Länder neu für die Kernenergie entschieden haben - oder sogar schon an Reaktoren bauen.
Bangladesch und Türkei
So werden derzeit je zwei Reaktoren in Bangladesch und in der Türkei errichtet.
Ägypten und Usbekistan
Auch Ägypten und Usbekistan wälzen konkrete Pläne für einen Einstieg in die Kernkraft.
Es gibt zudem eine lange Liste von Ländern, die an der Atomtechnologie zumindest sehr interessiert sind.
Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Zu ihnen zählen Jordanien, Indonesien, Kasachstan, Litauen, Saudi-Arabien, Thailand und Vietnam.
Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda
Auch Algerien, Äthiopien, Ghana, Kenia, Laos, Marokko, Nigeria, Philippinen und Ruanda klären ab, ob sie in die Technologie einsteigen wollen.
Keine Todesopfer wegen «Fukushima»
Vor zehn Jahren ereignete sich der Atomunfall im japanischen Fukushima.
Gleich bei mehreren Reaktoren kam es zu einer Kernschmelze.
Obwohl wegen «Fukushima» kein einziger Mensch ums Leben kam, war der Unfall für die Kernkraft weltweit ein herber Rückschlag.
Japan
Japan nahm seine ganze Flotte, die aus 54 Reaktoren bestand, vorübergehend vom Netz.
Deutschland
Deutschland schaltete mehrere Reaktoren definitiv ab und will bis Ende nächstes Jahr die letzten sechs Atommeiler stilllegen.
Schweiz
Die Schweiz beschloss, keine neuen AKW mehr zu bauen.
Hierzulande bezeichnen AKW-Gegner die Atomenergie regelmässig als «veraltete Technologie».
Doch die Kernenergie ist heute wieder auf dem Vormarsch.
Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA)
Zum ersten Mal seit dem Unglück von Fukushima hat die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) ihre Prognose zum weltweiten Ausbau nach oben revidiert.
Bis 2050 könnten sich demnach die Produktionskapazitäten für Atomstrom von heute 392 Gigawatt auf 792 Gigawatt verdoppeln.
Das entspricht zumindest dem Maximalszenario im jüngsten Jahresbericht der IAEA (siehe hier).
10 Prozent des Stroms kommen aus der Atomkraft
792 Gigawatt - das sind 10 Prozent mehr, als die Agentur letztes Jahr geschätzt hat.
In einem konservativen Szenario der IAEA würde die Produktionskapazität 2050 hingegen auf dem heutigen Niveau bleiben.
2020 stammten rund 10 Prozent des weltweit erzeugten Stroms aus der Kernkraft.
Reaktoren im Bau
Derzeit befinden sich 52 Reaktoren im Bau,
davon 13 in China,
7 in Indien
und 4 in Südkorea.
Reaktoren in Betrieb
Ende letzten Jahres waren
weltweit 442 Atomreaktoren
in 32 Länder in Betrieb.
Am meisten Reaktoren standen
in den USA (94),
gefolgt von Frankreich (56)
und China (50).
Allgemein wird erwartet, dass der Stromkonsum bis 2050 enorm zunimmt.
Eine Verdopplung der nuklearen Produktionskapazitäten würde den Anteil der Atomkraft an der Stromproduktion darum «nur» von 10 auf 12 Prozent steigern.
Bleibt die Kernenergieproduktion dagegen auf dem heutigen Niveau, würde ihr Anteil gar auf 6 Prozent fallen.
Polen
Polen will fünf Reaktoren bauen
Neu in die Kernkraft einsteigen will auch Polen.
Das osteuropäische Land ist heute zu über 70 Prozent von Kohlestrom abhängig und sucht wegen des Klimaschutzes nach Alternativen.
Im letzten Februar legte die polnische Regierung ein Strategiepapier vor, gemäss dem spätestens 2026 mit dem Bau eines ersten Reaktors begonnen werden soll.
Bis 2043 sollen dann nicht weniger als fünf Reaktoren in Betrieb sein.
Gemäss der polnischen Regierung sind AKW die «billigste Energiequelle unter Berücksichtigung der Gesamtkostenbilanz und der Betriebszeit» und könnten die «energetische Sicherheit des Landes» absichern.
Wie die IAEA schreibt, ist eine Verdopplung der Kernkraftkapazitäten bis 2050 nur möglich, wenn sich im Atomsektor neue Technologien durchsetzen.
Kleine und modulare Reaktoren
Eine Option sind kleine und modulare Reaktoren.
Solche Minireaktoren will etwa die amerikanische Firma TerraPower errichten, die vom IT-Unternehmer Bill Gates gegründet wurde.
Grossbritannien
Unter anderem sieht Grossbritannien den Bau von Minireaktoren vor, um seine ambitionierten Klimaziele zu erreichen.
USA
US-Präsident Joe Biden setzt ebenfalls auf die Vorteile solcher kleinen Reaktoren.
China
China testet einen Thorium-Reaktor
In Zukunft sollen Atomreaktoren auch sicherer werden und weniger Abfälle hinterlassen.
Einen entsprechenden Reaktortyp will China in der Stadt Wuwei im Nordwesten des Landes testen.
Wie das Fachmagazin «Nature» vor wenigen Tagen berichtete, soll der Testreaktor mit Thorium und Flüssigsalz statt Uran betrieben werden.
Wenn das Experiment gelingt, will China bis 2030 einen Reaktor dieses Typs bauen, der genug Strom für eine Kleinstadt liefert.
«Es gibt keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien.»
Europa
In Europa tobt derweil ein Kampf um die Atomkraft.
Deutschland und Österreich
Während Länder wie Deutschland und Österreich bremsen, haben
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn
Frankreich, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn in einem Brief an die EU-Kommission ihre Unterstützung für die Förderung der Kernenergie betont.
EU-Kommission muss sich für oder gegen Kernkraft entscheiden
Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC)
Positiv zur Kernkraft geäussert hat sich auch die Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Center, JRC).
In einem Bericht vom letzten März schrieb das JRC, es gebe «keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Kernenergie der menschlichen Gesundheit oder der Umwelt mehr Schaden zufügt als andere Stromerzeugungstechnologien» (siehe hier).
Die EU-Kommission muss nun entscheiden, ob sie die Atomenergie im Rahmen ihrer grünen Finanz-Taxonomie für Investitionen empfiehlt.
Offenbar tut sich die Kommission mit dem Entscheid schwer, denn dieser wird schon seit einigen Monaten erwartet.
Er ist nun aber für November angekündigt.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
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Energie: Kern Kernkraftwerke |
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Schweiz: Sachgebiete, Medien Echo, Web, Schweiz/ EU, Klimapolitik, Energie.
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Bei seinem ersten Staatsbesuch vom 09.-11.03.2018 in Indien vereinbarten der französische Präsident Macron und der indische Premierminister Modi Kooperationen im Wert von über 13 Milliarden Euro und das Projekt, mit Frankreichs Hilfe in Jaitapur eine Kernkraftwerksanlage mit 6 Blöcken des Typs EPR mit einer Gesamtleistung von 9.600 MW zu bauen.
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Nuclear Power in India
Indien: Klimapolitik, Energiepolitik.
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⇧ 2018
Erwin Löwe: Kernkraftwerke in aller Welt | Totgesagte leben länger
2017-03-11 de
Indien wird mit Frankreichs Hilfe 6 Kernkraftwerke des Typs
EPR bauen.
Indien wird mit Frankreichs Hilfe 6 Kernkraftwerke des Typs EPR bauen.
10. März 2018, le Président Emmanuel Macron twittert aus Indien:
"L'expertise française d'EDF dépasse pour la première fois nos frontières :
une étape majeure pour la construction de six EPR (réacteurs nucléaires européens) à Jaitapur a été franchie hier avec la signature d'un accord cadre."
Die meisten Twitter-Folger sind nicht begeistert. Der schwarzrotgründeutsche Antikernkraft-Virus hat sich auch im Nachbarland vermehren können.
Bei seinem ersten Staatsbesuch vom 09.-11.03.2018 in Indien vereinbarten der französische Präsident Macron und der indische Premierminister Modi Kooperationen im Wert von über 13 Milliarden Euro und das Projekt, mit Frankreichs Hilfe in Jaitapur eine Kernkraftwerksanlage mit 6 Blöcken des Typs EPR mit einer Gesamtleistung von 9.600 MW zu bauen.
Die vor 9 Jahren begonnenen Verhandlungen sollen in den nächsten Monaten abgeschlossen werden, sodass die Arbeiten zum Jahreswechsel in Jaitapur beginnen könnten.
ZDF
2018-03-10 de
Frankreich und Indien planen AKW
Frankreich und Indien wollen gemeinsam ein riesiges Atomkraftwerk bauen.
Die Anlage in der indischen Stadt Jaitapur soll die größte der Welt werden.
Frankreich und Indien haben den Bau eines Atomkraftwerks mit sechs Reaktoren in der indischen Stadt Jaitapur auf den Weg gebracht.
Ein entsprechendes Rahmenabkommen sei mit der indischen Atombehörde NPCIL unterzeichnet worden, teilte der französische staatliche Energiekonzern EDF mit.
⇧ 2017
RT
2017-10-27 de
Indien baut Schneller-Brüter-Technologie aus und trägt zur
Wiederverwertung von Atommüll bei
Eine gigantische Atomanlage, die noch 2017 in Indien in Betrieb genommen werden soll, könnte zu einer der bedeutendsten Energiequellen des Landes werden.
Der Schnelle Brüter wird einzigartig sein, da er mit speziellen Thoriumstäben betrieben werden soll.
⇧ 2011
Spiegel Online
2011-02-02 de
Thorium-Reaktoren geplant: Indien baut AKW für neue Brennstoffe
Indien plant ein neues Atomzeitalter:
Das Land bereite den Bau von AKW vor, die mit Thorium anstatt mit Uran betrieben würden, erklärt ein Forschungsdirektor.
Die Anlagen könnten auch für andere Länder attraktiv sein.
Die Entwicklung der neuen Reaktoren sei weit vorangeschritten, sagte Sinha.
Die grundlegende Physik für den sogenannten Advanced Heavy Water Reactor (AHWR) stehe bereit.
In sechs Monaten solle die Suche nach einem geeigneten Standort für einen Testreaktor abgeschlossen sein.
Ende des Jahrzehnts könnte der erste AHWR in regulären Betrieb gehen, glaubt der Institutsdirektor.
Der Reaktor werde 300 Megawatt produzieren - ungefähr ein Viertel der Leistung moderner, mit Uran betriebener AKW.
Die Reaktoren würden billiger und kleiner als Reaktoren herkömmlicher AKW meint Sinha.
Länder mit kleineren Stromnetzen würden sich für Kraftwerke dieser Größe interessieren.
Auch die leichtere Verfügbarkeit von Thorium gegenüber Uran mache die neue Technologie interessant;
Indien verfüge ober große Vorkommen des Rohstoffes:
Der Abbau verbrauche weniger Energie als die Gewinnung von Uran, was dem Klimaschutz zugute komme, betont Sinha.
Ein weiterer Vorteil sei, dass AHWR kaum Plutonium produziere, was die Anlagen für Staaten interessant machen könnte, die kein atomwaffenfähiges Plutonium herstellen dürfen.
Die Forschung an Thorium-Reaktoren läuft seit Jahrzehnten.
Reizvoll erschien die Technologie vor allem, weil Experten das Risiko einer gefährlichen Kernschmelze für geringer hielten als bei Uran-Reaktoren.
⇧ 1996
Spiegel Online
1996-01-25 de
Atomenergie: Thorium-Reaktor in Betrieb
Als "kleinen, aber entscheidenden Schritt zur langfristigen Ausbeutung unserer Thorium-Reserven" hat Rajagopala Chidambaram, der Leiter des indischen Atomenergie-Ministeriums, die Inbetriebnahme des Forschungsreaktors Kamini im Indira-Gandhi-Forschungszentrum bei Madras bezeichnet.
Der Reaktor ist weltweit der erste, der mit aus Thorium gewonnenem Brennstoff betrieben wird.
Thorium ist ähnlich dem Uran-Isotop U-238 nicht direkt als Brennstoff geeignet, kann aber durch Neutronenbeschuß in Uran-233 umgewandelt werden.
Dieses Uran-Isotop eignet sich (wie Uran-235 oder auch das aus U-238 gewonnene Plutonium Pu-239) als Bombenmaterial oder Reaktorbrennstoff.
600 Gramm von dem in Indien aus Thorium erbrüteten U-233 sollen dem Kamini-Reaktor eine Spitzenleistung von 30 kW ermöglichen.
Die rund 400 000 Tonnen des in indischen Monazitsanden gebundenen Thoriumerzes, so schwärmen die Nuklearplaner des Landes, könnten den Energiebedarf Indiens für ein paar Jahrhunderte decken.
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Russlands Akademik Lomonosov ist das erste schwimmende Kernkraftwerk. |
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World Nuclear Association
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Nuclear Power in Pakistan
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⇧ 2022
WNN
2022-04-04 de
World's fourth Hualong One unit attains full power
Unit 3 of the Karachi nuclear power plant in Pakistan - a Chinese-supplied Hualong One reactor - reached 100% capacity for the first time on 31 March. The 1100 MWe pressurised water reactor is currently undergoing power ascension testing prior to entering commercial operation..
Nuclear energy currently provides around 8% of Pakistan's energy mix from five reactors:
four CNNC-supplied CNP-300 pressurised water reactors at Chashma in Punjab, and Karachi 2.
CNNC in 2017 signed a cooperation agreement with the Pakistan Atomic Energy Commission on the construction of a Hualong One as a fifth unit at Chashma.
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
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WNN
2022-03-25 de
Second Fuqing Hualong One enters commercial operation
Unit 6 of the Fuqing nuclear power plant in China's Fujian province - the second of two demonstration Hualong One (HPR1000) reactors at the site - has been put into commercial operation, China National Nuclear Corporation (CNNC) has announced.
Unit 5 became the first Hualong One to enter commercial operation last year.
Weitere Hualong One in China
Construction of two demonstration Hualong One (HPR1000) units is also under way at China General Nuclear's Fangchenggang plant in the Guangxi Autonomous Region.
Those units are expected to start up in 2022 and 2024, respectively.
CNNC has also started construction of two Hualong units at the Zhangzhou plant in Fujian province, plus the first of two units at Changjiang in Hainan.
Pakistan
Two HPR1000 units are under construction at Pakistan's Karachi nuclear power plant.
Construction began on Karachi unit 2 in 2015 and unit 3 in 2016.
Karachi 2 entered commercial operation in May last year, with unit 3 scheduled to follow later this year.
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EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Fred F. Mueller
2022-02-15 de
Kernenergie: Der Osten führt, Europa fährt vor die Wand
Russlands Akademik Lomonosov ist das erste schwimmende
Kernkraftwerk. Es verfügt über zwei "small modular reactors" (SMR) mit jeweils 40 MW Leistung |
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In den letzten Jahrzehnten hat sich ein wenig beachteter, dafür aber umso wichtigerer Unterschied zwischen Asien und Europa herausgebildet:
Die jeweilige Einstellung zum Klimawandel und zur Kernenergie.
In ihrem Kreuzzug gegen die drohende "Klimakatastrophe" konzentrieren sich die meisten europäischen Länder auf die Verringerung ihrer Kohlenstoffemissionen.
Deutschland geht dabei vorneweg.
Als erster Schritt werden hier die Kernkraftwerke vernichtet.
Noch bevor dies abgeschlossen ist, werden auch schon die Kohlekraftwerke nach und nach stillgelegt.
Das Endziel ist eine Netto-Null-Nation, die ausschließlich "erneuerbare" Energien, vor allem Sonne und Wind, verwenden soll.
Ein grüner Traum, der sich für die Bürger schon jetzt zunehmend in einen Albtraum verwandelt.
Östliche Länder
In krassem Gegensatz dazu haben es die weitaus pragmatischeren östlichen Länder vorgezogen, eher Lippenbekenntnisse abzugeben und sich um ihre Bevölkerung zu kümmern.
Anstatt ihre Energieinfrastruktur lahmzulegen, entscheiden sie sich zunehmend für die Kernenergie.
Immer mehr Länder verfügen bereits über Kernkraftwerke oder stehen kurz davor.
Auf diesem Gebiet hat Russland eindeutig die Führung übernommen, gefolgt von China, Südkorea und Japan.
Diese vier Länder haben jeweils eigene Nukleartechnologien entwickelt und damit begonnen, diese zu exportieren.
Unter ihnen stechen zwei Giganten hervor:
Russland als eindeutiger Weltmarktführer im Bereich des Exports von Kernkraftwerken
sowie China, das noch recht neu auf dem Markt ist, aber über das Potenzial verfügt, sich hier schnell zu einem weiteren wichtigen Akteur zu entwickeln.
Russland
Russland hat im Bereich der nuklearen Hochtechnologie drei entscheidende Vorteile:
Es fällt nicht auf den CO₂-Klimaschwindel der großen Bosse der US-Finanzgiganten herein
verfügt als einer der frühesten und größten Akteure im Bereich der Kernkraft und der Atomwaffenherstellung über eine große Nuklearindustrie.
Diese meistert alle Stufen des nuklearen Kreislaufs wie Bergbau, Anreicherung und Brennstoffaufbereitung, Engineering, Maschinenbau und Energieerzeugungsanlagen bis hin zu nuklearen Dienstleistungen, Wartung, Brennstoff-Wiederaufbereitung und einem geschlossenen Brennstoffkreislauf.
Dritter Pluspunkt ist, dass das riesige Land über einen unglaublichen Reichtum an Bodenschätzen und natürlichen Ressourcen aller Art verfügt, darunter einige der weltweit größten Reserven an fossilen Brennstoffen.
Russland ist ein Energie- und Rohstoffgigant ersten Ranges und hat diese Vorteile systematisch ausgebaut, um eine führende Rolle beim Energieexport - einschließlich des Exports von Kernkraftwerken - zu übernehmen.
Energiereichtum und technologischer Vorsprung
Hier zunächst ein Blick auf Russlands Energieressourcen, wie sie in einem 2021 aktualisierten Bericht der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO)3) aufgeführt sind:
IAEA International Atomic Energy Agency /
Country Nuclear Power Profiles
RUSSIAN FEDERATION
Kernkraftwerke in der Russischen Föderation
Kernkraftwerke in der Russischen Föderation.
In 11 KKW's laufen insgesamt 38 Reaktoren mit einer Gesamtkapazität
von 30.3 GW
Derzeit betreibt Russland 38 Reaktoren in 11 Kernkraftwerken, die 20,7 % zur Stromerzeugung beitragen.
Den größten Beitrag leistet Erdgas, welches das Land jedoch lieber ins Ausland verkaufen würde, wo wesentlich höhere Preise erzielbar wären.
Die aktuellen Planungen sehen daher bis 2030 einen Anteil der Kernenergie an der Stromversorgung von 25-30 % vor.
Dieser soll bis 2050 auf 45-50 % und bis zum Ende des Jahrhunderts auf 70-80 % steigen.
Die in Betrieb befindlichen Reaktoren reichen von älteren Modellen aus der Sowjetzeit über aktuelle Systeme der Generation III bis hin zu fortschrittlichen Konzepten wie "schnellen" Reaktoren der Serie BN 600-800-1200.
Eine weitere Generation "schneller" Modelle, die mit Natrium und Blei-Wismut gekühlt werden, ist bereits in Planung.
Ergänzt wird die Liste durch kleine modulare Reaktoren wie die im schwimmenden Kraftwerk "Akademik Lomonosov".
Die Lebensdauer der neuen Reaktormodelle beträgt in der Regel 60 Jahre.
Ein beständiger Nachschub an gut ausgebildeten Fachleuten wird durch Ausbildungszentren und technische Hochschulen sichergestellt, die jährlich etwa 18.000 Techniker und Akademiker hervorbringen.
Eine überzeugende Bandbreite an Technologien und Dienstleistungen
Die Nuklearindustrie des Landes bietet ein Niveau an Qualifikationen, Technologien und Dienstleistungen wie kaum ein anderes Land.
Dies gilt auch für das Preisniveau.
In einer von der World Nuclear Association 4) zusammengestellten Übersicht werden Inlandspreise von 2050-2450 US-$/kW und eine Bauzeit von 54 Monaten genannt.
World Nuclear Association
Nuclear Power in Russia
Für den schnellen Reaktor BN 1200
wird ein Inlands-Energiepreis von 2,23 ct/kWh angegeben,
(Rechne: 2,23 ct/kWh = 2'230 ct/MWh = 22,3 $/MWh)
während für Exportreaktoren vom Typ VVER länderabhängig meist
50-60 US-$ pro MWh genannt werden.
(Rechne: 5-6 ct/kWh = 5'000-6000 ct/MWh = 50-60 $/MWh)
Die von Russland angebotenen Komplettpakete "von der Wiege bis zur Bahre" sind vor allem für Länder der zweiten und dritten Welt sehr attraktiv, nicht zuletzt auch deshalb, weil zum Paket auch Rücknahme und Aufbereitung/Entsorgung abgebrannter Brennelemente gehören.
Da alle Konstruktionsprojekte aktuellen internationalen Anforderungen sowie den Empfehlungen der IAEO entsprechen, gehen die Abnehmer kaum Risiken ein.
Man vergleiche dies mit dem beklagenswerten Zustand der Nuklearbranchen in der westlichen Welt, wo Unternehmen wie Siemens, Areva oder Westinghouse mit erschreckenden Verzögerungen sowie Kostenüberschreitungen zu kämpfen haben.
Kein Wunder also, dass die russische Atomenergiegesellschaft Rosatom auf dem ersten Platz bei der Zahl der gleichzeitig durchgeführten Projekte zum Bau von Kernreaktoren im Ausland steht
(35 Blöcke in verschiedenen Realisierungsstadien).
Im Jahr 2020 belief sich der Gesamtwert der Auslandsaufträge von Rosatom auf über 138 Milliarden US-Dollar.
China
Chinas Aufholjagd
Am 1. Januar 2022 ging der dritte Reaktor des Typs Hualong
One (HPR 1000)
mit einer Kapazität von 1161 MW als Einheit 6 der Fuqing Nuclear
Power Plant der CNNC
(China National Nuclear Corporation) ans Netz
Als künftig wahrscheinlich zweitstärkster Anbieter zeichnet sich China ab
obwohl das Land mit der Entwicklung seiner Nukleartechnik viel später begonnen hat und weder über den gleichen Erfahrungsschatz noch die gleiche Technologiebandbreite verfügt.
Ungeachtet dieser Defizite hat das Land eine erstaunliche Lernkurve durchlaufen und in der Zwischenzeit eine Reihe moderner Reaktortypen wie den Hualong One, einen Druckwasserreaktor der III Generation, entwickelt und in Betrieb genommen.
Pakistan und Argentinien
Nach einem ersten Auftrag aus Pakistan ist es China kürzlich gelungen, auch Argentinien von diesem Modell zu überzeugen.
Weitere interessante Entwicklungen, darunter das erste kommerziell aktive gasgekühlte Hochtemperatur-Kernkraftwerk (Kugelhaufenreaktor PBR) 5) sowie ein kleiner modularer Reaktor, sind in der Pipeline.
Das erste kommerziell aktive gasgekühlte Hochtemperatur-Kernkraftwerk (Kugelhaufenreaktor PBR)
Reuters
2021-12-20 en
China puts pioneering 'pebble bed' nuclear reactor into operation
China has launched a new high-temperature gas-cooled nuclear plant in the eastern coastal province of Shandong, the first to make use of 'pebble bed reactor' (PBR) technology developed by state-run China National Nuclear Corporation (CNNC).
The first unit of the Shidaowan reactor project, built near the city of Rongcheng in collaboration with the energy group Huaneng and Beijing's Tsinghua University, has now been connected to the grid, CNNC said on Monday.
The unit has total generation capacity of around 200 megawatts, and a second unit is still under construction.
In PBR technology, the reactor core is formed from graphite pebbles that contain specially designed fuel particles.
The design allows reactors to be run safely at higher temperatures, CNNC said, describing it as "the reactor that won't melt down".
China is one of the few countries in the world with an active nuclear reactor programme, but it has struggled to meet its construction targets after a moratorium on new projects and a long safety probe following Japan's Fukushima disaster in 2011.
Total capacity hit 51 gigawatts (GW) by the end of last year, falling short of a 58 GW target.
CNNC has urged the government to approve at least six new projects a year over the next decade in order to bring total capacity up to 180 GW by 2035. read more
CNNC said the technology employed at the Shidaowan project was completely home-grown, with 93.4 % of all the equipment also sourced domestically.
In Anbetracht der beeindruckenden Erfolgsbilanz chinesischer Maschinenbau- und Bauprojekte in vielen Ländern rund um den Globus
werden die Chinesen auch in diesem Bereich wahrscheinlich bald fest Fuß fassen.
Ein weltweit riesiger Markt
Die westlichen Länder einschließlich der USA müssen dagegen feststellen, dass ihre Politik der Behinderung des Rohstoffsektors, wozu auch die Förderung fossiler Brennstoffe zählt, dabei ist zu scheitern.
Das "Liegenlassen im Boden" dürfte zum Bumerang werden.
Um ihre Wirtschaft anzukurbeln, Arbeitsplätze zu schaffen und ihre wachsende Bevölkerung zu ernähren, benötigen die Länder der Dritten Welt sowie die sich entwickelnden Nationen vor allem billige, zuverlässige Energie.
Die "Netto-Null"-Kampagne, mit der im Westen den Rohstoffproduzenten der Geldhahn zugedreht wurde, hat schon jetzt zu einem dramatischen Anstieg der Preise sowohl für Energie als auch für Rohstoffe geführt.
Die durch die Politik erzwungene künstliche Verknappung aufgrund der unterbliebenen Investitionen in die Erschließung neuer Vorkommen dürfte noch über Jahre anhalten.
Infolgedessen beginnen Politiker überall auf der Welt, ihre Energieversorgungsstrategien neu zu überdenken.
Für Länder, die eine zuverlässige Versorgung benötigen, sind "erneuerbare" Energiequellen wie Solar- und Windenergie einfach keine Alternative.
Deshalb zeichnet sich bereits jetzt bei der Kernenergie ein Nachfrageboom ab.
Und dank der Grünen und der Gretas unserer Zeit befinden sich Russland und China auf diesem Markt in einer hervorragenden Ausgangsposition.
Die Nachfrage wird so massiv sein, dass nur Länder mit einer großen, gut funktionierenden Industrie, ausreichender Finanzkraft und einem großen Potenzial an Fachkräften in der Lage sein werden, daran in vollem Umfang zu partizipieren.
Kleinere Anbieter dürften schon allein von den geforderten Kapazitäten her überfordert werden.
Allein schon Ausbildung und Training der benötigten Fachleute dauern mehr als ein Jahrzehnt.
Selbst Frankreich als letzter verbliebener europäischer KKW-Anbieter dürfte von der künftigen Nachfrage bei weitem überfordert werden.
Frankreich
Einen Dammbruch in Richtung dieses Zukunftsszenarios dürften die jüngsten Entscheidungen in Frankreich einleiten.
Obwohl das Land bereits über 56 Kernkraftwerke verfügt, hat Präsident Macron gerade beschlossen, den Bau von bis zu 14 weiteren Anlagen anzuordnen.
Mit rund 65 Millionen Einwohnern hat die "Grande Nation" etwas weniger als ein Prozent der Erdbevölkerung.
Rechnet man dieses Verhältnis auf die ganze Welt hoch, ergibt sich bis 2050 ein Marktpotenzial von möglicherweise 1.500 Kernkraftwerken.
Aktienkurse
Wechseln "smart money"-Investoren ins Uranlager?
Angesichts dieser Entwicklungen und unter Einbeziehung der aktuellen politischen Spannungen rund um Russland und die Ukraine muss man sich fragen, wieso sich Russland durch Sanktionsdrohungen gegen seine Europa-Pipelines einschließlich Nordstream 2 beeindrucken lassen sollte.
Am Öl- und Gasmarkt gibt es schließlich eine Menge Anbieter und damit Konkurrenten.
Im Gegensatz dazu könnte kein europäisches Land im aufkommenden weltweiten Nukleargeschäft mit Russland oder China mithalten.
Russland könnte möglicherweise sogar den Verlust seiner deutschen und selbst seiner europäischen Gaseinnahmen verschmerzen und sich künftig auf seine Nukleargeschäfte konzentrieren.
Für Europa wären die Folgen eines Lieferstopps dagegen äußerst schmerzhaft.
Die Potenziale dieser sich abzeichnenden Renaissance der Kernenergie scheinen inzwischen die Aufmerksamkeit des einen oder anderen "smart money"-Investors erregt zu haben.
Am Kapitalmarkt macht sich augenscheinlich eine gewisse Ernüchterung wegen der schlechten Wertentwicklung bei Technologiepapieren wie Tesla oder Facebook breit.
Dies könnte ein Grund für die kombinierte Wertentwicklung einer Auswahl kanadischer Uranminen-Gesellschaften sein.
Nach einem langjährigen Rückgang ist hier seit etwa März 2020 ein markanter Kursanstieg zu beobachten (Bild 6).
Nach langjährigem Rückgang sind die kombinierten Aktienkurse
einer Auswahl kanadischer Uranminenfirmen
seit etwa März 2020 deutlich im Aufwind
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World Nuclear Association
en
Australia's Uranium
en
Supply of Uranium
Australien: Klimapolitik, Energiepolitik.
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⇧ 2018
(Was die Abkürzung NEM hier bedeutet, konnte ich nicht feststellen)
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
stopthesethings [SST] / Chris Frey
2018-04-28 de
Atom-Reaktion: Das Erneuerbare Energie-Debakel in Australien
ist starker Schub für Kernkraft
Falls CO2 wirklich die existentielle Bedrohung darstellt, als die sie kolportiert wird, dann ist Kernkraft die einzige Lösung.
Das gilt, wenn man allen Menschen zuverlässig und bezahlbar mit Strom versorgen will, anstatt Industrien zu zerschlagen und Haushalte zu bestrafen.
Wie die ganzen Debakel des Jahres 2018 wie das mit Windenergie 'versorgte' Deutschland sowie die australischen Provinzen Süd-Australien und Victoria der ganzen Welt vor Augen führen, kann man keinen, der immer noch von Windmühlen, Pumpspeichern, Mega-Batterien und CO2-Emissionen schwafelt, noch ernst nehmen.
Und nicht nur die Motive dieser Herrschaften, sondern auch deren Geisteszustand, muss als suspekt angesehen werden.
Australien ist das einzige G 20-Land, welches den Gebrauch von Uran als Energiequelle verboten hat.
Nichtsdestotrotz ist das Land aber der weltweit größte Uran-Exporteur.
STOP THESE THINGS
2018-04-21 en
Atomic Reaction: Australia's Renewable Energy Debacle
Prompts Push for Nuclear Power
If CO2 gas really is the existential threat it's made out to be, then nuclear power is the only solution. That's if you want to provide reliable and affordable electricity to all comers, rather than destroying businesses and punishing households?
In 2018, with debacles like wind 'powered' Germany, South Australia and Victoria on show, for all the World to see, anyone still talking about windmills, pumped hydro, mega-batteries and CO2 emissions can't be taken seriously.
And not only their motives, but also their sanity, has to be taken as suspect.
Australia is the only G 20 Country to a place to ban on the use of uranium as a power source.
Notwithstanding that it's the largest uranium exporter, in the World.
⇧ 2015
Science Skeptical Blog / Rainer Klute
2015-05-26 de
AUS für Kernenergie?
Das "AUS" in der Überschrift steht natürlich für Australien.
Das, obwohl einer der größten Uranproduzenten der Welt, noch kein eigenes Kernkraftwerk betreibt.
Der Vorsitzende des Nuklearia e.V., Rainer Klute, beschreibt in seinem privaten Blog kurz und prägnant, warum sich dies bald ändern könnte:
Steht Australien vor dem Atomeinstieg und der Lösung des weltweiten Atommüllproblems?
In Südaustralien analysiert eine Royal Commission die Möglichkeiten.
Ein Senator präsentiert die Vision eines nuklearen, atommüllfinanzierten Wirtschaftsaufschwungs.