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Politik-Updates
2023-03-27
Die Weltwoche / Hubert Mooser
2023-03-27 de
Credit-Suisse-Debakel: Das Büro des Nationalrates hat einstimmig
beschlossen, eine Parlamentarische Untersuchungs-Kommission
einzusetzen
Es ist die schärfste Waffe des Parlamentes, die Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK).
Auf Antrag von SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi und SP-Nationalrat Roger Nordmann hat das Büro des Nationalrates (Nationalratspräsident, die Vizepräsidenten sowie Fraktionschefs aller Parteien) einstimmig beschlossen,
dass eine PUK das Debakel bei der Credit Suisse aufarbeiten soll.
Es geht vor allem um die Rolle, welche die Finanzmarktaufsicht Finma, die Finanzverwaltung und die Schweizerische Nationalbank bei diesem Debakel spielten.
Dies gilt es unter die Lupe zu nehmen.
Die PUK wird der CS allerdings kaum in die Bücher schauen können, weil es sich um ein Privatunternehmen handelt.
Als nächsten Schritt muss das Büro des Ständerates einer Parlamentarischen Untersuchungskommission zustimmen.
▶Politik/Finanz: Banken │ ▶Länder/Schweiz: Banken
2023-03-23
Die Weltwoche / Karl Reichmuth
2023-03-23 de
CS-UBS-Deal: Der 19. März war der vielleicht schlimmste Tag meines Berufslebens
Der 19. März 2023 wird als schwarzer Sonntag in die Schweizer Geschichtsbücher eingehen.
Es war der Tag, an dem die Credit Suisse durch unüberlegtes und vorschnelles Handeln zu Grabe getragen wurde.
Ich nehme es vorweg:
Es war der vielleicht schlimmste Tag meines Berufslebens.
Dabei hatte ich gehofft, dass alles anders kommt - ähnlich wie im Oktober 2008, als die UBS durch kluges und umsichtiges Handeln des damaligen Bundesrats Kaspar Villiger gerettet wurde.
Damals genügten 60 Milliarden Franken, um eine nationale Institution am Leben zu erhalten.
Diesmal wurden von der Nationalbank faktisch 209 Milliarden bereitgestellt.
Doch die Credit Suisse überlebte es nicht.
Ich stufe dies auch als Verrat an unseren schweizerischen Grundwerten wie Freiheit, Rechtssicherheit und Demokratie ein.
Dass sich der Bundesrat dabei auf das Notrecht berief, kann nur mit Panik und Aktivismus erklärt werden.
Es steht im Gesetz, dass Notrecht nur angewandt werden darf, wenn die Grundrechte der Demokratie bedroht sind.
Und dies war in keiner Weise der Fall.
Für mich selbst hat das ganze Drama auch eine persönliche Dimension.
Nach meiner Lehre bei der St. Galler Kantonalbank in Rapperswil-Jona erhielt ich 1959 bei der Schweizerischen Kreditanstalt in Zürich die Chance, im Bankengeschäft richtig Fuss zu fassen.
Und ich arbeitete 27 Jahre mit Stolz und Freude für diese Bank - und bin ihr heute noch dankbar, dass mir diese Möglichkeit geboten wurde.
Was mich am jetzigen Krisenmanagement besonders stört?
Dass es auf Druck des Auslands zu einer Notfallübung kam, in der es praktisch nur Verlierer gibt.
Dabei spreche ich vor allem von den Aktionären.
Sie wurden in einer Nacht-und-Nebel-Aktion durch den Staat faktisch enteignet.
Dabei steht es eigentlich im Gesetz, dass bei einer solchen Massnahme eine Frist von sechs Wochen gewährt werden muss, in der sich die Aktionäre in die Entscheidung einbringen können.
Dieses Gesetz wurde ausgehebelt.
Deshalb wäre es keine Überraschung, wenn noch die eine oder andere Klage eintreffen und der gesamte Prozess in Frage gestellt würde.
Letztlich ist der Untergang der Credit Suisse eine Spätfolge der Bankenkrise von 2008.
Seither wurde immer mehr billiges Geld ins System gepumpt, das zu Spekulationen und risikoreichen «Wetten» veranlasste.
Die Überschuldung nahm immer mehr zu.
Dass dann die Silicon Valley Bank in Konkurs ging, befeuerte die Panik an den Märkten und beschleunigte den zerstörerischen Prozess.
Der 19. März war der vielleicht schlimmste Tag meines Berufslebens.
Dass rückblickend der Präsident der Saudi National Bank (SNB), Ammar al-Khudairy, mit seiner Aussage, man werde kein weiteres Geld in die CS einschiessen, für den Untergang der Schweizer Bank verantwortlich gemacht wird, ist eine billige Ausrede.
Ich bin überzeugt, dass die Credit Suisse genügend Substanz besessen hätte, sich selber zu erholen - wenn man ihr die Zeit gelassen hätte.
Dass sich nun aber die Regierung in der Schweiz in den Prozess einschaltete, ist für mich eine Bankrotterklärung - im wahrsten Sinn des Wortes.
Die Aktion verstösst gegen die schweizerischen Grundwerte - und das wichtigste Prinzip der Wirtschaft:
Das Eigentum muss immer beim Individuum bleiben.
Doch im Fall der CS liegt es nun beim Staat.
So gesehen, ist die UBS nun eine Staatsbank - mit einer gefährlichen Monopolstellung.
Wir können nur hoffen, dass die Kartellkommission noch einschreitet und die Credit Suisse wiederherstellt.
Doch da ist vielleicht der Wunsch Vater meines Gedanken.
Die Schweiz ist ein Land, dessen Qualitäten darauf gründen, dass die Basis der Bevölkerung bestimmt - dass der Entscheidungsweg quasi von unten nach oben verläuft.
Bei der Credit Suisse war dies umgekehrt.
Die Entscheidung wurde auf starken Druck von oben diktiert.
Doch vielleicht ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.
Hoffentlich zieht man in der Politik und in Wirtschaftskreisen einen Rückkommensantrag in Erwägung - und hinterfragt diesen unter Druck gefällten Notrechtsentscheid nochmals grundsätzlich.
Es wäre noch nicht zu spät.
Der Termin für den Vollzug ist erst in sechs Monaten vorgesehen.
▶Politik/Finanz: Banken │ ▶Länder/Schweiz: Banken
2023-03-29
Die Weltwoche / Peter Hänseler
2023-03-29 de
Schweizer Image leidet: Weil Politiker die Neutralität aufgeben, ziehen Russen massenhaft ihre Gelder ab
Die Frage, ob Russen aufgrund der Neutralitätsaufgabe Geld aus der Schweiz abziehen, ist schnell beantwortet:
Wenn sie können und das Geld nicht blockiert ist, suchen sie ein neues Zuhause für ihr Geld, denn morgen könnte sich das Recht ändern, und das Geld wäre eingefroren.
Für viele Russen war es eine Frage des Prestiges, ein Konto in der Schweiz zu haben:
Hast du auch ein Konto in der Schweiz? - Diese Frage wird heute in Russland in einem Tonfall gestellt, wie wenn man sich nach dem Befinden eines Todkranken erkundigt.
Es sind jedoch nicht nur die Russen, welche sich nun genau überlegen, ob sie ihr Geld in der Schweiz halten wollen.
Ein reicher Ausländer sucht Sicherheit:
Ist das Landesrecht der Bank sicher?
Ist die Bank selbst sicher?
Würden Sie Ihr Geld in einem Land halten, wo ein paar Politiker eine über 200-jährige Neutralität, welche ein Hauptgrund für die grossartige Entwicklung der Schweiz als Finanzzentrum war, innert Tagen über den Haufen werfen und Ihr Geld blockieren?
Das CS-Debakel war auch nicht hilfreich. Im heutigen geopolitischen Umfeld, wo der globale Westen gegen den Rest der Welt vorgeht, wird kein intelligenter Chinese oder Inder der Schweiz sein Geld anvertrauen.
Die USA schiessen sich gerade auf China ein.
Zu gross ist das Risiko, dass die Schweiz den USA im Kampf gegen das «Böse» einmal mehr hinterhertrampelt wie ein Labrador und auch das Geld der Chinesen einfriert.
Fragen Sie einmal einen Privatbankier, der zurzeit in China Kunden sucht, ob seine chinesischen Kunden verunsichert sind.
Die Schweiz ist sich gar nicht bewusst, wie ihr Image seit der Neutralitätsaufgabe international gelitten hat und immer weiter leidet.
▶Politik/Finanz: Banken │ ▶Länder/Schweiz: Banken
2023-03-20
Weltwoche Daily Schweiz
2023-03-20 de
Schweizer Politik ohne Rückgrat: Dolchstoss gegen die Credit Suisse.
Jämmerliche Vorstellung von Jordan, Keller-Sutter &Co.
Ausplünderung der CS-Aktionäre.
Notrecht-Brechstange - die Schweiz als Bananen-Republik.
Finanzplatz ade?
2023-03-20
Weltwoche Daily International
2023-03-20 de
Ich klage an - und bin erleichtert!
Jämmerlich: Schweizer Politik verscherbelt die Credit Suisse.
Haftbefehl gegen Putin: Falsches Vorurteil der Politik.
Xi Jinping: Verteidiger von Frieden und Freihandel.
Grüne zerstören Deutschlands Industrie
de Panik-Küche en Panic laboratory fr Marmite alarmiste
The New York Times
2023-03-20 en
Climate Change Is Speeding Toward Catastrophe.
The Next Decade Is Crucial, U.N. Panel Says.
A new report says it is still possible to hold global warming to relatively safe levels, but doing so will require global cooperation, billions of dollars and big changes.
Hoesung Lee, chair of the Intergovernmental Panel on Climate Change, speaking at the global climate talks on Nov. 6 in Sharm el Sheikh, Egypt.Credit.
Earth is likely to cross a critical threshold for global warming within the next decade, and nations will need to make an immediate and drastic shift away from fossil fuels to prevent the planet from overheating dangerously beyond that level, according to a major new report released on Monday.
The report, by the Intergovernmental Panel on Climate Change, a body of experts convened by the United Nations, offers the most comprehensive understanding to date of ways in which the planet is changing.
It says that global average temperatures are estimated to rise 1.5 degrees Celsius (2.7 degrees Fahrenheit) above preindustrial levels sometime around "the first half of the 2030s," as humans continue to burn coal, oil and natural gas.
That number holds a special significance in global climate politics:
Under the 2015 Paris climate agreement, virtually every nation agreed to "pursue efforts" to hold global warming to 1.5 degrees Celsius.
Beyond that point, scientists say, the impacts of catastrophic heat waves, flooding, drought, crop failures and species extinction become significantly harder for humanity to handle.
But Earth has already warmed an average of 1.1 degrees Celsius since the industrial age, and, with global fossil-fuel emissions setting records last year, that goal is quickly slipping out of reach.
There is still one last chance to shift course, the new report says.
But it would require industrialized nations to join together immediately to slash greenhouse gases roughly in half by 2030 and then stop adding carbon dioxide to the atmosphere altogether by the early 2050s.
If those two steps were taken, the world would have about a 50 percent chance of limiting warming to 1.5 degrees Celsius.
Delays of even a few years would most likely make that goal unattainable, guaranteeing a hotter, more perilous future.
"The pace and scale of what has been done so far and current plans are insufficient to tackle climate change," said Hoesung Lee, the chair of the climate panel.
"We are walking when we should be sprinting."
The report comes as the world's two biggest polluters, China and the United States, continue to approve new fossil fuel projects. Last year, China issued permits for 168 coal-fired power plants of various sizes, according to the Centre for Research on Energy and Clean Air in Finland.
Last week, the Biden administration approved an enormous oil drilling project known as Willow that will take place on pristine federal land in Alaska.
A wide array of strategies are now available for reducing fossil-fuel emissions, such as scaling up wind and solar power.
The report, which was approved by 195 governments, says that existing and currently planned fossil fuel infrastructure - coal-fired power plants, oil wells, factories, cars and trucks across the globe - will already produce enough carbon dioxide to warm the planet roughly 2 degrees Celsius this century.
To keep warming below that level, many of those projects would need to be canceled, retired early or otherwise cleaned up.
Understand the Latest News on Climate Change
Card 1 of 6
Oil and gas projects.
An analysis of global data shows that hundreds of new oil and gas extraction projects were approved in the past year across the world, and dozens of additional ones are expected to be approved in the coming months.
The data reflect a surging fossil fuel industry that has rebounded to prepandemic levels of growth.
California's salmon stocks.
Officials are shutting down all commercial and recreational salmon fishing off the coast of California for 2023.
The reason: An alarming decline of fish stocks linked to heavily engineered waterways and the supercharged heat and drought that come with climate change.
Air pollution.
Implementing stricter limits on fine particulate matter could reduce mortality rates by up to 7 % for Black and low-income Americans over 65 who are already exposed to some of the dirtiest air in the United States, according to a new study.
The research could inform a crucial Environmental Protection Agency decision to tighten limits on fine particulate matter.
Youth vs. the State of Montana.
Sixteen young Montanans have sued their state, arguing that its support of fossil fuels violates the state Constitution.
In their complaint, filed in 2020, the young activists seized on language in the Montana state Constitution that guarantees residents "the right to a clean and healthful environment."
Running out of time.
A new report by the Intergovernmental Panel on Climate Change, a body of experts convened by the United Nations, said that Earth is likely to cross a critical threshold for global warming within the next decade, and nations will need to make an immediate and drastic shift away from fossil fuels to prevent the planet from overheating dangerously beyond that level.
A species in danger.
Federal officials said that sunflower sea stars, huge starfish that until recently thrived in waters along the west coast of North America and that play a key role in keeping marine ecosystems balanced, are threatened with extinction and should be protected under the Endangered Species Act.
"The 1.5 degree limit is achievable, but it will take a quantum leap in climate action," António Guterres, the United Nations secretary
In response to the report, Mr. Guterres called on countries to stop building new coal plants and to stop approving new oil and gas projects.
Many scientists have pointed out that surpassing the 1.5 degree threshold will not mean humanity is doomed.
But every fraction of a degree of additional warming is expected to increase the severity of dangers that people around the world face, such as water scarcity, malnutrition and deadly heat waves.
The difference between 1.5 degrees of warming and 2 degrees might mean that tens of millions more people worldwide experience life-threatening heat waves, water shortages and coastal flooding.
A 1.5-degree world might still have coral reefs and summer Arctic sea ice, while a 2-degree world most likely would not.
"It's not that if we go past 1.5 degrees everything is lost," said Joeri Rogelj, director of research at the Grantham Institute for Climate Change and the Environment at Imperial College London.
"But there's clear evidence that 1.5 is better than 1.6, which is better than 1.7, and so on.
The point is we need to do everything we can to keep warming as low as possible."
Scientists say that warming will largely halt once humans stop adding heat-trapping gases to the atmosphere, a concept known as "net zero" emissions.
How quickly nations reach net zero will determine how hot the planet ultimately becomes.
Under the current policies of national governments, Earth is on pace to heat up by 2.1 to 2.9 degrees Celsius this century, analysts have estimated.
Both the United States and European Union have set goals of reaching net zero emissions by 2050, while China has set a 2060 goal and India is aiming for 2070.
But in light of the report's findings, Mr. Guterres said, all countries should move faster and wealthy countries should aim to reach net zero by 2040.
The new report is a synthesis of six previous landmark reports on climate change issued by the U.N. panel since 2018, each one compiled by hundreds of experts across the globe, approved by 195 countries and based on thousands of scientific studies.
Taken together, the reports represent the most comprehensive look to date at the causes of global warming, the impacts that rising temperatures are having on people and ecosystems across the world and the strategies that countries can pursue to halt global warming.
The report makes clear that humanity's actions today have the potential to fundamentally reshape the planet for thousands of years.
Storms in California caused flooding in Felton Grove, Calif., in January.
Many of the most dire climate scenarios once feared by scientists, such as those forecasting warming of 4 degrees Celsius or more, now look unlikely, as nations have invested more heavily in clean energy.
At least 18 countries, including the United States, have managed to reduce their emissions for more than a decade, the report finds, while the costs of solar panels, wind turbines and lithium-ion batteries for electric vehicles have plummeted.
At the same time, even relatively modest increases in global temperature are now expected to be more disruptive than previously thought, the report concludes.
At current levels of warming, for instance, food production is starting to come under strain.
The world is still producing more food each year, thanks to improvements in farming and crop technology, but climate change has slowed the rate of growth, the report says.
It's an ominous trend that puts food security at risk as the world's population soars past eight billion people.
Today, the world is seeing record-shattering storms in California and catastrophic drought in places like East Africa.
But by the 2030s, as temperatures rise, climate hazards are expected to increase all over the globe as different countries face more crippling heat waves, worsening coastal flooding and crop failures, the report says.
At the same time, mosquitoes carrying diseases like malaria and dengue will spread into new areas, it adds.
Nations have made some strides in preparing for the dangers of global warming, the report says, for instance by building coastal barriers against rising oceans or establishing early-warning systems for future storms.
But many of those adaptation efforts are "incremental" and lack sufficient funding, particularly in poorer countries, the report finds.
A boat passes through the Maeslantkering, a storm surge barrier, in Hoek van Holland, the Netherlands, in 2021.
It was constructed in response to water-level predictions.
And if temperatures keep rising, many parts of the world may soon face limits in how much they can adapt.
Beyond 1.5 degrees Celsius of warming, low-lying island nations and communities that depend on glaciers may face severe freshwater shortages.
To stave off a chaotic future, the report recommends that nations move away from the fossil fuels that have underpinned economies for more than 180 years.
Governments and companies would need to invest three to six times the roughly $600 billion they now spend annually on encouraging clean energy in order to hold global warming at 1.5 or 2 degrees, the report says.
While there is currently enough global capital to do so, much of it is difficult for developing countries to acquire.
The question of what wealthy, industrialized nations owe to poor, developing countries has been divisive at global climate negotiations.
A wide array of strategies are available for reducing fossil-fuel emissions, such as scaling up wind and solar power, shifting to electric vehicles and electric heat pumps in buildings, curbing methane emissions from oil and gas operations, and protecting forests.
But that may not be enough:
Countries may also have to remove billions of tons of carbon dioxide from the atmosphere each year, relying on technology that barely exists today.
The report acknowledges the enormous challenges ahead.
Winding down coal, oil and gas projects would mean job losses and economic dislocation.
Some climate solutions come with difficult trade-offs:
Protecting forests, for instance, means less land for agriculture; manufacturing electric vehicles requires mining metals for use in their batteries.
And because nations have waited so long to cut emissions, they will have to spend hundreds of billions of dollars to adapt to climate risks that are now unavoidable.
The new report is expected to inform the next round of United Nations climate talks this December in Dubai, where world leaders will gather to assess their progress in tackling global warming.
At last year's climate talks in Sharm el Sheik, language calling for an end to fossil fuels was struck from the final agreement after pressure from several oil-producing nations.
"Without a radical shift away from fossil fuels over the next few years, the world is certain to blow past the 1.5 C goal." said Ani Dasgupta, president of the World Resources Institute, an environmental group.
"The I.P.C.C. makes plain that continuing to build new unabated fossil fuel power plants would seal that fate," he added, using the abbreviation for the Intergovernmental Panel on Climate Change.
The American Petroleum Institute, an industry trade group, responded by saying that oil and gas companies were working on technologies to curb emissions such as carbon capture, but that policymakers "must also consider the importance of adequate, affordable and reliable energy to meet growing global needs," said Christina Noel, a spokesperson for the institute.
While the next decade is almost certain to be hotter, scientists said the main takeaway from the report should be that nations still have enormous influence over the climate for the rest of the century.
The report "is quite clear that whatever future we end up with is within our control," said Piers Forster, a climate scientist at the University of Leeds who helped write one of the panel's earlier reports.
"It is up to humanity," he added, "to determine what we end up with."
de Panik-Küche en Panic laboratory fr Marmite alarmiste
IPCC
2023-03-19 en
AR6 Synthesis Report (SYR): Climate Change 2023
The IPCC finalized the Synthesis Report for the Sixth Assessment Report during the Panel's 58th Session held in Interlaken, Switzerland from 13 - 19 March 2023.
Introduction
This Synthesis Report (SYR) of the IPCC Sixth Assessment Report (AR6) summarises the state of knowledge of climate change,
its widespread impacts and risks, and climate change mitigation and adaptation.
It integrates the main findings of the Sixth Assessment Report (AR6) based on contributions from the three Working Groups1,
and the three Special Reports2.
The summary for Policymakers (SPM) is structured in three parts:
SPM.A Current Status and Trends,
SPM.B Future Climate Change, Risks, and Long-Term Responses, and
SPM.C Responses in the Near Term3.
This report recognizes the interdependence of climate, ecosystems and biodiversity, and human societies; the value of diverse forms of knowledge; and the close linkages between climate change adaptation, mitigation, ecosystem health, human well-being and sustainable development, and reflects the increasing diversity of actors involved in climate action.
Based on scientific understanding, key findings can be formulated as statements of fact or associated with an assessed level of confidence using the IPCC calibrated language4.
↑ 2023-02-08/10
Energie-Updates
Politik-Updates
a Die Weltwoche
2023-02-09 de
US-Reporterlegende Seymour Hersh: Wie Amerika die
Nord-Stream-Pipelines sprengte
Diese Recherche des US-Reporters Seymour Hersh,
des «grössten investigativen Journalisten unserer Zeit» (David Remnick, Chefredaktor des New Yorker), der unter anderem das Massaker amerikanischer Soldaten im vietnamesischen My Lai und den Folterskandal im irakischen Gefängnis Abu Ghraib aufdeckte, erschien zuerst auf der Online-Plattform Substack.
Wir dokumentieren seinen Text «How America Took Out The Nord Stream Pipeline» übersetzt und ungekürzt.
Nord Stream 1 war nach Ansicht der Nato und Washingtons schon gefährlich genug,
aber Nord Stream 2, dessen Bau im September 2021 abgeschlossen wurde, würde, wenn die deutschen Aufsichtsbehörden zustimmten, die Menge an billigem Gas verdoppeln, die Deutschland und Westeuropa zur Verfügung stehen würde.
Die zweite Pipeline würde ausserdem genug Gas für mehr als 50 Prozent des jährlichen Verbrauchs in Deutschland liefern.
Die Spannungen zwischen Russland und der Nato eskalierten ständig, unterstützt durch die aggressive Aussenpolitik der Biden-Administration.
Die Aufmerksamkeit der Regierung richtete sich wieder einmal auf Nord Stream.
Solange Europa von den Pipelines für billiges Erdgas abhängig blieb, befürchtete Washington, dass Länder wie Deutschland zögern würden, die Ukraine mit dem Geld und den Waffen zu versorgen, die sie brauchte, um Russland zu besiegen.
… Bei der anschliessenden Pressekonferenz sagte Biden trotzig
«Wenn Russland einmarschiert […], wird es kein Nord Stream 2 mehr geben. Wir werden dem ein Ende setzen.»
Zwanzig Tage zuvor hatte Staatssekretärin Nuland bei einem Briefing des Aussenministeriums im Wesentlichen dieselbe Botschaft verkündet, ohne dass die Presse darüber berichtet hätte.
«Ich möchte mich heute ganz klar ausdrücken», sagte sie als Antwort auf eine Frage.
«Wenn Russland in die Ukraine einmarschiert, wird Nord Stream 2 so oder so nicht vorankommen.»
Der Plan, Nord Stream 1 und 2 zu sprengen, wurde plötzlich von einer verdeckten Operation, die eine Unterrichtung des Kongresses erforderte,
zu einer als streng geheim eingestuften Geheimdienstoperation mit militärischer Unterstützung der USA herabgestuft.
Nach dem Gesetz, so die Quelle, bestehe «keine rechtliche Verpflichtung mehr, den Kongress über die Operation zu informieren.
Alles, was sie jetzt tun mussten, war, es einfach zu tun - aber es musste immer noch geheim sein.
Die Russen haben eine hervorragende Überwachung der Ostsee.»
Norwegen war der perfekte Ort für diese Mission.
… …
Am 26. September 2022 warf ein P-8-Überwachungsflugzeug der norwegischen Marine bei einem scheinbaren Routineflug eine Sonarboje ab.
Das Signal breitete sich unter Wasser aus, zunächst zu Nord Stream 2 und dann zu Nord Stream 1.
Wenige Stunden später wurde der C4-Hochleistungssprengstoff ausgelöst, und drei der vier Pipelines wurden ausser Betrieb gesetzt.
Innerhalb weniger Minuten konnte man sehen, wie sich Methangas, das in den stillgelegten Pipelines verblieben war, an der Wasseroberfläche ausbreitete, und die Welt erfuhr, dass etwas Unumkehrbares geschehen war.
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Lesen Sie den ganzen Artikel !!!! |
b NZZ
2023-02-10 de
0
Explosionen bei Pipelines: Sind die Sabotagevorwürfe gegen die USA plausibel?
c Seymour Hersh
2023-02-08 en
How America Took Out The Nord Stream Pipeline?
↑ 2023-01-14
Politik-Updates
Weltwoche Daily-Spezial Sondersendung
2023-01-14 de
Bundespräsident Alain Berset am Ende?
Daily-Spezial zu den eben enthüllten Corona-Protokollen um
die Verfilzung zwischen dem Gesundheitsminister und
dem Ringier-Verlag
↑ 2023-01-07
Klimawandel-Updates
Klimanachrichten / Vahrenholts Newsletter
2023-01-07 de
Globale Erwärmung wird eine Pause einlegen
Satellitengestützten Messungen der University of Alabama (UAH)
Bildet man den Durchschnitt der letzten Jahre,
so ist die globale Temperatur seit 8 Jahren und 4 Monaten konstant.
Im Dezember ist die Abweichung der globalen Temperatur
vom 30-jährigen Mittel der satellitengestützten Messungen
der University of Alabama (UAH)
erneut gesunken und zwar auf 0,05 Grad Celsius. (siehe Grafik oben).
Zwar gibt es bis 2015 eine langjährige Temperatursteigerung.
Aber sie beträgt im Durchschnitt pro Jahrzehnt seit 1979 lediglich 0,13 Grad Celsius.
[also 13 tausendstel Grad pro Jahr, während den letzten 43 Jahren !]
Aber es kommt noch besser:
neueste wissenschaftliche Untersuchungen zeigen für Europa,
dass es erst einmal 15-20 Jahre leicht bergab gehen wird.
Studie in "Nature": Nord-Atlantik kühlt sich ab
Es sind klimawissenschaftliche Schwergewichte, die kürzlich im Nature Journal "climate and atmospheric science" Aufsehen erregten.
Katja Matthes, Direktorin des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel,
Johann Jungclaus vom Max-Planck Institut für Meteorologie in Hamburg
und Nour-Eddine Omrani vom norwegischen Bjerknes centre for climate research
veröffentlichten eine Untersuchung, die zeigt, dass wir
vor einer Abschwächung der Nordatlantischen Oszillation,
einer Abkühlung des Nord- Atlantiks
und damit verbunden einer globalen Temperaturentwicklung wie zwischen 1950 und 1970 stehen
( so die Autoren in ihrer Zusammenfassung).
npj Climate and Atmospheric Science volume
2022-07-13 en
Coupled stratosphere-troposphere-Atlantic multidecadal oscillation
and its importance for near-future climate projection
This coupled variability improves the performance of statistical models, which project further weakening of North Atlantic Oscillation, North Atlantic cooling and hiatus in wintertime North Atlantic-Arctic sea-ice and global surface temperature just like the 1950s–1970s.
Die Grafik zeigt den Rückgang der Temperaturen des Nordatlantiks bis 2040.
Wegen des globalen Erwärmungstrends fallen die Temperaturen nicht wieder auf das Niveau der Jahre 1950 bis 1970 zurück, erläutert einer der Autoren, Eddine Omrani.
Die zu erwartende Erwärmungspause gibt uns Zeit - so Omrani-, um technische, politische und ökonomische Lösungen zu erarbeiten
vor der nächsten Erwärmungsphase, die etwa ab 2050 wieder Oberhand gewinnt.
Die Grafik zeigt den Rückgang der Temperaturen des Nordatlantiks
bis 2040.
Die nächste Erwärmungsphase wird erst ab 2050 wieder Oberhand gewinnen.
Die Veröffentlichung der Klimaforscher aus Kiel, Hamburg, Bergen, Venedig und Houston bringt uns eine weitere wichtige Erkenntnis.
Die Erwärmung der Jahre 1980 bis 2015 war massgeblich von der warmen Phase des Atlantiks geprägt.
Wir können abschätzen, dass ein bedeutender Teil der Erwärmung diesem natürlichen Zyklus zuzuschreiben ist.
Dieser Zeitraum wird aber u.a. zugrundegelegt um Temperaturprognosen in die Zukunft vorzunehmen.
Die Modelle schlagen aber den natürlichen Erwärmungsbeitrag dem CO₂-Effekt zu.
Dieser falsch berechnete, höhere CO₂-Effekt wird in die Zukunft fortgeschrieben.
Modelle, die die natürlichen zyklischen Einflüsse nicht berücksichtigen - und das können die Modelle noch nicht - kommen so zu viel zu starken Erwärmungsprognosen.
Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass es eine Vielzahl von Veröffentlichungen gibt (etwa diese, an der Matthes und Omrani beteiligt waren, Solar forcing synchronizes decadal North Atlantic climate variability), die eine Kopplung der Stärke der Solarzyklen mit der Nordatlantischen Oszillation für wahrscheinlich halten.
Nature Communications
2015-09-15 en
Solar forcing synchronizes decadal North Atlantic climate variability
Der letzte Solarzyklus von 2008 bis 2019 war der schwächste seit 100 Jahren.
Der augenblickliche Zyklus entwickelt sich bislang genauso schwach.
Die Eindimensionalität der Klima- und Energiedebatte, die darin gipfelt,
dass allein die CO₂-Emissionen unsere Klima bestimmen, ist schon erschreckend.
▶Voraussagen einer neuen Kälteperiode
↑ 2023-01-03
Politik-Updates
Die Weltwoche / Wolfgang Koydl
2022-11-03 de
Das stumpfe Schwert der Sanktionen
Seit Kriegsbeginn importiert Europa mehr aus Russland als zuvor
Neun Sanktionspakete hat die Europäische Union auf den Weg gebracht.
Sie alle haben das Ziel, Russlands Geldquellen auszutrocknen.
Klingt theoretisch gut, ist aber in der Praxis nicht angekommen:
Seit Kriegsbeginn haben sich die Importe der EU-Länder aus Russland deutlich erhöht.
Plus 33 Prozent in Deutschland,
plus 84 in Frankreich,
plus 139 in Österreich
und sagenhafte plus 346 Prozent in Slowenien.
Nur Balten und Skandinavier haben weniger eingekauft.
Was aber, um Himmels willen, kaufen die Europäer noch bei Russen?
Wodka, Matrioschkas, Trockenpilze?
Nein, Energie und Rohstoffe.
Denn natürlich hat Russland nie aufgehört,
Öl und Gas zu liefern,
sowie Nickel
oder Aluminium.
Sicher, Russland liefert weniger, aber da wegen der Sanktionen die Preise gestiegen sind,
kassiert Putin mehr Kohle für weniger Ware.
So funktioniert Kapitalismus.
Die Ex-Kommunisten im Osten verstehen das besser als die Erzkapitalisten im Westen.
Überraschend ist das nicht.
Sanktionen haben nie funktioniert.
Sie sind die Waffe verlogener Heuchler.
Neu ist diesmal, dass sie sich gegen ihre Urheber richten.
Sanktionen haben nie funktioniert.
Auch das hat man in Russland schneller erkannt als in Europa.
Die Weltwoche
2022-12-01 de
Weihnachtskalender 2022
↑ 2022-11-14 Corona - Unerwünscht: Videos
↑
Unerwünscht (Videos)
Mit folgendem Link wird von anderen Webseiten auf diese Seite verwiesen.
▶UnerwünschtCovid-Impfgeschädigte aus der Schweiz erzählen ihre Geschichte.
Unerwünscht
de
Startseite
2022-11-14 de
Rosanna K., Flugbegleiterin
2022-11-14 de
Johanna S., Schulleiterin
2022-11-14 de
Julia L., Auszubildende
2022-11-14 de
Tina E., Projektmanagerin
2022-11-14 de
Sandro M., Personalberater
2022-11-14 de
Sarah B., Marketingspezialistin
2022-11-14 de
Petra B., Pflegehelferin
2022-11-14 de
Thi Mai J., Sachbearbeiterin
↑ 2022-11-27
Politik-Updates
Die Weltwoche (2022-11-27)
Nach ihrem Abzug aus Cherson bauen Putins Truppen eine neue Front entlang des Dnjepr auf.
In der Bevölkerung kommt es zu Racheaktionen.
Impressionen von der russischen Seite.
Am Südufer des Dnjepr heben Hunderte Soldaten lange und tiefe Schützengräben aus dem rötlich-feuchten Boden.
Vor dem Flussbett weht eine verstaubte Russland-Flagge.
Ein paar Meter entfernt verstecken sich zwei Scharfschützen ...
↑ 2022-11-14
Politik-Updates
NZZ Neue Zürcher Zeitung / Simon Hehli
2022-11-14 de
«Experiment an Menschen»:
Impfkritiker gehen juristisch gegen Swissmedic vor
Die Vorwürfe sind massiv:
Die Behörde habe überhastet Covid-19-Impfstoffe zugelassen,
die weder notwendig
noch wirksam
noch sicher seien.
Alle herbeigerufenen Experten sind altbekannte Corona-Skeptiker.
Swissmedic habe die neuartigen Arzneimittel zugelassen,
obwohl die vom Gesetz verlangten Mindestvoraussetzungen
zu keinem Zeitpunkt erfüllt gewesen seien.
Die Behörde habe es versäumt,
die mit der Zulassung dieser Produkte verbundenen erheblichen Risiken adäquat zu minimieren
und die Gesundheit der Konsumenten wirksam zu schützen.
Und sie habe die Öffentlichkeit durch «unvollständige
sowie durch explizit unwahre Informationen»
über das tatsächliche Nutzen-Risiko-Verhältnis getäuscht.
Die Fälle der beiden Frauen stünden somit stellvertretend für viele andere, sagt eine Gruppe von Juristen und Wissenschaftern, die hinter der Anzeige steht.
Dass sie jetzt an die Öffentlichkeit tritt, erklärt die Gruppe damit, dass sie verhindern wolle, dass noch mehr Menschen durch mRNA-Impfstoffe zu Schaden kämen.
Entsprechend stellen sie auch die Forderung auf, die Impfkampagne sofort zu stoppen.
↑ 2022-11-10
Politik-Updates
Sahra Wagenknecht
2022-11-10 de
Make America Great Again - wie US-Handelskriege & Sanktionen uns ruinieren?
Der Westen dürfe sich nicht spalten lassen
- so das Mantra der Ampel und der Union, die nicht erst seit dem russischen Überfall auf die Ukraine die gemeinsame "Wertegemeinschaft" beschwören.
Dumm nur, dass es der US-amerikanischen Führung nicht um irgendwelche "Werte" oder eine Partnerschaft auf Augenhöhe geht, sondern um die knallharte Durchsetzung eigener Interessen.
Demokraten wie Republikaner verfolgen das Ziel, die USA wieder zur alleinigen Weltmacht zu machen.
Zum Hauptgegner haben sie China erklärt - und die "Ukraine-Krise, in der wir uns gerade befinden, ist nur das Warmlaufen", ließ der US-Oberbefehlshaber der Atomstreitkräfte kürzlich verlauten.
Aber auch Europa und ganz speziell Deutschland mit seiner - bis jetzt! - starken Exportindustrie haben sie im Visier.
Im Video der Woche spreche ich über den US-Handelskrieg gegen China und seine Folgen für uns,
über die Sanktionen gegen Russland, die sich mindestens in gleichem Maße gegen Europa richten,
darüber, wie die USA schon seit den siebziger Jahren versuchen, deutsch-russische Pipelineprojekte zu torpedieren,
und warum wir bei dem Schutz kritischer Infrastruktur nicht nur an China denken,
sondern auch unsere Abhängigkeit von US-Konzernen im Bereich Finanzen und Digitalwirtschaft reduzieren müssen.
↑ 2022-11-08
Politik-Updates
Alice Weidel
2022-11-08 de
Lügen über Lügen und ein völlig verrückter Gesundheitsminister!
Warum man uns in den vergangenen drei Jahren eine Lüge nach der anderen auftischte
und dieses Land von einem völlig verrückt gewordenen Gesundheitsminister terrorisiert wurde,
das erläuterte ich heute eingeladenen und im Anschluss ziemlich sprachlosen Pressevertretern.
↑ 2022-11-03
Energie-Updates
Die Weltwoche / Martin Schlumpf
2022-11-03 de
Das Fotovoltaik-Märchen:
Überbrücken der Winterstrom-Lücke mit Fotovoltaik
- tönt gut, ist aber ein Märchen, das sich neuerdings
in der NZZ verbreiten lässt.
Vor kurzem war in der NZZ zum Thema Ausbau der Solarenergie zu lesen:
«Eine Stromlücke ist vermeidbar.
Dies, weil der zusätzliche Solarstrom in Kombination mit den Speicherseen der Wasserkraft zu einer sicheren Versorgung im Winter beiträgt.»
NZZ-Redaktor David Vonplon zitiert eine Studie von Thomas Nordmann und Jörg Hofstetter, die das verspricht.
Welcher Zauber ist hier im Spiel, dass die Fotovoltaik-Anlagen, die für die Winterlücke mitverantwortlich sind, zur Rettung werden?
Der Trick, den die Studienautoren anwenden, ist simpel.
Sie unterstellen, dass mit jeder Kilowattstunde aus neugebauten Solaranlagen das Strompotenzial unserer Speicherseen «geschont» werden kann:
die Wasser-Speicherbatterie wird dank Fotovoltaik-Strom im Winter länger halten.
Das ist aber reine Theorie.
Denn die Speicherwerke entscheiden selbständig am Markt, wann sie ihr Speicherwasser verstromen.
Und wie schwierig und teuer es ist, auch nur eine minimale Regulierung zu erreichen, hat gerade die Ausschreibung der Elcom für eine Winterreserve gezeigt:
Lediglich 0,4 Terawatt-Stunden konnten so gesichert werden - zum horrenden Preis von 72 Rappen pro Kilowattstunde.
Die Annahme der Studie, dass mit dem mageren, flatterhaften Solarstrom-Ertrag im Winter die Füllstände unserer Speicherseen direkt beeinflusst werden können, ist wirklichkeitsfremd.
Solarenergie bleibt wegen ihrer Winterschwäche die denkbar schlechteste Ergänzung zur Wasserkraft.
Ganz im Gegensatz zu dem, was der Titel der Studie verspricht:
«Dreamteam Wasserkraft und Solarstrom für die zukünftige Energiewende.»
Vielleicht haben die Studienautoren selber gemerkt, wie wackelig ihre These ist:
Seit kurzem ist ihre Arbeit unter Swissolar nicht mehr abrufbar.
Im Netz bleibt der NZZ-Artikel, der die Propaganda aufgenommen hat.
▶Photovoltaik ▶Photovoltaik: Winterstrom
▶Kernenergie ▶Kernenergie: Versorgungssicherheit ▶Kernenergie: Winterstrom
↑ 2022-10-27 Editorial der Weltwoche vom 2022-06-23
Politik-Updates
Heute überlegt sich der Unternehmer, der mit einer EU-Bürgerin verheiratet ist und dessen Kinder in der Schweiz zur Schule gehen, ob er in der Schweiz bleiben soll.
Er fragt sich, ob die Schweiz nach der Übernahme aller EU-Sanktionen noch unabhängig ist.
Die Neutralität sei preisgegeben worden.
Auf einmal würden Leute allein aufgrund ihrer Nationalität enteignet, ausgestossen.
Das sei nicht mehr die Schweiz, wie er, wie die Welt sie kenne.
Roger Köppel / Weltwoche (2022-06-23)
▶Neutralität: Schweiz │ ▶Schweiz: Neutralität
↑ 2022-10-27
Politik-Updates
Hinsichtlich des letzten Punkts hatte Putin angesichts der laufenden und fortschreitenden militärischen Abstimmung zwischen den USA und der Ukraine
womöglich das Gefühl, dass sich das Zeitfenster schliesst,
in dem die Stationierung offensivfähiger Aegis-Abschussvorrichtungen in der Ukraine verhindert werden kann,
und dass er umgehend handeln muss, wenn er diese Bedrohung abwenden will.
Das ist zwar alles eine Spekulation, doch es ist plausibel und passt zu den von Russland zuvor geäusserten Bedenken.
Welche Gründe auch letztlich zur Invasion geführt haben, die Bedrohung durch neue Aegis-Stationierungen war wie das zusätzliche Schäufelchen Sand, das man auf eine Sandburg draufschüttet, bevor sie endgültig einstürzt.
2015 begann der Professor der University of Chicago, John Mearsheimer, öffentlich zu erklären, dass die Russen sich aus Sorge um ihre Sicherheit gezwungen sehen könnten, militärische Massnahmen zu ergreifen.
Dazu zähle auch der Versuch, die Ukraine zu «zerstören», um sie bei der «Kalkulation» des Westens aus dem Spiel zu nehmen, wenn dieser nicht aufhöre, die Ukraine militärisch, politisch und wirtschaftlich zu integrieren
- eine Warnung, die so vorausschauend wie die von Kennan war.
Die westliche Politik gegenüber Russland und der Ukraine ist eindeutig gescheitert.
Doch ungeachtet dessen beharren die Verantwortlichen für die jahrzehntelangen provokativen Massnahmen der USA und der Nato auf ihrer Position.
Sie behaupten, Russlands Einmarsch in die Ukraine würde beweisen, dass sie die ganze Zeit über richtig gehandelt haben.
Diese Analysten sind der Überzeugung, der wahre Grund für die russische Invasion bestünde darin, dass die USA Russland nicht noch stärker unter Druck gesetzt haben.
Die plausiblere Erklärung ist jedoch,
dass die vielen amerikanischen Politikexperten, die vorausgesagt hatten, dass die Nato-Erweiterung zu einer Katastrophe führen würde,
richtig gelegen hatten
und dass sich ihre Vorhersagen nun auf verheerende Weise bewahrheiten.
Die ehemaligen Mitglieder des Warschauer Paktes und die baltischen Staaten
sind der Nato beigetreten, um ihre Sicherheit zu erhöhen.
Stattdessen haben sie dadurch aber ein Sicherheitsdilemma für Russland geschaffen, welches die Sicherheit aller untergräbt.»
Am 19. Februar, fünf Tage vor dem russischen Einmarsch, traf sich Selenskyj in München mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz.
Laut Wall Street Journal schlug Scholz vor, ein Friedensabkommen zu vermitteln.
Er sagte zu Selenskyj, «dass die Ukraine auf ihre Nato-Bestrebungen verzichten und ihre Neutralität erklären sollte,
als Teil eines umfassenderen europäischen Sicherheitsabkommens zwischen dem Westen und Russland.
Der Pakt würde von Putin und Biden unterzeichnet, die gemeinsam die Sicherheit der Ukraine garantieren würden.
↑ 2022-10-27
Politik-Updates
2022-10-27 NZZ / Katharina Fontana
«Mit dem Zertifikat kann man zeigen, dass man nicht ansteckend ist»
- die forsche Corona-Kommunikation holt Alain Berset und sein Gesundheitsamt ein
Geimpfte übertrügen das Virus nicht an Dritte,
sagte der Bundesrat in der Corona-Hochphase und rechtfertigte damit den Einsatz des Zertifikats.
Hat er die Bevölkerung hinters Licht geführt?
Vor genau einem Jahr, am 27. Oktober 2021,hatte Bundesrat Alain Berset einen Auftritt im Schweizer Fernsehen.
Die Schweiz befand sich mitten im zweiten Corona-Herbst, seit ein paar Wochen galt eine erweiterte Zertifikatspflicht.
Wer in ein Restaurant, in einen Sportklub oder an die Universität wollte, musste das Covid-Zertifikat vorweisen.
Nur wer eines der drei G - genesen, getestet, geimpft - erfüllte, erhielt Zugang.
Berset rechtfertigte die Zertifikatspflicht am Fernsehen wie folgt:
«Mit dem Zertifikat kann man zeigen, dass man nicht ansteckend ist.»
Und weiter: «Es ist der Weg aus der Krise.»
Diese Aussage war nicht zutreffend
und musste von SRF später korrigiert werden.
Schon damals wusste jeder, der sich genauer informierte,
dass auch Geimpfte sich anstecken
und ansteckend sein können.
So wurden beispielsweise am Tag von Bersets Fernsehauftritt
16 ungeimpfte
und 10 geimpfte Personen wegen Covid hospitalisiert,
wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) damals meldete.
Das hinderte das BAG freilich nicht daran, weiterhin in absoluter Pauschalität zu behaupten:
«Die Impfung schützt davor, am Coronavirus zu erkranken
und es an andere Menschen weiterzugeben.»
↑ 2022-10-26 Neue Updates
Politik-Updates
↑ 2022-10-26
Politik-Updates
Weltwoche Daily Spezial 2022-10-26
![]() Roger Köppel über intransparente Impfstoff-Verträge zwischen EU-Chefin von der Leyen und Pfizer-CEO Bourla: «Heute können Milliardenbeiträge offensichtlich per SMS verschoben werden» ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
↑ 2022-10-25
Energie-Updates
Die Weltwoche / Björn Lomborg
2022-10-25 de
Was arme Länder wirklich brauchen
Die Industriestaaten wollen den Armen grüne Klimapolitik aufzwingen.
Dabei brauchen die Schwellenländer vor allem fossile, nicht Solarenergie, um den Aufstieg zu schaffen.
Die Heuchelei der Industriestaaten in Bezug auf fossile Brennstoffe
wird in deren Reaktion auf die globale Energiekrise nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine besonders deutlich.
Während die wohlhabenden G-7-Länder die Armen der Welt ermahnen, aus Klimaschutzgründen nur erneuerbare Energien zu nutzen, betteln europäische Staatschefs und der US-Präsident bei den arabischen Ländern um eine Ausweitung der Ölförderung.
Deutschland nimmt Kohlekraftwerke wieder in Betrieb, während Spanien und Italien die afrikanische Gasförderung hochfahren.
So viele europäische Länder haben Botswana gebeten, mehr Kohle zu fördern, dass das Land seine Exporte verdreifachen muss.
Eine einzige Person in der reichen Welt verbraucht mehr Energie aus fossilen Brennstoffen, verglichen mit sämtlichen Energiequellen, die 23 Afrikanern zur Verfügung stehen.
Die Industriestaaten sind durch die massive Nutzung fossiler Brennstoffe reich geworden, die heute mehr als drei Viertel der Energie liefern.
Solar- und Windenergie liefern weniger als 3 Prozent der Energie in den OECD-Ländern.
Verbot von Kühlschrank und Fernseher
Keine Sonne oder kein Wind bedeutet eben keinen Strom.
Batteriespeicher bieten noch keine Lösung.
Dennoch ersticken die Reichen die Finanzierung für neue fossile Energie in den Entwicklungsländern im Keim.
Die meisten der ärmsten vier Milliarden Menschen der Welt haben keinen nennenswerten Zugang zu Energie, und die Reichen erzählen ihnen fröhlich, dass sie von ihrem geringen Energiezugang in ein grünes Nirwana aus Sonnenkollektoren und Windturbinen überwechseln können.
Dieses versprochene Nirwana ist ein Schwindel, der aus Wunschdenken und grünem Marketing besteht.
Die Reichen der Welt würden die ausschliessliche Versorgung durch netzunabhängige, erneuerbare Energien niemals akzeptieren - und die Armen der Welt sollten das auch nicht.
Das zeigt gerade das Beispiel des Dorfes Dharnai, das Greenpeace 2014 zur ersten Solarstromgemeinde Indiens machen wollte.
Greenpeace erregte weltweites Medieninteresse, als die Organisation erklärte, Dharnai werde sich weigern, «in die Falle der fossilen Brennstoffindustrie zu tappen».
Doch an dem Tag, an dem der Solarstrom eingeschaltet wurde, waren die Batterien innerhalb weniger Stunden leer.
Ein Junge erinnert sich, dass er seine Hausaufgaben machen wollte, aber der Strom reichte nicht für die einzige Lampe seiner Familie.
Den Dorfbewohnern war es verboten, Kühlschränke oder Fernseher zu benutzen, weil diese das System erschöpfen würden.
Sie konnten keine elektrischen Kochherde benutzen und mussten daher weiterhin Holz und Dung verbrennen, die eine schreckliche Luftverschmutzung verursachen.
In den Entwicklungsländern sterben Millionen von Menschen an der Luftverschmutzung in Innenräumen, die nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation so hoch ist wie durch den täglichen Konsum von zwei Schachteln Zigaretten pro Person.
Greenpeace lud den Regierungschef des Bundesstaates ein, ihr Werk zu bewundern.
Er wurde von einer Menschenmenge empfangen, die Schilder mit der Forderung nach «echtem Strom» (mit dem man einen Kühlschrank oder einen Herd betreiben kann und mit dem die Kinder ihre Hausaufgaben machen können) und nicht nach «falschem Strom» (d. h. Solarenergie, die nichts von alledem leisten kann) schwenkte.
Als Dharnai schliesslich an das Stromnetz angeschlossen wurde, gaben immer mehr Menschen ihre Solaranschlüsse auf.
Eine akademische Studie fand heraus, dass ein wesentlicher Grund dafür darin lag, dass der überwiegend mit Kohle erzeugte Netzstrom dreimal billiger war als die Solarenergie.
Ausserdem konnten damit Geräte wie Fernseher und Herde betrieben werden, die die Menschen haben wollten.
Heute ist die stillgelegte Solaranlage mit einer dicken Staubschicht bedeckt und der Projektstandort ist ein Viehstall.
Grundsätzlich unzuverlässig
Mit Solarenergie kann man zwar ein Handy aufladen und eine Lampe betreiben, was durchaus nützlich sein kann, aber sie ist oft teuer.
Eine neue Studie über Solarlampen in Indiens bevölkerungsreichstem Bundesstaat zeigt, dass Solarlampen selbst mit hohen Subventionen für die meisten Menschen weit weniger wert sind als ihre Kosten.
In reichen Ländern wie Deutschland und Spanien wären die meisten Solar- und Windkraftanlagen ohne Subventionen nie installiert worden.
Solar- und Windenergie sind nicht in der Lage, den Strom zu liefern, der für die Industrialisierung, den Antrieb von Wasserpumpen, Traktoren und Maschinen benötigt wird - all die Geräte und Einrichtungen, die nötig sind, um Menschen aus der Armut zu befreien.
Wie nun auch die reichen Länder entdecken, sind Solar- und Windenergie grundsätzlich unzuverlässig.
Keine Sonne oder kein Wind bedeutet eben keinen Strom.
Batteriespeicher bieten noch keine Lösung:
Heute gibt es weltweit nur insofern genügend Batterien, um den durchschnittlichen Stromverbrauch für eine Minute und fünfzehn Sekunden zu decken.
Selbst im Jahr 2030, wenn die Zahl der Batterien rapide ansteigt, würden sie weniger als zwölf Minuten reichen.
Zum Vergleich: In jedem deutschen Winter, wenn die Sonneneinstrahlung am geringsten ist, gibt es für mindestens fünf Tage oder mehr als 7000 Minuten nahezu keine Windenergie.
2050 zwei Drittel fossile Energie
Aus diesem Grund sind die Industriestaaten auf dem besten Weg, sich noch jahrzehntelang hauptsächlich auf fossile Brennstoffe zu verlassen.
Die Internationale Energieagentur schätzt, dass selbst wenn alle derzeitigen Klimaversprechen eingehalten würden, fossile Brennstoffe im Jahr 2050 immer noch zwei Drittel des Energiebedarfs der reichen Welt ausmachen würden.
Die Entwicklungsländer sehen die Heuchelei, wie Nigerias Vizepräsident Yemi Osinbajo elegant formulierte:
«Niemand auf der Welt hat es geschafft, sich mit erneuerbaren Energien zu industrialisieren», und dennoch werde von Afrika «verlangt, sich mit erneuerbaren Energien zu industrialisieren, während alle anderen auf der Welt wissen, dass wir gasbetriebene Industrien für die Wirtschaft brauchen.»
Anstatt ärmeren Staaten auf unmoralische Weise den Weg zur Entwicklung zu versperren, müssen die reichen Länder massiv Innovationen fördern, die notwendig sind, um sicherzustellen, dass grüne Energie wirtschaftlicher wird als fossile Brennstoffe.
Auf diese Weise wird es sich jeder auf der Welt leisten können, auf erneuerbare Alternativen umzusteigen.
Darauf zu bestehen, dass die Armen der Welt ohne fossile Brennstoffe leben, ist ein Tugendwahn, der mit dem Leben anderer Menschen spielt.
↑ 2022-10-23 mit Updates
Politik-Updates
Die Weltwoche / Stefan Millius
2022-10-23 de
Die Impf-Lüge:
«Impf-Kasper», «asoziale Idiote», «Gehirn aus Brei»
- zwei Jahre lang hetzten Prominente gegen Ungeimpfte.
Dieser Tage schweigen sie lieber
Die Impfung gegen Covid-19 wurde zwei Jahre lang als Wunderwaffe verkauft.
Nun entpuppt sie sich als Rohrkrepierer.
Wie eine Spitzenkraft des Pharmakonzerns Pfizer zugeben musste, wurde nie untersucht, ob die Spritze die Übertragung des Virus verhindert.
Dennoch stellte man Ungeimpfte als wandelnde Gefahr dar.
Siehe auch / see also / voir aussi
Die Weltwoche / Stefan Millius
2022-10-26 de
Impf-Bluff und die Kinder
Unsere Kleinsten hat man in Angst und Schrecken versetzt.
Mit falschen Versprechungen wurden sie zur Impfung genötigt.
Es war früh bekannt:
Kinder sind von Covid-19 kaum betroffen.
Erwischen sie das Virus, merken sie es meist kaum.
Allerdings wollten die Impfhersteller natürlich auch die Kinder als Kunden.
Und die Regierungen kauften ja sowieso alles, was im Angebot war.
Für Kinder zwischen fünf und elf Jahren gibt es den «Kinderimpfstoff» von Pfizer/Biontech.
Aber warum sollte man sein Primarschulkind impfen lassen, wenn ihm keine Gefahr droht?
Die Antwort kannte Anita Niederer-Loher, Fachärztin für Infektiologie und für Kinder- und Jugendmedizin am Kinderspital Ostschweiz.
Sie sagte im Juni 2021, man müsse Kindern die Möglichkeit zur Impfung geben.
Nicht in erster Linie für sich selbst, sondern «zum Schutz von immungeschwächten Personen in ihrem nahen Umfeld.»
Mitte 2021 hätte eine Infektiologin bereits wissen müssen, dass die Impfung diesen Schutz gar nicht bietet.
Der Staat fuhr noch härteres Geschütz auf.
Die deutsche Regierung arbeitete mit willigen Wissenschaftlern zusammen, um eine Angstkampagne aufzubauen.
Die Ostschweiz /
Stefan Millius am 10. Februar 2021
2021-02-10 de
Der Fall Deutschland: Wie systematisch Angst aufgebaut wurde
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Unbedingt lesen !!!! |
Was passiert ist in aller Kürze:
Die «Welt am Sonntag» hatte Zugriff auf umfangreiche interne Papiere, die zeigen,
dass die deutsche Politik seit vergangenem März systematisch Wissenschaftler eingespannt hat,
um Panik zum Thema Corona zu verbreiten.
Generalstabsmässig wurden Begriffe und Bilder aufgebaut und eingesetzt, die den Menschen im Land in die Knochen fahren sollten.
Damit wollte man den Boden bereiten für alle Massnahmen, die danach verordnet wurden.
Niemand sollte sich ärgern, wenn Restaurants und Läden geschlossen sind und Ausgangssperren eingeführt werden - weil die nackte Angst vor dem Virus herrscht.
Diese zielte voll auf Emotionen.
Man musste den Leuten vermitteln, dass sie schuld sein könnten am Tod geliebter Mitmenschen, wenn sie sich nicht impfen lassen.
Dazu sollten Botschaften wie diese hier vermittelt werden, wörtlich aus geleakten Mails zwischen Regierung und Wissenschaftlern:
«Viele Schwerkranke werden von ihren Angehörigen ins Krankenhaus gebracht, aber abgewiesen, und sterben - qualvoll um Luft ringend - zu Hause.»
Das macht einem Kind unglaubliche Angst.
Es wird danach alles tun, um nicht zum Mörder zu werden.
Inklusive Impfung.
Die Basis für diesen psychischen Druck auf unsere Kleinsten war eine Falschbehauptung:
dass die Impfung Ansteckung und Weiterverbreitung des Virus verhindert.
2022-10-26
Der Impf-Bluff sei gar keiner, schreiben jetzt «Faktenchecker».
Denn die Grenzen der Impfung seien längst bekannt.
Warum wurde die Impfung als Ende der Pandemie gefeiert?
Impf-Lüge? Ach was.
Dass der Covid-19-Impfstoff eine Weitergabe des Virus nicht verhindere,
wisse man schon lange, schreibt beispielsweise der «Faktenfinder» der ARD.
Schon in einer Studie von Biontech/Pfizer im November 2020
sei nie die Rede von einer Untersuchung der Übertragung die Rede gewesen.
Die Notfallzulassung der amerikanischen Arzneimittelbehörde einen Monat später habe ebenfalls festgehalten,
dass es keine Beweise dafür gebe, «dass das Vakzin die Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch verhindert».
Damit wird in erster Linie die Impf-Lüge bestätigt.
Denn wenn man das schon so lange wusste:
Warum wurde die Impfung dann als Ende der Pandemie gefeiert, weil man sich selbst und andere danach nicht mehr anstecke?
Das twitterte Bundesrat Alain Berset.
Das behaupteten die meisten «Experten».
Das schrieben so gut wie alle Medien.
Und das war die Grundlage für die Diskriminierung von Ungeimpften.
Es ist die grosse Lüge der Corona-Pandemie:
Bundesrat Alain Berset und sein Bundesamt für Gesundheit verbreiteten die Meldung, dass Ungeimpfte das Virus leichter weitergeben würden als Geimpfte.
Das war reine Propaganda, wie man heute weiss.
Der Gesundheitsminister und sein BAG konnten gar nicht wissen, ob sich Geimpfte anstecken oder eben nicht, weil Biontech/Pfizer den eigenen Impfstoff nie darauf getestet hat.
Das Gleiche gilt übrigens auch für die Vakzine der US-Firma Moderna, wie die Schweizer Arzneimittelbehörde Swissmedic auf Anfrage der Weltwoche erklärte.
Die Weltwoche / Alex Baur
2022-10-24 de
Die Impf-Lüge bescherte Pfizer und Co. zweistellige
Milliarden-Gewinne.
Doch verantwortlich für diesen Skandal sind Medien und Politik
Weltweit wurde der faktische Impfzwang mit einer angeblich wissenschaftlichen Evidenz begründet,
die es in Wahrheit nie gab.
Weltweit warnten Tausende von Wissenschaftlern vor den kontraproduktiven Nebenwirkungen einer ohnehin illusorischen «Null-Covid-Politik».
In der Schweiz waren dies Koryphäen wie Professor Pietro Vernazza und Professor Beda Stadler, die sich ein Leben lang mit Viren befasst hatten.
Der vermeintliche «wissenschaftliche Konsens» war eine Erfindung von Medienschaffenden und Politikern.
Gegenseitig steigerten sich die Meinungsmacher in einen veritablen Machtrausch.
Sie allein bestimmten, wer zu Worte kommen und welche angebliche Wahrheit verkünden durfte.
Wer nicht nach ihrer Peitsche tanzte, wurde in den Orkus der Verschwörungs-Theoretiker verbannt.
Kein Wunder, dass sich die Schreihälse von gestern nun in beredtes Schweigen hüllen und den Pfizer-Skandal mit keinem Sterbenswörtchen erwähnen.
2022-10-22 Die Impf-Lüge:
Was wusste Alain Berset?
Der Bundesrat muss sofort Transparenz schaffen
2022-10-22
Die Aufdeckung der Impf-Lüge wäre eine Sternstunde des EU-Parlaments.
Doch die Abgeordneten schweigen die Nachricht tot
2022-10-22 Die Impf-Lüge:
EU-Chefs wussten, dass die Impfung nicht vor Übertragung der Krankheit schützt
"If you want to have a vaccine that prevents transmission, best of luck.
We could have got it, but it is not there yet", a Commission's representative said
in the COVID committee
"Stopping transmission was not a study endpoint"
2022-10-21 Infiziert EU-Impf-Lüge die Schweiz?
Hat Bundesrat Alain Berset die Öffentlichkeit ebenfalls falsch informiert?
Weltwoche Daily CH 2022-10-21
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↑ 2022-10-21
Politik-Updates
Energie-Updates
NZZ Der andere Blick
2022-10-21 de
Thema der Woche: Die Ampelkoalition ist am Ende.
Aber welche Alternative hat Deutschland?
Die Koalition in Berlin hat kein klares Machtzentrum,
sie funktioniert mehr wie eine Wohngemeinschaft.
Ob Pandemie, Energie oder Ukraine:
Auf die Herausforderungen der Zeit antwortet sie nicht mit Strategien, sondern mit Minimalkompromissen.
Zum ersten Mal in der bundesdeutschen Geschichte bildeten drei völlig eigenständige Parteien auf Bundesebene eine Regierung.
Mit jedem zusätzlichen Partner wachsen indes die Ambitionen und Eifersüchteleien exponentiell.
Zudem hat die SPD weniger Stimmen und Mandate als ihre beiden Koalitionspartner zusammen.
Die Kanzlerpartei befindet sich dauerhaft in der Minderheit.
Die Instabilität ist damit programmiert.
Stand 17.10.2022
↑ 2022-10-18
Politik-Updates
Energie-Updates
NZZ Der andere Blick
2022-10-18 de
Nord-Stream-Pipelines: Dänische Polizei vermutet «starke Explosionen»
als Ursache für Lecks
Der russische Präsident Wladimir Putin hat an einer Energie-Konferenz am Mittwoch (12. 10.) in Moskau angeboten,
Europa über die unversehrte Röhre von Nord Stream 2 Gas zu liefern.
Er hat zudem anerboten, dass Gas aus den Nord-Stream-Pipelines umzuleiten und über die Türkei nach Europa zu liefern.
Es liege nun an der EU zu entscheiden, ob sie das wolle.
▶Energiekrise ▶Deutschland: Energiekrise │ ▶Energiekrise: Deutschland
↑ 2022-10-18
Politik-Updates
Energie-Updates
Achtung, Reichelt!
2022-10-18 de
Habeck, Lang, Nouripour & Co.:
Die Grünen führen einen Wirtschaftskrieg gegen das eigene Land
Für das, was die Grünen gerade mit diesem Land anrichten, gibt es nur noch eine treffende Beschreibung:
Sie führen einen Wirtschaftskrieg gegen die eigene Bevölkerung,
einen Krieg gegen die Existenzgrundlage dieses Landes.
Und sie applaudieren sich auch noch gegenseitig dafür.
Sie müssen die Bilder vom Parteitag der Grünen gesehen haben, um zu verstehen, wie diese Partei tickt.
Die Grünen-Basis feiert ihre Partei-Spitze für Sätze, die so durchgeknallt sind, dass jeder Mensch mit ein wenig Verstand sie als ideologische Lügen erkennt.
Sätze, die man nur noch als schrullig und skurril abtun könnte, wenn sie nicht leider die Politik unserer Bundesregierung bestimmen würden.
Und Olaf Scholz?
Der Bundeskanzler der stolzesten Industrienation der Welt traut sich nicht mehr auszusprechen, dass dieses Land Strom braucht.
Er ist zur Geisel der Grünen geworden.
↑ 2022-10-09
Politik-Updates
Die Weltwoche / Wolfgang Koydl
2022-10-09 de
Die EU müsste auf einen Frieden in der Ukraine hinwirken
Stattdessen giesst EU-Chefin von der Leyen Öl ins Feuer.
Warum?
Vor zehn Jahren erhielt die EU den Friedensnobelpreis
- wobei das Nobel-Komitee grosszügig über die Balkankriege hinwegsah, die die EU weder verhindern noch beilegen konnte.
Nun tobt ein gefährlicherer Krieg in Europa,
gefährlich auch, weil Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit der Hauptprotagonisten bestehen.
Joe Biden driftet in die Dämmerung der Demenz ab.
Wolodymyr Selenskji erliegt Wahnvorstellungen.
Wladimir Putin entfernt sich von jeglicher Realität.
Dies wäre die Stunde der Friedensnobelpreisträgerin EU.
Es wäre ihre Pflicht, ein Ende des eskalierenden Konfliktes zu erzwingen.
Stattdessen giesst Brüssel, angeführt von Ursula von der Leyen, Öl ins Feuer.
Warum?
Die Antwort gab das News-Portal Politico:
Weil die EU-Chefin US-Interessen Vertritt.
Ein halbes Jahr vor Kriegsbeginn handelte sie insgeheim in Washington Schritte gegen Moskau aus.
Politico
2022-10-06 en
Europe's American president: The paradox of Ursula von der Leyen
European Commission
2022-09-22 en
Keynote address by President von der Leyen at Princeton University
Die Europäer waren nicht eingeweiht,
ebenso wenig wie in ihren SMS-Deal, mit dem sie beim US-Konzern Pfizer für Milliarden Covid-Impfdosen bestellte.
Haben wir es gar mit vier Hauptprotagonisten des Krieges zu tun?
▶Europäische Politik ▶Politik der USA ▶Politik der Ukraine
↑ 2022-10-05
Energie-Updates
Politik-Updates
Spiegel Ausland
2022-10-05 de
Moskau bietet Gaslieferung über verschonte Nord-Stream-2-Pipeline
an
Eine Nord-Stream-2-Röhre ist nach dem Sabotageakt gegen die Pipelines noch funktionsfähig, bestätigt Russland
und schlägt nun Gaslieferungen über diese vor.
Der mutmaßliche Sabotageakt gegen die Nord-Stream-Pipelines hat nach Angaben aus Moskau offenbar die von Russland präferierte Leitung Nord Stream 2 verschont.
»Was Nord Stream 2 betrifft, so ist diese Pipeline bisher nach vorläufiger Einschätzung tatsächlich in technisch geeignetem Zustand«, sagte Russlands Energieminister Alexander Nowak am Mittwoch im Staatsfernsehen.
Er bot an, durch diese Leitung Gas nach Europa zu liefern.
Zugleich forderte er eine Beteiligung Russlands an den Ermittlungen zur Sabotage.
Ende September kam es zu Explosionen unter Wasser an der Ostseepipeline.
Dabei wurden beide Stränge der Pipeline Nord Stream 1
und ein Strang von Nord Stream 2 leckgeschlagen.
Experten gehen von einem staatlichen Sabotageakt aus.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte zuletzt Briten und US-Amerikaner des Anschlags auf die Gasleitung beschuldigt.
Diese seien die Profiteure des Sabotageakts, behauptete er.
Russland hat seit Anfang September kein Gas mehr in Nord Stream 1 gepumpt
- angeblich aus technischen Gründen, die wegen der Sanktionen nicht zu beheben seien.
Stattdessen hat Moskau Nord Stream 2 als Ausweichvariante angeboten, deren Zertifizierung allerdings von Deutschland im Februar endgültig gestoppt wurde.
Nach der Liquidierung von Nord Stream 1 hat Nowak nun erneut Nord Stream 2 ins Spiel gebracht.
Gaslieferungen seien möglich, wenn erforderlich, betonte der Minister.
↑ 2022-09-29
Energie-Updates
Politik-Updates
Sahra Wagenknecht
2022-09-29 de
Rettet uns die Gaspreisbremse?
Zum 1. Oktober sollte eigentlich die Gasumlage eingeführt werden,
mit der man Verbraucher über die explodierenden Energiepreise hinaus noch zusätzlich schröpfen wollte.
Allerdings ist diese Idee der Ampel inzwischen selbst peinlich und nachdem GRÜNE, FDP und SPD sich in den letzten Wochen gegenseitig den schwarzen Peter zugeschoben haben, wurde heute der "große Doppel-Wums" verkündet:
Mit einem 200 Milliarden schweren "Abwehrschirm",
finanziert über ein weiteres Sondervermögen,
sollen wir uns für den weiteren Wirtschaftskrieg wappnen.
Wer für diesen Kredit am Ende aufkommen soll und wie man langfristig eine Deindustrialisierung verhindern will, darauf liefert die Ampel allerdings noch immer keine schlüssige Antwort.
"Der Schritt von der weltweit führenden Industrienation zum Industriemuseum
war noch nie so klein", warnt der Verband der Chemischen Industrie.
Deutschland droht eine Abwanderung wichtiger Industrien",
stellt man selbst im Kanzleramt fest und auch unser Wirtschaftsminister hat inzwischen einen "Schwelbrand" entdeckt und jammert nun,
dass teilweise schon die Hütte brennt
und Dauerschäden für die deutsche Wirtschaft drohen.
Doch warum hilft unsere Regierung den USA "to make America great again"
- obwohl die Kehrseite dieser Politik darin besteht, dass Deutschland deindustrialisiert
und entsprechend verarmen wird?
Im Video der Woche spreche ich darüber,
welche staatlichen Eingriffe in den Energiemarkt sinnvoll und mehr als überfällig wären,
was ein Gaspreisdeckel für Verbraucher und die Industrie kosten würde
und warum ich denke, dass es keine Alternative dazu gibt, mit Russland über eine Wiederaufnahme von preiswerten Energielieferungen zu verhandeln
↑ 2022-09-25
Energie-Updates
Politik-Updates
AfD-Fraktion Bundestag / Alice Weidel
2022-09-25 de
Es reicht! Alice Weidel rechnet gnadenlos mit der Ampel-Regierung ab
↑ 2022-09-24
Energie-Updates
Politik-Updates
Weltwoche Daily Spez 2022-09-24
«Daily»-Spezial: Wie der Westen den Krieg in die Ukraine brachte.
Die Welt am Rande eines Atomkriegs:
Aktualitäten und Hintergründe
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↑ 2022-09-23
Energie-Updates
Politik-Updates
Weltwoche Daily CH 2022-09-23
Atomkrieg: Werden wir von Wahnsinnigen regiert?
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Weltwoche Daily DE 2022-09-23
Werden wir von Verrückten regiert?
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↑ 2022-09-17
Energie-Updates
Politik-Updates
Die Weltwoche / Hubert Mooser
2022-09-17 de
Roberto Schmidt, der Chef der kantonalen Energie-Direktoren
und Vater der Energie-Wende, appelliert an den Bundesrat,
den Notstand auszurufen.
Vielleicht würde er besser schweigen
Es ist das Jahr 2011.
Auch im fernen Bern gehen die Emotionen hoch.
In Fukushima hat ein Tsunami einen Gau in einem Atomkraftwerk verursacht.
Energieministerin Doris Leuthard ist hin und her gerissen.
Die Betreiber von Kernkraftwerken haben Gesuche zum Bau neuer Anlagen deponiert.
Diese werden fürs erste einmal sistiert.
So weit, so gut.
Dann bringt ein CVP/CSP-Parlamentarier, der im Nationalrat bis dahin nicht besonders aufgefallen ist, eine Motion ein,
die verlangt, dass auf den Bau neuer Atomkraftwerke verzichtet wird.
Seine Name: Roberto Schmidt, heute Energiedirektor des Kanton Wallis und Präsident der Kantonalen Energiedirektoren-Konferenz.
Die Fäden zu diesem Vorstoss zog im Hintergrund unter anderem SP-Fraktionschef Roger Nordmann, der sich damit ebenfalls in Zeitungen aufspielte.
Damit war der Damm gebrochen.
Die Energiewende, der Ausstieg aus Atomstrom-Produktion und die Förderung sogenannt erneuerbarer Energieträger, war die Folge dieses Entscheides.
Damit wurde so ganz nebenbei auch ein lange zuvor gereifter Plan realisiert, die auf ihre Wasserkraft fokussierte Alpen-Opec, heute durch Schmidt verkörpert, ins Lager der Solarbastler zu locken.
Seither rechnen Bundesrätin Sommaruga, Schmidt und andere uns ständig vor, wie viele Terawatt-Stunden Wasserkraftprojekte, Sonne und Wind bereitstellen als Ersatz für den Atomstrom und fossile Energieträger.
Doch das sind alles Papiertiger.
Womöglich schlittern wir im Winter in eine Strommangel-Lage.
Jetzt verlangt mit Roberto Schmidt ausgerechnet derjenige, der uns dieses Schlamassel eingebrockt hat,
der Bundesrat solle bereits jetzt den Stromnotstand ausrufen.
Wozu?
Um die Bevölkerung wie während der Corona-Krise per Dekret herumzukommandieren und ihnen Zwangsmassnahmen aufs Auge zu drücken?
Gut, funktioniert bei Politikern wie Schmidt nur das Kurzzeitgedächtnis.
Sonst würde er sich vor Scham besser verstecken, als sich mit solchen Ideen wichtig zu machen.
▶Energiekrise: Schweiz │ ▶Schweiz: Energiekrise
↑ 2022-09-16
Energie-Updates
Politik-Updates
Die Weltwoche / Hubert Mooser
2022-09-16 de
Bundesrätin Sommaruga will weg von Öl und Gas,
hin zu klimaverträglichen Heizungen und E-Ladestationen.
Wann merkt sie, dass dafür der Strom fehlt?
SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga nimmt einen neuen Anlauf zu einer CO₂-Gesetz-Revision.
Mit der letzten Vorlage erlitt sie bekanntlich an der Urne Schiffbruch.
▶Energiekrise: Schweiz │ ▶Schweiz: Energiekrise
↑ 2022-09-15
Politik-Updates
Ministry of Foreign Affairs, the People's Republic of China
2022-09-15 en
President Xi Jinping Meets with Russian President Vladimir Putin
On the afternoon of 15 September local time, President Xi Jinping held a bilateral meeting with Russian President Vladimir Putin at Forumlar Majmuasi Complex in Samarkand
to exchange views on China-Russia relations and international and regional issues of shared interest.
President Xi noted that since the beginning of this year,
China and Russia have maintained effective strategic communication.
Bilateral cooperation in the various fields has moved forward steadily, with activities of the Year of Sports Exchange well underway, and a robust momentum in sub-national cooperation and people-to-people exchange.
The two countries have maintained close coordination on the international stage to uphold basic norms of international relations.
In the face of changes of the world, of our times and of history,
China will work with Russia to fulfill their responsibilities as major countries and play a leading role in injecting stability into a world of change and disorder.
President Xi emphasized that China will work with Russia to extend strong mutual support
on issues concerning each other's core interests, and deepen practical cooperation in trade, agriculture, connectivity and other areas.
The two sides need to enhance coordination and cooperation under multilateral frameworks
including the Shanghai Cooperation Organization (SCO),
the Conference on Interaction and Confidence-Building Measures in Asia (CICA)
and the BRICS
to promote solidarity and mutual trust among the various parties,
expand practical cooperation, and safeguard the security interests of the region
as well as the common interests of the developing countries and emerging markets.
President Putin noted that the world is undergoing multiple changes,
yet the only thing that remains unchanged is the friendship and mutual trust between Russia and China.
The Russia-China comprehensive strategic partnership of coordination is as stable as mountains.
Both Russia and China stand for a more equitable and reasonable international order, setting a fine example in international relations.
President Xi appreciated Russia's adherence to the one-China principle,
stressing that Taiwan is part of China,
the Chinese side firmly opposes the "Taiwan independence" separatist forces
and external interference,
and no country is entitled to act as a judge on the Taiwan question.
↑ 2022-09-14
Energie-Updates
Politik-Updates
Die Weltwoche / Hubert Mooser
2022-09-14 de
Christian Imark gegen Simonetta Sommaruga
SVP-Politiker nimmt Energie-Ministerin für Strommangel in die Verantwortung.
Wer dies als Grenzüberschreitung abtut, hat jeden Realitätssinn verloren
Klartext
Während der Debatte über einen finanziellen Rettungsschirm für systemrelevante Stromkonzerne redete der Solothurner SVP-Nationalrat Christian Imark Klartext.
Er machte SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga für die Energiekrise verantwortlich.
Sie habe jahrelang die Dogmen der linken Energiewende im Parlament vertreten.
Wenn sie die angekündigten Notfallszenarien diesen Winter anwenden müsse, dann würden die Leute auf die Strasse gehen und weit mehr fordern als bloss ihren Rücktritt.
Linke und grüne Parlamentarier schnappten wegen dieses Satzes fast nach Luft.
Sommarugas Prätorianergarde, SP-Co-Präsident Cédric Wermuth, ging sofort in Stellung.
Via Twitter verkündete er, die Kampagne der SVP gegen Sommaruga habe «eine Grenze überschritten» - für die Linke hat man also bereits eine rote Linie überschritten, wenn man sagt, was Sache ist.
Nun:
Wer hat uns denn den Energie-Schlamassel eingebrockt?
Wer predigt uns auf allen Kanälen permanent, dass wir vom Atomstrom, Erdöl und Gas wegkommen müssen?
Und wer preist uns bei jeder Gelegenheit Fotovoltaik als Wundermittel gegen die Stromkrise, obwohl es das genau nicht ist?
Sommaruga hat nicht nur das Dossier von ihrer Vorgängerin Doris Leuthard übernommen.
Sie hat 2011 im Bundesrat den Atomausstieg mitentschieden.
Sie hat die Energiewende, seit sie als Bundesrätin dafür zuständig ist, mit grossem Eifer vorangetrieben.
Und sie hat auch eine Verschärfung der Klimaziele durchgedrückt.
Nur ist es ihr bisher nicht gelungen, Ersatzstrom, nur schon für das stillgelegte Kernkraftwerk Mühleberg, bereitzustellen.
Das Ausland kann uns hier auch nicht gross weiterhelfen, weil Partnerländer wie Deutschland wegen ihrer Energiewende noch schlimmer dastehen als unser Land.
Im Oktober des letzten Jahres rief Wirtschaftsminister Guy Parmelin die Unternehmen in einer Videobotschaft auf, sich auf eine Strommangellage vorzubereiten.
Zu diesem Zeitpunkt lächelte Sommaruga die Stromkrise weg.
Schlimmer noch:
In einem Interview mit dem Tages-Anzeiger widersprach sie dem Wirtschaftsminister sogar.
Sommaruga gab beim Gespräch zu verstehen, sie gehe nicht davon aus, dass die Schweiz in eine Strommangellage gerate.
Seither musste sie eine Feuerwehrübung nach der anderen aufziehen, um die Energie-Versorgung des bereits kommenden Winters sicherzustellen.
Sogar Notfall-Szenarien mussten erarbeitet werden.
Sie erteilt auch infantile Ratschläge zum Energiesparen - zum Beispiel: zu zweit duschen.
Wofür sie natürlich die Schuld nicht bei sich, sondern beim russischen Angriff auf die Ukraine und bei Putin sucht.
SVP-Nationalrat Christian Imark ist ein engagierter Politiker, der volksnah politisiert und kein Blatt vor den Mund nimmt.
Das hat er im Parlament gezeigt, wo er ausgesprochen hat, was in der Bevölkerung viele denken.
Wer glaubt, er habe damit eine Grenze überschritten, sollte sich besser wieder einmal unter das Volk mischen.
▶Energiekrise: Schweiz │ ▶Schweiz: Energiekrise
↑ 2022-09-13
Politik-Updates
Weltwoche Daily DE 2022-09-13
Ukraine: Wie die Nato Putin provozierte
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↑ 2022-09-08
Politik-Updates
Sahra Wagenknecht
2022-09-08 de
Die dümmste Regierung Europas - Können wir die Ampel stoppen?
Was Halbverrückte bei den Grünen, aber auch Friedrich Merz von der CDU schon im Frühjahr gefordert haben,
hat Putin jetzt wahr gemacht:
Über Nord Stream I fließt kein Gas mehr
- mit der Folge, dass die Preise für Gas, aber auch Lebensmittel weiter nach oben schießen.
Millionen Menschen haben Angst vor der Zukunft.
Zu recht.
Denn kaum ein Land ist derart abhängig von russischen Rohstoffen und russischer Energie wie Deutschland.
Die verrückte Idee der Ampel, gegen unseren wichtigsten Energielieferanten einen Wirtschaftskrieg anzuzetteln, ist der eigentliche Kern des Problems.
Wie bescheuert muss man sein, um zu glauben, dass wir Putin bestrafen und der Ukraine helfen, wenn wir Millionen Menschen in unserem Land in Armut stürzen?
Mein Video der Woche
über das angeblich so "wuchtige" Entlastungspaket der Regierung, warum es dringend mehr Proteste braucht und weshalb wir die Forderungen, für die wir protestieren, nicht weichspülen lassen dürfen.
Denn solange der Sanktionspoker die Preise weiter in die Höhe treibt,
wird uns das größte Entlastungspaket nicht retten.
Zumal wir nicht ganz vergessen sollten:
auch die Entlastungen finanziert der Staat nicht mit der Gelddruckmaschine.
Sondern die zahlen am Ende wir alle, die Steuerzahler.
Deutschland:
Übersicht,
Allgemeine Politik,
Klima,
Energie
Deutsche Energiewende.
↑ 2022-09-07
Politik-Updates
AfD-Fraktion im Bundestag / Alice Weidel
2022-09-07 de
Alice Weidel auf 180! So hat sie noch nie mit der Ampel
abgerechnet!
Deutschland:
Übersicht,
Allgemeine Politik,
Klima,
Energie
Deutsche Energiewende.
↑ 2022-08-30
Energie-Updates
Politik-Updates
Weltwoche Daily CH 2022-08-30
Anbauschlacht: Solar-Lobby will die Alpen verschandeln.
Weltwoche Daily DE 2022-08-30
Scholz fordert den EU-Superstaat.
↑ 2022-08-24
Energie-Updates
Politik-Updates
SVP Medienmitteilung
2021-08-24 de
«Frau Bundesrätin Sommaruga, Ihre Spar-Appelle sind nur dann
glaubwürdig, wenn Sie endlich Klarheit schaffen»
Die Strom-Krise ist hausgemacht.
Die Energiestrategie ist gescheitert.
Wir brauchen eine Stromversorgung ohne Technologieverbote.»
Mit Sorge blickt die SVP Schweiz auf den kommenden Winter.
Angesichts der Energiekrise könnte es bei Strom und Gas zu einer Mangellage kommen - mit katastrophalen Folgen für alle Menschen in unserem Land.
Die Lage ist ernst.
Bereits im Winter drohen uns Gas und Strom auszugehen.
Der Grund für diese Krise ist nicht der Krieg in der Ukraine, sondern das Versagen der Politik, namentlich der aktuellen Energieministerin Simonetta Sommaruga und ihrer Vorgängerin Doris Leuthard.
Die SVP fordert deshalb den Bundesrat auf, die völlig untaugliche Energiestrategie 2050 endlich als gescheitert zu erklären.
Mit Sorge blickt die SVP Schweiz auf den kommenden Winter.
Angesichts der Energiekrise könnte es bei Strom und Gas zu einer Mangellage kommen - mit katastrophalen Folgen für alle Menschen in unserem Land.
Die SVP hatte schon vor der Abstimmung zum Energiegesetz 2017 eindringlich vor Versorgungsproblemen und immensen Kosten gewarnt.
Die damalige Bundesrätin Doris Leuthard (CVP/Mitte) wimmelte die Kritik ab:
Die Versorgungssicherheit sei «nicht infrage gestellt».
Zumal man «in allen europäischen Staaten in den nächsten zwanzig Jahren eine genügende Stromproduktion» haben werde».
Und die Energiestrategie koste pro Haushalt nicht mehr als 40 Franken.
Heute ist allen klar:
Man hat mit falschen Versprechen die Bevölkerung über den Tisch gezogen.
Für die kommenden Wintermonate lässt sich das Versorgungsproblem nicht lösen.
Deshalb werden wir nicht ohne Verzicht durchkommen.
Die SVP fordert, dass dabei die Grundbedürfnisse der Menschen sichergestellt werden müssen und die Wirtschaft nicht das politische Versagen ausbaden muss.
Um die Energie- und Stromversorgung für die Zukunft sicherzustellen,
fordert die SVP die verantwortliche Bundesrätin Sommaruga entschieden auf
die Energiestrategie 2050 endlich als gescheitert zu erklären;
einen Strom-General einzusetzen, der Lösungsvarianten erarbeitet;
20 Milliarden Franken in eine sichere, kostengünstige und unabhängige Energieversorgung zu investieren.
Die Investitionen sind für die Sicherung von Winterstrom einzusetzen;
die bestehenden KKW weiter zu betreiben;
alle Technologieverbote aus dem Gesetz zu streichen;
die CO₂-Reduktionsziele zugunsten einer sicheren und bezahlbaren inländischen Energieversorgung aufzuschieben;
die Planung und Realisierung von Kernkraftwerken der neuesten Technologie (z.B. Mini-Reaktoren) sofort an die Hand zu nehmen;
das Verbandsbeschwerderecht im Bereich Ausbau von Wasserkraft zu sistieren,
bis die Energieversorgung in der Schweiz wieder gewährleistet ist.
Die Mauern von Stauseen sind, wo immer möglich, sofort zu erhöhen;
Gas-Lager in der Schweiz aufzubauen.
Die ausserordentliche Lage erfordert einen ausserordentlichen Sondergipfel
mit den Parteien, den Energieversorgern und den Wirtschaftsverbänden.
Die SVP Schweiz wiederholt ihre Forderung vom 21. Juli an die Adresse von Energieministerin Sommaruga,
endlich Führung zu übernehmen,
unverzüglich einen solchen Gipfel einzuberufen
und einen klaren Massnahmenplan zu präsentieren,
wie die Energieversorgung in der Schweiz gewährleistet werden kann:
kurzfristig in diesem Winter und für die Zukunft.
▶Energiekrise: Schweiz │ ▶Schweiz: Energiekrise
↑ 2022-08-23
Energie-Updates
Bayerischer Rundfunk / Leonie Thim
2022-08-23 de
Hohe Gaspreise bringen Bayerns Unternehmen in Bedrängnis
Die Gasspeicher sind momentan zu knapp 80 Prozent gefüllt.
Trotzdem erwägen bayerische Unternehmen, ihre Produktion ins Ausland zu verlegen.
Das könnte den Wirtschaftsstandort Bayern bedrohen.
Der Gaspreis ist so politisch aufgeladen wie selten:
Am vergangenen Freitag hat der russische Gazprom-Konzern angekündigt, die Ostseepipeline Nordstream I Ende August für drei Tage wegen Wartungsarbeiten abzuschalten.
Sofort zogen die Preise für Erdgas an.
Wegen der stark gestiegenen Energiekosten erwägen deshalb inzwischen immer mehr bayerische Unternehmen,
ihre Produktion im Freistaat einzuschränken
oder ins Ausland zu verlagern.
BIHK: Bayerns Firmen wollen Produktion ins Ausland verlegen
Laut aktuellem Energiebarometer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK)
sehen sich 14 Prozent der Industriebetriebe gezwungen, ihre Produktion zurückzufahren
oder einen Teil ihrer Geschäftsbereiche aufzugeben.
Jedes fünfte Unternehmen plant,
Kapazitäten ins Ausland zu verlagern
oder hat das bereits getan.
BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl nennt diese Zahlen "alarmierend".
Die hohen Energiepreise bei Öl, Erdgas und Strom sowie die fehlende Versorgungssicherheit gefährdeten den Industriestandort Bayern massiv.
Drei Viertel der befragten Betriebe sind laut Umfrage
noch nicht abgesichert,
sollte es zu einem Gas-Lieferstopp kommen.
Viele Unternehmen müssten aktuell noch erhebliche Mengen Gas für 2022 beschaffen.
Erst die Hälfte habe ihren Gasbedarf bereits über Verträge gedeckt.
Erdgas nach wie vor wichtigster Energieträger in der Industrie Fossile Energieträger spielen deutschlandweit in der Industrie nach wie vor eine bedeutende Rolle.
Erdgas war im Jahr 2020 mit einem Anteil von 31,2 Prozent Spitzenreiter, meldet das Statistische Bundesamt.
Besonders viel davon braucht die Chemische Industrie.
Sie setzt Erdgas nicht nur energetisch - für die Produktion von Strom und Wärme - ein, sondern nutzt den Rohstoff auch als Ausgangsstoff, um chemische Produkte wie Düngemittel herzustellen.
Auf Platz zwei der Industriezweige mit dem höchsten Erdgasverbrauch lagen 2020 die Nahrungs- und Futtermittelhersteller mit einem Anteil von 10,8 Prozent.
Darunter fallen auch Molkereien, insgesamt 80 Prozent von ihnen arbeiten mit Gas.
Milch zu verarbeiten ist sehr energieintensiv, unter anderem wegen der hohen hygienischen Anforderungen.
Auch die bayerische Glasindustrie ist von Gas abhängig.
Insgesamt arbeiten rund 3.500 Menschen in den Betrieben, die überwiegend in Franken angesiedelt sind.
Deutsche Gasspeicher zu 80,14 Prozent gefüllt
Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes waren die deutschen Gasspeicher am 21. August zu 80,14 Prozent gefüllt.
Der Füllstand wird mit Verzögerung gemeldet.
Eine neue Verordnung sieht vor, dass die deutschen Speicher am 1. Oktober zu mindestens 85 Prozent gefüllt sein müssen.
Am 1. November sollen es mindestens 95 Prozent sein.
Die zum 1. September vorgeschriebenen 75 Prozent waren mehr als zwei Wochen früher erreicht worden.
Dennoch befürchtet der Geschäftsführer des Unternehmens "Trading Hub Europe" (THE), Torsten Frank, dass Deutschland nicht alle seine Gasspeicher wie gesetzlich gefordert bis November füllen kann, wie er der "Rheinischen Post" sagte.
THE ist der Zusammenschluss der Ferngas-Netzbetreiber.
Der Speicher in Rehden etwa war am Montag laut Bundesnetzagentur nur zu 60,4 Prozent gefüllt.
"Wir werden viele Speicher bis zum November zu 95 Prozent füllen können, aber nicht alle", so Frank.
Gasmangellage
Eine bundesweite Gasmangellage erwarte er nicht, regionale Mangellagen ließen sich allerdings nicht ausschließen.
Er sei "sehr zuversichtlich", dass die privaten Haushalte in diesem Winter nicht frieren müssen.
Gasumlage
Bei der ab Oktober geplanten Gasumlage erwartet Frank eine rasche Anpassung:
"Alle drei Monate kann die Umlage angepasst werden.
Wegen der dynamischen Entwicklung gehe ich davon aus, dass die Umlage schon in diesem Winter angepasst werden muss."
Die Umlage könne bei einer Beruhigung der Lage sinken, sie könne aber auch steigen, etwa wenn der russische Konzern Gazprom seine Lieferungen weiter drosseln sollte oder sich die Prognosen der Firmen verändern.
↑ 2022-08-22
Energie-Updates
Schlumpf-Argumente
2022-08-22 de
Energiestrategie: Das Blackout von Simonetta Sommaruga
Die europäische Gasmangellage wegen Putin hat die Frage der Energie-Versorgungssicherheit in der Schweiz zwar verschärft,
die grundlegenden Fehlentscheide sind aber viel früher gefallen.
Und das Hauptproblem für uns ist nicht das Gas, sondern die nicht mehr gesicherte Stromversorgung.
Das ist besonders pikant, weil das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) in seinen Risikoberichten ausgerechnet beim Fall einer Strommangellage seit Jahren die Schadenskosten am höchsten veranschlagt.
Der fehlende Strom könnte uns einige hundert Milliarden Franken kosten
Was wichtig ist:
Der Stromkollaps droht nur in kalten Wintertagen
Grüner Solarstrom bringt dann fast nichts
Die einzig verlässliche Rückversicherung sind die Kernkraftwerke
Indessen spricht Energieministerin Simonetta Sommaruga von
Stromabschaltungen
und predigt uns, wie wir uns einzuschränken haben, damit wir den nächsten Winter schadlos überstehen.
Sommaruga hätte die Weichen schon seit langem so stellen können,
dass unser Stromsystem heute resistenter wäre.
Erinnern wir uns kurz an die wichtigsten Fehlentscheidungen,
für die Bundesrätin und ihre Spitzenbeamten im Bundesamt für Energie verantwortlich sind.
Der Bund erhebt keine verlässlichen Solardaten
Die nach Fukushima ausgerufene Energiewende beruht auf der Annahme, dass der nach und nach wegfallende Atomstrom durch grünen Strom aus Wind und Sonne ersetzt werden kann.
Und wie prüft man, ob wir damit erfolgreich sind?
Man muss den Winter betrachten,
weil dort die Wasserreserven nach und nach knapper werden,
und man muss das System in Stundenwerten anschauen, weil sonst die nicht steuerbaren Schwankungen der Wind- und Solarerzeugung nicht richtig erfasst sind.
Ein solcher Faktencheck ist aber mit den Daten des Bundesamtes für Energie nicht möglich:
Sie werden dort nicht erhoben.
In der offiziellen Elektrizitätsstatistik der Schweiz gibt es nur für einen Tag jedes Monats einen Stundenverlauf der Erzeugung und des Verbrauchs.
Aber auch dort sind die Solar- und Winddaten nicht erfasst.
Simonetta Sommaruga kann also gar nicht wissen, ob Sonne und Wind in der Lage sind, den Strom aus Kernkraftwerken adäquat zu ersetzen:
Das ist in der heutigen Situation grobfahrlässig.
Zum Glück gibt es andere Stellen, die in diese Datenlücke springen.
Für unser Stromsystem sind es die «Swiss Energy-Charts», die interaktive Grafiken zur Stromproduktion und zu Börsenpreisen im Stundentakt bringen.
Zur Überprüfung der kritischen Wintersituation schauen wir uns den Januar 2022 an.
Dabei konzentrieren wir uns auf den Verbrauch und die Produktion aus Kernkraftwerken sowie aus Wind- und Solaranlagen
Und nochmals:
Jede hier dargestellte Kurve besteht aus den Werten der 744 Stunden, aus denen der Januar besteht.
Die schwarze Schlangenlinie oben (Last) zeigt den Verbrauch, der zwischen 8000 und 10'000 Megawatt pro Stunde schwankt.
Auf der Erzeugungsseite sehen wir erstens die zuverlässige Bandstromerzeugung aus den Kernkraftwerken (rot) die bei 3000 Megawatt liegt,
und zweitens die Flatterstromproduktion aus Wind und Solar (gelb), die zwischen beinahe Null und vereinzelten Spitzen von 1000 Megawatt liegt.
Weil die Windproduktion für die Schweiz offensichtlich bedeutungslos ist, lasse ich sie im Weiteren weg.
Solaranlagen sind 40 mal weniger effizient als Kernkraftwerke
In der Summe hatten wir im Januar 2022 einen Verbrauch von 6225 Gigawattstunden,
eine Kernenergie-Erzeugung von 2245 Gigawattstunden
und eine Solar-Produktion von 69 Gigawattstunden.
Die Kernkraftwerke haben also 36 Prozent des Verbrauchs abgedeckt, die Solaranlagen aber nur ein Prozent.
Und - wie man nur in dieser Darstellung sieht
- dieses eine Prozent grüner Strom kommt nicht aus einer bedarfsgerecht steuerbaren Quelle,
sondern entsteht nach den Launen der Natur
- und hat somit keinen mit der Kernenergie vergleichbaren Wert.
Aber es wird noch schlimmer, wenn man sich fragt, wie gross die installierte Leistung dieser Energieträger ist.
Unsere vier Kernkraftwerke weisen zusammen eine Leistung von 2960 Megawatt auf, alle Fotovoltaikanlagen zusammen bringen es aber sogar auf 3650 Megawatt.
Setzt man nun diese installierte Leistung in Relation zu den oben angegebenen Stromerträgen, ergibt sich,
dass die Kernkraftwerke ihre Leistung zu 100 Prozent umsetzen,
während das die Solaranlagen nur zu 2,5 Prozent tun:
Die Arbeitseffizienz der Solarpanels ist in diesem Wintermonat also 40 mal kleiner.
Ein Fünftel des Stroms mussten wir importieren
Weil neben den praktisch inexistenten Solaranlagen
aber auch die Wasserkraft im Winter generell weniger liefert als im Sommer,
haben wir in dieser Jahreszeit generell einen grösseren Importbedarf.
Für den hier betrachteten Januar 2022 weist «Swiss Energy-Charts» folgenden Stomimport-Saldo in Stundendaten aus:
Wie man sieht, überwiegen die Importüberschüsse (positive Zahlen) bei weitem.
Der Import-Saldo des ganzen Monats betrug fast 1240 Gigawattstunden:
21 Prozent des Bedarfs mussten also importiert werden.
Und dabei kam der grösste Teil aus französischen Kernkraftwerken.
Als sicheres Rückgrat unserer Stromversorgung im Winter muss man also generell die Kernkraftwerke betrachten.
Wenn also für die Verantwortlichen die Sicherheit der Versorgung im Zentrum steht, müssen sie sich für die sorgfältige Pflege und Förderung dieser Werke einsetzen.
Sommaruga versteht den Wert der Kernkraft nicht
Das genaue Gegenteil vernimmt man aber von unserer Energieministerin.
In einem offiziellen Statement (siehe hier) hat sie im Dezember 2019 zur bevorstehenden Abschaltung des Kernkraftwerks Mühleberg gesagt:
«…Es ist vor allem eine Chance, dass wir Wasserkraft und Sonnenenergie verstärkt nutzen.
Und es hat Vorteile:
Wir werden weniger abhängig von Öl und Gas aus dem Ausland.»
Für Kenner der Materie war das schon damals eine totale Irreführung der Öffentlichkeit:
Eine verstärkte Nutzung der Solar- anstelle der Kernenergie kann man nur dann als Chance bezeichnen, wenn man nie eine Grafik wie die erste in diesem Beitrag gesehen hat.
Denn wie wir gesehen haben, bringen die Solaranlagen sogar bei mehr installierter Leistung einen 35 mal kleineren und nicht bedarfsgerechten Ertrag als die Kernkraftwerke:
Eine verstärkte Hinwendung zu diesem Flatterstrom muss ins Desaster führen.
Die Energiestrategie ist gescheitert
Vor allem aber:
Unabhängigkeit von Öl und Gas?
Und jetzt, zweieinhalb Jahre später, wo sogar im links-grünen Umfeld von Frau Sommaruga nicht mehr verschwiegen werden kann, dass Stromengpässe im Winter drohen, kündigt Simonetta Sommaruga die Reaktivierung von Gas- und Ölkraftwerken an.
Und warum? Weil sie die Lücke, die Mühleberg geschlagen hat, irgendwie decken muss.
Und war Öl und Gas nicht auf der verbotenen Sündenliste der Klimaministerin Sommaruga?
Gilt das jetzt nur noch für uns normale Bürger und Bürgerinnen, aber nicht für den Bund?
Und sind die CO₂-Klimaziele plötzlich nicht mehr wichtig?
Und wie können wir sicher sein, dass Öl und Gas aus dem Ausland auch wirklich geliefert werden?
Bei so vielen Widersprüchen, Unklarheiten und Unsicherheiten lässt sich nur ein Schluss ziehen:
Im Strombereich ist die Energiewende krachend gescheitert.
Mit Frau Sommarugas Fehleinschätzung der Kernenergie, Ihrer Überschätzung des Potenzials der Erneuerbaren und den Möglichkeiten des Stromimports sowie Ihrem Desinteresse an Daten für realistische Analysen hat sie ganz wesentlich zu diesem Scheitern beigetragen.
↑ 2022-08-18
Energie-Updates
Hans Ambos, Bensheim
de
Es kann einem angst und bange werden
Offener Brief vom 2022-05-19 an Minister Robert Habeck
2022-08-18
Frankfurt-Live vom 2022-06-15
Schweizerzeit, Ausgabe Nr. 14 vom 2022-07-15 (Passwortgeschützt)
(gekürzt aus dem Kalte Sonne Blog vom 2022-05-19)
Mit folgendem Link wird von anderen Webseiten auf diese Seite verwiesen.
▶Energiekrise: Es kann einem angst und bange werden
A Gliederung des Textes |
|
Seit Putins Angriffskrieg auf die Ukraine steht das Thema Energiesicherheit ganz oben. Zwar hat Wirtschaftsminister Robert Habeck gesagt, man setze «alle Hebel in Bewegung», um unabhängiger von russischer Energie zu werden. Doch wenn man den (hier gekürzten) Offenen Brief des Energieexperten Hans Ambos (im «Kalte-Sonne-Blog) liest, wird einem angst und bange. |
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Klimawandel
de | en | fr |
---|---|---|
Klima: Wandel Kontroverse über die Ursachen des Klimawandels |
Climate: Change Controversy over the causes of the climate change |
Climat: Changement Controverse sur les causes du changement climatique |
Anthropogenic Global Warming versus Natürliche Ursachen des Klimawandels |
Energiewende
de | en | fr |
---|---|---|
Energie: Politik Energiewende |
Energy: Politics Energy transition |
Énergie: Politique Transition énergétique |
Politik
Organisationen
▶Who is who: Skeptische Institute & Organisationen
▶Who is who: Institute & Organisationen der Globalen Erwärmung
↑
C Text
"Es kann einem angst und bange werden" |
|
↑ 1 Anrede
Sehr geehrter Herr Minister Habeck
Als Wirtschafts- und Klimaminister arbeiten Sie an der Energiewende und an der «Dekarbonisierung» Deutschlands zur Abwendung der «Klimakatastrophe».
Ihr Ziel heisst: hundert Prozent «Erneuerbare» in wenigen Jahren.
Ihr Massnahmenpaket für die Energiewende lässt aber viele Fragen offen.
Der Anteil von Wind- und Solarenergie beträgt nur fünf Prozent am Primärenergieverbrauch (2021) in Deutschland.
Durch den Doppelausstieg aus Kohle und Kernenergie entsteht eine gewaltige Versorgungslücke.
Zudem explodieren die Kosten der Energiebeschaffung.
↑ 2 Wind und Solar
Binnen acht Jahren wollen Sie diesen Anteil von fünf auf achtzig Prozent erhöhen.
Durch eine einfache Verdoppelung der Windräder und Photovoltaik (PV)-Anlagen in Kombination mit grossen Speichern soll dies geschehen.
Das kann natürlich nicht funktionieren, denn bei Dunkelflaute produzieren auch zehnmal so viele nicht regelbare (!) Erneuerbare keinen Strom.
Dunkelflauten, auch über mehrere Tage, werden bisher durch das Hochfahren der Kohle- und Gaskraftwerke überbrückt.
Also stellt sich die ganz einfache Frage: «Woher kommt der Strom nach dem Aus für Kohle, Gas und Kernenergie?
» Fast jeden Abend öffnet sich eine grosse Versorgungslücke.
An insgesamt sechzig Tagen im Jahr 2021 gab es praktisch keinen Ökostrom!
In Bayern Windräder zu errichten, ist ökologisch und ökonomisch Unsinn.
Die Windgeschwindigkeit ist durchschnittlich nur halb so hoch wie an der Küste.
Windräder in Süddeutschland haben aber bei halber Windgeschwindigkeit nicht die halbe Leistung, sondern nur 12,5 Prozent, denn die Windenergie sinkt in der dritten Potenz zur Windgeschwindigkeit.
Acht Windräder in Süddeutschland produzieren nur so viel Strom wie eines an der Küste.
Sehen Sie die Nebenwirkungen wie das Schreddern von Vögeln und Fledermäusen, Abholzung der Wälder, Verschandelung der Landschaft durch Windräder als vertretbar an?
Ist der Flächenverbrauch von Ackerland und naturbelassenen Flächen für riesige PV-Anlagen und Windräder einfach hinnehmbar?
Das benötigte Material für eine einzige Windturbine besteht aus
1'200 Tonnen Beton,
260 t Stahl,
4,7 t Kupfer,
3 t Aluminium
und 2 t Seltene Erden
und vielen Tonnen Verbundwerkstoffe mit Kunststoffen.
Für Ihre zusätzlichen 24'000 Windräder bis 2030 kommen somit unfassbare Massen in Betracht.
Und können Sie von Nachhaltigkeit sprechen bei maximal zwanzig Jahren Laufzeit von Windrädern?
Und warum haben Sie die Entsorgung der Windräder nicht geregelt?
Photovoltaik
Solarpanels werden in China mit billigem Kohlestrom hergestellt.
In den Wüsten Nordafrikas braucht es nur vier Jahre, um die Energie (Joule oder kWh), die zu ihrer Herstellung gebraucht wurde, zu erzeugen (gemäss ETH Zürich).
Photovoltaik braucht nördlich der Alpen etwa achtzehn Jahre, um die Energie seiner Herstellung zu erzeugen.
Ist das etwa ökonomisch, ökologisch oder nachhaltig?
▶Deutschland: Windenergie │ ▶Windenergie: Deutschland │
▶Schweiz: Windenergie │ ▶Windenergie: Schweiz
▶Deutschland: Photovoltaikanlagen │ ▶Photovoltaikanlagen: Deutschland
▶Schweiz: Photovoltaikanlagen │ ▶Photovoltaikanlagen: Schweiz
↑ 3 Speicher
Weil man im Stromnetz keinen Strom speichern kann, sollen mehr Pumpspeicher-Kraftwerke als Stromspeicher dienen.
Alle zwanzig Pumpspeicher in Deutschland können rechnerisch den Strombedarf Deutschlands nur für siebzehn Minuten decken, dann sind alle Speicherseen leer.
Das grösste Batteriespeicherkraftwerk der Welt, die Moss Landing Energy Storage Facility in Monterey County (USA),
hat eine Spitzenleistung von 300 MW und eine Kapazität von 1'200 MWh.
Es bräuchte 200 solcher Batterien, um Deutschland nur vier Stunden mit Strom zu versorgen, dann sind sie leer.
Um eine zweitägige Dunkelflaute zu überstehen,
bräuchte es für Deutschland 2'500 solcher Anlagen.
▶Schweiz: Hydraulische Energie │ ▶Hydraulische Energie: Schweiz
▶Deutschland: Hydraulische Energie │ ▶Hydraulische Energie: Deutschland
▶Energiespeicher: Pumpspeicher │ ▶Hydraulische Energie: Pumpspeicher
↑ 4 Wasserstoff
Nun soll Wasserstoff zum Speichern von Energie genutzt werden.
Da bei der Umwandlung von Strom zu Wasserstoff und wieder zurück zu Strom, physikalisch und technisch bedingt,
75 Prozent der Energie verloren geht
und diese Anlagen sehr teuer sind,
müsste der Strompreis auf über 1,50 Euro pro kWh steigen.
Bisher wird Wasserstoff durch die Dampfreformierung aus Erdgas hergestellt.
Bei niedrigen Erdgaspreisen gab es viele Anwendungsgebiete für den «grauen» Wasserstoff.
Den klimaschädlichen «grauen» Wasserstoff wollen Sie nun durch «grünen» Wasserstoff ersetzen.
Aus den Vereinigten Arabischen Emiraten wollen Sie «grünen» Wasserstoff in grossen Mengen nach Deutschland bringen.
Für die Herstellung einer Kilowattstunde Wasserstoff benötigt man drei bis vier Kilowattstunden Strom.
Das ist nicht zu ändern, weil es die Physik so will.
Und wie wollen Sie den Wasserstoff nach Deutschland transportieren?
Mit Tankschiffen?
Es gibt weltweit nur einen einzigen und sehr kleinen Flüssiggastanker für Wasserstoff, die «Suito Fronitier» in Japan.
Zudem ist die Wasserstofftechnik lebensgefährlich.
▶Ulf Bossel: Wasserstoff löst keine Probleme
▶ Ulf Bossel: Saubere Energie aus Wasserstoff ist Illusion Nach Meinung von Ulf Bossel vom Europäischen Brennstoffzellenforum ist Wasserstoff ein denkbar ungeeigneter Energieträger, da bei seiner Herstellung viel Energie verbraucht und bei Transport und Lagerung viel Energie verloren gehe. Angesichts der schlechten Energiebilanz werde "auch niemand so dumm sein, um hier in eine Wasserstoffinfrastruktur zu investieren". |
Das Transportproblem Ungefähr ein Drittel des Wasserstoffs, den ich im Schiff habe, verliere ich bei einer Fahrt von Patagonien nach Hamburg. ... und ein Drittel muss ich wieder in dem Schiff lassen, damit das Schiff ja wieder zurückfahren kann. Das heißt, ich kann nur ein Drittel der Ladung wirklich in Hamburg anlanden und nutzen. |
Das heißt, von dem Strom, wenn ich unter einem Atomkraftwerk zum Beispiel Wasserstoff bei uns herstellen wollte,
dann kann ich über die Leitung etwa vier mal mehr Energie transportieren, als ich über den Wasserstoff transportieren kann.
Ich brauche also vier Kernkraftwerke, um den gleichen Kundennutzen zu haben.
↑ 5 Kohle
Die Braunkohle ist die einzige nennenswerte heimische Energie.
Sie hat das Potential, einen Drittel des deutschen Strombedarfes zu decken.
Der Kohleausstieg hat dazu geführt, dass die Blöcke nach und nach abgeschaltet werden.
Man kann Kohlestrom mit der CCSTechnik (CCS = Carbon Capture and Storage) CO₂-frei produzieren.
Die Kohlendioxid-Vermeidungskosten bei einer CCS-Nachrüstung von Kohlekraftwerken liegen in einem Bereich von 65-70 Euro pro Tonne CO₂, und im Fall von Gaskraftwerken bei 70-85 Euro pro Tonne CO₂.
Das lohnt sich, weil die CO₂-Zertifikate der EU schon bald teurer sein werden.
Aber Sie haben CCSTechnik in Deutschland einfach verboten.
Warum nur?
In Schweden funktioniert das schon.
Das CO₂ wird in tiefen geologisch geeigneten Schichten unter die Ostsee gepresst.
Das Ergebnis Ihrer Politik ist aber, dass Deutschland wieder einmal eine Zukunftstechnologie verpasst hat.
▶Deutschland: Kohle │ ▶Kohle: Deutschland
▶Kohle: Welt Vorrat und Verbrauch
▶CO₂-Abscheidung und -Speicherung
▶Kohle: Welt Vorrat und Verbrauch
USA: Kohle und Kohlekraftwerke
de
Die Vereinigten Staaten sind das "Saudi Arabien" der Kohle
en
America is the "Saudi Arabia" of Coal
fr
Les Étas Unis sont "l'Arabie Saoudite" du charbon
de
Chinas unfreiwillige Dekarbonisierung
en
Involuntary decarbonization
↑ 6 Kernenergie
Sie sagten, man könne über alles, also auch über Kernenergie reden.
Dann ändern Sie schnell das Atomgesetz und lassen Sie die Wirtschaft machen!
Aber Sie blockieren mit falschen Argumenten den Weiterbetrieb unserer letzten drei KKW und das Wiederanfahren von drei weiteren Blöcken.
Technische Probleme gibt es keine.
Und Sie könnten im nächsten Winter und in den nächsten Jahren
mit der Strommenge von 65 TWh,
die von den letzten sechs Kernkraftwerken (8'200 MW) pro Jahr produziert werden kann, den grössten Teil des russischen Erdgases CO₂-frei ersetzen.
Wollten Sie den «Atomstrom» beispielsweise durch Windkraft ersetzen,
dann bräuchten Sie allein dafür 25'000 Windräder zusätzlich.
Nun ist aber die blosse Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas zur Strom- und Wärmeerzeugung prinzipiell keine gute Idee.
Diese fossilen Rohstoffe sind über viele Millionen Jahre entstanden.
Wenn die Menschheit diese an sich wertvollen Rohstoffe für die Chemie, die Landwirtschaft und die Pharmazie
in nur wenigen Jahrzehnten bei Gas und Öl und einigen hundert Jahren bei Kohle verbraucht,
dann kann es durchaus sein, dass der Räumungsbefehl für den Menschen auf dem blauen Planeten schon geschrieben ist.
▶Deutschland: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Deutschland
▶Schweiz: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Schweiz
▶Frankreich: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Frankreich
▶China: Kernenergie │ ▶Kernenergie: China
▶ Zur Debatte über den Bau neuer Atomkraftwerke: «Solarstrom ist teurer als Kernenergie»
↑ 7 Glücksfall Uran und Thorium
Die Erde birgt aber einen riesigen Schatz - einen fast unerschöpflichen Vorrat
von Uran und Thorium.
Diese beiden Elemente taugen zur CO₂-freien Erzeugung von Energie für Milliarden Menschen für Jahrhunderte.
Die Brütertechnologie nutzt Uran um den Faktor 100 besser aus als bisherige Reaktoren.
Aus den Weltmeeren lassen sich mehr als eine Milliarde Tonnen Uran wirtschaftlich gewinnen.
China erforscht diese Methoden bereits.
Der Weltklimarat empfiehlt ausdrücklich
die CO₂-freie Nutzung und Entwicklung der Kernenergie zum Klimaschutz.
Kann es sein, dass wir der energiepolitische Geisterfahrer sind und nicht all die anderen?
Hingegen sind Gaskraftwerke für den Klimaschutz schlecht.
Die CO₂-Bilanz ist bei GuD-Anlagen (Gas und Dampfkraftwerke)
mit sechzig Prozent Wirkungsgrad nicht besser als bei Kohlekraftwerken.
Bei reinen Gasturbinen mit nur dreissig Prozent Wirkungsgrad
ist der CO₂-Ausstoss sogar doppelt so hoch.
▶Thorium-Reaktoren Deutschland
▶ Zur Debatte über den Bau neuer Atomkraftwerke: «Solarstrom ist teurer als Kernenergie»
↑ 8 E-Autos
Wenn ein E-Auto an die Steckdose geht, muss - wegen der vorrangigen Einspeisung der Erneuerbaren - ein regelbares Kohle- oder Gaskraftwerk zeitgleich die Leistung erhöhen, um den Akku zu laden.
Wie wollen Sie diesen Strom nach dem Kohle- und Gasausstieg für Millionen E-Autos (und Millionen Wärmpumpen) erzeugen?
Zudem hat beispielsweise ein Audi E-Tron einen siebzehn Tonnen schweren CO₂-Rucksack.
Er hat erst nach 166'000 km einen ökologischen Vorteil gegenüber einem Verbrenner - aber nur, wenn der gesamte Strom erneuerbar hergestellt wurde.
Zusätzlich ist der Verbrauch an Rohstoffen für E-Autos wesentlich höher als bei Verbrennern.
Das ist ökologischer und ökonomischer Wahnsinn und für das Klima eher schädlich.
Warum wollen Sie durch milliardenschwere Subventionen Elektroautos auf die Strasse drücken,
wenn doch der Schaden derart immens ist?
▶Öko-Bilanz, Kraftstoff- & Ressourcenverbrauch
▶Umweltverschmutzung: Zusammenfassung der Umwelt │ ▶Elektromobilität: Zusammenfassung Umwelt
▶Umweltverschmutzung: Zusammenfassung der Umwelt │ ▶Elektromobilität: Zusammenfassung Umwelt
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Energie-Fragen Automobil |
Energy Questions Automobile |
Questions sur l'énergie Automobile |
↑ 9 Heizung
Neue Öl- und Gasheizungen wollen Sie verbieten.
Wärmepumpen sollen Öl- und Gasheizungen sehr bald ersetzen.
Sechs Millionen Wärmepumpen sollen bis 2030 installiert werden.
Sie sind sehr teuer, verbrauchen viel Strom und machen Lärm.
Der Stromverbrauch für Wärmepumpen liegt bei 27 bis 42 kWh pro m2 Wohnfläche.
Dies bedeutet bei einem Haus mit 160 m2 Wohnfläche einen mittleren Stromverbrauch von 4320 kWh bis 6720 kWh pro Jahr zusätzlich.
Zudem werden allein für den Einbau 100'000 zusätzliche Fachkräfte in Deutschland gebraucht.
▶Wärmepumpen ▶Ammoniak Schraubenverdichter Wärmepumpe
▶Energie-Anwendungen: Gebäude-Wärmedämmung │ ▶Energie-Gefahren: Gebäude-Wärmedämmung
↑ 10 Blackout
Sehen Sie die Gefahr eines grossen Blackout?
Zumindest sind Stromabschaltungen, die zeitlich und örtlich begrenzt sind, genau wie in Drittweltländern, praktisch sicher.
2020 gab es 56 Nächte ohne Wind.
Die Stromversorgung konnte nur mit Atomstrom aus Frankreich und Kohlestrom aus Polen sichergestellt werden.
Sind wir also schon in der Strommangelwirtschaft,
angesichts der Zahlungen von 1,2 Milliarden Euro (2019) für Redispatch (Eingriffe in die Stromerzeugung zur Vermeidung von Überlastungen des Netzes)?
↑ 11 Energiemangelwirtschaft
Sie sagen, dass es nach dem grossen Abschalten in Deutschland Strom nicht mehr «bedarfsgerecht», sondern «angebotsorientiert» geben wird.
Und zwar zu «nachhaltiggerechten» Strompreisen.
Was soll das heissen?
Frankreich hat mit seinen 57 KKW-Blöcken gegenüber Deutschland nur ein Fünftel der CO₂-Emissonen bei einem nur halb so hohen Strompreis.
Es erzeugt siebzig Prozent seines Stromes mit Kernenergie.
Heizung, Warmwasser und Klimaanlage - alles mit Atomstrom.
Frankreich braucht kein Erdgas und keine Wärmepumpen.
Ist das nicht ein Grund um neidisch zu sein, Herr Habeck?
Ist die Summe zur Förderung für erneuerbare Energien von etwa 100 Milliarden Euro pro Jahr für alle Subventionen, EEG-Umlagen, CO₂-Steuer, Steuererleichterungen und Kaufprämien für E-Autos nicht jetzt schon viel zu hoch für unsere Volkswirtschaft?
Nach den Plänen der Regierung werden diese Ausgaben noch gewaltig steigen.
▶Politik/Global: Grüne Politik │ ▶Energiepolitik: Grüne Energiepolitik
▶Frankreich: Kernenergie │ ▶Kernenergie: Frankreich
▶Kernenergie: Versorgungssicherheit
↑ 12 Vorreiterrolle?
Vorreiterrolle?
Ein Basiswissen in Physik und Mathematik ist in der Politik und den Medien leider nicht vorhanden.
Leistung und Energie werden ständig falsch verwendet.
Bei Kapazität, Wirkungsgrad und den Hauptsätzen der Thermodynamik herrscht Ahnungslosigkeit.
Mega, Giga oder Terra: alles egal.
Deutschland hat eine Vorreiterrolle,
sagen Sie immer wieder
- doch niemand reitet hinterher!
Als fast Einzige in der Welt
schalten wir die besten KKW ab.
Haben Sie sich mal gefragt,
ob nicht Sie der energiepolitische Geisterfahrer sind
und nicht die anderen fünfzig Nationen, die gerade KKW bauen?
Herr Habeck, wenn Sie erkannt haben sollten, dass Sie ein totes Pferd reiten, müssen Sie absteigen.
Ich bin gespannt auf Ihre Antwort und freue mich darauf.
↑ 13 Hans Ambos
Hans Ambos, Bensheim
↑ Begleittext der Schweizerzeit
Energiekrise und Stromkollaps als Hauptgefahr
Die Schweizerzeit bringt im Hinblick auf den 1. August als Leitartikel den hier auszugsweise abgedruckten Offenen Brief zur Energie(un)sicherheit von Hans Ambos, einem Energieexperten, an den grünen Klima- und Wirtschaftsminister Robert Habeck.
Dies, weil sich auch bei uns aufgrund der sogenannten «Energiewende» eine Energiekrise und eine Strommangellage mit schwerwiegenden Folgen abzeichnet.
Wir erachten diese Gefahren für unsere Sicherheit und Unabhängigkeit sowie für unsere Wirtschaft und die Sicherung der Arbeitsplätze als derzeit wohl grösstes Problem, dessen Lösung eines «Stromgenerals» bedarf.
Wie in Deutschland müssen auch bei uns endlich die nötigen Massnahmen für eine sichere, günstige und ausreichende Energieversorgung ergriffen werden, und zwar rasch und ohne ideologische Scheuklappen.
↑ D Kernkraft-Gegner (Argumente, Diskussionen) |
|
SES Schweizerische Energie-Stiftung
Home
Atomenergie
Lassen Sie sich nicht beirren
Atomenergie
Die Nutzung der Atomenergie widerspricht dem Nachhaltigkeitsgebot diametral.
Die Atomkraft ist ein Abfallprodukt atomarer Rüstungsprogramme und so direkt mit diesen verknüpft - auch finanziell.
Der Betrieb von Atomkraftwerken ist eine ständige Gefahr für die Bevölkerung.
Kommt es zum nuklearen Unfall, werden die Lebensgrundlagen auf Jahrhunderte hinaus zerstört.
Die Entsorgung der radioaktiven Abfälle ist bis heute ungelöst.
Die Kosten für Stilllegung, Rückbau und hundertausend Jahre lange Verwahrung der Abfälle kennen wir heute nicht.
Klar ist nur, dass diese Rechnung von unseren Nachfahren bezahlt werden muss und Atomstrom wohl die teuerste Stromproduktionsform aller Zeiten sein wird.
Und nicht zu vergessen sind die jährlich zig tausend Krankheits- und Todesfälle von meist indigenen Menschen, welche beim Uranabbau ihr Leben lassen.
SES-Empfehlung
Die SES strebt den weltweiten Ausstieg aus dieser Technologie an und befürwortet den Schweizerischen Atomausstieg.
Die ineffiziente und gefährliche Atomenergie hat weltweit keine Bedeutung.
Ihr Anteil am weltweiten Gesamtenergieverbrauch beträgt heute 2 % und ist abnehmend.
Auch das Versprechen der Atomindustrie von sicheren und sauberen AKW ist nicht einlösbar.
Erneuerbare Energien sind ungefährlich, unerschöpflich und volkswirtschaftlich viel attraktiver als Atomenergie.
↑ E Pumpspeicher-Gegner (Argumente, Diskussionen) ▶Energiespeicher: Pumpspeicher │ ▶Hydraulische Energie: Pumpspeicher ▶Schweiz: Hydraulische Energie │ ▶Hydraulische Energie: Schweiz |
|
SES Schweizerische Energie-Stiftung
Home
Atomenergie
Die "Schweizerische Energie-Stiftung" ist gegen
Kohle,
Gas,
Öl,
Kernenergie
aber auch gegen neue Pumpspeicherkraftwerke,
da diese gemäss Aussage die Kernenergie fördern könnte indem sie Tag und Nacht Strom erzeugen können !!!!
Fast nicht zu glauben,
aber es ist schon so, denn mit den Sonnenpanelen kann natürlich nur am Tag und mit den Windrädern nur wenn der Wind bläst Strom erzeugt werden,
was gegenüber Kernenergie, die Tag und Nacht im Vollbetrieb sein können ein grosser Nachteil ist und den weiteren Ausbau von Sonne und Wind behindern würde.
Zusätzlich scheint ein grosses Problem zu bestehen
den mit unterschiedlichen Spannungen flatternden Strom der alternativen Energien in Pumpspeicher Kraftwerken zu speichern.
Zitate und zum Teil auch gelöschte Webseiten
Pumpspeicherung (Wayback‑Archiv)
Falschmeldungen
Wenn der Verbrauch gering oder die Produktion zum Beispiel aus Solar- oder Windkraftwerken hoch ist, ist auch der Preis am Strommarkt tiefer.
Traditionell war das vor allem nachts der Fall, wenn schlecht regulierbare Kohle- und Atomkraftwerke zu viel produzierten.
Pumpspeicherwerke nutzen diesen billigen Strom und pumpen das Wasser in die Speicherseen hoch.
Steigt der Preis wieder, wird das Wasser turbiniert und der Strom kann am Markt für gutes Geld verkauft werden.
SES Empfehlung (Achtung Fake!)
Die SES stellt sich heute gegen den weiteren Ausbau der Pumpspeicherwerke.
Der Bedarf ist nicht absehrbar
und sie dienen der Laufzeitverlängerung der alten Bandkraftwerke.
In Wirklichkeit
▶Kernenergie: Versorgungssicherheit
und zur Aussage,
dass Kernkraftwerke schlecht regulierbar seien
SE Sonnenergie
Home
Zitate
Die Akteure der fossil-atomaren energiewirtschaft erklären Pumpspeicherkraftwerke zu unersetzlichen Bausteinen der Energiewende.
Doch eine systemische Analyse zeigt, dass diese Grosstechnologie letztlich keine strategische Bedeutung hat.
• Gleichzeitig suchen die Akteure der fossil-atomaren Energiewirtschaft händeringend nach neuen, langfristig sicheren Investitionsobjekten.
Es benötigt keine aufwendigen Studien um zu erkennen, dass der Beitrag dieser optimistischsten Wünsche für den Ausbau von Pumpspeichern zur Lösung des Langzeitspeicherproblems bei exakt "Null" liegt.
Ferner ist offensichtlich, dass man mit "Wasser auf dem Berg" nicht Auto fahren kann.
Der Beitrag von Pumpspeichern zur Energiewende im Bereich der Mobilität ist folglich ebenfalls "Null".
Gerne wird dabei übersehen, dass die lange Lebensdauer der Pumpspeicher ihr eigentliches Problem ist, denn für einen wirtschaftlichen Erfolg müssen sie über mindestens 40 Jahre wettbewerbsfähig bleiben … und sei es indem man durch Druck auf die Politik den Wettbewerb verhindert.
SFV Solarenergie Förderverein
Home
Kein Bedarf für neue Pumpspeicher
Zusammenfassung
Der Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV) fordert mit
höchster Dringlichkeit den Ausbau von Stromspeichern
(Pufferspeicher und Langzeitspeicher)
aber keineswegs den Neubau von Pumpspeichern.
Dipl.-Ing. Wolf von Fabeck
Geschäftsführer im Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV)
Pumpspeicher Notwendigkeit oder Fehlinvestition?
(Wayback‑Archiv)
Bei einer Umstellung der Energieversorgung auf 100 % Erneuerbare Energien sind Pumpspeicher nicht mehr notwendig.
Im Gegenteil: Der Neubau von Pumpspeichern unterstützt das atomar- fossile Energieversorgungssystem.
↑ Nachträge
↑ Nachtrag 1: Robert Habeck und die grünen Khmer
Die Weltwoche / Hans-Georg Maassen
2022-09-12 de
Robert Habeck und die grünen Khmer: Für den Wirtschaftsminister sind die Energie-Krise und der Ukraine-Krieg nicht Grund, sondern nur Vorwand, um die grüne Transformation der Gesellschaft durchzusetzen
Wirtschaftsminister Robert Habeck geriet in der vergangenen Woche heftig unter Beschuss,
nachdem er in einer Talkshow erklärt hatte,
dass Unternehmen, die infolge der Energiepolitik ihren Geschäftsbetrieb einstellen,
keineswegs automatisch insolvent würden.
Sie würden halt nichts verkaufen.
↑ Nachtrag 2: Danke, Robert Habeck
Die Weltwoche / Roman Zeller
2022-09-13 de
Dass Grüne und die Wirtschaft nicht zusammenpassen,
fliegt jetzt auf. Danke, Robert Habeck!
Danke, Robert Habeck! Danke, danke, danke.
Danke, dass Sie uns die Augen geöffnet haben.
Danke, dass Sie sich entzaubert haben.
(Verzaubert haben Sie einige von uns ja lange genug.)
Andere freilich haben es längst geahnt.
Sie verstehen nichts von Wirtschaft.
Eigentlich nicht schlimm.
Aber als zuständiger Minister?
Seit Ihrem denkwürdigen Auftritt bei Sandra Maischberger aber wissen es alle:
Er kanns nicht.
Pleite gibt's nicht, sagen Sie. Der Laden ist nur zu.
Alles klar.
Die Queen ist nicht tot. Sie hat nur aufgehört zu leben.
Der Minister ist nackt wie einst der Kaiser.
Überraschung?
Einige von uns wussten das schon lange.
Seltsam, dass die Habeck-Groupies in den Medien nicht draufgekommen sind.
War doch alles im Netz.
Das war lange vor der grünen Welle,
die Ihre Ein-Thema-Partei in die Regierung und Sie ins Wirtschaftsministerium spülte.
Bei konkreten Fragen eiern Sie herum wie ein alkoholisierter Brummkreisel.
Bei Maischberger ist der Kreisel endgültig umgekippt.
Vielleicht brauchte es diesen Knall,
damit auch die Letzten merken,
dass Grüne und Wirtschaft nicht zusammenpassen.
Dafür: Danke, Robert.
de | en | fr |
---|---|---|
Energie: Politik Grüne Energiepolitik |
Energy: Politics Green Energy Policy |
Énergie: Politique Politique de l'énergie verte |
↑ A Es kann einem angst und bange werden
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↑ 2022-08-15/+u
Energie-Updates
2022-09-29
Sahra Wagenknecht
2022-09-29 de
Rettet uns die Gaspreisbremse?
Zum 1. Oktober sollte eigentlich die Gasumlage eingeführt werden,
mit der man Verbraucher über die explodierenden Energiepreise hinaus noch zusätzlich schröpfen wollte.
Allerdings ist diese Idee der Ampel inzwischen selbst peinlich und nachdem GRÜNE, FDP und SPD sich in den letzten Wochen gegenseitig den schwarzen Peter zugeschoben haben, wurde heute der "große Doppel-Wums" verkündet:
Mit einem 200 Milliarden schweren "Abwehrschirm",
finanziert über ein weiteres Sondervermögen,
sollen wir uns für den weiteren Wirtschaftskrieg wappnen.
Wer für diesen Kredit am Ende aufkommen soll und wie man langfristig eine Deindustrialisierung verhindern will, darauf liefert die Ampel allerdings noch immer keine schlüssige Antwort.
"Der Schritt von der weltweit führenden Industrienation zum Industriemuseum
war noch nie so klein", warnt der Verband der Chemischen Industrie.
Deutschland droht eine Abwanderung wichtiger Industrien",
stellt man selbst im Kanzleramt fest und auch unser Wirtschaftsminister hat inzwischen einen "Schwelbrand" entdeckt und jammert nun,
dass teilweise schon die Hütte brennt
und Dauerschäden für die deutsche Wirtschaft drohen.
Doch warum hilft unsere Regierung den USA "to make America great again"
- obwohl die Kehrseite dieser Politik darin besteht, dass Deutschland deindustrialisiert
und entsprechend verarmen wird?
Im Video der Woche spreche ich darüber,
welche staatlichen Eingriffe in den Energiemarkt sinnvoll und mehr als überfällig wären,
was ein Gaspreisdeckel für Verbraucher und die Industrie kosten würde
und warum ich denke, dass es keine Alternative dazu gibt, mit Russland über eine Wiederaufnahme von preiswerten Energielieferungen zu verhandeln
2022-08-18
Die Bundesregierung
2022-08-18 de
Gasumlage ab 1. Oktober 2022
Durch weniger Gaslieferungen aus Russland müssen Importeure unter hohen Kosten Ersatz beschaffen
- sie werden durch eine Umlage dabei unterstützt.
Um die Belastungen für private Haushalte und Unternehmen durch gestiegene Gaspreise abzufedern,
wird jedoch die Mehrwertsteuer auf Gas von 19 Prozent auf 7 Prozent gesenkt.
2022-08-15
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz / Pressemitteilung
2022-08-15 de
Sicherung der Energie- und Wärmeversorgung:
Höhe der Gas-Umlage steht fest - Bundesminister Habeck:
"Die Umlage muss und wird mit gezielten Entlastungen
einhergehen."
Um die Wärme- und Energieversorgung in der kommenden Kälteperiode zu sichern,
wird von Oktober an eine befristete Gas-Sicherungsumlage erhoben.
Diese liegt zu Beginn des Umlagezeitraums (ab dem 1. Oktober) bei 2,4 Cent pro kWh.
Die Umlage muss und wird von einem weiteren Entlastungspaket begleitet werden.
Bis Ende September tragen die Gasimporteure die Kosten praktisch allein.
Die Umlage ist per Rechtsverordnung von der Bundesregierung beschlossen worden.
Die Umlage ist bis zum 1. April 2024 befristet.
Sie kann alle drei Monate anhand der tatsächlichen Kostenhöhe aktualisiert werden.
Diejenigen Gasimporteure, die wegen ihrer hohen Ersatzbeschaffungskosten für ausfallendes russisches Gas die Umlage in Anspruch nehmen wollen, konnten bei THE 90 Prozent ihrer voraussichtlichen Mehrbeschaffungskosten geltend machen.
Dafür gelten zwei zentrale Bedingungen.
Erstens darf es nur um Ersatzbeschaffungen für physische Gaslieferungen in den deutschen Markt gehen;
zweitens dürfen nur Mengen angerechnet werden, die in Bestandsverträgen in Bezug auf russische Erdgaslieferungen zugesichert wurden.
Das heißt, die Lieferverträge müssen vor dem 1. Mai 2022 abgeschlossen worden sein.
Insgesamt haben zwölf Gasimporteure ihre Ersatzbeschaffungskosten bei THE angemeldet.
Bezogen auf den Umlagezeitraum bis Anfang April 2024
machten diese Gasimporteure 34 Milliarden Euro an Kosten geltend;
dies entspricht 90 Prozent der erwarteten Ersatzbeschaffungskosten für diese Zeit.
2022-08-09
Anti-Spiegel
2022-08-09 de
Kosten, Hintergründe, Profiteure: Was bedeutet die Gasumlage?
Die Bundesregierung hat eine Gasumlage beschlossen, die Verbraucher ab 1. Oktober viel Geld kosten wird.
Was die Umlage bedeutet und warum sie ein weiteres Mal aufzeigt, wie verlogen die Regierung ist.
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Lesen Sie den ganzen Artikel |
2022-08-05
Spiegel
2022-08-05 de
Bundesregierung einigt sich auf Gasumlage
Die Bundesregierung hat sich auf die angekündigte Gasumlage verständigt.
Das Kabinett habe die befristete Umlage im schriftlichen Umlaufverfahren verabschiedet, teilte das Wirtschaftsministerium mit.
2022-07-28
Spiegel
2022-07-28 de
Was Gaskunden jetzt wissen müssen
Verbraucher sollen helfen, die Gasversorgung der kommenden Jahre sicherzustellen, und im Gegenzug vom Staat entlastet werden.
Was zur geplanten Gasumlage bekannt ist - und was nicht.
↑ 2022-08-13
Energie-Updates
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Hans Hofmann-Reinecke
2022-08-13 de
Nord Stream 2 - zur Erinnerung
Vor anderthalb Jahren, im Januar 2021, wurde dieser Artikel auf diesem Blog und auch auf der Achse des Guten schon einmal veröffentlicht.
Wegen der Aktualität erscheint der Text noch einmal - unverändert.
Beachten Sie bitte die prophetischen Elemente am Ende des Berichts.
In naher Zukunft sollen wir aus Rußland jede Menge sauberer Energie geliefert bekommen, und zwar in Form von Erdgas per Nord Stream 2.
Durch diese Pipeline könnten bis zu 55 Milliarden Kubikmeter pro Jahr fließen.
Ein Gas-befeuertes E-Werk könnte aus jedem Kubikmeter Erdgas rund 3,5 Kilowattstunden machen, das wären dann etwa 200 Terawattstunden pro Jahr.
Das ist gut ein Drittel von Deutschlands jährlichem Verbrauch.
Nun liefert Nord Stream 2 ihr Erdgas zwar in Deutschland an, aber nicht alles wird hier verbraucht werden.
Die Größenordnung der Zahlen zeigt dennoch, dass es sich um eine Angelegenheit volkswirtschaftlicher bzw. weltwirtschaftlicher Dimension handelt.
↑ 2022-08-12
Politik-Updates
Die Weltwoche / Christoph Mörgeli
2022-08-12 de
Die Preisgabe der Neutralität hat Folgen:
Russland will die Schweiz nicht als Interessens-Vertreterin
der Ukraine.
Weil unser Land nicht mehr neutral sei
Eigentlich hätte sich die Ukraine gewünscht, dass die Schweiz ihre Interessen in Moskau vertritt.
So wie unser neutrales Land im Zweiten Weltkrieg Schutzmachtmandate zugunsten von nicht weniger als 43 Ländern und ihren Bürgern gegenüber den jeweiligen Gegnern vertrat.
Heute sind es noch sieben Mandate, darunter seit 1980 die Vertretung der diplomatischen Interessen der USA im Iran.
Doch Russland zeigt der Schweiz die kalte Schulter:
Weil unser Land im Ukraine-Krieg die Neutralität gebrochen und sich eins zu eins den EU-Sanktionen angeschlossen hat.
Vermittlungsangebote, so lässt der russische Aussenminister verlauten, kämen von keinem Land infrage, das sich den «antirussischen Sanktionen» angeschlossen habe.
Es sei schliesslich kein Zufall, dass die Schweiz auf die Liste der «unfreundlichen Länder» aufgenommen worden sei.
Denn wegen dieser Sanktionen sei «die Neutralität der Schweiz bis zu einem gewissen Grad beeinträchtigt».
Die Schweiz hat sich damit um die Möglichkeit gebracht, humanitär tätig zu werden, möglicherweise einen Krieg zu verkürzen oder gar Frieden zu stiften.
Stattdessen sterben weiterhin Menschen. Tag für Tag. Russen wie Ukrainer.
Wir ernten jetzt die bitteren Früchte der «kooperativen Neutralität», die Aussenminister Ignazio Cassis (FDP) verkündet hat.
Die Sanktionsmassnahmen des Bundesrats gegen Russland haben eine glaubwürdige Neutralitätspolitik nachhaltig beschädigt.
Die kopflose Solidarisierung mit dem ukrainischen Präsidenten durch unseren Bundespräsidenten Ignazio Cassis hat ihren Preis.
Genau wie seine devote, neutralitätswidrige Huldigung der estländischen Premierministerin im Rahmen eines privaten Ringier-Anlasses.
▶Neutralität │ ▶Neutralität: Schweiz │ ▶Schweiz: Neutralität
↑ 2022-08-05
Politik-Updates
Best of «Weltwoche daily» / Roger Köppel
Die schweizerische Neutralität im zweiten Weltkrieg
Ausschnitt: Vortrag vom 16. Juli 2022
Zitat des Bundesrates 1938 Rede von FDP-Bundesrat Walter Stampfli Lichtblicke: Giuseppe Motta ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
▶Neutralität: Schweiz │ ▶Schweiz: Neutralität
↑ 2022-07-28
Energie-Updates
EIKE Europäisches Institut für Klima und Energie
Roman Zeller / WELTWOCHE)
2022-07-28 de
«Existenzielle Notlage»
Mit folgendem Link wird von anderen Webseiten auf diese Seite verwiesen.
▶Energiekrise: «Existenzielle Notlage»
Fritz Vahrenholt : Im Interview der WELTWOCHE
Der deutsche Umwelt-Professor Fritz Vahrenholt erklärt die Energiewende für gescheitert.
Ex-Kanzler Schröder nennt er einen «ganz grossen Staatsmann».
Auch die Schweiz lobt er.
Fritz Vahrenholt ist der Mann fürs Thema der Stunde: die Energiekrise.
Wie kann Europa seine Gas- und Stromversorgung sicherstellen, ohne dass die Kosten explodieren?
Was ist vernünftig? Was nachhaltig?
Mit solchen Fragen beschäftigt sich der 73-jährige sozialdemokratische Umweltexperte seit Jahrzehnten, mit einem 360-Grad-Ansatz, ohne die Wirtschaft aussen vor zu lassen.
↑ Gliederung
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↑ 1 Einleitung: Prof. Dr. Fritz Vahrenholt
Der promovierte Chemiker wirkte von 1991 bis 1997 als Umwelt-Senator in Hamburg.
Seither ist er Professor im Fachbereich Chemie der Universität Hamburg und publizierte mehrere Bestseller.
In seinem Buch «Unerwünschte Wahrheiten» thematisierte er schon 2020, wohin die Gesellschaft steuere, falls die Politik die Energiewende weiter vorantreibe: in eine «existenzielle Notlage», wie er sagt.
Vahrenholt engagiert sich auch in der Wirtschaft.
Er sitzt in Vorständen und Aufsichtsgremien, etwa in jenem des grössten Kupferherstellers Europas und in jenem des grössten Investors für erneuerbare Energien.
Trotzdem kritisiert er den Fokus der Politik auf Wind und Solar.
Dass er an der Technologie per se nichts auszusetzen hat, zeigt seine Namensgebung der ersten Windkraftanlage in der Nordsee: Fritz.
↑ 2 «Energiekrise»
Weltwoche:
Herr Vahrenholt, in Europa geistert das Wort «Energiekrise» umher.
Von «Notfallplan» ist die Rede, von «kalt duschen» und von «weniger heizen».
Sagen Sie, um was geht es genau?
Wo liegt das Problem?
Fritz Vahrenholt:
Die Energiekrise ist selbstgemacht.
Eine Konsequenz der europäischen Politik, des Green Deal, der dazu angelegt ist, Kohle, Gas und Öl derart zu verteuern, dass fossile Brennstoffe nicht mehr eingesetzt werden.
Spanien, Grossbritannien, die Niederlande, Deutschland haben über zwanzig Kohlekraftwerke abgestellt.
Viele gaukeln sich vor, dass die Lücke mit Solar- und Windenergie geschlossen werden könnte.
Aber dann, nach der wirtschaftlichen Erholung nach der Pandemie, war plötzlich mehr Strom erforderlich.
Gas wanderte als Ersatzbrennstoff in die Kraftwerke, die eigentlich nur für die Spitzenlast ausgelegt waren.
Der Strompreis schnellte in die Höhe, parallel dazu der Gaspreis.
Denn zusätzlich hatte die EU-Kommission das CO₂ dem Zertifikathandel unterworfen und die Zertifikate massiv verknappt.
Der CO₂-Ausstoss kostet Geld, und durch die Verknappung schoss der Preis auf fast neunzig Euro pro Tonne - das war politisch gewollt und erfolgte noch vor Putins Ukraine-Angriff.
Die Energiewende wäre mittelfristig auch ohne Krieg gescheitert; nur kriegen wir jetzt das Scheitern im Zeitraffer.
Ein weiteres Problem kommt hinzu:
Die Finanzseite, sämtliche Investitionen der Finanzinvestoren haben Öl, Gas und Kohle als «böse» gebrandmarkt, sie haben das Kapital weitgehend aus dem Sektor verbannt. BP, Shell, Exxon, Chevron investieren seit zehn Jahren immer weniger in fossile Energie.
Das heisst, nur noch staatliche Gesellschaften aus dem Nahen Osten, aus Russland oder China erschliessen neue Öl-, Gas- und Kohlevorkommen.
Die Energiekrise ist hausgemacht, und die Ukraine-Krise verschärft sie.
↑ 3 Ukraine-Krieg - Russisches Gas
Weltwoche:
Wie verschärft der Ukraine-Krieg die Energiekrise, die sowieso eingetreten wäre?
Vahrenholt:
Zunächst: Der Ausstieg aus Kernenergie und Kohle funktionierte nur, weil wir im Hintergrund russisches Gas zuführten.
Sonst wäre die Energiewende schon vor Jahren gescheitert.
Wer ein neues Windkraftwerk in Betrieb nimmt, braucht ein Back-up für die Zeit, in der kein Wind weht.
Als ehemaliger Windkraftunternehmer weiss ich, der Normalzustand einer Windturbine ist der Stillstand.
An 100 bis 150 Tagen des Jahres produzieren Windkraftwerke weniger als 10 Prozent ihrer Leistung.
Deswegen braucht es Gas als Back-up - das wir jetzt nicht mehr haben.
Daraus folgt, wenn die Pipelines nicht schnellstmöglich wieder Gas transportieren, sind in Deutschland 5,6 Millionen Arbeitsplätze gefährdet.
Wussten Sie, dass die chemische Industrie
alle sechs Stunden einen Zug von Frankfurt bis Sevilla braucht?
Waggon an Waggon, allesamt gefüllt mit Gas.
Natürlich geht es nicht darum, wie ein ehemaliger Bundespräsident völlig falsch gesagt hat, dass wir «frieren für den Frieden».
Sondern darum, dass wir dabei sind, unsere Industrie zu zerstören.
50 Prozent des Gases gehen in die Industrie, ins Gewerbe.
In die Glas-, Metall- und Papierindustrie - zum Brötchenbäcker.
Fällt das weg, sind die Folgen verheerend.
↑ 4 Ein existenzieller Notstand - Stichwort Blackout
Ein existenzieller Notstand.
Weltwoche: Stichwort Blackout: Ist das ein Begriff, mit dem sich die Menschen nun auseinandersetzen müssen?
Vahrenholt: Wir müssen unterscheiden zwischen Gas und Strom: Beim Gas wird es so sein, dass die Lieferung aus Norwegen und Algerien - und das, was wir vielleicht über die LNG-Terminals bekommen - ausreicht, um Wohnhäuser zu beheizen.
Die Industrie hingegen wird abgeschaltet, sobald es nicht mehr reicht.
Und das ist eine Katastrophe.
Betroffen sind dann nicht nur Arbeitsplätze, sondern Steuereinnahmen, Sozialabgaben und so weiter.
Beim Strom ist es anders:
Man wird durch Teilabschaltungen versuchen, einen Blackout mit seinen verheerenden Folgen zu vermeiden.
Leonard Birnbaum, Chef von Eon, sagte, man werde dafür ganze Stadtteile abstellen.
Das ist das Modell Kapstadt:
Stadtteile bekommen nur zu bestimmten Zeiten Strom.
Dann sind wir auf dem Niveau eines entwickelten Entwicklungslandes.
↑ 5 Strom Jonglieren
Weltwoche: Wie kann man sich dieses Strom-Jonglieren vorstellen?
Vahrenholt:
Das bedeutet, von 9 bis 12 Uhr bekommt Wandsbek Strom, von 12 bis 15 Uhr Altona, abends dann dieser und jener Stadtteil.
Diese Gefahr drohte übrigens ohnehin.
Die zunehmende Elektromobilität hätte neue Spitzenbelastungen für das Stromnetz bedeutet, so dass es bereits einen Gesetzesentwurf gab, dass die Stadtwerke E-Ladestationen und Wärmepumpen abstellen können.
Beim gewerblichen Strom macht man das heute schon:
Aluminiumfabriken, Stahlwerke kriegen keinen Strom, wenn zu wenig Strom da ist.
↑ 6 Strompreis
Weltwoche: Was bedeutet die Energiekrise fürs Portemonnaie der Bürger? Für den Haushalt?
Vahrenholt:
Der Strompreis hat sich vervierfacht, und es geht weiter aufwärts.
Beim Gas sind wir bei einer Versechsfachung.
Nur merkt's noch keiner, die Rechnungen flattern erst noch in die Häuser.
Zeitverzögert steuern wir auf eine Kostenlawine zu, die die Bundesregierung übrigens gar nicht bestreitet.
«Vielleicht müssen wir erst in den Abgrund schauen, um zu einer neuen Aufbruchmentalität zu kommen.»
Weltwoche:
Von welcher Grössenordnung?
Mal fünf?
Mal sechs im Vergleich zu heute?
Vahrenholt: Beim Strom bleibt's wohl bei einer Verdreifachung,
beim Gas rechne ich langfristig mit einer Verfünffachung, weil die staatlichen Abgaben nur teilweise mitwachsen.
Und dann können Sie rechnen: Strom
Kostete die Stromrechnung für einen normalen Haushalt früher, sagen wir mal, 600 Euro im Jahr, werden es bald 2000 Euro sein.
Beim Gas ist's noch krasser:
Weil die Gasverbräuche in kalten Zonen wie in Deutschland oder der Schweiz höher sind, bekommen Sie da eine Wohnung nicht unter 1500 Euro warm.
Dieser Betrag mal fünf ergibt 7500 Euro - im Jahr, allein für Gas.
Das kann sich jemand, der jährlich 20 000 Euro netto nach Hause bringt, unmöglich leisten.
↑ 7 Sorgen der Bevölkerung
Weltwoche:
Als wie besorgt nehmen Sie die Bevölkerung wahr?
Was kriegen Sie mit?
Vahrenholt:
Ich wundere mich, wie relativ . . . ich will nicht sagen: gelassen . . .
Weltwoche:
. . . vielleicht stoisch?
Vahrenholt:
. . .wie wenig Verstörung da ist.
Die Beunruhigung hält sich in Grenzen.
Die wesentliche Ursache hierfür sehe ich in der Medienlandschaft, insbesondere der öffentlich-rechtlichen, die ihre Rolle als affirmative Unterstützung von Regierungspolitik versteht.
Abwiegeln ist angesagt - «Alles halb so schlimm, wenn wir nur die wichtigsten zehn Spartipps befolgen», «Weiter so mit der Klimapolitik».
Weltwoche:
Schönfärberische Berichterstattung.
Vahrenholt:
Ja, aber warum verfängt das?
Weil den Deutschen über zwanzig Jahre lang Angst eingetrieben wurde.
Angst vor der Klimakatastrophe, Angst, auf der falschen Seite zu stehen.
↑ 8 Die Welt retten
Das Resultat:
Das Narrativ, die Welt retten zu müssen, ist eine der Kernursachen dafür, dass wir die Säulen unserer Industriegesellschaft, soweit sie mit CO₂-Emissionen verbunden waren, zerstört haben
- von den Braunkohlekraftwerken
bis hin zur Automobilindustrie.
↑ 9 Bestehende Kohlekraftwerke CO₂-frei machen: CCS Verbot aufheben!
Wir könnten unsere Kohlekraftwerke CO₂-frei machen,
indem wir das CO₂ in tiefes Gestein unter dem Meeresboden verpressen; nur ist das verboten.
↑ 10 Deuschland hat Fracking-Gas für 20-30 Jahre: Verbot aufheben!
Deutschland hat Fracking-Gas:
In Norddeutschland lagert ein Erdgasschatz, der uns die nächsten zwanzig, dreissig Jahre preiswert zur Verfügung stünde.
Wir müssten ihn nur anbohren, und wir hätten die ganze Wertschöpfung im eigenen Land - in Deutschland: verboten.
↑ 11 Nutzung der Kernenergie: verboten!
Sowie die Nutzung der Kernenergie: verboten.
↑ 12 Ukraine-Krieg: Waffen oder Friedensverhandlungen
Weltwoche:
Mit Blick auf den Ukraine-Krieg, auf die Diskussion um schwere Waffen oder Friedensverhandlungen:
Was wäre, aus energiepolitischer Sicht, jetzt angezeigt?
Vahrenholt:
Wir müssen uns die Frage stellen, inwieweit wir die G esprächsbereitschaft mit Russland abreissen lassen wollen.
Eins darf nicht vergessen werden:
↑13 Nord Stream 2
Nord Stream 2 steht unter Gas, und auch andere Nationen hängen daran - Frankreich, Österreich, die Slowakei, Tschechien, Ungarn.
Meine Hoffnung ist, dass Vernunft einkehrt und die Pipeline Nord Stream 1 wieder zum Laufen kommt.
Man wird Russland schliesslich nicht von der Landkarte ausradieren können.
↑ 14 Russland: Das rohstoffreichstes Land der Erde
Russland bleibt dort als rohstoffreichstes Land der Erde.
Am Ende werden wir weiterhin Energie und Rohstoffe wie Nickel oder Kali aus Russland importieren.
Eine Politik, die sagt:
«Nie wieder Gas aus Russland», kann ich nur als naiv bezeichnen.
Weltwoche:
Sie glauben, das deutsch-russische Tuch ist noch nicht vollends zerschnitten?
Vahrenholt: Russland ist eines der grössten Rohstoffländer der Welt.
Deswegen darf man nicht alle Türen zuschlagen.
↑ 15 Sanktionen / Boykotte
Klar kann ich verstehen, dass man Boykottsignale setzt, den Zahlungsverkehr einschränkt - das ist alles richtig.
Aus meiner Sicht macht aber ein Boykott, der dem Boykotteur mehr schadet als dem zu Boykottierenden, wenig Sinn.
Beim Öl etwa, da merken wir, wie bescheuert es ist, wenn wir auf den Import verzichten.
Dann verkauft Russland an Indien, und Indien mischt sich sein eigenes Öl zusammen, das es mit Hilfe griechischer Reeder an die USA und Europa verkauft - allerdings teurer als zuvor Russland.
Diese Art von Boykott macht keinen Sinn.
Der russische Staatshaushalt profitiert vom Boykott durch die höheren Ölpreise.
Weltwoche:
Einerseits plädieren Sie für einen harten Kurs mit Sanktionen.
Man soll Putin zeigen:
«Wir finden das, was du machst, nicht gut.»
Gleichzeitig wollen Sie die Beziehungen nicht abreissen lassen.
Wie ist dieser Spagat realisierbar?
«Irgendwann wird man Wasserstoff auf Kernenergiebasis brauchen, anders geht es gar nicht.»
Vahrenholt:
Ich glaube, Olaf Scholz hat diesen Spagat versucht: solidarisch zu sein, 700 000 Flüchtlinge aufzunehmen, finanzielle, humanitäre Hilfe zu spenden, Waffen zu liefern. Für viele mussten es dann aber unbedingt Angriffswaffen sein, schwere Waffen.
Je schwerer, desto besser, darum drehte sich alles.
Auf den Bundeskanzler wurde eingeprügelt, ein Getriebener, von eigentlichen Pazifisten, den Grünen, die natürlich auf der guten Seite stehen wollten.
Am Ende konnte er dem Druck nicht standhalten und schaffte den Spagat nicht.
↑ 16 Wer in Deutschland ist für die Energiekrise verantwortlich?
Weltwoche:
Wer in Deutschland ist für die Energiekrise verantwortlich?
Vahrenholt:
Ich glaube, antikapitalistische Strömungen und Parteien beförderten das Dilemma.
Es ist eine wirkmächtige Parole, dass die kapitalistischen Industriestaaten den Untergang der Welt durch die Zerstörung des Klimas bewirken.
Obwohl im Weltklimabericht davon keine Rede ist.
Schauen wir uns das wahrscheinlichste Szenario an, das einen weiteren leichten Anstieg der CO₂-Emissionen und ab 2025 ein Absinken auf die Hälfte bis 2050 zur Grundlage hat.
Demnach wird es bis 2040 um 0,4 Grad wärmer,
bis 2100 um 1,6 Grad.
Das ist alles andere als eine Katastrophe, kein Grund, sich anzukleben irgendwo.
Stellen Sie sich vor, vor zwanzig Jahren hätte jemand gesagt:
«Die Deutschen werden irgendwann die besten Autos der Welt, eine über hundert Jahre entwickelte Technologie, eigens abschaffen.»
Wir hätten gesagt: «Der spinnt.»
Und heute haben wir eine ganze Jugend verloren, weil sie diese quasireligiösen Botschaften nachbetet.
A la: «Die Welt geht unter, die ältere Generation ist schuld.»
Die Medien haben der Bevölkerung nur das schlimmste Szenario nahegebracht, in dem die Erwärmung um über drei Grad zunimmt.
Dieses Szenario ist aber völlig fiktiv und irreal.
In diesem Szenario wird der Kohleverbrauch vervierfacht.
Dann würden uns 2080 die Kohlereserven ausgehen.
Das ist die Welt, wie sie uns Politik und Medien als Schreckensszenario tagtäglich einbläuen.
Wer derart in Angst versetzt wird, akzeptiert sogar Wohlstandseinbussen.
Die Frage ist nun, wie antwortet die Bevölkerung auf die Zuspitzung durch den Russland-Boykott?
Weltwoche:
Ja. Wie?
Vahrenholt:
Es gibt zwei Wege, um aus der Energiemangelwirtschaft herauszukommen.
Entweder
Wir besinnen uns auf das, was wir können,
brechen Tabus,
nehmen staatliche Verbote wie beim Fracking,
bei der CO₂-Abscheidung bei Kohlekraftwerken
oder der Kernenergie zurück
und versuchen mit Ingenieurskunst,
Mut und Leistungsbereitschaft
auf dem marktwirtschaftlichen Weg die Probleme zu lösen.
Oder
das Modell einer Gesellschaft des Mangels,
der Deindustrialisierung,
in der am Ende der Staat entscheidet, wie die wenigen Mittel und Energieressourcen verteilt werden.
Das wäre eine DDR light.
↑ 17 Altkanzler Gerhard Schröder
Weltwoche:
Als Schuldiger an der Energiemisere mit Russland wird Altkanzler Gerhard Schröder angesehen - und mit ihm die SPD.
Können Sie, als SPD-Politiker, dagegenhalten?
War alles schlecht, wie es heute heisst?
Vahrenholt:
Nein, natürlich nicht.
Schröder hat Deutschland vor dem Absturz bewahrt.
Er wusste sehr wohl, dass er, indem er Einschnitte im Sozialbereich vornahm, seine Kanzlerschaft gefährdete.
Diese führten aber dazu, dass Deutschland in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren wieder reüssiert hat.
Er war ein ganz grosser Staatsmann.
Für ihn kam das Land zuerst, auch wenn man der eigenen Partei, ja sich selbst dabei schadet.
Das müsste man jetzt von den Grünen erwarten, die ja die Antikernenergie in ihren Genen tragen.
Sie müssten den Notstand erkennen und tun, was nötig ist.
Sprich:
Kohle umweltfreundlich machen,
Gas fördern,
Kernenergie ausbauen.
Und damit gegen alle Parteitagsbeschlüsse verstossen und den Liebesentzug der eigenen Klientel in Kauf nehmen.
↑ 18 Wirtschaftsminister Robert Habeck
Weltwoche:
Bei Wirtschaftsminister Robert Habeck sind zaghafte Ansätze in diese Richtung zu erkennen.
Was halten Sie von ihm?
Vahrenholt:
Er ist immer noch gefangen in seiner Parteipolitik.
Er macht nur das absolut Unausweichbare.
Er müsste eigentlich das Volk aufklären, sagen, dass es nicht nur für drei bis sechs Monate Kohlekraft braucht, sondern für eine längere Zeit.
Und Sprüche wie:
Kernenergie helfe beim Gas nicht, finde ich absolut daneben.
Wenn die Kernenergie abgestellt wird, werden Gaskraftwerke wieder verstärkt Strom liefern müssen.
Wir müssten zusätzlich so viel Gas verbrennen, wie ein LNG-Terminal an Gas liefert.
Habeck baut gerade einen Gartenzaun, um eine Lawine abzuhalten, die auf uns einprasseln wird - und alle bewundern sein Werk.
Anfang des nächsten Jahres, wenn wirklich die Kernkraftwerke abgestellt werden, mitten im Winter, und Gas knapp bleibt, wird die Loyalität zu den Grünen zusammenbrechen.
↑ 19 Was muss die Politik jetzt sofort tun, um das Schlimmste abzuwenden?
Weltwoche:
Was muss die Politik jetzt sofort tun, um das Schlimmste abzuwenden?
Welches Gesetz muss sofort abgeschafft werden?
Vahrenholt:
Das Wichtigste sind die drei Gesetze, die in Deutschland die Energiekrise haben anschwellen lassen.
Erstens muss das Erdgas-Förderverbot aus Schiefergas sofort weg.
Zweitens ist die Abscheidung von CO₂ aus Kohlekraftwerken verboten, wobei das Treibhausgas in der Tiefe verpresst wird, ohne Schaden fürs Klima.
Und das Dritte: den Kernenergieausstieg aufheben und dessen Forschung fördern.
↑ 20 Die Schweiz
Weltwoche:
Sehen Sie ein Land, an dem sich Deutschland orientieren könnte?
Vahrenholt: Die Schweiz macht es eigentlich ganz gut.
Schweden auch.
Sie haben zumindest verstanden, was eine völlig überstürzte Energiewende bedeutet.
Die abwartende Positionierung des Bundesrats zahlt sich aus.
Da gab es ja einige, die, wie die Deutschen, möglichst rasch aus den fossilen Brennstoffen und der Kernenergie aussteigen wollten.
Wie hiess sie noch? Leuthold?
Weltwoche: Doris Leuthard.
Vahrenholt:
Genau!
Gut, dass die Regierung entschieden hat, die AKW-Laufzeiten erst mal zu verlängern und dann weiterzuschauen.
«Die chemische Industrie braucht alle sechs Stunden einen Zug von Frankfurt bis Sevilla voll mit Gas.»
↑ 21 Was raten Sie der Schweiz
Weltwoche:
Interessant, dass Sie die Schweiz loben.
Auch bei uns mehren sich die warnenden Stimmen, die Lage sei ernst, heisst es.
Was raten Sie der Schweiz, um nicht die gleichen Fehler zu machen wie Deutschland?
Vahrenholt:
Der Schweizer Anteil am Russen-Gas ist ja relativ gering.
Das ist erst mal beruhigend.
Natürlich ist es wichtig, ja nicht an den Pfeilern zu sägen.
Sicher gilt, an der Kernenergie festzuhalten.
Danach muss es weitergehen, nicht kopflos, und natürlich gehören da auch erneuerbare Energien dazu.
Aber man muss auch deren Grenzen erkennen; dass nachts eben keine Sonne scheint.
Irgendwann wird man Wasserstoff auf Kernenergiebasis brauchen, anders geht es gar nicht.
↑ 22 Irrtum bei den erneuerbaren Energien
Weltwoche:
Wo sehen Sie den ganz grossen Irrtum bei den erneuerbaren Energien?
Vahrenholt:
Dass die Schwankungen nicht abnehmen, je mehr man auf sie setzt.
Oder anders: Wenn Sie dreimal so viele Windkraftwerke bauen, und es gibt keinen Wind, ist eben auch kein Strom da. Drei mal null Wind ist null Strom.
Die Volatilität macht das System kompliziert, aber auch so teuer;
Zwischenspeicherung kostet.
Beim Wasserstoffpfad gehen drei Viertel der Energie verloren,
und der ganzjährige Batteriespeicher ist unbezahlbar.
▶Ulf Bossel: Wasserstoff löst keine Probleme
Aber man muss anerkennen, es sind tolle Entwicklungen, auch die Preisentwicklung der Solaranlagen.
Eine vernünftige Ergänzung im Gesamtsystem.
Ich habe die Technik ja selbst mit entwickelt, war sowohl Solar- als auch Windkraftmanager.
Der Fehler ist, zu glauben, dass sie 100 Prozent der Energieversorgung abdecken können.
Wer sagt, nur Solar- und Wind- sei «grüne» Zukunftsenergie,
erstickt die Innovation etwa bei der Fusionsenergie oder bei neuen Kernkraftwerkstechnologien.
↑ 23 Atom- und Gasenergie als «grün»
Weltwoche:
Die EU hat unlängst Atom- und Gasenergie als «grün» gelabelt.
Vahrenholt:
Ein Schritt in Richtung Wahrheit.
Weltwoche:
Oder das definitive Eingeständnis, dass die Energiewende gescheitert ist?
Vahrenholt:
Dagegen hat sich Deutschland bis zum Schluss gewehrt.
Aber man darf den Entscheid nicht überbewerten:
↑ 24 Kapitalgesellschaften, Fonds
Am Ende heisst das, das Kapital, auch staatliche Förderung, darf wieder in Kern- und Gasenergie fliessen, ohne dass es gleich auf den verfemten Index kommt.
Die Frage ist:
Wie setzen das die Kapitalgesellschaften, die Fonds um?
Wenn diese nach wie vor sagen:
«In grüne Fonds kommt keine Kernenergie rein», hilft auch das grüne EU-Label nicht viel.
↑ 25 Nachhaltigkeit
Weltwoche: Wie definieren Sie eigentlich Nachhaltigkeit?
Vahrenholt:
Wirtschaftliches Wachstum, soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz - das sind die drei Quellen für Nachhaltigkeit.
Wir haben Nachhaltigkeit auf ein Ziel verkürzt und uns nur der klimafreundlichen Energiepolitik verschrieben.
Und vergessen, dass das, was wir machen, weltweit völlig irrelevant ist.
Entscheidend ist, was die Chinesen machen, die Inder, die Brasiliaaner. Da kommt's nicht so sehr auf uns an, Deutschland hat 2 Prozent am weltweiten CO₂-Ausstoss, China 30 Prozent.
Aber wir könnten die Technik der CO₂-freien Kohle entwickeln und von China verlangen, es uns gleichzutun.
Das wäre erfolgreiche Klimapolitik.
↑ 26 Das EU-Verbrenner-Verbot
Weltwoche:
Dass das EU-Verbrenner-Verbot ab 2035 aus marktwirtschaftlicher Optik nicht zielführend ist, liegt nahe.
Warum aber ist es auch aus der Umweltperspektive falsch?
Vahrenholt: Weil die Batterien grösstenteils in China produziert werden.
Wer den Fussab-druck wirklich genau berechnet, von der Erzeugung bis hin zum täglichen Gebrauch des Autos, sieht, dass das E-Auto eben einen grösseren CO₂-Fussabdruck hat als ein Diesel-Verbrenner.
Beim Elektroauto kommt hinten zwar nichts aus dem Auspuff raus, aber vorher wird so viel CO₂ rausgeschleudert, dass die Bilanz nicht aufgeht.
Es ist wie bei vielem, der Blick wurde total verengt.
↑ 27 Holz
Holz zum Beispiel:
Natürlich ist Holzverbrennung nicht CO₂-frei, sie produziert pro Kilowattstunde mehr CO₂ als die Kohleverbrennung - und der Baum braucht sechzig Jahre, bis er nachgewachsen ist.
↑ 28 Kaltes Duschen
Weltwoche:
Derzeit wird kaltes Duschen empfohlen, weniger Heizen, um Energie zu sparen.
Bereits jetzt, im Sommer.
Wie bereiten Sie sich auf den kalten, dunklen Winter vor?
Vahrenholt:
Wir haben einen wunderbaren Kamin.
Meine Frau hat dafür gesorgt, dass wir viel Holz haben, damit man, wie in den fünfziger Jahren, wenigstens einen Raum beheizen kann.
Wir haben uns einen Propangaskocher besorgt, um für eine gewisse Zeit den Elektroherd ersetzen zu können, wenn nötig.
Und immer genug Wasserkisten im Keller.
Denn bei Stromausfall gibt es auch kein städtisches Wasser mehr.
Weltwoche:
Haben Sie sich auch schon einen Stromgenerator angeschafft?
Vahrenholt:
Nein, das wäre auch nicht so einfach.
Mein Handy kann ich mit der Lichtmaschine meines Benzinautos laden.
Der Generator würde angeschafft, wenn ich die Hoffnung total verloren hätte, dass irgendwann Vernunft einkehrt.
Weltwoche: Das wollte ich gerade fragen:
↑ 29 Optimismus
Wie können Sie optimistisch bleiben, damit nicht alles ganz so schlimm wird, wie Sie sagen?
Vahrenholt:
Mir hilft der Blick auf meine Eltern, die 1945 vor dem Nichts standen.
Innerhalb von fünf bis zehn Jahren haben sie es geschafft, zusammen mit der damaligen Generation aus dem kaputten Deutschland ein Land zu schaffen, in dem es sich zu leben lohnt.
Ich glaube, das schafft jede Generation, wenn sie muss, wenn man sie machen lässt und sie die Möglichkeiten dazu hat.
Vielleicht müssen wir erst in den Abgrund schauen, um zu einer neuen Gründer- und Aufbruchmentalität zu kommen.
Ich bin da aber ganz zuversichtlich.
Fritz Vahrenholt
Homepage
KlimaNachrichten/Die Kalte Sonne
Wikipedia
|
Professor, Dr., Deutscher Politiker (SPD), Manager, Wissenschaftler
und Buchautor. ►Fritz Vahrenholt: Who is who (Skeptiker) ▶Fritz Vahrenholt: Präsentationen (Bilder & Grafiken) ▶Fritz Vahrenholt: Video-Präsentationen ▶Fritz Vahrenholt: Wikipedia (Opfer von Wikipedia) |
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↑ 2022-07-27
Politik-Updates
Die Weltwoche / Wolfgang Koydl
2022-07-27 de
Freier Willensentscheid auf Ukrainisch: Jedem, der einen russischen
Pass beantragt, drohen fünfzehn Jahre Haft
Die Ukraine, so belehrt man uns, ist ein lupenrein demokratischer Staat.
Vielleicht nicht so sehr vor Kriegsbeginn, doch seither reift sie in einem Stahlbad demokratischer Werte heran.
Anders als Russland, diese asiatische Despotie, in der Zar Putin der Schreckliche die Knute schwingt.
Ein Beispiel: Die Volksbefragungen, die Moskau in eroberten Gebieten durchführen will.
Natürlich wird der Kreml die Leute dort mit vorgehaltener Waffe zu einem Ja zu Russland nötigen. Oder?
Die Ukraine aber, nein, die würde nie Druck ausüben.
In einer Demokratie darf jeder frei entscheiden, was er will.
Nur nicht an einem Referendum teilnehmen und schon gar keinen russischen Pass beantragen.
Beides, so Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk, sei ein Verbrechen gegen den Staat - und zwar unabhängig von den Umständen.
Gesagt, getan: Schon zwei Tage später liegt ein Gesetzentwurf vor:
Jedem, der Russe werden will, drohen bis zu fünfzehn Jahren Haft.
Wenn das den Beitritt zur EU nicht beschleunigt …
↑ 2022-07-26
Politik-Updates
Weltwoche Daily CH + DE 2022-07-26
Werden wir von Verrückten regiert?
Blochers Neutralitäts-Offensive, Winkelried der modernen Schweiz.
▶Neutralität: Schweiz │ ▶Schweiz: Neutralität
↑ 2022-07-20
Politik-Updates
Die Weltwoche / John J. Mearsheimer
2022-07-20 de
Geostratege Mearsheimer: Analyse
Putin wollte die Ukraine nie zu einem Teil Russlands machen.
Er wollte verhindern, dass sie zum Sprungbrett für westliche Aggression
werden kann
A lecture by John J. Mearsheimer
2022-06-14 en
The causes and consequences of the Ukraine war
▷The Robert Schuman Centre for Advanced Studies
Transcript
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Der Krieg in der Ukraine ist eine mehrdimensionale Katastrophe, die sich in absehbarer Zeit noch erheblich verschlimmern wird.
Wenn ein Krieg erfolgreich ist, wird den Ursachen wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Aber wenn das Ergebnis katastrophal ist, ist es von grösster Bedeutung, zu verstehen, wie es dazu gekommen ist.
↑ 1 Die Menschen wollen wissen:
Wie sind wir in diese schreckliche Situation geraten?
Ich habe dieses Phänomen zweimal in meinem Leben erlebt:
Zuerst im Vietnamkrieg und dann im Irakkrieg.
In beiden Fällen wollten die Amerikaner wissen, wie sich ihr Land so sehr verkalkulieren konnte.
Die Vereinigten Staaten und ihre Nato-Verbündeten haben eine entscheidende Rolle bei den Ereignissen gespielt, die zum Krieg in der Ukraine geführt haben.
Und sie spielen jetzt eine zentrale Rolle bei der Führung dieses Krieges.
Darum ist es angebracht, die Verantwortung des Westens für dieses Unglück zu bewerten.
Ich werde zwei Hauptargumente dafür vorbringen.
Erstens: Die Vereinigten Staaten sind in erster Linie für die Verursachung der Ukraine-Krise verantwortlich.
Damit soll nicht bestritten werden, dass Putin den Krieg begonnen hat und dass er für die russische Kriegsführung verantwortlich ist.
Es soll auch nicht geleugnet werden, dass Amerikas Verbündete eine gewisse Verantwortung tragen, aber sie folgen in der Ukraine weitgehend der Führung Washingtons.
Meine zentrale Behauptung ist, dass die Vereinigten Staaten eine Politik gegenüber der Ukraine vorangetrieben haben, die von Putin und anderen russischen Führern als existenzielle Bedrohung empfunden wird - ein Punkt, den sie seit vielen Jahren immer wieder vorbringen.
Konkret spreche ich von Amerikas Besessenheit, die Ukraine in die Nato aufzunehmen und sie zu einem westlichen Bollwerk an Russlands Grenze zu machen.
Die Regierung Biden war nicht gewillt, diese Bedrohung durch Diplomatie zu beseitigen, und so verpflichteten sich die Vereinigten Staaten im Jahr 2021 erneut, die Ukraine in die Nato aufzunehmen.
Putin reagierte darauf mit dem Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar dieses Jahres.
Zweitens hat die Regierung von Joe Biden auf den Ausbruch des Krieges reagiert, indem sie bei den Massnahmen gegen Russland nachgedoppelt hat.
Washington und seine westlichen Verbündeten sind entschlossen, Russland in der Ukraine zu besiegen und umfassende Sanktionen zu verhängen, um die russische Macht erheblich zu schwächen.
Die Vereinigten Staaten sind nicht ernsthaft an einer diplomatischen Lösung des Krieges interessiert, was bedeutet, dass sich der Krieg wahrscheinlich über Monate, wenn nicht Jahre, hinziehen wird.
Dabei wird der Ukraine, die bereits schwer gelitten hat, noch grösserer Schaden zugefügt werden.
Konkret spreche ich von Amerikas Besessenheit, die Ukraine in die Nato aufzunehmen und sie zu einem westlichen Bollwerk an Russlands Grenze zu machen.
Im Grunde genommen tragen die Vereinigten Staaten dazu bei, die Ukraine auf einen Unglückspfad zu führen.
Ausserdem besteht die Gefahr, dass der Krieg eskaliert, weil die Nato in die Kämpfe hineingezogen wird und Atomwaffen eingesetzt werden könnten.
Wir leben in gefährlichen Zeiten.
Lassen Sie mich nun meine Argumente ausführlicher darlegen.
Ich beginne mit einer Beschreibung der weitverbreiteten Meinung über die Ursachen des Ukraine-Konflikts.
↑ 2 Die konventionelle Weisheit
Im Westen herrscht die feste Überzeugung vor, dass Putin allein für die Ukraine-Krise und sicherlich auch für den anhaltenden Krieg verantwortlich ist.
Ihm werden imperiale Ambitionen nachgesagt.
Er wolle die Ukraine und auch andere Länder erobern, um ein Grossrussland zu schaffen, das eine gewisse Ähnlichkeit mit der ehemaligen Sowjetunion aufweise.
Mit anderen Worten:
Die Ukraine ist Putins erstes Ziel, aber nicht sein letztes.
Oder wie es ein Wissenschaftler ausdrückte:
Putin verfolge «ein finsteres, langgehegtes Ziel: die Ukraine von der Weltkarte zu tilgen».
In Anbetracht von Putins angeblichen Zielen macht es durchaus Sinn, dass Finnland und Schweden der Nato beitreten und das Bündnis seine Streitkräfte in Osteuropa aufstockt.
Schliesslich muss das imperiale Russland in Schach gehalten werden.
Diese Behauptung wird zwar in den Mainstream-Medien und von praktisch allen westlichen Staats- und Regierungschefs immer wieder geäussert, aber es gibt keine Beweise dafür.
Die Belege, die die Verfechter dieser Mehrheitsmeinung vorlegen, haben wenig oder gar keinen Bezug zu Putins Motiven für den Einmarsch in die Ukraine.
Einige betonen zum Beispiel, dass er gesagt habe, die Ukraine sei ein «künstlicher Staat» oder kein «echter Staat».
Solche undurchsichtigen Äusserungen sagen jedoch nichts über die Gründe für seinen Kriegseintritt aus.
Dasselbe gilt für Putins Aussage, er betrachte Russen und Ukrainer als «ein Volk» mit einer gemeinsamen Geschichte.
Andere weisen darauf hin, dass er den Zusammenbruch der Sowjetunion als «die grösste geopolitische Katastrophe des Jahrhunderts» bezeichnete.
Natürlich sagte Putin auch:
«Wer die Sowjetunion nicht vermisst, hat kein Herz.
Wer sie zurückhaben will, hat kein Hirn.»
Andere wiederum verweisen auf eine Rede, in der er erklärte:
«Die moderne Ukraine wurde vollständig von Russland geschaffen, genauer gesagt vom bolschewistischen, kommunistischen Russland.»
Aber wie er in derselben Rede mit Bezug auf die heutige Unabhängigkeit der Ukraine weiter sagte: «
Natürlich können wir die Ereignisse der Vergangenheit nicht ändern, aber wir müssen sie zumindest offen und ehrlich zugeben.»
Um zu belegen, dass Putin die gesamte Ukraine erobern und Russland einverleiben wollte, muss man
erstens nachweisen, dass er dies für ein wünschenswertes Ziel hielt,
zweitens, dass er es für realisierbar hielt,
und drittens, dass er die Absicht hatte, dieses Ziel zu verfolgen.
Es gibt keine Beweise dafür, dass Putin am 24. Februar, als er seine Truppen in die Ukraine schickte, die Absicht hatte, die Ukraine als unabhängigen Staat abzuschaffen und sie zu einem Teil Russlands zu machen.
Tatsächlich gibt es deutliche Hinweise darauf, dass Putin die Ukraine als unabhängiges Land anerkannte:
In seinem Artikel vom 12. Juli 2021 über die russisch-ukrainischen Beziehungen, der von Befürwortern der konventionellen Weisheit oft als Beweis für seine imperialen Ambitionen angeführt wird, sagt er dem ukrainischen Volk:
«Ihr wollt einen eigenen Staat gründen: Ihr seid willkommen!»
Zur Frage, wie Russland die Ukraine behandeln sollte, schreibt er:
«Es gibt nur eine Antwort: mit Respekt.»
Er schliesst seinen langen Artikel mit den folgenden Worten ab:
«Und was die Ukraine sein wird - das müssen ihre Bürger entscheiden.»
Es ist schwer, diese Aussagen mit der Behauptung in Einklang zu bringen, Putin wolle die Ukraine in ein grösseres Russland eingliedern.
In demselben Artikel vom 12. Juli 2021 und erneut in einer wichtigen Rede am 21. Februar dieses Jahres betonte Putin, dass Russland «die neue geopolitische Realität, die nach der Auflösung der UdSSR entstanden ist», akzeptiere.
Am 24. Februar wiederholte er diesen Punkt ein drittes Mal, als er ankündigte, Russland werde in die Ukraine einmarschieren.
Insbesondere erklärte er:
«Wir haben nicht vor, ukrainisches Territorium zu besetzen» und machte deutlich, dass er die ukrainische Souveränität respektiere, aber nur bis zu einem gewissen Punkt:
«Russland kann sich nicht sicher fühlen, sich nicht entwickeln und nicht existieren, wenn es sich einer ständigen Bedrohung durch das Territorium der heutigen Ukraine ausgesetzt sieht.»
Im Grunde genommen war Putin nicht daran interessiert, die Ukraine zu einem Teil Russlands zu machen; er wollte sicherstellen, dass sie nicht zu einem Sprungbrett für eine westliche Aggression gegen Russland wurde,
ein Thema, auf das ich in Kürze näher eingehen werde.
Man könnte argumentieren, dass Putin über seine Motive gelogen hat, dass er versucht hat, seine imperialen Ambitionen zu verschleiern.
Wie sich herausstellt, habe ich ein Buch über Lügen in der internationalen Politik geschrieben - «Why Leaders Lie: The Truth About Lying in International Politics» - und für mich ist klar, dass Putin nicht gelogen hat.
Eine meiner wichtigsten Erkenntnisse ist, dass Staatsoberhäupter sich nicht oft gegenseitig anlügen, sondern eher ihre eigene Öffentlichkeit belügen.
Was Putin anbelangt, so hat er, was auch immer man von ihm halten mag, nicht die Angewohnheit, andere Staatslenker zu belügen.
Obwohl einige behaupten, dass er häufig lügt und man ihm nicht trauen kann, gibt es kaum Beweise dafür, dass er ausländische Zuhörer belügt.
Darüber hinaus hat er in den letzten zwei Jahren bei zahlreichen Gelegenheiten öffentlich dargelegt, wie er über die Ukraine denkt, und er hat immer wieder betont, dass sein Hauptanliegen die Beziehungen der Ukraine zum Westen und insbesondere zur Nato sind.
Er hat nicht ein einziges Mal angedeutet, dass er die Ukraine zu einem Teil Russlands machen wolle.
Sollte dieses Verhalten Teil einer gigantischen Täuschungs-Kampagne sein, so wäre dies ohne Beispiel in der Geschichte.
↑ 3 Putins klar umrissene Ziele
Der vielleicht beste Indikator dafür, dass Putin nicht darauf aus ist, die Ukraine zu erobern und zu absorbieren, ist die militärische Strategie, die Moskau von Beginn des Feldzugs an verfolgt hat:
Das russische Militär hat nicht versucht, die gesamte Ukraine zu erobern.
Das hätte eine klassische Blitzkrieg-Strategie erfordert, die darauf abzielt, die gesamte Ukraine mit gepanzerten Streitkräften, unterstützt durch taktische Luftstreitkräfte, schnell zu überrennen.
Diese Strategie war jedoch nicht durchführbar, da die russische Invasionsarmee nur 190.000 Soldaten umfasste, eine viel zu kleine Truppe dafür, die Ukraine zu erobern und zu besetzen, die nicht nur das grösste Land zwischen dem Atlantischen Ozean und Russland ist, sondern auch eine Bevölkerung von über 40 Millionen hat.
Es überrascht nicht, dass die Russen eine Strategie der begrenzten Ziele verfolgten, die sich darauf konzentrierte, Kiew entweder einzunehmen oder zu bedrohen und einen grossen Teil des Gebiets in der Ost- und Südukraine zu erobern.
Kurz gesagt, Russland war nicht in der Lage, die gesamte Ukraine zu unterwerfen, geschweige denn andere Länder in Osteuropa zu erobern.
Ramzy Mardini, ein Autor und Forscher an der Universität Chicago, führt einen weiteren aufschlussreichen Indikator an, der für die Begrenztheit von Putins Zielen spricht:
Es gibt nämlich keine Anzeichen dafür, dass Russland eine Marionetten-Regierung für die Ukraine vorbereitete, prorussische Führer in Kiew kultivierte oder politische Massnahmen verfolgte, die es ermöglichen würden, das gesamte Land zu besetzen und es schliesslich in Russland zu integrieren.
Um dieses Argument noch einen Schritt weiterzuführen:
Putin und andere russische Führer wissen sicherlich aus dem Kalten Krieg, dass die Besetzung von Ländern im Zeitalter des Nationalismus unweigerlich ein Rezept für endlose Schwierigkeiten ist.
Die Erfahrungen der Sowjetunion in Afghanistan sind ein eklatantes Beispiel für dieses Phänomen, aber noch wichtiger für das vorliegende Thema sind die Beziehungen Moskaus zu seinen Verbündeten in Osteuropa:
Die Sowjetunion unterhielt in dieser Region eine enorme militärische Präsenz und mischte sich in die Politik fast aller dortigen Länder ein.
Diese Verbündeten waren Moskau jedoch häufig ein Dorn im Auge.
Die Sowjetunion schlug 1953 einen grossen Aufstand in Ostdeutschland nieder und marschierte dann 1956 in Ungarn und 1968 in der Tschechoslowakei ein, um diese Länder unter Kontrolle zu halten.
In Polen kam es 1956, 1970 und erneut 1980-1981 zu schweren Unruhen.
Obwohl die polnischen Behörden mit diesen Ereignissen fertig wurden, dienten sie als Erinnerung daran, dass ein Eingreifen notwendig sein könnte.
Albanien, Rumänien und Jugoslawien bereiteten Moskau regelmässig Schwierigkeiten, aber die sowjetische Führung neigte dazu, ihr Fehlverhalten zu tolerieren, da sie aufgrund ihrer Lage weniger wichtig für die Abschreckung der Nato waren.
↑ 4 Was ist mit der heutigen Ukraine?
Aus Putins Aufsatz vom 12. Juli 2021 geht eindeutig hervor, dass er zu diesem Zeitpunkt wusste, dass der ukrainische Nationalismus eine starke Kraft ist und dass der seit 2014 andauernde Bürgerkrieg im Donbass die Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine stark belastet hat.
Er wusste sicherlich, dass Russlands Invasionstruppen von den Ukrainern nicht mit offenen Armen empfangen werden würden und dass es für Russland eine Herkulesaufgabe wäre, die Ukraine zu unterwerfen, wenn es über die notwendigen Kräfte zur Eroberung des gesamten Landes verfügen würde, was nicht der Fall war.
Schliesslich sei darauf hingewiesen, dass kaum jemand das Argument vorgebracht hat, Putin habe imperiale Ambitionen, seit er im Jahr 2000 die Macht übernommen hat - bis zum Ausbruch der Ukraine-Krise am 22. Februar 2014.
Tatsächlich war der russische Staatschef ein geladener Gast auf dem Nato-Gipfel im April 2008 in Bukarest, auf dem das Bündnis ankündigte, dass die Ukraine und Georgien schliesslich Mitglieder werden würden.
Putins Widerstand gegen diese Ankündigung hatte kaum Auswirkungen auf Washington,
da Russland als zu schwach eingeschätzt wurde, um eine weitere Nato-Erweiterung zu verhindern,
genauso wie es zu schwach gewesen war, die Erweiterungswellen von 1999 und 2004 zu stoppen.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Nato-Erweiterung vor Februar 2014 nicht darauf abzielte, Russland einzudämmen.
Angesichts des traurigen Zustands der russischen Militärmacht war Moskau nicht in der Lage, eine revanchistische Politik in Osteuropa zu verfolgen.
Der ehemalige US-Botschafter in Moskau, Michael McFaul, stellt
bezeichnenderweise fest, dass Putins Inbesitznahme der Krim vor dem
Ausbruch der Krise im Jahr 2014 nicht geplant war;
es handelte sich um einen impulsiven Schritt als Reaktion auf den
Putsch, durch den der prorussische Führer der Ukraine gestürzt
worden war.
Kurzum, die Nato-Erweiterung war nicht dazu gedacht, eine russische Bedrohung einzudämmen, sondern war Teil einer umfassenderen Politik, die darauf abzielte, die liberale internationale Ordnung in Osteuropa zu verbreiten und den gesamten Kontinent wie Westeuropa aussehen zu lassen.
Erst als im Februar 2014 die Ukraine-Krise ausbrach, begannen die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten plötzlich, Putin als gefährlichen Führer mit imperialen Ambitionen und Russland als ernsthafte militärische Bedrohung zu bezeichnen, die es einzudämmen gelte.
↑ 5 Was war die Ursache für diesen Wandel?
Diese neue Rhetorik sollte vor allem einem Zweck dienen:
den Westen in die Lage zu versetzen, Putin für den Ausbruch der Unruhen in der Ukraine verantwortlich zu machen.
Und jetzt, da sich die Krise zu einem ausgewachsenen Krieg ausgeweitet hat, muss unbedingt sichergestellt werden, dass er allein für diese katastrophale Wendung der Ereignisse verantwortlich gemacht wird.
Dieses Spiel mit der Schuld erklärt, warum Putin hier im Westen inzwischen weithin als Imperialist dargestellt wird, obwohl es kaum Beweise gibt, die diese Sichtweise stützen.
Die Wurzel der Krise ist das unter amerikanischer Führung stehende Bestreben, die Ukraine zu einem westlichen Bollwerk an den Grenzen Russlands zu machen.
Diese Strategie besteht aus drei Säulen:
die Integration der Ukraine in die EU,
die Umwandlung der Ukraine in eine prowestliche liberale Demokratie
und vor allem die Aufnahme der Ukraine in die Nato.
↑ 6 Warnung des US-Botschafters
Die Strategie wurde auf dem Nato-Jahresgipfel in Bukarest im April 2008 in die Wege geleitet,
als das Bündnis ankündigte, dass die Ukraine und Georgien «Mitglieder werden».
Die russische Führung reagierte sofort mit Empörung und machte deutlich, dass sie diese Entscheidung als existenzielle Bedrohung ansah und nicht die Absicht hatte, eines der beiden Länder der Nato beitreten zu lassen.
Laut einem angesehenen russischen Journalisten geriet Putin «in Rage» und warnte:
«Wenn die Ukraine der Nato beitritt, wird sie dies ohne die Krim und die östlichen Regionen tun.
Sie wird einfach auseinanderfallen.»
Williaam Burns, der heute die CIA leitet, aber zum Zeitpunkt des Bukarester Gipfels US-Botschafter in Moskau war, verfasste ein Memo an die damalige Aussenministerin Condoleezza Rice, das die russische Denkweise in dieser Angelegenheit kurz und bündig beschreibt.
In seinen Worten:
«Der Beitritt der Ukraine zur Nato ist für die russische Elite (nicht nur für Putin) die röteste aller roten Linien.
In den mehr als zweieinhalb Jahren, in denen ich Gespräche mit den wichtigsten russischen Akteuren geführt habe, von Scharfmachern in den dunklen Nischen des Kremls bis hin zu Putins schärfsten liberalen Kritikern, habe ich noch niemanden gefunden, der die Aufnahme der Ukraine in die Nato als etwas anderes betrachtet als einen direkten Angriff auf die russischen Interessen.»
Die Nato, so sagte er, «würde als ein strategischer Fehdehandschuh angesehen werden.
Das Russland von heute wird darauf reagieren.
Die russisch-ukrainischen Beziehungen würden tiefgekühlt ….
Das würde einen fruchtbaren Boden für russische Einmischungen auf der Krim und in der Ostukraine schaffen».
Burns war natürlich nicht der einzige politische Entscheidungsträger, der erkannte, dass die Aufnahme der Ukraine in die Nato mit Gefahren verbunden war.
Auf dem Bukarester Gipfel sprachen sich sowohl die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel als auch der französische Präsident Nicolas Sarkozy gegen eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine aus, weil sie wussten, dass dies Russland alarmieren und verärgern würde.
Merkel erklärte kürzlich ihre Ablehnung:
«Ich war mir sehr sicher, […] dass Putin das nicht einfach so geschehen lassen wird. Aus seiner Sicht wäre das eine Kriegserklärung.»
Die Bush-Regierung kümmerte sich jedoch wenig um Moskaus «hellste aller roten Linien» und setzte die französischen und deutschen Staats- und Regierungschefs unter Druck, einer öffentlichen Erklärung zuzustimmen, in der festgehalten wurde, dass die Ukraine und Georgien schliesslich dem Bündnis beitreten würden.
Es überrascht nicht, dass die unter amerikanischer Führung unternommenen Anstrengungen zur Integration Georgiens in die Nato im August 2008 - vier Monate nach dem Bukarester Gipfel - zu einem Krieg zwischen Georgien und Russland führten.
Dennoch setzten die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten ihre Pläne fort, die Ukraine zu einer westlichen Bastion an den Grenzen Russlands zu machen.
Diese Bemühungen lösten schliesslich im Februar 2014 eine schwere Krise aus, nachdem ein von den USA unterstützter Aufstand den prorussischen Präsidenten der Ukraine, Wiktor Janukowitsch, zur Flucht veranlasst hatte.
Er wurde durch den proamerikanischen Premierminister Arsenij Jazenjuk ersetzt.
Als Reaktion darauf beschlagnahmte Russland die Krim von der Ukraine
und trug dazu bei, einen Bürgerkrieg zwischen prorussischen Separatisten und der ukrainischen Regierung in der ostukrainischen Region Donbass anzuheizen.
Man hört oft das Argument, dass die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten in den acht Jahren zwischen dem Ausbruch der Krise im Februar 2014 und dem Beginn des Krieges im Februar 2022 der Aufnahme der Ukraine in die Nato kaum Beachtung geschenkt hätten.
Das Thema sei praktisch vom Tisch, und daher könne die Nato-Erweiterung keine wichtige Ursache für die Eskalation der Krise im Jahr 2021 und den anschliessenden Ausbruch des Krieges Anfang dieses Jahres gewesen sein.
Diese Argumentation ist falsch.
Die westliche Reaktion auf die Ereignisse von 2014 bestand vielmehr darin, die bestehende Strategie nachzudoppeln und die Ukraine noch enger an die Nato zu binden.
Die Alliaanz begann 2014 mit der Ausbildung des ukrainischen Militärs und stellte in den folgenden acht Jahren durchschnittlich 10.000 ausgebildete Soldaten pro Jahr zur Verfügung.
Im Dezember 2017 beschloss die Trump-Administration, Kiew mit «Verteidigungswaffen» auszustatten.
Andere Nato-Länder schlossen sich bald an und lieferten noch mehr Waffen an die Ukraine.
Das ukrainische Militär begann auch, an gemeinsamen Militärübungen mit Nato-Kräften teilzunehmen.
↑ 7 Militärparaden vor Russlands Augen
Im Juli 2021 veranstalteten Kiew und Washington gemeinsam die Operation
Sea Breeze, eine Marineübung im Schwarzen Meer, an der Seestreitkräfte aus 31 Ländern teilnahmen und die direkt gegen Russland gerichtet war.
Zwei Monate später, im September 2021, führte die ukrainische Armee die Übung Rapid Trident 21 durch,
die von der US-Armee als «jährliche Übung zur Verbesserung der Interoperabilität zwischen verbündeten Nationen und Partnerstaaten bezeichnet wird, um zu zeigen, dass die Einheiten bereit sind, auf jede Krise zu reagieren».
Die Bemühungen der Nato, das ukrainische Militär zu bewaffnen und auszubilden, erklären zu einem guten Teil, warum es sich im laufenden Krieg so gut gegen die russischen Streitkräfte behaupten konnte.
Eine Schlagzeile im Wall Street Journal lautete:
«Das Geheimnis des militärischen Erfolgs der Ukraine:
Jahrelange Nato-Ausbildung».
Zusätzlich zu den laufenden Bemühungen der Nato, das ukrainische Militär zu einer schlagkräftigeren Streitmacht zu machen, änderte sich 2021 auch die Politik im Zusammenhang mit der Mitgliedschaft der Ukraine in der Nato und ihrer Integration in den Westen.
Sowohl in Kiew als auch in Washington herrschte neue Begeisterung für die Verfolgung dieser Ziele:
Präsident Selenskyj, der nie viel Enthusiasmus für einen Nato-Beitritt der Ukraine gezeigt hatte und im März 2019 auf einer Plattform gewählt wurde, die zur Zusammenarbeit mit Russland bei der Beilegung der anhaltenden Krise aufrief,
änderte Anfang 2021 seinen Kurs und begrüsste nicht nur die Nato-Erweiterung, sondern verfolgte auch eine harte Linie gegenüber Moskau.
Er unternahm eine Reihe von Schritten - darunter die Schliessung prorussischer Fernsehsender und die Anklage eines engen Freundes Putins wegen Hochverrats -, die Moskau mit Sicherheit verärgern würden.
Präsident Biden, der im Januar 2021 ins Weisse Haus einzog, hatte sich seit langem für die Aufnahme der Ukraine in die Nato eingesetzt und war auch gegenüber Russland ein Superfalke.
Es überrascht nicht, dass die Nato am 14. Juni 2021 auf ihrem jährlichen Gipfel in Brüssel das folgende Communiqué veröffentlichte:
«Wir bekräftigen den auf dem Gipfeltreffen in Bukarest 2008 gefassten Beschluss, dass die Ukraine Mitglied des Bündnisses wird, wobei der Aktionsplan zur Mitgliedschaft (MAP) ein integraler Bestandteil des Prozesses ist; wir bekräftigen alle Elemente dieses Beschlusses sowie späterer Beschlüsse, einschliesslich der Tatsache, dass jeder Partner nach seinen eigenen Verdiensten beurteilt werden wird.
Wir unterstützen nachdrücklich das Recht der Ukraine, ihre Zukunft und ihren aussenpolitischen Kurs ohne Einmischung von aussen selbst zu bestimmen.»
Am 1. September 2021 besuchte Selenskyj das Weisse Haus, wo Biden klarstellte, dass die Vereinigten Staaten «fest entschlossen» seien, «die euro-atlantischen Bestrebungen der Ukraine zu unterstützen».
Am 10. November 2021 unterzeichneten Aussenminister Antony Blinken und sein ukrainischer Amtskollege Dmytro Kuleba ein wichtiges Dokument, die «Charta der strategischen Partnerschaft zwischen den USA und der Ukraine».
Das Ziel beider Parteien, so heisst es in dem Dokument, ist es, «das Engagement für die Durchführung tiefgreifender und umfassender Reformen in der Ukraine zu unterstreichen, die für eine vollständige Integration in die europäischen und euro-atlantischen Institutionen erforderlich sind».
Dieses Dokument stützt sich nicht nur auf die von den Präsidenten Selenskyj und Biden gemachten Zusagen zur Stärkung der strategischen Partnerschaft zwischen der Ukraine und den USA, sondern bekräftigt auch das Engagement der USA für die Bukarester Gipfelerklärung von 2008.
Kurzum, es besteht kaum ein Zweifel daran, dass sich die Ukraine seit Anfang 2021 rasch auf einen Nato-Beitritt zubewegt.
Dennoch argumentieren einige Befürworter dieser Politik, dass Moskau nicht besorgt sein sollte, da die Nato ein Verteidigungs-Bündnis sei und keine Bedrohung für Russland darstelle.
Aber das ist nicht die Meinung Putins und anderer russischer Politiker über die Nato, und es kommt darauf an, was sie denken.
Es steht ausser Frage, dass der Beitritt der Ukraine zur Nato für Moskau die «röteste aller roten Linien» blieb.
Um dieser wachsenden Bedrohung zu begegnen, stationierte Putin zwischen Februar 2021 und Februar 2022 immer mehr russische Truppen an der Grenze der Ukraine.
Sein Ziel war es, Biden und Selenskyj zu zwingen, ihren Kurs zu ändern und ihre Bemühungen um eine Integration der Ukraine in den Westen zu stoppen.
↑ 8 Moskaus Ultimatum und Monroe-Doktrin
Am 17. Dezember 2021 richtete Moskau getrennte Schreiben an die Regierung Biden und die Nato und forderte eine schriftliche Garantie,
dass:
1) die Ukraine nicht der Nato beitritt,
2) keine Offensivwaffen in der Nähe der russischen Grenzen stationiert werden und
3) die seit 1997 nach Osteuropa verlegten Nato-Truppen und -Ausrüstungen wieder nach Westeuropa verlegt werden.
Putin gab in dieser Zeit zahlreiche öffentliche Erklärungen ab, die keinen Zweifel daran liessen, dass er die Nato-Erweiterung in der Ukraine als existenzielle Bedrohung ansah.
In einer Rede vor dem Vorstand des Verteidigungsministeriums am 21. Dezember 2021 erklärte er:
«Was sie in der Ukraine tun oder zu tun versuchen oder planen, findet nicht Tausende von Kilometern von unserer Landesgrenze entfernt statt.
Es geschieht direkt vor unserer Haustür. Sie müssen verstehen, dass wir uns einfach nirgendwo mehr hin zurückziehen können.
Glauben sie wirklich, dass wir diese Bedrohungen nicht wahrnehmen?
Oder glauben sie, dass wir tatenlos zusehen werden, wie Bedrohungen für Russland entstehen?»
Zwei Monate später, auf einer Pressekonferenz am 22. Februar 2022, nur wenige Tage vor Kriegsbeginn, sagte Putin:
«Wir sind kategorisch dagegen, dass die Ukraine der Nato beitritt, weil dies eine Bedrohung für uns darstellt, und wir haben Argumente, die dies unterstützen.
Ich habe in diesem Saal wiederholt darüber gesprochen.»
Dann machte er deutlich, dass er anerkenne, dass die Ukraine de facto Mitglied der Nato werde.
Die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten, sagte er, «pumpen die derzeitigen Kiewer Behörden weiterhin mit modernen Waffentypen voll».
Er fuhr fort, dass Moskau, wenn dies nicht gestoppt werde, «mit einem bis an die Zähne bewaffneten <Anti-Russland> dastehen würde.
Das ist völlig inakzeptabel.»
Putins Logik dürfte für die Amerikaner, die seit langem der Monroe-Doktrin verpflichtet sind, die besagt,
dass keine entfernte Grossmacht ihre militärischen Kräfte in der westlichen Hemisphäre stationieren darf, vollkommen einleuchtend sein.
Ich möchte anmerken, dass es in allen öffentlichen Äusserungen Putins in den Monaten vor dem Krieg nicht den geringsten Hinweis darauf gibt, dass er die Eroberung der Ukraine und ihre Eingliederung in Russland in Erwägung zog, geschweige denn weitere Länder in Osteuropa angreifen wollte.
Auch andere führende russische Politiker - darunter der Verteidigungsminister, der Aussenminister, der stellvertretende Aussenminister und der russische Botschafter in Washington - betonten die zentrale Bedeutung der Nato-Erweiterung als Auslöser der Ukraine-Krise.
Aussenminister Sergei Lawrow brachte es auf einer Pressekonferenz am 14. Januar 2022 auf den Punkt, als er sagte:
«Der Schlüssel zu allem ist die Garantie, dass die Nato nicht nach Osten expandiert.»
Dennoch scheiterten die Bemühungen Lawrows und Putins, die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten dazu zu bringen, ihre Bemühungen aufzugeben, die Ukraine zu einem westlichen Bollwerk an der Grenze Russlands zu machen, völlig.
Aussenminister Antony Blinken reagierte auf die russischen Forderungen von Mitte Dezember mit der schlichten Aussage:
«Es gibt keine Veränderung.
Es wird keine Änderung geben.»
Daraufhin startete Putin eine Invasion in der Ukraine, um die Bedrohung zu beseitigen, die er in der Nato sah.
↑ 9 Wo stehen wir jetzt, und wo gehen wir hin?
Der Krieg in der Ukraine wütet nun seit fast vier Monaten.
Ich möchte nun einige Überlegungen zu den bisherigen Ereignissen anstellen und aufzeigen, wohin sich der Krieg entwickeln könnte.
Ich werde drei spezifische Themen ansprechen:
1) die Folgen des Krieges für die Ukraine,
2) die Aussichten auf eine Eskalation einschliesslich einer nuklearen Eskalation - und
3) die Aussichten auf eine Beendigung des Krieges in absehbarer Zukunft.
Dieser Krieg ist für die Ukraine eine Katastrophe ohnegleichen.
Wie ich bereits erwähnte, machte Putin 2008 deutlich, dass Russland die
Ukraine zerstören würde, um sie am Beitritt zur Nato zu hindern.
Dieses Versprechen löst er jetzt ein.
Die russischen Streitkräfte haben 20 Prozent des ukrainischen Territoriums erobert und viele ukrainische Städte und Ortschaften zerstört oder schwer beschädigt.
Mehr als 6,5 Millionen Ukrainer sind aus dem Land geflohen, und mehr als 8 Millionen wurden innerhalb des Landes vertrieben.
Viele Tausende von Ukrainern - darunter auch unschuldige Zivilisten - sind tot oder schwer verwundet, und die ukrainische Wirtschaft liegt in Trümmern.
Die Weltbank schätzt, dass die ukrainische Wirtschaft im Laufe des Jahres 2022 um fast 50 Prozent schrumpfen wird.
Gemäss Schätzungen wurden der Ukraine Schäden in Höhe von rund 100 Milliaarden Dollar zugefügt, und der Wiederaufbau des Landes wird fast eine Billion Dollar erfordern.
In der Zwischenzeit benötigt Kiew jeden Monat etwa 5 Milliaarden Dollar an Hilfsgeldern, nur um die Regierung am Laufen zu halten.
Ausserdem besteht wenig Hoffnung, dass die Ukraine in absehbarer Zeit ihre Häfen am Asowschen und Schwarzen Meer wieder nutzen kann.
Vor dem Krieg wurden rund 70 Prozent aller ukrainischen Exporte und Importe - und 98 Prozent der Getreideexporte - über diese Häfen abgewickelt.
Dies ist die Ausgangssituation nach weniger als vier Monaten Kampfhandlungen.
Es ist geradezu beängstigend, sich vorzustellen, wie die Ukraine aussehen wird, wenn sich dieser Krieg noch ein paar Jahre hinzieht.
↑ 10 Kein Ende in Sicht
Wie stehen also die Aussichten für die Aushandlung eines Friedensabkommens und die Beendigung des Krieges in den nächsten Monaten?
Leider muss ich sagen, dass ich keine Möglichkeit sehe, diesen Krieg in absehbarer Zeit zu beenden, eine Ansicht, die von prominenten politischen Entscheidungsträgern wie General Mark Milley, dem Vorsitzenden des JCS, und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg geteilt wird.
Der Hauptgrund für meinen Pessimismus ist, dass sowohl Russland als auch die Vereinigten Staaten fest entschlossen sind, den Krieg zu gewinnen, und es unmöglich ist, eine Vereinbarung zu treffen, bei der beide Seiten gewinnen.
Genauer gesagt liegt der Schlüssel zu einer Einigung aus russischer Sicht darin, die Ukraine zu einem neutralen Staat zu machen und damit die Aussicht auf eine Eingliederung Kiews in den Westen zu beenden.
Dieses Ergebnis ist jedoch für die Regierung Biden und einen grossen Teil des amerikanischen aussenpolitischen Establishments inakzeptabel, da es einen Sieg für Russland bedeuten würde.
Die ukrainische Führung hat natürlich eine Vertretung, und man könnte hoffen, dass sie auf eine Neutralisierung drängen wird, um ihrem Land weiteren Schaden zu ersparen.
Tatsächlich erwähnte Selenskyj diese Möglichkeit in den ersten Tagen des Krieges kurz, hat sie aber nie ernsthaft verfolgt.
Die Chancen, dass Kiew auf eine Neutralisierung drängt, sind jedoch gering, da die Ultranationalisten in der Ukraine, die über erhebliche politische Macht verfügen, keinerlei Interesse daran haben, den Forderungen Russlands nachzugeben, insbesondere nicht denen, die die politische Ausrichtung der Ukraine gegenüber der Aussenwelt vorschreiben.
Die Regierung Biden und die Länder an der Ostflanke der Nato - wie Polen und die baltischen Staaten - werden die Ultranationalisten der Ukraine in dieser Frage wahrscheinlich unterstützen.
Erschwerend kommt hinzu, dass Russland seit Beginn des Krieges grosse Teile des ukrainischen Territoriums erobert hat und wie es mit der Krim weitergehen soll.
Es ist schwer vorstellbar, dass Moskau das ukrainische Territorium, das es jetzt besetzt hält, freiwillig aufgibt, geschweige denn vollständig, da Putins territoriale Ziele heute wahrscheinlich nicht die gleichen sind wie vor dem Krieg.
Gleichzeitig ist es ebenso schwer vorstellbar, dass ein ukrainischer Staatschef einem Abkommen zustimmt, das Russland erlaubt, ukrainisches Territorium zu behalten, ausser vielleicht die Krim.
Ich hoffe, dass ich falsch liege, aber deshalb sehe ich kein Ende dieses ruinösen Krieges in Sicht.
Lassen Sie mich nun auf die Frage der Eskalation eingehen.
Unter den Wissenschaftlern im Bereich der internationalen Beziehungen ist weithin anerkannt, dass bei langwierigen Kriegen eine starke Tendenz zur Eskalation besteht.
Mit der Zeit können andere Länder in den Kampf hineingezogen werden, und das Ausmass der Gewalt wird wahrscheinlich zunehmen.
Die Gefahr, dass dies im Ukraine-Krieg geschieht, ist real.
Es besteht die Gefahr, dass die Vereinigten Staaten und ihre Nato-Verbündeten in die Kämpfe hineingezogen werden, was sie bis jetzt vermeiden konnten, obwohl sie bereits einen Stellvertreterkrieg gegen Russland führen.
Es besteht auch die Möglichkeit, dass in der Ukraine Atomwaffen eingesetzt werden
und dies sogar zu einem nuklearen Schlagabtausch zwischen Russland und den Vereinigten Staaten führen könnte.
Der Grund dafür, dass es zu diesen Ergebnissen kommen könnte, liegt darin, dass für beide Seiten so viel auf dem Spiel steht, dass sich keine Seite eine Niederlage leisten kann.
Wie ich bereits betont habe, sind Putin und seine Getreuen der Ansicht, dass der Beitritt der Ukraine zum Westen eine existenzielle Bedrohung für Russland darstellt, die beseitigt werden muss.
In der Praxis bedeutet das, dass Russland seinen Krieg in der Ukraine gewinnen muss.
Eine Niederlage ist inakzeptabel.
Die Regierung Biden hingegen hat betont, dass ihr Ziel nicht nur darin besteht, Russland in der Ukraine entscheidend zu besiegen, sondern auch, der russischen Wirtschaft mit Sanktionen massiven Schaden zuzufügen.
Verteidigungsminister Lloyd Austin hat betont, dass das Ziel des Westens darin besteht, Russland so weit zu schwächen, dass es nicht mehr in die Ukraine einmarschieren kann.
Die Biden-Administration hat es sich zum Ziel gesetzt, Russland aus dem Kreis der Grossmächte zu verdrängen.
Gleichzeitig hat Präsident Biden selbst Russlands Krieg in der Ukraine als «Völkermord» bezeichnet und Putin als «Kriegsverbrecher» beschuldigt, dem nach dem Krieg ein «Kriegsverbrecherprozess» gemacht werden sollte.
Eine solche Rhetorik ist kaum dafür geeignet, über ein Ende des Krieges zu verhandeln.
Denn wie soll man mit einem völkermordenden Staat verhandeln?
Die amerikanische Politik hat zwei wichtige Konsequenzen:
Zunächst einmal verstärkt sie die existenzielle Bedrohung, der Moskau in diesem Krieg ausgesetzt ist, und macht es wichtiger denn je, dass sie sich in der Ukraine durchsetzt.
Gleichzeitig bedeutet dies, dass die Vereinigten Staaten fest entschlossen sind, dafür zu sorgen, dass Russland den Krieg verliert.
Die Regierung Biden hat inzwischen so viel in den Ukraine-Krieg investiert - sowohl materiell als auch rhetorisch -, dass ein russischer Sieg eine verheerende Niederlage für Washington bedeuten würde.
Es ist klar, dass nicht beide Seiten gewinnen können.
Ausserdem besteht die ernsthafte Möglichkeit, dass eine Seite anfängt, schwer zu verlieren.
Wenn die amerikanische Politik Erfolg hat und die Russen auf dem Schlachtfeld gegen die Ukrainer verlieren, könnte Putin zu Atomwaffen greifen, um die Situation zu retten.
Die Direktorin des US-Geheimdienstes, Avril Haines, erklärte im Mai vor dem Streitkräfte-Ausschuss des Senats, dass dies eine der beiden Situationen sei, die Putin zum Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine veranlassen könnte.
Diejenigen unter Ihnen, die dies für unwahrscheinlich halten, sollten sich daran erinnern, dass die Nato während des Kalten Krieges unter ähnlichen Umständen den Einsatz von Atomwaffen plante.
Sollte Russland in der Ukraine Atomwaffen einsetzen, ist es unmöglich, zu sagen, wie die Regierung Biden reagieren würde, aber sie stünde sicherlich unter grossem Druck, Vergeltung zu üben, was die Möglichkeit eines Atomkriegs zwischen den Grossmächten erhöhen würde.
Hier ist ein perverses Paradoxon im Spiel:
Je erfolgreicher die USA und ihre Verbündeten bei der Durchsetzung ihrer Ziele sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass es zu einem Atomkrieg kommt.
Drehen wir den Spiess um und fragen uns, was passiert, wenn die Vereinigten Staaten und ihre Nato-Verbündeten auf eine Niederlage zusteuern, was effektiv bedeutet, dass die Russen das ukrainische Militär in die Schranken weisen und die Regierung in Kiew ein Friedensabkommen aushandelt, um so viel wie möglich vom Land zu retten.
In diesem Fall wäre der Druck auf die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten gross, sich noch stärker in die Kämpfe einzumischen.
Es ist nicht wahrscheinlich, aber durchaus möglich, dass amerikanische oder vielleicht polnische Truppen in die Kämpfe hineingezogen werden, was bedeuten würde, dass sich die Nato buchstäblich im Krieg mit Russland befindet.
Dies ist nach Avril Haines das andere Szenario, bei dem die Russen zu Atomwaffen greifen könnten.
Es ist schwierig, genau zu sagen, wie sich die Ereignisse entwickeln werden, wenn dieses Szenario eintritt, aber es steht ausser Frage, dass es ein ernsthaftes Potenzial für eine Eskalation, einschliesslich einer nuklearen Eskalation, geben wird.
Die blosse Möglichkeit eines solchen Ergebnisses sollte Ihnen einen Schauer über den Rücken jagen.
Dieser Krieg wird wahrscheinlich noch andere katastrophale Folgen haben, auf die ich aus Zeitgründen nicht näher eingehen kann.
Es gibt zum Beispiel Grund zu der Annahme, dass der Krieg zu einer weltweiten Nahrungsmittelkrise führen wird, in der viele Millionen Menschen sterben werden.
Der Präsident der Weltbank, David Malpass, argumentiert, dass wir bei einer Fortsetzung des Krieges in der Ukraine mit einer globalen Nahrungsmittelkrise konfrontiert sein werden, die eine «menschliche Katastrophe» darstellt.
Darüber hinaus sind die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen so stark vergiftet, dass es viele Jahre dauern wird, sie zu reparieren.
In der Zwischenzeit wird diese tiefgreifende Feindseligkeit die Instabilität auf der ganzen Welt, vor allem aber in Europa, anheizen.
Einige werden sagen, dass es einen Silberstreif am Horizont gibt:
Die Beziehungen zwischen den westlichen Ländern haben sich durch den Ukraine-Krieg deutlich verbessert.
Das stimmt zwar im Moment, aber unter der Oberfläche gibt es tiefe Risse, die sich mit der Zeit zwangsläufig wieder auftun werden.
So werden sich beispielsweise die Beziehungen zwischen den Ländern Ost- und Westeuropas mit zunehmender Dauer des Krieges wahrscheinlich verschlechtern, da ihre Interessen und Perspektiven in Bezug auf den Konflikt nicht die gleichen sind.
Schliesslich schadet der Konflikt der Weltwirtschaft schon jetzt in erheblichem Masse, und diese Situation wird sich mit der Zeit wahrscheinlich noch verschlimmern.
Jamie Dimon, der CEO von JP Morgan Chase, sagt, wir sollten uns auf einen wirtschaftlichen «Hurrikan» einstellen.
Wenn er recht hat, werden sich diese wirtschaftlichen Erschütterungen auf die Politik aller westlichen Länder auswirken, die liberale Demokratie untergraben und ihre Gegner auf der linken und rechten Seite stärken.
Die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges werden nicht nur den Westen, sondern Länder auf der ganzen Welt betreffen.
Wie die Uno in einem erst letzte Woche veröffentlichten Bericht feststellte:
«Die Auswirkungen des Konflikts reichen weit über seine Grenzen hinaus.
Der Krieg hat in all seinen Dimensionen eine globale Lebenskostenkrise verschärft, wie es sie seit mindestens einer Generation nicht mehr gegeben hat, und gefährdet Leben, Lebensgrundlagen und unser Streben nach einer besseren Welt bis 2030.»
↑ 11 Washington hat die Ukraine auf die Schlachtbank geführt
Kurz gesagt, der anhaltende Konflikt in der Ukraine ist eine kolossale Katastrophe, die, wie ich zu Beginn meines Vortrags feststellte, Menschen auf der ganzen Welt veranlassen wird, nach den Ursachen zu suchen.
Diejenigen, die an Fakten und Logik glauben, werden schnell feststellen, dass die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten die Hauptverantwortung für dieses Zugunglück tragen.
Die Entscheidung vom April 2008, die Ukraine und Georgien in die Nato aufzunehmen, war dazu bestimmt, zu einem Konflikt mit Russland zu führen.
Die Bush-Regierung war der Hauptverantwortliche für diese verhängnisvolle Entscheidung, aber die Regierungen Obama, Trump und Biden haben diese Politik auf Schritt und Tritt bekräftigt, und Amerikas Verbündete sind dem Beispiel Washingtons pflichtbewusst gefolgt.
Obwohl die russische Führung unmissverständlich klarstellte, dass die Aufnahme der Ukraine in die Nato eine Überschreitung der «klarsten aller roten Linien» bedeuten würde, weigerten sich die Vereinigten Staaten, auf die tiefsten Sicherheitsbedenken Russlands einzugehen, und setzten sich stattdessen unerbittlich dafür ein, die Ukraine zu einem westlichen Bollwerk an Russlands Grenze zu machen.
Die tragische Wahrheit ist, dass es heute wahrscheinlich keinen Krieg in der Ukraine gäbe
und die Krim immer noch Teil der Ukraine wäre,
wenn der Westen nicht die Nato-Erweiterung in der Ukraine vorangetrieben hätte.
Im Grunde genommen hat Washington die zentrale Rolle dabei gespielt, die Ukraine auf den Weg der Zerstörung zu führen.
Die Geschichte wird die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten für ihre bemerkenswert törichte Politik gegenüber der Ukraine hart bestrafen.
↑ Ende/Nächster Artikel
↑ 2022-07-18
Politik-Updates
Weltwoche / Roger Köppel: Vortrag
2022-07-18 de
«Schweiz: ja oder nein? Krieg, Frieden, Neutralität»
▷Videokanal
▶Neutralität: Schweiz │ ▶Schweiz: Neutralität
↑ 2022-07-15
Die Weltwoche / Pierre Heumann
2022-07-16 de
Die EU will ihre Abhängigkeit von russischer Energie reduzieren.
Wie realistisch ist das Vorhaben? Wie hoch ist der Preis?
Russische Importe machen fast 25 Prozent des Energie-Bedarfs der EU aus
und deckten im vergangenen Jahr 40 Prozent ihres Erdgas-Konsums.
Jetzt will die EU bis zum Winter zwei Drittel des russischen Gases ersetzen.
Doch der schnellen Ablösung der Energie aus Russland stellen sich etliche Hindernisse entgegen.
Problem 1: Atomkraftwerke.
Frankreich, der grösste Stromexporteur Europas, steckt in Schwierigkeiten:
Wegen der Hitzewelle fahren mehrere Kernkraft-Reaktoren die Produktion zurück.
Flüsse, die für die Kühlung der Reaktoren unerlässlich sind, trocknen aus.
Abschaltungen von AKWs zeichnen sich zudem aufgrund von Korrosions-Problemen an Sicherheitssystemen ab, die in einigen Reaktoren aufgetreten sind.
Die Ausfälle bei der Electricité de France haben die französische Atomstromproduktion auf den niedrigsten Stand seit fast dreissig Jahren sinken lassen.
Anstatt riesige Strommengen nach Grossbritannien, Italien und andere europäische Länder zu liefern, die vom russischen Öl abhängig sind, könnte Frankreich in diesem Winter Strom importieren müssen.
Auch in anderen Ländern werden AKWs kurzfristig russische Energie nicht ersetzen.
Weil Energie aus Kernkraft während Jahrzehnten medial und politisch schlechtgemacht worden ist, hat die Industrie einen grossen Teil ihrer Expertise verloren.
In Deutschland fordern Ökonomen deshalb, den Ausstieg aus der Kernenergie zu verschieben.
Die drei noch verbliebenen Atomkraftwerke sollen nicht stillgelegt werden, um die Abhängigkeit von russischen Energie-Lieferungen zu reduzieren.
Problem 2: Alternative Energien.
Ihr quantitativer Anteil im Energiemix ist noch bescheiden - trotz enormer Subventionen.
Die Erneuerbaren decken in den 27 EU-Ländern nur 22 Prozent des Energieverbrauchs ab.
Für eine rasche Umstellung auf Sonnen- oder Windkraft müsste Europa Materialien wie Kupfer, Lithium und Kobalt abbauen respektive importieren, die für alternative Energie-Technologien nötig sind.
Experten erwarten bei diesen Rohstoffen weitere Preissteigerungen.
Zudem ist die Versorgungskette mit der weltweit steigenden Nachfrage nach erneuerbaren Energien überfordert.
Problem 3: Fossile Brennstoffe.
Das WEF erwartet, dass die EU in den nächsten fünf bis zehn Jahren etwa 5 Prozent mehr Kohle
- einen der umweltschädlichsten Brennstoffe - für die Stromerzeugung verbrennen wird, um ihre russischen Öl- und Gasimporte einzuschränken oder auf sie zu verzichten.
Green Deal hin oder her:
Deutschland könnte seine stillgelegten Kohle- und Ölkraftwerke wieder in Betrieb nehmen,
und Polen hat bereits klargemacht, dass es künftig vermehrt auf Kohle setzen wird.
Problem 4: Andere Energielieferanten.
Brüssel hat eine Vereinbarung mit Ägypten und Israel über LNG-Exporte aus dem östlichen Mittelmeer unterzeichnet.
Zudem arbeitet die EU-Kommission auch mit Energielieferanten wie den USA, Katar und Aserbaidschan zusammen.
Doch die geografische Diversifizierung bedeutet deutlich höhere Kosten für die Energieversorgung.
Problem 5: Energie sparen.
Die vier grössten Fraktionen im Europäischen Parlament schlagen vor, das Effizienzziel
bis 2030 auf 14,5 Prozent zu erhöhen,
während im letzten Jahr noch von 9 Prozent die Rede war.
Die bisherige Erfahrung zeigt allerdings, dass sich derart ambitiöse Energiespar-Ziele kurzfristig nicht realisieren lassen.
↑ 2022-07-15
Politik-Updates
Weltwoche Daily CH 2022-07-15
Bruchpilot Berset: Das Endspiel.
Sri Lanka: Opfer der Grünen.
UBS: Iqbal Khan, Hoffnungsträger. Frieden mit Putin? San Francisco:
Glanz und Elend
Putin: Soll man mit ihm verhandeln oder
soll man diesen krieg bis zur bitteren Neige weiterführen
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↑ 2022-07-15
Politik-Updates
Weltwoche Daily DE 2022-07-15
Putin: Schlimmer als Hitler?
↑ 2022-07-15
Energie-Updates
↑ 2022-07-15
Politik-Updates
Die Weltwoche / Oliver Stock
2022-07-15 de
Deutsche Exporte nach Russland nehmen zu: Was bringen Sanktionen, die nur zur Hälfte umgesetzt werden?
Zahlen gelten als unbestechlich..
Und deswegen gibt die Zahl, die das Statistische Bundesamt jüngst zu den Handelsbeziehungen mit Russland bekanntgegeben hat, wirklich zu denken:
Trotz Sanktionen kletterten im blutigen Kriegsmonat Mai die deutschen Exporte nach Russland im Vergleich zum ebenso blutigen Kriegsmonat April um 35,6 Prozent.
Zwei Branchen sind dafür verantwortlich:
die Pharmaindustrie und der Maschinenbau.
Das Erste mag angehen:
Pillen und Tropfen unterliegen keinen Sanktionen.
Bayer, Merck und Co. haben das durchgesetzt im Sinne der Gesundheit der Menschen in Russland.
Die Pharma-Industrie schafft es eben, in allen Lebenslagen auf ihre Kosten zu kommen.
Dass der deutsche Maschinenbau allerdings ebenfalls liefert, zeigt, dass dort echte Begabungen am Werk sind:
Die Maschinenbauer haben im Mai Waren für 279,9 Millionen Euro nach Russland geliefert.
Das ist zwar nur die Hälfte von dem, was letztes Jahr floss, aber dennoch: Hut ab.
Offenbar sind die Maschinenbauer kreativ im Aufspüren von Schlupflöchern.
Interessant wäre die Antwort auf die Frage, was Sanktionen bringen, die nur zur Hälfte umgesetzt werden.
Wahrscheinlich wäre die Reaktion eine Gegenfrage:
Was haben denn die Sanktionen bisher überhaupt gebracht?
Den Krieg in der Ukraine haben sie jedenfalls nicht beendet.
Eine Krise im Westen aber, das haben sie ausgelöst.
↑ 2022-07-14
Energie-Updates
Bild / Prof. Dr. Fritz Vahrenholt bei Viertel nach Acht
2022-07-14 de
"Warum fördern wir nicht eigenes Erdgas?"
▷Bild Videos
Der ehemalige Umweltsenator Hamburgs und Energieexperte Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (SPD) fordert endlich Klartext bei der Energiekrise
"Wir müssen auf Russland zugehen, so schmerzhaft das auch ist.
Ein kaputtes Deutschland nutzt der Ukraine auch nichts.
Robert Habeck weiß, dass es brennt und bemüht sich um Alternativen.
Er sorgt dafür, dass die Nord Stream 1 Turbine an Russland geliefert wird.
Unterm Strich:
wenn wir jetzt nichts machen, droht größter Schaden für Deutschland.
Zudem müssen wir jetzt alle Energieträger ausschöpfen, die wir selbst haben,
von Kohle,
Schiefergas
bis hin zu Atomkraft.
Sonst droht dem Land der Blackout und sehr viele Menschen werden im Winter frieren."
↑ 2022-07-13
Energie-Updates
Bild / Björn Jotzo bei Viertel nach Acht
2022-07-13 de
Fracking statt Frieren:
"Wir sind in einer Notlage"
▷Bild Videos
"Der FDP-Politiker Björn Jotzo macht sich ernsthafte Sorgen um die Energieversorgung Deutschlands.
Er sagt: "Im Winter droht eine Katastrophe!
Wenn sich nicht schnell etwas ändert, wird nicht nur die Industrie stillstehen, sondern auch unsere Heizungen könnten kalt bleiben.
Trotzdem bestimmt ein ideologiegetriebenes Klein-Klein die Energiepolitik.
Das muss ein Ende haben!
Wir brauchen keine Denkverbote, sondern Energie.
Kernenergie,
Fracking,
Wasserstoff,
Kernfusion
- alles muss jetzt auf den Tisch!"
↑ 2022-07-13
Politik-Updates
Weltwoche Daily CH 2022-07-13
Mehr gute Nachrichten!
↑ 2022-07-13
Politik-Updates
Die Weltwoche / Wolfgang Koydl
2022-07-13 de
Wolodymyr Selenskyj ist empört - weil Deutschland die Pipeline
Nord Stream 1 flickt und weiterhin Russen-Gas bezieht.
Woher bekommt er eigentlich sein Gas?
Wolodymyr Selenskyj hat's nicht leicht.
Vor allem die Deutschen sind sein Sorgenkind.
Manchmal, möchte man glauben, ein grösseres als die Russen.
Da erdreisten sie sich schon wieder, ihr eigenes Wohlergehen über jenes der Ukraine zu stellen.
Haben sie doch Kanada herumgekriegt, die reparierte Turbine rauszurücken, die für den Betrieb der Russen-Pipeline Nord Stream 1 benötigt wird.
Dies sei «gefährlich», so der ukrainische Präsident, und zwar «für alle Länder der demokratischen Welt».
Wenn Moskau einmal eine solche Ausnahme durchsetzen könne, was käme dann morgen oder übermorgen?
Die Sorge ist berechtigt:
Je näher Herbst und Winter mit den vorhergesagten apokalyptischen Zuständen für Deutschland rücken, desto grösser die Wahrscheinlichkeit, dass die Bürger «uns von der Fahne gehen», wie es Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Landsknechts-Manier ausdrückte.
Im Klartext: Frieren für Kiew? Nein, danke.
Ach ja. Die Ukraine muss sich keine Energiesorgen machen:
Gas läuft reichlich und ungehindert.
Aus Russland. Was haben Sie gedacht?
↑ 2022-07-13
Politik-Updates
Die Weltwoche / Marcel Odermatt
2022-07-13 de
Martin Bäumles Ukraine-Vernunft endet im Shitstorm:
Weil sich der Grünliberale für eine Verhandlungs-Lösung ausspricht,
wird er zum «nützlichen Idioten» Putins.
Seine Kritiker entlarven sich selbst
Es hat System:
Jedes Mal, wenn jemand sagt, es brauche Gespräche zwischen den Kriegsparteien, damit dass sinnlose Massensterben in der Ukraine endlich ende, gehen sie auf den Absender dieser Botschaft los.
Abwechslungsweise wird die Person von diesen Leuten mit Anwürfen wie «Naivität», «Anbiederung» oder «nützlicher Idiot» niedergemacht.
Das jüngste Beispiel ist Martin Bäumle.
Der ehemalige Präsident der Grünliberalen, selbst verheiratet mit einer Frau, die aus der Ukraine stammt, erklärte in einem Interview mit dem Tages-Anzeiger, mit wenigen Ausnahmen sei bisher kein Krieg auf dem Schlachtfeld entschieden worden.
«Es braucht eine Verhandlungslösung, welche sich auch an den realpolitischen Möglichkeiten orientiert», so der Zürcher Nationalrat.
Natürlich muss sich der Westen genau überlegen, wie er mit dem brutalen Regime im Kreml künftig verfahren will, das einen unentschuldbaren Angriffskrieg in Osteuropa angezettelt hat.
Doch zuerst muss das Blutvergiessen gestoppt und ein Waffenstillstand erreicht und eine Eskalation der Auseinandersetzung unter allen Umständen verhindert werden.
Dafür braucht es wohl oder übel einen «Deal mit Putin», wie es Bäumle ausdrückt.
Sicher ist:
Primitive Anschuldigen - wie sie jetzt der Parlamentarier über sich ergehen lassen muss - bringen in dieser schwierigen Situation gar nichts.
Schon gar nicht den leidgeprüften Ukrainerinnen und Ukrainern.
Die Kritiker entlarven sich selbst.
↑ 2022-07-13
Politik-Updates
Die Weltwoche / Urs Gehriger
2022-07-13 de
Joe Biden startet durch:
Der 79-Jährige will 2024 für die Demokraten zur Wiederwahl als
US-Präsident antreten.
Eine geniale Idee - zugunsten der Republikaner
Die Pressesprecherin des US-Präsidenten bestätigt:
Die Pläne für 2024 sind voll auf Kurs - Biden will sich zur Wiederwahl stellen.
Das nennt man Kampfgeist.
Denn Bidens Umfragewerte haben sich seit bald einem Jahr im Kellerloch festgebunkert.
Gemäss einer neusten Umfrage erhält Biden eine kümmerliche Zustimmungsrate von 33 Prozent.
Das ist der niedrigste Wert für einen Präsidenten zu diesem Zeitpunkt seiner Amtszeit seit Eisenhower.
75,3 Prozent der Wähler sind der Meinung, das Land bewege sich in die falsche Richtung.
Inflationssorgen nagen am legendären Optimismus der Amerikaner.
Die Stimmung bei den Kleinunternehmen ist auf ein 48-Jahres-Tief gefallen.
Und auch bei den Minoritäten spielt der Papa Joe Blues:
Laut der neusten Quinnipiac-Umfrage ist Bidens Wertschätzung bei den Latinos auf 24 Prozent geschrumpft.
Grossflächig schmilzt der Support bei jenen Wählern, die Biden zum Sieg verholfen haben: den Parteilosen.
Mehr als zwei Drittel der unabhängigen Wähler sagen, dass sie von der Arbeit des Präsidenten enttäuscht sind.
Besonders schmerzhaft:
Auch das eigene Lager wendet sich von ihm ab.
64 Prozent der demokratischen Wähler wollen nicht, dass Biden nochmals antritt.
Bei Demokraten unter 30 Jahren rufen satte 94 Prozent nach frischem Blut.
Das lässt den 79-Jährigen nicht aus dem Wachkoma aufschrecken.
Muss es auch nicht:
Denn bei solch tiefen Zustimmungswerten sieht die Zukunft rosig aus: Es kann nur nach oben gehen.
Und als wäre dies der frohen Botschaft nicht genug, erreicht uns noch folgende Meldung:
Biden lässt wissen, er beabsichtige, in zwei Jahren noch einmal mit seiner krisengestählten Vize-Präsidentin Kamala Harris anzutreten.
Unter einer Bedingung allerdings:
Dass er bei guter Gesundheit bleibe.
Ach, das mit der Gesundheit!
Dem Gerede über Bidens geistige und körperliche Fitness wird zu viel Beachtung geschenkt.
Der Präsident rumpelt doch ganz hervorragend durch die Weltgeschichte.
Er mag da und dort etwas Schubhilfe brauchen.
Und mit zunehmender Amtszeit möglicherweise noch mehr Regie-Anweisungen.
Aber sein Team ist unterdessen perfekt eingespielt.
Biden macht Nickerchen, seine Truppe regiert.
Alles in allem sind Bidens Pläne für 2024 good news.
Besonders für seine Gegner.
Joe Robinette Bidens Kandidatur ist der beste Garant dafür, dass das Weisse Haus bald wieder in den Schoss der Republikaner fällt.
↑ 2022-07-12
Politik-Updates
Die Weltwoche / Hubert Mooser
2022-07-12 de
Sanktions-Irrsinn: Der russische Industrielle Andrei Melnitschenko wird
vor die Tür gesetzt, weil er den falschen Pass hat und reich ist.
Währenddessen nimmt die Schweiz alle Armen dieser Welt auf.
Was stimmt mit uns nicht?
↑ 2022-07-12
Politik-Updates
Energie-Updates
Die Weltwoche / Marcel Odermatt
2022-07-12 de
Tempo 60 auf der Autobahn?
Bundesrätin Sommarugas Vorschlag wird bereits im Ansatz als
untauglich abgestempelt.
Die Energie-Ministerin hätte wahrlich Besseres zu tun
Simonetta Sommaruga steht vor der schwierigsten Aufgabe ihrer politischen Karriere
Die Energieministerin muss dafür sorgen, dass die Bevölkerung und die Unternehmen trotz befürchteter Versorgungsengpässe gut durch den kommenden Winter kommen.
▶Schweiz: Energiepolitik │ ▶Energiepolitik: Schweiz
▶Energiekrise ▶Energiekrise: Schweiz │ ▶Schweiz: Energiekrise
↑ 2022-07-12
Energie-Updates
NZZ Online / Marc Felix Serrao
2022-07-12 de
Thema des Tages: Atomkraft? Ja, bitte!
Wenn es darum geht, den Deutschen zu erklären, wie sie Strom und Gas sparen können,
dann ist dem grünen Wirtschaftsminister kein Vorschlag zu simpel.
Er zum Beispiel dusche jetzt noch schneller als früher, verriet Robert Habeck kürzlich.
Flankierend gibt es von seinem Ministerium sehr detaillierte Tipps für den Alltag,
vom «klimafreundlichen Spülen» bis zur richtigen Grösse des Fernsehers.
«Jede Kilowattstunde hilft»:
Mit diesen Worten hofft Habeck, angesichts der möglicherweise bald komplett ausbleibenden russischen Erdgaslieferungen das Schlimmste verhindern und zugleich den Klimaschutz vorantreiben zu können.
Eine Kilowattstunde: Das entspricht der Energie, die ein Elektrogerät mit einer 1000-Watt-Leistung in 60 Minuten verbraucht.
Jede Stunde, die die Deutschen weniger Staub saugen und sich die Haare föhnen, hilft nach dieser Logik also nicht nur im Kampf gegen die Erderwärmung, sie ärgert auch Wladimir Putin.
Mit einer Ausnahme: Atomstrom.
Der hilft laut Habeck leider gar nicht.
Eine längere Laufzeit der drei noch verbliebenen Meiler des Landes -- Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2 -
komme deshalb nicht infrage.
Sie alle sollen, wie in der regulären deutschen Planung vorgesehen, Ende Jahr vom Netz gehen.
Die Argumente wackeln
Der Minister, der sonst auch gerne öffentlich mit sich ringt und Argumente wägt, wirkt bei diesem Thema sehr selbstsicher.
Dabei sind die Argumente wacklig.
Das erste Argument
Deutschland habe ein Wärme- und kein Stromproblem, lautet Habecks erstes Argument.
Deshalb könne Kernenergie in der derzeitigen Krise nicht helfen.
Das Argument wäre überzeugend, wenn der knappe und bald womöglich gekappte fossile Energieträger Gas ausschliesslich zum Wärmen und als industrieller Rohstoff genutzt würde.
Er wird aber auch eingesetzt, um Strom zu erzeugen.
In der vergangenen Woche etwa lag der Gasanteil an der gesamten deutschen Stromerzeugung bei sechs Prozent.
Er ist zwar signifikant gesunken, liegt aber nicht bei null.
Hier kann Atomstrom, neben Kohlestrom, also helfen.
Das zweite Argument des Ministers schliesst sich direkt an.
Der «möglicherweise geringe Anteil» Strom, den die verbliebenen Atomkraftwerke im Falle einer längeren Laufzeit beisteuern könnten, sei «nicht gesetzlich vorgesehen», sagt Habeck.
Die Meiler verlören Ende Jahr ihre Betriebserlaubnis und müssten wie neue Werke bewertet und überprüft werden.
Es geht also um die Betriebssicherheit.
Habecks designierter Wirtschaftsstaatssekretär und Parteifreund Stefan Wenzel sekundiert im Interview mit der «Zeit» und spottet über «ausgelutschte Brennelemente».
Die verbliebenen deutschen AKW hätten seit drei Jahren keinen TÜV mehr (also eine Unbedenklichkeitsbescheinigung des Technischen Überwachungsvereins).
Sie seien vor 13 Jahren letztmals einer gründlichen Überprüfung unterzogen worden.
Beim Auto kenne man das doch, sagt der Grüne:
«Wer ohne TÜV Auto fährt, verliert seinen Führerschein.
Und bei Atomkraftwerken sollen wir sagen:
Geht doch auch noch so?» Ja.
Und das sagen in diesem Fall nicht nur flattrige Unionspolitiker, die den sogenannten deutschen Atomausstieg einst so energisch befürwortet haben, wie sie nun für einen Weiterbetrieb der AKW trommeln.
Das sagt der TÜV.
Genauer: der TÜV Süd aus München, der für die Beurteilung des noch aktiven zweiten Reaktors des Kraftwerks Isar in Niederbayern zuständig ist.
Isar 2 könne problemlos länger betrieben werden, heisst es in einem Gutachten für die bayrische Staatsregierung.
Von wegen «ausgelutschte» Brennelemente
Das dritte Argument
Die Beurteilung der Prüfer bringt schliesslich auch das dritte Argument von Habeck und seinen Leuten ins Wanken.
Beim Uran, dem Treibstoff von Atomkraftwerken, sei man noch stärker abhängig von Russland als beim Gas, sagt der künftige Staatssekretär Wenzel.
Und wer kann diese Abhängigkeit schon wollen?
Der TÜV sagt:
kein Problem.
Der bayrische Reaktor könne mit ebenjenen Brennelementen weiterlaufen, die der Grüne für «ausgelutscht» hält.
Bis zum nächsten Sommer, so die Prüfer, könne er zusätzliche 5160 Gigawattstunden Strom produzieren.
Damit ist man wieder beim Minister und seinen Appellen an die Bürger.
Eine Gigawattstunde entspricht einer Million Kilowattstunden.
Wenn der TÜV sich nicht verrechnet hat und Isar 2 vorerst am Netz bliebe, käme mithilfe dieses einen Reaktors also ein Plus von mehr als fünf Milliarden Kilowattstunden zusammen.
Damit könnte man, mit Habecks Energiespar-Portal gesprochen, viele Haare föhnen und viele Wohnungen saugen.
Der grüne Wirtschaftsminister hat sich in den vergangenen Monaten auch bei bürgerlichen Wählern und in der Industrie einen guten Ruf erarbeitet.
Er gilt als Pragmatiker, der marktwirtschaftlich denken kann.
Umso befremdlicher wirkt seine Sturheit beim Thema Atomenergie.
Falls eine längere Laufzeit auch nur eines Reaktors dem Land helfen kann, besser über den nächsten Winter (und vielleicht auch noch einige weitere Winter) zu kommen, wäre es fahrlässig, ihn Ende Jahr abzuschalten.
Habeck kommt mit seiner Haltung bis jetzt durch, weil die Krise noch nicht da ist.
Aber falls Russland tatsächlich nach der Wartung der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 überhaupt kein Gas mehr liefern sollte und falls Deutschland in der Folge eine staatlich diktierte und rationalisierte Energieversorgung durchführen müsste, mit all der wirtschaftlichen Not, die damit einherginge, dann dürften der Minister und seine Grünen mit ihm in Erklärungsnot geraten.
Dann würde der Satz, dass jede Kilowattstunde zählt, als schlechter Witz in Erinnerung bleiben.
▶Deutschland: Energiepolitik │ ▶Energiepolitik: Deutschland
▶Energiekrise ▶Deutschland: Energiekrise │ ▶Energiekrise: Deutschland
↑ 2022-07-10
Politik-Updates
Fox News
2022-07-10 en
Steve Hilton says President Biden must be investigated:
He 'lied' about his role in Hunter' business dealings
Steve Hilton: This is definitive proof of the Biden family corruption
Three times in public, on the record, he denied what we now know is the truth.
Joe Biden was up to his neck in it.
Biden wasn't some passive victim of his sleazy son's shady schemes.
He was out playing golf with Hunter's business partners.
It's not just that he knew about it,
he was making money off it.
We know that from the China contract documents promising 10% for Joe Biden, "the big guy."
We know it from Biden's own business partner, Tony Bobulinski, who said "he discussed it with Biden right here in Los Angeles in May 2017."
Even more directly, we know it because Hunter Biden sent a text message to his daughter Naomi complaining about having to give "pop" Joe Biden half his salary.
And now this week, we got definitive proof in Joe Biden's own words.
HILTON:
Joe Biden must be investigated and if the evidence is there, prosecuted for corruption, of course that will never happen with our current disgraceful, hyper-partisan weasel of an Attorney General, Merrick Garland.
But that doesn't mean we just let it drop.
If the GOP takes the House in November, then Joe Biden's corruption must be investigated.
Not Hunter's personal scandals, but Joe Biden's abuse of his office for personal financial gain.
My worry is they won't do it because they all do it.
They're all in the swamp together.
But we must never stop fighting.
We've got to stop this swamp racket regardless of party.
Let's bring accountability, integrity and decency back to government.
That's the next revolution we need.
↑ 2022-07-10
Politik-Updates
Energie-Updates
Die Weltwoche / Wolfgang Koydl
2022-07-10 de
Langsam schält sich heraus, was Wirtschaftsminister Habeck unter
«Zumutungen» versteht
Kinder können nicht mehr ausreichend ernährt werden,
Rentnern droht der Verlust der Wohnung
Robert Habecks Lieblingswort ist «Zumutungen».
Zumutungen, die er dem Bürger nicht ersparen kann in schweren Zeiten.
Immerhin besitzt er den Anstand, dabei drein zu blicken, als ob er gleich in Tränen ausbrechen wolle.
Anders als der Kanzler.
Der verströmt die Empathie einer Marmorstatue.
Inzwischen schält sich immer mehr heraus, dass «Zumutung» ein Euphemismus ist, für das, was den Deutschen bevorsteht:
Armut und Arbeitslosigkeit, Kälte und sogar Hunger.
Kinder können nicht mehr ausreichend ernährt werden, Rentnern droht der Verlust der Wohnung.
Olaf Scholz hat vorsorglich daran erinnert, dass er auch nicht helfen kann:
«Das kann kein Staat der Welt.»
Klar, dass nichts mehr übrig bleibt, wenn erst die Ukraine aufgerüstet und alimentiert werden muss.
Wie? Es geht gar nicht um die Ukraine, sondern um Werte und Moral?
Ach so. Na, das wird uns wärmen, stärken und nähren.
Es sei denn, Bert Brecht hätte doch recht:
«Wie immer ihr es dreht und schiebt, erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.»
▶Energiekrise ▶Deutschland: Energiekrise │ ▶Energiekrise: Deutschland
↑ 2022-07-10
Politik-Updates
Energie-Updates
NZZ / Eric Gujer
2022-07-10 de
Erst das Fressen und dann die Moral:
Soll man mit Putin Frieden schliessen, um im Winter nicht frieren
zu müssen?
Ein Kommentar
Es sollte nicht immer vordergründig von Moral geredet werden.
Ich habe das satt.
Man legt sich einfach nicht an mit einem Land, von dem man abhängig ist, und kräht dann rum, wenn die den Hahn abdrehen.
Genau lässt man sich nicht als Zugpferd von einen Karren der USA spannen als Politikerkaste und wundert sich dann, wenn es Ärger gibt.
▶Energiekrise ▶Energiekrise: Schweiz │ ▶Schweiz: Energiekrise
▶Neutralität: Schweiz │ ▶Schweiz: Neutralität
↑ 2022-07-10
Politik-Updates
Energie-Updates
SWR Aktuell
2022-07-06 de
Gaskrise: Wärmehallen für den Ernstfall im Landkreis Ludwigsburg
Wenn sich die Gaskrise weiter zuspitzt, will der Landkreis Ludwigsburg Wärmehallen bereithalten.
In Feuerwehr- und Sporthallen sollen sich bis zu 5.000 Menschen aufwärmen können.
Wärmestuben mit Schlafmöglichkeiten und warmen Getränken
Schon jetzt stünden Feldbetten, Schlafsäcke und auch Hygieneartikel in Lagern bereit.
Das sei aber unabhängig von der Gasmangellage,
auch bei einem flächendeckenden Stromausfall könnten diese Dinge zum Einsatz kommen, erklärt Dorroch.
▶Energiekrise ▶Deutschland: Energiekrise │ ▶Energiekrise: Deutschland
▶Kernenergie: Versorgungssicherheit
↑ 2022-07-08
Energie-Updates
Politik-Updates
Energie-Updates
Schweizerzeit / Michael Trachsel
2022-07-08 de
Unwissenheit und unrealistische Ziele prägen das Handeln
- Ein Blick auf die gescheiterte Energiewende
Die Umsetzung der Energiewende ist seit Wochen eines der dominierenden Tagesthemen.
Verschiedene Entwicklungen und Erkenntnisse machen deutlich:
Das definierte Ziel «Netto Null» wird nicht wie geplant und propagiert umzusetzen sein.
Die geplante Umsetzungsstrategie weist nur schon im Bereich der allgemeinen globalen Bereitschaft und Verbindlichkeit zu viele Lücken auf.
Auch betreffend technischer Machbarkeit wurden die Pläne ohne die Regeln der Physik geschmiedet.
Die verbindlichen und quantitativen Emissionsbeschränkungen des «Pariser Abkommens» wurden nur von 61 der 191 unterzeichnenden Länder akzeptiert.
Zu diesen 61 Ländern gehören unter anderem die Schweiz sowie die damals 28 Länder der Europäischen Union.
Nicht verbindlich unterzeichnet haben insbesondere China und Indien.
Beide Länder bauen zurzeit an Hunderten von neuen Kohlekraftwerken, um ihren Wirtschaftsaufschwung weiterhin gewährleisten zu können.
Schon heute stösst allein China mehr CO₂ aus als alle OECD-Länder zusammen.
Auch die USA proklamieren nach aussen den Klimawandel, sind aber in Tat und Wahrheit abhängig von billigem Öl.
Diese Tatsache wurde am 11. August 2021 bewiesen, als die Biden-Regierung die OPEC aufforderte, die Ölproduktion zu erhöhen.
Bedeutungsloses Pariser Abkommen
Das «Pariser Abkommen», welches als Basis für die Umsetzung der Energiewende dienen soll, ist das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben steht.
Solange die grössten CO₂ verursachenden Länder dieser Welt ihren Ausstoss ungebremst erhöhen, verursachen die im globalen Verhältnis kleinen Einsparungen der oben erwähnten 61 Länder lediglich unverhältnismässig hohe «Deindustrialisierungs-Kosten», ohne dabei den weltweiten CO₂-Ausstoss tatsächlich zu reduzieren.
Unüberlegtes Technologieverbot
Die Kernenergie hat an der gesamten schweizerischen Stromproduktion einen Anteil von rund 23 %.
Weltweit sind 437 Kernkraftwerke in Betrieb und 55 Neubauten sind im Gang.
Zusätzlich laufen Planungen für 96 weitere Neubauten, und rund 350 Projekte befinden sich in der Vorplanung.
Frankreich verfügt aktuell über 56 Kernkraftwerke und plant, weitere fünfzehn Anlagen zu bauen und in Betrieb zu nehmen.
Von sämtlichen Ländern auf der Welt, welche aktuell über eigene Kernkraftwerke verfügen, ist Deutschland das einzige, Land welches komplett aus der Kernenergie aussteigen will.
Zum Jahresende 2022 sollen die letzten drei sich in Betrieb befindenden Anlagen vom Netz gehen.
In der Schweiz hat das Parlament im Zusammenhang mit der Energiestrategie 2050 den schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen, der Bau von neuen Anlagen wurde verboten.
Die entstehende Produktionslücke soll künftig mittels Windturbinen und Solarpanels kompensiert werden.
Unzuverlässige Erneuerbare
Um die vier sich aktuell noch in Betrieb befindenden schweizerischen Kernkraftwerke eins zu eins ersetzen zu können, würde eine Fläche von 62 Quadratkilometern Solarpanels benötigt.
Und 2'154 Windturbinen à 2 Megawatt Leistung müssten auch aufgestellt werden.
Zusätzlich müssten 5'200'000 Tesla-Stromspeicher à 10 Kilowattstunden installiert werden, damit die durch die inkonstanten Wind- und Sonnenverhältnisse entstehenden Tagesschwankungen mittels Speicherung ausgeglichen werden können.
Ebenfalls müssten die saisonalen Schwankungen mittels Zwischenspeicherung gelöst werden.
Um den Überschuss aus dem Sommer in die Wintermonate zu transferieren, bräuchte es in der Schweiz 4,3 zusätzliche Anlagen «Grand Dixence» - eine Gesamtkapazität, welche in den Schweizer Alpen gar nicht mehr vorhanden ist.
Selbst wenn die aufgezählten Flächen, Anlagen und Speicherkapazitäten gebaut werden könnten, müsste für Phasen von Dunkelflauten (kein Wind und keine Sonneneinstrahlung) die gesamte Produktionskapazität durch ein «Ersatz-System» abgesichert werden.
Das würde bedeuten:
Konventionelle Kraftwerke müssen als Absicherung bereitstehen, welche bei Bedarf jederzeit zugeschaltet werden können.
Entsprechend würden praktisch doppelte Fixkosten entstehen, was die Strompreise für die Endkunden massiv verteuern würde.
Utopischer Zeitplan
Selbst unter der Annahme, dass die oben beschriebenen technischen, geologischen, wetterbedingten und finanziellen Herausforderungen gelöst werden könnten, muss der Zeitplan «Netto Null bis im Jahr 2050» überprüft werden.
Damit innerhalb des schweizerischen Gesamtenergiebedarfs die rund 60 % fossilen Brennstoffe zusammen mit den vier Kernkraftwerken durch Wind- und Sonnenenergie - deren Gesamtanteil im Jahr 2020 gerade einmal 0,3671 Prozent ausmachte - ersetzt werden können, bedarf es eines Faktors von 190 an Installationszuwachs.
Während dreissig Jahren müsste der Neuzubau des Vorjahres jeweils um zwanzig Prozent übertroffen werden.
Zum Vergleich: 2020 wurde der Anlagenbau, wie er im Vorjahr Tatsache wurde, nur gerade um 0,8 Prozent übertroffen.
Explodierende Kosten
Bis heute hat Deutschland für die Energiewende rund 500 Milliarden Euro ausgegeben.
Im zweiten Halbjahr 2021 hatte unser nördliches Nachbarland die weltweit höchsten Strompreise (mit Steuern und Abgaben).
Nur in Dänemark und auf abgelegenen Inseln musste für Strom noch mehr bezahlt werden.
In den vergangenen fünfzehn Jahren ist der Strompreis in Deutschland um über 63 Prozent gestiegen.
Die Kilowattstunde kostet inzwischen 36,19 Eurocent.
In der Schweiz kostet aktuell die gleiche Menge Strom im Durchschnitt 21,2 Rappen.
Im Rahmen der Volksabstimmung über das Energiegesetz im Jahr 2017 hat Bundesrätin Doris Leuthard die Kosten für die Energiewende mit vierzig Franken pro Kopf und Jahr beziffert.
Gemäss einem Bericht der EMPA / EPUL vom Februar dieses Jahres, werden die Kosten in Tat und Wahrheit auf rund 766 Franken pro Kopf und Jahr zu liegen kommen.
Ernüchternde Aussichten
In Europa stehen wir heute vor der Situation, dass die Stromversorgung schon für den kommenden Winter nicht mehr garantiert ist.
Die zuständigen Stellen in der Schweiz arbeiten nun an einem Notfallplan.
In diesem Plan geht es nicht darum, wie die fehlende Stromkapazität sichergestellt werden kann, sondern darum, wo und in welcher Situation welche Firmen, Einrichtungen und Wohnhäuser vom Stromnetz abgetrennt werden.
Selbstüberschätzung, Beratungsresistenz, fehlendes Wissen und ideologische Verblendung der verantwortlichen Personen haben dazu geführt, dass wir in der Schweiz bezüglich sicherer Stromversorgung kurzfristig nur noch reagieren und nicht mehr agieren können.
Zusammengefasst bedeutet die Energiewende, dass wir uns strom- und energieversorgungstechnisch auf dem Weg zurück in das vorindustrielle Zeitalter befinden.
Was ist zu tun
Um mittel- und langfristig in der Schweiz eine sichere, nachhaltige und bezahlbare Strom- und Energieversorgung zu haben, ist radikale Umkehr gefordert.
Die Fehlentscheidungen im geltenden Schweizer Energiegesetz sind zu korrigieren.
Das Verbot der Kernenergie - notabene die CO₂-freundlichste Art der Stromproduktion - ist aufzuheben.
Mit der Planung und dem Bau der neusten Generationen Kernkraftwerke (Typ 3, 3+ und 4) ist umgehend zu starten.
Im Blick auf neue Kernkraftwerke ist noch zu erwähnen, dass wir mit den aktuell in der Schweiz zwischengelagerten und lediglich zu fünf Prozent «abgebrannten Brennstäben» über eine autonome Energiereserve von rund 800 Jahren verfügen.
Wind- und Sonnenstrom haben, richtig eingesetzt, klar ihre Berechtigung.
Die fossilen Brennstoffe und die Kernkraftwerke werden damit aber nicht eins zu eins ersetzt werden können.
Das ist aus technischer und finanzieller Sicht schlicht unmöglich.
Die Strategie des Neuzubaus dieser beiden Technologien, und nur zusammen mit den dazu zwingend nötigen Speicherlösungen, muss neu ausgerichtet werden.
▶Energiekrise: Schweiz │ ▶Schweiz: Energiekrise
↑ 2022-07-08/04
Politik-Updates
Energie-Updates
Weltwoche Daily DE 2022-07-08
Misstrauen gegenüber der Politik ist erste Bürgerpflicht.
Die selbstgemachte Inflation. Würdigung von Boris Johnson. Die selbstgemachte Energie-Krise. Schlechte Zeiten bringen Besinnung und das Gute zurück. Friedrich Merz verpasst eine historische Chance. Scholz' Populismus ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Weltwoche Daily DE 2022-07-04
Deutsche, befreit euch von euren Politikern
Kalt duschen mit Robert Habeck.
Die inkompetentesten Politiker Europas? Bürgerliches Gruselkabinett. Ausnahme Scholz. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Die Weltwoche / Roman Zeller
2022-07-12 de
Deutschland und seine Parteien: Über die Hälfte der Bevölkerung glaubt,
dass keine Partei mit den Problemen der Zeit fertig wird
↑ 2022-07-07
Energie-Updates
NZZ Online / Christoph Eisenring
2022-07-07 de
Die Energiestrategie des Bundes sei Wunschdenken, sagt ein ETH-Forscher.
2050 könnten in einem schweren Winter zwei Drittel des Stroms fehlen
2050 könnten in einem schweren Winter zwei Drittel des Stroms fehlen
Bis 2050 soll Solarstrom die Elektrizität aus Kernkraftwerken kompensieren und die wachsende Nachfrage decken.
Der Risikoforscher Didier Sornette von der ETH Zürich hält diese Strategie des Bundes für technisch und wirtschaftlich verfehlt.
Im nächsten Winter droht eine Energiekrise.
Die Schweiz bereitet sich denn auch auf einen Gas- und Strommangel vor.
Als wäre das nicht schlimm genug, lässt nun ein renommierter Forscher der ETH Zürich kein gutes Haar an der langfristigen Energiestrategie 2050, mit der die Schweiz von den fossilen Brennstoffen loskommen soll und die das Volk 2017 mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 58 Prozent gutgeheissen hat.
Der Risikoforscher Didier Sornette kritisiert, dass der Übergang vom heutigen Energiesystem zu einem, das zu einem guten Teil auf Solarstrom beruht, von den Behörden zu optimistisch dargestellt werde.
Dies schaffe eine gefährliche Illusion von Sicherheit und Kontrolle, heisst es in einem neuen Arbeitspapier von Sornette und seinem Forscherkollegen Euan Mearns.
Wenn im Winter die Sonne fehlt
Was bringt die beiden zu ihrem Urteil?
Mearns und Sornette haben in einem ersten Schritt die Schweizer Stromproduktion und -nachfrage im Januar und Juli 2017 aus diversen Quellen rekonstruiert, Stunde für Stunde.
Sie nahmen das Jahr 2017, weil es das jüngste ist, zu dem detaillierte Zahlen vorliegen.
Als Nächstes haben die Forscher die wesentlichen Pfeiler der Energiestrategie 2050 in ihr Modell eingebaut.
Dazu gehört zum einen, dass die Stromnachfrage bis 2050 um 37 Prozent wächst, weil die Menschen auf E-Autos umsteigen und fossile Heizungen durch Wärmepumpen ersetzen.
Laut den Plänen soll zum anderen die Produktion von Solarstrom um den Faktor 20 steigen und so zu einem guten Teil die Produktion aus vier Kernkraftwerken ersetzen, die bis dahin abgestellt werden.
In einem dritten Schritt werden schliesslich die untersuchten Monate Januar und Juli 2017 ins Jahr 2050 übertragen, unter der Voraussetzung, dass die Energiestrategie umgesetzt wird.
In ihren Berechnungen kommen die Forscher nun zum Schluss, dass der Schweiz im Januar 2050 ein enormes Stromdefizit droht.
Nicht weniger als 69 Prozent der Elektrizität müssten in jenem Monat aus dem Rest Europas importiert werden.
Das wären 6 Terawattstunden.
Zum Vergleich:
In den letzten Jahren hat die Schweiz im Schnitt über das Winterhalbjahr 4 Terawattstunden eingeführt.
2050 wäre es also allein im Januar das Anderthalbfache.
Bis 2050 hätte man zwar enorme Mengen an Solarmodulen installiert, trotzdem würden diese im Januar lediglich 4 Prozent der gesamten Nachfrage decken, wenn man den Wetterverlauf von 2017 unterstellt.
Nun mag man einwenden, dass der Januar 2017 ein ausgesprochen schlechter Monat für Solarstrom war.
Ist Sornette somit nicht viel zu pessimistisch?
Der 65-Jährige entgegnet, dass man eben nie in einem «Durchschnittsmonat» lebe, sondern dass sonnenarme Monate wie Anfang 2017 auch künftig vorkämen.
Genau für solche Monate müsse eine Stromversorgung gerüstet sein, nicht für den Durchschnitt.
Da die Nachbarländer, mit Ausnahme wohl von Frankreich, ganz ähnliche Strategien verfolgen dürften, wird die Schweiz ihre Stromlücke dannzumal nicht mit Importen decken können.
Wenn vom Ausland nichts zu holen ist, richtet sich der Blick nach innen.
Könnte man Stromüberschüsse aus dem Sommer speichern und so in den Winter verschieben?
Für den Physiker Didier Sornette, seit 2006 Professor für Entrepreneurial Risks an der ETH, gehört die Kernenergie in den Schweizer Strommix, zusammen mit Wasserkraft und Solar.
In der Studie fällt als Erstes auf, dass der geschätzte Überschuss im Juli 2051 mit 0,74 Terawattstunden nur einem Bruchteil der Stromlücke im Januar von 6,1 Terawattstunden entspricht.
Das Ziel der Energiestrategie, dass die Schweiz übers Jahr gesehen so viel Strom produziert, wie sie verbraucht, dürfte also kaum eingehalten werden.
Wie würde man nun den Sommerstrom in die Wintermonate verlagern?
Man könnte dazu Elektro-Batterien nutzen.
Wenn sich der Preis für Batterien gegenüber heute halbiert, belaufen sich die Kosten immer noch auf 111 Milliarden Dollar.
Bei einer Lebensdauer von 20 Jahren würde sich die für den Winter gespeicherte Megawattstunde (MWh) Strom laut den Forschern auf 10 597 Dollar belaufen.
Wenn man bedenkt, dass noch vor einem Jahr eine MWh rund 50 Dollar kostete, erkennt man rasch, dass eine solche Lösung unwirtschaftlich wäre.
Könnte man im Sommer die ganzen fehlenden 6 Terawattstunden in Batterien speichern, würde dies sogar 1,3 Billionen Dollar kosten - dies entspricht fast dem Doppelten des derzeitigen Schweizer Bruttoinlandprodukts.
Eine Alternative wäre der Übergang zu einer Wasserstoffwirtschaft.
Dabei wird aus Wasser mittels Elektrolyse zunächst Wasserstoff gewonnen.
Die Elektrizität für die Elektrolyse stammt dabei vom überschüssigen Solarstrom im Sommer.
Der Wasserstoff wird anschliessend gelagert, bis er im Winter in einem Kraftwerk verbrannt und wieder in Strom umgewandelt wird.
Auch diese Lösung dürfte enorm kostspielig sein.
So braucht es eine neue Infrastruktur, die zudem nur sporadisch genutzt wird.
Überdies muss man mit beträchtlichen Umwandlungsverlusten von 70 Prozent rechnen.
Entsprechend könnte man mit einer solchen Speicherung des überschüssigen Sommer-Solarstroms laut Schätzung nur 3,6 Prozent der Stromlücke im Januar decken.
Mit Batterien wären es 8,5 Prozent.
Strommix mit Kernkraft
Auch wenn man die Solarmodule um den Faktor 40 statt 20 erhöht, änderte dies am grundsätzlichen Problem wenig.
Das würde den Importbedarf im Januar lediglich von 6 auf 5,8 Terawattstunden senken.
Immerhin sieht Sornette in alpinen Solaranlagen eine interessante Alternative, da diese im Winter deutlich mehr Strom produzieren als Anlagen im Mittelland.
Der ETH-Forscher zieht ein ernüchterndes Fazit:
Die Energiekrise werde sich langsam zuspitzen, jedes Mal, wenn wieder eines der noch vier Kernkraftwerke aus dem Betrieb genommen werde.
Störungen seien auch zu befürchten, wenn Nachbarländer Kraftwerke stilllegten, die Bandenergie produzierten.
Die Unsicherheit und Unstetigkeit der Energiewende werde die Zinsen für kapitalintensive Projekte in die Höhe treiben, was möglicherweise den Staat auf den Plan rufe.
Sornette hält die Energiestrategie 2050 für technisch und wirtschaftlich nicht umsetzbar.
Stattdessen schlägt sein Herz für neue Kernkraftwerke, weil sie in 80 bis 90 Prozent der Zeit Energie lieferten.
Er sei bei dieser Technologie vom Saulus zum Paulus geworden, sagt er im Gespräch.
Seine Studie habe gezeigt, dass es schier unmöglich sei, Atomkraftwerke mit Solarstrom zu ersetzen.
Zudem sei der Platz- und Materialbedarf neuer Kernkraftwerke viel geringer als jener für riesige Solar- oder Windfarmen, die sie ersetzen sollten.
Für den Risikoforscher Sornette besteht der optimale Strommix für die Schweiz deshalb aus Kernkraft zusammen mit der einheimischen Wasserkraft und einer Expansion von Solarenergie, besonders in den Alpen.
Der Physiker Sornette, der an der ETH den Lehrstuhl für Entrepreneurial Risks innehat, vertritt damit unter Wissenschaftern keine «Mainstream»-Haltung.
Er hat den Eindruck, dass Wissenschafter zuweilen den Wunsch, politische und soziale Empfindlichkeiten nicht zu verletzen, höher stellten als das Streben nach einer praktikablen Energiepolitik.
Sornette ist mit seiner jüngsten Publikation angetreten, die Messe etwas zu stören.
▶Kernenergie: Versorgungssicherheit
▶Energiekrise ▶Energiekrise: Schweiz │ ▶Schweiz: Energiekrise
▶Gasversorgung & Gaskraftwerke
↑ 2022-07-05
Energie-Updates
Politik-Updates
AfD-Fraktion Bundestag
2022-07-05 de
Alice Weidel zur verfehlten Energiepolitik der Ampel!
▷AFD‑Fraktion Bundestag
↑ 2022-07-05
Energie-Updates
▶Schweiz: Energiepolitik │ ▶Energiepolitik: Schweiz
▶Energiekrise: Schweiz │ ▶Schweiz: Energiekrise
↑ 2022-07-05
Energie-Updates
Die Weltwoche / Oliver Stock
2022-07-05 de
Energiewende-Industrie ohne Energie:
Deutschland hat fast die meisten Windräder, aber die Anlagen
werden nicht in der Heimat, sondern im Ausland hergestellt.
Grund: Die Energie aus Russland fehlt
Deutschland setzt auf die Energiewende.
Die Politik landauf, landab verspricht, dass die Wende dazu führen wird, dass das eigene Land zum führenden Technologie-Standort für erneuerbare Energien wird - und dann passiert genau das Gegenteil:
Erst verglüht die Solarbranche in Deutschland, und jetzt braust ein Sturm über die Hersteller von Windmühlen.
Jüngstes Opfer:
Nordex. Der Hersteller von Windkraftanlagen hat sein letztes deutsches Rotorblätter-Werk geschlossen.
Es ist eine Entscheidung, die angesichts der Bemühungen, sich von Russland als Hauptenergielieferanten zu lösen, umso paradoxer wirkt.
Trotz Energiewende, steigender Nachfrage und anspruchsvollen Klimazielen bauen Windkonzerne hierzulande Arbeitsplätze ab.
In den vergangenen zehn Jahren gingen insgesamt 60.000 Stellen in der Windindustrie verloren.
Die meisten Hersteller stecken wie Nordex in den roten Zahlen.
Also flüchten sie dahin, wo Arbeitskräfte billiger sind.
Die Verlagerung zusammen mit Innovationen und immer grösser werdenden Anlagen hat aber auch einen durchschlagenden Erfolg gebracht:
Die Stromentstehungskosten der Windkraft haben sich in den vergangen fünf Jahren glatt halbiert.
Es ist ein Dilemma:
Will die Branche wettbewerbsfähig werden, ist Deutschland als Fertigungsort auf Dauer keine Option.
Dazu kommt:
In Deutschland ist der Bau neuer Windkraftanlagen ins Stocken geraten, weil die Genehmigungsverfahren sich wegen erheblicher Widerstände der Menschen vor Ort hinziehen.
Fünf Jahre dauert es durchschnittlich von der Idee bis zur Fertigstellung.
Zwar ist Deutschland auch heute noch eines der Länder mit den meisten Windrädern, aber was neue Anlagen betrifft, stehen China, die USA und Brasilien an der Spitze.
Die Auftragsbücher der weltweit tätigen Unternehmen sind gefüllt, aber die Aufträge kommen eben seltener aus Deutschland.
So passiert es, dass es sich für Unternehmen lohnt, in Indien oder Brasilien Rotorblätter zu fertigen, die dort stärker nachgefragt werden als im Erfinderland der Energiewende.
Das Ganze erinnert fatal an das Schicksal der Solarbranche in Deutschland:
Es waren deutsche Unternehmen, die der Sonnenenergie zum globalen Erfolg verhalfen.
Dank niedrigerer Arbeitslöhne und billigerer Energie produzierten aber Chinesen günstiger.
Deutschland hatte mit seiner Förderung lediglich für einen Innovationsschub gesorgt, doch die heimische Wirtschaft hatte das Nachsehen.
▶Deutschland: Energiekrise │ ▶Energiekrise: Deutschland
▶Deutschland: Windenergie │ ▶Windenergie: Deutschland │
de | en | fr |
---|---|---|
Energie: Erneuerbar Windenergie |
Energy: Renewable Wind power |
Énergie: Renouvelable Énergie éolienne |
↑ 2022-07-01
Politik-Updates
Weltwoche Daily DE 2022-07-01
Vielfalt vor Einfalt
Donald Trump
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↑ 2022-06-27
Politik-Updates
Weltwoche Daily DE 2022-06-27
G-7-Meeting: Mit Putin verhandeln
Blick über die Landesgrenzen G-7-Meeting: Geldausgeben ohne Ende. Deutschland steht wirtschaftlich am Abgrund. U.S. Supreme Court: Zurück zur Demokratie. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Die Weltwoche / Marcel Odermatt
2022-06-27 de
Konfrontation statt Verhandlungen:
Nicht der gleichen Meinung / Does not agree / Pas d'accord
Gerhard Pfister kritisiert, dass sich SVP-Nationalrätin Martullo für Friedens-Verhandlungen ausspricht.
Wird er auch die wirtschaftliche Verantwortung dafür tragen?
Eines muss man Gerhard Pfister lassen:
Der Mitte-Präsident zieht seine Position bezüglich des Angriffs von Russland auf die Ukraine kompromisslos durch.
Während von anderen Politikern oder Experten mittlerweile auch Zwischentöne zu vernehmen sind und sie vom fünften in den vierten Gang zurückschalten, tritt der Nationalrat weiter das Gaspedal voll durch.
Unternehmerin und SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo erklärte in der NZZ, Europa müsse mit «Putin eine stabile Gasversorgung und einen Frieden verhandeln».
Das brachte Pfister in Rage.
Er twitterte, «Friedensverhandlungen mit Putin können nur Verhandlungen
über einen Rückzug der russischen Armee aus der Ukraine sein.
Der Rest ist appeasement for business».
Diese Haltung sei dem Vertreter aus dem Wirtschaftszentrum Zug selbstverständlich unbenommen.
Entscheidend aber ist, dass Pfister und seine Verbündeten die Verantwortung übernehmen,
wenn es in den nächsten Monaten zu schweren wirtschaftlichen Verwerfungen in Europa kommt.
Pfisters Kurs könnte dann im nächsten Jahr zum Bumerang werden:
Schliesslich stehen im Oktober 2023 die nationalen Wahlen an.
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Siehe auch / see also / voir aussi
▶Kernenergie: Versorgungssicherheit
▶Schweiz: Landesverteidigung, Armee, Landesversorgung │ ▶Armee: Schweiz
▶Neutralität: Schweiz │ ▶Schweiz: Neutralität
de
Zum Nachdenken - oder besser: Das gibt zu Denken!
en
To think about!
fr
A réfléchir!
Weltwoche / Wolfgang Koydl
2022-06-25 de
Der G7-Gipfel in Elmau beweist vor allem eines:
Um den Elite-Klub des Westens wird es einsam in der Welt
Liz Trussdie, britische Aussenministerin
Anders als ihre Kollegin kommt die britische Aussenministerin nicht vom Völkerrecht.
Aber mit kessen Sprüchen kann es Liz Truss mit Annalena Baerbock aufnehmen.
Vor dem Gipfel in Elmau machte sie die G7 zur «wirtschaftlichen Nato»
als ob eine militärische Nato nicht genug wäre.
Das kommt nicht gut an im Rest der Welt, für den zu sprechen sich der Westen anmasst.
Dort wird G7 als aggressiv, egoistisch und bevormundend gesehen.
Beim G7-Stelldichein werden die USA, Kanada, Britannien, Frankreich, Italien, Japan und Deutschland wieder ihre «regelbasierte Ordnung» beschwören.
Nur dass sich immer weniger Länder diese Regeln aufzwingen lassen.
Inzwischen sind sie so stark geworden, dass sie das nicht mehr tun müssen.
Kurz vor G7 trafen sich die Brics-Staaten
Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika.
Sie stellten sich hinter Moskau und verurteilten die westlichen Sanktionen.
Wie? Nichts gehört davon?
Liegt wohl an den westlichen Medien.
Die Brics sind keine Habenichtse.
Sie repräsentieren 40 Prozent der Erdbevölkerung und 25 Prozent der globalen Wirtschaft.
Doch der Westen igelt sich in seiner Blase ein - ohne zu bemerken, wie es einsam wird um ihn.
Weltwoche / Wolfgang Koydl
2022-06-28 de
Nach G-7 ist vor G-20:
Am nächsten Gipfel wird auch Putin teilnehmen.
Der Westen wird schon ganz nervös
Der Mann wusste nicht, wie ihm geschah:
Beim G-7-Gruppenbild wurde er ganz nach vorn geschoben, gleich neben Joe Biden.
Der umarmte und herzte ihn wie einen verlorenen Sohn.
Joko Widodo war gefragt in Elmau.
Denn Indonesiens Präsident lädt zum nächsten Gipfel ein, G-20.
Das Problem:
Da kommt ein ungebetener Gast - Wladimir Putin.
Er sitzt in Bali mit am Tisch, und der Westen fragt sich, wie man mit ihm umgehen soll.
Das Treffen boykottieren?
Ihn schneiden?
In eine Bambushütte am Strand verbannen?
Biden hat eine andere Idee:
Russland ausschliessen.
Genial.
Hat nur einen Haken:
Eine Mehrheit müsste dafür stimmen, und die hat der Westen in der G-20 nicht.
Die Mehrheit ist pragmatisch, nicht ideologisch verbohrt.
Sie weiss:
Russland wird nicht verschwinden, auch wenn man die Augen zukneift, die Finger in die Ohren steckt und «lalala» krakeelt.
Bis zum Treffen sind noch fünf Monate Zeit.
Da kann viel passieren, wenn die Sanktionen schmerzhaft beissen.
Den Westen.
Nur eines darf Putin nicht erwarten:
Einen Platz ganz vorn auf dem Foto.
↑ 2022-06-26
Energie-Updates
Bild
2022-06-26 de
Droht der Blackout?
Gehen ohne Russen-Gas bei uns die Lichter aus?
Ausschnitte aus der Diskussion
Unter den jungen menschen nicht solche angst psychosen verbreiten
Auf den Blackout Gedanken zu sprechen kommen
Atomkraftwerke bisschen länger laufen lassen
Reaktivierung der abgestellten Kohlekraftwerke
Saubere Kohlekraftwerke: CO₂ Abscheidung und Speicherung (CSS)
Mein Punkt ist:
Warum fördern wir eigentlich nicht unser eigenes
Erdgas (Schiefergas)?
In einem Jahr haben wir das
- damit wir uns 20 bis 30 Jahre
mit Gas versorgen können.
Eindringliche Warnung im BILD-Politik-Talk "Die richtigen Fragen":
Hamburgs ehemaliger SPD-Umweltsenator und Energieexperte Fritz Vahrenholt (73) befürchtet Millionen Arbeitslose und Abwanderung großer Teile der Industrie, sollte die Bundesregierung ihre Energiepolitik nicht radikal ändern.
Vahrenholt in der BILD-Sendung: "Was im Augenblick überhaupt nicht diskutiert wird, auch nicht vom Bundeswirtschaftsminister, ist, dass wir möglicherweise mit sechs Millionen Arbeitsplatzverlusten rechnen müssen".
Heißt: Sollte das Russen-Gas ausbleiben, werden wir nicht nur frieren - es kommt noch schlimmer!
Vahrenholt begründete seinen Alarm damit, dass ohne ausreichende Gasversorgung z.B. der Chemiekonzern BASF nach eigenen Angaben den Standort in Ludwigshafen dichtmachen müsse.
Das hätte Folgen für die gesamte Chemiekette, die Glaserzeugung bis hin zu den Brötchenbäckern.
Statista: Füllstand der Gasspeicher in Deutschland auf Tagesbasis von 2020 bis 2022
Geschützt und mit Gas versorgt seien demnach nur
private Haushalte,
die Krankenhäuser,
die öffentlichen Einrichtungen
- nicht jedoch die Industrie.
Heißt im Fazit:
Unterbrechungen bei der Gasversorgung in der Industrie würden nicht nur die Arbeitsplätze in den Stahl und Metall verarbeitenden Branchen bedrohen
- sondern quasi in allen deutschen Industriezweigen.
Denn Produkte etwa aus der Stahl- und Metallverarbeitung sind für die Automobilindustrie, den Maschinenbau, die Sicherheitstechnik und die Elektroindustrie unverzichtbar.
Vahrenholt: "Fünfzig Prozent des Gases gehen in Arbeitsplätze"
"Ich wundere mich wirklich, wie ruhig die Gewerkschaften sich das angucken, was da gerade passiert."
▶Gasversorgung & Gaskraftwerke
▶Deutschland: Schiefer-Gas/Öl (Fracking) │ ▶Schiefer-Gas/Öl (Fracking): Deutschland
▶CO₂-Abscheidung und -Speicherung
▶Kernenergie: Versorgungssicherheit
Siehe auch / see also / voir aussi
de | en | fr |
---|---|---|
Energie: Aktuell Energie-Vorräte |
Energy: Actual Energy reserves |
Énergie: Actuel Réserves d'énergie |
de | en | fr |
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Energie: Aktuell Energie-Flächenbedarf & Landraub |
Energy: Actual Energy footprint & land grabbing |
Énergie: Actuell Empreinte énergétique & accaparement des terres |
de | en | fr |
---|---|---|
Energie: Politik Dekarbonisierung |
Energy: Politics Low-carbon economy |
Énergie: Politique Bas carbone, croissance verte |
de | en | fr |
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Energie: Politik Deindustrialisierung |
Energy: Politics Deindustrialization |
Énergie: Politique Désindustrialisation |
de Selbst Beurteilen! en Judge yourself! fr Jugez vous-même!
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Energie: Politik Energiewende |
Energy: Politics Energy transition |
Énergie: Politique Transition énergétique |
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Energie: Politik Grüne Energiepolitik |
Energy: Politics Green Energy Policy |
Énergie: Politique Politique de l'énergie verte |
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Klimawandel Who is who |
Climate change Who is who |
Réchauffement climatique Qui est qui |
Fritz Vahrenholt
Homepage
KlimaNachrichten/Die Kalte Sonne
Wikipedia
|
Professor, Dr., Deutscher Politiker (SPD), Manager, Wissenschaftler
und Buchautor. ►Fritz Vahrenholt: Who is who (Skeptiker) ▶Fritz Vahrenholt: Präsentationen (Bilder & Grafiken) ▶Fritz Vahrenholt: Video-Präsentationen ▶Fritz Vahrenholt: Wikipedia (Opfer von Wikipedia) |
↑ 2022-06-24
Energie-Updates
Servus TV / Talk im Hanger
2022-06-24 de
Kohle statt Klimaträume? Ökoschwindel hoch drei
▷
ServusTV
Ob Gas, Öl oder Sprit - die Energiepreise klettern als Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine in schwindelerregende Höhen.
Ein Ende ist nicht in Sicht, denn Russlands Präsident Wladimir Putin dreht Europa nun offenbar das Gas ab.
Der russische Energiekonzern Gazprom liefert seit einigen Tagen nur mehr halb so viel Gas wie üblich - eine Hiobsbotschaft für Österreich, das rund 80 Prozent seines Gases aus Russland bezieht.
Auch in Deutschland ist die Lage angespannt, die Regierung rechnet mit einer Wirtschaftskrise, die das Ausmaß der Einbrüche durch die Corona-Pandemie bei weitem übertrifft.
Als Notfallplan präsentiert die Politik nun ausgerechnet die bislang als Klimakiller geschmähte Kohle und sieht sich dafür mit heftiger Kritik konfrontiert.
Opfern wir für die Unterstützung der Ukraine die Errungenschaften des Klimaschutzes?
Oder zeigt sich spätestens jetzt, dass die Forderungen der Klimaschützer nicht praxistauglich sind?
Können sich tanken und heizen ohnehin bald nur mehr Besserverdiener leisten - und für die Allgemeinheit stehen die Zeichen auf Verzicht und Wohlstandsverlust?
Darüber diskutiert Moderator Michael Fleischhacker mit diesen Gästen:
• der Energieexperte, Autor und früherer Umweltsenator Fritz Vahrenholt
• die Umweltökonomin von der Wirtschaftsuniversität Wien Sigrid Stagl
• der Kärntner Landwirt und Energiepionier Franz Dorner
• Fürstin Gloria von Thurn und Taxis
▶Kernenergie: Aktuelle Webseiten
▶Kernenergie: Versorgungssicherheit
↑ 2022-06-19
Politik-Updates
Die Weltwoche / Alan Dershowitz, emeritierter Professor für
Verfassungsrecht an der Harvard Law School
2022-06-19 de
Der Untersuchungsausschuss zum 6. Januar zeigt die tiefe Spaltung
Amerikas:
«Wahrheit» der Guten wird gegen die «Wahrheit» der Bösen ausgespielt
Stellen Sie sich ein Fussballspiel vor, bei dem nur Liverpool seine Spieler aufs Feld schicken darf.
Sie könnten nach Belieben ins Netz schiessen. Keine Verteidiger. Kein Torwart. Kein Schiedsrichter.
Das ist vergleichbar mit dem, was der Untersuchungsausschuss zur Aufarbeitung des Angriffs auf das US-Kapitol vom 6. Januar tut und weiterhin tun wird.
Seine Mitglieder wurden von der demokratischen Führung ausgewählt. Republikaner, die von der republikanischen Führung vorgeschlagen wurden, wurden abgelehnt.
Um den Anschein der Überparteilichkeit zu erwecken,
wählten die Demokraten zwei Kongressmitglieder aus, die als Republikaner kandidierten, aber für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Trump stimmten und dem Spielplan der Demokraten gefolgt sind.
Das Ergebnis:
Es wurden weder harte Fragen gestellt noch gegenteilige Beweise vorgelegt.
Es wurden keine abweichenden Meinungen zugelassen.
Erinnerung an Joseph McCarthy
Das erinnert an das House Committe on Un-American Activities (Komitee für unamerikanische Umtriebe) meiner Jugend und vergleichbare Senatsausschüsse, die von dem berüchtigten Senator Joseph McCarthy geleitet wurden.
Die Ereignisse vom 6. Januar waren tragisch, und Präsident Trump hätte die Rede, die er vor den Unruhen im Kapitol hielt, niemals halten dürfen.
Doch bei der Präsentation ausgewählter Auszüge aus Präsident Trumps Rede für die Öffentlichkeit liess der Ausschuss die wichtigsten Worte aus:
In einem Video, das während des zweiten Amtsenthebungsverfahrens gegen US-Präsident Donald Trump am 7. Februar 2021 gezeigt wurde, präsentierten die Demokraten des Repräsentantenhauses
keine Aufnahmen von Trumps Aufforderung an seine Anhänger vom 6. Januar, sich «friedlich und patriotisch Gehör zu verschaffen».
Der Ausschuss hätte diese Szene zeigen sollen, auch wenn sie glauben, dass einige Leute sie ignoriert haben.
Es ist die Öffentlichkeit, die entscheiden muss, wie die Rede zu bewerten ist, und nicht parteiische Mitglieder des Kongresses, die sich auf eine selektive Bearbeitung stützen.
Dieser Ausschuss ist nicht dazu da, die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit zu präsentieren.
Dieses Ziel hätte durch eine überparteiliche Kommission erreicht werden können, wie sie nach den tragischen Ereignissen des 11. September 2001 eingesetzt wurde.
Die Öffentlichkeit glaubte den Schlussfolgerungen des 9/11-Ausschusses, weil sie auf der Anhörung aller Beweise beruhten.
Dieser parteiische Ausschuss wird aber nur wenige Meinungen ändern.
Diejenigen, die glauben, dass Trump sich nahezu kriminell verhalten hat, werden durch die einseitige Darstellung des Ausschusses in ihrer Ansicht bestätigt.
Diejenigen, die Zweifel an der Fairness der Wahl geäussert haben - und ich gehöre nicht zu ihnen -, werden auf die Unfairness des Ausschusses verweisen, um ihre Ansichten zu bestätigen.
Die einseitige Darstellung dieses Ausschusses ist bezeichnend für das, was im heutigen Amerika vor sich geht:
Es gibt keine Suche nach der objektiven Wahrheit, sondern nur die «Wahrheit» der einen Seite, die gegen die «Wahrheit» der anderen Seite ausgespielt wird.
Wir sind eine tief gespaltene Nation in einer zunehmend gespaltenen Welt.
Die Anhörungen in Washington verschärfen dieses Problem nur noch weiter.
Siehe auch / see also / voir aussi
▶Vorwort zu September 11, 2001: Der Abschlussbericht war ein einhelliger Bericht
↑ 2022-06-12
Politik-Updates
Die Weltwoche / Urs Gehriger
2022-06-12 de
Sturm aufs Kapitol
Donald Trump steht als Brandstifter am Pranger.
Doch Polizei-Dokumente zeigen, dass seine Regierung Tage
vor dem Angriff mehrmals Verstärkung für das Kapitol angeboten
hat
Donald Trump habe einen «versuchten Staatsstreich» inszeniert.
Donald Trump habe einen «versuchten Staatsstreich» inszeniert.
Er habe unter seinen Anhängern «die Flamme des Angriffs entzündet».
Und deren Wut über die «gestohlene Wahl», die er in Wahrheit verloren hat, auf das Kapitol gelenkt.
So das Fazit eines Untersuchungsausschusses, der den Sturm auf das Kapitol vom 6. Januar 2021 untersucht.
Ein Angriff auf ein Parlament ist ein Anschlag gegen Staat und Gesellschaft.
Wenn Pläne für einen solchen Angriff bekannt sind, muss dieser mit aller Macht verhindert werden.
Und sie waren bekannt, die Pläne für den Sturm am 6. Januar.
«Der Angriff auf unser Kapitol war kein spontaner Aufstand.
Geheimdienstberichte, die vor dem 6. Januar verfügbar waren, wiesen auf Pläne hin, 'in das Kapitol einzudringen'», so Liz Cheney, Vize-Chefin des Untersuchungsausschusses.
Warum also wurde die Sicherheit nicht verstärkt?
Offenbar wurde dies versucht.
Und zwar ausgerechnet von der Regierung jenes Mannes, Donald Trump, der nun als Brandstifter am Pranger steht.
Vier Tage vor den Unruhen am 6. Januar fragte das Pentagon erstmals bei der Kapitols-Polizei nach, ob Bedarf für eine Verstärkung der Sicherheit durch Nationalgardisten bestehe.
Das Angebot wurde abgelehnt, wie aus einer chronologischen Aufzeichnung der Kapitols-Polizei hervorgeht.
Es war die erste einer Reihe von Zurückweisungen seitens der Kapitols-Polizei und der Demokraten,
wie Investigativ-Journalist John Solomon in einer Recherche zum Schluss kommt.
JusttheNews / John Solomon
2022-06-08 de
Trump Pentagon first offered National Guard to Capitol four days
before Jan. 6 riots, memo shows
Official Capitol Police timeline validates Trump administration's account, shows Democrats' fateful rejections of offers.
"Seems absolutely illogical," one official wrote about security posture hours before riot began.
Drei Tage vor dem Sturm schätzte die Kapitol-Polizei die Sicherheitslage neu und gefährlicher ein.
Nun suchte deren Leitung bei den politischen Kräften um die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, die der Kapitols-Polizei vorsteht, um die Erlaubnis nach, die Nationalgarde als Präventivmassnahme einzusetzen.
Die Antwort wurde verschleppt und schliesslich abgelehnt.
Derweil doppelte das Pentagon nach.
Und offerierte gar 20 000 Nationalgardisten.
«Wir haben uns Tage vor dem 6. Januar an die Kapitol-Polizei, den Geheimdienst und die Strafverfolgungsbehörden sowie an Bürgermeisterin (von Washington D.C.) Bowser gewandt und sie gefragt:
'Wollt ihr Tausende von Nationalgardisten für den 6. Januar?'», so Kash Patel, damals Stabschef im Pentagon.
Doch: «Sie alle sagten nein.»
Warum liess man die Kapitols-Polizei komplett unterdotiert im Auge des Sturms im Stich?
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
↑ 2022-06-05
Politik-Updates
Kettner / Dr. Daniele Ganser
2022-06-05 de
"Die NATO hat eiskalt gelogen & muss jetzt bezahlen"
▷Kettner
▷Reload: Null und Nichtig
Das ist eines der wichtigsten Interviews des Jahres 2022.
Wir haben Dr. Daniele Ganser eingeladen und er hat uns einen tiefen Einblick in den Ukraine-Krieg gegeben.
Gemeinsam mit Dominik Kettner spricht Dr. Daniele Ganser über den Auslöser des Krieges, den Profiteur und wie es wohl mit dem Ukraine-Krieg weitergeht.
Wir laden Sie herzlich ein, sich dieses Interview bis zum Ende anzuschauen, denn diese Erkenntnisse werden nicht oder nur zur Hälfte in den öffentlichen Medien zu sehen sein.
00:00 Teaser
00:45 Das erwartet Sie im Video 01:34 Auslöser des Ukraine-Kriegs 07:04 Profiteure des Ukraine-Krieges 11:04 Absichtliche Provokation? 16:46 Gefahr eines Kalten Krieges |
20:23 Folgen eines Gasembargos - Blackout?
27:48 Aktuelle Medienberichterstattung 34:03 Wer regiert die Medien? 38:13 Diese Passage gibt es nicht auf YouTube zu sehen 39:13 Community Fragen 49:01 Schlusswort von Dr. Daniele Ganser |
Februar 2014 an der Eröffnung der Winterspiele in Pekin
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Zwar verurteilen die meisten Staaten den Angriffskrieg. Doch große Staaten wie China, Brasilien, Indien oder Pakistan haben sich gegen Wirtschaftssanktionen entschieden. Indiens Premierminister Narendra Modi empfing gar Russlands Außenminister Sergej Lawrow kürzlich: Das siebtgrößte Land der Welt bringt sich als Öl-Kunde in Stellung und hofft auf lukrative Verträge. Und auch das Nato-Land Türkei verzichtet auf Sanktionen. |
↑ 2022-06-05 (Rückblick auf 2005-11-14)
Politik-Updates
Positionspapier der SVP
2005-11-14 de
Für eine bedrohungsgerechte Milizarmee
Internationale Entwicklung
Mit dem Fall der Berliner Mauer und des Eisernen Vorhanges fiel die jahrzehntelange Bedrohung aus dem Osten praktisch über Nacht weg.
Der Zusammenbruch der UdSSR verwandelte die bis dahin zweigeteilte Welt des Kalten Krieges in eine unipolare Welt mit den USA als alleiniger Führungsmacht.
Aufgrund dieser neuen Situation setzte sich der Glaube durch,
mittels Koalition und enger Kooperation der Staatengemeinschaft könnte gemeinsam das Gute angestrebt werden,
wobei die paar Schurkenstaaten auf der Welt ebenso gemeinsam diszipliniert würden.
Kriege zwischen Staaten und überhaupt machtpolitisch geprägte internationale Auseinandersetzungen wähnten viele als für immer überwunden.
Unter solchen Einflüssen entstand die «Partnerschaft für den Frieden»,
von den USA als NATO-Führungsmacht von Anfang an verstanden
als Instrument, das beitrittswillige Staaten NATO-beitrittsfähig machen sollte.
Die Schweiz sah darin eine Möglichkeit, eine militärische Öffnung ohne Verbindlichkeit herbeizuführen.
Unter diesem Eindruck stellte die Schweiz ihren sicherheitspolitischen Bericht 2000 (SIPOL B) unter das Schlagwort «Sicherheit durch Kooperation».
Der strategische Umbruch von 1989/90 führte jedoch nicht zur damals euphorisch beschworenen allgemeinen Friedensordnung.
Wenige Monate später herrschte auf dem Balkan wieder Krieg.
Und auch die Erwartung einer "machtfreien" Welt erwies sich als Illusion.
Kosovo, Afghanistan, Irak - spätestens seit den Terroranschlägen auf die USA am 11. September 2001 wurde die Neuausrichtung der amerikanischen Aussen- und Sicherheitspolitik deutlich: die derzeit einzige Grossmacht führt einer handlungsunfähigen Welt vor, wie sie im Alleingang ihre Interessen durchzusetzen sucht.
Aus der internationalen Kooperation wurde eine «Koalition der Willigen».
Die NATO, einst als Verteidigungsbündnis zum Schutz Westeuropas geschaffen,
wurde in ein Interventionsinstrument unter amerikanischer Führung umfunktioniert,
einsetzbar überall auf der Welt.
Das neue strategische Konzept der US-Aussen- und Sicherheitspolitik
stellt «Präemption» in den Mittelpunkt.
Es markiert die Abkehr vom jahrzehntelang befolgten Prinzip der Abschreckung und Eindämmung.
Das Wort «Präemption» (Vorwegnahme) zieht bewusst keine Trennlinie zum Präventivkrieg.
Interventionsstreitkräfte müssen Präventivschläge erfolgreich führen können.
Kein Land der Welt kann den US-Streitkräften auch nur annähernd Gleichwertiges entgegenstellen.
Die materiell erdrückende Überlegenheit der US-Streitkräfte liess allerdings eine neue Kriegsform entstehen,
die «asymmetrische Kriegführung».
Diese zeichnet sich dadurch aus, dass materiell unterlegene Kräfte materiell hoch überlegene Staaten irgendwo auf der Welt an einer neuralgischen Stelle empfindlich und vor allem auch medienwirksam treffen und ihnen damit massiven Schaden zufügen.
Entsprechende Verwundbarkeiten wurden etwa bei den Transportwegen, bei der Informatik, der chemischen Industrie, der Logistik, den Nahrungsmitteln etc. gefunden.
Krieg wird nicht mehr zwischen zwei Armeen ausgetragen,
sondern direkt und absichtlich gegen die Zivilbevölkerung gerichtet.
Es werden nicht mehr Schlachten geschlagen, es werden Massaker (oder auch Hinrichtungen) inszeniert.
Diese Gefahr besteht ohne jegliche Vorwarnzeit auch für die Schweiz, wenn der internationale Terrorismus auch Europa zu seinem Operationsfeld auserwählt hat.
Die oberflächlich eingegangene Kooperation mit den USA
machte auch Spanien und England zum Ziel schwerer Terroranschläge.
Kooperation brachte Spanien und England nicht Sicherheit, sondern Terror.
Wenn es Aufgabe einer Regierung ist, Sicherheit und Schutz der Bevölkerung im eigenen Land zu gewährleisten,
dann hat sie in erster Linie dafür zu sorgen,
dass das eigene Land nicht in internationale Konflikte hineingezogen wird.
Dies muss auch das Ziel realitätsbezogener schweizerischer Neutralitätspolitik sein.
Unser "Partner für den Frieden" führt Krieg.
Kooperation mit diesem Partner birgt zunehmende Risiken,
dass auch die Schweiz zum Ziel asymmetrischer Terroranschläge
gemäss heutiger Kriegführung werden könnte.
Wird eine Armee unter Terror-Androhung zu einem überstürzten Rückzug aus einem Krisengebiet gezwungen, in welches sie unbedachte Kooperations-Beschlüsse von Politikern geführt hat, dann schadet solch erzwungener Rückzug dem Ansehen dieser Armee und damit auch dem Wehrwillen der Bevölkerung.
Internationale Kooperation vermindert die Sicherheit.
Sie setzt unser Land erhöhter Gefahr terroristischer Schläge aus.
Die Schweiz als eigenständiger Staat
Die Schweiz ist ein freier, demokratischer Kleinstaat.
Sie hat sich bewusst für ihre Kleinstaatlichkeit entschieden.
Ihre direkte Demokratie mit ihren ausgebauten Volksrechten kann die Schweiz nur verwirklichen, wenn sie sich aus fremden Händeln heraushält mit einem allein mit Defensiv-Aufträgen betrauten Milizheer, gebildet aus Bürgern in Uniform.
Die Neutralität ist der einzige Garant für die Souveränität unseres Kleinstaates Schweiz.
Miliz, Neutralität, direkte Demokratie und Föderalismus sind die Fundamente der Schweiz als eigenständiger, freier, den Souverän respektierender Staat.
Ohne Neutralität gibt es keine direkte Demokratie.
Ohne Miliz gibt es keine Neutralität.
▶Schweiz: Landesverteidigung, Armee, Landesversorgung │ ▶Armee: Schweiz
▶Souveränität der Schweiz (Selbstbestimmung)
▶Neutralität: Schweiz │ ▶Schweiz: Neutralität
Siehe auch / see also / voir aussi
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Schweiz Sachgebiete |
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↑ 2022-06-02
Politik-Updates
Weltwoche Daily DE 2022-06-02
Deutschland muss verschweizern und neutral werden
▶Neutralitäts-Diskussionen: Deutschland │ ▶Deutschland: Neutralitäts-Diskussionen
▶Neutralität: Schweiz │ ▶Schweiz: Neutralität
↑ 2022-06-01
Politik-Updates
AfD-Fraktion Bundestag / Alice Weidel
2022-06-01 de
Alice Weidel bei der Generaldebatte zum Bundeshaushalt 2022 am 01.06.22
▷Phoenix-Videos
↑ 2022-05-19
Politik-Updates
▶Neutralität: Schweiz │ ▶Schweiz: Neutralität
↑ 2022-05-02
Politik-Updates
Peter Keller
2022-05-02 de
Wer die Neutralität zerstört, zieht die Schweiz in fremde Konflikte
Wer die Neutralität aufgibt, zerstört die Grundlage von Frieden und Wohlstand in der Schweiz.
Die SVP bleibt ihren Grundsätzen treu.
Wir wollen eine sichere und neutrale Schweiz.
Die Schweizer Politik gleicht einem Hühnerhaufen.
Mitte-Präsident Gerhard Pfister will Munition und Waffen an Kriegsparteien liefern.
Noch im September 2021 schränkte die Mitte zusammen mit den Linken den Export von Kriegsmaterial ein.
Auch Pfister persönlich stimmte dafür, dass die Schweiz kein Kriegsmaterial in Länder liefert, die «in einen internen oder internationalen bewaffneten Konflikt verwickelt» sind.
Aber was kümmert die ehemalige CVP ihr Geschwätz von gestern …
FDP-Präsident Thierry Burkart will eine «Anbindung» der Schweiz an die NATO.
Damit wird unser Land in fremde Konflikte hineingerissen.
Die NATO führt auch Angriffskriege unter Führung der USA.
Die FDP will offenbar, dass Schweizer Soldaten im Ausland kämpfen und sterben.
SP und Grüne wollen die Armee abschaffen und die Schweizer Bürger entwaffnen.
Ihre Solidarität mit den Ukrainern ist komplett unglaubwürdig.
Die einzige Partei, die sich konsequent für eine sichere Schweiz einsetzt, ist die SVP.
Dazu gehören eine starke Armee und die Wahrung der Neutralität.
Die Neutralität hat uns seit über 200 Jahren vor blutigen Konflikten und zwei Weltkriegen bewahrt.
Die Bundesverfassung verpflichten Bundesrat und Parlament zur «Wahrung der Neutralität» (Artikel 173 und 185).
Die Schweiz wird weder in der Ukraine, noch in Afghanistan oder sonst wo verteidigt.
Sondern in der Schweiz.
Wer die Neutralität aufgibt, zerstört die Grundlage von Frieden und Wohlstand in der Schweiz.
Die SVP bleibt ihren Grundsätzen treu.
Wir wollen eine sichere und neutrale Schweiz.
Das heisst:
Die Schweiz darf sich nicht in fremde Konflikte hineinziehen lassen.
Die Schweiz hat ihre umfassende und bewaffnete Neutralität konsequent zu wahren.
Die Sicherheit und das Wohlergehen der Menschen in der Schweiz hat oberste Priorität.
Die Schweizer Armee ist zu stärken.
Wir müssen uns im Notfall selber verteidigen können.
Dazu braucht es eine deutliche Erhöhung des Armeebudgets und des Armeebestandes.
Der Bundesrat soll Russland und der Ukraine die Guten Dienste anbieten, um zur Herbeiführung des Friedens beizutragen.
Die SP als Bundesratspartei hat sich zur Verteidigung der Schweiz und damit zur Armee zu bekennen.
Die Linken sollen ihre Anti-Kampfjet-Initiative sofort zurückzuziehen.
Keine Anbindung an die NATO oder der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU (PESCO).
Damit würden wir nur in fremde Konflikte hineingezogen und die Sicherheit der Schweizer Bevölkerung gefährden.
↑ 2022-05-28
Politik-Updates
Die Weltwoche / Thomas Fasbender
2022-05-28 de
Moralisierende Heisssporne: Braucht die Welt wirklich einen
ukrainischen Sieg?
Die Lager driften auseinander: das bellizistische und das realistische.
Waren die Zweifel an Waffenlieferungen in die Ukraine anfangs pazifistisch motiviert, mehren sich die Stimmen der kühlen Vernunft.
Nicht ohne Grund gilt sie den moralisierenden Heissspornen als empathiefrei.
Für diese in Medien und Politik hochprominente Gruppe hat der Krieg nur ein mögliches Ende: einen ukrainischen Sieg.
Erst kürzlich haben die G-7 ganz offiziell die ukrainischen Kriegsziele unterschrieben:
Wiederherstellung der territorialen Integrität einschliesslich der Krim.
Damit ist jede Verhandlungslösung vom Tisch;
mit der G-7-Entscheidung haben die Washingtoner und Kiewer Falken den Westen in der Hand.
Damit ist jede Verhandlungslösung vom Tisch;
Unablässig wirbt man in Kiew für mehr Unterstützung, mehr Waffen, mehr westliches Engagement.
Allein die drei Worte «einschliesslich der Krim» verbürgen einen langen Krieg.
Ihre Halbinsel werden die Russen verteidigen wie 1941 Moskau und Leningrad.
Solche Aussichten rufen die Realisten auf den Plan:
Das Editorial Board der New York Times hat die brutale Frage schon gestellt:
Wo liegen denn die amerikanischen Interessen im Ukraine-Krieg?
Da geht es nicht um «Sterben für Kiew».
Es geht um die Bedeutung der Region für die Rivalität des Jahrhunderts.
Und die liegt in der Herausforderung der USA durch China.
Europa ist Zaungast, keinesfalls entscheidend.
Und die europäischen Werte, am Ende auch die territoriale Integrität des einen oder anderen europäischen Staats, sind Verhandlungsmasse, wenn es um die Wurst geht.
Da kann Europa so viel Waffen liefern, wie es will.
USA:
Politik,
Umwelt- & Klimapolitik,
Energiepolitik,
Armut,
Migration.
▶Neutralität: Schweiz │ ▶Schweiz: Neutralität
Schweiz:
Sachgebiete,
Medien Echo,
Web,
Schweiz/ EU,
Klimapolitik,
Energie.
↑ 2022-05-25
Politik-Updates
Die Weltwoche / Peter Hänseler
2022-05-25 de
Ukraine-Krieg: Was will der Westen?
Was bringen die Sanktionen?
Fakt ist, der Krieg dauert fort.
Und die russischen Streitkräfte sind längst nicht am Ende, wie es die Medien herbeisehnen.
Der Westen hat sich verrannt
Ende Februar war es das erklärte Ziel der Russen,
nach einer kurzen Operation mit der Ukraine ein Abkommen zu schliessen,
unter dem die Krim als russisch anerkannt,
Lugansk und Donezk als unabhängig erklärt
und die Ukraine sich als neutral erklären würde.
Es schien, dass die Verhandlungen in Istanbul vorankämen.
Dann wurde Präsident Selenskyj zuerst von Boris Johnson aufgefordert,
kein Abkommen mit den Russen zu schliessen,
sondern die Sache militärisch auszufechten.
Präsident Biden stimmte dem zu,
und seither werden an die Ukraine Waffen versprochen und geliefert.
Allein die USA sprachen der Ukraine bisher insgesamt 43 Milliarden Dollar zu, was etwa dem jährlichen Militärbudget Russlands entspricht.
Welche Ziele verfolgt der Westen?
England
Boris Johnson sah sich schon immer als den kommenden Winston Churchill, und dazu braucht er ja zuerst einmal einen Krieg.
Neben seinem persönlichen Grössenwahn kann er zusätzlich auch seine riesigen Probleme im eigenen Land verwedeln, selbstverständlich auf dem Buckel seines eigenen Volkes.
Amerika
Die Amerikaner verstecken ihre Absichten nicht einmal mehr:
Erklärtes Ziel ist es, Russland durch einen langen Krieg nachhaltig zu schwächen - ökonomisch, militärisch und reputationsmässig.
Wieder einmal verkünden die USA, dass ein gewähltes Staatsoberhaupt ersetzt werde müsse: «Putin must go!»
Europa
Die Europäer ziehen mit und merken überhaupt nicht, dass sie von den USA für ihre imperialen Ziele missbraucht werden.
Schweiz
Die Schweiz als «neutrales» Land fand einen sehr prominenten Platz auf der Rangliste der unfreundlichen Staaten
nach Anzahl verhängter Sanktionen, welche die russische Regierung am 19. Mai publizierte:
Nach den USA und Kanada findet sich die Schweiz auf Platz drei - notabene noch vor der EU.
Es geht schon lange nicht mehr darum, kremlnahe Oligarchen zu sanktionieren:
Alles, was russisch ist oder tönt, wird verfolgt - auch in der Schweiz.
Man verfolgt eine Staatsangehörigkeit.
So etwas gab es letztmals in den 1930er Jahren des letzten Jahrhunderts - schämen dafür tun sich wenige.
Keiner möchte von der aufgehetzten Mehrheit als Freund von Russland blossgestellt werden.
Die leiseste Infragestellung wird als Verrat qualifiziert.
Nützen tun diese Sanktionen wenig:
Russland
Die Exporte Russlands sind höher als 2021,
der Rubel ist heute gegenüber dem Euro stärker als vor fünf Jahren,
die russische Wirtschaft, welche bereits seit 2014 auf Autarkie getrimmt wurde, passt sich an.
Die russische Wirtschaft wächst.
Die wirtschaftlichen Sanktionen haben also nicht Russland geschwächt, sondern werden den überschuldeten Westen wohl vollends in die Krise führen.
Aber wenigstens verlieren die Russen auf dem Schlachtfeld, heisst es in den Medien.
Wirklich?
Bei näherer Betrachtung scheint dies ebenfalls nicht der Fall zu sein.
Die Russen haben ihre militärischen Ziele seit dem Scheitern der Verhandlungen in Istanbul ganz offensichtlich geändert.
Jedoch: Im Krieg kommt alles anders, und vieles geht schief auf beiden Seiten - immer.
Ein Plan ist so lange gut, bis es losgeht.
Logistik, Nachschub und Koordination sind dermassen schwierig, dass sich das die meisten nicht vorstellen können.
Die westlichen Medien schreiben ihren Sieg geradezu herbei:
Der Westen verkauft den Bewegungskrieg der Russen jedes Mal als Sieg der Ukrainer, falls sich die russische Armee von einem Punkt zurückzieht.
Es war nicht die Absicht der Russen, Kiew zu erobern, sondern durch ihre Präsenz ukrainische Truppen um Kiew zu binden.
Das Gleiche trifft auf Charkiw zu.
Städte, welche die Russen tatsächlich erobern wollen, kriegen sie.
Mariupol ist seit einigen Tagen vollständig unter russischer Kontrolle.
Zwischen 1500 und 2000 ukrainische Truppen ergaben sich und wurden zu Kriegsgefangenen.
Diese wurden nicht evakuiert, wie etwa von der New York Times berichtet.
Schaut man auf die Karte, so haben die Russen riesige Gebiete im Osten und Süden der Ukraine bereits unter Kontrolle.
Ob die Russen aus der bereits besetzten Region Cherson Odessa nehmen werden, wissen nur die Russen.
Sie gehen langsam vor, nicht etwa aus Schwäche, sondern, um Soldatenleben und Material zu schonen und den Nachschub zu sichern.
Blitzkriege, welche die deutsche Wehrmacht führte, waren immer mit grossen Verlusten und riesiger Zerstörung verbunden.
Bereits in Polen 1939 und im Westen 1940 verloren die Deutschen sehr viele Soldaten und Material.
Diese Strategie führte dann bereits im Winter 1941 zur ersten Katastrophe für die Deutschen vor Moskau.
Dazu kommt, dass die Russen keinen Panzerkrieg führen, sondern einen Artilleriekrieg.
Die Russen müssen sich durch Befestigungsanlagen kämpfen, welche die Ukrainer in den letzten acht Jahren aufgebaut haben, und das tun sie erfolgreich.
Dass die Darstellung der westlichen Medien bezüglich der Situation vor Ort nicht stimmt, sondern reine Propaganda ist, bestätigt selbst das Pentagon:
Anlässlich einer Pressekonferenz vom 20. Mai behauptete John Kirby zwar, dass die russischen Streitkräfte langsamer vorankämen als geplant.
Aber er führt aus, dass die russischen Streitkräfte vorankommen; die Front im umkämpften Gebiet ist übrigens über 300 Kilometer lang.
Alles kann sich immer ändern, aber der Westen hat sich bis jetzt verrannt.
USA:
Politik,
Umwelt- & Klimapolitik,
Energiepolitik,
Armut,
Migration.
United Kingdom:
Allgemeine Politik,
Klimapolitik,
Energiepolitik.